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Tooshoo #13
Willkommen, Reisender! Du befindest dich in Südargaan im Sumpfgebiet von Tooshoo. Der gigantische Baum da hinter uns wird Tooshoo genannt und das Dorf, das sich um diesen gebildet hat, nennt man Schwarzwasser.
Die Gemeinschaft die hier lebt nennt sich das Waldvolk und kam vor nicht all zu langer Zeit aus Myrtana hierher. Es gab einen regelrechten Umsturz damals und seither gelten hier unsere Regeln:
Töte niemanden unnötig!
Mach keinen Ärger!
Pass auf deinen Rücken auf!
Und nerv nicht! Hörst du? Nerv einfach nicht, wenn dir jemand aufs Maul haut, weil du bescheuert guckst oder meint, dass du schicke Stiefel hast, Fremder. Schwarzwasser ist viel, aber sicher kein Ort für kleine Prinzessinnen und Typen mit Stock-im-Arsch!
Regeln klar? Gut dann lade einen Wächter von Tooshoo nun auf ein Bier in die Sumpflilie ein(Mama Hooquas Angebot!), dann erfährst du auch mehr über den Ort und seine Gepflogenheiten und bei einem guten Schnaps, sicher auch über paar spezielle Orte hier oder dort.
Was Mama Hooqua so gehört hat...
- "Abends taucht hier immer so ein Stewarker auf. Er meint sein Bruder sei vor einigen Tagen mit drei weiteren Abenteurern auf Schatzsuche in die Tiefen Sümpfe gegangen. Dieser Stewarker sucht jemanden, der seinen Bruder findet. Wenn du noch etwas Gold hast, sagt dir die Mama auch was sie dazu noch weiß..." (Ansprechperson: Ornlu)
- "Da ist so ein Spinner...ach was sag ich davon gibts hier genug...ich meine aber diesen Geromino. Der zahlt ganz gut für Blutfliegenflügel und braucht sie für seine Pläne. Hab da mal geguckt, als er wieder schwafelte. Der will daraus irgendwas basteln, womit er dann fliegen kann. Er meinte, er würde von der Baumkrone aus, dann wie ein Adler über Argaan gleiten und zu den Göttern fliegen. Ich sage ja, nur Spinner hier!" (Pro Flügelpaar werden 15 Goldmünzen gezahlt - 10 Paare braucht man maximal)
- "Irgend ein Witzbold macht sich einen Spaß daraus, Stegplanken anzusägen, sodass sie bei Belastung brechen und Einwohner eine unfreiwilliges Sumpfbad nehmen. Den Wächtern geht er dabei geschickt aus dem Weg, sodass niemand weiss, wer es ist. Mertens legte sich schon Nachts auf Pirsch, hatte jedoch noch kein Glück. Wer diesen Unhold erwischt und ihm (mit oder ohne Tracht Prügel) deutlich macht, dass das kein Spaß mehr ist, wird mit 50 Goldstücken belohnt."(Ansprechpartner: Jarvo)
- "Die Leute sind hier unruhig in letzter Zeit. Aussetzige sollen hier in der Nähe sich ein Lager gebaut haben. Aussetzige! Bei den drei Göttern, seit ich ein junges Ding war hatte ich keinen Kontakt mit so kranken Leuten. Es ist kein Geheimnis, dass manche gegen sie sind. Ich habe jemanden vom Markt sagen hören, dass er zwei Goldsäckel für jemanden hat, der diese Personen vertreibt. Für ein paar Münzen, erinnert ich mich sicher auch wer es genau war und wie jener denn so drauf ist." (Ansprechpartner: Ornlu)
- "Diese Saufköpfe von Wächtern vernichten mir noch meine ganzen Vorräte! Haben die eigentlich nichts zu tun? Etwas Training könnte denen nicht schaden, so wie die aussehen, können die sich nicht mal gegen einen Scavenger behaupten. Schöner Haufen ist das! Und sowas soll unsereins beschützen. Herrje, wird Zeit, dass denen mal jemand zeigt, wo der Haken hängt!" (Ansprechpartner: Idun)
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Dies sind kleine Quests für jeden Schreiber im Tooshoothread. Man bekommt sie, wenn man Mama Hooqua in der Sumpflilie danach fragt oder ihr etwas Gold für 'besondere' Gerüchte gibt.
Geändert von Das Waldvolk (18.09.2011 um 21:54 Uhr)
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Sennas Hütte
"Soll ich dir nochmal alles erklären?", fragte Ornlu, während er und Suz sich Sennas Hütte näherten. Die Druidin schüttelte jedoch dne Kopf und meinte, sie wüsste schon wie sie es macht. Kurz danach ging es schon los. Ornlu schlich um Sennas Hütte, während Suzuran selbst an dessen Tür klopfte. Grinsend beobachtete Ornlu wie Sennahoj verwundert war, als SUzuran da in der Tür stand, sich an die Wand lehnte, Schritt um Schritt sich in die Hütte begab und mit dem Finger in ihrem Haar herum drehte.
Ja, Suz war schon ein heißes Stück, wenn sie wollte. Ornlu verpasste fast schon selbst dann seinen Einsatz, weil er in Gedanken sich zu viel vorstellte und immer mehr vernahm, wie Sennahoj nervös wurde.
Doch dann besann er sich, stieg leise wie es nur ging in die Hütte über ein Fenster und sog tief Luft ein, während seine Magie erwachte. Starkes Sumpfkraut war das andere Mittel, das er sich zum kauen in den Mund steckte.
Im selben Moment, packte Suzuran dann Sennahoj und erzählte diesem das er ihr aufgefallen sei und sie sich Gedanken mache - natürlich in errrrrrooddischer Stimme.
