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  1. Beiträge anzeigen #281
    Waldläufer Avatar von Wolvn
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    Wolvn ist offline
    Nach einiger Arbeit hatten sie ein Loch geschlagen, welches groß genug war. Dahinter kam der Tunnel zum Vorschein, den Crar und wolvn durchkrochen hatten. Nun mussten sie wieder da durch. Er war recht rund, aber zu niedrig für Menschen. Wahrscheinlich benutzten nur Arbeitercrawler diesen Weg.
    Rylan besah sich den Weg. "Wolvn. Du denkst irgendwo da kommen wir zum Nest?"
    "Wahrscheinlich. Daort hinten ist ein ganzes Geflecht von Tunneln. Irgendwo da müssen sie ihre Königin verstecken."
    "Möglicherweise. Ich habe bis jetzt noch nie einen Bau betreten. Höchstens den ein oder anderen Tunnel."
    "Ich kann vorgehen. Wir sollten aber Posten aufstellen, die uns die Orientierung ermöglichen."
    Rylan kratzte sich am Dreitagebart und lief auf und ab. "Mein Plan sieht so aus. Wolvn geht mit einer großen Gruppe in die Tunnel. Ich nehme den Rest und versuche einen anderen Eingang oder Ähnliches zu finden. Crar, du führst die andere Gruppe. Ihr beiden wisst wie das da aussieht. Also los, sonst merken die Viecher, das wir sie töten wollen und kommen mit einem Schwarm. Obwohl mich das nicht stören würde. Hähähä."
    Das Lachen schallte von den maroden Wänden wieder, die wohl eine Ewigkeit solche Geräusche nicht vernommen hatte. Dann wuchtete der Chef sein Schwert auf den Rücken und nickte Crar zu. Der bellte einen Befehl und trat an Wolvn herran:"Du bist schneller. Geh zuerst."
    "Immer den Neuling.",flüsterte der Bergmann und rutschte in den Gang, der für Crawler war. Die Fackel vor sich haltend betrat er die Welt der Insekten.

  2. Beiträge anzeigen #282
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Der junge Mann mit den eisblauen Augen ballte die Faust, so fest, das Schmerz wie ein Blitz durch seinen Körper raste und die Wut, die sich gerade so plötzlich aufgebaut hatte, wieder verschwand. Mit einem Ruck stand er auf, knirschte mit den Zähnen und schüttelte dieses unglaubliche Gefühl der Leere ab. So ging es nicht weiter. Er wusste nicht genau, was er brauchte, aber er wusste, dass dieses Etwas verhindern musste, dass er komplett durchdrehte. Immer öfter erwischte er sich dabei, das er wütend war. Und das war nicht einfach nur eine Phase, sondern eine urgewaltige Wut, ein dunkles Etwas in ihm selbst. Schon wieder. Azil sah seine Handfläche an und erkannte die eingedunkelten Stellen, an denen seine Fingernägel sich in seine Haut gebohrt hatten. Kurz bleckte er die Zähne, um dann, entschlossener, als er die letzte Zeit überhaupt gewesen war, seinen Mantel zu nehmen und die Tür aufzustoßen.

    Der ehemalige Schmied und mittlerweile mehr oder weniger vollwertige Assassine musste etwas verändern. Und das hing damit zusammen, jetzt einmal die Tapeten zu wechseln. Vielleicht in eine andere Haut zu schlüpfen. Jemand anderes zu werden, für eine kurze Zeit, in dann wieder dorthin zurückzukehren, wo er herkam. Langsam schritt er durch die geräumigen Gänge der Attentäter, die er inzwischen gut kannte, auch wenn immer noch nicht die gewünschten Verhältnisse eingetreten waren. Aber er wurde im Moment nicht gebraucht, und falls es etwas gab, was er tun musste, würde der Berg mit der Maske ihn sicherlich finden.

    Mit einem Bissen verschlang er das Stück Fleisch, welches er sich noch schnell als Frühstück besorgt hatte, warf sich den schwarzen Mantel um die Schultern und ging in Richtung Ausgang. Calintz war in letzter Zeit zwar nicht so träge geworden wie er, aber Azil hatte bei ihm auch eine Art... Antriebslosigkeit gespürt. Vielleicht lief er ihm ja noch über den Weg. Denn wenn das passierte, musste er sich zwar wahrscheinlich nicht rechtfertigen, durchaus aber einen Grund angeben; Und der Harlekin wusste ja selbst nicht, warum er gehen wollte und wohin. Obwohl... doch, er wusste, was er machen wollte. Er wollte jemanden wiedertreffen, und mit diesem jemand ein kleines Spiel spielen...

    Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ja. Da war er wieder. Azil Al-Fidai, der Harlekin.
    Geändert von Azil Al-Fidai (04.09.2011 um 14:30 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #283
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Im West-Ost-Tunnel

    Der Tunnel war ein dunkles Gebilde. Man konnte von außen hineinsehen, doch sah man nur Dunkelheit. Schwärze, eine Grotte ohne jegliches Licht.

    Das hätte Olrik jetzt gerne wieder. Erst war es ihm mulmig, als sie hineinsahen, da war er nicht der einzige gewesen, doch nun, da sie schon länger im Tunnel DRIN waren, war es ihm wesentlich mulmiger.

    Olrik hatte das Zeitgefühl beinahe verloren, wahrscheinlich war jedoch, dass sie schon über einen Tag im Tunnel gewesen sind. Es gab hier nichts, weder Licht, noch Wasser, noch irgendetwas, dass zum Ablenken gut wäre. Dazu kam die dauernde Angst vor einem Crawlerangriff, schließlich waren sie hier im Berg, wo auch sie hausten.

    Am Anfang der Gruppe ging Heath, er trug eine große, helleuchtende Fackel. Die Magierinnen gaben kein magisches Licht dazu, da dies auf Dauer wohl sehr anstrengend war und sie sich ihre Kraft für den geeigneten Moment aufsparen wollten. Dahinter ging Melaine, dann Xarih, dann Faraday und dann er selbst. Jeder Mann trug eine Fackel, was die Gruppe gut erhellte, aber dennoch den Tunnel äußerst dunkel hielt. Man sah keine Wände, keine Decke, was nicht unbedingt zu einer frohen Stimmung beitrug. Wer wusste schon, wer oder was sie alles sehen konnte?

