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    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    Post [Story]Die absolut wahre und schonungslos ehrliche Geschichte der Gothicwelt

    Es gibt zahlreiche Legenden, wie die Gothicwelt zu dem wurde, was sie nun ist. Zahlreiche Mythen über die Schaffung der Welt und der Menschen, zahlreiche Legenden über die Entdeckung der Magie, zahlreiche Hinweise auf längst vergessene Kulturen.
    Aber sind all diese Geschichten auch wahr? Ist all das wirklich so passiert? Sind all die glor- und ruhmreichen Taten längst verstorbener Helden tatsächlich so geschehen?

    NEIN! Es ist alles gelogen! Eine einzige historische Euphemie! Alles wurde beschönigt, um zu verbergen welche Vollidioten die Welt seit ihrer Entstehung hervorgebracht hat, und was für Mist diese gebaut haben.

    Dies hier jedoch ist die absolut wahre und schonungslos ehrliche WIRKLICHE Geschichte des Reiches Myrthana seit Anbeginn der Zeit, ohne die Lügen und Ausschmückungen der „echten“ Geschichtsschreibung, die all die Pannen und Peinlichkeiten verstecken sollen, von denen es in Wahrheit nur so wimmelt.


    Das Jahr 0:

    „Du, Innos?“
    „Ja, Adanos?“
    „Mir ist langweilig, Innos.“
    „Dann spiel was, Adanos.“
    „Womit soll ich denn spielen, Innos?“
    Der große, weise, allmächtige, extrem gutaussehende und kürzlich zum Mr. Universum gewählte – was aufgrund der Tatsache, dass er den Wettbewerb erfunden hatte, und der einzige Teilnehmer war, nicht sonderlich schwer war - oberste Gott Innos blickte auf.
    An dieser Behauptung war, angesichts der gewaltigen und allumfassenden Leere des Nichts etwas dran. Genaugenommen gab es außer Innos und Adanos nur noch eine dritte Gestalt, die schmollend in einer Ecke saß, obwohl es fraglich ist, ob man angesichts der gewaltigen und allumfassenden Leere des Nichts von so etwas weltlichem wie einer Ecke sprechen konnte.
    Der große, weise, allmächtige, extrem gutaussehende und kürzlich zum Mr. Universum gewählte oberste Gott Innos warf dem nicht ganz so großen, nicht wirklich weisen, semi-allmächtigen, auch nicht so gutaussehenden bösen Gott Beliar, der immer noch wegen eines dreihunderteinundfünfzigmillionenfünfhundertdreiundzwanzigtausendsiebenhundertse chsundvierzig Jahre alten Streites schmollte (Er weiß selber nicht mehr, worum es ging), einen nachdenklichen Blick zu.
    „Was meinst du, Beliar, sollten wir nicht langsam mal was erschaffen oder so? Ist so leer hier, in der gewaltigen und allumfassenden Leere des Nichts.“
    „Pah, mach doch was du willst. Wirst schon sehen, was du davon hast!“
    Der große, weise, allmächtige, extrem gutaussehende und kürzlich zum Mr. Universum gewählte oberste Gott Innos rollte mit den Augen und wandte sich ab.
    „Dann wollen wir mal“, murmelte er, während er in einer extrem weit abgelegenen Ecke – hatten wir das mit der Ecke nicht schon mal? – des Nichts – sozusagen am Arsch der Welt, wenn es die Welt schon gegeben hätte – eine bräunlich-blaue Kugel erschuf, deren Anblick auf einen unvorbereiteten Passanten (wenn es welche gegeben hätte) leicht Brechreiz erregend gewirkt hätte.
    Innos sei Dank gab es jedoch noch kein Licht, sodass dieser Anblick selbst den drei Göttern erspart blieb.
    „Ey, Innos, ich warne dich, lass bloß das Licht aus!“, rief Beliar aus seiner Ecke.
    „Was ist Licht?“, fragte Adanos neugierig.
    „Das!“, verkündete Innos kurz darauf stolz, schaltete die Sonne ein und erschuf rasch eine Sonnenbrille um seine göttlichen Augen zu schonen, sowie die Sonnencreme, um die Erfindung des Sonnenbrands zu verhindern.
    Adanos staunte nicht schlecht.
    „Ohhhhh, ist die aber... AUTSCH, heiß, verdammt, die ist heiß!!!!“
    „Mach das Ding aus, das ist ja nicht zu ertragen!“
    „Machs doch selber, du semi-allmächtiger!“
    „Nimm das zurück, „Mr. Universum!““
    „Ich denk ja nicht dran!“
    „Aufhören, aufhören, bitte...“
    „Halt du dich daraus!“, schnauzten Innos und Beliar Adanos an, der sich daraufhin leise wimmernd auf der Übelkeit erregenden Kugel versteckte.
    „Das hast du davon!“, rief Beliar zornig, während er mit einem Fußtritt die Sonne zerstörte.
    „Musst du denn immer alles kaputt machen? Kein wunder, dass es hier so leer ist.“
    Und der große, weise, allmächtige und so weiter Innos erschuf die Sonne neu, nur damit der nicht ganz so große, nicht wirklich weise, semi-allmächtige, auch nicht so gutaussehende böse Gott Beliar sie wieder zerstörte.
    „Jetzt hör doch mal auf damit!“, rief Innos erbost.
    „Ich weiß dass du hässlich bist, das ist trotzdem kein rund dich im Dunkeln zu verstecken.“
    „Na warte du... Oh na toll, sieh dir an, was du gemacht hast! Adanos hat sich wieder in die Hose gemacht!“
    Doch Innos und Beliar waren überrascht, als sie sahen, was passiert war.
    Die Übelkeit erregende Kugel war nun nicht mehr Übelkeit erregend, nein, sie war plötzlich unterteilt in Land und... äh... nennen wir es „Wasser“.
    „Hm, sieht gar nicht so übel aus.“, gab Beliar zu.
    „Nicht wahr? Wie wärs, wenn wir da was drauf tun, so was wie... keine Ahnung... Lebewesen?“
    „Nicht nötig, guck dir das an, das Land schimmelt bereits, bäh!“
    „Das ist kein Schimmel. Hm interessant. Ich glaube, ich nenne es „Bäume““
    „Ach, und wer hat dir erlaubt dem Zeug nen Namen zu geben?“
    „Ich hab die Kugel immerhin erschaffen!“
    „Ganz toll, was für ne Leistung! Unser Bruder hier hat das Ding nur nass gemacht, und es dadurch erheblich verbessert! Und darauf bist du stolz?“
    „Nun, ähm... ja! Ich mache jetzt mal die Lebewesen.“
    „Nein, ich mache die! Guck, da, ich nenne es „Tier“.“
    „Pah, das ist doch gar nichts, guck dir mal meinen „Menschen“ an.“
    „Hey, lass uns den Dingern göttliche Kraft geben und sie gegeneinander kämpfen lassen, das wird ein Spaß!“
    „Coole Idee, ich bin dabei.“
    „Ähm, und was wird aus mir?“, fragte Adanos, den die beiden anderen bereits vergessen hatten.“
    „Du kannst zusehen, wie mein Tier den Menschen fertig macht! Na los, mach schon! Ach mist, blödes Tier, das ist ja am verlieren! Ich mach noch schnell nen... „Drachen“, das klingt cool.“
    „Nein, Beliar, das ist unfair!“, rief Adanos sauer, und schlug mit der Hand vor Wut ins Wasser.“
    „Toll gemacht, Adanos, jetzt ist fast alles weggespült!“
    „Dann lasst das halt in Ruhe, ohne mich gäbs das gar nicht!“
    „Spielverderber!“, knurrte Innos.
    Während Adanos interessiert zuschaute, wie sich die vielfältigen lebewesen auf der Welt entwickelten, kämpften der Mensch und das Tier weiter, bis das Tier eines Tages nach einem spektakulären Kampf auf fiese und eigentlich unfaire Weise besiegt wurde, doch Adanos störte nicht die Art des Sieges, sondern nur, dass nun der Mensch zu mächtig war.
    „Hey, innos, kannst du mir mal kurz helfen? Der Typ ist zu stark, mach was dagegen!
    Hm, aber lass die Macht lieber da, wenn dieser „Drache“ wiederkommt...“
    „Jaja, schon kla...ha....haaaaa....TSCHIIIIIII!“
    „Gesundheit. Toll gemacht, jetzt hast du alles vollgeschleimt. Vielen Dank auch.“
    „Tut mir Leid. Hey, guck dir diesen Menschen da an, sieht aus als würde er das Zeug trinken.“
    „Igitt.“
    „Ich hab ne coole Idee... Hey, du, Mensch! Ja genau du! Das was du da trinkst, das sind, ähm, genau, meine Tränen, die Tränen Innos! Wie wärs wenn du und ein paar Kumpel von dir mich ab heute anbeten?“
    „Hm, ich weiß nicht, was krieg ich denn dafür?“, rief der Mensch Innos zu.
    „Wie wärs mit... Magie? Das wär doch cool, oder?“
    „Magie? Meinetwegen, ok. Aber mein Kumpel dahinten, der findet den blauen Typen neben dir viel besser, darf er ihn auch anbeten?“
    „Was meinst du Adanos, willst du auch Anhänger haben?“
    „Okay, klingt gut. Ich geb denen dann auch Magie.“
    „Das mach ich auch! Ob die wollen oder nicht! Und ich mache sie mächtiger als eure Idioten!“
    „Jaja, Beliar, ist schon recht.“
    „Hey, ich meine das Ernst!“
    „Ja sicher.“
    „Okay, du wolltest es nicht anders! Ab heute herrscht Krieg! Ich wette ich bin besser als du!“
    „Pah, meine Menschen machen deine locker fertig!“
    „Aber nicht wenn ich noch die Orks nehme! Ja, da guckst du, was?“
    „Innos, Beliar, hört auf, es sind doch genug Menschen für alle da...“
    „HALTS MAUL!!!!!!“

    Und so nahm der ewige Streit der Götter WIRKLICH seinen Lauf.
    Überspringen wir nun ein paar Jahrzehnte, und gehen direkt ins Jahr 157, wo eine uns wohl bekannte Hochkultur gerade dabei war, über den Sinn des Lebens nachzudenken.
    Geändert von König Rhobar II (22.11.2005 um 18:35 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    Das Jahr 157:

    Der höchst ehrenwerte Anführer der Kaste der Gelehrten, der weise Shaisegahl, betrat schweigend die neue Teleportplattform, die im Minenviertel Jharkendars (wo sich warum auch immer auch die Bibliothek befand), direkt neben dem „Khardimon’s Palace“, dem größten Casino der Stadt, aufgebaut worden war. Einen blauen Lichtblitz später verließ er die Plattform am großen Tempelplatz wieder, wo er immer noch schweigend seine brennende Robe löschte (diese neuen Teleporter hatten noch ein paar Macken).
    „Seid gegrüßt, weiser Shaisegahl.“
    „Ah, Quarhodron! Was macht der Krieg?“
    Der mächtige Kriegerfürst zuckte mit den Schultern, was wegen der schweren, schwarzen Rüstung aus bestem Jharkendarstahl, der in den Minen abgebaut wurde, die sich im nach diesen Minen benannten Minenviertel befanden, von wo er ins östliche Industriegebiet gebracht wurde, wo er in den großen Waffenschmieden zu Waffen und Rüstungen verarbeitet wurde, relativ schwierig war, genau wie das korrekte und fehlerfreie lesen, dieses, aufgrund vieler Fremdworte und verschachtelter Nebensätze, die den Satz in die Länge ziehen sollen, schwierigen Satzes, der im Grunde nur aussagen sollte, dass der mächtige Kriegerfürst Quarhodron, der oben ja bereits erwähnt worden ist, genau wie seine Rüstung, keine Ahnung hat, was an der Front im Krieg gegen Feinde, die er selbst nicht kannte, eigentlich genau los war.
    „Wird schon gut laufen, sonst wären längst irgendwelche Idioten hier einmarschiert.“
    „Das freut mich zu hören.“
    Gemeinsam betraten der mächtige Kriegerfürst Quarhodron, der in seiner übertrieben schweren und zu allem Überfluss auch noch schwarzen Rüstung unter der heißen Sonne zu schwitzen begann, und der weise Shaisegahl, der die Brandflecken an seiner Robe noch nicht bemerkt hatte, den zentralen Tempel Jharkendars, wo sich mal wieder der Rat der fünf traf, um über irgendwelche langweiligen Dinge zu reden, von denen im Grunde keiner Ahnung hatte.
    Shaisegahl und Quarhodron setzen sich zum Hohepriester Khardimon, dem obersten Totenwächter Sothotiskainar, der erst gestern den Jackpot im „Khardimon’s Palace“ geknackt hatte (angeblich mit Hilfe der Ahnen, aber das konnte keiner beweisen), und zum obersten Heiler Thutnitweh, der mal wieder eingeschlafen war.
    „Bei Adanos, der ist ja immer noch vom letzten Treffen hier! Euer Vortrag über das Graswachstum muss zuviel für den guten Thutnitweh gewesen sein, weiser Shaisegahl.“
    „Dabei hätte ich erwartet, dass zumindest die dreistündige Passage über gemeine Heilkräuter ihn interessieren würde.“
    Quarhodron wandte sich plötzlich flüsternd an Sothotiskainar.
    „Heilkräuter? Wann hat er gestern über Heilkräuter geredet?“
    „Keine Ahnung, ich war im „Khardimon’s Palace.“
    „Wie? Aber ihr wart doch hier?“
    „Hehe, nein, ich hatte nur einen Geist beschworen, der sich für mich ausgegeben hat.“
    „Ach darum wart ihr so durchsichtig, und habt euch mit hallender Stimme über die schlechten Renten heutzutage und mangelnde Grabpflege beschwert.“
    In diesem Moment stand Khardimon auf.
    „Ehrenwerte Führer der Kasten Jharkendars“, sagte er laut, woraufhin Thutnitweh mit einem lauten Schnarcher aufwachte.
    „Wir haben uns heute hier versammelt, um über die Geschicke unserer geliebten Stadt zu entscheiden.“
    „Die Idioten da draußen tun doch eh was sie wollen“, murmelte Sothotiskainar leise, „was bringen uns da diese endlos langweiligen Sitzungen?“
    Shaiseghal warf ihm einen empörten blick zu, und wandte sich danach wieder Khardimons immer gleichen Begrüßungsrede zu, die alle anderen bereits auswendig kannten.
    Nach fast einer Stunde setzte Khardimon sich schließlich, und sprach das erste Thema des Tages an, von dem noch keiner der anderen ahnte, wie interessant es diesmal ausnahmsweise werden sollte.
    „Rhademes, der Sohn des Kriegerfürsten Quarhodron, ist heute aus dem Krieg zurückgekehrt. Wir haben gewonnen!“
    Da keiner der Anwesenden wusste, gegen wen sie überhaupt gekämpft hatten, oder was ihnen das gebracht hatte, fuhr Khardimon direkt fort.
    „Er hat dabei ein äußerst schönes Schwert erbeutet, was sich sicher gut über dem Kamin hier im Ratssaal machen würde.“
    Nun, zum ersten mal in der langen Geschichte Jharkendars, waren alle Anwesenden erfreut statt gelangweilt. Das bis auf den steinernen Tisch leere Zimmer hatte dringend etwas Deko nötig. Da es leider noch keine Innenarchitekten gab, sahen die fünf bisher keine Chance etwas ansehnliches aus dem tristen Raum zu machen.
    „Ich schlage vor“, warf Sothotiskainar ein, „dass wir Rhademes zu Ehren einen jharkendarweiten Badetag veranstalten!“
    „Bei Adanos!“, rief Shaisegahl.
    „Was habt ihr nur immer mit euren Badetagen? Wir haben erst letztes Jahr wegen euch den völlig sinnlosen Synchron-Klospültag eingeführt! Ihr wisst hoffentlich noch, dass wir damit fast die Stadt geflutet hätten?“
    „Hey, jeder macht mal Fehler! Aber diesmal wäre das Wasser doch in den Wannen, da kann nichts passieren.“
    „Wir diskutieren das ein andern Mal!“, unterbrach Khardimon die Diskussion.
    „Wir werden Rhademes zu Ehren ein Fest veranstalten, aber OHNE WASSER!“
    „Gut, dann eben Wein!“, rief Thutnitweh erfreut.

    Nachdem die Sitzung vorbei war (seltsamerweise bereits nach fünf Stunden, zweiundzwanzig Minuten und sechzehn Sekunden, wobei allerdings keiner wusste, was eine Sekunde war), begannen Shaisegahl, Khardimon, und Quarhodron mit den Vorbereitungen für das Fest, während Thutnitweh sich erst mal in Nekhamoe’s Kneipe vollaufen ließ (seinen Worten zufolge eine wirkungsvolle Heilkur, was zwar nur eine Ausrede war, aber den Umsatz der Taverne verfünffachte).
    Sothotiskainar jedoch verließ Jharkendar klammheimlich durch das ominöse, rätselhafte, zur damaligen Zeit aber völlig normale Portal, was einst als „Stargate“ berühmt werden sollte.

