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"Egal! Ich will... ist mir egal! Vergessen wir das Thema einfach, lass mich bloß mit ihr in Ruhe, mit der Magie, lese nicht meine Gedanken, mach mir mit ihr einfach keinen Ärger, egal wie, ok? Wenn du mir so wenig davon erzählst, wie bisher, ist es mir eh egal", antwortete Dennik und lief leicht rot vor Wut an, auch wenn er erleichtert war, wirklich sehr erleichtert war, dass Rekhyt immer noch so war wie früher, oder dies zu mindest meinte.
"Und zu deiner anfänglichen Frage, ja es gibt Neuigkeiten, wir ziehen bald los, Rethus war hier, hat mit mir und Vryce gesprochen, kurz bevor du vermutlich wieder hier angekommen bist. Er ist nun schon auf dem Weg nach Stewark, wo Elster auf uns wartet und nach dem Thing werde ich mit den anderen aufbrechen...", erklärte der Meisterdieb und wagte es nicht zu fragen, ob Rehkyt überhaupt mitkommen konnte, wollte, oder ob er hier bleiben musste um einen Inzest-Lurker-Sumpfhai zu huldigen...
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'Er mit den anderen', früher wäre das noch ein 'wir' gewesen. Da hatte er ja ganz schön was angestellt! Aber gut, zumindest behauptete Dennik es sei ihm egal, auch wenn es ihm eindeutig nicht war.
"'Wir werden aufbrechen'!", besserte er ihn wortkarg aus.
Einfach so wurde Dennik ihn nicht los und wenn er daran erinnert wurde, dass Rekhyt sein Freund war, würde er sich hoffentlich auch wieder beruhigen oder vielleicht sogar irgendwann die Nützlichkeit seiner Fähigkeiten sehen.
"Wenn Illdor plötzlich mit dem Schwert kämpfen könnte. Oder Rethus Bogen schießen könnte. Würde das einen Unterschied machen? Bei mir ist es eben Magie, eine Fähigkeit die benützt werden kann!"
Weiter wollte der Schweigsame den Dieb aber nicht mit dem Thema nerven und so würde er ihm seinen Wunsch erfüllen und nicht weiter darüber reden.
Allerdings wusste er auch nicht, was er sonst sagen sollte. Auch wenn er optimistisch war, dass Dennik nur etwas Zeit brauchen würde, gefiel ihm die aktuelle Situation gar nicht. Er wollte ihre Freundschaft einfach nicht so kurz vor dem Zerbrechen sehen!
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Gwynnbleidd hörte allen zu, um nicht unhöflich zu wirken. In Wirklichkeit aber, hatte ihn schon seit langer Zeit kein Beitrag wirklich interessiert. Er war noch nie der Mann der vielen Worte. Nun wartete er auf einen guten Zeitpunkt um zu sich unbemerkt davon zu machen. Und er musste auch nicht lange warten, denn kaum war eine der wohl letzten Reden vorbei, ging die Menge zu den Tischen um (mal wieder) etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Diesen Umstand nutzte Gwynnbleidd sofort aus und verschwand im Dunkel einer kleinen Gasse, die in der Nähe des Platzes war. Sein nächstes Ziel war die Sumpflilie, denn er hoffte dort auf Djorak zu treffen. Schon seit einigen Tagen hatte er ihn nicht mehr gesehen, weil der Barbier anscheinend ja noch nicht zum Thing durfte. Außerdem hatte Gwynnbleidd auch Idun schon einige Tage nicht gesehen und hatte von ihm auch keine Anweisungen bekommen, was das üben anging.
Kaum hatte der junge Mann die Tür geöffnet, begrüßte Djorak ihn schon und sagte ihm, dass Idun nicht da war, ihnen aber Anweisungen gegeben hatte, ihre Waffen besser kennenzulernen...
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„Die Orks sind, wie auch schon auf Myrtana, nicht zu unterschätzen“, meinte Jarvo und bezog sich damit auf die angesprochenen Argumente. „Nichts liegt uns ferner, als gegen sie in den Krieg zu ziehen. Sie anzugreifen, weil wir vermuten dass sie für uns zu einer Gefahr werden könnten ist töricht. Man darf auch nicht vergessen, dass die Grünhäute wissen, wie genau unsere Bogenschützen ihre tödlichen Geschosse abfeuern können. Bei der geringen Anzahl können sie sich keine großen Verluste erlauben. Ich denke nicht, dass Schwarzwasser ein potentielles Ziel darstellt. Doch trotzdem sollte dieses Fragezeichen beseitigt werden. Ornlu, wenn du es dir zutraust und du eine Möglichkeit siehst, dass sich ein Waffenstillstand oder gar ein Pakt ergeben könnte, versuche dein Glück. So verrückt mir die Idee erscheint, umso glücklicher könnten wir uns schätzen wenn sie Früchte trägt.“
Ein anerkennendes Nicken ging durch die Runde, welches alleine Ornlu galt. Er bot sich an, sich für sie in Gefahr zu begeben und das musste gewürdigt werden.