Ornlus Haut indes wurde in der Gesichtsregion immer grünlicher oder mehr die Adern entlang der Schläfe und seine Augen. Aus seinen Nasenlöchern stieg schon ganz leicht grünlicher Rauch auf, bevor er mit Magie verzerrter Stimme nach Sennahoj rief. Der drehte sich nur um, bevor sein Meister schon die Magie sprechen ließ. Dunkler, grüner Rauch kam aus seinem Mund. Ein magischer Odem der Sumpfkraut glich. Doch keinem gewöhnlichen, sondern der starken Sorte die so manchen umhaute. Sennahoj hustete auf, versuchte zu entkommen, doch mit jedem Atemzug wirkte der krautige Atem Ornlus mehr und mehr bis sein Schüler auf dem Boden kroch und nicht wusste wie um ihn geschah.
Er war hilflos wie ein Baby.
"Danke dir, Suzuran... - du bist aber auch heiß! - Bleib besser ein Stück weg, sonst kriegst du die Dröhnung auch ab... - mir macht sie nichts, da meine Magie...", meinte der Druide, bevor er Sennahoj packte und auf den Schultern trug. Er wehrte sich ja auch nicht. Zwar war er nicht der Allerleichteste, aber der Weg den Ornlu vorsah, war auch nicht ewig lang und wenn Sennahoj etwas klarer werden würde, würde er schon laufen und Ornlu folgen wie ein Kleinkind.
"Auf bald. Bewahre...", verabschiedete sich Ornlu grinsend und schritt mit Sennahoj per Gamstragegriff auf den Schultern davon.
Geändert von Ornlu (26.08.2011 um 17:54 Uhr)
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Mittlerweile ging Kea völlig barfuß. Das Restgold, das sie noch hatte, nachdem sie in letzter Zeit ständig hatte Sachen ersetzen müssen, war nicht genug, um den Schuster zu bezahlen, dafür hatte sie sich bei der Mama Rat geholt, und am Markt etwas Salz erstanden, um die Egel, wie die Mama sie genannt hatte, nach jedem Sumpflauf von ihren Beinen zu vergraulen. Dämliche Blutsauger ...
Den Vogel hatte sie inzwischen so weit gezähmt, dass er in der Lage war, sich ein Weilchen allein zu beschäftigen, ohne etwas dabei zu zerstören. Er war auch nicht gerade einfach, mit seiner Überaktivität. Ob es in Schwarzwasser sowas wie einen Kürschner oder Rüstungsbauer gab? Wenn ja, würde sie den auch einmal konsultieren müssen, sobald sie wieder etwas Gold zusammen hatte. Ein Paar Armschienen sollte da schon drin sein, dann konnte sie den Kea auf dem Arm tragen. Oder ein paar Schulterstücke, wobei sie sich die eher hinderlich vorstellte.
In letzter Zeit hatte sie wieder mit Bram trainiert und dabei die Beinarbeit wieder in den Vordergrund gerückt. Sie erinnerte sich an ihre ersten Übungseinheiten bei Ra'mon und an die Schlacht, wie es da gelaufen war. Man musste seine Angriffsfläche möglichst gering halten, und daran wollte Kea sich nun verstärkt halten, nachdem sie es beim Erlernen des Umgang mit dem Parierdolch vernachlässigt hatte.
Der Bau der Gemeinschaftsschmiede von Schwarzwasser hatte unlängst begonnen, was sie daran erinnerte, dass sie den Hauptmann noch nach einer Werkstatt fragen musste. Wo würde er nun zu finden sein? In der Kommandantur? Als sie auf dem Weg zum Baum war, kam ihr der Gedanke, der Hauptmann konnte auch als Bauherr bei der Schmiede sein. Als sie ihre Wächterwaffe ausgesucht hatte, hatte er erwähnt, er schmiede Waffen ... also lenkte sie ihre Schritte nun zum Bauplatz, hielt Ausschau nach dem Hauptmann.
»Bewahret«, grüßte sie, als sie ihn gefunden hatte. »Kommt die Schmiede gut voran?«
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"Die Macht von Morgoff!",
"Was?"
"Die Macht von Morgoff!",
"Hä?",
"Die Macht von...",
"Schnauze jetzt, sonst hau ich dir auf's Maul!"
Ein hitziges Gespräch, welches sich nun schon seit einer Stunde zwischen dem Hauptmann und diesem irren, spitzohrigen Blondschopfes namens Duplolas abgespielt hatte! Statt sich beim Bau nützlich zu machen, hatte er den Krieger nur die ganze Zeit mit irgend einer Macht von Morgoff genervt! Verdammt, sah er etwa aus wie ein langbärtiger, grauer Zauberer der von allem wusste? Pah! Gut, dass Keala gerade ankam und scheinbar irgendetwas von ihm wollte. So hoffte er zumindest. Es war auch langsam Zeit, dass sie mal weiter im Training kam, so wenig wie man sie hier antraf. Der Templer war etwas verstimmt, nachdem die zweite Wand, welche heute hochgezogen werden sollte zur Hälfte ins Wasser gefallen war und somit teils erneuert werden musste.
"Erwache, Keala! Abgesehen davon, dass wir Wand Nummer Zwei teilweise haben ins Wasser fallen lassen, eigentlich ganz gut... Was kann ich für dich tun?"
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Macht von Morgoff? Der Kerl schien ja völlig ein Rad ab zu haben. Von einem Morgoff hatte Kea noch nie gehört, aber da es Ryu ähnlich zu gehen schien, machte sie sich keine Sorgen, ob sie irgendwas Weltbewegendes verpasst haben könnte. Ryu schien mit dem Verrückten abgeschlossen zu haben, als er sich Kea zuwandte.