    Übermüdet wie jeden Tag war Khanimehr auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Er war einer der niederen Priester, die Tag und Nacht schuften mussten, um mit ihrer Magie die Beleuchtung des „Khardimon’s Palace“ aufrecht zu erhalten.
    Wie jeden Tag betrat er Unterwegs Nekhamoe’s Taverne, wo er sich einen Manatrank mit Schuss kaufte, ein sehr beliebtes Getränk unter den Priestern Adanos’.
    An der Bar saß der große Heiler Thutnitweh mit dem Kopf auf der Theke liegend, wobei ihm ein Rinnsaal aus Sabber und Wein aus dem Mundwinkel floss. In Respektvollem Abstand zu Thutnitweh saß ein Arbeitskollege von Khanimehr, der Krieger Dukhomstnitrain, der als Türsteher im Casino arbeitete.
    „Adanos zum Gruß, Khanimehr. Du siehst echt fertig aus.“
    „Warum wohl“, brummte Khanimehr, „musste heute doppelt so viel machen, weil Ihmachblauh mal wieder nicht da war.“
    „Warum gehst du nicht zu Khardimon, und bittest um eine Versetzung? Ich habe gehört, das Sothotiskainar für irgendetwas einen Priester braucht. Er sucht auch Krieger, darum war ich gleich heute morgen bei Quarhodron.“
    „Ich weiß nicht, was hat er denn vor?“
    „Keine Ahnung, hat aber wohl was mit der Siegesfeier für Rhademes zu tun.“
    „Siegesfeier?“
    „Ja, Rhademes hat den Krieg gewonnen.“
    „Krieg? Es gab einen Krieg? Wo war das denn?“
    Dukhomstnitrain zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es auch nicht, Ihmadivertik hat mir davon erzählt, als er heute von der Front zurückkam.
    Jedenfalls hab ich gehört, dass Sothotiskainar etwas großes plant, und dafür Arbeiter, Priester und Krieger braucht. Wenn du mitmachst, sehen wir uns morgen in den Slums im Süden.“
    „Die Slums? Warum sammelt er uns auf der anderen Seite des Portals?“
    „Wegen der billigen Arbeitskräfte, du weißt ja wie sparsam diese Totenwächter sind.“
    „Hm, na ja, wenn es mit der Feier zu tun hat, kann es ja nicht so schwer werden. Ich glaub ich machs.“
    „Gute Entscheidung, Kumpel!“

    Die beiden begossen diesen Beschluss noch mehrere Stunden lang mit reichlich Alkohol, bevor beide laut grölend durch das Minenviertel und das angrenzende Vergnügungsviertel wanderten, sich schließlich vor dem Industriegebiet trennten, und zu ihren Kastensitzen wankten.


    Eine Woche später war es dann soweit: Ganz Jharkendar feierte ausgelassen den Sieg über irgendwelche Feinde, von denen sie nie gehört hatten, und was sie auch nicht interessierte, jedoch war ihnen jede Ausrede recht nicht arbeiten zu müssen.
    Mit einem Triumphzug wurde Rhademes durch das Industriegebiet bis hin zum Sitz der Krieger gebracht, wo er im heiligen Adanostempel geehrt werden sollte.
    Jedoch ahnte keiner, dass abgesehen von Sothotiskainar, Shaisegahl und Thutnitweh innerhalb von einer Minute alle sterben würden.

    Noch eine Minute bis zum Untergang Jharkendars:
    Sothotiskainar stand stolz auf dem Gipfel des Berges hoch über der Prozession, die gerade den Adanostempel betrat.
    Er hatte sich etwas tolles einfallen lassen, etwas nie da gewesenes um Rhademes Triumph zu feiern.

    Noch dreißig Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    Shaisegahl tippte dem leicht angetrunkenen Thutnitweh auf die Schulter.
    „Seht da, was tut Sothotiskainar da oben? Bei Adanos, sicher geht er wieder seinen schwachsinnigen Plänen nach! Kommt, wir müssen ihn aufhalten!“

    Noch zehn Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Bereitet alles vor, gleich geht es los!“, rief Sothotiskainar erfreut seinen Arbeitern zu, die alles vorbereitet hatten, darunter auch Khanimehr und Dukhomstnitrain. Schnell spannten sie die letzten Seile an, die aus irgend einem Grund, den nur Sothotiskainar kannte, von seltsamen Holzpalisaden am Fuß des Berges oben auf dem Berg zusammenliefen.

    Noch neun Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Schnell, Thutnitweh, beeilt euch!“

    Noch acht Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Ist alles bereit?“

    Noch sieben Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Sothotiskainar, was treibt ihr da?“

    Noch sechs Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Ich habe da was gebaut! Ich nenne es: Springbrunnen! Sobald Rhademes Siegesfeier beginnt, werde ich zu Adanos Ehren den Brunnen einweihen.“

    Noch fünf Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Nein, Sothotiskainar! Bei Adanos, Nein! Denkt doch an euren schwachsinnigen Klospültag! Ihr und eure abartige Vorliebe für Wasser!“

    Noch vier Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Hey, vertraut mir, ich weiß was ich tue.“

    Noch drei Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „Los Dukhomstnitrain und Khanimehr, öffnet die Schleusen!“, rief Sothotiskainar, woraufhin der Krieger mit allen Kräften an den Seilen zog, während der Priester mit seiner Magie arbeitete.

    Noch zwei Sekunden bis zum Untergang Jharkendars:
    „SCHLEUSEN??? SOTHOTISKAINAR!!!!!!!“

    Noch eine Sekunde bis zum Untergang Jharkendars:
    „NEEEEIIIIINNN!!! DU VOLLIDIOT!!!

    Eine Stunde später:
    „Toll gemacht. Ganz toll gemacht!“
    „Es tut mir Leid, ich war mir sicher, es würde klappen...“
    „Du Vollidiot hast das Meer an der Ostseite angegraben, obwohl du wusstest, das jener Teil der Stadt unter dem Meeresspiegel lag! Und da dachtest du, es würde klappen???“
    „Denkt an die Sitten, Shaisegahl, Kastenführer duzen sich nicht!“
    „Das ist mir egal, bei Adanos! Dank dir liegen die Sitten zusammen mit ganz Jharkendar unter Wasser! Ist dir klar, dass wir die letzten Überlebenden sind?“
    „Sooo, schlimm ist es doch auch wieder...“
    “Doch, Sothotiskainar, doch, es ist so schlimm! Was soll die Nachwelt nur von uns denken... Wenn es eine geben wird!“
    „Hm, wir könnten doch....hicks... was erfinden?“, warf Thutnitweh ein, der die ganze letzte Stunde kichernd auf den See gezeigt hatte, der vorher noch eine große, florierende Stadt war.
    „Erfinden? Hm, das ist es! Ich bin Geschichtsschreiber, nur das wird überliefert, was ich aufschreibe! Wie wär’s mit einem Fluch auf diesem Schwert, Sittenverfall, und der Rache Adanos? Ich könnte das auf diese Spielchips aus dem Khardimon’s Palace schreiben, vielleicht hält man die dann eines Tages für Wertvolle Steintafeln oder so was.“
    Die anderen nickten zustimmend und die Geschichte nahm ihren Lauf.

    Und so endete auch diese Epoche.
    Machen wir nun einen weiteren Sprung vorwärts durch die Zeit, vorbei an der großen Blamage der Orks im ersten Orkkrieg, mitten hinein in den zweiten.
    Geändert von Schreibfeder (22.11.2005 um 20:48 Uhr)

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    Zwischen der oben bereits ausführlich behandelten, und der demnächst, genauer gesagt direkt nach diesem langen, absichtlich verschachtelten und verkomplizierten Satz, folgenden Geschichte, ist dennoch allerhand passiert, was dieser Satz kurz, wobei kurz nicht wirklich kurz heißt, zusammenfasst, indem, verteilt über diese ganze Seite, nach und nach berichtet wird, wie zum Beispiel ein Haufen von Paladinen des Königs von Myrthana, dem Land in dem all diese Geschichten spielen, nach übermäßigem Genuss von aus Hopfen und Malz in einem Gährungsprozess hergestellten Getränken, die sehr beliebt sind und „Bier“ genannt werden, aber die aufgrund ihres Alkoholgehaltes nach und nach schädliche um nicht zu sagen unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen können, wie auch bei den eben erwähnten Paladinen, die nach übermäßigem Genuss jenes eben erläuterten Gebräus, in einen rauschähnlichen Zustand verfielen, der sie hochgradig verwirrt und belustigt erscheinen ließ, was wiederum zur Folge hatte, dass sie in ihrem stark alkoholisierten Zustand, was auf die eben erwähnten Biere zurückgeht, in Gegenwart mehrerer dunkler Tempel des Bösen, die dem finsteren und abgrundtief bösen, manchmal auch als nicht ganz so großer, nicht wirklich weiser, semi-allmächtiger, auch nicht so gutaussehender, böser Gott bezeichnete, Gott Beliar geweiht waren, und daher auch als Beschwörungstempel Beliars bezeichnet wurden, eine vandalistische Ader entwickelten, was zur Folge hatte, dass die Paladine, die aufgrund des mehrmals erwähnten Alkoholkonsums nicht Herr ihrer Sinne waren, in Akten mutwilliger Zerstörung, oder besser gesagt, fahrlässiger Zerstörung, da sie ja wie bereits erwähnt stark alkoholisiert waren, jene eben erwähnten Tempel des Bösen dem Erdboden gleichmachten, bis der auch schon erwähnte nicht ganz so große, nicht wirklich weise, semi-allmächtige, auch nicht so gutaussehende böse Gott Beliar es schaffte, die letzen beiden seiner mächtigen, finsteren und abgrundtief bösen Beschwörungstempel zu verstecken, sodass die betrunkenen Paladine, die Später als tapfere und mutige Streiter Innos bezeichnet werden sollten, diese nicht auch noch zerstören konnten, was allerdings den Feuermagiern in einigen Jahrzehnten noch einiges Kopfzerbrechen bereiten sollte, genau wie der Krieg gegen das Nachbarreich Myrthanas, welches den Namen Varrant trägt, was nach einigen teilweise ruhmreichen Schlachten durch den tapferen General Lee, der für das Reich Myrthana unter der Herrschaft des weisen Königs Rhobar des ersten kämpfte, erobert worden war, was zur Folge hatte, dass besagter König Rhobar der erste das Szepter von Varrant tragen konnte, was diesem allerdings nicht lange Freude bereitete, da er im darauffolgendem Winter verstarb, wodurch sein Sohn den Thron übernahm, und zu König Rhobar dem zweiten wurde, der ziemlich früh der Bedrohung durch die Orks gegenüberstand, die jedoch dank der Schwerter aus magischem Erz, welches in den reichen Erzminen auf der abgelegenen Insel Khorinis mitten im Myrtanischen Meer abgebaut wurde, recht schnell besiegt werden konnten, was für besagte Orks in einer blamablen Niederlage endete, die sie wütend genug machte um nur wenige Jahre später wesentlich organisierter anzugreifen, womit diese Überleitung auch schon beendet ist, da nun der ganz am Anfang des Satzes erwähnte nächste Teil der Geschichte folgt, der unmittelbar hieran anschließt, und damit diesen unglaublich langen und komplizierten Satz beendet, den wahrscheinlich kaum jemand, mir mit eingeschlossen, beim ersten Versuch fehlerfrei lesen konnte, weshalb ich ihn jetzt auch wirklich beende, was ich auch verspreche, da es gleich wirklich soweit ist, und es sich nur noch um wenige Wörter handeln kann, bevor ich aufhöre, vor allem, weil ich nur noch dieses eine sagen will, und zwar danke für die Geduld, wobei mir allerdings noch einfällt zu erwähnen, dass ihr die Idee für diesen unglaublich langen Satz niemand anderem als unseren geschätzten Mitschreiber Bärd zu verdanken habt.
    Geändert von König Rhobar II (17.12.2005 um 14:53 Uhr)

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    Das Jahr 1556 – oder: Barrierenerschaffen für Anfänger:

    „Sir, ich fürchte ich habe unangenehme Neuigkeiten!“
    „Na das klingt ja toll, was ist jetzt kaputt? Haben die Orks auch noch Dings... diese... Insel... ähm... Khorinis eingenommen?“
    „Nun... nein. Aber uns geht das Erz aus.“
    „Neinn!“
    „Doch Sir, es ist wahr.“
    „Großartig... Hm... pass auf, ich hab ne Idee. Auf Khorinis gibt es doch Erz, also schicken wir einfach noch mehr Schürfer hin.“
    „Aber Sir, es GIBT keine Schürfer mehr. Keiner will sich mehr den Rücken krumm schuften.
    „Was? Warum denn nicht?“
    „Es missfällt ihnen.“
    „Ähm...“
    Einer der Berater des Königs beugte sich flüsternd zu ihm runter.
    „Das heißt, die Arbeit ist zu anstrengend, Sir.“
    „Achso, das ist schlecht.“
    „So sagte ich bereits.“, entgegnete der Bote.
    „Jaja, ich habs verstanden. Und nun?“
    „Ihr seid der König, Majestät, es obliegt euch eine Entscheidung zu fällen.“, sagte der Berater, der dem Boten mit einer Handbewegung gebot den Saal zu verlassen.
    „Och ne, aber ich hasse sowas. Kann das nicht General Lee machen, wie beim letzen mal?“
    „Ähm, Sir, General Lee sitzt auf euren Befehl hin im Kerker. Er hat eure Frau ermorden lassen, habt ihr das vergessen?“
    „Welche Frau? Egal, holt ihn wieder raus.“
    „Aber Majestät, denkt doch was der Adel dazu sagen wird! Sie haben auf seine Festnahme gedrängt, wenn ihr ihn wieder frei ließet...“
    „Jaja, schon gut, also nicht. Und nun?“
    „Ähm, wie bereits gesagt, ihr müsst eine Entscheidung treffen.“
    „Schon wieder? Das hatten wir doch grade erst...“
    „Ja, aber ihr habt noch nichts dergleichen getan.“
    „Gibt’s denn sonst keinen in Myrthana, der Entscheidungen fällen kann? Einer dieser Magier vielleicht?“
    „Nun, Der Feuermagier Xardas aus Khorinis ist hier, ich kann ihn holen lassen. Aber sein Ruf ist... nunja, zweifelhaft.“
    „Ähm...“
    „Das heißt, er ist nicht vertrauenswürdig.“
    „äh.....“
    Der Berater seufzte.
    „Es kann sein, dass er böse ist.“
    „Achso. Und warum?“
    „Weil er sich angeblich mit Dämonen beschäftigt. Ihr wisst schon, diese komischen schwebenden Dinger.“
    „Ich mag Dämonen. Jeden morgen sehe ich sie vor meinem Fenster.“
    „Nein, Majestät, nicht die Tauben. Ich meine diese großen unförmigen Kreaturen des Bösen.“
    „Ach die. Ja, die mag ich auch nicht. Egal, ich will diesen Taubenbeschwörer trotzdem sehen.“
    „Dämonen.“
    „Wo? Macht sie weg, macht sie weg!!!!!!“
    „Nein, Sir, hier sind keine Dämonen“, sagte der Berater verzweifelt, „ich meinte nur, Xardas beschäftigt sich angeblich mit Dämonen, nicht mit Tauben.“
    „Achso. Was war noch gleich ein Dämon?“
    „Eine abartige Kreatur des Bösen, Majestät.“
    „Achja, richtig. Gut, dann holt jetzt diese dämonische Taube Namens Xardas her, ich will ihren abartig bösen Rat hören.“
    Vor Verzweiflung den Tränen nahe, verließ der Berater den Thronsaal, wo König Rhobar II. sichtlich zufrieden über seine geistige Leistung auf seinem Thron saß.

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    Eine Stunde später erschien der Berater mit einem weise und mächtig aussehenden hohen Feuermagier – wenn man einmal von den dämonischen, weißen Augen absah – und brachte ihn zum König.
    „Euer Majestät, dies ist der ehrenwerte Magier Xardas.“
    „Ah, der Taubendämon!“
    „Was?“, fragte der Magier überrascht.
    „Nein, euer Majestät, der Magier, der Magier des Feuers. Ihr wisst schon...“
    „Achso, ja, richtig. Warum habe ich ihn noch mal rufen lassen?“
    „Weil ihr seinen Rat in Bezug auf die äußerst prekäre Situation haben wolltet, in der sich das Reich momentan befindet.“
    „Äh....“
    „Er soll euch sagen, wo ihr Erz herbekommt.“
    „Achso, richtig. Nun... äh...“
    „Xardas.“
    „Xardas! Gut, also, keiner meiner Untertanen will mehr Erz schürfen, was soll ich tun?“
    „Nun, euer Majestät, wenn sie nicht mehr schürfen WOLLEN, solltet ihr veranlassen, dass sie es MÜSSEN.“
    „Und das heißt...?“
    „Euer Majestät, der Magier schlägt vor, dass ihr die Leute zur Arbeit zwingt.“
    „Ah, eine wundervolle Idee! Das wird ihnen sicher gefallen!“
    „Ähm, das wage ich allerdings zu bezweifeln... Daher schlage ich vor, die Zwangsarbeit nur auf den Abschaum und andere verkommene Subjekte zu beschränken.“
    „Abschaum? Kann man damit Erz aus dem Gestein lösen, oder...?“
    Ein weiteres Mal seufzte der Berater.
    „Nein, Sir, nicht Badeschaum. Ich rede von Verbrechern, von abartigen und bösen Menschen.“
    „Ach ihr meint Taub... äh Dämonen!“
    „Neeeeeeeeeeiin Sir, nein! Nicht Dämonen! Leute, die im Kerker Sitzen, weil sie stehlen und so was.“
    „Achso, sagt das doch gleich. Aber wie ich sehe, seit ihr gerade auch am stehen!“
    „StehLen, Majestät, nicht stehen.“
    „Jaja, das meinte eich doch. Gut, dann macht das mal, damit hab ich Feierabend. Ihr könnt gehen.“
    „Eure Hohl... HOHheit, wenn ich noch etwas vorschlagen dürfte...“, begann Xardas.
    „Ja?“
    „Es ist Riskant den Abschaum eines ganzen Königreiches auf einer Insel zu versammeln... wenn sie entkommen wäre das eine Katastrophe. Und was, wenn die Orks Khorinis einnehmen? Das wäre das Ende des Reiches.“
    „Und das heißt...?“
    „Ich schlage die Errichtung einer magischen Barriere vor, damit niemand entkommen kann, und das Erz sicher ist vor den Orks.“
    Der König starrte Xardas nur mit einem seltsamen nachdenklichen Gesichtsausdruck an.
    „Er meint eine magische Mauer, euer Majestät.“
    „Eine Mauer! Das klingt toll! Nennen wir sie Khoriner Mauer!“
    „Ich glaube, wir sollten doch besser bei magische Barriere bleiben, Sir.“
    „Auch gut. Dann legt mal los, husch, husch, ich will diesen Krieg schnell gewinnen, damit ich wieder meine Ruhe habe.“
    Die beiden verließen Kopfschüttelnd den Saal.
    „Ist der König immer so?“
    „Leider ja“, sagte der Berater traurig, „Das kommt davon, wenn diese Adeligen immer nur ihresgleichen Ehelichen...
    Vielleicht ist aber auch einfach nur die Krone zu eng. Aber vermutlich liegt das daran, dass er als Kind zu heiß gebadet wurde, nachdem er wiedereinmal mit dem Kopf gegen die Wand gerannt war.
    Aber gut, das kann schon mal vorkommen, schließlich hat die Hebamme ihn bei der Geburt ja auch schon fallen gelassen. Seit dem ist er ein bisschen desorientiert.“
    „Bei Innos... Vielleicht sollte ich darüber nachdenken selber in die Barriere zu gehen. Ich könnte sie einfach größer machen, dann hätte ich meine Ruhe vor diesem Schwachkopf.“
    „Ich denke darüber nach, ob ich nicht was am Markt klaue... Lebenslange Gefangenschaft klingt für mich jeden Tag verlockender...“

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    Ein paar Tage später: Der weise und mächtig aussehende hohe Feuermagier – wenn man einmal von den dämonischen, weißen Augen absah – Xardas sprach im Kloster der Hauptstadt Myrthanas zu einem alten Bekannten, und zwar niemand geringerem als dem in einem zweifelhaften Zustand befindlichen Magier Damarok, über die geplante Erschaffung der Khoriner Mauer... äh, magischen Barriere.

