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    Post [Story]Der Kreuzzug des Todes

    Der Kreuzzug des Bösen





    ''Oh Beliar, Herr des Schreckens, komme hinab in dieser dunklen Nacht.''
    ''Oh Beliar, Herr des Todes, komme hinab in dieser dunklen Nacht.''
    ''Oh Beliar, Herr des Leides, komme hinab und bring uns finstre Nacht.''

    Stille.
    Keiner der Anwesenden, allesamt dunkle Kultisten und Verräter, wagte es einen Laut von sich zu geben, nicht einmal zu atmen. Wenn man bedachte, was sie dort heraufbeschwörten, war es sogar verständlich. Nicht nur die Anbetenden waren still, auch die ganze Umgebung gab keinen Laut von sich. Kein Knirschen des Gesteins, kein Wehklagen der hier Gefangenen Toten.
    Liebliche Stille in den Ruinen des Orktempels.


    Nach Stunden der Bewegungslosigkeit hob einer der obersten Kultisten die Arme und sprach einen der allerdunkelsten und fürchterlichsten Fluch aus, der in der Äonen währenden Zeit der Welt nur ein einziges Mal ausgesprochen wurde.
    Von fünf orkischen Schamanen, die mit ihrer eigen Seele dafür zahlen mussten.
    Damals wurde sie ausgesprochen um den höchsten Diener Beliars hinabzubeschwören, diesmal galt sie wohl oder übel einem noch höheren Wesen: Beliar selbst.

    Fünf Männer traten vor und stellten sich an die Stellen, die einst Herzschreine beherbergt hatten. Einjeder zückte einen geriffelten Dolch und richtete ihn auf die eigene Brust. Eine dunkle Homage an die Orkschamanen, die dies vor Jahrtausenden ebenfalls getan hatten.

    Was mögen sie gedacht haben ?
    Was mögen sie gefühlt haben ?

    Fünf exakt gleich tönende Schreie und fünf Herzen. Das war der Schlussakt der Beschwörung.
    Das Portal auf dem mächtigen Podium strahlte heller und blendender als zuvor, ein dunkler Schemen war zu erkennen. Das Haupt war von fünf abstehenden Zacken gekrönt, der mittige bildete die Spitze. Dies war das Einzige, was man von dem Schemen erkennen konnte. Der Rest war formlose Dunkelheit, besaß keinen Körper.

    '' Erzittert Sterbliche und verzweifelt, diese Welt ist dem Untergang geweiht.''
    Die Stimme, bis in die letzte Silbe mit Bosheit gefüllt, schallte durch die Ruinen.

    Beliar selbst war gekommen, um allem von Innos geschaffenen den Tod und ewige Qualen zu bringen.
    Geändert von .Resdayn (04.04.2007 um 22:15 Uhr)

  2. #2 Zitieren
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    Schweigend stand Vatras an der Reeling der Esmeralda und schaute auf das weite Meer hinaus, auf das Element seines Gottes. Bedrückt seufzte der alte Wassermagier und wandte sich um, da in seiner Kammer einige Proben von Dämonenblut auf ihn warteten.
    Doch er kam nicht so recht zum Untersuchen und Forschen. Schon seit sie von Irdorath aufgebrochen waren, hatte ihn ein Gefühl erreicht, welches sich anfühlte wie Übelkeit. Eine immerwährende Übelkeit.
    Nächtelang hatte der Magier in seiner Kammer zu Adanos gebeten, hatte ihn nach einem Anzeichen angefleht.
    Doch bisher war das Gebet ungehört verhallt.


    Knarrend ging die Holztür zur Kammer auf. Langsam ging Vatras zu dem Alchemietisch hinüber und beobachtete die blubbernden und schäumenden Phiolen, die dort vor sich herköchelten. Gerade als der Alte Die Wesen Beliars aufgeschlagen wollte, gesellte sich zu dem imaginären Blubbern ein Lautenspiel. In der Bewegung hielt er inne und lauschte den schönen Akkorden.