„Hat jemand noch ein Anliegen, das vor der Gruppe diskutiert werden muss?“, fragte Jarvo in die Runde und schaute sich um. Niemand erhob das Wort, niemand trat nach vorne. Sie alle warteten, dass etwas passierte. Innerlich stellten sich sicherlich viele darauf ein, bis tief in die Nacht auf dem Baum verweilen zu müssen.
„Dann kommen wir zu dem letzten Anliegen an diesem Tage. Wie ihr wisst, sind wir Waldläufer stolze Krieger. Wir stehen für eine Idee des Friedens und des Zusammenlebens ein, nach der wir unser Leben ausrichten. Niemand wird als Waldläufer geboren – jeder muss seinen Weg dorthin schwer erarbeiten. Loyalität, Freundschaft. Kämpferische Fertigkeiten. Die Liebe zur Natur und ein Überlebenswille, auf den selbst der zäheste Ork neidisch wäre. Es sind nur eine Charakteristika die diesen Jäger der Natur auszeichnen. Jeder Mensch ist verschieden und jeder bestreitet seinen Werdegang auf eine andere Art und Weise. Ich habe so manchen Mann gesehen, der anbot sein Waffe in unserem Namen zu erheben. Ich habe viele ihren Fokus verlieren sehen und andere, die das Vertrauen an sich selbst nicht aufbringen konnten. Doch es gibt die, die ihre Zähne zusammenbeissen wenn es nötig ist – die, die ihr Ziel verfolgen. Ich spreche heute von einem Mann, der uns schon lange begleitet und uns stets treu blieb… Bartimäus, tritt bitte nach vorne.“
Überrascht dreinschauend ging der Angesprochene langsam nach vorne und bahnte sich einen Weg durch die Menschen, die ihm Platz machten. Jarvo wandte sich nun direkt an ihn und sah ihm dabei in die Augen. Die Worte galten ihm allein.
„Du hast vieles geleistet, Bartimäus. Ich war oft mit dir unterwegs und stets wusstest du einen kühlen Kopf zu bewahren und für dich die richtige Entscheidung zu treffen. Vieles lerntest du bei uns und bist zu einem Krieger herangereift, auf den wir alle stolz sein können. Der Bogen ist in deiner Hand eine tödliche Waffe und du gibst deine Kenntnisse auch noch an andere weiter. Die Natur ist für dich eine Heimat geworden, das ist nicht zu verkennen, wenn man dich beobachtet. Dein wachsames Auge schützt dich und deine Freunde vor Gefahren und deine freundlichen Worte vermögen so manchen Hoffnungslosen aufzumuntern. Du hast es dir erkämpft, dass Leute zu dir aufschauen, gehe nun auch sorgsam damit um… Es erfreut mich nun dieses verkünden zu dürfen; Bartimäus, hiermit ernenne ich dich zu einem Waldläufer. Genieße diesen Moment.“ Die letzten Worten gingen im Getöse der Masse untern, die applaudierten und zustimmende Worte brüllten. Das Geklatsche hielt für einige Minuten an und mehr und mehr Leute drängten nach vorne, um Bartimäus die Hand zu schütteln oder ihn herzlich zu umarmen. Es dauerte etwas, bis der Ansturm abebbte.
„Ich denke das war ein würdevolles Ende für den heutigen Abend und für dieses Thing. Es sind wichtige Entscheidungen gefallen, unsere Reihen wurden gestärkt und Schwarzwasser rückte wieder etwas näher zusammen. Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit, für eure Ideen und für euer Erscheinen. Dieses Thing erkläre ich nun als beendet. Ich bitte allerdings alle Waldläufer und Druiden noch hier oben zu verweilen.“
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Jarvo hatte wieder das Wort und er sprach über die Tugenden der Waldläufer. Bartimäus lauschte ergriffen und wunderte sich selbst darüber was für eine Wirkung die Worte des Waldläuferführers auf ihn hatten. Der Jäger war wie auf magische Weise gefesselt von ihnen und kam der Erkenntnis worauf diese Rede hinauslief mit jedem Wort das gesprochen wurde näher. Es war die Beförderung und einer der Jäger und innerlich ging er alle Leute durch, die er kannte, auf der suche nach demjenigen der gemeint sein könnte. Er fand niemanden und es war kurz bevor der Name ausgesprochen wurde, dass er begriff. Er war gemeint! Und schon wurde er gebeten auf die Bühne zu kommen. Wie ferngesteuert kam er der Aufforderung nach, noch immer vollkommen überrascht. Mit jedem Schritt überwand er dann das Erstaunen ein bisschen mehr und als er schließlich vor Jarvo stand und seinen Worten lauschte, vergaß er die Welt und all die Zuschauer um sich herum und ein Gefühl der Ehre erfüllte seinen Körper.