    „Sssoso‚ ne Bar... Barri............ ne, Bar klingt besser, hicks.”
    „Meister Damarok, ihr müsst euer Alkoholproblem endlich in den Griff bekommen! Das kann so nicht weitergehen!
    Nicht auszudenken was passiert, wenn ihr in DEM Zustand an der Erschaffung beteiligt seid!“
    „Isch kannonix dafür... hicks... bin als Kind inne Dest... Dest... innen Topf gefalln, hicks.“
    Xardas seufzte. Diese Geschichte erzählte Damarok jedes Mal, wenn er wiedermal sturzbetrunken aus dem Klosterkeller torkelte.
    Genau wie die Geschichte, nach der er todesmutig die Weinvorräte vor dämonischen Kreaturen gerettet hat, indem er sie in einem Akt grenzenloser Selbstlosigkeit weggesoffen hat.
    „Ihr solltet aufhören! Bis zur Gründung des Neuen Lagers wird es keine Alkoholtoten geben, also verändert die Geschichte nicht!“
    „Hä? Neu’s Lager?“
    „Äh, vergesst das, ich hatte nur irgendwie das seltsame Gefühl, als ob jemand glaubt, dass das witzig wäre, wenn ich das sage. Eigenartig.“
    „Kennich... hicks.“
    „Egal, in einer Woche beginnen wir, und ich erwarte von euch, dass ihr nüchtern seid!“
    „’türlich, hicks, immer doch. Binnich das nichimmer, hicks?“
    „Damarok!“
    „Heeey, isoch kein, hicks, Problem. So’n bischen saubern, hicks, un Magie unso, hicks, passt scho... hicks.“
    „Damarok, ich meine es ernst!“
    „Ichoch auch, Gsardas, alde Taube! Gugge doch, ich seig dir, hier, n ganz doller sauber un Magie unso.“
    “DAMAROK, VORSICHT! Weg mit dem Feuersturm!“
    „Nu reg dichoch nit so uf, hicks, Gsardas, isoch alls in beser Ordnung!“
    „IN BESTER ORDNUNG? IHR BRENNT, DAMAROK, IHR BRENNT!“
    „Pssssst, mussoch kaina wissen, dass ischnaps brenn’“
    „Nein, ihr steht in Flammen!“
    „Achso, darum isses so warm hier, hicks. Das lösch’ ich mit Wein, jenau wie mein durst... hicks.“
    „Damarok, es reicht! Wenn ihr nächste Woche nicht nüchtern seid, werdet ihr NICHT teilnehmen! Habt ihr das verstanden?“
    „Aaaach, stellich nit so an, du Taube... taube Nuss, du!“
    „DAMAROK!“
    „Jajaja, issja jut, reg dinit so uf... hicks. Aba das liegt inner Fammillie...“
    „Langsam glaube ich euch nicht mehr, Damarok!“
    „Das stimmt aba! Hicks! Das war son Heiler oda so, irgnd son antiker sauf futzi, hicks!“
    Xardas rollte mit den Augen.
    „Sorgt einfach dafür, dass ihr nächste Woche nüchtern seid, in Ordnung?“
    „Aba sicher, du alda Dämmon, du, hicks!“
    Xardas wandte sich suefzend ab, und fragte sich, ob das die Strafe des großen, weisen, allmächtigen, extrem gutaussehenden und vor langer Zeit zum Mr. Universum gewählten – was aufgrund der Tatsache, dass er den Wettbewerb erfunden hatte, und der einzige Teilnehmer war, nicht sonderlich schwer war - obersten Gott Innos war, dafür dass er die Tauben... quatsch, die Dämonenmagie studierte.

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    „Faszinierend, Meister. Ich registriere eine pulsierende, magische Aura um das Objekt.“
    Sichtlich fasziniert (was man auch an dem von ihm verwandten Ausdruck „faszinierend“ hätte erkennen können) analysierte der äußert ehrenwerte, weise, mächtige und würdevolle Klugscheißer Corristo den mysteriösen, blauen, geschliffenen Edelstein, den Xardas ihm gezeigt hatte.
    „Ich weiß. Fünf dieser Steine habe ich auf Khorinis gefunden, zusammen mit diesem Buch. Es ist in einer merkwürdigen Sprache geschrieben. ‚Fhokuz bhenuzunk fhur Duhme’. Ich frage mich, was das heißen mag.“
    „Nach einer ausführlichen Analyse der Sprachsyntax sollte es mir möglich sein mit Hilfe aufwändiger Algorhytmen diese Chiffren zu entschlüsseln, und die dahinter verborgene Bedeutung zu enthüllen. Doch seht hier, es scheinen sich ähnliche Schriftzeichen auf diesem Stein zu befinden. ‚ Grfhteh orguh JharkTec Luhm Fhokuz TM. Rehtnr 209843 graht. Whaer daas lihstis dohv Khardimon’s Palace. Mahde iin Taiwan’*
    Wozu könnten diese kristallinen Mineralablagerungen einst gedient haben?“
    „Pff. Sicher nicht als Außenbeleuchtung eines antiken Casinos!“, sagte Saturas verächtlich.
    „Ist es denn nicht offensichtlich, dass diese magische Aura nur die Restmagie großer, magischer Experimente sein kann? Es steht außer Frage, dass diese Steine Magie fokussieren und bündeln können.“
    „Ich gehe davon aus, dass sich diese Annahme eurerseits im relativ schmal bemessenen bereich des rational möglichen befindet.
    Jedoch rate ich nicht zu voreiligen Schlüssen, denken sie an die Logik.“
    „Ihr immer mit eurer Logik.“, brummte Xardas.
    „Ihr denkt zu emotional. Die Logik verrät uns, dass dieser Stein nur einen Verwendungszweck gehabt haben konnte, wenn wir davon ausgehen, dass diese Kultur durch und durch weise und rational war. Und diesen Zweck hat Saturas soeben erläutert.“
    „ICH denke nicht rational?? Ich, der Tau... Däm... äh... Feuermagier?“
    „Es lag nicht in meiner Intention eure Emotionen zu verletzen, Meister Xardas. Ich halte im übrigen euren Vorschlag diese Steine für die Erschaffung der Barriere zu verwenden für akzeptabel. Um nicht zu sagen hervorragend.“
    „Ausgezeichnet. Dann kann in drei Tagen die Erschaffung beginnen, vorrausgesetzt wir wissen, wie man diese Steine einsetzt.“
    „Lasst das meine Sorge sein, Meister Saturas.“
    Xardas und Saturas verließen den Raum, und fragten sich, ob es in Myrthana überhaupt noch normale Menschen gab.
    Auch wenn das für uns kein Wunder ist, da wir ja schon gesehen haben, von wem diese Spaßvögel hier abstammen.

    (*Die Bedeutung jener Worte ist und bleibt unseren Protagonisten verborgen, doch ich sehe keinen Grund sie auch vor den Lesern geheim zu halten: „Original JharkTec Qualitäts Leuchtfokus(TM). ArtNr. 209843 (blau). Eigentum des Khardimon’s Palace Casino. Hergestellt im Industriegebiet.)
    Geändert von König Rhobar II (15.12.2005 um 22:48 Uhr)

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    Die gewaltige und allumfassende Leere des Nichts.
    Zumindest wenn man einmal von der Sonne, dem Mond, der Erde, ein paar weltlichen Ecken, Innos’ göttlichem Liegestuhl und Beliars bösem Reich der Finsternis absah, was bisher nur aus ein paar Plastikbechern in einem Pappkarton bestand, wobei aber weder Pappe noch Plastik erfunden waren.
    Beliar ließ sich davon jedoch nicht abschrecken, und erschuf rasch eine abartig böse Substanz, indem er Tau... äh, Dämonen radikalisch polymerisierte.
    Doch anstelle von Polymethacrylsäuremethylester entstand etwas anderes.
    „Beliar, was hast du gemacht?“, rief Adanos entsetzt.
    „Nichts, ich wollte nur einen abartig bösen Stoff erschaffen, um mein eigenes Reich der Finsternis zu bauen. Du hast schließlich das ‚Meer’, Innos seinen Liegestuhl, und ich? Ich hab nur ne blöde Ecke, wobei es fraglich ist, ob man angesichts der gewaltigen und allumfassenden Leere des Nichts von so etwas weltlichem wie einer Ecke sprechen kann.“
    „Aber das sieht nicht wie abartig böser Polymethacrylsäuremethylester aus. Eher wie Polydämocrylsäureerzdämonester!“
    „Ne, der Name ist mir zu kompliziert, ich nenne es einfach ‚Erzdämon’.“
    „Ein Erzdämon? Jetzt übertreibst du Beliar! Du kommst jetzt mit zu Innos und dann vertragt ihr euch! Ihr seid ja fast schon so schlimm, wie diese Vollidioten die mir die Zerstörung ihrer Stadt in die Schuhe schieben wollten!“
    „Du vergisst dass die Nachfahren von den Deppen meine schönen abartig bösen Beschwörungstempel demoliert haben! Nur Innos, bei dem ist noch alles in bester Ordnung!“
    „Und was ist mit den abartig bösen Orkkriegen, die du ständig anzettelst?“
    „Ich will halt auch meinen Spaß haben, so wie Innos sich jedes Jahr selbst zum Mr. Universum wählt. Und jetzt lass mich in Ruhe, ich will überlegen, was ich mit diesem abartig bösen Erzdämon anstelle.“
    „Willst dich etwa IMMERNOCH an den Menschen Rächen, die dich nicht anbeten wollten?
    Das lag sicher nicht an dir, im Grunde bist du nicht schlecht“, sagte Adanos aufmunternd. „Es lag bestimmt nur an deinem abartig bösen Mundgeruch.“
    „Halt’s Maul, Adanos! Hilf mir lieber, und sag mir, was die Kerle da unten grad treiben!“
    „Nein, ich muss das Gleichgewicht erhalten!“
    Der nicht ganz so große, nicht wirklich weise, semi-allmächtige, auch nicht so gutaussehende böse Gott Beliar warf Adanos, der auf einem Bein balancierte einen seltsamen Blick zu.
    „Ist doch nicht wahr, du Taube Nuss! Hier gibt’s nichtmal Schwerkraft!“
    „Lass mir doch meinen Spaß! Aber was ist Schwerkraft?“
    „Das!“, rief Beliar, als er Adanos umschubste, und sich wieder an die Arbeit machte, während Adanos zu Innos petzen ging.

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    Eines schönen Abends auf... Dings... dieser... Insel... ähm... Khorinis:

    „Pyyyyroooo..... siiieehst du auuuuch den Feuerballllll?“, fragte eine rotgekleidete Gestalt, bevor sie wieder an ihrem Joint zog.
    „Jaaaaaaaa, Karrassssssss....“
    Die nach dem ausführlichen Testen einer beschlagnahmten Ladung Sumpfkraut völlig bekifften Feuermagier Pyrokar, Karras und Isgaroth lagen schwankend vor Isgaroth’s Schrein auf dem Boden und starrten mit ungewöhnlich großen Pupillen rauf in die bunten, sich schnell bewegenden Sterne um sie herum.
    „Das muss ein Zeichen sein! Von Innos, dem Sumpfkrautgott...“
    „Lass uns dem Feuerball folgen, Pyro...“
    „Gute Idee, Isga...“
    Kichernd und diverse Flecken Erde anstarrend, richteten sich die drei auf, und schwebten langsam in Richtung Taverne.

    Währenddessen unweit Khorinis’ vor der Taverne zur toten Harpie:
    „Ist denn wirklich kein Zimmer mehr frei?“
    „Doch, aber solange sie sich nicht ausweisen können, darf ich sie nicht einlassen, tut mir Leid.“
    „Ich habe ihnen doch schon gesagt, dass ich meinen Namen nicht kenne. Ich weiß ja nichtmal, wer der Vater ihres Kindes ist“, fügte der seltsame Unbekannte finster hinzu, als er einen Blick auf den Bauch seiner Frau warf, die schuldbewusst dreinsah.“
    „Ich kann nichts machen, die Gesetze mögen Schwachsinn sein, wo es ja nichtmal Ausweise gibt, aber dem König gefiel diese Idee anscheinend.“
    (Seit dem letzten großen Einfall des Königs war es Pflicht, dass Wirte niemanden in ihren Tavernen übernachten lassen durften, dessen Identität nicht bekannt war, weil der König Angst vor verkleideten „Tauben“ hatte.
    Da es allerdings weder Ausweise, noch Geburtsurkunden gab, bedeutete dies schlicht und einfach, dass sämtliche Tavernen seit dem leer waren.
    Obwohl der junge Orlan zumindest die Frau kannte. Er kannte sie sogar sehr gut...)

    Grummelnd lief „Namenloser Held Senior“ mit seiner hochschwangeren Frau weiter den Weg entlang, bis er schließlich an einem Bauernhof vorbei kam.
    „Hey, du! Bauer! Hey!“
    „Was brüllen sie denn so? Ich bin doch nicht schwerhörig. Was wollen sie zu dieser Zeit noch hier?“
    „Können wir hier übernachten? Ich meine... sie sehen schon warum.“
    „Hm, in der Scheune wäre Platz. Ist mir natürlich ein Vergnügen. Ich bin übrigends Akil.“, sagte der junge Bauer freundlich.
    „Und sie sind...?“
    „Nicht der Vater!“, brummte der Namenlose Held Senior sauer.
    „Oh... äh... nun...“
    Scheinbar war dies kein guter Moment um zu sagen, dass Akil die Frau kannte. Er kannte sie sogar sehr gut...
    „Ähm, gut, die Scheune ist gleich dahinten, machen sie es sich bequem.“
    „Danke, guter Mann.“
    „Nein, äh, das ist... äh, das ist selbstverständlich, sie müssen mir nicht danken... echt nicht...“
    Akil führte sie zur Scheune, und hoffte dass seine Knechte die Frau nicht erkannten.
    Die kannten sie nämlich auch. Sie kannten sie sogar sehr gut...
    Der namenlose Held Senior wusste scheinbar nicht, dass nahezu ganz Khorinis seine Frau kannte.
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    .
    Sogar sehr gut...

    Währenddessen einen Meter von Isgaroth’s Schrein entfernt:
    „Sind wir bald da, Pyro?“
    „Beiiinahe, Isigararooder wie auch immer.“
    „Tollll, Karri...“
    Pyro, Isga und Karri, wie sie sich nannten, hatten innerhalb der letzten zehn Minuten die atemberaubende, eindrucksvolle Strecke von einem Meter zurückgelegt, wobei sie nur dreimal gestolpert waren.
    „Du, Pyro... was finden wir denn unter dem Feuerball?“
    „Verbranntes Gras, Karri...“
    „Toll, Pyro, meins ist fast alle...“
    „Pyro, glaubst du nicht, dass da noch mehr ist?“
    „Noch mehr Sumpfkraut, Isga? Tollllllllllllll.....“
    „Neeeeeiiiiin, Pyro. Denk an die Prophezeiung....“
    „Meinst du die, die Karri gestern gemacht hat? Als wir das Sumpfkraut gefunden hatten?“
    „Genau die, Pyro...“
    „Du meinst den Erlöser? Den, der das Kraut bringen wird?“
    „Ja, Pyrokar.... Äh, ich meine: Jaaaa, Pyro....“
    „Dann lass uns ihm Gaben mitbringen...“
    „Gute Idee, Pyro... Wie wär’s mit Sumpfkrautrauch, Kippen und Joints?“
    „Klingt toll, Karri...“
    Und so schweben die drei weiter dem ominösen Feuerball hinterher, den nur sie sehen konnten.