»Ich wollte fragen, ob ich eine Werkstatt bekommen könnte, und wenn ja, wo. Immerhin müsste ich wohl bei der Arbeit auch noch -« "Morgoff!" »- schmieden, also bräuchte ich entwe -« "Die Macht von Morgoff!" »RUHE! Entweder Zugang zur Schmiede oder selbst eine«, erwiderte Kea dem Hauptmann, ständig unterbrochen von diesem Spinner, der zu glauben schien, Ryu würde ihn vor einer Frau nicht zusammenstauchen.
»Außerdem wollte ich fragen, ob Ihr vielleicht Zeit für eine Übung habt? Es sei denn natürlich, der Bau oder die Kommandantur beanspruchen Euch zu sehr, das Bauen im Sumpf scheint ja nicht gerade einfach zu sein ...«
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Dieser Morgoffianer ging Ryu auf den Nerv. Er hätte ihn gleich einsumpfen sollen, statt mit ihm zu diskutieren! Der war mindestens so ärgerlich, wie die Anhänger des "Blut für den Blutgott!"-Kultes!
"Ich denke schon, dass...", "Die Macht von Morgoff!", "... Du da mitarbeiten kannst. Ist ja schließlich eine...", "MorgUFF!". Ehe Ryu noch einmal Morgoff vernehmen konnte, drehte er sich mitten im Wort zu dem seltsamen Typen, welcher übrigens wirklich seltsam aussah und pfefferte ihm eine, die sich gewachsen hatte. Nach etwa zwei Metern Flugweite landete der Kerl irgendwo im Sumpf, inmitten des schallendem Gejohles und Gelächter der anderen Arbeiter, die noch hier waren. Mit einem zufriedenen Grinsen wandte der Templer sich wieder seiner Schülerin zu und klopfte sich die Hände sauber.
"Wie gesagt. Das hier wird eine Dorfschmiede und jeder, der mit seinem Handwerk etwas beitragen kann, darf diese nutzen. Ich wäre dir nur dankbar, wenn du etwas beim Bau helfen würdest. Schließlich willst du sie ja irgendwann nutzen, nicht? Ists die Idee mit der Schlosserei, die du umsetzen willst? Wenn ja, dann muss ich sagen: Gute Idee! Für die Übungsstunde sollte eigentlich auch Zeit sein. Gehen wir ein Stück, dann zeigst du mir was du so geübt hast." nach diesen Worten gab der Templer den Arbeitern bescheid, dass sie für heute die Arbeit einstellen konnten, ehe er mit Keala den Bauplatz verließ...
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Tiefe Sümpfe
Stunden war es her seit er aufbrach. Mit jeder Stunde wurde Sennahoj wieder etwas klarer im Kopf und doch wirkte er noch stark beeinflusst vom Sumpfkraut, das einem Schwarzen Weiser glich - nur eben überdosiert.
Als sie die verwitterte Restmauer eines einstigen Gebäudes erreichten, waren sie da, wo Ornlu Senna hinbringen wollte. Es war nicht ganz tief in den Sümpfen, aber auch nicht zu nah an Schwarzwasser. Eben irgendwo mittendrin.
"Na? Wirds wieder?", fragte Ornlu und gab Sennahoj zu trinken.
"Wir sind da und von hier aus beginnt es. - Ich habe dir damals als ich begann dich auszubilden gesagt, dass ich niemanden umsonst ausbilde. Nun mache ich meine Worte wahr. Was nützt mir ein Druidenlehrling, der nicht bestehen kann, wenn er die Natur betritt? Nichts und dann warst du es nie wert, Sennahoj. Nutze das was du gelernt hast und was du weißt. Den hier gibst du mir dann zurück, solltest du Schwarzwasser erreichen.", meinte Ornlu mit deutlichen Worten und gab Sennahoj seinen Jagddolch. Sein sorgloser Ton war verflogen und viel mehr bekam Sennahoj nun mit, dass sein Meister auch durchaus anders konnte.
"Als dein Meister gebe ich dir natürlich einen Rat, wie du hier wieder zurück findest. Alles andere liegt bei dir. Darum hör zu:
Wer den Wassern folgt, findet Leben.
Wer den schreienden Baum findet, findet Nahrung und Schutz.
Wer die Ruinen findet, findet sein Ende.
Wer das Flüstern der Bäume im Wind hört, findet den Weg.
Wer ein Narr ist, findet den blauen Horizont.
Das ist alles, merk es dir gut oder auch nicht. Wir sehen uns in Schwarzwasser. Achja...Wroc wird dich im Auge behalten. es liegt bei dir. Pass auf deinen Rücken auf, mein Schüler.", sprach der Wolfsdruide und lief in die Nacht hinaus. Sennahoj mochte ihn zwar noch sehen, bis er hinter einen umgestürzten Baum verschwand, doch Anhaltspunkte bekam sein Schüler damit keineswegs.
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Da das Wetter doch etwas unbeständig war und immer wieder Überraschungen bereit hielt, hatte sich Myra entschieden das Training in einen trockenen Raum zu verlagern, auch wenn dies bedeutete, dass die Entfernung der Ziele nicht mehr so groß sein konnte, wie in freier Natur. Aber auf Entfernung zu schießen war meist eine Übungssache. Viel konnte die Schneiderin ihrer Schülerin dahingehend nicht beibringen. Wichtig war, dass die Schülerin etwas verstand auch flinke Ziele zu treffen. Ein guter Schütze konnte auch in wenigen Augenblicken ein schnelles Ziel treffen und genau das sollte ihre Schülerin lernen. Dafür hatte sich die Grünhaarige auch etwas besonderes ausgedacht. Die Konstruktion war nicht besonders einfallsreich, aber sie würde ihren Zweck erfüllen. Myra hatte sich für das Training extra einen leeren, großen Raum besorgt. Nur für ein paar Tage, aber das würde genügen. Darin hatte sie kreuz und quer Seile gespannt, die über verschiedene Flaschenzüge bewegt werden konnten. An den Seilen waren Zielscheiben aus Stroh gebunden, manche waren größer, aber viele eher kleiner. Sie wollte es ihrer Schülerin auf keinen Fall zu leicht machen. Mit Hilfe der Flaschenzüge und verschiedener Enden von mehreren Seilen konnte die Schneiderin die Ziele quer durch den Raum ziehen und drehen. Die Geschwindigkeit hing ganz von der Stärke ihres Zuges ab. Die Grünäugige war stolz auf diese Konstruktion.