Dann wurde der Thing-Tag für beendet erklärt und der Platz leerte sich langsam. Nur die Waldläufer und Druiden blieben wie gebeten noch zurück und bildeten einen Kreis um Bartimäus. Damit änderten sich auch die Gefühle des Neugierigen auf ein Weiteres und eine gewisse Nervosität machte sich in ihm breit. Erneut sah er all die Druiden, die sich davor immer geheim gehalten halten und die gestern von Ornlu alle vorgestellt worden waren. Unter ihnen war auch Suzuran. Jetzt brauchte sie ihm nichts mehr über ihre Oma zu erzählen! Doch er hatte gerade nicht die Nerven sich über ihre unglaubwürdigen Lügengeschichten den Kopf zu zerbrechen und so wartete er, was weiter passieren würde.
Geändert von Bartimäus (09.08.2011 um 22:27 Uhr)
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Es war ein Abend wie jeder andere, hier in Schwarzwasser - er war letargisch, und Gath und Degro saßen mal wieder in der Taverne herum. Nur dass heute erheblich weniger los war als sonst immer, was laut dem, was man so hörte an irgendeinem Treffen des Waldvolks in dem großen Baum lag - einem wahrhaft monströsem Baum, der wohl irgendwie innen hohl sein sollte und zu dem ein Normalsterblicher, wie Gath einer war, nicht hindurfte. Rekhyt durfte da wahrscheinlich rein, Bartimäus sicher auch, aber die gehörten ja auch zu dieser Gemeinschaft hier, der der junge Bootsbauer irgendwie bei weitem skeptischer gegenüber stand als Degro.
Dieser interessierte sich eigentlich sehr dafür, wie das so alles hier von statten ging und Gath bezweifelte es ehrlich gesagt, dass ihn sein Freund wieder mit zurück nach Setarrif begleiten würde, wenn es denn soweit war - nicht, dass er das allzu schnell machen wollte, denn das würde teuer werden: Er musste seine ganzen Werkzeuge irgendwie auslösen, denn die Mieten für das Lagerhaus mussten mittlerweile seit Ewigkeiten nicht bezahlt sein.
Aber immerhin, den Brief, wegen dem sie eigentlich nach Schwarzwasser gekommen waren, hatten sie heute mal abgeliefert, auch wenn sie es vermieden hatten, Yared persöndlich zu sehen. Gath wollte nicht den Auftrag bekommen, zurück nach Setarrif zu gehen. Und er bezweifelte nicht, dass er einen solchen erhalten würde, sobald er bei dem Händler gewesen war.
Aber der Text war ein bischen ergänzt worden.
'Sehr geehrter Yared,
Ich schreibe Euch hier einmal einen Brief zum aktuellen Stand der Händlervereinigung hier in Setarif. Ich konnte einige Leute für unsere Idee gewinnen, aber leider nicht viele und viele sind wieder weg oder nicht auffindbar. Die Mitglieder sind Kilijan, ein Schmied, Manuele, ein Navigator, der das eigentlich mit mir zusammen aufziehen wollte und jetzt fehlt, Berek, ein Jäger der irgendwann nicht wieder aufgetaucht ist, und San Daran, der Schmied den Ihr getroffen habt, der aber auch weg ist. Nun, wie Ihr wahrscheinlich seht sind meine Schreibkünste nicht die besten und deswegen würde ich euch gerne in Schwarzwasser besuchen kommen. Allerdings müsste ich dazu wissen, ob Ihr da seid.
Hochachtungsvoll,
Gath'
Soweit war der Brief korrigiert und fertig gewesen, als der Bootsbauer, der Falkner und die Schwarzmagierin Lucia Setarrif auf magischem Wege verlassen hatten, aber jetzt hatte das Schriftstück ein paar Zeilen mehr:
'Anmerkung: Ich bin zur Zeit in Schwarzwasser. Ihr trefft mich meistens in der Taverne an.'
Mehr Zeilen hatte sich Gath nicht zugetraut, denn er konnte zwar mittlerweile so halbwegs schreiben, aber das war immernoch verdammt fehleranfällig, was er so fabrizierte.
