[Bild: 50px-Header_seite.png][Bild: 50px-Header_seite.png]Ubuntu 10.04 Lucid Lynx ist da!
In diesem Thread, kannst du dich über Ubuntu informieren und Hilfe und Support erhalten.
Aber auch alle Anhänger anderer Distributionen sind hier herzlich willkommen.
Ubuntu, aber auch Linux allgemein, ist wie immer das Topic des Ubuntuthreads. Mittlerweile in der zwanzigsten Ausgabe - ein Linux für alle Menschen.
Ubuntu - Was ist das denn für ein seltsamer Name?
Das Wort "Ubuntu" kommt aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa und steht für "Menschlichkeit" und "Gemeinschaft". Diese beiden Gedanken versucht auch Ubuntu zu pflegen - nicht umsonst ist der offizielle Slogan von Ubuntu linux for human beings - frei übersetzt "Linux für Menschen".
Und was ist Ubuntu nun?
Ubuntu ist eine freie Linux-Distribution auf der Basis von Debian. Ubuntu wurde 2004 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine Linux-Distribution zu schaffen, in dem sich auch noch nicht linuxerfahrene Endanwender zurechtfinden. Gesponsert wird das Projekt dabei von dem Unternehmen Canoncial, dessen südafrikanischer Besitzer Mark Shuttleworth selbst an der Entwicklung beteiligt ist. Ubuntu ist dabei natürlich nicht die einzige Linux-Distribution 'für Menschen', es existieren noch viele andere, darunter Fedora oder OpenSUSE, welche auch sehr einsteigerfreundliche Betriebssysteme sind.
Moment mal... Linux? Wer will denn diesen Konsolen-Mist?
Ruhig Blut, gerade mit Distributionen wie Ubuntu kann man eine schicke grafische Desktopoberfläche benutzen, die im Vergleich mit Windows nichts vermissen lässt. Auch für die meisten Programme und Aktionen gibt es eine einfach bedienbare Benutzeroberfläche; für sehr viele Windows-Programme gibt es auch schon freie Alternativen, während einige Programme, die man vielleicht aus Windows kennt, auch für Linux verfügbar sind. Beispiele dafür wären Mozilla Firefox oder OpenOffice.org.
Parallel zur Desktopumgebung kann man die Konsole aber auch für viele Aufgaben benutzen; mit ein bisschen Einarbeitungszeit sieht man diese eher als Hilfe denn als Last an, wobei man in den seltensten Fällen gezwungen ist die Konsole zu verwenden.
Schön und gut, aber warum sollte ich nun Ubuntu benutzen, mein Windows läuft doch gut?
Es gibt einige Punkte, die für ein (Linux)-Ubuntusystem sprechen: - freie Gestaltbarkeit: Man kann das Aussehen seines Ubuntus sehr frei gestalten und bis zur Unkenntlichkeit vom Original abweichen lassen. Hierbei muss auch erwähnt werden, dass es sehr einfach ist auch eigene Themes zu erstellen, womit man dann endgültig seinen eigenen Stempel auf Ubuntu drückt. Dabei kann man beispielsweise auch viele grafische Rafinessen aktivieren, die Vistas Effekte alt aussehen lassen.
- Funktionalität: In den Punkt fällt für mich die Übersichtlichkeit des Systems. Alles ist am Platz wo man es erwartet, das System ist praktisch aufgebaut. Ein wichtiger Punkt ist dabei z.B. auch die Software-Installation. Das ganze System ist in sogenannten Paketen aufgebaut, die sich zentral über ein Programm downloaden lassen. Je nachdem, ob man nur die Standardquellen, oder auch Fremdquellen benutzt, hat man über das Programm mit 3 Mausklicks Zugriff auf die neuste Version von zigtausend Paketen, darunter nicht nur Programme sondern z.B. auch Programmerweiterungen oder Treiber, die sich genausoleicht zentral aktualisieren lassen. Apropos Treiber: Mit ein paar Ausnahmen (beschleunigter Grafiktreiber, Wlan-Treiber... (?)) braucht man normalerweise keine Treiber nachzuinstallieren. Dadurch erspart man sich lästiges suchen, was gerade bei Netzwerktreibern in Windows aufreibend sein kann. Außerdem ist Linux (und damit auch Ubuntu), jedenfalls in Moment noch, relativ sicher, da es bis jetzt noch keine Viren für Linux im Umlauf sind. Zudem ist das Sicherheitskonzept von Linux durchdachter. Standardmäßig arbeitet man mit eingeschränkten Rechten, was praktisch bedeutet, dass wenn doch ein Schädling auf den heimischen Desktop gelangen sollte, dieser gar keine Rechte hat, das System anzugreifen.