  4. Beiträge anzeigen #284
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    "Schrecklicher Ort!" sagte Olrik leise und angespannt.
    Diese Höhlen waren doch ein einziges Rätsel. Mal waren die Gänge kurvig und dünn, mal konnte man nur den Boden unter den Füßen bemerken. Aber was noch verwunderlicher und grauenhafter war,...das war die Stille. Nur ihr eigenes Fußgetrappel hörten sie. Kein Krächzen, kein Schrei, nichtmal ein Piepsen einer Maus. Niemand sprach, man hatte zuviel Angst vor Angriffen durch Viecher.
    Oh ja, die Viecher! So ein alter Veteran in der Burg am Silbersee hatte ihm schon erzählt von den Höhlen, ehe sie aufbrachen. Er erzählte von Goblins und Dunkeltrollen, von Minecrawlern und anderem Gewürm, das hier sein Unwesen triebe. Doch war kein Tier zu bemerken. Nicht ein einziges Wesen, das sie hätte ablenken können.
    Dazu kam der langsame Schritt, mit dem sie sich fortbewegten. Wenn sie im Freien wären, wären sie mindestens doppelt so schnell gegangen. So würde der Marsch noch etwas dauern.

    Und jeder Atemzug schien wie eine Ewigkeit.

  5. Beiträge anzeigen #285
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    "Pause!"
    Heaths Stimme klang laut durch den Tunnel. "So sei doch ruhig, du Schwachkopf!" zischte Faraday. "Warum sollen wir denn nun halten? Siehst du einen Grund?"
    "Reg dich nicht so auf! Ja, ich muss mir meinen Stiefel neu binden. Er rutscht mir beinahe vom Fuß."
    Da es sicherlich keinen Sinn machte zu widersprechen, willigte Faraday ein. So konnte die Gruppe mal kurz pausieren. Olrik stand da, die Fackel in der rechten Hand, die linke Hand in die Hüfte gestemmt. Er schaute sich den Boden an, der unter der Fackel mäßig beleuchtet war. Ein paar Kiesel gab es da, ansonsten felsigen Granitboden. Er schaute sich nochmal um am Boden...nix interessantes.

    Doch da fühlte Olrik einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. Er fühlte eine Hand auf seiner Schulter. Schlagartig drehte er sich um und schlug mit der Fackel aus. Da sah er ein Skelett. Einen Toten, der...LEBTE! Vor Schreck fiel Olrik zu Boden. Das Skelett erhob eine Waffe, die er durch den Schatten nicht sehen konnte, sein Ende schien nahe, als ein gleißender Speer aus Eis den Untoten traf und ihn in tausend Stücke riss. Olrik stand auf und besah den Untoten, der nur noch ein Haufen Knochen war. "Danke sehr, oh Melaine." sagte er und verbeugte sich kurz, als er plötzlich etwas schrittartiges aus der Richtung seines Angreifers hörte. Reflexartig warf er seine Fackel in die Richtung fort.

    Da sah er etwas, was ihm überhaupt nicht behagte. Im Schein der Fackel erblickte er mindestens ein Dutzend Skelette, die auf die Gruppe zurannten. Er schnappte reflexartig die Waffe des Besiegten und schrie:"LAUFT, LAUFT!"

    Sein Appell wurde schnell angenommen. Man rannte so schnell es ging. Gut, dass Heath sich die Stiefel nochmal geschnürt hatte. Er hörte die klappernden Schritte hinter sich, sehr weit weg waren sie nicht. Da fiel ihm auch ein, als er die Waffe in der Hand fühlte, dass er doch gar nicht mit Waffen umgehen konnte. Wie würde er sich verteidigen können, wenn sie aufhörten zu rennen?

    Doch dies war nun egal. Es hieß rennen, rennen und nichts als rennen. Was später geschah, lag noch in den Sternen, wie es Faraday als "Sternengucker" wohl sagen würde.
    Geändert von Olrik (11.09.2011 um 20:32 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #286
    Ritter
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    Vryce ist offline