"Dieser Ort wird für die nächsten Tage unser Trainingsplatz sein. Alles zusammen soll möglichst genau darstellen, wie es sich mit einem flinken Tier oder einem schnellen Gegner verhalten würde. Du brauchst nur hier hinter der Linie zu stehen und auf die Ziele zu feuern, die ich dir vorgebe. Wenn alles so funktioniert, wie ich es geplant habe, dann solltest du auf diese Weise gut üben können. Fangen wir am besten gleich an.", sagte die Schneiderin mit einem breiten Grinsen und begab sich zu der Ecke, in der alle Seileenden zusammenliefen.
Ihre Schülerin hingegen machte sich bereit und Myra gab das Zeichen.
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Und da flog er, der Verrückte. Dieser Morgoff-Kram war aber auch wirklich nervig, zumal der Typ nie erklärt hatte, was Morgoff eigentlich war. Von irgendwas schwätzen, wovon sie keine Ahnung hatte, konnte sie auch.
»Ja, ich will das mit der Schlosserei umsetzen. Ich würde dann meine Werkstatt in der Nähe bauen, vielleicht lässt sich ja ein Baumeister auftreiben«, erklärte Kea. »Ich will nicht länger in den Wächterquartieren wohnen, da heißt es nämlich der Vogel oder ich, und da ich den Vogel gern bei mir behalten würde, gehe ich lieber und lasse den anderen Wächtern ihren Schlaf, mal von ihren Habseligkeiten abgesehen. Der Papagei scheint fast eine Elster zu sein.«
Sie verließen den Bauplatz, die Arbeiten wurden für heute niedergelegt. Morgen würde sie sich nach dem Lauf um Schwarzwasser bei der Baustelle melden, immerhin gehörten Bauarbeiten ebenso zu ihren Wächterpflichten und sie war nicht für eine Partouille eingeteilt.
»Ich habe weiter mit Bram geübt, ich denke, dass ich das Parieren jetzt mit Beinarbeit kombinieren kann, während ich den Säbel in der Rechten habe. Und ich laufe morgens und abends einmal um Schwarzwasser, wie man wohl am Verlust meiner Stiefel erkennen kann ... es war wohl nicht das richtige Schuhwerk ...«
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"Das will ich nicht verantworten", sagte Faraday ehrlich und gutmütig zugleich, "Ich rechne nicht damit, dass wir wieder zurückkehren, darum will ich nicht am unnötigen Ende von noch mehr Menschenleben Schuld sein. Aber wenn du mir einen gefallen tun willst, Ciril, dann bleibe noch eine Woche hier. Wenn wir bis dahin nicht zurück gekehrt sind, sorge dafür, dass die Nachricht unseres Ablebens nach Setarrif getragen wird. Ich will eigentlich nicht, dass jemand nach mir sucht, aber... ich kann nicht für die gesamte Gruppe sprechen, deswegen machen wir es so."
Ciril zögerte zwar kurz, erschien dann aber sichtlich erleichtert. Für Faraday war das eine Genugtuung zu wissen, dass er so immerhin indirekt ein Leben gerettet hatte. Ehe sie noch ein weiteres Wort wechseln konnten, kam Hurley dazwischen und zeigte dem jungen Mann seine Ausbeute. Zeit genüg für Faraday, sich wieder auf die Suche nach einem Jäger oder Waldläufer zu machen, der ihm helfen konnte.
Er war eigentlich kein Mensch, der gerne andere direkt ansprach. Vor allem nicht, wenn die anderen in der Gruppe unterwegs waren. Es dauerte entsprechend lange, ehe er sich überwinden konnte, auf jemanden zuzugehen, der einerseits einen eher freundlichen Eindruck machte, andererseits aber ganz öffensichtlich mit Bogen bewaffnet ein Jäger war.
"Seid gegrüßt. Kann ich euch einen Moment sprechen? Mein Name ist Daniel Faraday, ich bin ein Pilger aus Setarrif", als sein Gegenüber ihm nicht auswich und ihn auch nicht wegschickte, fuhr er fort, "Meine Gruppe sucht nach erfahrenen Fremdenführern, die uns auf dem Weg durch die Sümpfe zu einer antiken Ruine unseres Kultes führen können. Könnt ihr mir vielleicht helfen und mir sagen, an wen ich mich wenden kann?"
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Erst als er im Nachhinein das Treffen mit Keala reflektiert hatte, erkannte er wie ungewöhnlich es eigentlich war. Es war zwar nichts Neues, dass er Neugierig war, doch in dieser Situation war es dann doch anders gewesen. Vor allem die plötzliche Neugier die ihn zu Beginn des Gespräches überfallen hatte und auch die Tatsache, dass er nach der Verabschiedung von Müdigkeit eingeholt wurde, die er davor nicht verspürt hatte. Es war als wären seine Energie und seine Neugier so aufgeladen gewesen wie die des Keas! Das war der einzige Vergleich den er hatte ziehen können, aber trotzdem zweifelte er an dem Zusammenhang.
Seither war er in diesem Belangen nicht schlauer geworden, dafür wurde er von einem Setarrifer angesprochen, als er gerade auf dem Markt unterwegs war. Daniel Faraday war sein Name und dass er weder von hier, noch von sonst irgendeinem unbestimmten Ort, sondern eindeutig von einer Stadt kommen musste, war nach wenigen Worten offensichtlich.