    Lesters Finger huschten geradezu über das Instrument. Die Laute hatte etwas außergewöhnliches an sich, es war förmlich zu spüren. Der Novize war zwar ein passabler Lautenspieler, aber was seine vorderen Gliedmaßen dort vollbrachten, war einzigartig. Lester hatte sie von einem alten Freund, Fortuno, in dem Sumpflager geschenkt bekommen und sie war schon monatelang sein Begleiter. Sie war es, die ihn in diesen drei schrecklichen Wochen am Leben erhalten hat. Sie war es, die die Wölfe und Keiler von ihm ferngehalten hatte. In den Nächten war ihr Spiel dunkel und hart, am Tage hell und sanft.
    Dann, nach Ewigkeiten des Spielens, traf er einen Ton nicht. Abrupt brach Lester ab und fasste sich an den Kopf. Dies war seit dem Fall der Barriere sein ständiger Begleiter. Kopfschmerzen. Sie besserten sich zwar schon, doch an manchen Tagen war es immer noch unerträglich. So wie heute.


    ***

    '' Ist der Avatar Adanos aufgebrochen ?''
    Der Kultist kniete nieder, wie ein geschundener Hund vor seinem Herrchen. Er würde am liebsten vornüberspringen und in der dunklen Umarmung des Gottes wiegen....doch musste er sich noch beherrschen.
    '' Ja, oh großer Beliar, wie ihr in euer Weisheit es gesehen habt....er befindet sich auf dem Weg nach Myrtana.''

    Die Dunkelheit, in den welligen Umrissen einer schwarz gewandeten Gestalt, lachte. Es war ein Lachen voll Unreinheit, Finsternis und Tod. In ihm schallten die Schreie derer nieder, die bis zur Ewigkeit in den Reichen des Todes gefoltert wurden.
    '' Schön.'', sprach die Finsternis.'' Dann werden wir ihm noch eine weitere Hürde auf den Weg mitgeben....mal sehen was mein Bruder sich diesmal ausdenkt, um ihm zu helfen.''
    Geändert von .Resdayn (04.04.2007 um 22:17 Uhr)

  3. #3 Zitieren
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    '' Junge, heb den Schwertarm und lass ihn nicht einfach so hängen....''
    Diego schaute sich seinen neusten Schüler zweifelnd an. Milten. An magischen Wissen fehlte es dem Feuermagier zwar nicht, aber wie man ein Schwert schwang, das wusste er nicht.
    Er konnte mit einer einzigen Bewegung der Finger einen Regen aus Feuer niederregnen lassen, doch dem Ork den grünen Kopf von den Schultern trennen, das konnte er nicht.
    Milten hob das grobe Schwert in die Luft und versuchte dabei, dass immense Gewicht der Waffe zu ignorieren. Der junge Mann war nicht stark, weshalb es ihm ungemein schwer fiel, die Waffe lange erhoben zu haben. Doch wer Kämpfen will, muss fühlen, sagte Gorn immer mit einem Lächeln in Gesicht.
    Und davon war Milten nicht ausgeschlossen. Es würde zwar hart werden, aber am Ende konnte ihm das Schwert noch das Leben retten.


    '' Hey Milten, lass uns mal nen' Übungskampf machen ?''
    Der junge Diener Innos fuhr herum und senkte das Schwert. Da stand er, in der alten Bauernkleidung, einen Degen in der Hand. Wenn man den Mann so sah, glaubte man nicht, dass er der Bezwinger des Schläfers war. Gleich zwei Mal hatte er den Dämon verbannt. Einmal zeitweise, dann endgültig. Beim ersten Mal mit dem heiligen Uriziel und der antiken Erzrüstung, beim zweiten Mal in der Rüstung eines Paladins und den Zorn Innos in den Händen.

    Doch die Person, die dort stand, erinnerte nicht im entferntesten an einen Drachentöter und Dämonenbezwinger. Eher an einen Bauern, der sich in der Stadt überteuert einen Degen zugelegt hatte, um nicht ungeschützt zu sein.
    '' Ähm....in Ordnung.'', murmelte der Magier leise und hob das Schwert erneut.
    Der Drachentöter nahm den Degen in die Hand und hielt ihn weit ab vom Körper, geradezu wie ein meisterhafter Schwertkämpfer. Milten dagegen hielt die Klinge ungeübt mit beiden Händen.
    Dann sprang der Held vor und das, an was sich Milten nur erinnerte, war ein Wirbelsturm aus Stahl und dem spiegelnden Sonnenlicht, welches der Degen reflektierte.
    Am Ende stak das Schwert Miltens im Holzboden, der Degen wieder am Gürtel.
    Diego kam vor und schüttelte den Kopf.

