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    [GM] Traum eines Lebens


    "Wer im Dunklen sitzt, zündet sich einen Traum an." - Nelly Sachs


    Was ist Tod? Was ist Leben? Was heißt es zu leben? Was heißt es zu sterben? Was ist der Unterschied? Gibt es einen Unterschied? Woher weiß man ob man lebt oder Tod ist? Ich weiß es nicht mehr…Ich fühle nichts mehr…nur diese Schwärze. Immer und immer wieder diese Schwärze. In meinem Herz, in meiner Seele, in meinem Tun, in meiner Welt, bei Tag und bei Nacht…um meine Vergangenheit.
    Wer bin ich? Woher komme ich? Wieso bin ich?
    Was bin ich?
    Geändert von Ferox (19.05.2005 um 14:23 Uhr)

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    Schwärze. Dunkelheit. Kein einziger Sonnenstrahl, kein bisschen Licht, kein Fünkchen Hoffnung. Nur die Dunkelheit. Die eigene Hand, der eigene Fuß, der eigene Arm…nichts konnte man erkennen. Vom Licht der Welt, Innos, verlassen. Alles erschien nun Trostlos, Traurig, beängstigend. Es war ein Nichts. Das Nichts das irgendwann jeder Mensch erfahren würde. Je mehr sich der Besucher, der Gast, welcher einst hier entstand und eines Tages hier wieder zurückkehren würde, dem Gefühl, dem Zustand, des Nichts widmete, desto mehr verlor er an Menschlichkeit. Er wurde selbst zum Nichts. Löste sich auf und verschmolz mit der Schwärze. Der Gast war verschwunden, sollte niemals mehr nach Hause finden, nicht ehe er verstand. Das Wissen, das in den Eonen der Zeit angesammelt wurde, alles war nutzlos in der Allmacht des Nichts. Nur das eine konnte dem Nichts widerstehen, das welches aus der Schwärze selbst entstand, sich aus dem Nichts bildete. Aus Nichts wurde Etwas. Er.

    Den Schmerz, den er vor einigen Momenten noch verspürte, schwand langsam dahin, während er in den Abgrund der Schwärze fiel. Dumpfe Schreie gelangen an sein Ohr. Es war das Klagen dieser Frau. Julia…
    Es war das letzte was er für eine lange Zeit zu hören bekam. Regungslos, Taub und Stumm verbrachte er die Zeit in der stillen Dunkelheit. Dem Anfang und dem Ende. Seine Seele löste sich von seinem Körper, fast unbemerkt, er hatte seinen Leib im irdischen Leben zurück gelassen und war der Sterblichkeit entgangen; er starb. In den heiligen Hallen kümmerte man sich noch verzweifelt um seinen toten Körper, während sein Geist wartete. Er wartete ab. Geduldig, gefühllos, eine Ewigkeit. Nein, die Ewigkeit. Er hatte erfahren, was eine Ewigkeit war. Hatte die Begrenzung dieser Zeitangabe erfasst, von der die Menschheit noch weit entfernt war, die sie wohl nie miterleben werden könnte.
    Doch wo war er? Dunkelheit wechselte sich mit Helligkeit ab. Schwarz mit Weiß. Finsternis mit Licht. Stetig, ohne Ausnahmen, nahm der Wechsel seinen Lauf und er war in Mitten dieses Spektakels. Er war allein, aber nicht einsam. Leer, aber doch zufrieden. Sein Geist war er und er war sein Geist. Der Schemenhafte Nebel, der im Entferntesten einem menschlichen Wesen ähnelte, schwebte in den Weiten des Nichts umher und wartete…auf ihn.
    Doch wo blieb er? War er es nicht, der ihn hierher rief, nach hierher verschleppte, ihn auf sich warten ließ…Dennoch schien er nicht zu kommen, ließ den Toten alleine, alleine im Wahnsinn der Kreation, der Schöpfung. Sie umgab ihn und wurde eins mit ihm. Der Geist war einst zurückgekommen zu seinem Ursprung, dem Nichts, und bereitete sich auf die Symbiose vor. Er würde nie mehr allein sein, nie mehr Schmerz, Einsamkeit und Leid erfahren, er würde alles beenden. Hier und jetzt. Er, der nach ihm rief, kam nicht. Sie, die um ihn klagte, rief ihn nicht. Er selbst, der müde war, wollte nicht mehr.
    Er ließ sich gehen, der Geist löste sich auf, verschwand. Ein letzter Anblick, gönnte er sich. Ein Blick auf den Wahnsinn, der Kreation, die Schöpfung. Ein Blick zurück auf die Zeit seines Lebens, seiner Errungenschaften, seinen Freunden. Ein Blick nach vorn, in das Nichts, die Dunkelheit, dem Ende.
    „SPIKE!“
    Sein Name…war es das? Ja, so nannte man ihn. Es war seine Identifikation. Doch, es sollte von keinem Belang mehr sein. Bald war alles zu Ende. Er würde Frieden finden…
    „HALTE DURCH…SPIKE!“
    Weshalb störte ihn die Stimme? Warum ließ sie ihn nicht alles beenden? Hatte er etwa noch nicht genug geleistet, gelitten, gelebt? Er wollte nun verschwinden, in Vergessenheit geraten, sein selbst erlöschen.
    „NIMM MEINE HAND…BITTE!“
    Zusätzlich zu den Überresten seines Geistes, gesellte sich eine neue schemenhafte Gestalt. Ein Nebel, der dem eines menschlichen Arms, sowie Hand, glich. Sie wurde ihm entgegen gestreckt. Weshalb wollte der Geist ihn nicht gehen lassen? Er war doch nichts weiter als ein sterbenswilliger Mensch. Ein Mann, der bereit war alles aufzugeben. Ein Mann ohne Träume, Ziele…ohne Wert.
    „BITTE VERSCHWINDE NICHT…SPIKE!“
    Die Stimme wurde lauter. Sie klang wie ein Klagen eines Menschen, eines traurigen Menschen, einer…Frau?
    „Julia…?“
    „JA, SPIKE, NIMM MEINE HAND, SCHNELL!“
    Er kannte diese Frau? Woher? Und warum fühlte er sich plötzlich so geborgen…so glücklich? Er wollte mit ihr gehen. Ihre Hand nehmen. Doch, er konnte nicht. Seine Gedanken waren durcheinander, sein Wille gebrochen und zerstört. Er war nur noch ein Fragment seiner selbst. Schon zu viel hatte er der Schwärze überlassen.
    „Ich…kann nicht…“
    „DU MUSST ES VERSUCHEN…BEVOR ER KOMMT!“
    Er? Er, der nach ihm rief? Er, den er nicht kannte, doch ihn spüren konnte? Er, auf den er die ganze Zeit wartete…Würde er kommen? War er etwa schon bald da? Ja, er wollte ihn sehen. Den Grund, sein Grund, hier zu sein, zu leben und zu sterben. Er wollte warten.
    Ein Umschwung des Hell Dunkel Wechsels fand schlagartig statt. Das Weiß wurde von seinem Geist aufgesogen, er war wieder vollständig er selbst. Das Schwarz nahm überhand, wurde dunkler und dunkler, bis langsam die Schemenhand verschwand.
    „ER IST DA…HALTE DURCH, EGAL WAS AUCH KOMMT, HALTE DURCH. ICH WERDE WIEDER KOMMEN!“
    Sie verschwand. Die Hand, die Stimme, die Frau. Er war wieder allein…
    „Nicht ganz…“
    Das Schwarz, dass den Geist nun umhüllte, war kein Schwarz mehr, keine Dunkelheit, auch keine Finsternis. Es war das reine Nichts. Dem Element, aus dem alles andere entstand und inmitten diesem der Gast und der Gastgeber waren. Vor seinen Augen erschien er. Er wusste, dass er es war, vor ihm, um ihm, überall anwesend. Doch erleichterte er dem Geist die Orientierung und erschuf zwei, dunkelorange, große Augen aus dem Nichts und richtete sie beide auf dem Nebel seiner selbst.
    „Wie ich sehe, hast du auf mich gewartet…wie fühlst du dich, Spike?“
    „Leer.“
    Ja, so musste es sein. Seit dem Verschwinden der Frau spürte er nichts mehr. Nicht einmal Freude über sein auftauchen. Er war…Leer.
    „Weshalb hast du dann nicht alles beendet?“
    Ja…wieso hatte er das nicht? Er war so kurz davor, aber dann kam diese Frau. Sie veränderte alles schlagartig. Brachte Licht ins Dunkel. Was war sie und was wollte sie? Er konnte es nicht sagen, er wusste in diesem Moment nur, dass er etwas vergessen hatte. Etwas wichtiges, dass er herausfinden musste, ehe alles ein Ende fand.
    „Ich habe etwas vergessen…etwas…Wichtiges…in meiner Vergangenheit…?“
    Der Dunkle formte seine Augen zu schlitzen und besah sich den mickrigen Geist Spikes. Seine tiefe Stimme, hallte durch die Unendlichkeit.
    „Du bist unverbesserlich…du bist wahrlich einer meiner größten Fehler.“Der Geist verstand nicht, er dafür umso mehr.
    „Du willst das wieder finden, was du verloren hast? So sei es…Ich schicke dich zurück in deine „Vergangenheit“…“
    Schwärze. Er verschwand.