Heute Mittag war dies abgegeben worden, jetzt war es Abend. Anscheinend hatte Yared den Brief noch nicht gelesen, worüber Gath auch eingeltich ganz froh war, und dementsprechend gab es nicht so arg viel zu tun. Vor allem nicht, da Degro vor kurzem beschlossen hatte, dass er müde war und schonmal ins Bett gehen würde.
Eigentlich könnte ich mal eine Runde durch das nächtliche Dorf drehen...
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Regen hatte eingesetzt. Es war inzwischen dunkel und Fackeln erleuchteten jenes festliche Erlebnis, welches die wahre Geburt eines Kriegers des Waldvolkes darstellte. Das Ritual, welches das Bündnis mit der Natur darstellte, bestimmte den weiteren Weg des Kriegers. Suzuran würde es ausführen und diesen Bund herbeiführen. Doch zuvor galt es noch etwas anderes zu regeln.
Drei Krieger betraten den Ring, jeder mit einer Waffe in der Hand. Jarvo, Mertens und Ryu näherten sich Bartimäus, der sichtlich nervös auf das Kommende wartete. Er hatte damals das Ritual von Orthego nicht mitgemacht und sah das hier als komplett neu an. In gewissem Sinne war es, dass denn viele der Beteiligten würden Argaan nie betreten.
„Meinen Glückwunsch, du hast es weit geschafft“, sprach der Waldläuferführer laut und blickte kurz Suzuran an, die ihm zunickte.
„Du hast nun die Wahl. Symbolisch stehen hier Schwert, Speer und Bogen vor dir.“ Jarvo hielt das Schwert, Ryu den Bogen und Mertens den Speer in der Hand und alle hielten sie die Waffe vor sich in die Luft. „Bestimme nun eine davon und der Waffenschmied oder Bogner werden dir dein Exemplar anfertigen. Es wird die Runen des Waldvolkes tragen und in deinen Händen eine mächtige Waffe sein. Was soll es sein?“
„Der Bogen“, antwortete er kurz und knapp. Jarvo nickte.
„Gut, deine Entscheidung ist getroffen. Viel Glück… Suzuran, tritt bitte hervor.“
Geändert von Jarvo (08.08.2011 um 23:22 Uhr)
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Baumkrone, Tooshoo
Da standen sie nun dicht an dicht um ihr neuestes Opfer herum, wie Arvideon wohl mit einem verschmitzen Lächeln gesagt hatte, die Waldläufer Argaans, unter ihnen Yared, Kaldrin, Francis, Arentin, Hatlod und Samiel von der Rattensippe. Sie hatten den Bau der Schebecke, wie Meister Kusteau den neuen Schiffstyp bezeichnete, und zweier neuer großer Beiboote unterbrochen, um an diesem kurzfristig einberufenen Thing teilzunehmen.
Wenn der Sippenführer ehrlich sein sollte, war dieses Thing wesentlich langweiliger gewesen als das letzte, vielleicht auch nur, weil er selbst wenig zu tun hatte. Jarvo hatte den Laden im Griff und jetzt da auch Ryu wieder unter ihnen weilte, war für genügend Anleitung gesorgt. Jadewolf und Meister Corax hatten sich offenbar auch Unterstützung besorgt und bis auf Orthego schienen auch alle irgendwie geistig anwesend zu sein. Alles in allem konnte man sagen: Alles im Lot auf dem Boot.
Mit ihrem Schiffsbau ging es ebenfalls gut voran. Hatten sie in der Woche nach ihrer Ankunft wegen des schlechten Wetters gerade mal das Bauholz auswählen und einen flachen Lastkahn zimmern können, um es aus dem Sumpf zu holen - Francis versprach sich von den Mangroven, Pappeln, Kiefern und Weiden einen stabilen und haltbaren Rumpf für die drei Schiffe, die sie nun vor sechs tagen am Südstrand auf Kiel gelegt hatten - standen jetzt immerhin schon die Beplanunkungen der äußeren Bordwände der Unterdecks.
Aber Yared vertrieb das Bild des schlanken länglichen Rumpfes sofort wieder als er bemerkte, dass der Waldläuferführer und die frisch gebackene Druidin Suz - der ehemalige Lagermeister Sildens erinnerte sich noch gut an ihre erste Begegnung in der Grünen Krähe, als Jarvo sie mit Nanami verwechselt hatte - zur Tat schreiten wollten.
Mal sehen, wie es dem guten Bartimäus ergehen würde.
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Dieser Bartimäus, der für Denniks Aufnahme gesorgt hatte, sollte jetzt befördert werden. Rekhyt interessierte das aber herzlich wenig! Ihn beschäftigte es hauptsächlich, dass Dennik ihn momentan zu verabscheuen schien und so drehte er alleine seine Runde durch Schwarzwasser, während er sich einredete, dass sich der Dieb schon wieder beruhigen würde.
