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    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Mutter und Tochter hatten allein im Refektorium gesessen, denn Ceron hatte sich schon vor einigen Stunden verabschiedet. Er wollte in sein Labor. Als sie gehen wollten, hielt Jil plötzlich einige Möhren und einen Apfel in der Hand. „Für Amato!“, erklärte sie ohne dass Angelina eine Frage gestellt hatte. Dann nahm Jil die Hand ihrer Mutter und zog sie hinaus aus dem Refektorium und lief rüber zum Innenhof. Sie wusste scheinbar ganz genau wo die Pferde waren. Abrupt blieb das kleine Mädchen allerdings mitten im Innenhof stehen. „Sie sind weg!“, schluchzte sie und hatte wischte sich eine kleine Träne von der Wange. Vorsichtig ging sie auf den Abgrund zu, ob sie dachte dass sie dort hinunter gestürzt sein könnten? „Jil komm bitte wieder zu mir. Ich glaube nicht dass sie da herunter gefallen sind.“ Sie folgte den Worten der Mutter und als sie vor Angelina stand fiel ihr der Apfel aus der Hand und kullerte ein Stück weit weg. Sie stampfte etwas trotzig mit dem Fuß auf den Boden.
    „Vielleicht weiß dein Papa wo sie sind. Da kommt er gerade...“ Kaum hatte sie das gesagt lief der kleine blonde Lockenkopf auch schon auf den Hohepriester zu.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Amato sucht ihr?", fragte Ceron, der die gehörten Worte zu einem Bild zusammenfügte. "Hast du denn überhaupt gesucht?", fragte er Jil. "Pferde können doch überall sein, oder etwa nicht?" Natürlich konnten Pferde überall sein. Sie konnten ebenso gut im Refektorium rumstehen wie sie aus einem Badezuber schlürfen oder grasüberwachsene Korridore entlang galoppieren konnten. Letzteres war vielleicht am wenigsten wahrscheinlich. "Du dachtest, die Pferde würden im Innenhof sein, richtig?", suggerierte er. Als er dann abstrakt fortfuhr hob Angelina skeptisch die Augenbrauen, doch er zog es dennoch durch: "Was du über die Vergangenheit weisst, darf nicht deinen Blick auf die Gegenwart trüben." Für Kinder verständlich sagte er: "Suche das Pferd und nicht den Ort, wo du es erwartest. Den Rest erledigt das Kastell für dich."

    "Vielleicht doch eine Wassermagierin", flüsterte Ceron glucksend zu Angelina. "Nein, sieh mich nicht so an. Aber... man soll sie ja fördern, nicht? Wäre ja langweilig, ihr immer alles auf dem Silbertablett zu servieren. Wir arbeiten im Kastell zwar nicht so mit den Händen, aber dafür umso mehr mit dem Geist."