    Pass gen Osten

    „Der Esel macht schlapp, ich schwör’s Euch, Herr!“
    „Bei den Göttern“, knurrte Vryce und sah den Gebirgsführer drohend an. Weitere Worte sparte er sich. Der Blick sagte alles. Der breitschultrige, etwas klein geratene Mann schaute erst verdutzt, dann beschämt über seine Sorge. Das verschaffte dem Heimatlosen etwas Genugtuung. „Wir werden es schon schaffen. Der halbe Pass liegt hinter uns, denke ich. Wären wir zwei Meilen zuvor links abgebogen, würden wir uns irgendwo beim Aufstieg zum Weißen Auge befinden. Tun wir aber nicht. Sieh dort. Da hinten, in der Ferne ragt er auf. Wir sind aber weit weg.“
    „Ach, Herr“, seufzte der Führer, „Was soll ich da sehen? Wir haben zwar keinen Schneesturm, aber trotzdem sieht man nicht viel.“ Erneut seufzte der Gebirgler. „Und seht, der Esel keucht wie ein altes Weib!“
    Rasch wandte sich Vryce um, packte den Mann mittleren Alters an der Kehle, funkelte ihn widerwärtig an. „Wenn er schlapp macht, das schwöre ich dir, schleppst du die Kiste! Das sag’ ich nicht, weil ich Sadist bin, sondern weil wir eine klare Abmachung haben. Fünfundsiebzig Münzen für eine sichere Reise durch einen sicheren Pass mit einem Muli, das diese Temperaturen – deinen Worten nach – gewohnt ist. Glaub’ mir, mein Freund, ich investiere nicht gerne in schwarze Löcher. Absolut nicht!“
    Er stieß den Mann kräftig weg, wandte sich um und marschierte weiter, wobei er den Esel am Zaumzeug hinter sich her zog. Soll das Vieh doch schlapp machen. Soll dieser Sohn einer Bordsteinschwalbe eben kehrt machen. Wenn’s sein muss, find ich auch alleine den Weg Richtung Setarrif. Beim letzten Mal war’s zwar ein Tunnel, aber ob nun oben oder unten … der Unterschied ist marginal.
    „So wartet doch, Herr!“, rief der Gebirgler und kam hinterher gehastet.
    „Was? Zittern dir vor Angst nicht die Knie, Kerl?“
    „Nun seid doch nicht so, ich bitte Euch“
    „Wie soll ich nicht sein? Preisleistungsverhältnis, davon spreche ich, wenn dein mickriges Hirn das verarbeiten kann. Für den Preis verlange ich eine Leistung, die angemessen ist. Was krieg’ ich dafür? Einen Schisser samt schlappen Esel! Ist den Leuten auf dieser verdammten Insel nichts mehr wert? Früher hat man für sein Geld noch was Anständiges bekommen, nicht … nicht so was!“ Die letzten Worte brüllte Vryce geradezu, was den Gebirgsführer dazu veranlasste, erschrocken herum zu hüpfen und zu den schneebedeckten Hängen über ihnen zu blicken.
    „Brüllt nicht, Herr!“, flehte er, „Die Lawi- …“
    „Wag es ja nicht“, flüsterte Vryce böse, „Wag es ja nicht, mir mit Lawinen zu kommen. Warst du schon mal in Nordmar? Im Land der Nordmänner? Da liegt jetzt, im frühen Herbst, der Schnee schon so hoch, dass du drin versinkst! Die Lawinen dort – und eine hab ich mal gesehen – rollen wie eine Walze über die Hänge und reißen Bäume und vereinzelte Hütten um, als wären sie nicht mehr als Papier. Also versuch mir keine Angst zu machen. Halt am besten einfach den Rand, sonst könnte es passieren, dass ich dich hier sitzen lasse, das Gold und den Karottenfresser dort mit mir nehme. Ist das klar?“
    Der Gebirgler biss sich auf die Lippe. Sicherlich war er dort, bei der Hüttenansammlung in der Baronie, ein echter Kerl. Einer von denen, die abends die Sau in der Taverne rauslassen und sich drum scheren, was andere und vor allem der Wirt sagen. Bei Vryce wäre er jedoch mit jeglicher wütenden Erwiderung an der falschen Person.
    „Gut, dass du nicht antwortest. Ich liebe klare Dinge ohne viel Gerede“
    „Ihr habt ja Recht, Herr Damien …“
    „Stets und zu jeder Zeit, mein Guter“, meinte Vryce etwas versöhnlicher.
    „Darf ich eine Frage stellen?“
    „Solange sie weder mit dem Esel noch mit Lawinen zu tun hat: Gerne.“
    „Wo habt Ihr das ganze Gold her? Die Kiste da?“
    „’Ne Menge Glück, einige Leute, die mir den Weg da hin geebnet haben und ein Geschäftsmann, der den Anfängerfehler begangen hat, Gold offen zu lagern. Jeder modern denkende Mensch legt sein Vermögen in Dinge wie Juwelen an. Ist wesentlich leichter und erfordert weder Kiste noch Esel.“
    „Darum wolltet Ihr wissen, ob es einen Juwelier in Setarrif gibt?“, erriet der Gebirgler.
    „Kluges Kerlchen“, spottete Vryce, wurde jedoch wieder ernster. „Ja, genau deswegen.“
    „Danke, danke“
    Der Heimatlose verkniff sich eine Bemerkung ob der Tatsache, dass der Pfadfinder keinen Spott verstand oder zu hören fähig war.
    „Wie lange, meinst du, dauert’s noch?“
    „Morgen sind wir da, Herr. Übermorgen, wenn Ihr nicht befohlen hättet, dass wir die Nacht hindurchmarschieren. Ist zwar gefährlich, aber Ihr wollt ja Zeit sparen.“
    „Lektion Nummer eins, sollte es dich irgendwann einmal in die argaanische Marktwirtschaft treiben: Zeit ist Geld.“

  7. Beiträge anzeigen #287
    Waldläufer Avatar von Wolvn
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    Wolvn ist offline
    Ein Schmerz zuckte durch Wolvns linken Arm, als er ihn bewegte. Barun wrang gerade den blutigen Stofffetzen aus, das Wasser im Eimer sah schon rötlich aus. Wolvn biss die Zähne zusammen, als der Alte sich daran machte die Wunde zu nähen.
    "Es hat dich ja schlimmer erwischt, als ich dachte. Aber die Krallen der Insekten sind nicht zu unterschätzen. Die können einen ...", Barun endete, denn das konnte sich Wolvn nun denken.
    Der lange Schnitt quer über den Arm hatte er sich in der Ruine eingehandelt. Eigentlich lief alles ganz gut ab. Die Gruppe hatte das Nest gefunden. Damit auch leider ihre Bewohner. Es war eine ganze Horde, die die Kämpfer, darunter auch schon wieder Rylan, einfach überfiel. Die Menschen hatten kaum eine Chance und hatten sich in die Gänge zurückgezogen. Leider war auch dort kein Ende der Viecher in Sicht. Irgendwann konnten sie dann aus dem Geflecht der Tunnel fliehen, erreichten die Ruinen und zogen sich in die Mine zurück.
    Viele waren verwundet, auch Crar war eher zurück gehumpelt. Drei Tote waren zu beklagen. Nungut. Rylan beklagte sie nicht. Eher spornte es seine Wut an.

    Aber davon bekam Wolvn eh nicht mehr viel mit. Er lag im Hauptstollen, neben anderen Verletzten, während sich Rylan und noch so ein Kerl um sie kümmerten.
    "Rylan wird doch nicht wieder da rein gehen wollen.", Wolvn richtete seinen Kopf auf,"Das wär verrückt."
    "Lass das mal seine ... oder meine Sorge sein. Du kannst da sowieso nicht mehr viel tun." Ein Zug und der anschließende Schmerz ließ den Kopf zurückfallen.
    Er hasste es hier rumliegen zu müssen.