Die Ruhe des Schweigsamen aber war vorüber als er vor sich eine Gestalt sah. Er hätte natürlich auch umdrehen und verschwinden können, ehe er auch gesehen wurde, doch wollte er das nicht.
"Gath!", rief er nach vorne und war froh seinen alten Freund wieder zu sehen.
"Bewahre, wie geht's dir?"
Wirklich interessieren tat es ihn zwar eigentlich gerade nicht, aber vielleicht würde es ihn auf andere Gedanken bringen, wenn Gath ein bisschen was erzählen würde.
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Baumkrone- Waldläuferritual
Jetzt konnte sie diesem neugierigen Kerl wohl nichts mehr über die wundersamen Heilungsmöglichkeiten einer Blasenentzündung erzählen. Er wusste nun, wer sie alle waren. Er kannte die Gesichter der Druiden und war an diesem Abend noch mehr zu einem unentbehrlichen Teil des Waldvolkes geworden. Bartimäus wirkte ein wenig nervös, während er in der Mitte von Waldläufern und Druiden stand und auf das wartete, was nun geschehen sollte.
Das Licht der Fackeln tauchte das Blattwerk der Baumkrone in geheimnisvolles Licht. Regen prasselte in dieser Nacht mit aller Kraft auf das dichte Blätterdach des großen Baumes und trotzdem waren sie unter der großen Krone von den Wassermassen geschützt. Einzig ein leichter Wind kroch ab und an zwischen die Zweige, brachte den Feuerschein zum flackern und ließ die Schatten aller hier auf fast magische Art und Weise tanzen, während Bartimäus Bogen, Schwert und Speer zur Auswahl präsentiert wurden.
Als er dann gewählt hatte, trat sie etwas weiter in den Kreis von Waldläufern und Druiden und näherte sich Bartimäus dem sie lächelnd zunickte. Als sie die Augen schloss, blendete sie das vereinzelte Murmeln der Anwesenden aus, um sich auf die Magie zu konzentrieren. Es war noch immer ein wunderbares Gefühl, wenn Magie wie eine wärmende Welle den Körper erfüllte und dann in ihrer vollen Kraft wie magische Strahlen austrat, um Dinge zu bewirken, die die meisten Menschen nur aus ihren Träumen kannten.
Es war ein magischer und zugleich ein seltsamer Moment, als sie wie selbstverständlich in der alten Sprache der Druiden zu flüstern begann, die Augen öffnete und die Magie das Katzenhafte an ihr ein wenig mehr hervorhob. Sie rief die Natur am Ende mit lauten Worten, der Wind umspielte sie alle, schien beinahe das Licht der Fackeln zu löschen, als die Magie sich letztendlich durch eine kurze Handbewegung entfesselte und in lautloser Sprache nach der Natur rief. Man schien zu verstehen, obwohl die Ohren nichts vernahmen, man schien zu sehen, obwohl das was sie alle sahen einem Traum glich. Man schien die Natur zu erkennen, obwohl man keine richtige Antwort für das Auftreten dieser Präsenz hatte. Ein gleißend helles Licht zerfiel in all seine Teile, ehe Wind und Feuerschein aus blauen magischen Partikeln das seltsame Bild einer Frau formten, das ihr doch so bekannt vorkam. Aufgebaut hinter Bartimäus formte sich diese Gestalt einige Sekunden lang zu einer schwangeren Frau mit einem Kopf so schön, wie die Liebe selbst und einem weiteren Kopf, der so abgrundtief hässlich war, dass man den Hass in ihren Augen spüren konnte. Für einen Moment starrten sie alle auf diese Gestalt, die ihre Hand symbolisch auf die Schulter des neuen Waldläufers legte. Als Suzuran dann Bartimäus‘ Namen in der alten Sprache sagte, begann das magische Gebilde sich aufzulösen und wurde zu grünen magischen Partikeln der Natur, die durch den Körper des jungen Mannes jagten und letztendlich in ihn eingingen wie der Hauch des Lebens.
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"Rekhyt! Schön dich zu sehen!", begrüßte Gath seinen Freund, den er hier so unverhofft, mitten auf den dunklen, nassen Stegen durch den Sumpf antraf. Was den wohl zu seinem Spaziergang veranlasst hatte? Langeweile, so wie es bei dem jungen Bootsbauer der Fall war, oder vieleicht hatte dieser auch ein Ziel? Auf den ersten Blick sah es nicht danach aus, denn er blieb kurz neben Gath stehen und dann wandelten sie gemeinschaftlich weiter, in die Richtung, in die Gath gegangen war.