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    Akt 1: Terra

    Kapitel 1: Kopfgeldjäger

    [Bild: gemaelde.jpg]

    Die ewige, immerwährende Dunkelheit war vergangen. Sonnenstrahlen erhellten seine Umgebung und tauchten sein schlafendes Gesicht in ein warmes Licht. Ein Zucken, ein Stöhnen, ein Liedschlag, er war erwacht. Um ihn sah er sie, die neue Welt, die Welt seiner Vergangenheit. Er war von Meterhohen Bäumen umgeben, die gemeinsamen einen gewaltigen Wald bildeten. Ihre weiten Blätterkronen stellten trotz ihrer Dichte kaum ein Hindernis für die Sonnenstrahlen dar, die wie ein Pfeilhagel auf die Erde fielen. Sie ermöglichten dem jungen Mann den Blick auf den, von braunen Blättern bedeckten, Boden, der hier und da einem Busch und einigen Pflanzen als Nährstoff diente. Den einzigen klaren Gedanken, den er zu fassen vermochte, handelte einzig und allein über die Schönheit der unberührten Natur. Es schien als wäre er der erste Mensch, der diesen mystischen Blätterwald je betreten hatte.
    Langsam erhob sich der Gast, immer darauf bedacht nichts von der natürlichen Schönheit zu zerstören. Gähnend und Streckend rieb er sich nochmals die Augen und strich sich durchs Haar.
    Wo war er?
    Auf Khorinis? Oder sogar auf dem Festland? Er konnte sich nicht sicher sein, weder darüber noch über diese seltsame Gestalt. War er nicht eigentlich tot? Das einzige was er sagen konnte, war, dass er sich Quicklebendig fühlte. Doch kaum war er zur Besinnung gekommen, da plagten ihn schon wieder seine Sorgen, die Fragen, die sich ihm immer wieder aufwarfen, Fragen deren Antworten ihm noch lange im Verborgenen bleiben würden.
    Ein Quieken, dann noch eins und noch eins, rißen ihn aus seinen Gedanken. Er war umzingelt. Rasch kamen seine Jäger näher, konnten es kaum erwarten ihr Opfer zu erlegen. Es war ein Rudel Wildschweine, mit einem zwei Meter großen, schwarzen Keiler als Leittier an der Spitze. Wo noch vorher die Feuerballrune fest in der Runenhand lag und Selbstbewusstsein verinnerlicht wurde, war nun Unsicherheit, angst. Sieben Tiere bildeten das Rudel, doch das Oberhaupt war es, dass ihm am meisten Sorgen bereitete. Ein derart gewaltiges Tier hatte er in seinen vergangenen Lebensjahren noch nicht zu Gesicht bekommen. Seine Zentimeter lange Stoßzähne ragten weit aus seinem offenen Maul, sein Speichel bohrte sich wie eine ätzende Säure in das Laub. Der Mann drehte sich hektisch um die eigene Achse, überall starrte er in die eiskalten Augen eines Jägers. Langsam wurde der Magie Anwender mit dem Rücken an einen Baum gedrängt. Es blieb ihn nichts anderes übrig, als den aussichtslosen Kampf zu bestreiten. Angst sollte sein Begleiter, Entschlossenheit sein Retter sein. Mut war es, den er nun zeigen musste. Seine Augenlider schlossen sich, seine Hand umklammerte die Rune erneut fest, sein Atem wurde wieder Regelmäßig.
    Ein Trampeln, von weitem aber immer Näher kommend, war es, das Jäger und Gejagten zugleich aufhorchen ließ. Was zunächst nur als undefinierbares Getrampel aufgenommen werden konnte, wurde stetig gleichmäßiger, bis man es als Pferde Getrampel erkannte.
    „Ein Mensch?“, nuschelte der Mann sich leise selbst zu, die Augen nicht von den Bestien ablassend.
    Ein Brüllen, so laut wie das eines Schattenläufers, so tief wie das Meer, ließ Beliars und Innos Wesen zugleich erschüttern. Wobei das Rudel bei dem Anblick des schwarzen Reiters und dessen riesigen Zweihandschwertes floh, blieben Mensch aus Angst und Keiler aus Hass stehen.
    „Da bist du ja mein Freund…Nimm’s mir nicht übel, aber du hast ne ordentliche Summe auf deinem Kopf ausgesetzt bekommen.“
    Die Augen des Leittiers schienen vom Feuer Innos erfüllt, der Geist, das Wesen, jedoch von Beliar. Wild Quiekend sprang das Tier dem schwarzen Ritter furchtlos entgegen und warf ihm vom Ross. Spike zögerte, wollte dem Mann helfen, doch bedachte zögerte er, aus Angst einen Fehler zu begehen. Vom Stoß der Bestie betäubt, tastete der vermeintliche Jäger blind nach seiner Waffe. Der Keiler setzte jedoch sogleich nach und warf ihn erneut zu Boden, nur um ihn einer seiner mächtigen Stoßzähne in den rechten Oberarm zu rammen. Kein Schmerzenschrei, kein verzerrtes Gesicht, nicht einmal ein Zucken ging von dem zwei Meter großen Mann aus, als sich der Zahn immer tiefer in den Arm bohrte. Durch das Visier seines Helmes grinsend, erhob sich der Unbekannte, nahm seinen Zweihänder in die linke und schleuderte ihn auf den immer noch im Arm steckenden Leittier. Gemeinsam mit dem vermeintlichen Arm fiel das Tier leblos zu Boden. Spikes Augen weiteten sich, als er den nun einarmigen Mann gelassen vor seiner Beute stehen sah und das verloren Körperteil wieder aufhob.
    „Tz…schon wieder…“
    Mehr war von dem Bestien Bezwinger nicht zu hören, als er den Arm aus Holz wieder an der korrekten Stelle anbrachte. Die Beute band er sich mit einem dicken Seil auf den Rücken, nicht bevor er allerdings eine Art Stoßgebet für das Tier ausgesprochen hatte. Spike, der sich immer noch fest an den Baumstamm presste, war verwirrt und verängstigt, den Blick stets gen Boden gerichtet. Er war in einer ihm fremden Welt gelandet, von einem ihm fremden Wesen gesandt und von einem ihm fremden Reiter gerettet. Er brauchte Zeit, die er nicht hatte, um seine Gedanken zu ordnen.
    „Zumindest ein Dankeschön wäre schon angebracht…“
    Sein Herz blieb einige Augenblicke lang stehen, sein Körper wurde mit Adrenalin voll gepumpt, ohne Grund, nur aus falscher Angst. Als er jedoch seinen Kopf hob, den zu ihm gewandten Krieger erblickte, hielt das Zittern inne. Er schaute in die Augen eines großen Mannes, von einer bedrohlichen, schwarzen Metall Rüstung geschützt, mit einem tödlichen, silbernen Zweihandschwert bewaffnet. Er blickte jedoch in das Gesicht eines älteren Mannes, eines Kriegers mit großer Lebenserfahrung, die sich in seinen vielen Sorgenfalten widerspiegelte. Seine blauen Augen wirkten traurig, betrübt und herzlich zu gleich. Sein Mattes Lächeln nahm dem Diener Innos all seine Frucht, sein spärliches braunes Haar schien jegliche Bedrohlichkeit von ihm zu nehmen. Es war ein merkwürdiges Aufeinandertreffen. Ein Wind kam auf, wehte die Blätter umher und ließ ein Meer aus Farben entstehen. Nur das leise Pfeifen des Windes erfüllte den Wald mit Klang. Die Tiere schwiegen, die Menschen schwiegen, nur die Götter allein schienen ihre Anwesenheit unterstreichen zu wollen. Lange sahen sie sich Gegenseitig tief in die Augen, als ob sie je den anderen in die Seele sehen wollten. Die Stille wurde erst sehr viel später gebrochen, von einem Jaulen. Nicht dem eines Tieres, noch schien es dem eines Menschen zu sein. Bedrohlich klang der Schrei durch den hiesigen Wald und signalisierte alle ungebetenen Gäste auf der Stelle zu verschwinden.
    „Feng Shui! Komm Fremder, schnell, lasst uns verschwinden!“