- Philosophie: Für diejenigen die es schon ab und an mal gestört hat, dass sie für ihr vorheriges Betriebssystem soviel Geld ausgeben mussten, der Kundendienst pro Minute Geld verlangt, und man dann doch nur in der Warteschleife hängt, ist dieser Punkt nicht ganz unerheblich. Die Philosophie von Ubuntu ist klar: Mit und an einem Betriebssystem zu arbeiten, dass jeder frei benutzen kann, und bei dem jeder mithelfen darf, und dabei all denen gerne helfen, die Probleme damit haben. Ubuntu ist kostenlos. Wenn dir die 50 Cent für einen Rohling zu schade sind, oder du keine schnelle Internetverbindung besitzt, dafür aber ein bisschen Geduld, sogar völlig kostenlos. Du kannst dir die Ubuntu CDs frei Haus liefern lassen, ohne dass es dich auch nur den Versand kosten würde (und ein paar Aufkleber gibts dazu noch gratis, wie Chocwise immer betont ;-)). Bei Problemen, die zweifelsohne irgendwann mal auftreten werden, steht einem, bei einer freundlichen Nachfrage eine riesige Community zur Seite, die wohl schon so einiges Problem gelöst hat. Diese Freiheit bedeutet auch, dass der Quelltext komplett einsehbar ist, man weiß also genau wie ein Linux funktioniert.
- Mitmachen: Außerdem ist es bei Ubuntu sehr leicht möglich, mitzuhelfen. Ob als Übersetzer oder als Grafiker, ob als Programmierer oder Supporter, Hilfe ist immer willkommen. Eine gute Anlaufstelle ist launchpad, eine Plattform für die Entwicklung von Ubuntu und auch anderen Programmen anderer Benutzer. Dort können Fehler in Ubuntuprogrammen gemeldet werden ('Bugs'), Quelltexte angeschaut werden ('Code'), Vorschläge für Features gemacht werden ('Blueprints'), Programme ganz einfach übersetzt werden ('Translations') und schlussendlich auch Fragen gestellt werden ('Answers'). Auch Bugreports oder Blueprints können helfen, Ubuntu und seine Programme weiterzuentwickeln - wer will, hat es also ganz einfach.
Und Spiele? Was soll ich verdammt nochmal den ganzen Tag machen?
Ein typisches Vorurteil, leider nicht ganz zu unrecht: Neben der noch nicht optimalen Hardwareunterstützung sind die nicht vorhandenen Spiele vielleicht das größte Problem an Ubuntu/Linux. Leider wurden (werden) bisher noch wenige Spiele für Linux geschrieben, wohlgemerkt liegt das weniger an Linux als an den Entwicklern/Publishern, die logischerweise für die große Windows-Spielegemeinde entwickeln (lassen). Nichtsdestotrotz kann man einige Spiele über Wine oder Cedega auch mit Ubuntu spielen, wobei Cedega ein kostenpflichtiges Programm ist, und (wie ein eingefleischter Linuxer sagen würde) vielleicht auch "moralisch" verwerflich ist, da TransGaming Technologies mit ihrem Programm die Grundsätze von Open Source verletzt.
Es besteht allerdings die Hoffnung, das die meisten Spiele irgendwann auch für Linux erscheinen werden. Je größer die Verbreitung des Betreibssystems wird, desto größer wird der Druck auf die Spielehersteller, man kann ja nicht einfach eine immer größer werdende Zielgruppe ignorieren. Die wenigsten werden natürlich nicht auf ihre Spiel verzichten wollen, eine mögliche Lösung dafür wäre ein Dual-Boot-System: Wenn man neben dem installierten Windows ein Ubuntu (o.ä. Distribution) installiert, wird automatisch der Boot-Loader so konfiguriert, dass beim Systemstart das Betriebssystem gewählt werden kann.