  8. Beiträge anzeigen #288
    Waldläufer Avatar von Wolvn
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    Wolvn ist offline
    Den Arm zierte nun ein weißer Verband. Wie lange der so weiß blieb war jetzt eine interesante Frage. Wolvn lief unruhig auf und ab. Dabei scharrte er so mit den Sohlen auf dem Boden, das er immer wieder kleinere Steine wegschoss oder mit der Fußspitze hängen blieb. Er war ungeduldig, wollte etwas tun. Ligen, stehen oder rumlaufen wollte er nicht mehr. Er brauchte ein Ziel, eine Aufgabe, etwas worauf man sich fixieren konnte.
    Vielleicht tat auch das Sumpfkraut eine Wirkung und ließ seine Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder drehten sie sich um die dunklen Gänge da drinnen. Im nächsten Moment um die Mine, Setarrif, Rylan oder ihn selbst. Wohin? Was? Wer?
    Abhauen. Einfach weg von hier. Hier konnte er nichts machen. Er saß viel zu lange hier drin, wollte nicht mehr. Die Steine um ihn herrum waren immer noch die gleichen. Hart, grau und meistens unergiebieg. Es war immer das selbe in der Mine. Gepaart mit Holzaufbauten war es das einzige was man hier unten zu sehen bekam. Was auch sonst? Pflanzen traf man hier nur in Form von verküppelten Pilzen an. Der einzige Wasserstrom floss außerhalb. Menschen kamen nicht oft in diese Region. Wenn, dann eher umgekehrt.

    Tock Der Fuß traf auf die Steinwand. Der braune Sumpfkrautstängel hing ihm aus dem Mundwinkel. Missmutig starrte er auf die Wand vor ihm und kratzte sich am Arm. Er konnte den Riss in der Haut spüren. Es war grässlich, den Arm zu bewegen, nur um zu spüren, wie der Schorf aufriss und neues Blut hervortrat.
    Rechter Daumen und Zeigefinger nahmen den Stängel aus dem Mund und die gleiche Hand rieb am Auge. Wolvn wollte nicht mehr. Er wollte raus und das würde er auch tun ... mal wieder. Am beesten nahm er ein paar Leute mit. Versuchen konnte man es ja Leo, Feroy, Crar oder ... Graewoth zu überreden. Wie er auf den letzten gekommen war, konnte sich der Bergmann schlecht erklären. Warum dachte er an diesen Dreckskerl, wenn es um seine Reise ging?
    Er dachte die Argumente durch, die für und gegen ihn sprechen konnten. Er war ein Arsch, ein Mistkerl von einem halben Gardisten gepaart mit einem Wilden in der Haut eines minenwächters. Man gab ihm Schwert und Rüstung und den Auftrag auf die Arbeiter zu achten. Dumme Idee, wie Wolvn sich dachte. Dadurch ging es mit Graewoth durch.
    Aber anscheinend hatte er auch einige Eigenschaften, die nützlich waren. Er konnte kämpfen und war hartnäckig. Außerdem hielt er dicht, wenn man sein Vertrauen hatte. Trotzdem schien es unwahrscheinlich, das er mit Wolvn mitkommen wollte. Obwohl dem Minenarbeiter, oder jetzt Söldner, die Idee gefiel Rylan seinen Wachköter wegzunehmen.

    Als er Schritte aus Richtung Hauptschacht hörte schnippste er den Stummel vom Kraut weg und tastete nach seinem Schwert.

  9. Beiträge anzeigen #289
    Waldläufer Avatar von Wolvn
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    Wolvn ist offline
    "Also würdest du mitkommen?"
    "Klar! Wieso auch nicht? Ein Loch wie dieses wird immer deprimiernder und ich brauch auch wieder mal Auslauf."
    "Bloß ein Ziel hab ich noch keines."
    "Da kann man aushelfen, hähä. Du warst schon in Setarrif und nach Thoriana willst du nicht mehr. Bleibt nurnoch der Weg nach Süden."
    Wolvn kratzte sich. Was Feroy da andeutete war gar nicht so übel.
    "Der Sumpf?"
    "Genau der. Es gibt einen Schleichpfad in die Richtung. Es war schon immer mein Reiseziel."
    "Nicht uneigennützig, was?" Der Bergmann schmunzelte.
    "Nein, ich denke nicht. Du weißt was man da unten ernten kann. Wär doch ein Vorschlag nicht wahr?"
    Jetzt war das Kinn mit Kratzen dran. Die Borsten daran waren wieder lang geworden. Der Nachteil des Berges - nichts wo man sich sehen konnte. Feroy kam mit, das war gut. Mit ihm konnte man auch mal die Seele baumeln lassen und die Arbeit Arbeit. Auch Leo hatte er gefragt. Er war noch mit sich am Ringen. Anscheinend war ihm der Schlund ans Herz gewachsen. Aber einen kräftigen Burschen wie Leo mitzunehmen wäre ein Vorteil.
    "Was plant ihr beide da schon wieder?" Ein Lachen ertönte. Die oberkörperfreie Gestalt von Leo schob sich in den von Fackeln gut ausgeleuchteten Gang.
    "Wiiir? Nicht besonderes aber auch nichts Übliches.", Feroy kramte in der Tasche, als er zufügte:"Lust auf eine Reise in die Zivilisation."
    "Der Sumpf strotzt nicht gerade vor Zivilisation.", gab Wolvn abfällig zu hören.
    "Toll, verschreck ihn noch Wolvn. Man muss den guten Leo anfüttern, die brummige Katze."
    "ich? Brummig? Na warte du Maus." Leo schnippte vor und bekam Feroy zu packen, der sich aber kichernd rauswand und ein paar Schritte zurücktaumelte. Leo indes kreiste seine Schulter und blickte Wolvn an:"Weißt du noch? Vor ein paar Monaten hab ich gesagt, das eine ordentliche Bar was wär. Und wo gibt es Bier und Kraut? Dort unten."
    Feroy hatte den obligatorischen Stängel in der Hand und sagte:"Sag ich doch. Das perfekte Ziel."
    "Ok Jungs. Wir werden hingehen. Meint ihr es macht euch was aus, die Botschaft Rylan zu überbringen. Ich mach ja vieles, aber nach dem Ganzen was hier vorgefallen ist, bin ich mir nicht sicher, ob er mich nicht in der Luft zerfetzten würde, wenn ich sage das ich wieder verschwinde." Wolvn lächelte fies.
    "Der Chef ist sowieso wieder in den Löchern da unten. Wir werden das mit Barun bereden."
    "Gut, der hat mehr Einsicht in die Dinge. Abgemacht. Wir treffen uns bei normaler Zeit am Eingang."
    Die beiden nickten.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Waldläufer Avatar von Wolvn
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    Wolvn ist offline
    Sie waren nun schon einen Tag unterwegs. Nach einer kurzen Pause in einer Felsnische waren sie kurz nach Sonnenaufgang aufgebrochen. Der eigentliche Aufbruch aus der Mine war sogar noch einfacher verlaufen. Anscheinend hatte Barun genug Vertrauen zu Feroy und Leo oder Feroy hatte ihn mit seiner geschickten Zunge überredet. Nun waren sie also auf dem Weg in den Süden zum Sumpf. Der Weg, den Feroy kannte stellte sich als enge Gasse herraus, die von zwei Klippenwänden begrenzt wurde. Legte man den Kopf in den Nacken, konnte man in vielen Hundert Fuß Höhe einige Bergspitzen ausmachen. Hinzu kam noch der scharfe Wind der durch die Spalte fegte. Selbst Leo hatte ein Oberteil angezogen. Ein Hemd aus groben,braunen Stoff. Sonst waren diese Teile immer zu labrig ... zu groß, aber bei Leo sah es aus als wenn es für ihn geschaffen wäre. Die anderen Beiden hatten sich in ihre Mäntel gehüllt.
    Wolvn verspürte ein gewisses Starren im Rücken. Als wenn Rylan wusste, das er weg war. Seine Wut war oder würde bestimmt noch steigen, wenn er erfuhr, das Wolvn schon wieder mir nichts dir nicht abgehauen war. Er war nun Söldner, ja, aber trotzdem mochte Rylan diese Abgänge nicht. Andereseits musste sich "Der Chef" daran gewöhnen, das Wolvn nicht ewig irgendwo hocken blieb. Das Rumsitzen erinnerte Telden früher oder später immer wieder an die Kindheit in Thoriana. Nie wollte er wieder stagnieren, er wollte weitergehen. SEINEN Weg.