    '' Hör zu Milten, wenn die Magie einmal nicht mehr will, hast du nur noch einen Ausweg. Das Schwert. Ich hoffe diese Begegnung hat dir gezeigt, dass du noch viel üben musst.''
    Milten nickte leidlich und zog das Schwert aus dem Deck. Dann übte er weiter unter den Blicken des Dämonenbezwingers und Diegos.

    Währendessen hatte sich Lester wegen der Kopfschmerzen auf den Weg zu Vatras, dem Heilkundigen, gemacht.
    Die Tür zu seiner Kammer stand offen und dem Novizen stieg der beissende Geruch von dämonischer Essenz in die Nase. Vorsichtshalber klopfte er an den Türrahmen, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Von der Seite zeigte sich ein ergrauter Kopf, der ein gezwungenes Lächeln aufsetzte.

    '' Ah...Lester, was kann ich für dich tun ?''
    Der Novize stand kurz unschlüssig auf der Türschwelle, trat dann aber einen Schritt nach vorn.
    '' Meister Vatras, habt ihr zufällig ein Mittel gegen Kopfschmerzen ?'', fragte der Kahlköpfige und blickte den Wassermagier an.'' Seit dem Fall der Barriere habe ich diese Kopfschmerzen. Ich dachte mit dem Tod des untoten Drachen wären sie verschwunden, aber nun sind sie stärker denje zurückgekehrt.''
    Vatras klopfte dem Mann auf die Schulter und zwang ihn mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl. Dann lehnte sich der Magier an die Buchkommode, in seiner Alchemiekammer.
    '' Nun, Lester, du bist nicht der Einzige, der eine Veränderung spührt. Auch ich bin derzeit geplagt, geplagt von Übelkeit. Etwas dunkles und finsteres ist in Adanos Gefilde zurückgekehrt, ich schmecke es förmlich.''
    Lester schaute den Alten erschrocken an.
    '' Der Schläfer ?'' '' Nein, er ist endgültig tot, von ihm kann es nicht ausgehen. Es muss etwas im Gefüge der Magie sein, dass uns diese elendigen Zustand beschert. Ich denke, dass es auch bald Milten überkommt, da wir drei hier auf dem Schiff die Einzigen sind, die im Strom der Magie hängen.....nimm aber vorerst diesen Trank hier, er lindert die Schmerzen, schmeckt aber bitter.''
    Vatras griff nach einer Flasche mit bräunlicher Flüssigkeit und reichte sie Lester.
    '' Ich danke euch, Meister Vatras, mögen die Götter uns behüten.''
    Dann verließ der Novize den Magier und ging an Deck zurück.
    '' Oh ja....'', flüsterte Vatras leise.'' Mögen die Götter uns behüten....''

    ***

    '' Verflucht, Udar, schwing deinen Hintern auf die Wälle und zeig diesen grünen Ärschen mal deine Bolzen !''
    Keroloth rief die Befehle über diesen Abschnitt der Wälle. Vor Wochen hatten die Orks ihn mit einer Art Rammbock durchbrochen und einen Weg in die Burg geschaffen. Zwar wurden die Orks durch die Drachenjäger und den erwählten Träger des Auges zurückgedrängt, aber nun schienen sie mit neuem Elan auf die Burg zuzustürmen, fast so, als hätte sie irgendetwas beflügelt. Hagens Mannen waren nun auch in der Burg, doch hatte dies keine Besserung mit sich gebracht, die Lage war unverändert.
    Die Orks hatten die Burg in der Zange, sie wollten die Menschen aushungern lassen und dann den jämmerlichen Überrest von der Welt verbannen.
    Doch nicht heute.