  3. Beiträge anzeigen #143
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Natürlich war es eine brillante Idee von Ceron Jil Amato suchen zu lassen. Trotzdem war sie für den Spruch mit der Wassermagierin etwas säuerlich. Die Tochter hatten die Neugier und der Ehrgeiz längst gepackt. Apfel und Möhre waren in den Taschen ihres Kleides verstaut worden, damit sie beide Hände frei hatte jede der vielen Türen des Kastells zu öffnen. Zuerst stürmte sie auf die Bibliothek zu. Das war wohl der Ort wo sie das Pferd am wenigsten vermutete. Stürmisch rannte sie zwischen den Bücherregale hindurch, bis an dem hinteren Tischchen mit den beiden Sesseln angekommen war, an denen Ceron und Angelina schon so manchen Abend gesessen hatte. Einmal mit Litchilikör, erinnerte sich die Priesterin noch ganz genau. Lange was das schon her.
    In diesem Moment rannte Jil auch schon wieder zurück und lief zur Massenunterkunft. Als dort wieder heraus kam, konnte Angelina ihre Tochter nur mit Mühe stoppen.
    „Liebes, ich denke es ist Zeit für das Bett. Die Pferde laufen dir sicherlich nicht weg und ich glaube dass sie sich in der Nacht schwieriger finden lassen, als am Tag. Morgen hast du dann den ganzen Tag Zeit zum suchen, da findest du sie auch ganz bestimmt.“ Jil war nicht unbedingt begeistert, aber sie rieb sich schon die Augen. Deshalb ging sie ohne größere Wiederworte mit ihren Eltern in das obere Stockwerk, wo sich Cerons Gemächer befinden.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Ein weiterer Schritt war getan worden, eine vollständige Dämonenbeschwörung erfolgreich zu Ende gebracht. Den Magier störte es überhaupt nicht, dass er dafür fast einen ganzen Tag gebraucht hatte, es war Zeit die er bereit war zu investieren. Wichtig war vorerst nur, dass es ihm wirklich gelungen war einen Dämon zu rufen und auch zu kontrollieren. Mit Sicherheit lag nun immer noch Arbeit vor ihm, sämtliche Prozesse mussten schneller und gewohnter von der Hand gehen und es stand auch immer noch die Frage im Raum wie er einen ganz bestimmten Dämon beschwören könnte. Doch die Grundlagen war nun vorhanden und Narzuhl überlegte bei einer ungewöhnlich späten ersten Mahlzeit des Tages, wie er nun fortfahren würde. Bei dem Verinnerlichen der Beschwörung brauchte er keine Hilfe, dennoch sollte er Sinistro vielleicht erneut aufsuchen. Eventuell konnte sein Lehrmeister ihm noch mehr beibringen, außerdem stand auch immer noch die Sache mit dem mysteriösen Mord im Raum. Andererseits juckte es den Schwarzmagier magisch in den Fingern selbst weitere Nachforschungen anzustellen und mit Sprüchen zu experimentieren. Nun da er in der Lage war auch ein höheres Wesen aus Beliars Reich zu sich zu rufen musste es doch Möglichkeiten geben, dies auch sinnig zu nutzen. Konnte er vielleicht mehrere Dämonen auf einmal rufen, oder bereits beschworene Dämonen, wie hier im Kastell zahlreich vorhanden, manipulieren?
    Und eine weitere Möglichkeit entsprang den Gedanken des Nordmarers. Garantiert gab es auch noch andere Personen als Sinistro, die in der Beschwörung bewandert waren, von denen Narzuhl sich etwas abgucken konnte. Je mehr Wissen, desto besser, von je mehr Leuten er lernen konnte, desto weniger machte er sich abhängig von wenigen...

  5. Beiträge anzeigen #145
    General Avatar von olirie
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Blitzblank, so sollte das Labor zurück gelassen werden. Niemand sollte auf die Idee kommen, olirie würde diese Räumlichkeit in einem desolaten Zustand hinterlassen. Selbst dann nicht, wenn olirie auch der einzige Benutzer des Raumes war. Die Regalböden waren allesamt entstaubt, die Gefäße akribisch aufgereiht, die „Werkzeuge“ mit einem weißen Tuch abgedeckt und bereit gelegt zum schnellen benutzen. Eigentlich war das Labor perfekt vorbereitet für kommende „Kundschaft“. Lediglich eine Kleinigkeit fehlte noch nebst Abwesenheitsnotiz. Der Magus nahm das Skelett in rosaner Robe und setzte es auf den Hocker vor seiner Werkbank. In die rechte Hand ein ausgetrocknetes Federkiel und vor ihm die Abwesenheitsnotiz:
    Seid gegrüßt Reisender, Euer Begehr findet hier leider kein Gehör. Ich bin derzeit auf Reisen. Bei dringenden Anfragen, wenden Sie sich an die Dämonen oder andere Schwarzmagier.
    Hochachtungsvoll,
    olirie


    Mitsamt dem Beutel voller Reisegepäck wartete der Hohe Schwarzmagier in der Eingangshalle nun auf Hurley. Die Beiden hatten geplant, gemeinsam die Teleportpunkte zu erkunden und wollten sich deshalb heute abreisefertig in der Eingangshalle treffen. Als Hurley jedoch mit einem riesigen Sack hinter sich zergelnd die Eingangshalle betrat, wurde olirie wieder stutzig. Sein eigener Beutel wirkte regelrecht mickrig hingegen.
    „Bei Beliar, was hast du denn alles eingepackt?“, fragte olirie. „Hast du etwas gleich noch dein gesamtes Mobiliar mitgenommen?“
    olirie überlegte noch einmal und sah sich den Sack an. Mobiliar verursachte nicht die Durchnässung von Stoff und selbst Essen triefte nicht derart feucht. Dem Schwarzmagier begann zu dämmern, was sich da in dem Sack befand.
    „Hurley, als wir abgemacht haben, dass wir ohne Haustiere reisen, galt dies auch für die Toten.“

  6. Beiträge anzeigen #146
    Schwertmeister Avatar von Hurley
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    Hurley ist offline
    Jetzt war es also mal wieder soweit! Es ging auf Reisen und wenn es auf Reisen ging, war Hurley nicht mehr so faul und verfressen, sondern bewegte sich, erlebte etwas, lernte neue Freunde kennen und und und...
    Das war toll. Aber olirie schaffte es wieder, seine Vorfreude etwas zu dämpfen, denn er verlangte, dass er seinen Proviantsack etwas erleichterte.
    "Dann bleibt Kalle halt hier...", grummelte der Dicke und holte den inzwischen einbalsamierten Leichnam aus dem ledernen Sack. Die Dämonen steckten ihn zurück in das Gefäß, in dem Khali frisch gehalten wurde. olirie wunderte sich jetzt nur über den nach wie vor großen Inhalt des Beutels.