    Inzwischen hatte sich das Gelände geöffnet. Die Reisenden konnten nun die im Sinken befindliche Sonne sehen. Von dem nun erhöhten Kamm konnten sie die ersten Ausläufer des Waldes sehen. Dort war der Süden Argaans ... seine Wildheit und auch seine Gefahren. Hinter ihnen ertönte ein Grummeln. Feroy drehte den Kopf und runzelte die Stirn.
    "Die Nadel brütet mal wieder was aus."
    "Die Wolken sammeln sich wieder. Hoffen wir nicht das der Wind dreht und das Gewitter in unsere Richtung pustet.", sagte Wolvn und machte einen Satz, um einen Brocken zu überwinden.
    "Diese Luft hier ist zu frisch.", brummte Leo. Wolvn schaute verstohlen zu ihm und lächelte, als er bemerkte das es sein stämmiger Kumpel es auch tat. Wolvn wusste nicht genau wie lange Leo nun am Stück im Schlund war. Aber es schien eine Weile zu sein, denn so lange Wolvn da gewesen war, so war es sein jetziger Kumpel auch. Von Feroy wusste er das er vor einem Jahr eine Reise gemacht hatte. Damals kam er mit dem köstlichsten Kraut zurück, was Wolvn probieren konnte. Vielleicht wollte der Krautspezialist gerade deswegen in den Sumpf.
    Dieser gab gerade zu hören:"Wenn wir heute so weitergehen, sollten wir den Schutz der Bäume am Abend erreichen. Aber damit auch den Dreck. Hihi Holt eure wasserdichten Hosen und dicken Stiefel." Der Langhaarige Grinste schief und schritt betont weit aus. Leo und Wolvn lachten los, als er auf einem Stein ausrutschte und fast mit dem Gesicht vorran auf das Gestein fiel.
    Ja ... das würde eine heitere Reise werden.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Hier waren sie also, das Gebirge. Und hier suchte sie Schnee. Schnee und einen Ort, an dem es wenig Bäume gab. Irgendwie fühlte sie sich gerade mächtig verkohlt. Eine vagere Ortsbeschreibung konnte man selbst in Träumen kaum bekommen! Noch war das allerdings kein Problem, noch gab es einige Bäume und keinen Schnee. Sie mussten höher. Erst da oben wollte sie witer darüber nachdenken, wie sie diesen mysteriösen Ort finden konnte.
    "Nutzen wir die Gunst der Stunde", schlug Cé vor. "Solange wir noch Tiere haben. Als nächstes will ich dir zeigen, wie man mit Tieren kommunizieren kann. Druiden sind dazu in der Lage, allerdings nicht mit Worten, sondern mit Gefühlen, Bildern, Gerüchen und Geräuschen, die man mit Magie übertragen kann. Als erstes möchte ich nur, dass du dich mit Tieren in Verbindung setzt und lernst, ihre Reaktionen zu deuten. Tiere wie auch Pflanzen können diese Art der Kommunikation verweigern, wie ich mich jetzt auch weigern könnte, mit dir zu sprechen. Das ist von Tier zu Tier und von Tierart zu Tierart unterschiedlich. Ein Bär, ein Schattenläufer oder eine alte Eiche werden sich eher weigern, solche Wesen haben schließlich auch ihren Stolz. Aber sooo viele große Tiere würde ich in dieser Umgebung nicht erwarten, und angesichts eines Berglöwen oder Bären würde ich raten, nicht auf Biegen und Brechen eine Verbindung aufzubauen. Hasen oder andere, kleinere Tiere sollten sich für den Anfang besser eignen, auch Vögel kann man dafür nehmen."
    Sie schaute sich in der Landschaft um. Wirklich gastlich war es hier nicht, udn eigentlich war sie noch nie auf einem Berg gewesen und kannte diese Umgebung gar nicht. Vor den Bären und den Berglöwen hatte die Mama sie gewarnt, als sie erwähnt hatte, dass sie ins Gebirge wollte, und die Mama gefragt hatte, was sich die Jäger so darüber erzählten.
    "Such dir ein kleines Tier und setz dich in Verbindung, lerne erstmal, zu horchen, wie diese Kommunikation funktioniert."