    Währenddessen lief Namenloser Held Senior wie ein aufgescheuchtes Huhn um seine Frau herum, die allem Anschein nach nun das Kind – von wem auch immer - bekommen würde.
    „Oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein Innos, oh mein...“
    „Könntest du BITTE mal die Klappe halten? ICH muss hier schließlich... Bei Innos! Dein Gelaber hat mich dermaßen abgelenkt, dass ich gar nicht gemerkt hab, dass der kleine Schreihals schon da ist!“
    „OH MEIN INNOS!“
    „Jaja, ich habs verstanden...“
    „WÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!“
    „Ist ja schon gut, mein Kleiner... Komisch, er sieht genauso aus wie du, findest du nicht?“
    Namenloser Held Senior war sichtlich überrascht. Tatsächlich war das aus unerfindlichen Gründen laut schreiende, fremde Kind ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Es hatte sogar einen Bart und einen Pferdeschwanz.
    „Sicher, dass es nicht doch von mir ist?“
    „Hundert prozentig. Seltsames, Wort, ‚Prozent’…“
    „Heeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyyyy, was geeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhht??????????“
    Breit grinsend schwebte eine dichte, grüne Wolke in die Scheune, in der die vagen Umrisse dreier Magier zu sehen waren.
    „Pyro, der Auserwählte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
    „Ich sehe ihn, Karri. Überhäuft ihn mit Kraut……“
    „Heyheyhey, mal langsam, weg mit dem Zeug von meinem… von diesem Kind!“, rief namenloser Held Senior aufgebracht.
    „SOOOO früh muss er damit nun auch wieder nicht anfangen!“
    Doch das Kind schien gefallen an dem seltsamen Rauch gefunden zu haben.
    Und so kifften die sechs die ganze Nacht, und rätselten darüber, wer denn der Vater des Kindes sein könnte.
    Nur Pyrokar hielt sich da raus, denn er kannte die Frau. Er kannte sie sogar sehr gut…
    Doch nach einer Weile beschäftige sie ein anderes Thema...
    „Siehst du, Namenloser, jetzt hat unsere Nadja endlich ihr kleines Brüderchen.“
    „Ja, sie wird sich sicher freuen. Apropos... wo IST Nadja?“
    Die Frau, die ebenso namenlos war wie ihr Mann, blickte sich um.
    „Achja, richtig, Bromor passt auf Klein Nadja auf.“
    „Bromor? Doch nicht etwa DER Bromor?“
    „Genau der. Warum... INNOS!!!!!!!“

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    Es folgt ein kurzer Ausschnitt jener verhängnisvollen Sekunden, in denen die Barriere entstand.
    „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!“

    Nagut, vielleicht doch ein bisschen mehr. Der Größte Teil war dabei jedoch so langweilig, dass selbst sechs der Magier dabei eingeschlafen sind, also erspare ich euch die unzähligen „Wuschs“ und „Zischs“ und beginne direkt in dem Moment, in dem die Magier bemerkt haben, dass sie voll in die Scheiße gegriffen hatten.

    WUUUUSCH!!!!
    BRITZEL!!!!!
    KAWUMM!!!!!!!!
    ZISCHHHHHHHHHHH!!!!!!
    HICKS!!!!!!!!!!!!!
    KAW...
    „DAMAROK!!!!!!!“

    Der weise und mächtig aussehende hohe Feuermagier – wenn man einmal von den dämonischen, weißen Augen absah – Xardas hob den Blick mit vor Konzentration und Wut verzerrtem Gesicht von dem bläulichen Kristall, der die gewaltigen Ströme aus Magie in die richtigen Bahnen lenkte, während dreizehn – dreizehn... das kann ja nicht gut gehen – Magier gerade die Khoriner Mau... Ma... Magische Barriere erschufen.
    Mühsam die Kontrolle über einen besonders heftigen Strahl magischer Energie behaltend, schrie er den Magier Damarok an.
    „Wie konntet ihr das tun Damarok? Ihr gefährdet die Erschaff... hoppla...

    KAWUMMMMMM!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    BRITZEL!!!!!!!!!!!!
    ZISCH!!!!!!!!!!!!!!!!!
    .
    .
    .
    .
    „Neinn!“
    „[Piiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeep]*“

    (* die darauf folgenden Beschimpfungen waren so heftig, dass sie meinen PC beim schreiben sofort zum Absturz gebracht hätten, weshalb ich das ganze einfach mal Zensiert habe.
    Tja, das ist nun mal mein Recht als Autor.
    Es ist toll so viel Macht zu haben.
    Und ihr könnt nichts dagegen tun.
    Nichts.
    Nun guckt mich doch nicht so an.
    Na... na gut, aber nur ein Wort: %$#$§?!°%&$#§
    Das heißt irgendwas mit Trollexkrementen und einer äußerst unappetitlichen Anwendung derselbigen.
    Das muss aber reichen.
    Zurück zur Story)

    Der weise und mächtig aussehende blablaba Xardas und so weiter, war nun, genau wie der betrunkene Damarok und der Klugscheißer Corristo, der gerade seine 95 Thesen, wie es zu diesem Umstand gekommen sein konnte, dem genervten Wassermagier Saturas an die Backe laberte, selber ein Gefangener der Barriere.

    „Toll, gemacht, Damarok, ganz toll gemacht!“
    „Eeeey, war doch nurn Schlückschn....“
    „Ein Schlückchen, was uns unsere Freiheit gekostet hat!“
    „Nun, das stimmt allerdings nur zum Teil, Meister Xardas. Rein logisch betrachtet, wart IHR es, der durch seine Unachtsamkeit die Magie falsch geleitet, und somit die substanziellen Divisionsmatrizen ihrer magischen kristallinen Mineralablagerung überladen habt, was zu einer superexponentiellen Expansion des Expansionsmaßstabs führte.“
    „WAAAS? ICH soll Schuld sein? Fragt doch mal Saturas, DER war eingeschlafen!“
    „Ach, jetzt sind auf einmal die Wassermagier Schuld? Ihr Feuermagier wart es doch, die diesen Schwachsinn überhaupt machen wollten! Wir Wassermagier waren von Anfang an dagegen!“
    „Meister Saturas, ich muss doch sehr bitten! Diese ganze Sache ging von Meister Xardas allein aus!“
    „Bitte, dann gebt doch mir die Schuld! MIR REICHTS!
    ICH BIN WEG!“
    „Und wo wollt ihr bitte schön hin?“
    „Mir doch egal...“
    „Bleibt ruhig, Meister Xardas, Meister Saturas. Die logischste Alternative ist die Burg...“

    Und so beschlossen die Magier ihre Streitereien VORERST ruhen zu lassen, und sich in die Burg zu begeben.

    Währenddessen in besagter Brug:
    Brug, Brug... Müsste das nicht eher Burg heißen? Ja, Burg klingt besser, also, Währenddessen in besagter Burg:

    „Ähhhhh, wasn das?“, fragte der Gardist verwundert, als plötzlich seltsame Blitze über den Himmel zuckten.
    „Weiß nich... sieht komisch aus.“
    „Jo... irgendwie... schlecht.“
    „Genau, schlecht für euch!“, rief einer der Sklaven, bevor er den Gardisten spontan seine Spitzhacke zwischen die Schulterblätter rammte.
    Leider gehörten diese verschiedenen Personen, sodass seine Hacke zwischen den beiden Gardisten den Boden traf.
    „Ey, was soll das? Das... aua...“
    Gomez hatte seinen Fehler schnell erkannt, und den Gardisten stattdessen seinen Kopf in den Magen gerammt.
    Das führte zu einer Gehirnerschütterung, die wohl die Erklärung für so manche zukünftige Entscheidung Gomez’ sein könnte.
    Die Kämpfe in der Burg gingen weiter und bereits nach wenigen Minuten, waren die Gardisten erledigt.
    Leider stand inzwischen die Barriere, sodass die Buddler lediglich vom Regen in die Traufe gekommen waren, und das bei strahlend blauem Himmel.

    Zwei Jahre später:

    „Meister Xardas?“
    „Ja, Corristo?“
    „Ich bin nur etwas verwundert... einige aufgebrachte Gardisten erzählen, dass ein Schatten im Außenring gefunden wurde, und das ihr damit zu tun habt.“
    „Ein Schatten? Was soll daran seltsam sein?“
    „Nun, sie fanden ihn an verschiedenen Stellen...“
    „Oh... Äh... Nun... Ich muss weg!“
    „Was, ihr setzt den Streit von vor zwei Jahren fort, ohne mich???“, schrie Saturas.
    „Nein, Meister Saturas, gewiss nicht.“
    „Schade, wär doch langsam mal Zeit, oder?“
    „Stimmt, da hat er recht, Corristo. Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Ihr sagtet ‚Mir doch egal...’ , was ihr darauf bezogen hattet, dass ihr nicht wusstet, wohin ihr gehen sollt.“
    „Achja, danke.“
    „Immer diese Feuermagier! Wisst ihr was? Wir hauen ab! General Lee und der Lord of the Weed… äh, Rice und ein paar andere wollen ihr eigenes Lager gründen, wir gehen mit. Und reißen diese verdammte Barriere wieder ein.“
    „Und ich geh ins Orkgebiet! Da erschaffe ich mir einen Turm, und erforsche die Dämonenmagie!“
    „Tauben.“
    „Wie?“
    „Äh, tut mir Leid, mein Fehler.“
    „Haha, Corristo macht nen Fehler! Vielleicht wart IHR ja Schuld!“

    Den Rest überspringen wir, es wurde mal wieder unappetitlich. Und es endete damit, dass Xardas das Lager verließ, und dass die Wassermagier ins neu gegründete Neue Lager gingen.
    Wo es prompt den ersten Alkoholtoten Myrthanas gab.
    Geändert von König Rhobar II (08.01.2006 um 20:13 Uhr)

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    Das Jahr 1578 – oder: 101 Wege eine Barriere zu zerstören:

    Fröhlich vor sich hinpfeifend verließ der seit seiner Geburt bärtige und mit schickem Pferdeschwanz (den er sich allerdings von einem Magier hat entfernen lassen, da er beim Stuhlgang außerordentlich lästig war) gesegnete „Namenloser Held Junior“ seine Jungesellenbude, nur um sich kurz darauf aus heiterem Himmel und völlig unerwartet gegen den Kopf zu schlagen, und grummelnd in sein Haus zurückzukehren, wo er seine Schlüssel hatte liegen lassen.
    Hastig schnappte er sie vom Tisch, und ging wieder nach draußen zu seinem alten Ferd Mustang.
    Mit dem Schlüssel öffnete er das Schloss, mit dem die Zügel des Tieres an den Zaun gebunden waren, und stieg auf.
    Während er das Tier die Straße hinunter trieb, versuchte er verzweifelt den Knauf des Sattels zu bewegen, bis ihm einfiel, dass die Gangschaltung noch gar nicht erfunden war, und er sich vorerst im ersten Gang fortbewegen musste. Und das bei nur einem PS.
    Enttäuscht über diese Erkenntnis fuhr oder vielmehr ritt er weiter durch die Stadt auf dem Weg zum MÜV*.

    Während sein Pferd dort von missmutigen, gescheiterten Magiern inspiziert wurde, wartete er vor dem Stall und ließ seinen Blick schweifen. Es war eine große Stadt, in der er lebte, was man auch daran erkannte, dass sie einen MÜV Stall besaß. Eine weitere, lächerliche Vorschrift des Königs.
    Um zu verhindern, dass sich „Tauben“ in Pferdegestalt seinem Palast näherten, mussten alle Pferde in größeren Städten regelmäßig zum MÜV, wo kontrolliert wurde, ob sie noch verkehrstauglich waren, und ob sie irgendwo einen Dämonen beherbergten.
    Alles in allem eine lästige und sehr schmerzhafte Prozedur, auch für das Pferd.
    Zum ersten mal fiel namenloser Held Junior auf, wie seltsam die Stadt doch war, in der er lebte. Der Schmied schmiedete düstere Pläne, der Tischler tischte Lügen auf, der Händler handelte mit Hanteln, der Bogner bog krumme Dinger und der Alchemist machte alche-Mist, während der Vogt vög... äh... lassen wir das.
    Das seltsame daran war, dass all diese Menschen, genau wie die Stadt keinen Namen zu haben schienen. Das ging sogar soweit, dass es manchmal fast schon so schien, als würden über den Köpfen der Leute Worte wie „Bürger“ oder „Schmied“ schweben.
    Doch das war Unsinn.
    Der Held schüttelte den Kopf, wobei sein Blick durch Zufall – oder durch die Hand des Autors - auf einen Herold fiel, der gerade etwas von wegen „Dunkles Paladiner Minental-Projekt“ verkündete. Die Brauerei würde für jeden verkauften Kasten Dunkles Paladiner einen Quadratmeter Minental nachhaltig schützen, um den Lebensraum der seltenen Minentalsnapper zu erhalten.
    Ein gelungener Schachzug um mehr Kunden zu gewinnen, schließlich wusste ja keiner, dass es so was wie einen Minentalsnapper überhaupt nicht gab.
    Der namenlose Held Junior wusste das auch nicht, weshalb er sich gleich fest vornahm, heute noch fünf Kästen zu leeren.
    Ja, darauf freute er sich schon.

    *MÜV = Magischer Überwachungs Verein
    Geändert von König Rhobar II (23.01.2006 um 12:58 Uhr)

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    Nachdem der MÜV endlich mit der Untersuchung fertig war (es gab keine Probleme, bis auf ein dämonisches Hufeisen, was Namenloser Held Junior in Zukunft im Auge behalten sollte, was aber ziemlich wehtat, weshalb er es sich aus dem Auge zog und in seine Tasche steckte, die merkwürdigerweise dadurch nicht schwerer wurde.) ritt Namenloser Held Junior weiter zu einem der drei Markplätze der Stadt.
    Weil dieser Platz der mittlerste der Plätze war, nannten ihn die Einwohner auch liebevoll „Media Markt“.
    Er bog nach der Furcht-Bar links ab, ritt beim Tischler vorbei, der gerade an einem Theore-Tisch arbeitete und erreichte den Marktplatz innerhalb von fünf Minuten.
    Nach kurzer Suche hatte er Stan's Getränkebasar gefunden, stieg vom Pferd und begann mehrere Kästen „Dunkles Paladiner“ von einem Stapel zu nehmen.
    „Ah, ich sehe sie sind ein Kenner. Sie haben sicher vom Minental Projekt gehört?“ , sagte der wild gestrikulierende Verkäufer, Stan, als er den Helden (den Namenlosen (Junior)) sah.
    „Wie? Äh, ja, richtig, es geht mir dabei um die Snapper.“
    „Jaja, die Snapper, das ist ein nobles Ziel. Falls sie Schwierigkeiten mit dem Transport der... zwei, vier, sechs... fünfzehn Kästen haben sollten, wir vermieten neuerdings auch Karren. Und das zu SAGENHAFTEN Preisen.“
    „Ach?“
    „Oh ja, sehen sie zum Beispiel dieses Modell. Es bietet genug Platz für ihre Bierkästen, hat fünf Getränkehalter, Erz-Bags, Anti-Brems-System und ein „ausreichend“ von Stiftung Karren Test!“
    „Tatsächlich? Äh, nun, ich denke es wird schon gehen.“
    „Glauben sie wirklich? Hey, wie machen sie das????“, fragte Stan ungläubig, als der namenlose Held (Junior) die fünfzehn Kästen locker in seiner magischen endlos Tasche verschwinden ließ.
    „Ach das... Ein Geburtsfehler. Was schulde ich ihnen?“
    „Das äh... das macht unter Berücksichtigung der Inflation, und der steigenden Geldbeutelkurse, dem aktuellen Stand des MAX* und...“
    „Wie viel?“
    „Nicht so hastig. Das sind eine MENGE Faktoren zu berücksichtigen, komplexe fließende Gleichungen, die...“
    „WIE VIEL???“
    „2387 Gold.“
    „Geht’s nicht billiger?“
    „Nun, möglicherweise. Gegen Erfüllung von drei Quests kann ich ihnen einen Rabatt von 2000 Gold sowie einen Bonus von 500 exp gewähren.“
    „Zwei Quests und 600 exp.“
    „600? Das kann ich ihnen bei drei Quests geben. Ich gebe ihnen 1500 Gold Rabatt und 550 exp gegen zwei Quests.“
    „1600 Gold, und ich machs.“
    „Abgemacht! Es war mir eine Freude mit ihnen Geschäfte zu machen (so ein Schwachkopf)“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe nur gedacht, damit die Leser wissen, dass ich sie über den Tisch gezogen habe.“
    „Achso, na dann...“
    Namenloser Held Junior schwang sich wieder auf seinen Mustang und ritt nach Hause, um die fünfzehn Kästen einer ausführlichen Kontrolle zu unterziehen, und sie totdesmutig allesamt auf Gift zu testen.
    Was er leider nicht wusste war, dass einer der Kästen tatsächlich nicht mehr ganz so gut war...