    Ein weiterer der endlosen Bolzen- und Pfeilregen ging auf eine weitere Orkbelagerungseinheit nieder. Nur wenige der Geschosse verfehlten ihr Ziel, doch es hatten immerhin fünf Orks es geschafft, die Ramme zu erklimmen. Nun waren Armbrüste und Bögen nutzlos, nun musste der Hammer oder das Schwert her.
    Keroloth jagte dem ersten der anstürmenden Orks, einem Elitekrieger, seinen Zweihänder in den Magen, bis die Klinge den Rücken durchbrach. Dann zog er das Schwert hinaus, um mit der blutgetränkten Waffe einen Späher zu enthaupten.

    Jan, der Schmied der Drachenjäger zertrümmerte einem Grünfell den Schädel, bis er selber Opfer eines Kriegsschwertes wurde. Röchelnd ging er zu Boden, umringt von seinen Gefährten, die dem tapferen Schmied den Übergang in Beliars Reich unversehrt gestatten wollten.
    Endlich fiel auch der letzte Ork, und die Klingen waren getränkt mit schwarzem Blut.

    '' Verdammt...es hat den Schmied erwischt....schickt jemanden zu Hagen um es ihm zu berichten....ihr zwei da, nehmt ihn, entkleidet ihn und erweist ihm die letzte Ehre.''
    Drei Ritter salutierten und machten sich daran, ihre Befehle auszuführen. Keroloth erinnerte sich noch gut daran, wie es hier noch vor zwei Wochen war: Die Drachenjagd hatte begonnen und Banditen und Halsabschneider waren über das Tal geschwemmt. Damals hatte der Paladin sie als willkommene Ablenkung für die Orks gesehen, doch diejenigen, die geholfen haben, die Burg zu verteidigen, waren ihm fast schon wie sein eigener Trupp ans Herz gewachsen. Gerade Jan, mit dem er so einige Reibereien hatte, war ein wertvolles Mitglied gewesen. Seit der heilige Erwählte Garond überzeugt hatte, das der Drachenjäger den Schmiedeposten einnehmen könnte, war die Qualität der Ausrüstung immens gestiegen. Und nun war er eines der unzähligen Opfer, die ihr leben lassen mussten, nur weil zwei verblendete Idioten mit Rang und Namen Krieg spielen wollten.
    Doch es war schon immer so und würde so bleiben. Töten war nun Normalität.
    Geändert von .Resdayn (04.04.2007 um 22:20 Uhr)

  4. #4 Zitieren
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    Kapitel 1 - Schrecken


    Nur zwei Tage hatte es gedauert. Zwei Tage, in denen die Mannen Innos gekämpft hatten. Gekämpft für Innos. Gekämpft für den König. Gekämpft für das Gute.
    Doch wo führte sie es letztendlich hin ? In Beliars Reich.

    Keroloth spürte, dass noch ein wenig Kraft in seinen Knochen war. Er wusste, dass er den Sonnenaufgang nicht mehr erleben würde, soviel war sicher. Ihm fehlte die ganze linke Hand, die ihm sauber von einer Orkaxt abgetrennt wurde, bei dem Versuch, Udar mit der eigenen Klinge zu schützen.
    Selbst der Stich eines orkischen Kriegsschwertes hatte ihm nicht das Leben genommen...es war, als würde Innos selbst ihn am Leben erhalten.

    Die Orks waren abgezogen und hatten alles Brennbare in der Burg entzündet. Das Haupthaus brannte lichterloh und mit ihm Lord Garond und General Hagen. Das Tor war eingestürzt, da die Orks mit einer bislang verstecken Waffe angerückt waren. Katapulten. Der mächtige, mannesgroße Stein, schwarz vom Feuer gefärbt, prangte wie ein Mahnmal aus dem Schutt. Die Orks hatten ihn mit irgendetwas in brannt gesetzt und damit das Tor niedergerissen.
    Was die Belagerung anging waren die Orks eben die ungeschlagenen Meister darin.
    Kriechend, den Schmerz in Hand und Seite unterdrückend, bewegte sich Keroloth zum Wohn- und Lagerhaus hin. Es war zwar ebenfalls nicht unberührt von der Schlacht gewesen, doch war es von allen Gebäuden in der Burg noch halbwegs am Stehen.