  12. Beiträge anzeigen #292
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Die beiden Frauen waren nun schon seit den ersten Stunden des Tages wieder unterwegs und das Wetter spielte bis auf eine recht kühle Briese gut mit. Die Sonne hatte sich inzwischen wieder verabschiedet, doch hatte Cécilia diesmal darauf verzichtet ihre Leuchtkugel herzuzaubern, wofür Namora dankbar war. Sie kannte das Gebiet, das sie inzwischen betreten hatten nicht und wollte so unnötige Aufmerksamkeit vermeiden. Ihre Lehrmeisterin erklärte ihr die ersten Schritte für einen neuen Zauber, nachdem die junge Jägerin inzwischen den dreh raus hatte die Gegenstände auch in verschiedene Richtungen schweben lassen zu können. Es bedarf zwar noch etwas Übung in der Kunst dieser Magie, doch lauschte sie begierig den Worten ihrer Begleiterin um nichts wichtiges zu verpassen.
    Mit Tieren auf eine gewisse Art kommunizieren zu können erschien ihr ein äußerst praktischer Zauber zu sein, vorallem wenn es ihr später helfen würde sich besser mit ihrer späteren Beute zu verstehen. Namora grinste in sich hinein, wenn sie daran dachte einen Wolf eventuell genau in ihre Falle locken zu können.
    Und wie genau soll ich das anstellen? Mich genau auf das entsprechende Tier konzentrieren und versuchen in seine Gedankenwelt einzudringen oder wie funktioniert es? sie verstand die Anweisungen nicht genau, denn es ergab für Namora nicht wirklich Sinn mit einem Tier auf normale Art zu komunizieren. Sollte sie den Augenkontakt suchen? Das dürfte bei den größeren und angriffslustigeren Tieren sicherlich nicht so einfach sein.. genau wie bei den kleinen Schreckhaften. Man sah sie nur sehr selten und auch wenn man sie mal ins Sichtfeld bekam waren sie meist so schnell wieder weg, dass man garnicht genug Zeit hatte sich auf sie zu konzentrieren.
    Hilflos sah Namora zu Cécilia und hoffte auf eine Hilfestellung.

  13. Beiträge anzeigen #293
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    "Es ist eine magische Art der Kommunikation", erklärte Cé. "Man geht mit Magie an die Sache ran ... berühre das Tier mit deiner Magie und schau, wie es reagiert. Je nach der Reaktion erfährst du dann, ob es die Unterhaltung annimmt, oder verweigert. Du musst auch für dich selbst herausfinden, wie viel Magie du dafür nehmen solltest. Nimmst du zu viel, kannst du das Tier verschrecken. Bei zu wenig könnte es dich nicht bemerken, oder du bekommst nicht mit, wie es reagiert."

    Es war bereits dunkel geworden, aber ein gutes Stück hatten sie heute geschafft. Sie näherten sich der so genannten Baumgrenze, wie die Jäger sagten, wo immer weniger bis keine Bäume mehr wuchsen im Gebirge. Cé beschwor eine ganz kleine, dunkle Lichtkugel und drehte sich zu Namora um.

    "Du bist diejenige, die sich besser mit der Wildnis auskennt. Meinst du, wir sollten heute Abend noch weitergehen? Wir könnten auch früher rasten und dafür mit der Magie an Ort und Stelle weitermachen. Ist nicht einfach, mit Tieren zu kommunizieren, während man geht."

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    Namora überlegte kurz, wärend sie erst argwönisch die beschworene Lichtkugel ansah und dann schließlich das Gelände genauer betrachtete. Der Boden wurde langsam immer steiniger und die Bäume waren nurnoch vereinzelt zu sehen, was es ihnen natürlich um einiges schwerer machte ein geeignetes Tier zu finden mit dem Namora versuchen konnte zu komunizieren. Sie hatten ein sehr gutes Stück des Weges hinter sich gelassen und waren an diesem tag sehr gut vorran gekommen ohne auf agressive Tiere oder gar Banditen zu stoßen, die ihnen die Reise sicherlich nicht grade leichter gemacht hätten.
    Ich würde sagen wir rasten für heute. Der große Baum dort hinten wird uns genügend Schutz vor der Witterung bieten und mit ein paar Ästen, die wir um den Baum herum aufstellen können und mit ein paar Tannenflechten sind wir auch Windgeschützt. sagte sie schließlich und die beiden Frauen begannen alles an Holz, was sie unterwegs zu diesem Baum noch fanden aufzusammeln. Wärend Namora wie von ihr selbst beschrieben einen Unterschlupf für sie zusammenbaute indem sie lange Äste, die sie von irgendwelchen nahegelegenen Bäumen entfernte an dem großen Stamm zusammenfügte und sie mit Tannengeflecht abdeckte, suchte Cécilia nach geeignetem Feuerholz, das sie dann später am Abend entzünden wollten. Doch noch verzichteten sie auf ein störendes Feuer, da dies warscheinlich auch noch die letzten Tiere aus der Umgebung vertrieben hätte.
    Es dauerte eine ganze Weile bis sie ein Eichhörnchen nicht weit entfernt von ihnen auf einem Ast ausgemacht hatten auf das sich die junge Jägerin nun konzentrieren sollte. Es war also wie bei ihrem vorherigem Zauber.. sie sollte ihre Magie auf dsieses Tier konzentrieren.
    Ein leichtes Kopfnicken entfachte ihre inneren Kräfte und ihr äußeres veränderte sich wieder leicht, wärend man nun jedoch im dunklen sehr gut erkannte, dass die äderchen leicht glommen.
    Namora richtete ihre Magie auf einen bestimmten Punkt aus und spürte kurze Zeit später, wie diese kleinen magischen Spinnfäden auf das Eichhörnchen schossen und es langsam umfingen. Sie versuchte sehr behutsam das Tier mit den feinen magiefäden zu umspinnen um eine Verbindung mit ihm herstellen zu können, doch irgendetwas schien sie falsch zu machen. Ein für ein Eichhörnchen lautes quieken hallte durch die Nacht, als das Tier plötzlich von seinen Pfoten gehoben wurde und wie durch geisterhand durch die Luft schwebte, wie ein sehr seltsamer und felliger Vogel. Irgendwie schien die junge Jägerin wohl etwas zu viel des Guten an der Magie verbracht zu haben, denn das Eichhörnchen verschwand total verängstigt in der Nacht, als sie es sanft wieder zu Boden gelassen hatte.
    Ich glaube ich habe zu viel Magie auf das Tier abgegeben.. oder habe ich mich falsch konzentriert.. grübelte Namora enttäuscht in die Dunkelheit hinein.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Sie hatten einen Unterschlupf nach Namoras Anleitung gebaut und diesmal vorerst auf ein Feuer verzichtet. Ein Eichhörnchen ließ sich blicken, je nachdem, wie man das bei dieser Dunkelheit einschätzen wollte. Namora konzentrierte sich und Cé wachte, doch anscheinend ging Namora etwas falsch an die Sache heran. Zumindest wirkte sie eher Telekinese als Tierkommunikation, und es erinnerte sie fast an Rekhyt. Was hatten ihre Schüler nur immer mit Telekinese?