    Hurley nahm nämlich einen zweiten Beutel aus dem Beutel und der entpuppte sich als der eigentliche Proviant und machte wohl auch schon die halbe Masse aus. Khali hätte den ja tragen können, aber so musste der Dicke auch hier "abspecken". Im wahrsten Sinne des Wortes.
    "Den süßen Speck muss ich dann wohl auch hier lassen, der nimmt einfach viel zu viel Platz weg..."
    Er stopfte sich noch eine Hand voll in den Mund und etwas in die Taschen seiner Robe und entledigte sich des Proviants, den er nicht innerhalb der nächsten beiden Tage essen wollte. Schon war der Beutel auch tragbar und er musste ihn nicht mehr hinter sich her schleifen.

    "Nagut, ich bin soweit", sagte er und lächelte etwas verschmitzt, "Hast du eine Ahnung, wo wir als erstes hingehen? Wenn ja, dann spucks aus, ich mag es, ein Ziel vor den Augen zu haben."

  7. Beiträge anzeigen #147
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Frühzeitig hatte der Priester heute begonnen Reisevorkehrungen zu treffen. Er würde das Kastell erneut für einige Zeit verlassen, mit der Absicht seinem Studium der Beschwörung neue Quellen zu verschaffen. Sicherlich gab es hier im Kastell gewiss noch ausreichend unbekanntes Material, aber Narzuhl wollte eine möglichst breite Grundlage schaffen und das würde nur gelingen, wenn er auch Beschwörer außerhalb des Kastells befragen konnte.
    Und der Magier hatte da schon eine ganz bestimmte Gruppe von Gestalten im Sinn - Orks.
    Sie waren neben den Kastellmagiern wohl die einzigen Wesen, die sich Beliar verbunden fühlten, so die Vermutung Narzuhls. Außerdem konnte er so vielleicht auch ein bisschen mehr über dieses kriegerische Volk erfahren. Überhaupt hatte der Nordmar bisher nur sehr wenig Kontakt zu den Orks gepflegt. Ein Zustand der unbedingt geändert werden musste. 'Hoffentlich bereiten mir diese Kreaturen keine allzu großen Schwierigkeiten und es lässt sich leicht ein Gespräch mit ihnen beginnen. So ich glaube ich dürfte alles wichtige eingepackt haben.' Proviant, Schreibwerkzeug mehr brauchte der Schwarzmagier eigentlich nicht, ansonsten würde er sich schon mit Magie zu helfen wissen. Außerdem wollte er endlich aufbrachen, es lag ein beschwerliche Route vor ihm. Bibliotheksquellen ließen vermuten, dass es Orks in der Nähe des Silbersees geben müsste, ein riesiger See westlich des Weißaugengebirges. Dieses wollte der Magier möglichst noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Er kannte die Umstände im Gebirge und auch den Weg dorthin, deswegen hatte er sich für diese Route entschieden.
    Noch ein Vögelchen das ausfliegt, um bei jemand anderem auf dem Teller zu landen. Eine typische Verabschiedung der skelettierten Torverzierung...

  8. Beiträge anzeigen #148
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Ceron hatte ja durchaus Verständnis für die Wichtigkeit der Pferdesuche, doch im Moment gab es dringendere Probleme als das Aufscheuchen von Vierbeinern. Die Zweibeiner hatten vergangene Nacht kaum ein Auge zugedrückt. Nungut, zugedrückt hatte er sie schon, doch der ersehnte Schlaf war fern geblieben. Zu sehr hatten ihn die Schweissperlen, welche aus allen Poren quollen, im stickig-heissen Zimmer gehalten. Aus jenem Grund fand sich der Schwarzmagier in der Bibliothek wieder und suchte nach "Temperatur Kastell". Die ersten drei Texte erwähnten natürlich das ach so 'mediterrane' Klima, welches anscheinend überall im Kastell herrschte. Erst der Vierte - eine Schmähschrift gegen den Hüter eines im Auszug befindlichen Magiers - liess vermuten, dass es durchaus Komplikationen gegeben hatte, was die Temperaturregelung anbelangte. Gerade an dieser Stelle erinnerte sich der Schwarzmagier an die Eisskulpturen, welche während eines Kastellballes die Säle verziert hatten. Eis, so magisch es auch sein konnte, hätte den Temperaturen niemals standgehalten.