"Wie es mir geht... Du fragst vieleicht Sachen!", meinte der junge Bootsbauer leise lachend. "Im allgemeinen sollte ich jetzt wahrscheinlich gut sagen, aber irgendwie weiß ich nicht so wirklich, ob das stimmt. Immerhin hocke ich immernoch hier herum, mein Geld geht ganz allmählich zur Neige, ich sitzte in Setarrif garantiert schon auf einem guten Haufen Schulden und naja... Das, wozu ich eingentlich hierhergekommen bin, der Brief an Yared, den habe ich heute erst abgegeben. Eigentlich habe ich aber schon seit Wochen vor, mich mit ihm persönlich zu treffen...
Aber was ist eigentlich mit dir los? Du läufst mindestens genauso ziellos wie ich durch die Lande und bist dabei so mehr oder minder der Einzige. Bist du nicht bei diesem großen Treffen?"
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Cyrith wartete ab, blickte ungewiss auf dieses Dorf und fragte sich täglich ob er nicht einfach seinem Freund Rethus folgen sollte. Jedoch war er selber auch Wichtig, einer von der Gruppe musste Dennik und seine kleine Bande ja beschützen und der Dieb ahnte bereits das Dennik in viele Gefahren laufen würde. Cyrith war zwar ein Dieb, besaß jedoch die Stärke eines Kriegers und sein Schakal war immerhin auch noch anwesend. Er hatte die Ausbildung des Tieres lange hingezogen, er musste langsam wieder damit beginnen ansonsten klappte das nie.
Das Thing in Schwarzwasser hatte ihn nicht wirklich interessiert, Cyrith hatte zwar Interesse am Waldvolk, doch es war noch viel zu Früh um sich hier anzuschließen. Langsam strich er sich durch den Bart und überlegte wie sein Leben bald weitergehen würde. Natürlich hatte er vor Rethus zu begleiten und zu beschützen. Im Schatten der Nacht beobachtete er die letzten Händler die noch etwas verkauften, bevor sie gierig ihren Gewinn zählten.
Dann sah er jemanden interessantes.
Sein Rivale und Feind, der Grünschnabel, Anfänger und verhasster Diebeskollege. Dennik lief durch das Dorf, wahrscheinlich die Taverne, jedoch könnte es auch anders sein. Langsam schlich er dem Dieb nach um endlich mit ihm zu sprechen.
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"Das Treffen ist vorbei!", gab der Schweigsame nur kurz zurück.
Bei Gath schien es ja auch nicht gerade toll zu laufen und Rekhyt überlegte ob er ihm irgendwie helfen konnte. Vielleicht konnte die Sache mit Rethus gegen die Schulden helfen, weil es da ja viel abzugreifen gab. Andererseits war es eine Aktion von Dieben zu denen der Bootsbauer nicht wirklich dazupassen würde.
Doch bevor er das tat, wollte er noch etwas anderes los werden. Gath war kein Mitglied des Waldvolks, doch er war ein ebensoguter Freund und so beschloss er das Geheimnis auch vor ihm zu lüften, in der Hoffnung es gäbe heute jemanden einen, den es nicht schockierte. Zumindest hoffte er das!
"Kannst du ein Geheimnis bewahren?", zwang sich Rekhyt zu beginnen, auch wenn er diese Worte nicht unbedingt mochte. Auf Gaths Nicken hin, fuhr er fort.
"Niemand außerhalb des Waldvolks darf davon erfahren, aber es gibt hier Magiebegabte, sogenannte Druiden, ich lerne von ihnen und Dennik scheint mich momentan dafür zu hassen."
Schnell waren alle Wörter in einem Redeschwall in leiser Stimme gesprochen, damit auch ja keiner sonst mithören könnte und jetzt kehrte wieder Stille ein, während Rekhyt auf die Reaktion seines Gegenübers wartete.
Hoffentlich ist sie besser als Denniks!
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Eine Weile noch war Dennik oben geblieben, bei der Thing Versammlung und hatte den neuen Themen gelauscht, Jarvo hatte etwas zu bereden und es schien sich noch eine Weile lang hinzuziehen, doch lange konnte sich der Meisterdieb nicht mehr konzentrieren, die Sache mit Rekhyt, die ihn gerade wirklich wütend machte und aufwühlte, ließ ihn nicht los und so verließ er die Versammlung des Waldvolkes heute zeitiger, als sonst und schlenderte die Stege, in Ruhe, alleine, etwas entlang und wollte sich einfach ein bisschen sammeln, in sich gehen, die Nacht genießen.
Natürlich schaffte er es nicht. Kaum hatte er die Stege Richtung Taverne eingeschlagen, begegnete ihn ein alter Freund, -hust-, Cyrith, der ehemalige Arenaleiter aus Bakaresh, der Freund von Vryce.