    "Du solltest das Tier berühren, nicht festhalten. Wenn es wegläuft, ist es schließlich auch ein deutliches Zeichen, dass es diese Kommunikation nicht wünscht, dennoch muss es seine volle Bewegungsfreiheit behalten, wenn du in Verbindung trittst. Versuch es erstmal mit wenig Magie und horche, ob das Tier reagiert, und wenn es das nicht tut, steigere dich. Aber keine Telekinese, das Eichhörnchen ist ja völlig verschreckt."

    Sie hatte damals ein ähnliches Erlebnis mit einem Kaninchen gehabt, allerdings hatte das Kaninchen ohen Telekinese die Flucht ergriffen. Waren schon andere Zeiten gewesen, in Beria ...

    "Wenn du die Kommunikation beginnst, beginne die Verbindung mit warmen, freundlichen Gefühlen. Wenn dich einer anschnauzt, würdest du ja auch nicht mit ihm sprechen wollen."

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    Wieso musste dieser Fehler grade mir passieren? Innerlich verfluchte sich die junge Jägerin für diesen Fehler. Sie hatte viel zu viel Magie auf das arme kleine Tier freigelassen und es durch das hochheben total überrumpelt. Es war darauf hin in die Baumkrone verschwunden und es dauerte eine ganze Weile, bis es wieder zum vorschein kam um sich an einem Ast zu schaffen zu machen an dem es irgendetwas zu suchen schien. Wieder versuchte Namora sich zu konzentrieren und ließ nun nur zwei kleine Magiefäden aus ihrem Körper frei, die sich langsam dem ängstlichen Tier näherten und den felligen Kopf mit den spitzen Ohren leicht berührte. Die junge Jägerin versuchte nur freundliche Gedanken in sich frei zu lassen und so sntstand unwillkürlich ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie sich auf das kleine Tier konzentrierte. Die Magiefäden schlängelten sich um den Kopf des Eichhörnchens und drangen nun ganz leicht in es ein. Namora hielt nach irgendeiner Reaktion auschau und ließ dabei das kleine Fellknäul keine Sekunde aus den Augen, soweit es das schwummrige Licht erlaubte, das vom Mond ausging, der hin und wieder hinter den Wolken zum Vorschein kam. Es dauerte mehrere Minuten bis sich der Nager ängstlich in die Richtung der beiden Frauen drehte und dann nach kurzem Zögern wieder in der Baumkrone verschwand, als hätte Namora wieder etwas falsch gemacht. Angst war alles was sie verspürt hatte, doch war es nicht weiter verwunderlich, da der kleine ein wirkliches Angstbündel gewesen zu sein schien. Sie wusste nicht, ob es nun rein logisches Denken war, das sie zu diesem Schluss gebracht hatte oder ob es wirklich ein Gefühl gewesen war, das sie von dem Tier empfangen hatte. Wenn ja war es ein sehr einfacher Zauber gewesen, doch sie vermutete, dass hinter dieser Art Magie noch viel mehr steckte, wenn man sich nur mehr darauf konzentrierte.
    Angst war alles was ich verspürt habe... aber ich weiß nicht ob ich mir das nur eingebildet habe oder es daraus geschlossen habe, dass der kleine Nager einfach ängstlich aussah. seufzte Namora und fing schließlich an das Feuer zu entfachen um sich und auch ihre Begleiterin ein wenig zu wärmen. Das Eichhörnchen würde sicherlich nicht nochmal auftauchen an diesem Abend und sie hatten am nächsten Tag noch einen weiten Weg vor sich und brachten noch etwas Ruhe. Die junge Jägerin hatte noch etwas kaltes, gebratenes Fleisch vom Vortag in Wachpapier, das sie nun auspackte. Dazu gab es etwas trockenes Brot und Käse. Nicht grade eine üppige Mahlzeit, doch war es ausreichend um den leeren Magen zu füllen.

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    "Anfängerfehler", erklärte Cé während des Essens. "Mir ist etwas ähnliches damals mit einem Kaninchen passiert. Die Verbindung brach ab und es ist weggehoppelt. Mit der Übung bekommt man ein Gefühl dafür, aus Fehlern kann und sollte man lernen. Wir wandern morgen weiter und schauen einfach, ob wir irgendwelche Vögel finden, mit denen du dich magisch verbinden kannst. Irgendwas wird hier schon zu finden sein ..."

    Diesen Zauber hatte sie in Beria bei Noreia und Gwydion gelernt, und sie erinnerte sich, dass sie sich mit vielen Tieren verbunden hatte, um den Zauber zu perfektionieren, bis hin zu der Aufgabe, die Meisterin Noreia ihr gestellt hatte, mit den beiden Rotkehlchen. Da hatte ihr damals Bartimäus geholfen, und sie hatte ihm das Geheimnis ihrer Magie offenbart, das sie seit ihrer ersten Begegnung geheim gehalten hatte. Während der Reise nach Beria waren sie gute Freunde geworden, aber seit der Überfahrt nach Argaan hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Angeblich hatte sie durch ihre Reise nach Setarrif sogar ein Thing verpasst, bei dem Bartimäus zum Waldläufer befördert worden war. Sie musste ihm unbedingt noch dazu gratulieren, es schien ihr, als wäre es eine halbe Ewigkeit her, dass Alon, Bartimäus und sie nach der Pest zusammen gereist waren, begleitet von Bartimäus' Wolf Nero.