    Als er merkte, dass er auf einen falschen Pfad geriet, warf er als drittes Suchwort "Erstes Stockwerk" mit ein. Promt erschien ein Dämon und trug alle Texte weg, welche nicht spezifisch vom ersten Stockwerk handelten. Auf Cerons Tisch verblieben zwei Bücher und eine Merkliste für die Zimmerübernahme. Ein ehemaliger Bewohner hatte seinen Einzug in den Magiergemächern derart minutiös strukturiert, dass er späteren Geweihten als Leitfaden dienen konnte.

    • Fest glauben, das Zimmer im ersten Stock sei nah an der Treppe zum Erdgeschoss. Dann ist es das auch.
    • Türschlösser sind unnötig. Man müsste entweder den Wein oder den Kuchen auf dem Korridor ablegen, um eine Hand freizukriegen. Und keiner weiss, wie lange ein Kuchenstück unbeobachtet auf dem Flur liegenbleibt.
    • Das Fenster öffnen und im Sonnenlicht oder im magischen Licht den Raum nach Überbleibseln des Vorgängers absuchen. Private Sachen können auf den Flur gelegt werden. Körperteile oder ganze Körper sollten nicht achtlos deponiert werden. Es empfiehlt sich, sie zu verbrennen (im Innenhof) oder zu den Laboren zu bringen.
    • Wichtig! Nie am Bergeiskristall zur Temperaturregelung drehen. Temperaturwünsche sollten immer den Dämonen mitgeteilt werden. Fummelei am Regler kann zur Überhitzung des Systems und Zerstörung des Kristalls führen. Ersatz fraglich.


    Da dämmerte es Ceron. Endlich wusste er, was es gewesen war, das Jil ihm vor dem ins Bett gehen stolz präsentiert hatte: Der Bergeiskristall. Und er hatte ihr das heiss gewordene Ding aus den Fingern gerissen und es... "in den Abgrund geworfen", seufzte er. "Da bringt einem die junge Dame doch noch Sachen übers Kastell bei, die man nicht gekannt hatte." Sichtlich ermüdet bat er die Bibliothek, ihm stattdessen Literatur über Eisbergkristalle und deren Vorkommnisse zu beschaffen.

  9. Beiträge anzeigen #149
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Am ernüchterndsten war die letzte Zeile. Drum legte Ceron das Buch auf den Nachttisch und rezitierte sie aus der Erinnerung für Angelina. "Unter Dreitausend Metern über dem Meeresspiegel ist nicht mit Kristallen der erforderlichen Reinheit zu rechnen." Angelina sah von ihrer Lektüre auf und warf ihm einen fragenden Blick zu. "Die Eisbergkristalle... das was hier normale Temperatur schaffen könnte", erklärte er. "Wie hoch?", schob sie nach. "Drei Tausend Meter über Meer - Minimum", wiederholte Ceron und glaubte, dabei die Höhe bereits riechen zu können. "Das ist hoch" - "Ja, da will ich hoch" - "Du?" - "Ja, ich mitsamt meiner körperlichen Hülle. Das glaub ich zwar selbst noch nicht, aber mir wird schon was in den Sinn kommen. Morgen vielleicht - nach einem guten Schlaf. Ja, ich sollte vielleicht drüber schlafen."

    Bevor er jedoch an der Rückenstütze runter aufs Kissen rutschte, nahm er nochmal die Karten des Gebirges zur Wand. Die Höhenangaben der Bergspitzen - so ungefähr sie auch sein mochten - waren auch auf den nächsten Hunderter heruntergerundet noch schwindelerregend.

  10. Beiträge anzeigen #150
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Ceron hatte mit einer Gesichtshälfte auf einer Gebirgskarte geschlafen und die Falten die er jetzt im Gesicht hatte glichen der Form des Gebirges, dabei war es doch gar keine Karte der Reliefkunst.
    Angelina hatte schon alle Sachen zusammen gepackt und es hatte auch immer noch im Schrank des Kastells eine Robe gegeben die besser geeignet war für die Reise hoch zu Ross als der lange dunkelblaue Rock aus Seide und die helle Bluse, die sie letztens in Setarrif gekauft hatte.

    Als Ceron erwachte war sie bereits bereit zur Abreise.
    „Wir können ein Stück zusammen reisen.“ Da Jil Amato neulich bei ihrer Suche auch gefunden hatte, sollte er auch mit. Schade dass Ceron sie nicht per Teleport nach Setarrif bringen konnte, aber irgendwann ergab sich bestimmt noch mal die Gelegenheit.