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    Der Krieger hatte seinen Helm schon wieder aufgesetzt und stieg auf sein Pferd, während er Spike zu sich rief. Dieser verstand zwar nicht, doch war er sich zumindest sicher, dass er von seinem Retter kein Unheil zu befürchten hatte. Also zögerte er nicht lange, sondern hievte seinen Körper schwungvoll auf den Rücken des Reittiers. Keine Sekunde später zog der Krieger die Zügel an und ritt los. Der Wind preschte an ihnen vorbei, versuchte die Flüchtenden zu bremsen. Doch das Ross rannte unaufhörlich dem Ausgang des Waldes entgegen. Es schien von dem Willen seines Herrn vereinnahmt worden zu sein. Das Jaulen kam jedoch immer Näher, ließ einen eiskalten Schauer über den Rücken des jungen Mannes fahren. Je mehr Bäume an den Flüchtlingen vorbei huschten, desto mehr Gestalten schien Spike in seinem Augenwinkel zu sehen. Sie bewegten sich derart schnell, dass er ihre Form nur vage erkennen konnte. Doch da, die Lichtung auf einen Felsvorsprung war in greifbarer Nähe, sie würden bald den Wald entflohen sein, der Gefahr entwichen…
    ~
    LEbeN…eNDet Oft uNd hÄuFig. SO sChNeLL wIe EiN KinD geBORen iSt, sO sCHnEll vERläSSt EinE SEElE dAs ReiCH dEr irDiSCHen. EIn ewIGer KrEISlauF mIt strEnGen, lOgISchEn REgeLn. ALLes isT voRheRbeStiMmt, soWIe alLEs dAS sICh DEm SySTem wiDErsETzt oDEr VerlETZt zeRStört WiRd.
    FeHleR…LeBeWeSen, GeGENstÄnde, GeGEbeNHeitEn. SiE trETen ÜberAll aUf, iN dEn veRSchIEdenSTen VaRIantEn. AllERdinGs hABen sIE sTETs dasSelBe ZiEl, denSElbeN ZWEck, dAs SysTEm zU schWÄcheN, Es Zu BrEchEn.
    TOd isT…verMeidbAr.
    ~
    Instinktiv stieß der junge Mann sich und seinen Retter vom Ross, ehe sie durch die Lichtung preschten. Als ob er wusste, was geschehen würde…Das Ross wurde von einem Hagel aus Pfeilen zerfetzt. Das einst stolze Gefährt, flog geschändet zu Boden und färbte das saftige Grass Blutrot. Sie waren von den Wächtern des Waldes umzingelt worden. Es gab kein Entkommen. Entweder das Leben durch den Sieg oder der Tod durch die Niederlage erwartete die zwei Vagabunden. Diese jedoch schienen nicht einmal annähernd ihre Situation zu erfassen. Hoch in den Bäumen waren sie in der Vielzahl von Ästen hängen geblieben und…diskutierten.
    „Du Vollidiot! Was hast du gemacht, mein Pferd verdammt!“
    „Ich hab unser Leben gerettet!“
    „Und mein Ross getötet! Denkst du denn nicht nach bevor du handelst?!?“
    „Das sagt ja der Richtige! Wer hat die denn durch seine tolle Treibjagd auf uns Aufmerksam gemacht?“
    „Das ist ja wohl das dümmste, was ich je gehört habe…die haben dein Großstadt Gestank gerochen!“
    „Großstadt? Ich bin ein Diener Innos, ich lebe in einem Kloster!“„Innos? Was ist das denn für nen Zeug?“
    „Sag mal…hör auf mich zu verarschen und denk lieber nach wie wir hier Lebend rauskommen!“
    „Tz…das wäre alles nicht passiert wenn du mich nicht vom Pferd gestoßen hättest…tolle Art seinem Lebensretter zu danken!“
    „Wär es dir lieber gewesen für den Rest deines Lebens als menschlicher Pfeilkaktus herum zu laufen?“
    „Hmpf…besser als hier dumm rum zu hängen…“
    Merkwürdigerweise kamen ihnen ihre Verfolger keinen Schritt näher, sondern beobachteten sie stattdessen aus sicherer Entfernung, vom Grün des Waldes bedeckt. Plötzlich trat Stille ein, nur das Knacken der Äste und das Säuseln des Windes bildeten eine Geräuschkulisse.
    „Sie können nicht klettern…?“
    „Hmm…du stinkst ihnen wahrscheinlich zu sehr. Haben keinen Hunger mehr…besonders da sie ja jetzt mein schönes Pferd zum Essen haben…“
    „Hey! Wenigstens leben wir noch!“
    „Fragt sich bloß wie lange noch…“
    Die Zeit verstrich und beide Parteien warteten geduldig ab, bis die andere nachgab. Stets war das leise Blätterrauschen präsent und hielt nur Inne, wenn der Wind erneut zum Wehen ausholte. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und der Himmel wurde nur noch von dem leuchten der Sterne und des Mondes erhellt. Auch die einst angenehme Wärme der Feuerkugel war verschwunden und die Kälte der Nacht zog ein. Immer noch war es Still. Immer noch warteten sie. Unablässig.
    „Kann ich dich was fragen…?“
    „Schieß los…“
    „Was sind diese Feng Shui überhaupt?“
    Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des Kriegers.
    „Wie du vielleicht schon mitbekommen hast sind es die Wächter der Wälder. Besonders die der Erde.“
    „Der Erde…?“
    „Ja, Erde. Schon komisch, dass sie in diesem verwesten Landstrich überhaupt noch was beschützen wollen…“
    „Moment, heißt das dann sie sind Menschen?“
    „Nun ja…man nimmt es an, aber keiner weiß es so genau. Niemand hat mit ihnen bisher gesprochen und ist lebend davon gekommen…“
    Ein kurzes Schweigen trat ein, ehe Spike erneut sprach.
    „Was meintest du vorhin mit Erde? Was ist das?“
    „Sag mal, bist du auf den Kopf gefallen oder was? Erde war das ehemals größte Königreich der Welt! War zwar wahrscheinlich vor deiner Zeit, aber das musst du doch wissen!“