    Irgendwie schaffte es Keroloth dann, durch den Eingang zu kriechen, eine kleine Treppe hinauf und in das kleine Reich Engroms, der nun aber Tod an die gegenüberliegende Wand genagelt war. Mit einem Aufschrei richtete sich der Paladin auf und humpelte zu einem Regal hin, welches vom Staub bedeckt war. Dort lagen ein Fetzen Papier, eine Feder und ein kleines Glas, gefüllt mit Tinte.
    Mit zittrigen Fingern schrieb der letzte Lebende in der Burg etwas nieder:


    Wer immer dies hier zu lesen bekommt, sollte wissen, dass die ehrenhaftesten und besten Krieger des Königs und Innos in der Schlacht um die Burg des Minentals gefallen sind. Doch will ich euch hiermit auch warnen. Etwas Böses ist hier im Tal...etwas...das die Orks gestärkt hat.
    Bite....setz..se....die Toten ehrenvol.l....bei....

    I..Nam.....In...In...Innos

    Dann starb Keroloth, die Feder in der Hand, an seinen Wunden. Der letzte Paladin und Streiter Innos im Minental hatte sein Leben ausgehaucht.
    Geändert von .Resdayn (04.04.2007 um 22:21 Uhr)

  5. #5 Zitieren
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    Einzig und allein eine Gestalt schritt den Pass entlang. Unbeirrt von den orkischen Bannern, der Burgruine und dem verbrannten Land rings um ihn herum.
    Eines war nur für ihn von Begehr und das lag immer nocht dutzende Meter unter Geröll und Gestein.
    Die Person schaute an sich herunter. Die Feuerrobe zierte seinen hageren Körper und ein magischer Kampfstab, der sein Mana fokusierte, hing ihm in einer Lederhalterung am Rücken.
    '' Oh Beliar...wo versteckst du dich hier im Niemandsland ?'', murmelte der Mann und blieb für einen Moment stehen, um sich einen Überblick des Tals zu verschaffen. Diese Suche nach dem Tempel könnte sich als schwierig, sehr schwierig erweisen.
    Es gab hier so gut wie keine Anhaltspunkte und es wäre in der Robe eines Dieners Innos töricht zu den Orks zu gehen.
    Also war er auf sich allein gestellt, was unter Umständen gut sein konnte. Wie gesagt, unter Umständen.

    Der Weg den Pass hinab war schnell geschafft und im Schutze einer toten Esche konnte er sein Vorgehen planen. Die Burg - oder was von ihr übrig war - durfte sich Orkterretorium nennen, da gab es keinen Weg vorbei.
    Einzig den Fluss entlang, dann dort einen Weg suchen...das konnte er tun.
    Missachtend der Kälte, dem Gegendruck des fließenden Stroms und der durchnässten Robe, watete der Mann den Fluss in entgegen der Strömung entlang.


    Plötzlich war ein Heulen zu vernehmen. Der Mann hatte spielerisch seinen Kampfstab in den Händen und einen Zauber auf den Lippen. Ob nun einen Feuerball, einen Blitz oder den reinen Tod, alles war vorhanden.
    Und dort kamen die Schuldigen. Drei Wölfe, ausgehungert und mit fletschenden Zähnen tappten sie auf das Flussufer zu.

    '' Immartis !'', rief der Magier und eine Faust aus Flammen schoß aus der Spitze des Stabes hervor. Eine flimmernde Spur hinter sich ziehend raste sie auf den nähsten der Wolfe zu und verbrannte Geist wie Leib.
    Ein gequältes Jaulen und das Tier ging ein in Beliars Reich.

    '' Dakanensis .'' Nun verließ ein gezackerter Blitz den Stab und suchte knisternd sein Ziel, fand es im zweiten der Wölfe und brachte das Herz gezielt zum Stillstand. Dieser Tod schien am gnädigsten.
    Erzürnt vom Tod seines Rudels sprang der letzte Wolf vor und bellte den Magier an.
    Dieser lächelte kalt und seine Lippen formten ein Wort. ''Nikramos .''
    Ein ohrenbetäubender, unmenschlicher Schrei war zu vernehmen, als ein Totenschädel, umhüllt von schwarzem Nebel, den Kampfstab verließ und auf den angreifenden Wolf zuraste.
    Nicht ein Jaulen war zu hören, kein Bellen, nur etwas wie ein Stöhnen.
    Fauliger Geruch stieg dem Zaubernden in die Nase, als der dritte Zauber gesprochen und gewirkt war. Nikramos tötete nicht, nein, es riss die Seele, alles Gute und empfindungsfähiges Leben aus dem Körper und ließ die Reste zurück.
    Der Wolf, sogar groß für seine Art, stand dort, fünf Meter vor ihm, skelettiert und untot.