Okay, wird das ganze auch mit meinem Rechner laufen?
Ja klar. Mittlerweile gibt es für einen Großteil der Hardware Linuxtreiber, mit fast allen Bauteilen im PC sollte es keine Probleme geben. Besser noch, nahezu alles läuft Out Of The Box, wie man so schön sagt, man muss weder Netzwerktreiber noch Soundkartentreiber installieren. Das einzige was derzeit noch Probleme bereitet sind einerseits die Grafikkarten treiber und die WLAN-Unterstützung. Wirklich brauchbare Treiber hat man nur von Nvidia und Teilweise von ATi zu erwarten, der Rest wird wohl oder übel auf Ding wie 3D-Effekte für den Desktop verzichten müssen. Die WLAN-Unterstützung für Linux ist leider noch nicht ganz ausgereift, das bedeutet, dass man unter Umständen sehr tüfteln und selbst zusammenflicken muss. Allerdings hat sich da in letzter Zeit sehr viel getan und mittlerweile ist es mit Programmen wie Ndiswrapper ohne übermäßige Probleme möglich, auch WLAN Karten in Betrieb zu nehmen, die nicht direkt unterstützt werden.
Na schön, na schön, guck ich mir das halt mal an, was gibt es da für verschiedene Versionen, was muss ich beachten?
Verschiedene Versionen: Die aktuelle Ubuntu-Version ist Ubuntu 10.04 'Lucid Lynx'. Sie erschien am 29. April 2010. Diese Version ist zugleich die aktuelle LTS (Long Term Support)-Version und wird somit auf dem Desktop bis 2013 unterstützt. Alle Derivate gibt es in LiveCD und Alternate Version, jeweils in der i386 und amd64-Ausgabe. Mit einer LiveCD kann man das Betriebssystem sofort booten, sich ersteinmal anschauen und später, wenn gewünscht, installieren. Eine Alternate-CD ermöglicht nur eine textbasierte Installation, beinhaltet dafür aber standardmäßig mehr Pakete. Zusätzlich verfügbare DVD-Versionen bieten eine größere Paketauswahl auch ohne Internet.
Desktop-Varianten: Es gibt verschiedenste Ubuntu-"Ausgaben", die Offiziellen sind:
Anzumerken ist dabei, dass alle Desktopumgebungen auch, falls einem der Sinn nach Abwechslung steht, nachinstalliert werden können.
Jetzt habe ich das Image, was mache ich jetzt? Die Antwort ist denkbar einfach: brennen. Und da aus Erfahrung der Brennvorgang eine häufige Fehlerquelle darstellt, gibt es eine sehr gute Anleitung, wie man sein Ubuntuimage richtig brennt: Link. Anschließend muss der PC nur noch neu gestartet werden, während die CD im Laufwerk liegt. Ist der PC dann auf "Boot from CD" eingestellt (im Normalfall ist dies die Standardeinstellung) wird Ubuntu automatisch gestartet.
Ich habe eine Frage, wo kann ich diese loswerden?
Wer Fragen hat, dem lege ich erst einmal das wunderbar gepflegte Wiki auf wiki.ubuntuusers.de ans Herz, dort findet man gute und ausführliche Antworten auf die meisten Fragen. Dort gibt es auch einen interessanten Artikel für Einsteiger, welcher für einen Linux-Neuling wirklich lesenswert ist.
Falls man dann noch Fragen hat, kann man dieser gerne hier im Thread stellen, dafür ist er ja da. Wir helfen gerne. Sollte einem hier einmal nicht geholfen werden können, keine Bange, es gibt auch noch andere Plätze im Internet an denen sich Linux-Nutzer tummeln, erster Anlaufpunkt dürfte das Forum von Ubuntuusers.de sein.
Sonstiges:
In der Wiki zum Einleitungspost könnt ihr den Text des Einleitungspostes Ändern oder ihm etwas hinzufügen, wenn ihr mögt: klick mich.
Und der Vollständigkeit halber auch noch die Links zu allen früheren Ubuntu-Threads: 1/2/3/4/5/6/7/8/9/10/11/12/13/14/15/16/17/18/19.