    „Das heißt…ich bin weder auf dem Festland…noch auf Khorinis…richtig?“
    „Wovon zum Henker redest du da?!?“
    Im Licht des Vollmondes vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. Wo war er? Was war mit ihm passiert? Erneut kamen die Fragen auf, auf die er keine Antworten hatte. Wieso musste das alles nur ihm passieren…Doch er musste Ruhe bewahren, so schwer es auch war. Er hatte keine zehn Minuten auf dieser fremdartigen Welt verweilt, da war er schon in Lebensgefahr geraten. Hier schien jeder falsche Schritt tödlich zu sein…
    „Ich…scheine mein Gedächtnis verloren zu haben…“
    „Was?!? Erzähl keinen Stuss!“
    „Wieso sollte ich das in einer solchen Situation!?! Ich weiß von dieser Welt nun mal nichts…mehr!“
    „Ach du Scheiße…auch das noch…kein Wunder das du im Toten Wald allein herumgegeistert bist…du musst wirklich von nichts ne Ahnung haben…“„Warum?“
    „Na weil dieser Wald der wohl gefährlichste in ganz Erde ist! Ja wahrscheinlich sogar in ganz Terra! In seinen Tiefen lauern noch viel schlimmere Übel als die Feng Shui…“
    „Aber der Wald ist so schön und gesund…wieso nennt man ihn dann Toten Wald?“
    „Das fragst du noch? Nehm dir mal die Zeit und schau runter…siehst du das Rascheln in den Büschen, nun wenn du von dem Baum hier runter fällst wird sich in der hundertstel einer Sekunde einer dieser Kannibalen auf dich stürzen und töten. Und jetzt denk noch mal über deine Fragen nach…“„Hmpf…ich hab’s ja kapiert…“
    Er war tatsächlich in einer fremden Welt. Doch sie schien ihm ganz und gar nicht so fremdartig. Man kämpfte mit Waffen, es gab Wälder und Tiere. Vielleicht ein unentdeckter Kontinent? Ja, das könnte sein. Doch wieso war er hier…
    „Moment mal, wenn du doch dein Gedächtnis verloren hast, woher weißt du dann dass du in einem Kloster lebst und diesem Innos Zeug dienst?“
    „Ähh…na ja…ach man! Hast du nichts Besseres zu tun als mich über meine Vergangenheit auszufragen? Wie wär’s denn wenn du was gegen die da unten unternimmst!?!“
    „Wie denn ohne meinen Zweihänder?“
    „Du hast deinen Zweihänder verloren?“
    „Ja…ist mir beim Reiten aus der Hand gerutscht…er müsste irgendwo da unten liegen…“
    „Na super…dann schmeiß halt das verdammte Schwein auf sie!“
    „Bist du Irre?!? Hast du überhaupt eine Ahnung wie viel Gold auf dessen Kopf aus is? Der hat schon insgesamt 14 Jäger und Wanderer, wie dich, auf dem Gewissen!“
    „Na gut…dann wollen wir mal…“
    Der Krieger warf den Magier kurz einen schiefen Blick zu, ehe er sich wieder dem Geraschel im Gebüsch unter ihnen widmete. Hätte er nur noch einen Stängel Sumpfkraut dabei gehabt, so wäre er zu allem fähig gewesen, aber irgendetwas beflügelte ihn dazu, den entscheidenden Schritt, oder viel mehr Sprung, zu wagen. War es der Wind, der durch die Äste und Blätter zischte, das Nörgeln des Kriegers neben ihn oder war es die Musik, die Melodie, der Gesang der Waldgeister, wie er dachte, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Er schien der einzige zu sein, der sie hörte, der einzige der sie spürte. Sie würden ihm helfen, ganz sicher.
    So atmete er ein letztes Mal tief ein, presste seine beiden Handflächen gegeneinander, schloss die Augen und begann leise ein kurzes Gebet vor sich hin zu singen. Egal wer oder was diese Feng Shui waren, so gut wie jedes Wesen hatte Angst vor Feuer, zumindest wenn es Plötzlich aus dem Nichts erschien. Also ließ er die Magie der Feuerball Rune in seine Hände fließen und kanalisierte die Macht Innos an einen einzigen Punkt, an dem Ort an dem der Druck zwischen seinen gegeneinander ankämpfenden Hände am größten war. Eine Weile verharrte er so, ehe er sich vollkommen sicher war, dass er genügend Energien gesammelt hatte, um auch wirklich den erwünschten Effekt zu erzielen. Schlagartig riss er die Augen auf und schwenkte seinen Blick zu dem stetig wachsamen Jäger neben ihn.
    „Ich spring jetzt da runter und wenn ich das Signal dazu gebe, machst du’s mir am besten gleich.“
    „Was? Bist du jetzt komplett Wahnsinnig geworden?“
    „Mag sein, aber wie sagt man doch so schön…der einzige Unterschied zwischen Genialität und Wahnsinn ist, dass das eine funktioniert und das andere eben nicht…mal sehen was ich bin…“
    „Halt, tu’s nicht!“
    Zu spät. Der Innos Diener flog schon Kopfüber, seine immer noch angespannten Arme weit vor ihm ausstreckend, den Wächtern des Waldes entgegen. Kurz bevor Spike den Boden erreichte, schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Es war als ob dieser eine Bruchteil einer Sekunde sich zu einer halben Ewigkeit ausdehnte. Doch auch eine Ewigkeit konnte schneller vergehen, als es einem lieb war. Es war eben die Zeit die die Menschen lenkten, nicht die Menschen die Zeit.
    So berührten seine beiden, vorher noch gegeneinander gepressten Hände, den Boden, noch ehe er sich versah. Ein deutliches Knacksen ließ auch verlauten, dass er in seinem Zeitplan einige Sekunden hintennach hinkte und somit der Magie zu spät freien Lauf gelassen hat.