    * MAX = Magischer Aktien Index
    Geändert von König Rhobar II (28.03.2006 um 19:20 Uhr)

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    Namenloser Held Junior wachte auf. Er war seltsam benommen und konnte sich an kaum etwas erinnern. Mit geschlossenen Augen saß er auf dem kalten Steinboden und überlegte, was passiert war.
    Er erinnerte sich, dass er geschlafen hatte, aufgewacht war und aus unerfindlichen Gründen plötzlich „INNOS!!!“ gerufen hatte.
    Er schlug die Augen auf...
    „INNOS!!!“

    Namenloser Held Junior wachte auf. Er war seltsam benommen und konnte sich an kaum etwas erinnern. Mit geschlossenen Augen saß er auf dem kalten Steinboden und überlegte, was passiert war.
    Er erinnerte sich, dass er geschlafen hatte, aufgewacht war und aus unerfindlichen Gründen plötzlich „INNOS!!!“ gerufen hatte.
    Er schlug die Augen auf...
    „INNOS!!!“

    Namenloser Held Junior wachte auf. Er war seltsam benommen und konnte sich an kaum etwas erinnern. Mit geschlossenen Augen saß er auf dem kalten Steinboden und überlegte, was passiert war.
    Er erinnerte sich, dass er geschlafen hatte, aufgewacht war und aus unerfindlichen Gründen plötzlich „INNOS!!!“ gerufen hatte.
    Er schlug die Augen auf...
    „INNOS!!!“
    „Ja, meine Güte, was ist denn?“
    „Wie...? Wer spricht da?“
    „Na ich!“, sagte eine ungehaltene Stimme, als eine Tür aufging und ein grimmig dreinschauender Milizsoldat reinkam.
    „Wer bist du?“
    „Du hast Nerven! Ich bin Hinnos, der Kerkermeister! Seit drei Stunden rufst du doch alle fünf Minuten nach mir, aber wenn ich dann komme, pennst du!“
    „Kerkermeister? Wo bin ich hier?“
    „Natürlich in den Verliesen von Namenlose Stadt!“
    „WAS???? Warum das denn?“
    „Erzähl mir jetzt nicht, du wüsstest von nichts! Nachdem was du abgezogen hast, kannst du froh sein, „nur“ nach Khorinis verschifft zu werden!“
    „Aber... aber ich weiß wirklich nichts.“
    „Erzähl mir doch nichts, ich kenn diese Ausreden. ‚Ich hab nichts gemacht’ ‚Ich bin unschuldig’ ‚Ich habe nichts gestohlen, ich bin der, der beklaut wurde’ ‚Mein Zwillingsbruder war es’ ‚Ich bin dein Kollege du Schwachkopf’ ... Immer das gleiche.
    Morgen geht’s jedenfalls ab hinter die Khoriner Mau... äh, wie heißt das Ding doch gleich?“
    „Äh, meinst du die magische Barriere?“
    „Ah, genau. Dahin kommst du morgen!“
    „Aber ich hab doch nicht...“
    „Jaja...“, sagte Hinnos und schloss dir Tür hinter sich.
    Da saß Namenloser Held Junior nun, allein im feuchten, kalten, moderigen Kerker und würde am nächsten Morgen unschuldig... nun, höchst wahrscheinlich unschuldig in die Barriere geworfen.
    Niedergeschlagen streckte er die Hand in die Tasche, woraufhin sich seine Mine gleich aufhellte.
    Zumindest hatte er noch ein Bier...

    „Im Namen König Rhobars des zweiten, Trägers des Szepters von Varrant, Vereiniger der vier Reiche am myrrhe, myrthe, myrtha... äh... wie ging das noch gleich weiter?“
    Einer der Gardisten wollte dem höchst ehrenwerten Richter von Dings... dieser... Insel... ähm... Khorinis gerade auf die Sprünge helfen, als ein sichtlich verkaterter Feuermagier mit dunklen Ringen unter den Augen, der offensichtlich unter Entzugserscheinungen litt, erschien.
    „Hey, warte, warte. Du, Gefangener... ich hab da was für dich.“
    „Was?“
    „Psst, nicht so laut“, stöhnte der Magier und fasste sich an den Kopf.
    „Hier, dieser... Brief... muss den Anführer der Feuermagier erreichen.
    Wenn du ihn nimmst, kannst du deine Belohnung selbst wählen.
    „Hey, super, dann lasst mich frei!“
    Der Richter, der Magier und die Gardisten schauten etwas bedeppert aus der Wäsche.
    „Nun... ähm... wie kannst du es wagen!“
    „Ahhh, Schweig!... nicht so laut...“, unterbrach der Magier den Richter.
    „Gutgut, wenn du es schaffst den Brief zu fangen, bist du frei.“
    „Abgemacht!“, rief Namenloser Held Junior begeistert.
    „Also gut. Fang!“
    Der Magier warf den Brief hoch in die Luft, wie in Zeitlupe (wenn es so was damals schon gegeben hätte) flog die Schriftrolle über die Köpfe der Anwesenden hinweg.
    Der Held verfolgte sie mit den Augen, riss die Arme hoch, sprang...
    Und umschloss mit seinen Fingern den Brief!
    Langsam fiel er zurück auf den Boden... ein Zucken durchfuhr ihn, und er fiel, fiel am Boden vorbei immer tiefer bis er mit einem lauten Platschen in einem See landete.
    Leider innerhalb der Barriere.
    Er sah noch wie sich die Anwesenden oben auf der Klippe darüber kaputt lachten, dass der Held dem Brief, denn Pyrokar in die Barriere geworfen hatte, so einfach hinterhergesprungen war.
    „Verdammt!“
    Er schwamm ans Ufer und kroch erschöpft aus dem Wasser.
    Sofort fiel sein Blick auf die polierten Stiefel eines königlichen Gardisten, was in ihm die Hoffnung weckte, dass einer der Idioten mit heruntergefallen war.
    „Willkommen in der Barriere!“, sagte der Gardist freundlich, bevor er dem Helden die Nase zu Brei schlug.
    „Au, spinnst du?“, rief Namenoser Held Junior wütend, während er dem Gardisten ans Schienbein trat.
    Der Gardist, der sich allerdings als Gefangener in Begleitung weiterer Gefangener entpuppte, fand das gar nicht witzig, und begann auch umgehend damit, dem Helden das Atmen zu erschweren, indem er ihn unter Wasser drückte.
    „Genug, das reicht!“, sagte eine weitere Stimme, während der Druck der verschwitzten Hand auf dem Hinterkopf des Helden wich.
    „Steh auf.“
    „Wer bist du?“, fragte der hustende Held, während er sich Wasser aus den Ohren klopfte und einen kleinen Fisch ausspuckte.
    „Ich bin...“, begann der Fremde, wurde jedoch von Namenloser Held Junior unterbrochen.
    „Mich interessiert nicht, wer du bist. Moment, das war dein Text, oder?“
    „Ja, und jetzt halt dich gefälligst ans Drehbuch! Also, ich bin Diego.“
    „Ich bin...“
    „Mich interessiert nicht, wer du bist. Du bist neu hier... ach, sparen wir uns das, komm einfach ins Alte Lager, okay?“
    „Meinetwegen. Äh, was ist denn das?“
    Diego seufzte.
    “Also gut, doch die lange Version. Pass auf, hier drin gibt es drei Lager. Das Alte, das Neue und das Sektenlager.
    Wir vom Alten Lager schürfen Erz und liefern es seiner Hohlheit König Rhobar.
    Der gibt uns dafür alles; Essen, Bier, Waffen, Bier, Frauen, Bier, Essen, Bier, Frauen und Bier. Und Frauen. Achja, und Bier.“
    „Bier? Wo ist das Lager?“
    „Einfach den Weg runt... Hey, warte auf mich!“

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    „Pass auf, das dort ist Thorus...“
    „Der Bierhändler?“
    Diego seufzte.
    „Nein, der Anführer der Gardisten. An ihn musst du dich wenden, wenn du im Lager aufgenommen werden willst.“

    Namenloser Held Junior und sein neuer Freund Diego standen vor der Brug... äh... Burg des Alten Lagers inmitten der Kolonie. Man sagt, dass Alte Lager heißt Altes Lager, weil es das älteste der Lager innerhalb der Barriere ist. Aber das stimmt nicht. Ein Lager existierte schon früher, eines, was es schon längst nicht mehr gibt. Der Name „Altes Lager“ resultierte daraus, dass es in der Brug (BURG verdammt nochmal) früher, gerade Nachts oder im Winter oder wenn es kalt war, sehr kalt war, weshalb man dem Lager den Namen „Kaltes Lager“ verlieh. Der Name war mit ehernen Buchstaben auf einem Großen Bronzeschild über dem Nordtor angebracht, wo jeder ihn sehen konnte.
    Nachdem aber ein gieriger Buddler das „K“ von dem Schild gestohlen hatte, wurde es plötzlich wieder warm im Lager (Zumindest tagsüber, im Sommer oder wenn es warm war), weshalb man sich entschloss, das K auch weiterhin wegzulassen, sodass das Lager noch heute „Altes Lager“ heißt, auch wenn es in anbetracht des Schildes inzwischen „ lt s g r“ heißen müsste (was allerdings ein böses, orkisches Schimpfwort ist für jemanden, dessen Grachuk mit einem Khartlak rurhkto hrugrakt).

    „Auch gut. Und dann?“
    „Dann solltest du dich mit dem Lager und seinen Bewohnern vertraut machen herausfinden, wer hier Einfluss hat.“
    „Und wer das Bier verkauft?“
    „...“
    „?“
    „Ja, auch das...
    Achja, noch was: Du darfst Thorus nicht ansprechen.“
    „Wie jetzt?“
    „ER muss DICH ansprechen, sonst wird er dich töten. Du musst also irgendwie auf dich aufmerksam machen.“
    „Hm, okay, ich wird’s versuchen. Aber eine Frage hätte ich da noch.“
    „Ja?“
    „In dieser Geschichte hat so ziemlich jeder eine fast schon klischeehafte Macke, aber du scheinst weder ein Kiffer, Alkoholiker, Klugscheißer, Wasserfetischist oder kompletter Vollidiot zu sein.“
    „Tja, bei mir ist es, dass ich Orks mag.“
    „Du magst Orks?“
    „Ja. Ich mag Orks wirklich sehr. Seeehr sehr.“
    „Uä?“
    „Das grüne Fell, der animalische Gestank...“
    „Diego, wenn wir Freunde bleiben sollen, red jetzt bitte nicht weiter!“
    „Warum? Du solltest es auch mal probieren. Ich kann da was für dich arrangieren.“
    „DIEGO!“
    „...
    MUAHAHAHAHAHAHAAAAA!!! Ich fass es nicht dass du das auch noch glaubst!!
    Hahaha, du fällst echt auf alles rein, hahahaha!!!!“
    „...“
    „Wahahahaha!! Ich wird nicht mehr!!!!“
    „Lass mich raten, du hast einen seltsamen Humor?“
    „Schon möglich. Hinter dir!“
    „Was?“
    „Ha, reingefallen!!!“
    „...“

    Namenloser Held Junior machte sich nach dieser aufschlussreichen Erfahrung zu Thorus auf, und winkte ihm freundlich zu.
    Thorus jedoch guckte Namenloser Held nur seltsam an, der daraufhin noch heftiger zu winken begann.
    Aber auch das hatte keinen Erfolg. Der Held versuchte es weiter, er hüpfte winkend vor Thorus herum, schnitt Grimassen, machte komplizierte Verrenkungen mit der Hand, die allerdings nur in einem Gelenkbruch endeten und vollführte seltsame Tänze.
    Doch dann, nach Stunden der Erniedrigung, hatte er Erfolg.
    „Sag mal, hat Bullit dich zu fest geschlagen, oder was ist dein Problem?“
    „Du hast mich angesprochen! Heißt das, ich darf jetzt mit dir reden?“
    „Wofür hältst du mich, für einen Sektenspinner? Natürlich darfst du mich ansprechen.“
    Der Held kam sich in diesem Moment ein wenig... nunja, verarscht vor, eine Vermutung, die auch durch die Tatsache bestätigt wurde, dass Diego, als Namenloser Held sich zu ihm umdrehte, vor lachen auf dem Boden lag.
    „Verdammt, er hat mich reingelegt! Schon wieder.“
    „Tja, das ist Diego. Aber das ist noch echt harmlos. Einmal hat er mir erzählt, Gomez wolle mich zum Erzbaron machen, was bei einem geheimen, gotteslästerlichen Ritual geschehen solle, wobei alle Beteiligten nackt mit Gummihühnern auf dem Kopf in Gomez Zimmer tanzen.
    Danach war ich erst mal wieder Buddler.
    Naja, wie dem auch sei... du willst also aufgenommen werden?“
    „In erster Linie will ich erst mal ein Bier. Aber Aufnahme ist auch gut.“
    „Wenn du Bier willst, geh zu Dexter, der hat immer was. Und was deine Aufnahme angeht...
    Du brauchst einen Fürsprecher. Diego zum Beispiel. Ist sicher nicht die beste Wahl, aber er ist der einzige, der sich mit Neulingen abgibt.
    Er wird dir die Prüfung des Verhauens stellen.“
    „Prüfung des Verhauens? Das klingt... schmerzhaft.“
    „Oh, das ist es auch, hehe, das ist es.“
    „Und dann bin ich dabei?“
    „Wenn du die einflussreichen Leute auf deiner Seite hast, schon.“
    „Nagut... dann geh ich erst mal zu Dexter.“

    Namenloser Held Junior (das Junior wird langsam lästig, ist ja eh nur noch der eine da, Senior hockt irgendwo am Festland in einem Kerker, weil er die Alimente an seine Exfrau nicht mehr bezahlen konnte, die inzwischen sechzehn weitere fremde Kinder zur Welt gebracht hatte) lief ein wenig orientierungslos durch den Außenring des Lagers.
    „Hey, kenne ich sie nicht?“
    „Was? STAN? Was machen SIE denn hier?“
    „Gewissermaßen habe ich das Ihnen zu verdanken, wissen sie? Einer der Bierkästen, die ich ihnen verkauft hatte, war verdorben, daher gab man mir die Schuld für ihre Untaten.“
    „Welche Untaten?“
    „Das WISSEN sie doch, spielen sie nicht den Unschuldigen.“
    „Nun... tut mir Leid für sie.“
    „Nein, das muss es nicht. Das war genau das, was ich gebraucht hab. Die Zeit hier, war die BESTE meines Lebens. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, wissen sie?“
    „Achja?“
    „JA! Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Verkauf von Alkohol in diesen sich ständig veränderten Zeiten einfach nicht mehr angesagt ist.“
    „Ach?“
    „JA! Daher habe ich mein Geschäft VÖLLIG umstrukturiert.“
    „Und was verkaufen sie jetzt?“
    „Das, womit sich in diesen unsicheren Zeiten an diesem hochgradig gefährlichen, und höchstwahrscheinlich absolut lebensfeindlichen Ort das meiste Geld machen lässt.“
    „Und das Wäre...?“
    „WAFFEN!“
    „Waffen?“
    „Waffen! Kommen sie, guter Mann, haben nicht auch SIE das Bedürfnis nach Sicherheit? Wollen nicht auch SIE in der Lage sein sich verteidigen zu können, wenn es hart auf hart kommt? Wollen nicht auch SIE eine Garantie für das eigene Überleben in diesen gefährlichen Zeiten?“
    „Nun, ich...“
    „NATÜRLICH wollen sie das! Sehen sie sich meine Waren an, Freund, ich habe die BESTE und GRÖßTE Auswahl an hochqualitativen Markenprodukten aus dem Hause Huno, und das zu SAGENHAFTEN Schnäppchenpreisen! Interesse an einem soliden Kurzschwert? Importware aus dem Neuen Lager? Oder gar ein exotischer Zweihänder, handgeschmiedet von den Templern des Sumpflagers?“
    „Nun, eine Waffe wäre schon sinnvoll...“
    „NATÜRLICH wäre sie das! Ich sehe schon, sie wissen GENAU worauf es ankommt! Sie wissen GENAU was sie wollen, und ich sage ihnen: Bei MIR werden sie fündig!“
    „Hm, ich glaube ich nehme ein Schwert.“
    „Ich WUSSTE es, SIE sind ein Kenner! Ich habe hier ein WUNDERBARES Modell, der BESTE Zweihänder, der jemals geschmiedet wurde! Es ist das BESTE, GEWALTIGSTE und STÄRKSTE blutbadanrichtende Gemetzelverteilungssystem der NEUSTEN Generation, der „Destructomatic T-47 Schmerzspender Deluxe“!“
    „WOW!“
    „GENAU, sie sagen es! Und weil sie es sind, kostet er nur 34765623,67 Erz!“
    „Ähm... das ist... etwas... viel...“
    „Nun, natürlich habe ich auch kostengünstigere Modelle, aber die Frage ist nicht, ob sie sich das Schwert leisten können, sondern ob sie es sich leisten können, es NICHT zu haben!
    Darum Frage ich sie nun. Wie viel Erz haben sie?“
    „Nun, insgesamt... etwa 15 Brocken.“
    „Ahhhhjaaa. Ich glaube, ich habe sie verwirrt, guter Mann, ich verkaufe qualitativ hochwertige Waffen, keinen Ramsch. Aber sie haben Glück, ich habe hier noch das Einsteigermodell für blutige Anfänger, ein Einhänder, der „Wanzentöter“! Für sie gerade mal 15 Erz!“
    „So ein Zufall, gerade soviel habe ich noch!“
    „Was sie nicht sagen! Also worauf warten sie noch? Schlagen sie zu, solange es noch da ist, es gibt noch fünf weitere Interessenten für dieses Prachtstück!“
    „Also gut, gekauft!“
    „Sie sind ein wahrer Glückspilz, nicht jeder kann eine solche Waffe sein Eigen nennen. Viel Freude mit ihrer neu erworbenen Sicherheit!“

    Zufrieden, aber um sein gesamtes Erz erleichtert, machte sich der Held auf den Weg zu Dexter, wobei er stolz das angeknackste Holzschwert an seiner Seite trug.