"Bewahret...", murmelte Dennik spöttisch und blieb stehen. Er wusste nicht, wie er mit dem Kerl umgehen sollte, mit Vryce verstand er sich ja wieder gut... vielleicht sollte er eben dies einfach sagen.
"Ich und Vryce haben uns übrigens wieder ausgesöhnt.... ", teilte er nun knapp mit und überlegte, ob er nicht einfach hätte weiter gehen sollen.
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Er hatte sich an einen Baum gelehnt, die Hände in seiner Hose gesteckt und die Augen geschlossen. „Diebe sollten sich nicht bekämpfen und Hassen, sie sollten eher wie Brüder und Schwester zueinander sein und sich gegenseitig Helfen“ fing der Dieb an und lächelte sanft. „Ich werde Rethus und Vryce helfen und euch auf eurer Mission begleiten, natürlich weiß ich das es uns nur schaden würde wen wir uns beide andauernd anzicken würden“ er grinste nun und strich sich geschickt über den Bart.
„Deswegen schlage ich einen Waffenstillstand vor bis wir eure Aufgaben erledigt haben, danach können wir uns wieder Hassen und uns versuchen zu Töten aber bis eure Aufgabe erledigt ist Reisen wir als Gefährten, ob du mich mitnimmst oder nicht ist mir Egal, ich bin ein Dieb und weiß euch Heimlich zu folgen. Außerdem braucht ihr eine Starke Schwerthand und ein gutes Gebiss, natürlich das meines Schakales und nicht meines“ er blickte auf und schaute zu Dennik, wie würde sich dieser wohl entscheiden?
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"Nein", sprach er entschlossen und schaute den Kerl in der Finsternis ohne eine Widerrede zu erwarten an, "Nicht so einen Waffenstillstand, ich wäre für einen, der länger andauert, als der Auftrag", führte er dann weiter aus.
"Und dass sich Diebe nicht bekämpfen sollten, stimmt. Und dass wir noch mehr Schwertkämpfer brauchen, erst Recht und dass dir sowohl Vryce und Rethus vertrauen, reicht mir eigentlich völlig aus, um dir sagen zu können, dass wir nach dem Thing aufbrechen und dass du gerne mit kommen kannst, und nicht alleine gehen musst", endete der Schwertkämpfer und freute sich insgeheim, Freiden geschlossen zu haben und zusätzlich eine weitere helfende Hand, und wer weiß, vielleicht würde ihn Cyrith ja noch länger erhalten bleiben...
"Und was dein Gebiss angeht, solange es mir nicht zu nahe kommt, wie letztes Mal, kannst du es gerne mitnehmen. Abgemacht?", fügte er noch hinzu und schmunzelte leicht.
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"Druiden? Die gibt es wirklich?", fragte Gath mit leiser Stimme nach.
Er hatte schonmal was davon gehört, dass es solche Leute angeblich gab, die magisch mit der Natur verbunden waren und meistens irgendwo tief im Wald lebten, aber er hatte sich nie so wirklich darüber gedanken gemacht, wie viel an diesen Geschichten dran war.
Rekhyt bestätigte ihm jedenfalls seine Frage mit einem gespanntem Nicken.
"Tja, wenn das so ist... Die Magie scheint bei dir dann wohl in der Familie zu liegen. Ich meine, deine Schwester wir Wassermagierin, du wirst Druide... Freut mich, dass du da deinen Weg gefunden hast."
Diese Worte schienen eine sichtliche Erleichterung bei seinem Freund herbeizuführen, auch wenn dieser wie üblich nichts sagte.
Aber warum sollte sich Gath daran stören, dass Rekhyt zum Magier wurde? Er hätte es ihm zwar nie im Leben zugetraut, aber er kannte mit ihm dann insgesammt drei magiebegabte Menschen näher, mit denen er eigentlich einigermaßen zurecht kam, und hatte außerdem schon mit etlichen Feuermagiern zu tun gehabt, die stets hilfsbereit gewesen waren...
"Aber wieso regt sich denn Dennik darüber auf? Ich kann das irgendwie so überhaupt nicht nachvollziehen...", meinte Gath nachdenklich mehr zu sich selbst als zu seinem Freund.
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Cyrith grinste und nickte anschließend.
„Dann soll es eben so sein, wen ich ehrlich zugebe hatte ich nie etwas gegen dich, ich bewundere deinen Kämpfergeist, schon damals in meiner Arena hattest du meinen Respekt und wer weiß was du noch für Dinge erreichen wirst“ erklärte der Dieb und erinnerte sich an seine vielen Abenteuer. „Unsere Welt ist groß und vieles noch nicht erkundet, nur zusammen mit vielen Freunden findet man jedes Rätsel dieser Welt heraus, man sollte nirgendwo alleine hingehen“ erklärte der Dieb und blickte Dennik an.