    ~sO haT’s WeNiGsteNs mEhR PoWEr dAhInteR. AlsO WoRAUf waRteST dU denN? LoS!~

    Wie als hätte man einen Schalter irgendwo im Inneren des Gläubigen umgelegt, so bahnten sich blitzschnell die Astralen Energien mit einem lauten Knall ihren Weg ins Freie. Auch wenn die Schmerzen ihm kaum einen klaren Gedanken fassen ließen, so sah er doch sein vollendetes Werk mit einer Art von Zufriedenheit. Es regnete Feuer, oder viel mehr hunderte von winzigen Feuerbällen, in einem Radius von 100 Metern auf den Wald herab.
    Er hatte einst in seiner Ausbildung zum Magieanwender gelernt, dass es sehr gefährlich werden konnte, Magie aufzustauen, sie einengen zu wollen, statt ihr Freiraum zu geben. Ein Feuerball entstand, indem man seiner Hand stetig immer mehr magischen Energie zukommen ließ. So entstand ein Feuerball stets aus einem Feuerpfeil, wie schnell er zu seiner eigentlich vorgesehenen Form wechselte, lag ganz allein an dem Magieanwender selbst. Doch was passierte dann, wenn man Magie einsperrte, sie nicht stetig frei ließ…?
    Eine Explosion. In 99,9 Prozent der Fällen hätte es wohl immer eine Explosion zur folge, eine Explosion von astralen Energien. Nur wenige Gegenstände konnten die Magie bändigen, sie einsperren ohne dass sie den Behälter von innen heraus zerstörte. Die Rune war einer davon. Magie war das stärkste und vielseitigste Element in der Welt der Magier. Es konnte jedes beliebige andere Element imitieren. Es konnte Leben geben und Leben nehmen. Kein anderes Element war so gefährlich wie die Magie…
    So würde sie auch dem Geschicktesten und mächtigsten Magier irgendwann aus den Händen entweichen oder gar von Innen heraus auffressen, würde er es wagen sie bändigen zu wollen. Und war einmal ein Weg gefunden, so strömten alle Energien auf einmal aus dieser Öffnung hinaus und es kam zu einem Knall, der die Macht besaß alles zu verändern…einen Urknall.
    In dieser einen Sekunde war sie unberechenbar, sie könnte alles um den Anwender in der verschiedensten Arten und Weisen verändern. Alles zerstören, alles neu erschaffen.
    Er wusste nicht genau, was er damit erreichen wollte, dieses Experiment ein zweites Mal zu wagen. Doch als er das Feuer vom Himmel fallen sah und das panische Gejaule der Wächter vernahm, wusste Spike er hatte das Richtige getan.

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    Der Schmerz verschwand, seine Augen schlossen sich, alles wurde Dunkel. Nur noch ein Licht, eine Stimme, eine Stimme die er kannte…sie sang…für ihn? Er verstand sie nicht…doch sie spendete ihm Trost, Geborgenheit…er lächelte, sie lächelte, er sah sie an, sie sah ihn an. Ihr Gesicht war in Licht getaucht, er konnte sie nicht erkennen…nur noch ein paar Meter und er konnte sie berühren, ihre Wange, ihre Haare. Er streckte seine Arme aus, doch er konnte sie nicht erreichen, er flehte sie an zu ihm zu kommen, doch sie lächelte nur…sie fing an zu tanzen, um ihn herum. Sie sprang in weiten Bögen, drehte sich im Kreis und sang. Er fühlte wie eine Wärme in ihm aufkam, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Ein Gefühl, dass er nicht kannte, Liebe…? Doch dann hielt sie plötzlich wieder Inne. Sie kniete sich vor ihm nieder, der er am Boden lag, und strich ihn mit beiden Händen über die Wangen. Ihr ganzer Körper pulsierte, er war vollständig in einem grellen Licht getaucht. Er musste seine Augen zu Schlitzen formen um sie besser erkennen zu können…sie war…Julia? Plötzlich schreckte sie zurück, ließ von ihm ab und erhob sich wieder. Ihr Gesang hielt an, doch sie entfernte sich immer weiter von Spike…er rief ihr nach, doch sie hörte nicht, er versuchte aufzustehen, doch er konnte nicht…ein letztes Lächeln gab sie ihm zum Abschied, als sie plötzlich verschwand, ihren Gesang jedoch immer noch in seinem Ohren schallen ließ.
    Es war dunkel.
    ~
    „YO! Wach auf! Hast du vergessen was heut ist?“
    „The…Thengroth?“
    „Ja, man, Spike steh jetzt endlich auf. Julia kommt!“
    „Ju…lia?“
    „Ja! Soll ich dich jetzt aus den Federn prügeln oder was?“
    „A…aber warum?“
    „Jetzt reichts…AUFSTEHEN!“
    ~
    Ein lauter Knall und ein ebenso starker Schmerz ließen ihn von seinem Traum erwachen. Er war in einem Eberfell gewickelt und es roch nach…gebratenem Eber. Langsam hob er seinen schmerzenden Kopf, hielt sich seine verbundenen Handgelenke und sah den vom Schwertschwingend zum Pfannenschwingend mutierten Krieger gerade etwas Holz ins Feuer schmeißen. Wieso kam ihn das alles bloß so bekannt vor?
    „He, was sollte das?“
    „Essen ist fertig…“
    „Du hast…den Eber gegrillt?“
    „Keine Sorge, den Kopf hab ich natürlich behalten.“
    Er reichte Spike eine Schale mit trübem Wasser und bot ihm an, sich etwas vom Fleisch zu nehmen.
    „Du bist ganz schön verrückt weißt du das?“
    „Ja…kann sein.“
    „Hehe, du gefällst mir. Wie wärs, hättest du Lust dich mit mir zusammenzutun? So nen schrägen Vogel wie dich könnt ich gut gebrauchen. Allein wird mir das langsam nen bisschen zu gefährlich…“
    Spike nahm einen großen Schluck aus der Schale und biss in das recht saftige Fleisch…das jedoch scheußlich schmeckte.
    „Warum sollte ich das tun?“
    „Naja, ohne dir zu nahe treten zu wollen, du musst ganz schön auf den Kopf gefallen sein. Du scheinst mir so gut wie gar nichts über Terra zu wissen. Ist mir eigentlich auch egal warum, aber ohne Hilfe überlebst du hier keine Woche…“
    „Bisher hat’s ja ganz gut geklappt…vergessen? Ich war es, der dir vorhin den Arsch gerettet hat.“
    „Vielleicht hät' ich dich doch einfach in dem scheiß Wald liegen lassen sollen…“
    „Tze, geh lieber erst mal kochen lernen…“
    „Was?!? Sei froh das du überhaupt was zu essen bekommst!“
    „Da geh ich ja lieber Beeren pflücken!“
    „Was hast du gesagt…?“
    Es war eine Sternenklare Nacht. Spike hatte keine Ahnung wo er sich befand, wie er hier her gekommen war, geschweige denn weshalb man ihn hierher geschleppt hatte. Doch im Licht des Lagerfeuers am Waldrand schien all das keine Bedeutung mehr zu haben. Nur noch eins hatte Platz in seinen Gedanken…und das war wie er am besten den Schlägen des Pfannenkriegers ausweichen könnte.
    Auch wenn sie sich bisher so gut wie nur gestritten hatten, entstand an diesem Abend ein Bund zwischen den beiden. Es war ein Pakt, der ohne Worte beschlossen wurde. Sie wurden Partner. Kopfgeldjäger.
    Geändert von Spike Spiegel (17.05.2005 um 21:23 Uhr)