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    König Rhobar II ist offline
    Inzwischen waren drei Tage vergangen. Der namenlose Held (nicht mehr Junior) erfreute sich großer Beliebtheit im Lager, was aber vor allem darauf zurückzuführen war, dass er wirklich jeden Mist erledigte, um den man ihn bat, wenn man nur ein Bier zur Belohnung in Aussicht stellte.
    Er hatte zwar nun einen konstanten Blutalkoholpegel von 1,8 Promille, dafür aber auch schon einiges an Erz und Ansehen, allerdings sehr auf Kosten seines Aussehens, aber da im Minental niemand wirklich doll aussah, kann man ihm das nachsehen.
    Und bevor jetzt auch noch das Wort „Hellsehen“ auftaucht (Mist, zu spät!) wenden wir uns lieber wieder dem aktuellen Geschehen zu.

    Er war gerade auf dem Weg zu Diego (der ihn noch fünf weitere Male auf übelste Art und Weise hereingelegt hatte (Die Magier könnten die Finger aber zum Glück wieder anbringen)), um sich der „Prüfung des Verhauens“ zu stellen.

    „Ah, da bist du ja. Du hast nen Fleck auf dem Hemd.“
    „Ich weiß, die Lumpen trage ich schließlich schon seit zwei Monaten.“
    „Jaja, aber äh... da ist ein neuer, großer Fleck.“
    „Achso, der. Ja, ich hab vorhin beim Essen ein wenig gekleckert.“
    „Bei Innos, ich versuche dich zu verarschen! Kannst du denn nicht wenigstens so tun, als würdest du drauf reinfallen?“
    „Sag das doch gleich. Aber was ist jetzt mit der Prüfung?“
    „Ah, die Prüfung des Verhauens. Ja, ich denke du hast inzwischen genug Ansehen im Lager, um dich dieser außerordentlich schmerzhaften und qualvollen Prüfung zu unterziehen.
    Es ist nun deine Aufgabe...“
    „Ja?“, fragte der Held ängstlich.
    „Du musst...“
    „Was denn nun?“, fragte der Held nun weniger ängstlich, dafür zunehmend genervter.
    „...zur alten Mine gehen.“
    „Wie? Das wars schon? Du legst mich wieder rein, gibs zu!“
    „Nein, das ist mein Ernst. Du musst zur Alten Mine gehen, und die Bedarfsliste zu Lares im Neuen Lager bringen.“
    „Aber... ist das Neue Lager nicht mit uns verfeindet?“
    „Schon, aber noch gehörst du ja nicht zu uns.“
    „Wo ist denn da der Sinn, die Liste dem Feind zu bringen?“
    „Das ist ne Prüfung, Mann, die hat keinen Sinn. Tu es einfach, oder bleib weiterhin Buddler. Obwohl, genaugenommen bist du ja noch nichtmal das, hehe.“
    „Also gut, ich machs ja.“

    Es war das erste Mal in den drei Tagen, dass der Held das Kalte... äh, Alte Lager verließ.
    Ein wenig nervös prüfte er, ob der „Wanzentöter“ noch da war, oder ob er inzwischen zu Staub zerfallen war.
    Er war zu Staub zerfallen.
    Dennoch leistete ihm die Waffe gute dienste, als er den Staub den Wölfen ins Gesicht warf, die ihn unterwegs angriffen, und sich nach dieser fiesen Attacke, die 1:1 (=1) dem unfairen Manöver entsprach, mit dem „Mensch“ damals „Tier“ besiegte, in die Wälder zurückzogen.
    Schließlich erreichte er den imposanten Eingang der Kalten Mine... nein, halt, ALTE Mine, in den Stollen änderte sich die Temperatur nicht so stark, es war eigentlich meistens recht angenehm, vor allem in der Nähe der Lagerfeuer und Fackeln.
    Jedenfalls erreichte der Namenlose Kerl, der hier oft als Held bezeichnet wird, obwohl er eigentlich gar nichts heldenhaftes geleistet hat, die Mine mit ungewöhnlich geringem Blutverlust.
    Doch als er die Mine betrat, fiel ihm plötzlich ein, dass er gar keine Ahnung hatte, wer ihm die Liste überhaupt geben würde.
    Aber da er ja auch die Mine auf anhieb gefunden hatte, obwohl er auch über deren Lage rein gar nichts gewusste hatte, nahm er an, dass er wenauchimmer schon finden würde.

    „Ah, endlich, da bist du ja. Das Minecrawlernest ist gleich da unten.“, sagte ein Gardist, der auf ihn zu kam.
    „Minecrawlernest? Warum bei Innos sollte ich darein gehen? Oder ist dort die Liste?“
    „Die Liste? Oh, warte, haben wir erst das erste Kapitel? Nicht das zweite?“
    „Äh... eigentlich müsste es bereits das vierte dieser Story sein, auch wenn es bisher umfangreich genug ist, um in viele kleinere Unterteilt zu werden.“
    „Das Vierte??? Verdammt! Hey, Leute, wir sind bereits im vierten Kapitel!!! Reißt die Mine ein, und schickt ein paar Leute raus, die Gomez davon berichten, damit er das Lager abriegeln kann!!!“
    „Moment mal, was soll das denn jetzt? Ist das Teil der Prüfung?“
    „Prüfung? Warte, warte, meinst du etwa die Prüfung des Verhauens? Bist du wegen der Liste hier?“
    „Ja, das sagte ich doch schon!“
    „Oh Mann, ist doch nicht war! Faselst was von wegen viertes Kapitel... Hey, Befehl zurück, Leute, war ein Irrtum. Unsere Intelligenzbestie hier hat die Vorgeschichte mitgezählt!“
    „Wo finde ich nun die Liste?“
    „Geh zu Ian, auf halben Weg zum Minecrawlernest. Und vermassele es bloß nicht!“

    Leicht verunsichert über die vagen Vorhersagen von wegen „Minecrawlernest“ und „Einsturz“, arbeitet sich Namenloser Kerl (wie gesagt, er ist ja zur Zeit alles andere als ein Held) den Minenschacht hinunter, immer darauf bedacht, nicht zu Namenloser Brei am Boden des Schachtes zu werden.
    Nach der atemberaubenden Rekordzeit von Sage und Schreibe einem Tag, fünf Stunden, und drei Minuten, hatte er es dann tatsächlich geschafft Ian zu finden.

    „Bist du Ian?“
    „Ian? Wer ist Ian?“
    „Der Chef der Mine, dachte ich zumindest...“
    „Mine? Was denn für ne Mine? Was willst du hier eigentlich?“
    „Ich suche Ian, ich soll die Liste abholen.“
    „... Ian? Wer ist Ian?“
    „Na, der Chef dieser Mine eben.“
    „Mine? Was denn für ne Mine?“
    „Geht es dir gut?“
    „Was willst du hier eigentlich?“
    „Okay, ich merke schon, du hast leichte Gedächtnisprobleme, Ian.“
    „Ian? Wer ist Ian?“
    „Äh... Die Liste? Hast du die Liste?“
    „Welche Liste? Wer bist du eigentlich?“
    „DIE LISTE! LIS-TE! Ach komm schon, ein Stück Papier halt!“
    „Papier? Sag das doch gleich, ich hab immer einen Schmierzettel bei mir. Da, nimm. Was willst du hier eigentlich?“
    „Ach, nichts, ist schon gut.“

    Als Namenloser Kerl endlich wieder Tageslicht erblickte, war er schon längst im Neuen Lager (es war Nacht gewesen, als er die Mine verlassen hatte).
    „Sieh an, ein Neuer! Willst wohl ins Lager, was?“
    „Ja, ich muss zu Ian.“
    „Ian?“
    „Ach ne, warte... Lares, genau, ich muss zu Lares!“
    „Was du nicht sagst. Du kannst anfangen den Bauern Wasser zu bringen, dann sehen wir weiter!“
    „Was soll das denn jetzt? Wer bist du überhaupt?“
    „Ich bin Lefty, und du bist unser neuer Wasserträger! Geh zu Lord of the Rice, und hol dir das Wasser!“
    „Nagut, aber ich will Bier sehen! Oder Erz, ist mir auch rech...“

    Als der Namenlose Kerl wieder zu sich kam, war es bereits wieder dunkel. Er lag übel zugerichtet vor dem Tor des Lagers, hatte sich aber immerhin von einer der Torwachen ein Bier erschnorren können.

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    „Ein neuer Tag, und NICHTS hat sich geändert.“ Aus unerfindlichen Gründen, die wohl nur der Autor kennt, kamen dem namenlosen Kerl gerade diese Worte in den Sinn, obwohl diese Bezeichnung nicht ganz richtig war. In Anbetracht der Situation machten jene Worte nämlich überhaupt keinen Sinn. „Ein neuer Tag, ein neuer Versuch.“ wäre wesentlich angebrachter, schließlich hatte der namenlose Kerl vergeblich die ganze Nacht vor den Toren des neuen Lagers gesessen, und überlegt, ob er es riskieren konnte, einen neuen Versuch zu wagen.
    Ja, „Versuch“ wäre tatsächlich das angemessene Wort.
    „Tu es, oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen.“
    Der namenlose Kerl fluchte. Ausgerechnet jetzt, wo er ein passendes Wort gefunden hatte, kam ihm dieser Satz in den Sinn, der doch erst Jahrhunderte später gesagt werden sollte.
    Fieberhaft dachte er über eine neue, treffendere Formulierung nach.
    „Ein neuer Tag, und eine weitere Möglichkeit es zu tun, oder zu lassen, falls es nicht klappen sollte.“
    Ja, das war schon besser. Nur WAS wollte er tun? Bei den ganzen Überlegungen für einen treffenden Satz, der doch eigentlich so egal ist, wie ein Satz es nur sein kann, hatte er völlig vergessen, warum er hier war.
    In diesem Moment fiel ihm auf, dass er nicht wusste, WIE egal ein Satz tatsächlich sein konnte. Konnte man so was messen? Gab es eine Einheit für Egaligkeit? Falls ja, war es vielleicht so geregelt wie mit der Temperatur, Wasser begann bei Hundert Grad zu kochen, warum sollte ein Satz dann nicht auch bei Einhundert Egals so egal sein, wie ein Satz nur sein konnte?
    Wenn ja, so hat obiger Abschnitt, unabhängig von seiner Länge, mindestens Eintausend Egals, was mir als Autor aber dermaßen egal ist, dass man es nicht mehr messen kann, also am absoluten Wichtigkeitsnullpunkt.
    Da der namenlose Kerl allmählich selber keine Ahnung mehr hatte, was er überhaupt dachte, stand er auf und beschloss auch ohne treffenden Satz erneut zu versuchen... ne falsch, erneut zu Lares zu gelangen, oder es zu lassen, wenn es nicht klappen sollte.

    „Sieh an, ein Neuer! Willst wohl ins Lager, was?“
    „Ich war doch gestern schon hier, und ja, ich will zu Lares.“
    „Unmöglich, ich habe dich noch nie gesehen. Ich bin...“
    „Lefty, ich weiß, und du willst, dass ich den Bauern Wasser bringe.“
    „Ja und nein. Du kannst den Bauern gerne Wasser bringen, wenn du schon danach fragst. Aber nein, ich bin nicht Lefty.“
    „Ach, jetzt hör aber auf, ich erkenn dich doch! Wenn du mich schon verarschen willst, gib dir wenigstens Mühe, ich bin immerhin Diego’s Scherze gewöhnt!“
    „Ich bin Righty, Lefty’s Zwillingsbruder! Und weil du mir so frech gekommen bist, darfst du jetzt WIRKLICH den Bauern Wasser bringen. Schön, oder?
    Geh zum Lord of tha rice da drüben, er wird dir Wasser geben. Das verteilst du an die durstigen Bauern, kapiert?“
    Der Namenlose Kerl seufzte.
    „Verstanden. Und dann darf ich zu Lares?“
    „Hängt davon ab wie gut du arbeitest. Und jetzt los!“

    Namenloser Kerl ging zu dem einzigen Gebäude in der Nähe, was scheinbar eine Mischung aus Hütte und Lagerhaus war. Vor dem Eingang stand ein übergewichtiger Glatzkopf mit einer fleckigen Lederschürze, die Fäuste in die Hüfte gestemmt und guckte wichtig.
    „Hey, bist du der ‚Lord of the rice’?”
    „Nicht ganz. Ich bin der ‚Lord Of THA Rice’! Aber du darfst mich LOTHAR nennen.“
    „Lothar?“
    „Ja, sicher, oder glaubst du es gibt irgendwo Herr und Frau Rice, die ihren Erstgeborenen ‚Lord of tha’ genannt haben?
    Du bist vielleicht ein Scherzkeks...
    Egal, wer schickt dich, Lefty oder Righty?“
    „Righty... glaube ich.“
    „RIGHTY??? Mann, da musst du dich aber ganz schon dumm angestellt haben. Righty ist der gute Zwilling, der verdonnert sonst niemandem zum Wassertragen.“
    „Nicht zu fassen, was ich heute für ein Glück habe...“
    „Hey, nimms leicht, Lefty hätte dich zusätzlich noch verprügelt. Und so wie du aussiehst, hast du ihn wohl auch schon kennen gelernt, was?“
    „Leider. Jetzt gib mir das Wasser, damit ich’s hinter mich bringen kann.“
    „Hols dir selbst. Da drüben stehen leere Flasche, und Wasser gibt’s auf den Feldern genug.“
    „Was? Moment mal, warum soll ich dann Wasser verteilen? Warum gebt ihr den Bauern nicht einfach Flaschen, und sie holen es sich selbst?“
    Lothar wirkte ein wenig überrumpelt, und sah aus, als würde er angestrengt nachdenken.
    Nachdem er schätzungsweise neun Stunden und vierundzwanzig Minuten exakt so verharrt hatte, begann er wieder zu sprechen.
    „Also... das ist genial! Warum bin ich da nicht eher drauf gekommen?
    Gib den Bauern einfach die Flaschen, dann kannst du gehen.“

    Exakt zehn Minuten und 12,8766625543342 Sekunden später hatte der Namenlose die Liste zu Lares gebracht, und war gerade auf den Rückweg, stolz die Aufgabe erfüllt zu haben.

    Wieder im Alten Lager angekommen, investierte der namenlose Kerl sein restliches Erz in eine neue Waffe (Der Wanzentöter hatte sich vermutlich aufgrund der Witterungsverhältnisse gleichmäßig in der gesamten Kolonie verteilt), die er diesmal aber direkt bei Huno kaufte.
    „Ähm, Huno, MUSS das Schwert pink sein?“
    „Nein, aber so siehts doch viel schöner aus, oder nicht? Ich mein, wenn man sich schon wie die Wilden mit Eisenstangen hauen muss, dann soll es doch wenigstens hübsch aussehen.“
    „Schon... aber eine andere Farbe wäre mir lieber... eine etwas... männlichere vielleicht.“
    „Hm, du hast recht, pink passt überhaupt nicht zu dir, du bist eher ein Wintertyp.
    Probier doch mal das an, wie sieht das aus... ja, das ist doch viel besser.“
    „Auf jeden Fall besser als pink.“
    Der Held bezahlte sein neues schweinchenrosa Schwert, nahm errötend die Gratisflasche Reis-Prosecco aus dem Neuen Lager entgegen und machte sich auf den Weg zu Diego, um ihm stolz zu verkünden, dass er seine Aufgabe meisterhaft erledigt hatte, und das in nur drei Wochen.

    „Hey, Diego, ich hab’s geschafft! Und die Prüfung war überhaupt nicht schmerzhaft.“
    „Glückwunsch. Aber warte mit deinem Kommentar lieber, bis Thorus mit dir fertig ist, hehehe.“
    „Ähm... wie?“
    „Na, du hast eine seeeeehr wichtige Liste an ein verfeindetes Lager gebracht, das war so ziemlich das dümmste, was du machen konntest. Thorus ist stinksauer.“
    „Du hast mich verarscht! Ich fass es nicht, du hast mich verarscht!“
    „Eigentlich nicht, das ist ja der Sinn der Prüfung des Verhauens. Dass du sie verhaust, und dann verhauen wirst, hehe.“

    Eine ordentliche Tracht Prügel später war der Zahnlose auf den Weg zu Gomez, um ihm endlich nach einem Bier fragen... nein, um ihm seine Dienste anbieten zu können.

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    Er hatte es geschafft. Er war in der Burg des kalten Lagers. Es gefiel ihm sofort: Überall lagen sturzbetrunkene Gardisten herum, umgeben von Fässern voll Freibier.
    Mit Mühe gelang es dem Zahnlosen Kerl sich vom dem wundervollen Anblick loszureißen und das Hauptgebäude zu betreten, wo er sofort einen unglaublich wichtig aussehenden Mann traf.