Er hielt ihm seinen Arm hin und deutete auf den Frieden an, er würde den kleinen Kerl sicherlich nicht mehr attackieren. „Rethus und Vryce sind gute Kämpfer und vor allem sind sie gute Freunde, die beiden zählen zu meiner Familie, meiner einzigen Familie und für beide würde ich Sterben!“ erklärte er ernst.
„Ich werde dich beschützen, dir helfen wo ich Helfen kann und aufpassen das dir kein Feind das Leben nimmt. Wir gehen als Brüder, den wir sind die Diebe und wir werden unseren Weg in dieser Welt so einschlagen weil es für uns bestimmt wurde“ er erinnerte sich an Vryce, wie die beiden beinahe Assassinen wurden. Er lächelte kurz.
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Jetzt war sich Dennik sicher, dass Cyrith ihm länger erhalten bleiben würde, oder war das Wunschdenken, eigentlich war ihre erste Begegnung von vorne herein abgestempelt gewesen, da er und Vryce sich gestritten hatte und er, als Vryce`s Freund eben dessen Partei ergriffen hatte.
"Habt dank!", bedankte sich der Junge Dieb und hielt dem ehemaligen Kontrahenten die Hand ebenfalls hin und so schlugen sie ein, auf eine neue Zukunft.
"Mh... weißt du schon, dass Vryce das Diebesleben hinter sich lassen will, hat er mir erst kürzlich erzählt... ", fing er dann an und lachte los, "Das sollten wir ihm versuchen auszutreiben".
"Kommst du eigentlich aus Bakaresh, wo wir uns begegnet sind? Also warst du einer dieser Assassinen, die die Stadt beschütz hatten, bevor die Königsbastarde gekommen sind?", wollte er noch wissen.
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„Vryce wird immer wieder zur Diebeskunst zurückkehren, da kann er versuchen sich raus zu schleichen wie er will“ erklärte er grinsend. „Nein ich komme nicht aus Bakaresh, ich komme von einem Bauernhof aus Myrthana, dieser wurde dann von Banditen überfallen und ich wurde als Sklave nach Bakaresh geschickt. Nomaden griffen an und ich konnte fliehen, irrte ziellos umher und kam dann nach Bakaresh. Dort lernte ich die Diebeskunst kennen und fing an mir in der Stadt einen Namen zu machen. Damals war Bakaresh noch in der Hand Zubens, ich erinnere mich das ich in die Kasbah einbrach, Candaals schönes Gesicht verschlug und meine Lehrerin befreite, danach nahm ich am Angriff gegen Zuben teil und half die Stadt zurück zu bekommen“ er grinste stolz.
„Als ich dann mit meiner Lehrerin für die Schwertkunst an einem Turnier teilnahm flog ich schon sehr früh Heraus. Danach zogen wir nach Myrthana und ich lernte Rethus kennen, er war damals noch ein Rebell und wir hatten nur eine kurze Zeit zusammen. Eines Nachts bemerkte ich das wir in der nähe meiner alten Heimat waren und ich besuchte diesen Ort. Die Banditen waren immer noch da und ich beschloss diese zu vertreiben. Nachdem ich meinen Hof zurück erobert hatte bestatte ich die Leichen meiner Eltern und verbrannte den alten Hof, jedoch nicht ohne mit der Urkunde zu verschwinden. Als ich wieder in Bakaresh ankam lernte ich Vryce kennen, na ja eigentlich hatten wir uns in einer Stadt in der Wüste schon mal gesehen, damals hing er mit Trilo herum warum weiß ich nicht, jedoch traf ich ihn in Bakaresh wieder und wir bekämpften uns.
Dann wollten wir beide uns einen Namen für die Assassinen machen und jagten gefährliche Banditen in den Ruinen, zusammen hatten wir einiges vor.
Ich war kurz davor ein Assassine zu werden und um dem Emir meinen Respekt zu zeigen nahm ich die Arena in meinen Besitz und baute sie neu auf. Dann kam das Turnier und bald darauf der Angriff der Roten, ich beschützte die Kasbah und sah DraconiZ den ehemaligen Emir von Bakaresh verlieren. Ich wurde festgenommen und hier her gebracht wo ich dann in der Stadt der Roten freigelassen wurde. Ich musste von vorne beginnen, mein altes Leben war weg“ erzählte der Dieb und grinste.
„Mein Leben war nichts besonderes, ich habe versucht zu überleben und es irgendwie geschafft“ erklärte er mit einem grinsen. „Jedoch wie sieht es bei dir aus?“ fragte er ihn.
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