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    Ein neuer Tag war angebrochen. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten. Alles schien herrlich, wären da nicht die zwei frischgebackenen Partner zu Fuß auf den Weg zur nächsten Stadt.
    „Wegen dir müssen wir den ganzen Weg laufen!“
    „Wegen mir leben wir überhaupt noch!“
    „Das hilft mir ja ne Menge weiter wenn ich jetzt an Beinstarre krepiere…“
    „Beinstarre? Was zum Henker ist denn Beinstarre?“
    „Sag ma, bist du echt so blöd? Das ist wenn die Beine von zu vieler Bewegung starr werden!“
    „Was ist das denn für nen Schwachsinn?“
    „Das ist kein Schwachsinn, das wurde von der Indigo Gesellschaft erwiesen.“
    „Ahha…wer ist denn das nun schon wieder?“
    „Naja. Eine Gesellschaft eben.“
    „Und wer bewohnt dieser Gesellschaft so alles bei?“
    „Hobby Wissenschaftler…aber äußerst fähige!“
    „Das ist nicht dein ernst oder…? Hahahaha!“
    „Das Lachen wird dir schon noch früher oder später vergehen, wenn du auf einmal nicht mehr laufen kannst!“
    Der Magier musste laut auflachen, während sich sein Begleiter empört von ihm abwandte.
    Eine Weile gingen die beiden schweigend nebenher. Dem Innos Diener wurde der recht monotonen Landschaft leid. Trotz ihrer Natürlichkeit erschien ihm alles Tod und verwest. Grüne Wiesen gingen in graue Steppen über. Wälder verschwanden so schnell wieder, wie sie aufgetaucht waren. Das meiste bestand aus Hügeln gespickt von dürren Büschen. Es war als würde grau und grün eine Symbiose eingehen. Es war jedoch keine gute Mixtur. Gelangweilt richtete sich der Blick des jungen Mannes wieder auf den braunen Feldweg, welchen er um ein vielfaches schöner fand als seine Umgebung.
    „Sag mal…wie heißt du eigentlich?“
    „Hmm?“
    „Naja, Partner sollten zumindest ihre gegenseitigen Namen kennen.“
    „Mein Name ist Spike…Spike Spiegel und deiner?“
    „Alest Schwarz. Nenn mich einfach Al.“
    „Al…was’n komischer Name…“
    „Sagt gerade der Richtige! Spike…was sollen das sein? Hab ich noch nie gehört.“
    „Der ist eben einzigartig!“
    „Ja, einzigartig dumm…“
    „Ich flambier dir den Arsch, ich sag’s dir!“
    „Probier’s doch…“
    Der Magier griff schon in seine Runentasche, als die beiden plötzlich Pferdegetrampel von weiten hören konnten. Beide Kopfgeldjäger hielten Inne. Eine Kutsche fuhr den holprigen Feldweg entlang, direkt auf sie zu. Ohne lang zu überlegen ließ sich Spike zu Boden fallen und fing an zu schreien.
    „Bist du jetzt völlig durchgedreht?“
    „Psst…Beinstarre…“
    Alest’s verständnisloser Gesichtsausdruck wandelte sich schlagartig zu einem verschlagenen Lächeln, das sogar dem Glaubensmann einen Schauer über den Rücken jagen hätte könne, hätte er hingesehen…
    Der Kutschierer schien erst im letzten Moment auf das lebende Hindernis zu reagieren. Gerade mal zehn Zentimeter trennten Kopf und Rad voneinander. Spike schrie nun lauter als je zuvor. Der ältere Herr, mit einem blauen Anzug bekleidet, sah die beiden missbilligend an.
    „Aus dem Weg! Könnt ihr nicht sehen das, dass hier ein königlicher Transport nach Mars ist?“
    Der schwarze Krieger trat etwas gebeugt nach vorne.
    „Verzeiht mein Herr, doch mein Gefährte leidet unter Beinstarre, er muss so schnell wie möglich ins nächste…“
    „Was zum Henker ist denn Beinstarre?!?“
    Bei diesen Worten konnte der junge Mann nicht anders, als ein leises Kichern von sich zu geben. Alest räusperte und verbeugte sich noch etwas tiefer vor der Kutsche.
    „Es ist eine Krankheit, die man bei zu vielem Laufen auftritt, Herr. Bitte, zeigt Güte und nehmt uns bis zur nächsten Stadt mit…“
    „Verschwindet! Ich hab keine Zeit für Gesocks wie euch. Es befindet sich ein Gast des Königs in der Kutsche, ich kann euch unmöglich dort hinein…“Der schroffe Ton des Kutschierers wurde von dem Knarren einer Tür unterbrochen. Aus ihr trat eine bildhübsche, junge Frau, in einem weißen Kleid mit blauen Lilien bemalt, die den Fahrer mit einem strengen Blick sogleich endgültig zum Schweigen brachte. Ihr kurzes, kastanienbraunes Haar beugte sich über den Körper des Magiers und ihre hellblauen Augen besahen sich das „schmerzverzerrte“ Gesicht des Erkrankten. Eine leichte Röte trat in dessen Gesicht auf. Sie war wahrlich atemberaubend. Rasch drehte sie sich zu Alest um.
    „Was hat er denn?“
    „B-Beinstarre…“
    „Ahh…ich glaube ich habe schon mal in einem Bericht der Indigo Gesellschaft darüber gelesen. Er muss schnell zu einem Heiler gebracht werden…bitte, begleitet uns doch bis zur nächsten Siedlung.“
    „H-Habt Dank, gnädiges Fräulein.“
    Sie bedeutete den beiden einzusteigen, worauf der Krieger etwas wehmütig seinen Eberkopf zurückließ, dem Scheinkranken aufhalf und in die Kutsche zwängte. Sie war klein und eng, aber keineswegs bescheiden. Die Innenausstattung war aus bestem Eichenholz und feinem, lilafarbenen Polyester. Man merkte, dass der alte Herr nicht scherzte, als er einen königlichen Gast als Passagier ankündigte.
    Geändert von Spike Spiegel (16.05.2005 um 04:11 Uhr)