    „Halt, was willst du hier?“
    „Ich will zu Gomez, Thorus sagt, ich wär der dümmste Vollidiot, der ihm je untergekommen wäre.“
    „Ausgezeichnet. Ich bin Raven, Gomez’ rechte Hand, manchmal auch seine linke.
    Gomez ist im Thronsaal, den Weg findest du schon. Achja, und... fass nichts an.“
    „Okay. Muss ich sonst noch was beachten?“
    „Halt, was willst du hier?“
    „Wie? Ich war doch eben scho...“
    „Ausgezeichnet. Ich bin Raven, Gomez’ rechte Hand, manchmal auch seine linke.
    Gomez ist im Thronsaal, den Weg findest du schon. Achja, und... fass nichts an.“
    „Ähm, geht es dir noch gu...“
    „Halt, was willst du hier? Ausgezeichnet. Ich bin Raven, Gomez’ rechte Hand, manchmal auch seine linke.
    Gomez ist im Thronsaal, den Weg findest du schon. Achja, und... fass nichts an.“
    „Ähm, hallo?“
    „Halt, was willst du hier? Ausgezeichnet. Ich bin Raven, Gomez’ rechte Hand, manchmal auch seine linke.
    Gomez ist im Thronsaal, den Weg findest du schon. Achja, und... fass nichts an.“
    „Schon gut, ich gehe ja...“
    „Halt, was willst du hier? Ausgezeichnet...“
    Der Namenlose ging durch eine Art Waffenkammer, und erreichte schließlich den großen Thronsaal.
    Leise war noch Raven aus dem Vorzimmer zu vernehmen („...Gomez’ rechte Hand, manchmal auch seine linke...“), während der Namenlose zum anderen Ende des Saals ging, wo er eine atemberaubend attraktive Frau sah, neben der eine weitere tanzte.
    Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass die erste Frau Gomez war, und dass er selber bereits wieder dermaßen betrunken war, dass er nicht genau sagen konnte, ob nun das Zimmer rotierte, oder er.
    Als sich das Schwindelgefühl wieder gelegt hatte, ging er direkt auf Gomez zu.
    „Du bist also der Neue... Was willst du hier?“
    „Na, ins Lager.“
    „Ach, und du dachtest, du kannst hier einfach rein, oder wie, oder was, hm? Das hätte dir so gepasst!!!!“
    „Aber...“
    „Aber aber aber aber, immer die gleichen Ausreden!!!!!!!!“
    „Ganz ruhig, ich will doch nur aufgenommen werden.“
    „Ach, du WILLST, na dann muss ich dich wohl aufnehmen... DU hast hier gar nichts zu wollen!!!!!!!!“
    „Gut, gut, dann BITTE ich dich eben aufgenommen zu werden. Darf ich?“
    „Ach, wenn du schon so nett fragst, von mir aus. Aber stell hier bloß keine Forderungen, ich kenne Typen wie dich!!!!!
    Hey... warte, wo willst du hin??? Hey, lass mir doch meinen Spaß du... ach, hau doch ab!!!!!“

    Zwei Wochen später. Der Namenlose, der inzwischen wie durch ein Wunder wieder Zähne hatte (die Alchemie kann fast alles heilen, oder es zumindest noch verschlimmern), lag mit einem Fernglas auf der Klippe oberhalb des Sumpflagers, und spähte hinunter.
    Natürlich gab es noch keine richtigen Ferngläser, weshalb er sich einfach die Finger vor die Augen hielt und hindurchsah.
    Er sollte für Raven (der inzwischen bewiesen hatte, dass er auch noch andere Sätze (20 Mal hintereinander) sagen konnte) herausfinden, was die Cousin-vierten-Grades-schaft des Schläfers (andere Titel wie Bruderschaft oder Schwesternschaft waren bereits vergeben) so tolles im Schilde führte.
    Alles, was er aber bislang herausgefunden hatte war, dass die Sumpfcousins-vierten-Grades so viel Sumpfkraut verrauchten, dass sich über dem Lager eine dichte Wolke gebildet hatte, die selbst oben auf der Klippe noch high machte.
    Was im Übrigen auch der Grund dafür war, dass der Namenlose seit zwei Wochen da oben hockte und tief einatmete.
    Aber da er allmählich hungrig wurde (er hatte genaugenommen seit Monaten nichts gegessen, und auch kaum geschlafen, war aber merkwürdigerweise nicht ein bisschen geschwächt oder gar müde), beschloss er etwas intensivere Nachforschungen anzustellen, und betrat entschlossen die grüne Wolke (also das Sumpflager).
    „Du! Was plant ihr?“
    „......... Nochmal laaaangsaaaam..... Wer bist du?“, antwortete eine träge Stimme irgendwo aus der undurchsichtigen Wolke.
    „Ich bin...“
    „....auf der Suche nach Kraut? Da bist du hier richtig Fremder. Hier, nimm nen Zug.“
    „Danke, ich hab schon geatmet. Also, was habt ihr nun vor?“
    „Achso, das. Wir haben es satt nur Cousins vierten Grades zu sein, deshalb wollen wir den Schäfer wecken, um uns zu beschweren. Bisher hatten wir gehofft, dass der Sumpfkrautrauch ihn stören würde, sodass er rüberkommt um sich zu beschweren, aber irgendwie hat das nicht funktioniert. Möglicherweise, weil er nicht in der Nähe wohnt.“
    „Wo wohnt er denn?“
    Der Namelose glaubte Verwirbelungen in der Wolke zu erkennen, die man als Schulterzucken deuten konnte.
    „Wissen wir nicht“, antwortete der Unbekannte und atmete tief durch.
    „Keine Ahnung ob’s den Typ überhaupt gibt. Ist mir auch egal.
    Bin übrigens Läster.
    „Läster? Was ist das denn für ein Name?“
    „Hey, mach dich nicht lustig! Guck dich doch mal an, mit so einem Pferdeschwanz würd ich mich ja nicht aus der Wolke trauen. Du siehst aus wie Cor Kalom, bevor ihm die Haare ausgefallen sind. Der hat aber auch gestunken, hat sich die nie gewaschen. Und unter uns, jetzt riecht er auch nicht viel besser, stinkt dauernd nach Schwefel und anderem Alchemiezeugs, furchtbar. Aber er ist nichts gegen Angar, hast du mal gesehen, wie der rumläuft?“
    „Allmählich verstehe ich deinen Namen...
    Aber egal, was wollt ihr nun machen?“
    „Kalom hatte die Idee mit einem Fokus irgendeine Beschwörung abzuhalten.
    Red mal mit Y’Berion, der braucht da ein bisschen Hilfe. Eigentlich braucht der immer Hilfe, keine Ahnung, wann der das letzte mal was allein gemacht hat...“

    Der Namenlose hatte sich inzwischen bereits entfernt, hatte aber keine Ahnung wohin. Hin und wieder stieß er mit plötzlich aus der Wolke auftauchenden Sumpfcousins-vierten-Grades (Inzwischen verstand er, warum die Jungs mit dem Namen unzufrieden waren) zusammen.
    Da er ziemlich lange nichts mehr gerammt hatte, vermutete er sich auf einer Art Platz zu befinden.
    „Sag mal, kenn ich dich nicht?“
    „Was? Wer hat das gesagt?“, rief der Namenlose in die Wolke, ungefähr in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    Jemand tippte ihm auf die Schulter.
    „Ich bin hier drüben. Man nennt mich Y’Berion, der Anführer dieser Wolke... ähm, also des Lagers, du weißt schon.
    Aber egal, wo du grad schon mal da bist: Könntest du mir wohl nen Fokus holen? Ich bezahl dich auch.“
    „Okay, warum nicht? Wo ist das Ding?“
    Der Finger, der sich unsanft in die Nase des Helden bohrte, deutete an, dass Y’Berion wohl nach oben hatte zeigen wollen.
    „Oh, tut mir Leid, hab dich nicht gesehen. Naja, der Fokus ist jedenfalls da oben auf der Klippe. Nyras sollte ihn holen, aber er kam nicht zurück. Möglicherweise sucht er auch immernoch nach einem Weg aus der Wolke, das weiß keiner...
    Egal, du wirst ihn schon finden.“

    Der Namenlose machte sich auf den Weg aus der Wolke heraus, indem er stur geradeaus lief, und sich von keinem Hindernis stören ließ. Dies hatte selbstverständlich einige Beulen, Schrammen und lebensgefährliche Verletzungen zur Folge, aber das störte ihn nicht sonderlich.
    Irgendwann hatte er es tatsächlich geschafft wieder Tageslicht zu erblicken, und machte sich auf den Weg die Klippe hinauf, wo er Nyras schlafend auf einer Art Plattform fand.

    „Was? Wie... oh, hi, gut das du kommst“, sagte Nyras und stand gähnend auf.
    „Ich brauche deine Hilfe. Ich habe den Verstand verloren.“
    „Wie soll ich das jetzt verstehen?“
    „Na, ich habe den Fokus des Verstandes verloren. Jeder Fokus ist nach irgendwas benannt, hier lag der Fokus des Verstandes. Und nun ist er weg.“
    „Und was ist das für ein blaues Ding, was du als Kopfkissen benutzt hast?“
    „Das? Oh, da ist er ja, du hast ihn gefunden! Dann kann ich ja weiterschlafen... gute Nacht.“
    Nyras gähnte erneut, und legte sich wieder auf die Plattform, wo er sofort einschlief.
    Der Namenlose steckte den Fokus ein, und begab sich zurück in die Wolke, um Y’Berion den Fokus zu überbringen.

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    „Äh, Y’Berion? Hallo?“
    „Hier drüben!“
    „Wo ist ‚Hier drüben’?“
    „Hier!“
    „Ah, sag das doch gleich“, sagte der namenlose und rannte im 45° Winkel an Y’Berion vorbei gegen die nächstbeste Wand.
    „Hast du den Fokus gefunden?“
    „Jop, hier ist er. Achja, und Nyras hat den Verstand verloren. Er faselte was von wegen Schläfer und dann wurde er bewusstlos. Hm, oder er faselte was von schlafen und hat sich dann hingelegt... so genau weiß ich das nicht mehr.“
    „Die Stimme des Allmächtigen kann einen unvorbereiteten Geist sehr müde machen. Wir Gurus verwenden dafür Ohrenstöpsel.“
    „Ahja, ist ja interessant. Was ist nun mit meiner Belohnung?“
    „Schon gut, nimm das und bring den Fokus zu Cor Kalom.“


    An dieser Stelle unterbrechen wir die Geschichte. Warum? Weil ich der Autor bin, ich darf sowas, ätsch!
    Der eigentliche Grund ist, dass der Rest dieses Abschnitts nicht unbedingt sonderlich abwechslungsreich war. Nachdem der Namenlose den Fokus geholt hatte, fiel Cor Kalom urplötzlich ein, dass ja das uralte und mächtige Buch der Bücher, ‚Fhokuz bhenuzunk fhur Duhme’, (vor allem das Kapitel ‚How To: Schlaehver Wekken’) abhanden gekommen war.
    Also durfte er das gleiche nochmal machen, nur halt mit Buch statt Fokus.
    Oh, und natürlich mit Goblins, viiiieeeelen Goblins.
    Das wars aber auch schon, also machen wir direkt an der Stelle weiter, als Kalom zu guter letzt Appetit auf Minecrawlereier bekam...

    „‚Du bekommst diese Mission nicht von mir’, hat er gesagt. ‚Nein, sie kommt vom Schläfer persönlich’, hat er gesagt. Minecrawlereier, pah, Schläge sollt ich ihm mitbringen, und zwar von MIR persönlich...“
    So und so ähnlich vor sich hinfluchend (Nein, diesmal ging es nicht um Trollexkremente) watete der Namenlose sichtlich verärgert knietief durch Minecrawlerschleim, während er sich seinen Weg durch den unbenutzen Nebenstollen der alten Mine bahnte.
    Immerhin hatte Kalom ihn nicht mit leeren Händen losgeschickt. Er hatte die Wahl zwischen Lichtzaubern und Heiltränken.
    Er hatte sich für Bier entschieden.

    Minecrawler waren selten dämliche Kreaturen. Sie glauben, wenn sie ihr Opfer nicht sehen, kann das Opfer sie auch nicht sehen. Manche Crawler gingen dabei jedoch soweit, dass sie glaubten, dass prinzipiell alles, was auf sie zutrifft, auch auf ihr Opfer zutrifft, weshalb immer wieder Crawler versuchten den Namenlosen zu töten, indem sie Selbstmord begingen.

    „’Crawlerzangen sind zu schwach, wir brauchen Minecrawlereier’, ja, natürlich, kann mir vorstellen, dass der nichts anderes frisst, so wie der riecht...
    Verdammte Crawler, müssen die denn alles vollschleimen? Können die nicht ein anderes Sekret produzieren, sowas wie...hm Bier, ja das wäre toll! Aber nein, es muss ja Schleim sein. Eigentlich klar, dass die kein Bier herstellen können, die sind ja sogar zu dumm zum kämpfen. Hmpf, wenn mich irgendwann mal jemand nach der Geschichte fragt, werd' ich das aber gaaanz anders erzählen.“

    Einen zweistündigen Monolog später stand der Namenlose vor der tief und fest schlafenden Minecrawlerkönigin.
    Er zögerte kurz, zuckte schließlich mit den Schultern und begann die Eier einzusammeln.
    „Könntest du die bitte wieder hinlegen? Das ist nämlich mein Nachwuchs, musst du wissen.“
    Der Namenlose drehte sich erschrocken um, und sah mit entsetzen...
    ...wie die Minecrawlerkönigin ihn müde ansah, während sie ab und zu an soetwas wie Pilzen knabberte.
    „Du... kannst sprechen?“
    „Ja, warum denn nicht? Ich bin immerhin die Königin, weißt du? Irgendwas muss mich ja vom Rest unterscheiden. Abgesehen von dieser dummen Selbstmordangewohnheit, bei der Brut war ich echt nicht ganz bei der Sache... Egal, willst du nen Pilz?“
    „Gerne, Pils klingt gut, ich hab meine schon alle getrunken!“
    „Oh, nein, ich meinte Pilze, das Zeug was hier an den Wänden wächst, nicht Bier.“
    „Achso... naja.. dann lieber nicht.“
    „Wie du willst“, sagte die Königin, während sie einen weiteren Pilz aß.
    „So, und äh... du sitzt hier also den ganzen Tag rum?“
    „Jep“, sagte sie etwas abwesend, während sie interessiert zu einem der Pilze an der Wand blickte, „Rumsitzen, schlafen, Pilze essen... und hin und wieder mal ein paar Eier legen, das wars auch schon. Sag, könntest du mir wohl den Pilz da reichen? Das wäre sehr nett.“
    Ein wenig irritiert darüber, dass er sich entspannt mit einer Minecrawlerkönigin unterhielt, holte er den Pilz und gab ihn ihr.
    „Danke. Aber sag mal, was, abgesehen von deinem offensichtlichen Interesse an meinem Nachwuchs, suchst du hier eigentlich?“
    „Ich... naja, Cor Kalom schickt mich, er braucht wohl ein paar... Minecrawlereier.“
    „Kalom? Warum sagst du das nicht gleich!“, rief die Köngin überrascht.
    „Ich habe seine Lieferung schon fertig, sie liegt gleich da drüben.“
    „Lieferung?“
    Der Namenlose war nun völlig verwirrt.
    „Hat er dir das nicht erzählt? Ich hab ein Abkommen mit ihm, seine Templer pumpen regelmäßig das Sekret aus den Tunneln und dafür kriegt er von mir ein paar Minecrawlereier. Sind halt immer ein paar dabei, von denen man schon an der Schale sieht, dass aus ihnen eh nichts wird. Hast ja erlebt, was aus solchen Eiern schlüpfen kann.“
    „Ich wate also knietiefdurch Massen von Schleim in Erwartung eines langsamen und qualvollen Todes durch einen Mincrawler, der versehendlich nicht sich selbst sondern mich tötet, und Kalom hat ein ABKOMMEN?“
    „Tja, er ist wohl etwas vergesslich geworden. Hm, hoffentlich vergisst er nicht bald die Templer zu schicken, es sind heute schon wieder drei Crawler im Sekret ertrunken.
    Ich schaffe es einfach nicht, es ihnen abzugewöhnen sich bei mir einzuschleimen. Das nehmen sie viel zu wörtlich. Naja, du solltest jetzt gehen, Kalom wartet sicher schon. Und komm mich mal wieder besuchen, ja?“

    Etwas später stand er wieder in Kaloms Labor. Er sah furchtbar aus. Er war voller Schleim. Er roch nach den Pilzen, die noch schlimmer stanken als Kaloms Labor. Er war wütend.
    „Hier sind deine Crawlereier“, sagte er gereizt.
    „Aaaah, seeeehr guut.“
    Er wurde wütender.
    „Und?“, fragte er gereizter.
    „Und was?“
    Er wurde noch wütender.
    „Hast du nicht was vergessen?“, rief er noch gereizter.
    „Ich weiß nicht, was denn?“
    Er kochte vor Wut.
    „Meine Belohnung?“, schrie er kochend vor Gereiztheit.
    „Oh, richtig: Daaaaaank...Aah!...Nein, aua, hör auf, nein, nicht... AAAAAAAAAAHHHHHHH!!!!!!“

    Kurz darauf wollte er das Lager verlassen, als er wieder der Sumpfkrautrauchwolkenverwirbelung namens Läster begegnete.
    „Ah, da bist du ja wieder. Willst du nen Zug?“
    „Ein Bier wär mir lieber.“
    „Damit kann ich nicht dienen, da solltest du Kalom fragen. Wo wir grad dabei sind, hast du den kürzlich mal gesehen? Der muss ja sein letztes Experiment fürchterlich vermasselt haben, so wie der aussieht. Seine Nase ist ganz Krum, und er redet so nasal, und dann sind da noch die gebrochenen Arme, das blaue Auge und...“
    Der Namenlose hatte das Lager bereits verlassen. Immerhin wuste er ja, was mit Kalom passiert war.
    Geändert von König Rhobar II (08.04.2009 um 09:29 Uhr)

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    Wie so oft kam sich der Namenlose etwas verarscht vor. Er hatte gedacht, es könnte ganz lustig werden, der Anrufung des Schläfers zuzusehen, allerdings war aufgrund der dichten Sumpfkrautrauchwolke nicht allzuviel zu sehen. Tatsächlich nahm er nur einen weit entfernten, bläulichen Schimmer wahr, der vermutlich vom Fokus stammte.
    Aber abgesehen davon, war es recht amüsant. Die Cousins vierten Grades riefen seltsam klingende Beschwörungsformeln, während der Fokus immer heller zu leuchten begann. Gespannt blickte der Namenlose auf das Licht und fragte sich, was wohl passieren würde.
    Dann geschah es: Es gab einen hellen Blitz, und die Welt vor ihm verschwamm.
    Wie durch einen Schleier sah er eine Art Halle. Alles waberte und ein seltsamer Hall war zu vernehmen, als sich eine kräftige und laute Stimme meldete.
    „Hallo, ich bin der Schläfer, übler Erzdämon und linke Hand Beliars. Ich bin zur Zeit leider nicht erreichbar, aber hinterlassen sie doch eine Nachricht nach den qualvollen Schreien der Verdammten.“
    Es folgten qualvolle Schmerzensschreie, bevor die Vision sich veränderte.
    Die Kamera zoomte schnell durch eine andere Halle, bevor sie bei einer Gruppe Orks anhielt, die genüsslich Sumpfkraut rauchten.
    Ein weiterer Blitz und es war vorbei.