    Wie immer wenn es auf eine Reise ging, besorgten sie sich im Refektorium etwas Reiseproviant und verließen gemeinsam das Kastell durch die Eingangshalle. Amato wurde vorerst an den Zügeln genommen und nur Jil durfte auf seinem Rücken sitzen, was ihr sichtlich Spaß bereitete.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Bescheiden mochten die Schritte jener sein, die auf der Welt zu wandeln nicht verstanden, sich gar stolpernd durch die Sphäre schlichen und am Ende ihres Lebens starben, ohne je von Wert gewesen zu sein. Die Schritte des Hohepriesters jedoch waren von solch gewaltiger Erhabenheit und Anmut, dass dem bloßen Betrachter bei derart hoher Eleganz die Schamesröte ob des Wissens, nie die Höhen eines solchen Lebens zu erreichen, in den Kopf stieg, ihn anschwellen und platzen ließ. Was blieb, was nichts, außer der kalten Einsamkeit, mit welcher sich der Hüter des Kastells Tag um Tag umgab, wissend, dass er nicht mehr brauchte.

    Die Schritte des Meisters endeten in der Mitte des Refektoriums und seine Augen rauschten ruhig über die leeren Bänke des Saals, bis sie an einem jungen Mann mit schwarzen Haaren und einem für seinen Geschmack zu sanften Blick hängen blieben.

    „Evander.“, drang es gleichgültig über die Lippen Ardescions, während sein Körper sich bereits dem Jüngling zuwandte und den Saal mit wenigen Schritten in dessen Richtung durchmaß. Der Hüter verschränkte die Arme hinter dem Rücken, „Wie steht es um die Schattenflamme? Hast du dich weiter in ihrer Kunst geübt? Vermagst du sie nun nicht mehr bloß zu erschaffen, sondern auch zu kontrollieren?“, fragte der Lehrmeister und forderte seinen Schüler mit einer eindeutigen Geste auf, seine Fortschritte darzulegen, wie er es für richtig befand.

  12. Beiträge anzeigen #152
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    ,,Evander.“, ertönte die Stimme seines Meisters. Ardescion wollte die fortschritte seines Lehrlings sehen und der Jüngling überlegte wie er am besten Antworten sollte:,, Ja ich bin in der Lage sie zu kontrollieren.“ Der Jüngling öffnete seine Handfläche und auf ihr erschien sofort die Schattenflamme. ,,Sie fühlt sie kalt und fühlt sich ganz und gar nicht wie normales Feuer an und doch kann sie tödlich sein.“ Dann ließ er bewusste die Flamme größer werden und schließlich hüllte die Flamme seine Hand ein und schwarzes Feuer ummantelte die Hand des Jünglings. Evander wollte damit demonstrieren, dass er nun mit der Schattenflamme umgehen konnte.

    ,,Ich denke das ich sie nun einigermaßen gut beherrsche.“, antwortete der Jüngling ehrfürchtig. Der Jüngling betrachtete die Hand, welche in Flammen gehüllt war und schließlich ließ er das Feuer in die Handfläche zurückfließen um das Feuer zu einer Kugel zu formen.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Hüter betrachtete die seltsamen Bewegungen des schwarzen Feuers um die Hand seines Schülers und fragte sie, ob jener die Kunst des dunklen Gottes nur deswegen hatte erlernen wollen, um seinem minderwertigen Äußeren durch die Schattenflamme ein wenig mehr Ästhetik zu geben. Dass dies gänzlich misslang, sah er wahrscheinlich nicht einmal ein, wenn man ihm dies direkt mit einem Spiegel vor Augen führte.

    „Natürlich fühlt sie sich nicht wie Feuer an. Warum sollte sie dies auch tun?“, fragte der Hohepriester der dunklen Mächte kalt und deutete schließlich auf den Nachbartisch, auf dem ein Knochen mit zwei Händen ruhte, sich langsam unter dem Blick des Lehrmeisters aufrichtete und nach einem blanken Pergament griff, welches neben ihm lag. „Dies ist Dimanus.“, stellte der Schwarzmagier die Doppelhand vor, „Und wie unweigerlich zu erkennen ist, fordert er dich auf, seinem Blatt Pergament zu durchlöchern.“, die Hand winkte wie zur Aufforderung und ließ das Refektorium vom Knallen des Pergaments erfüllen, „Dies erst zeigt, wie gut du mit der Flamme umzugehen im Stande bist.“

  14. Beiträge anzeigen #154
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Der Jüngling betrachtete das Pergament während sich die Schattenflamme in der Handfläche des Jünglings sammelte und zu einer Kugel wurde. Sein Meister hatte ihn aufgefordert dieses zu durchlöchern.