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    Unter Ächzen und Stöhnen versuchte sich Spike in eine angenehme Lage zu rücken, jedoch fiel es ihm neben den Berg von einem Mann, namentlic Alest, nicht gerade leicht. Zusätzlich bereitete ihn das künstlich schmerzerfüllte Gesicht aufrecht zu erhalten noch weitere Schwierigkeiten. Langsam kam ihm die ganze Idee äußerst dumm vor, doch musste zumindest er der Pflicht eines jeden Geretteten nachkommen.
    „Ich danke euch von ganzen Herzen. Nicht jeder eures Standes hat ein solch großes Herz, zwei verwahrloste Wanderer mitzunehmen.“
    „Seid unbesorgt…“
    Die Dame lächelte die beiden noch kurz an, ehe ihre Miene zu Stein erstarrte.
    „…ihr beide werdet noch genügend Gelegenheit haben eurer Schuld bei mir zu begleichen.“
    Fragend sahen sich die beiden an.
    „Haltet mich nicht für dumm. Diese Indigo Gesellschaft ist genau so wie diese Beinstarre ein schlechter Witz. Das einzige was sie zu erreichen versuchen ist Aufmerksamkeit mit ihren verrückten, halb backenden Theorien auf sich zu erregen. Also kannst du beruhigt mit dem Schauspiel aufhören.“
    Etwas erleichtert lockerte er wieder sein in Falten gesetztes Gesicht und setzte einen lockeren Gesichtsausdruck auf.
    „Puh, danke. Ich hab schon langsam Kopfschmerzen bekommen.“Entsetzt sah ihn Alest an.
    „Sag ma geht’s noch? Jetzt sind wir total aufgeflogen!“
    „Mach dir nichts draus, wir müssen doch nur was für die hübsche Dame erledigen, nicht wahr?“
    Sie nickte.
    „Das machen wir doch mit links, nicht wahr, Partner.“Zähneknirschend wandte sich der Krieger wieder von dem Magier ab und fragte mürrisch:
    „Und, was sollen wir machen?“
    Das finstere Gesicht der Frau zeigte wieder ein leichtes Lächeln auf. Sie hatte mehr an sich, als der Ersteindruck vermuten ließ.
    „Ihr habt doch sicherlich schon von einer Organisation, namens Serenade gehört oder?“
    Schulter zuckend wollte sich der junge Mann wieder mal an Alest wenden, doch dieser schien erstarrt vor entsetzen.
    „Spike…wir gehen. SOFORT!“
    „Was? Warum das jetzt auf einmal?“
    „Sag mal…hier ist von dem Serenaden Syndikat die Rede. Keine zwölf Trolle zwingen mich dazu, mich mit denen einzulassen. Allein ihr Name verbreitet Tod und Unheil. Wir steigen aus und zwar sofort!“
    „Aber die Kutsche fährt noch…“
    „Das ist mir doch egal! Ich hab keine Lust wegen ner dummen Fahrt mein Leben zu riskieren!“
    Verwirrt sah er wieder zu der scheinbaren Adeligen, die leise zu Kichern begann.
    „Es hat keinen Zweck. Ihr seid schon verwickelt. Der Kutschierer hat sich eure Gesichter gemerkt. Flieht ihr, so werdet ihr gejagt. Helft ihr mir, so gibt es vielleicht noch eine Chance für euch der schwarzen Liste des Syndikats zu entgehen.“
    Alest schien sich nur noch schwerlich unter Kontrolle zu halten.
    „Ich sage wir bringen den Fahrer um die Ecke und gut ist. Tote sprechen nicht.“
    Die mysteriöse Frau kicherte erneut.
    „Und wenn ich spreche?“
    Der Krieger sah ihr emotionslos in die Augen.
    „Dann…“
    Ehe er seinen Satz fortführen konnte, unterbrach ihn der Feuermagier.
    „Halt, Stop, Pause, Auszeit! Ich lass das hier auf keinen Fall in sinnloses Töten ausarten.“
    Trotz der plötzlich eintretenden Stille, konnte man die angespannte Atmosphäre zwischen den beiden förmlich spüren. Spike seufzte knapp, ehe er einen Versuch startete, seinen neuen Partner zu beruhigen.
    „Alest, nein, Al, schau her. Lass sie doch erstmal aussprechen. Vielleicht is es ja gar kein so großes Ding, okay?“
    Der alte Mann sah schmollend zu Boden und deutete so etwas wie ein Nicken an, worauf die wohl bekleidete Dame von neuem anfing.
    „Wie ihr vielleicht schon vermutet habt ist dies hier kein königlicher Transport nach Mars. Das ganze wurde so in die Wege geleitet, damit meine Überfahrt leichter und schneller von Statten geht. In Wahrheit fährt diese Kutsche zur Syndikats Taverne in der Hauptstadt der Erde, Junon. Dort soll ich dem Inhaber etwas überreichen.“
    Fragend entgegnete Spike der plötzlichen Stille.
    „Und dieses etwas ist…?“
    Leicht seufzend antwortete sie ihm knapp:
    „Ein Kristall.“
    Empört schaltete sich der bisher schweigende Krieger wieder ein.
    „Und für was brauchst du uns? Geb ihm doch einfach den Kristall und fertig!“
    Ein zynisches Lächeln zierte nun das Gesicht der Frau als sie Anstalten machte die Frage zu beantworten.
    „Der Kristall befindet sich in meinem Inneren.“
    „In deinem was…?“
    Verwirrt starrte die beiden sie an.
    „In meinem Inneren eben. In meinem Körper, in der Nähe meines Herzens sagte man mir.“
    Verstört schrie der Krieger auf.
    „Wie um alles in der Welt kommt ein Kristall in deinen Körper?!?“
    Ein leises Seufzen war vorerst die einzige Antwort die er zu bekommen schien.
    „Ich weiß es nicht…“
    „Na super! Toll! Diese verdammte Beinstarre! Verflucht noch mal!“Tobend zog sich Alest wieder in seine Ecke zurück und schmollte weiter.
    „Nun beruhig dich erst mal. Also, es spielt eigentlich auch gar keine Rolle, wieso oder wie ein Kristall in deinem Körper kommt. Jedenfalls willst du ihn verständlicherweise nur ungern hergeben, richtig?“
    Sie nickte.
    „Alles klar. Also sollen wir dir helfen, vor ihnen zu fliehen. Korrekt?“
    Sie nickte erneut.
    „Und wie hast du dir das vorgestellt?“
    Sie holte kurz tief Luft, ehe sie zu sprechen begann.
    „Nun ja, der Alte wird nicht ehe halt machen, bis wir in den Vorhof der Taverne gelangt sind. Dort wird uns höchstwahrscheinlich schon eine Eskorte erwarten und in dasTavernen Innere bringen. Was dann geschieht, weiß ich nicht. Ich werde wahrscheinlich zu dem Inhaber gebracht und ihr in den Kerker geworfen oder getötet.“
    „Und, was sollen wir machen?“
    „Nun ja…mich befreien.“
    Der grimmige Krieger schnellte plötzlich in die Höhe.
    „Ich steige aus, JETZT GLEICH!“
    „Nein, Warte! Setz dich wieder hin!“
    Mit Müh’ und Not zerrte Spike den sturen Kopfgeldjäger wieder auf seinen Platz.
    „Jetzt hör mal Fräulein…wie heißt du überhaupt?“
    „Funara. Aber ich bevorzuge Fu.“
    „Na gut, Fräulein Fu, so mächtig und stark wir auch erscheinen mögen, bin ich mir nicht sehr sicher, dass wir es alleine mit einem gesamten Verbrecherquartier aufnehmen können.“
    Die mysteriöse Frau namens Funara senkte betrübt ihren Blick und schwieg. Spike befand sich in einer äußerst komplizierten Lage und in einer noch komplizierteren Welt. Es erstaunte ihn, dass er überhaupt noch Ruhe bewahren konnte. Zum einen wurde er mit einem grimmigen und sturen Krieger, seinem Partner, konfrontiert und zum anderen mit einer von einer scheinbar sehr mächtigen Verbrechorganisation verfolgten, mysteriösen Frau, die sie beide in höchste Lebensgefahr brachte. Er fragte sich wie er nur in eine solch verzwickte Lage kommen konnte. Er wollte doch nur wieder zurück nach Khorinis, ins Kloster.
    Wo war er überhaupt?
    Seufzend senkte auch er seinen Blick und trug zu der Stille bei. Das Schweigen wurde erst unterbrochen, als die ersten Stimmen an ihre Ohren drangen. Sie waren in Junon angekommen.