    Es herrschte großes Aufruhr. Alle waren verwirrt, verängstigt, teilweise sogar panisch.
    Der Namenlose schlug sich zu Cor Angar durch, der neben dem bewusstlos gewordenden Y’Berion stand.
    „Hast du das gesehen? Es ist furchtbar.“
    „Ja, ich weiß. Was wollt ihr jetzt unternehmen?“, fragte der Namenlose besorgt.
    „Natürlich die Orks aufsuchen.“
    „Äh, die Orks?“
    Jetzt war auch der Namenlose verwirrt.
    „Ja, hast du es denn nicht gesehen? Sie rauchen feinstes Sumpfkraut, OHNE UNS!“
    „Aber was ist mit dem Schläfer? Was ist mit Y’Berion?“
    „Vergiss den Schläfer, jetzt sind nur die Orks wichtig“, entgegnete Angar bestimmt.
    „Es gibt ein altes, orkisches Drogenlabor hier in der Nähe. Baal Lukor ist bereits unterwegs, um mit den Orks einen Deal auszuhandeln. Folge ihm, und pass auf, dass sie ihn nicht über den Tisch ziehen.“

    Drei Tage später erwachte der Namenlose mit ziemlich starken Kopfschmerzen in der Nähe des Sumpflagers. Er erinnerte sich vage daran mit Baal Lukor bei den Orks gewesen zu sein, konnte aber beim besten Willen nicht sagen, was vorgefallen war.
    „Mpfblm...“
    Erschrocken richtete er sich auf. „Hallo?“
    „Blmpflbm?“
    Vorsichtig stand der Namenlose auf. Die Geräusche schienen von der anderen Seite des Baumstamms gekommen zu sein, neben dem er aufgewacht war.
    Mit sichtlicher Mühe erhob sich der leicht prustende Baal Lukor aus der Schlammpfütze, in der er gelegen hatte.
    „Beim Schläfer, mein Schädel...“
    „Hey, dich kenne ich doch!“, rief der Namenlose überrascht.
    „Wie? Oh, du bist es. Verdammt, die Orks verstehen was von Sumpfkraut... Angar wird Augen machen, wenn wir ihm das Kraut bringen“, sagte Lukor erschöpft.
    „Äh, welches Kraut?“
    Allmählich wurde Baal Lukor wieder munter.
    „Was soll das heißen? Es hat zwei Tage gedauert, bis wir uns mit den Orks endlich einig waren! Du solltest das Kraut ins Lager bringen!“
    „Das war fürs Lager bestimmt? Oh, ich dachte, du wolltest mir einfach was abgeben.“
    „Du.... du hast es geraucht? ALLEINE?“
    „Naja, das würde zumindest diese Träume erklären... überall untote Orks, das war fast wie auf einem Friedhof. Ein Orkfriedhof sozusagen.“
    „NEIN! Das darf nicht wahr sein! Also haben wir nichts außer... außer Asche?“
    „Nunja...“
    „NEIN! NEEEEEIIIIIINNNNN!!!“
    „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“
    „Das ist alles nur deine Schuld! Deine unheilige Sumpfkrautsucht hat den allmächtigen Schläfer erzürnt!!! STIRB, UNGLÄUBIGER!!!!“
    Mit diesen Worten kippte Lukor wieder in die Pfütze und begann laut zu schnarchen.
    „Bei Innos, das Kraut scheint ihm echt nicht zu bekommen...“, murmelte der Namenlose und machte sich auf den Weg zurück in die Wolke... äh, also, das Sumpflager halt.

    Angar allerdings war ebenfalls nicht sehr begeistert, dass der Namenlose das Kraut, sagen wir, „verloren“ hatte.
    Verfolgt von einer Meute wütender Sumpf Cousins vierten Grades, die begannen Gegenstände nach ihm zu schmeißen, floh der Namenlose aus der Wolke. Überrascht stellte er fest, dass sie ihn außerhalb des Lagers nicht mehr verfolgten – scheinbar verließen sie nur ungern die Wolke aus Sumpfkrautrauch – jedoch folgerte er aus dem plötzlichen Schmerz am Hinterkopf, dass sie nach wie vor Dinge nach ihm warfen. Und nicht irgendwelche Dinge. Noch überraschter stellte er fest, dass Angar doch tatsächlich den Fokus nach ihm geworfen hatte. Aus einer Laune heraus steckte er den Fokus ein und machte sich einer Ahnung (oder den Anweisungen des Autors) folgend auf den Weg zu den Wassermagiern im Neuen Lager.



    Anmerkung des Autors: Wie ihr vielleicht bemerkt habt, wird diese Story immer schlechter. Was ich auch schreibe, es ist totaler Müll. Mir fehlen in letzter Zeit einfach Ideen. Manches da oben hab ich nichtmal vernünftig Korrektur gelesen, ich übernehme also keine Haftung für Fehler. Der Dialog mit Lukor ist übrigends ne Anspielung auf den Originaldialog, teilweise sogar wort wörtlich zitiert, aber das nur am Rande. Es ist trotzdem totaler Müll. Deshalb werde ich die Geschichte nun zu einem VORLÄUFIGEN Ende bringen, den Rest überspringen und direkt den Schlussteil posten, der bereits seit langem auf meiner Festplatte rumgammelt, und verglichen mit obigem Mist geradezu auf Literaturnobelpreisniveau ist.
    Falls mir endlich mal wieder Ideen kommen, werde ich das fehlende natürlich nachholen, aber vorerst ist es eurer Phantasie überlassen, wie und wozu der Namenlose Vollidiot die vier restlichen Foki findet, wie er von Xardas schamlos ausgenutzt wird, sich mit einem orkischen Weißichnochnicht anfreundet, sich durch die Freie Mine kämpft und natürlich das legendäre Schwert Uriziel findet und wieder auflädt.
    Naja, mit anderen Worten geht es jetzt weiter mit dem finalen Showdown: [Battle]Namenloser, bislang recht unheroischer Typ vs. Schläfer, linke Hand Beliars




    Der Namenlose holte noch einmal tief Luft und betrat dann die letzte Kammer.
    Da war er. Weit entfernt, so weit, dass er nicht größer wirkte als eine Fleischwanze, ruhte der Polydämocrylsäureerzdämo... - Moment, hatten wir uns nicht schon längst auf die schlichte Bezeichnung ‚Erzdämon’ geeinigt? Ja, Erzdämon ist besser, klingt wesentlich... mächtiger, bedrohlicher... verdammt cool eben. Also –...ruhte der ERZDÄMON (jep, klingt doch gleich viel cooler) vor einem mächtigen Supergate – halt nein – Dimensionsportal.
    Langsam ging der Namenlose näher heran, sich nervös nach Kalom und seinen Anhängern umblickend, doch schon nach einem Schritt stellte er fest, dass er sich was die Größe der Halle anging getäuscht hatte. Das war gar nicht der weit entfernte Schläfer vor einem Dimensionsportal gewesen, der auf die immense Distanz wie eine Fleischwanze aussah.
    .
    .
    Es war tatsächlich nur eine Fleischwanze, die vor einem aus Pappe und Plastikbechern zusammengeklebten bösen Reich der Finsternis hockte (was man bei Beliars Bastelkünsten leicht mit einem Dimensionsportal verwechseln konnte).
    „Verdammt, wo ist nur dieser Schläfer?“, fragte sich der Namenlose laut.
    Plötzlich begann der Tempel zu Beben.
    „ICH BIN HIER, UNGLÄUBIGER!!!“
    Es war eine tiefe, verzerrte, mächtige Stimme, die Sorte, die man sofort mit der Stimme eines göttlichen Wesens assoziierte – oder zumindest mit der Stimme eines Wesens, das vorgibt ein Gott zu sein um so andere Völker zu versklaven, aber das ist eine andere Geschichte – , und sie schien von überall zu kommen.
    „Äh, wo denn?“, fragte der Namenlose verwirrt.
    „Na hier unten, Depp!“
    Nun war die Stimme gar nicht mehr tief, verzerrt und mächtig, eher hoch und piepsend, und irgendwie genervt.
    Noch verwirrter, falls das überhaupt möglich war, blickte er runter zu der Fleischwanze... die ihn böse anstarrte.
    Oha, werdet ihr jetzt denken, eine Fleischwanze, die böse starrt. Ja, klingt nicht besonders gefährlich, aber sie hat halt RICHTIG böse gestarrt, das ist ein Unterschied.
    „DU bist der Schläfer?“
    „Ja, überrascht? Es gibt keine bessere Tarnung für einen üblen Erzdämon als die Gestalt des harmlosesten Wesens der Welt.“
    „Aber wozu musst du dich tarnen, du bist doch hier drin?“
    „...nagut, nagut, ich sehe wirklich so aus, ist das ein Problem für dich?“
    „Äh, nein, ich dachte nur... also, wenn ich hier rauskomme, werde ich allen erzählen, du seiest ein gewaltiges, minecrawlerartiges Riesenmonster gewesen. So was zu besiegen klingt halt heroischer als ne Fleischwanze zu zertreten.“
    „ICH GEB DIR GLEICH FLEISCHWANZE, DU... DU...“, die Fleischwanze gab so etwas wie ein wütendes Knurren von sich.
    „Unterschätze besser nicht meine Macht. Ich habe dich hier bereits erwartet, weißt du?
    Ich wusste, du würdest kommen.“
    „Ah, natürlich, glaub ich dir sofort. Aber.. hast du zufällig ein Bier hier? Ich bin ja so was wie dein Gast, da wäre es toll, wenn du mir eins anbieten würdest, das gehört sich so.“
    „WAS?“
    „Dann eben nicht, ’nen Versuch war’s Wert. Den Spruch hab ich eh von Mud geklaut.“
    „Ich wünschte, du würdest mich etwas ernster nehmen. Schließlich war ICH es, der dich hierher gebracht hat!“
    „Gar nicht wahr, das war Hinnos!“
    „Innos? Muahahahaha, du glaubst wirklich, das war Innos Wille?“
    „Nein, Hinnos, der Kerkermeister.“
    „Oh! Achso... naja, schön, da ist was dran, aber ICH stecke hinter dem Ganzen, es war MEIN genialer Plan, um dich unschädlich zu machen!“
    „Also, das musst du mir jetzt erklären.“
    Der Namenlose setzte sich gemütlich auf den Boden, holte ein Bier aus der Tasche, und blickte interessiert zu der Fleischwanze.
    „Gut, ich werde es dir erzählen“, begann der Schläfer und fing an mit hinter dem Rücken verschränkten Vorderbeinen (also die, die am weitesten vorne waren) vor dem Namenlosen auf und ab zu gehen.
    „Du erinnerst dich sicher noch, wie du von meiner ahnungslosen Marionette Stan deinen Tagesvorrat Bier gekauft hast. Woran du dich nicht mehr erinnerst, ist die Nacht darauf, in der du sturzbetrunken durch puren Zufall mitten in eine meiner Schläferzellen stolpertest, die ich auf der ganzen Welt eingerichtet habe um meine Weltherrschaft zu planen. Damit standen wir vor einem Problem. Du wusstest zuviel und musstest beseitigt werden. Hätten wir geahnt, dass du deine Erinnerungen an den Abend bereits vollständig weggesoffen hattest, wäre es wesentlich einfacher gewesen.
    Zufälligerweise griffen jedoch kurz darauf die Orks deine Stadt an. Das war DIE Gelegenheit.
    Nachdem das Massaker vorbei war, das zufälligerweise nur die überlebt hatten, die noch schliefen, schafften wir alle Orkleichen weg, und legten dich mit einer ihrer Waffen ins Zentrum der Stadt. Am nächsten Morgen glaubten alle, DU hättest das Massaker angerichtet, und verurteilten dich zu lebenslanger Haft in der Barriere, wo du meinen Plänen nicht länger gefährlich werden konntest.
    Es war eine Menge Arbeit für meine Handlanger, aber ein meisterhafter Plan erfordert so etwas schonmal.“
    „Aber... warum hast du mich nicht töten und zu den Opfern der Orks legen lassen? Es hätte so ausgesehen, als wäre ich bei dem Angriff gestorben.“
    Der Namenlose hätte es nicht für möglich gehalten, dass eine Fleischwanze völlig perplex aussah, doch genau das konnte er in dem Moment live mit ansehen.
    „Das... das ging nicht, wegen... weil... weil das nicht ging!“
    „Oh... ok. Erzähl weiter.“
    „Naja, genaugenommen war’s das. Halt, nein, ich muss dich noch töten! DANN war’s das!“
    „Moment, so steht das aber nicht im Drehbuch!“
    „Drehbuch?“
    „Ja, genau hier, auf Seite 263: Der Namenlose Held zerstört die Herzen der untoten Orkschamanen, und verbannt so den Schläfer. Ende.“
    „Das kann nicht stimmen, zeig her... hm... Held... Herzen... ewige Verdammnis... abartig böses Reich der Finsternis... Verdammt, du hast Recht!
    Aber wie willst du das anstellen? Hier gibt es keine Orkherzen.“
    „Hast du denn nicht was anderes? Zumindest einen Blinddarm oder so?“
    Die Wanze dachte einen Augenblick nach (was natürlich etwas länger dauerte, da so eine Wanze verdammt viele Augen hat).
    Schließlich wandte sie sich wieder dem Namenlosen zu.
    „Also, ich müsste da noch ne orkische Milz haben. Die könntest du vernichten.“
    „Und dann bist du besiegt?“
    „Nö, aber dann hörst du hoffentlich auf mir auf die Nerven zu gehen.“
    Der Namenlose seufzte. „Na schön. Wo ist die Milz?“
    „Gleich hier, in Beliars bösem Reich der Finsternis.“
    „Du meinst den Pappkarton?“
    „Nein, Beliars Böses Reich der FIN-STER-NIS!“
    „Wenn du das sagst... Hm, aber... wenn ich jetzt die Milz vernichte, zerstöre ich doch auch den Papp...“
    „BELIARS BÖSES REICH DER FINSTERNIS!“
    „Jaja, das Ding halt. Oder nicht?“
    „Das kann schon s... ohoh...“
    Dem Namenlosen war sofort klar, dass er nun den Schwachpunkt der Fleischwanze gefunden hatte. Wenn er es schaffte das wie ein Papp-Dimensionsportal aussehende „Böse Reich der Finsternis“ zu zerstören, würde der Schläfer seiner Macht beraubt werden.
    Ohne zu zögern, jedoch nicht ohne vorher noch ein Bier zu trinken, zog er Uriziel und stürmte auf das Ding zu, was der Einfachheit halber ab jetzt als „orkischer Milz-Schrein“ bezeichnet wird.
    „HALTET IHN AUF!“
    Die Stimme der Wanze war mit einem Mal wieder tief und furchteinflößend, als sie Kalom und seinen Schergen, die in einem Nebenraum um ihr Seelenheil gepokert hatten, befahl den Namenlosen zu stoppen.
    Vielleicht hätten sie das auch geschafft, wäre Kalom nicht ein orkischer Sprengtrank aus der Tasche gefallen, und direkt vor seinen Füßen explodiert. Nun hatte der Held freie Bahn. Ja, ich schrieb Held. Denn nun kann man ihn durchaus so nennen, was vorher ja irgendwie fragwürdig war. Interessant ist außerdem.. oh, es geht ja weiter!
    Heroisch stürmte er auf den Milzschrein zu, holte aus und schlug ihn entzwei, wenn nicht sogar entdrei.
    Sofort war klar, dass das das Ende des Schläfers war. Der wie ein Dimensionsportal aussehende Milzschrein wurde nun tatsächlich zu einem Dimensionsportal, was unaufhaltsam alles in sich hinein saugte, was nicht in diese Welt gehörte.
    Darunter auch die Fleischwanze namens Schläfer, die, begleitet von einem markerschütternden Schrei (verglichen mit den normalen Geräuschen, die eine Wanze so von sich gibt), diese Welt verließ und zurück zu Beliar verbannt wurde.
    Es war vorbei.
    Der Namenlose hatte gesiegt. Die Barriere war gefallen. Und er hatte kein Bier mehr.
    „Das war ja leicht. Hm, wenn ich jemanden davon erzähle, mache ich daraus aber fünf Schreine. Oh, und Kalom habe ich natürlich auch eigenhändig besiegt. Und der Schläfer... was ist das?“
    Der Held wurde von einem Rumpeln aus seinen Gedanken gerissen, was nun die ganze Halle erfüllte. Die Decke stürzte ein!
    Er hatte keine Möglichkeit zu entkommen. Schon nach kurzer Zeit war alles vorbei, und der Held, lag begraben unter Tonnen von Gestein.
    Aber ganz war es noch nicht vorbei. Er hatte doch noch ein Bier übrig...


    Und nun, freut euch auf den fehlenden Part und natürlich das nächste Kapitel: Das Jahr 1579 – oder: Orks, Drachen und göttliche Körperteile

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