    Evander ging ganz leicht in die Knie und stellte sich seitlich hin und fixierte das Pergament. Und warf die Schattenflamme auf das Pergament. Die Schattenflamme durchlöcherte das Blatt und Evander stellte sich wieder entspannt hin. Obwohl er grade einen Erfolg hatte, jubelte oder freute sich der Lehrling nicht immerhin musste dieser ja Würde bewahren im Angesicht seines Lehrmeisters. ,,Meister, die Schattenflamme ist so tödlich ob wohl sie so kalt ist. Wie kann das sein?“

  15. Beiträge anzeigen #155
    Ehrengarde Avatar von Jail
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    Jail ist offline
    „Das Tödliche definiert sich nicht über die Art des Schadens“, waren Jails Worte, während sie scheinbar unbemerkt dem Tun der beiden Männer beiwohnte. Ein einziges Wort aus dem Munde der Alten. Ein Teil eines Satzes, den Jail gedachte erst dann fortzuführen, wenn die Aufmerksamkeit ihr galt. Und tatsächlich... zumindest einer der Beiden blickte Jail schräg von der Seite an und das mit einem Ausdruck in den Augen, als seie sie ein beschworendes Wesen der Unterwelt, bei derem Anblick sich ein Entsetzensschrei kaum unterdrücken ließe.

    „Schön Euch wieder zu sehen, Evander“, sprach die Alte mit krächzender Stimme und die faltigen Hände auf einen der Nachbartische gestützt. Dann sank ihr Gesäß langsam danieder und fand Halt auf einer der hölzernden Sitzmöbel.
    Statt dem Jüngling in seiner vielleicht vorhandenen Vermutung zu unterstützen, sie sei der Nebel aus seinen Träumen, begnügte die Alte sich mit der Erwähnung ihres eigentlich beabsichtigten Satzes. Und so wandte Jail das Wort an Ardescion:

    „Bedauerlich, daß Ihr Euch nicht hin und wieder doch einer Emotion bedient, Meister Ardescion. Dann hättet Ihr nämlich erkannt, daß es keineswegs Undankbarkeit ist, die ich empfinde.
    Ich lebe... Und ich brauche keine Schönheit, um den Willen unseres großen Herrn zu erfüllen.
    Aber lasst Euch nicht weiter stören...“.

    Ein schwaches Lächeln zierte das Gesicht der Alten. Und im gleichen Moment erstarrte es auch wieder zu seinen kraftlosen Zügen, in die sich Zweifel mischten. Die faltigen Hände langsam in Bewegung gesetzt, ertastete die Alte Stück für Stück ihre geschundenen Arme, sich nicht darüber im Klaren werdend, ob der kranke Leib dazu im Stande war, aus eigener Kraft zu genesen. Und doch:

    Ich lebe... Unbeschadet genug, um Euch fallen zu sehen.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    „Wer glaubt, nur das Feuer eines Gottes vermag zu töten, der sich Bruder des Chaos nennt, irrt gleichsam wie all jene, die Worte sprechen, die weder von Sinn noch von Verstand begleitet und noch immer rein egoistischer Natur sind.“, sprach der Hüter des Kastells an seinen Schüler gewandt und deutete auf das Pergament, welches sich am Saum des Loches immer weiter in den schwarzen Flammen auflöste, als würde es tatsächlich brennen.

    „Die Schattenflamme ist das Gegenteil vom Feuer. Sie ist dunkel dort, wo das Feuer strahlt, kalt dort, wo das Feuer heiß brennt, und dem Menschen allein zum Nutzen, wenn er das Element seines Gottes bedienen will. Den Tod. Das Feuer mag brennen, damit der Mensch lebt, die Schattenflamme hingegen nicht. Sie ist einzig dafür aus der Magie des Finsteren gespeist. Sie ist tödlich, weil sie ist, wie sie ist.“, sprach der Lehrmeister mit ruhiger Stimme und das Pergament verschwand, „Eine genaue Theorie, wie die Magie sich verändert, wenn sie zur Schattenflamme wird und warum die Flamme jene Beschaffenheit hat, findet sich in Jörgensens Werk „Feuer, Flamme und die kalte Existenz“. Die Abhandlung ist recht ausführlich, doch solltet ihr euch zuvor mehr mit der Magie beschäftigen, ehe ihr euch in der Lage fühlen könnt, das geschriebene zu verstehen.

    Um es herunter zu brechen: Eis tötet gleichsam wie Feuer. Und es ist kalt. Die Schattenflamme ist komprimierte Dunkelheit, gespeist aus der Magie, die wir als kalt empfinden. Sie ist nicht wirklich kalt, doch unser Körper vermag das, was wir an ihr spüren, nicht anders zu erklären.