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    Wieder waren die beiden Frauen früh aufgestanden und nun schon fast den ganzen Tag, abgesehen von wenigen Verschnaufpausen, unterwegs um ihr Ziel zu erreichen, das nur Cécilia kannte. Die junge Jägerin sog die neuen Eindrücke die sie wärend ihrer Wanderung sammelte förmlich in sich auf und man konnte ihr ansehen, dass sie des öfteren ihre Rolle der harten, unerbittlichen Jägerin fallen ließ um wie ein neugieriges Kleinkind auf etwas zuzusteuern um es genauer zu betrachten. Doch darüber hinaus versuchte Namora auch immer wieder ihren neuen Zauber zu üben und richtig in den Griff zu bekommen. Ein Geier, der sie eine Zeit lang von einem alten, kahlen Baum aus beobachtete wurde Namoras neustes Versuchsobjekt und sie ging ganz langsam und vorsichtig mit ihren magischen Fähigkeiten auf Tuchfühlung. Das imposante Tier regte sich nicht und schien auch nicht wirklich Angst zu haben als Namoras Magiefäden um seinen Kopf strichen. Sie konzentrierte sich auf ihn und sah ihn dabei gebannt an wärend sie auf Gefühle achtete, die nicht ihre eigenen waren. Gefühle die von diesem Tier ausgehen sollten waren ihr Ziel und nach wenigen Minuten des Schweigens und der Konzentration breitete der große Vogel seine Schwingen aus und krächzte Laut bevor er sich in die Lüfte erhob und aus dem Sichtfeld der beiden Frauen verschwand.
    Namora hob leicht verwirrt die Augenbrauen und sah fragend zu ihrer Lehrmeisterin.
    Er... er hat mich ausgelacht? Ich habe Humor.. Belustigung gespürt.. es war als würde etwas mein eigenes Gefühl in dem Moment überlagern. Aber.. wieso lacht er über mich?! Namora zog eine Schnute und konzentrierte sich wieder auf das was vor ihnen lag, denn es hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Es war weiß! Wieso war es weiß vor ihnen? Die junge Jäerin hatte soetwas noch nie gesehen und blieb skeptisch vor der ersten weißen Fläche stehen die sie passieren mussten. Es lag wie Gras vor ihnen, jedoch wirkte es wie ungewöhnlich saubere Wolle von Schafen, oder eher von Wolken die zu Boden gestürzt waren. Verwirrt blickte die Jägerin erst zum Himmel und dann hinter sich um abschätzen zu können ob die Wolken immernoch dort waren wo sie vor wenigen Stunden noch gewesen waren. Nichts hatte sich verändert, doch traute sich Namora nicht auf die seltsame weiße Fläche und sah hilfesuchend zu Cécilia.
    Was ist das? dabei deutete sie auf den Schnee, der fortwährend ihren weiteren Weg bedeckte.

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    Es ging weiter, und Cé fühlte, dass sie ihrem Ziel näherkam. Es wurde allmählich, aber vielleicht hatten sie auch nur ein großes Hindernis auf dem Weg nach Nordmar überwunden ... nein, nein, es war irgendwo auf Argaan, glaubte sie. Namora indes probierte mit ihrer Magie herum, schien sogar zu versuchen, sich mit einem Geier zu verbinden. Es war ein imposantes Tier, das einem in seiner Erscheinung kaum eine Möglichkeit gab, als Ehrfurcht vor diesen Aasfressern zu empfinden. Namora schien nach der Verbindung allerdings eher erstaunt bis verschreckt zu sein.
    "Belustigung? Er ist weggeflogen ... gut möglich, dass er es unter seiner Würde hielt, sich mit dir zu verbinden. Er ist ein imposantes Tier, und auch Aasfresser können Stolz haben", erklärte Cé.
    Sie näherten sich einer verschneiten Fläche. Namora schien nun völlig verwirrt zu sein, fragte Cé gar, was das war. Offenbar hatte sie noch nie Schnee gesehen, während Cé damit in Silden mehr als unschöne Efahrungen gemacht hatte. Eigentlich ihre Schuld, sie hatte sich einfach die falsche Zeit für ihren Fortgang ausgesucht.
    "Man nennt es Schnee", sagte die Novizin und betrat die weiße Fläche, die unter ihren Füßen knackte und Abdrücke hinterließ. "Im Winter fällt er in Flocken vom Himmel, und es besteht aus kaltem Wasser. Wenn wir Wasser brauchen, können wir jetzt Schnee schmelzen, das sollten wir auf jeden Fall nutzen. Es ist viel reiner, als das Wasser in Schwarzwasser, das abgekochte. Es bleibt allerdings die Gefahr, dass wir erfrieren, also verspreche ich dir, mich zu beeilen. Wenn ich nur wüsste, wie ich diesen Ort finden könnte, den ich suche ..."

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    Neugierig und auch etwas ehrfürchtig ging die junge Jägerin in die Hocke und betrachtete einige Augenblicke diese seltsame, flockige Substanz, bis sie sich traute die Hand auszustrecken und mit dem Zeigefinger in den Schnee einzutauchen. Es war kalt und sie zog ihren Finger schnell wieder aus dem seltsamen Zeug heraus, bis sie auch mit der ganzen Hand hineingriff und den Schnee in der offenen Handfläche betrachtete. Es wurde wie eben mit dem Finger sehr schnell kalt und Wassertropfen bildeten sich an ihren Handflächen, die auf dem Handrücken hinabtropften. Vorsichtig hielt Namora die Nase an den Schnee und versuchte etwas zu riechen, jedoch war er geruchslos.
    Gefrorenes Wasser... sagte sie ehrfürchtig und ließ den Schnee dann wieder zu Boden fallen. Ihre nasse Handfläche rieb sie am Hosenbein trocken. Die Jägerin kam sich plötzlich sehr dumm vor und ziemlich zurückgebieben, weil sie soetwas wie diesen Schnee nicht kannte. Verlegen sah sie zu Boden und folge zögerlich ihrer Lehrmeisterin, die inzwischen mehrere Schritte voraus gegangen war. Namora konnte ihren Fußabdrücken ohne Probleme folgen und fragte sich, ob es so sinnvoll war auf Schnee zu laufen, denn hier konnte ihnen jeder hinterher kommen, der es wollte. Es war einfach ihrer Spur zu folgen.
    Namora wurde jedoch von ihren Gedanken abgelenkt, als Cécilia stehenblieb und nach irgendetwas ausschau zu halten schien. Warscheinlich suchte sie den Ort, den sie nun schon öfter erwähnt hatte und ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie bis jetzt nichts gefunden. Warum fragst du denn die Tiere nicht? meinte Namora schließlich, allerdings hielt sie sich kurz danach die Hand vor den Mund da ihr Vorschlag irgendwie schnippisch rübergekommen war und nicht wie ein echter, verwertbarer Vorschlag.
    Das war nicht böse gemeint.. ich meine nur.. Namora brach verlegen ab und starrte hinaus in die Einöde, die sich ihnen inzwischen in ihrer vollen Pracht offenbarte.

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