"Bewahre!", grüßte Bartimäus freundlich zurück ohne aber seine Form der Höflichkeit anzunehmen, "ich bin Bartimäus und habe durchaus schon einige Zeit in den Sümpfen verbracht. Ich würde mich also gleich selbst bereit erklären eure Gruppe zu führen, doch muss ich euch vorwarnen: Die Sümpfe sind gefährlich! Je tiefer man hineingeht, desto mehr! Ich werde mein bestes geben allen zu helfen, doch werde ich trotzdem keine Verantwortung für irgendwen tragen. In den Sümpfen kann viel passieren und auch die Effektivität meiner Pfeile stößt an ihre Grenzen. Ich möchte dich damit nicht einschüchtern, oder dich von deinem Vorhaben abhalten, aber möchte ich euch nicht ungewarnt ins Verderben schicken!"
Der Waldläufer war einmal gespannt aus was für Leuten diese Gruppe bestehen würde. Falls er dann sehen sollte, dass es sich bei dieser Pilgerreise um eine Wohltätigkeitsaktion des setarriff'schen Seniorenvereins handeln sollte, würde er nachträglich wieder abspringen. Doch dieser Daniel Faraday schien ein bedachter Mann zu sein, der nicht so leichtsinnig vorgehen würde.
Doch der Neugierige hatte natürlich auch Fragen, die er nicht zurückhielt.
"Wie groß ist die Gruppe denn? Und was meinst du mit 'deinem Kult'? Den Glauben an Adanos würde ich annehmen, wenn du sagst, dass ihr aus Setarrif kommt. Aber woher weißt du, dass es eine solche Ruine in den Sümpfen gibt? Es gibt kaum Leute die da mal eben so hineinspazieren und dann erzählen, was sie nicht alles Schönes gesehen haben. Du brauchst dich nur eine Zeit lang umzuhören und du hörst alle erdenklichen Varianten, von Schauergeschichten bis zu wundersamen Märchen, was nicht alles in den Sümpfen sei."
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Ein aufgeschlossener, junger Mann. Von Vorteil, wenn man Hilfe brauchte, aber möglicherweise unzuverlässig, wenn er sich Fremden so schnell anvertraute. Oder er erkannte das Gute in Faraday, gut möglich, dass man ihm ansah, dass er keiner war, der jemanden über's Ohr hauen könnte.
"Nun Bartimäus, eure Selbstlosigkeit verpflichtet mich zu großem Dank. Selbstverständlich sind wir keine blinde Abenteurergruppe, die ihr Glück in den Sümpfen sucht, sondern auf einer Mission, die längst vergessenen Kultruinen des Adanosglaubens aufzusuchen und ihnen bei Möglichkeit neues Leben einzuhauchen. Der Auftrag kommt von einem unserer obersten Magier und dieser gab mir auch eine grobe Karte mit, jedoch versagt ihre Genauigkeit im tiefen Dickicht des Sumpfes. Ich kann sie euch gerne zeigen und euch den anderen Mitgliedern vorstellen. Euch wird auffallen, dass wir keine Krieger, sondern magier unseres Glaubens sind und unsere Probleme versuchen, mit dem Geist zu lösen. Aber an einem solchen Ort... kann es nicht verkehrt sein, jemanden mit einer Waffe und Erfahrung dabei zu haben. Wir bestellen eine Unterkunft in der Sumpflilie, dort kann ich euch vorstellen. Sagt mir aber vorher, gibt es noch mehr von eurem... Stamm, die bereit wären, sich den Bewahrern alter Traditionen anzuschließen?"
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Shadow streichelnd saß Nagor Kev auf einem Geländer und blickte zum Mond. Seine Wunden sin unglaublich schnell geheilt und auch die Schmerzen waren wie von Geisterhand weg, dießer Trank hat wahrlich Wunder gewirkt. Auch seine Kraft und Energie kam langsam wieder zurück. Und langsam wollte der junge Wächter mal wieder etwas machen, doch wollte er sich fürs erste mal nicht überanstrengen, sodas er lieber keine Wächter Aufgaben übernahm, und kochen wollte er auch nicht den Mama Hooqua machte ihre Arbeit gut und so viel Platz war in der Küche auch nicht, nein er brauchte eine andere neue Arbeit doch was? Es gab nicht viel was er gut konnte, Kochen aber das wollte er ja nicht, und vom Schmieden, Tischlern oder ähnlichen hatte er auch keine Ahnung, und eine Lehre wollte er sich schon gar nicht antun. Doch irgend etwas musste es doch noch geben. Kev dachte an seine Vergangenheit, an die Zeit bei der Bruderschaft und dannach. "Natürlich warum bin ich da nicht schon früher drauf gekommen!!" Er sprang vom Geläder ab und ging die Stege entlang, es gab nur eines was er noch konnte und das auch noch ziemlich gut, sein Ziel war die Sumpfkrautfarm.
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Die Lilie bot auch an diesem Abend wieder genug Spaß und Trubel, dass es sich lohnte die Zeit dort verstreichen zu lassen. Ein Reisender erfüllte die Luft klängen seiner Fidel, die er im Takt der Musik von links nach rechts schwang und somit die Gäste zum Klatschen anregte. Jeder war dankbar für die kreativen Energien die er versprühte und der Hut, der später die Reihen passieren würde, würde Gold genug sammeln dass der fahrende Reisende sich die Unterkunft finanzieren könnte. Jarvo war in Anbetracht aufzustehen und sich ein neues Bier zu ordern, da sah er Bartimäus mit einer Truppe Fremder die Taverne betreten. Dieser rief ihn zu sich und gemeinsam traten sie vor die Tür, da die Gesänge des Publikums inzwischen einen Lautstärkepegel erreicht hatten, der Unterhaltungen beinahe unmöglich machte.