    Und nun.“, Dumanus griff erneut nach einem Blatt von einem Stapel, der sich nun neben ihm befand, „Werden wir das Ganze ein wenig herausfordernder gestalten. Offensichtlich hast du dich bereits darin geübt, auf gerade Strecke zu zielen und zu treffen. Nun wird Dumanus den gesamten Raum nutzen. Er wird auch deinen Angriffen ausweichen. Versuche dich daran.“, forderte der Hüter auf und wandte sich dann der alten Vettel zu, die er bis anhin gänzlich ignoriert hatte.

    „Hast du nachgedacht, bevor dir diese Worte über die Lippen kamen, alte Frau?“, fragte Ardescion mit eisiger Stimme, „Offensichtlich nicht. Also werde ich dir ein wenig helfen, indem ich dir Fragen stelle und du darauf antwortest. Was haben meine Emotionen mit deiner Dankbarkeit zu tun? Wann habe ich dir vorgeworfen, Undankbarkeit zu empfinden? Wann habe ich behauptet, dass du Schönheit brauchst, um zu tun, für was du zurückgerufen worden bist?“

  17. Beiträge anzeigen #157
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Nun sollte es wirklich interessant werden. Die Ziele würden sich bewegen also musste Evander vorausschauend denken und handeln. Doch bevor er sich an die Übung wagte, ließ sich der Jüngling noch einmal die Worte seines Lehrmeisters durch den Kopf gehen. Die Flamme war also das genaue Gegenteil von normalem Feuer. Sie Schattenflamme war also komprimierte Dunkelheit, welche mit Magie gespeißt worden war.

    Doch bevor die Übung begann hatte sich Ardescion an Jail gewandt. Und obwohl ihr Anblick eher ungewohnt war, so war er doch in keinster weise schockiert. Doch Offensichtlich hielt Ardescion nicht viel von ihr, denn er hatte sie bis vor kurzem komplett ignoriert. Aber schließlich hatte er sich am ende des Gespräches an sie gewandt und sie ein paar Dinge gefragt.

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    Ehrengarde Avatar von Jail
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    Jail ist offline
    „Der Mensch der glaubt alles zu wissen, verschließt sich dem, was er hört. Nicht wahr, Meister Ardesion? Anders ist es nicht zu erklären, daß ihr jedes meiner Worte Lüge straft und mir Unwahrheiten vorwerft, mir mit Unverständnis begegnet und mir Unverständnis unterstellt. Ich will es Euch erklären...“, meinte die Alte und räusperte sich. Evanders Anwesenheit in diesem Augenblick vollkommen ausgeschaltet.
    „Emotionen unterstützen Euch in der Fähigkeit sich in einen anderen Menschen hinein zu denken. Sie macht es Euch leichter in dem Anderen etwas zu erkennen, als das, was Euer Geist glaubt längst zu wissen.
    Ihr... Ihr saht in dem Umstand, das ich zurück kehren musste in diesen Alten Körper eine Art von Wiederwillen Beliars. Ich dagegen sehe in erster Linie die Rückkehr ins Leben.
    Meine letzte Chance.
    Ich habe verstanden... Habt Ihr das verstanden?!“.

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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Hüter des Kastells griff nach dem gläsernen Weinkelch, welcher auf dem Tisch stand, und gleichzeitig nach der kristallenen Karaffe, die wie aus dem Nichts in der Luft vor ihm erschienen war. Langsam füllte er das Glas mit den dunklen Rot und stellte die Karaffe dann auf den Tisch ab.

    Mit langsamen, anmutigen Schritten glitt der Hohepriester um den Tisch herum und hinter die alte Frau. Seine freie Hand griff gemächlich in seine Manteltasche und zog einen feinen Dolch heraus, dessen Spitze alsbald sanft in den Finger des Meisters drang und einen schwarzen, kräftigen Tropfen Blut dem Wein beimischte und so dunkles Rot zu tiefes Schwarz werden ließ.

    Der Dolch verschwand und die Hand Ardescion griff in den alten, faltigen Nacken der Vettel, strich um den Hals und ließ den Kopf Jails schließlich ruckartig nach hinten gleiten. „Jeder stirbt einmal, meine kleine Hässlichkeit.“, drang es seelenlos über die Lippen des Hüters, während seine Augen wie zwei klare Kristalle in einer Winternacht funkelten, „Ganz gleich wie hoch seine Worte, sein Glaube oder sein Wille auch sein mag, auf dieser Welt zu wandern. Ganz offensichtlich habt ihr derart viel Weisheit bei eurem letzten Ritt auf dem Tode erlangt, dass ihr gar Beliars Willen lesen, hören und zu deuten vermögt. Ganz offensichtlich braucht ihr nur zu leben, um bereits wieder erfüllt von eurer Größe und eurer Macht zu sein, gleichsam tödlich wie zuvor.