    '' Komm mit .'', befahl der Magier und der untote Wolf gehorchte ohne Zögern.

    Eine Wegstunde nach dem Tod des Wolfrudels, befanden sich Meister und Diener im alten Orkgebiet vor einer Brücke, die instand gesetzt zu schien. Ohne jegliche Gefühle wie Angst oder Aufregung schritt der Magier über die Brücke auf einen alten Torbogen zu. Er durchquerte ihn und stand vor einem Berg aus Schutt und Trümmern.

    '' Hier bist du also, Meister. Ich habe dich gefunden und werde dich eigenhändig aus der Tiefe bergen.''
    Der Magier hob die Arme und sprach eine Zauberformel in unverständlicher Sprache.
    Dies bewirkte, dass der Boden um ihn herum aufriss und sich senkte, so dass es schien, als würde der Magiewirkende auf einem Podest aus Gestein verweilen.
    Sechs dämonische Bestien, doppelte Mannesgröße, erschienen aus den lodernden Schlunden und standen im Halbkreis um den Rufenden.
    Auch mit dem untoten Wolf geschah etwas.
    Aus der Erde stiegen weitere Knochen heraus und setzten sich zum Teil mit ihm zusammen um ein weitaus schlimmeres Monster zu schaffen, einige setzten sich in ihre alten Formen zusammen und griffen nach verrosteten Waffen, die mit ihnen aus dem Boden stiegen.
    Als letztes wandelte sich das Gestein. Es türmte sich zu plumpen Haufen auf, die etwas ähnliches wie Arme und Beinde schufen.
    Der Magier lachte tief und grollend, als er seine Armee der Finsternis betrachtete.
    Einer der Dämonen, besonders groß, und mit mächtigeren Schwingen als seine Brüder, schwebte auf ihn zu.

    '' Was ist euer Begehr, Meister Cabal ?''

  6. #6 Zitieren
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    Durch die effiziente Arbeit Cabals Diener, war ein großer Teil des Schutts nach drei Stunden beseitegeräumt. Die Dämonen, die die zu Teilen sogar hausgroßen Trümmer einfach pulverisierten, leiteten das ganze Geschehen. Sie koordinierten die Skelette und Golems, da diese von der Intelligenz eines Wesen aus Beliars Sphäre nur träumen konnten.

    Nach fünf Stunden intensiver Arbeit war der Eingang freigelegt. Der Weg in den Orktempel war offen.
    Mit einem Fingerschnippen erstarrten die Golems und Skelette, sie sollten die stummen Wachen sein, die ungebetene Gäste zurückhielten.
    Die Dämonen jedoch folgten dem Magier durch das zerstörte und rostige Eisentor. Derjenige, der dies vollbracht hatte, musste ziemlich mächtig gewesen sein. Denn ohne einen Zauber oder eine Belagerungsmaschine bekam man nicht ein zersplittertes Eisentor hin.

    '' Macht euch bereit.'', sprach Cabal zu den Dämonen, unnötigerweise, da diese es schon in seinen Gedanken gelesen hatten. Stumm trottete oder schwebte die Truppe in den Tempel hinein.

    Nur hundert Meter entfernt, im Tempel, hinter einer umgestürzten Säule, spähte ein untoter Magus zu den Neuankömmlingen.
    Sein untoter Mund verzerrte sich zu einem Wort, das aber sprachlos verhall.
    Wie sein menscliches Pendant schnippte er mit den knochigen Fingern und rief die mächtigen Untoten des Tempels herbei. Der Schläfer war zwar weg, aber der Lich hatte sich seine Macht gesichert und gelernt, sie zu nutzen und uneingeschränkt über die hiesigen Toten zu herrschen.

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