„Bewahre Bartimäus.“
„Bewahre Jarvo“, antwortete dieser und erklärte schnell worum es sich handelte und dass die Fremden einen Führer durch die Sümpfe brauchten. Danach stellte er die Anwesenden einander vor, zumindest so gut das ging.
„Seid gegrüßt, Herr Faraday. Man nennt mich Jarvo, Anführer der Waldläufer. Eine verständliche Bitte die ihr äußert, denn die Sümpfe bieten viele Gefahren, die jeden Unwissenden in tiefe Probleme reißen würden. Eurer Mission wie Ihr sie nennt, rechnet ihr gute Erfolgschancen zu? Es wäre durchaus nicht zu viel verlangt euch ein paar Männer an die Seite zu stellen, schließlich ist der Sumpf unsere Heimat. Vielleicht wäre ich sogar selbst bereit, euch zu begleiten, denn die Ruhe hier in Schwarzwasser ist das genaue Gegenteil von dem, was wir in Myrtana gewohnt waren. Was erwartet Ihr also von Eurer Mission?“
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Interessiert hatte der Lehrmeister der Körperbeherrschung den Ausführungen Jengars zugehört und erfreut festgestellt, dass der junge Mann über eine gesunde Portion Eigeninitiative verfügte, denn wer dachte schon daran sich sein Leder für eventuelle Klamotten selbst zu erjagen, zu häuten und anschließend ordnungsgemäß zu gerben? Obendrein das ganze auch noch über einen der hiesigen Händler zu erlernen, ja, das zeugte durchaus von gesundem Menschenverstand und einer Portion gesunden Witzes so eine größere Aktion zu starten. Als es dann darum ging welche weiteren "Tricks" Artifex ihm noch beibringen konnte, schob der Templer vor, dass es mittlerweise spät geworden ist und man die Unterhaltung doch am morgigen Tage fortsetzen würde. Gesagt, getan, das Duo hatte sich freundlich voneinander verabschiedet und sich auf ein Sumpfbier bei Mama Hooqua am nächsten Tage verabredet.
So kam es also, dass Artifex mit zwei Humpen des Sumpfbiers an einem der Ecktische saß und Jengar erneut Gesellschaft leistete. "Nun, es kommt eigentlich ganz darauf an was du denn überhaupt willst. Dass du deine körperlichen Defizite abbauen und deine Ausdauer und Kraft steigern willst, hast du ja schon gesagt und dafür habe ich dir schon einige Übungen demonstriert wie du daran arbeiten kannst. Wie geht's damit denn soweit eigentlich?", nachdem er die Frage geschickt eingebunden hatte nahm sich Arti erstmal einen ordentlichen Schluck des Biers und stellte überrascht fest, dass es doch recht gut mundete. Nachdem er also Jengar eine Weile bei dessen Grübeleien beobachtet hatte fuhr er von sich aus fort.
"Was die weiteren Fähigkeiten anbelangt, nun, ich kann dir vermitteln wie du geschickt Hindernisse überwindest, oder dich an diesen herunterlässt ohne dass dir gleich alle Knochen brechen oder derlei. Des weiteren könnte ich dir vermitteln wie du dich auf verschiedensten Untergründen lautlos fortbewegen kannst. Gerade letzteres würde sich sicherlich anbieten für deine Jagden, auf denen du dir dein eigenes Leder erjagen würdest. Wenn du diese Dinge in dir aufgenommen hast kann ich dich dann in der hohen Kunst der Körperbeherrschung einweisen, wo du dann deinen Körper in den verschiedensten Situationen derart beherrschst, dass die Wahrscheinlichkeit heil davon zu kommen weitaus höher ist als sonst. Also, was willst du lernen?", schelmisch grinste der Lehrmeister daraufhin seinen Schüler an und erwartete gespannt dessen Antwort...
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Sumpflilie
Mit nassen Stiefeln trat er ein, erntete einen säuerlichen Blick der Hooqua deswegen und gab ihr dann das Zeichen für ein bestimmtes Getränk. Sein Blick schweifte dann durch den rauchigen Raum, der von warmen Kerzenlicht erleuchtet wurde und fand die Blicke vieler Bekannter.
Hier und da weniger bekannter Personen und gar völlig Fremder. Skeptisch wie wohl jeder begutachtete Ornlu diese Fremden, die sich da mit Jarvo und Bartimäus unterhielten. Aber fürchten musste man wohl weniger was. Waffenstrotzende Arsenale wirkten anders.
"Bestimmt wieder irgend so Vögel die irgendwas suchen. Bewahre, Jadewolf.", grüßte dann der leicht ergraute Mann, an dessen Tisch sich Ornlu setzte und auch dieser Ricklen mit seiner hübschen Freundin saßen.
"Bewahre, Borran und auch ihr beiden. Hmm, was weiß ich. Vielleicht wollen sie ja hier nur durchreisen oder Sumpfkraut kaufen. Die armen Städter müssen doch ohne das Kraut wahnsinnig werden.", meinte der Druide und bekam seinen Wacholder serviert. War das nicht diese Namora die das Zeug gebracht hatte. Die Hooqua hatte nicht so einen Hintern.
"Hab gehört, die kommen aus Setarrif und die haben irgendwie immer alles und nichts. Die königstreuen Myrtaner geißeln sich doch so. Mit Stöcken in den Arsch schieben und Schwestern heiraten.", scherzte Borran und nippte an seinem Getränk. Ornlu mochte den alten Sack. Er hatte schon viel erlebt und wusste wann er was wie sagt. Zudem war er eben irgendwie der Boss auf dem ganzen Markt.
"Schwestern heiraten...schlimme Welt. Auf die Welt und unser Loch hier!", meinte Ornlu dann und stieß mit den Drei anderen an.