    Jeder stirbt. Je älter wir sind, desto schneller geht es von Statten. Aber was rede ich euch ein. Ihr seid es doch, die Beliar hört. Er gibt nicht weniger Zeit mit diesem Körper, sondern mehr. Was hätte er euch auch mit Jugend für einen Gefallen getan? Es hätte doch nur bedeutet, dass er euch lange in dieser Welt halten will, dass er viele Aufgaben für euch hat. Und so hat er wohl… hm… ach, ich weiß es nicht. Ihr seid ja weise geworden. Vielleicht, dass er euch nicht so lange missen will? Ja, ist es das? Warum wolltet ihr dann zurückkommen?
    Ach… mein Leid, was frage ich. Euer gesprochen Wort ist von derart großer Richtigkeit, dass ihr keines Meisters mehr bedurft. Wie soll eine Lektion auch aussehen, wenn ihr gleichsam die Wahrheit bereits kennt. Wenn ihr ihn so gut durchschauen könnt, dass ihr bereits seine Gedanken lest.“, sprach Ardescion und goss den Wein vorsichtig über die Stirn Jails, „Ich taufe dich, im Namen des Finsteren, seiner Herrscharen und des Geistes, der du warst, um ihm nahe zu sein und doch nicht zu wollen, als eine weise Lebende, die niemanden mehr braucht, weil sie das Ende all ihrer Lektionen erreicht hat. Ich taufe dich auf den Namen Jail, die Unbeugsame, die erkannt hat, dass ihre Worte so biegsam sind, wie ihr Körper es nimmer mehr sein wird. Möge Beliar euch auf eurem Weg beschützen, denn mein Blut ist fortan Gift für euch.“

    Der Hohepriester schnipste mit dem Finger und der Saft, welcher sich über den Schädel der Alten ergossen hatte, entzündete sich, während die Augen des Hüters noch an Kälte zu gewinnen schienen. Sein Kopf hob sich, sein Leib wandte sich ab und seine Füße trugen ihn hinaus aus dem Refektorium, hinfort von den Schreien der Alten und dem entsetzten Blick seines Schülers. Sollte sie auch überleben, fortan war sie tot. Tot für den, der ihr dereinst das Leben geschenkt hatte.

    Eine einzelne Träne löste sich aus dem ewigen Eis graublauer Gletscher und verlor sich schwarz glänzend in der Dunkelheit der Nacht, der Finsternis des Kastells und der Düsternis einer erhabenen Seele.

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    „Arrrg!“, brüllte es aus dem Munde der Alten. Ihr Leib schnellte für das Alter doch beachtlich in die Höhe. Ihr Hirn funktionierte doch ebenso beachtlich schnell für das Alter und war vielleicht doch nichts weiter als ein von Instinkt getriebener Fleischlappen.
    So erschien wie von Geisterhand ein großer Eimer voller Wasser auf der Oberfläche des Tisches, den das Weib mit beiden Händen ergriff. Und mit einem weiter anhaltendem Schrei landete der Inhalt des sehr schweren Gefäßes unter Einsatz von zitternden Armen über den Schädel der Alten, wo der Inhalt in einem Schwall sich über den Leib des Weibes ergoss.

    Atemlos verharrte der begossene Pudel in wankender Haltung, den leeren Eimer von einer Hand gehalten und schließlich mit einem grellen Schrei zur Seite geschleudert. Und wo man dachte, in kürzester Zeit das Scheppern eines landenden Eimers zu hören, verschwand Dieser auf gleiche Weise, wie er erschienen war.

    Die Wut wollte einfach nicht weichen, wo Jail sich darüber gewahr wurde, den Brand von ihrem Äußeren entfernt zu haben, es in ihrem Inneren aber immer noch schmorte. Und so war der wieder einsetzende Atem von Schmerzen erfüllt, die es nicht zuließen, das die Alte ein klar gesprochenes Wort hervor brachte.

    „Der Mensch,... der glaubt alles... zu wissen,... hört sich gerne selber reden!“, es konnte der laute Ruf einer Anklage sein und doch war es nur ein von innen gewirkter Impuls, dem die Alte folgte.
    Und selbst wenn diese Worte der Wahrheit entsprachen, waren sie doch nichts weiter, als das letzte Wort, mit dem Jail sich wankenderweise von Tisch zu Tisch angelte.

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