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Der arme Novize wurde überrumpelt. Hätte man ja nicht erwartet, dass man direkt zum Anführer der Waldläufer vorgelassen wurde! Wenn man diesen Titel mit einem Heerführer der Klingen verglich, von denen er noch nicht einmal einen kannte, obgleich er schon eine Weile in Setarrif wohnte, da bemerkte Faraday schnell, dass die Uhren hier etwas anders tickten. Der Umgangston war generell unformeller, rauer, wilder. Aber nicht gleichzeitig böse, zumindest nicht immer. Jarvo, ein gepflegter Mann, der, verglichen mit den Kriegern Setarrifs, eher unscheinbar wirkte, aber unter den gestalten der Taverne einen gewissen Rang ausstrahlte, reichte dem Wissenschafler die Hand und schien tatsächlich kooperativ zu sein. Jetzt lag es an Faradays fehlender Wortgewandtheit, ihn irgendwie dazu zu bringen, womöglich sein halbes Heer für diese Kamikazemission zu mobilisieren, etwas anderes schien das in Faradays Augen ja nicht zu sein. Wenn er es verharmloste, um leichter an Unterstützung zu kommen, würde er nicht nur sich selbst belügen...
"Ich habe eine Karte und Instruktionen von Meister Calamus und Mester Cronos bekommen, beides hochrangige Vertreter unserer Gemeinschaft in Setarrif. Sie beauftragten mich, mit Unterstützung eines Magiers und den Freiwilligen, die ich finden kann, die Kultstätten der Vorfahren aufzusuchen und für spätere Pilgerreisen vorzubereiten. Das heißt: Restaurierung, Auffinden des besten Weges, Erkennen des Nutzens der Anlagen, historische Erforschung und so weiter. Wenn es uns nicht gelingt, die Stätten zu restaurieren, sollen wir zumindest einen Beweis unserer erfüllten Pflichten mitbringen. Es gibt Steinkreise, Monolithen und ähnliche Bauwerke auf der Insel, ich... weiß ehrlich gesagt auch nicht, was wir genau an dieser Stelle finden werden. Aber mit leeren Händen zurückzukehren ist ausgeschlossen, darum habe ich auch die ehrwürdige Magierin Melaine bei mir, die die Arbeit überwacht. Vielleicht könnt ihr Melaine auch etwas von den Kultstätten entlocken, ich bin ja eigentlich nur ein Novize..."
Ein schwacher Versuch, die Verantwortung abzuschieben, wohl wissend, dass dies ohnehin nicht funktionieren würde. Was könnte er Jarvo sagen, damit die Waldläufer sich wirklich anschlossen? Plötzlich hatte er eine Idee.
"Wir sind auf dem Weg von Osten gekommen und haben Spuren eines Monsters wahrgenommen, etwa auf halbem Wege zwischen Schwarzwasser und dem Ort, wo die Kultstätte eingetragen ist. Wenn ihr uns nicht helfen möchtet, weil ihr von den Hintergründen der Reise nicht beeinflusst seid, vielleicht dann, weil dieses Geschöpf eine drohende Gefahr für den Ort darstellen könnte. Wir jedenfalls wären euch zu tiefem Dank verpflichtet, solltet ihr uns Mannen mitschicken, die uns auf unserer Mission helfen können."
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Draußen im Sumpf
Ein Dröhnen ... ein stetiges tiefes Dröhnen in seinem Kopf.
Senna fasste sich nochmal an die Stirn, der Augangspunkt für dieses Gefühl. So fühlten sich also die Leute nach einem Rausch. Er biss die Zähne zusammen und dachte nochmal an Ornlu's Worte. Doch über kurz oder lang konnte er sich in diesem Zustand keinen Reim darauf machen.
Er strich durch die Haare und sie aus dem Gesicht. Dann schaute er sich um, was auch keine Ergebnisse gab, weils es stockduster war. Mit der wenigen Konzentration die er noch aufbrachte stand er auf und erschuf eine blasse Lichtkugel. Sanft schwebend verbreitete sie ihren Schein auf die Umgebung umher: Den Sumpf.
Senna stöhnte und bis die Zähne zusammen. In dem Zustand konnte er nicht viel ausrichten. Er brauchte etwas gegen diesen Kater, der ihn offensichtlich stumpf machte. Ein Tee wär jetzt nicht übel. Er fasste an seine Seite ... und fand die Tasche nicht. Nicht das auch noch.
Schlurfend ging er die nähere Umgebung ab. Meist gebeugt, um einen Blick unter das Dickicht zu bekommen,was hier herrschte. Er fand einiges, aber nicht das Richtige. Ein letztes Mal hob er ein großes Blatt an, was man als Schirm benutzen konnte, wenn man es wollte.
"Hmmm ..." Der Pflanzenkundige fiel auf die Knie und sah eine vielversprechende kleine Knospe. Das Licht, was neben ihm schwebte, wie ein getreues Haustier, was einem folgte wenn man aus dem Haus ging, senkte sich ebenfalls.
Sanft nahm er die Verbindung mit dem Gewächs dort auf. Nach kurzem forschen nickte er und pflückte enige Blätter. Auf ihnen herrum kauend stand er wieder auf und hielt inne, als er ein Heulen hörte.
Geschockt stand Senna da, das Heilblatt hing noch zur Hälfte aus dem Mund. Das Licht erlosch. Der Schock ließ nach und wich einer Spannung. Es bestand nicht die Frage OB da was war, sondern WO es war.
Schnell versuchte der Lehrling zu reagieren und hatte eine Idee, was ihn aber wieder an die Kopfschmerzen erinnerte.
Mit Vorsicht ließ er seine Magie jeden Baum in der Nähe einzeln abtasten. Es dauerte lange und nicht immer kam er durch, doch er fand in etwa das was er brauchte - einen bekletterbaren Baum.
Er ging in die Richtung aus der er das Signal erhalten hatte und schuf ein schwaches Licht. Genug um zu sehen, das die Äste recht günstig standen. Senna war nicht sonderlich gut im Klettern. Oft in Khorinis probiert, oft gescheitert. Aber hier unten zu schlafen, war ja nun die schlechteste Idee.
Da ihm seine Haare schon wieder ins Gesicht gefallen waren, band er sie mit einem behelfsmäßigem, recht robusten Pflanzenstrung nach hinten und startete dann seinen Versuch.
Es dauerte seine Zeit und Ausrutscher waren die Regel, doch er kam vorran. Nach einem Ast greifen, sich abdrücken, den nächsten greifen. Er war in diesem Moment glücklich über sein Körpergewicht.
Noch ein letzter verzweifelter Zug und er befand sich ein paar Fuß über der Erde. Hier hatte der Sumpfbaum seine breiten Äste, nicht wirklich hoch, aber hoch genug um sicher zu sein.
Während er eine Position suchte, bei der er nicht abrutschte und die auch noch halbwegs bequem war, kaute er an seinem Blatt herrum. Das wird eine harte ... lange Nacht., dachte er.
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Der Tag war verlaufen wie üblich, nur ohne Schicht. Das hatte ihm viel Zeit gegeben um auf dem Markt zu arbeiten. Jetzt war er eigentlich ziemlich geschafft. Es war doch etwas anderes, den ganzen Tag Tiere zu zerlegen, als über die Stege zu wandern und nach dem Rechten zu sehen.
Umso mehr genoss Jengar jetzt, nachdem die Sonne hinter den Hügeln im Westen untergegangen war, das Sumpfbier. Während er immer wieder einen Schluck nahm und dabei über Artifex’ Frage nachdachte, fiel ihm auf, dass ihm der eigentlich etwas merkwürdige Nachgeschmack des mit Sumpfkraut gebrauten Bieres bereits nicht mehr auffiel. Wie paradox… Dass ihm dies auffiel, zeigte ihm wiederum, dass er bezüglich der Frage des Templers keine Ideen hatte. Er ging noch einmal in sich: Was wollte er noch lernen? Einiges! Aber er hatte keine Ahnung, was sein Ausbilder so im Repertoire hatte. Zuerst war es ja nur darum gegangen, ein wenig fitter zu werden. Aber wenn Artifex schon so fragte, konnte er ihm sicher noch deutlich mehr zeigen.
Schließlich wurde der Wächter von seinen Grübeleien erlöst und sein Gegenüber machte von sich aus einige Vorschläge. Beides – das lautlose Fortbewegen, als auch das schnelle überwinden von Hindernissen – malte sich Jengar als äußerst nützlich aus. Sicher würde er, wenn er jagen ging vermutlich öfter schleichen müssen. Aber es konnte nie verkehrt sein flink zu sein und schneller rennen zu können, als andere. Ob im Wald, oder in der Stadt: Wenn man es nicht gebrauchen konnte, stand oft eine Mauer oder ein Baumstamm im Weg. Was der Templer mit den ‚hohen Kunst der Körperbeherrschung’ meinte, wusste Jengar nicht so recht zuzuordnen doch das stand ja scheinbar auch erst an, wenn er die Grundlagen verinnerlicht hatte.
“Nunja…“, begann er zögernd, “Zunächst würde ich gern lernen zu schleichen. Was nicht heißen soll, dass ich das Überwinden von Hindernissen nicht lernen möchte. Ich stelle es mir nur anstrengender vor... Wenn man das also nach hinten verschieben würde, könnte ich während der Zeit, die wir mit anderen Übungen beschäftigt sind, noch weiter laufen.“, erläuterte der ehemalige Pirat seine Gedankengänge, auch wenn er nicht ganz sicher war, ob sie soweit zutrafen.
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"Wohlan, dann wollen wir also mit dem Schleichen beginnen. Deine Begründung dafür ist auch treffend gewählt, denn das Klettern und Überwinden von Hindernissen ist kein Zuckerschlecken nicht. Damit du auch mehr davon hast werden wir die Schwierigkeit bei deinen Läufen auch etwas erhöhen, aber dazu später mehr. Ich habe bemerkt, dass dir meine Worte bezüglich der Hohen Kunst der Körperbeherrschung noch nicht viel sagen, aber keine Sorge, sobald es soweit ist, wird dir alles viel klarer erscheinen. Du hättest so oder so das Schleichen und Klettern lernen müssen, denn beides ist Grundvoraussetzung für die Höheren Künste. Bevor ich noch abschweife, möchte ich jedoch noch von dir wissen, was du dir unter Schleichen vorstellst. Wenn möglich, beschreibe mir deine Idee anhand des folgenden Beispiels. Du bist gerade auf der Jagd und hinter einer Blutfliege her. Dabei hattest du die Fliege bereits vom Holzsteg aus erspäht und festgestellt dass sie gerade auf einem der trockenen Flecken im Sumpf herumschwirrt. Wie bewegst du dich am besten so, dass die Fliege nichts von dir bemerkt bis dass du deinen Pfeil in ihr versenkt hast?¨, mit der kniffligen Frage endete der Monolog des Templers und Artifex ließ seine Aufmerksamkeit etwas durch den Raum schweifen.
Dabei entdeckte er Jarvo inmitten einer interessanten Versammlung von Menschen, die sich aus Fremdlingen und Vertretern des Waldvolks zusammensetzte. Was es da wohl zu besprechen gab? Vielleicht bot sich ja hier eine Gelegenheit die Ausbildung Jengars mit einem kleinen aber interessanten Abenteuer zu verbinden? Wer weiß, großteils würde all dies jedoch von der Antwort seines Schülers abhängen...
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