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    „Na toll…und was jetzt?“
    Der fragende Blick des Kriegers blieb unbeantwortet. Erst als der Lärm der vielen Stimmen schon langsam unerträglich wurde, wandte sich Funara wieder an ihre "Leibwächter".
    „Der Inhaber! Wenn wir den Inhaber töten wird sicherlich heilloses Chaos ausbrechen und wir können fliehen. Außerdem müssten wir uns dann nicht mehr vor ihm fürchten.“
    Erwartungsvoll sah sie die beiden an. Der Magier erwischte sich, wie er sich in den strahlend braunen Augen verfing. Er konnte, nein, er wollte dieser Frau keine Bitte ausschlagen.
    „Nur dann hätten wir den Rest des Syndikats, um den wir uns Sorgen zu machen haben. Und überhaupt, was hindert uns eigentlich daran, dich nicht einfach ans Messer zu liefern. Wir haben ja eigentlich rein gar nichts mit der Sache zu tun. Ich bin mir sicher, wenn wir unsere Situation dem Kerl ausführlich erklären, dann…“
    „Ich habe verstanden, wir machen’s.“
    Erleichtert sah Alest seinen Partner an.
    „Ich wusste doch, dass du nen vernünftiger Kerl bist…“
    „Nein Al, ich meine wir helfen ihr.“
    „WAS? Ich weiß ja, du bist auf den Kopf gefallen, aber es muss doch wenigstens ein Fünkchen Verstand überlebt haben!“
    „Du glaubst doch nicht wirklich, dass der Kopf einer Verbrecherbande mit Niemanden wie uns verhandelt. Wie sagtest du vorhin so schön, Tote sprechen nicht. Außerdem kommen wir sowieso jeden Moment an und dann ist eh alles zu spät. Vertrau mir einfach, ich hab nen Plan.“
    „Oh toll, jetzt bin ich aber beruhigt. Willst du sie wieder mit nem Feuerregen verscheuchen? Oder vielleicht lässt du’s mal so richtig Krachen, dann bleiben vielleicht ihre Herzen stehen…“
    „Nein, noch besser, wir bestechen ihn.“
    „Bestechen? Mit was denn?“
    „Mit Gold natürlich, was denn sonst?“
    „Ich glaube kaum du hast genügend Gold bei dir, um einen Syndikatsleiter bestechen zu können…“
    „Genau da liegt der springende Punkt. Ich hab nicht genügend Geld DABEI.“
    „Ahhh…ich verstehe…was für eine hirnrissige Idee.“
    „Wir müssen ja nur zu ihm vorgelassen werden, der Rest erübrigt sich dann von selbst.“
    „Du willst ihn also tatsächlich umbringen…?“
    „Natürlich…für einen Preis…“
    Plötzlich hellte sich die Miene des Kriegers auf. Spike’s Vermutung traf genau ins Schwarze. Alest war durch und durch eine Söldnerseele.
    „Und was sagst du dazu, Fräulein Fu? Wie viel wäre dir dein Leben wert?"
    Der einzige weibliche Passagier sah die beiden entsetzt und verständnislos an.
    „Aber…“
    „Du willst uns doch wohl nicht weiß machen, dass eine Frau, die ein solch extravagantes Kleid trägt, nicht im Besitz der einen oder anderen Goldmünze ist…“
    Sie gab sich geschlagen und willigte ein, sie für ihre Mühen reichlich zu Entlohnen. Als der Krieger allerdings den genauen Lohn aushandeln wollte, hielt die Kutsche an. Sie waren angekommen.
    „Na super…gerade wo’s Interessant wurde...“
    „Pssht, Ruhe jetzt.“

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    Es dauerte nicht lange, da öffnete ihnen der Fahrer die Tür und wies sie an auszusteigen. Der Großstadt Lärm wurde von den alten Mauern und Häusern, die in einer sehr schlichten Bauweise gehalten und akkurat nebeneinander platziert wurden, aufgefangen und wiedergegeben. Der Vorhof der vermeintlichen Taverne war mit grauen Steinen, die sich im schillernden Mondlicht spiegelten, gepflastert und bot Platz für mindestens drei Kutschen. Der einzige ein, beziehungsweise Ausgang, schien der große Torbogen gegenüber der Kneipe zu sein.
    Das Begrüßungskomitee befand sich schon auf den Weg zu ihnen und wie erwartet, baten die sieben recht grimmig drein blickenden Männer, die Kopfgeldjäger eindringlich ihr Establishment zu besuchen. Es lag eine bestimmte Spannung in der Luft, die von dem anhaltenden Schweigen unterstrichen wurde. Das Gasthaus war um diese Uhrzeit gut gefüllt, wobei Spike nicht sagen konnte wie viele der Gäste dem Syndikat angehörten. Alle schienen sie wie normale Bürger einer normalen Stadt, die den Abend in einer normalen Kneipe ausklingen lassen wollten und genau das machte sie so verdächtig. Es war meist so, dass „normale“ Bürger solche Tummelplätze des Verbrechens weitestgehend mieden.
    Die kleine Gruppe wurde zu einer Treppe geführt, die zum einen nach oben und zum anderen nach unten führte. Davor durchsuchte man sie nach Waffen. Wo man bei der Frau nichts weiteres fand und bei Spike die Runensteine mit nichts gefährlichen verband, musste sich Alest nach anfänglichen Widerstandes von seinem treuen Zweihänder verabschieden.
    Hier wurde die Gruppe getrennt. Vier Mann brachten die Kopfgeldjäger hinunter in den Keller und die restlichen drei beförderten Funara nach oben.
    „Geht ganz schön tief runter hier…wohin bringt ihr uns denn?“
    Spikes Frage blieb unbeantwortet. Stattdessen schmiss man sie in eine Art Lagerraum, gefüllt mit Säcken und Fässern, und postierte zwei Wachen an den türlosen Ausgang.
    „Ihr wartet hier, bis ich wieder komme und macht ja keine Metzchen, verstanden?“
    Mit diesen Worten verschwand der scheinbare Ranghöchste unter ihnen mit einem weiteren Verbrecher den Keller.
    „Und jetzt?“
    „Warts ab…wünsch mir Glück.“
    Etwas zaghaft ging der Diener Innos auf die Wachen zu und zog etwas von seinen Finger. Es war der Ring, den ein Schmied des Klosters namens Mick erst vor kurzem zu seiner Magierweihe geschmiedet hatte. Im fahlen Licht des Erdgeschosses kam die Schönheit des verzierten Topases nicht wirklich zur Geltung, doch sollte es für den Anfang genügen.
    „Entschuldigt, aber ich glaube es liegt ein Missverständnis vor. Ich und mein Diener hier…“
    Er deutete vage auf den sichtlich überraschten Alest hinter sich.
    „…sind hier her gekommen um mit dem Inhaber einen längst überfälligen Handel abzuschließen. Es handelt sich um eine Ladung solcher Exemplare.“
    Er hielt den beiden den Ring vor.
    „Wie man unschwer sagen kann, handelt es sich um sehr viel Gold. Es hat sehr viel Zeit und Anstrengungen gekostet den hohen Ansprüchen eures Herrn nachzugehen. Also möchte ich euch doch höflichst darum Bitten, uns auf der Stelle zu ihm zu führen. Ich bin mir sicher es fänden sich noch weitere Abnehmer, die einem angesehnen Händler, wie ich es einer bin, mit ein wenig mehr Gastfreundschaft entgegen kämen…“
    „Geh zurück auf deinen Platz und halt den Mund!“
    Seufzend steckte er den Ring wieder auf seinen rechten Ringfinger.
    „Wieso wollt ihr Leute bloß nie hören…Kommunikation könnte die Welt so viel friedlicher machen…“
    „Von was zum Henker redest du da?“
    „Davon…“
    Blitzschnell winkelte er seinen rechten Arm an, holte weit aus und schlug den linken der beiden Wächter direkt an die Schläfe, wobei dieser sofort bewusstlos zu Boden fiel. Den zweiten schickte er mit einem beherzten Tritt in den Genetalbereich und einem Ellbogenschlag gegen das Genick zu Boden.
    Alest konnte seine Verwunderung kaum in Worte fassen und auch sein Gesicht tat sich sichtlich schwer, den richtigen Ausdruck für die derzeitige Situation zu finden.
    „Sag nichts. Komm lieber, bevor die Kerle wieder aufwachen.“
    Der Krieger nickte und folgte Spike die Treppen hinauf, bis in den zweiten Stock. Mit dem was sie dort vorfanden hatten sie jedoch kaum gerechnet. Die drei Männer, die Funara nach oben eskortiert hatten lagen tot vor der einzigen Tür des gesamten Stockwerks am Boden. Man hatte ihnen einen spitzen Gegenstand in den Hals gerammt. Das Blut war noch frisch und breitete sich auf den gesamten Holzboden aus. Irritiert schritten die beiden über die Leichen, wobei Alest einen der Leichen sein abgegebenes Zweihandschwert abnahm.
    Ein dumpfer, aber nichts desto trotz lauter, Schrei riss die beiden aus ihrem Trauma und Spike öffnete die Eichentür. Der Raum, der sich ihnen darbot, war den eines Fürsten würdig. Die herzhaft braun gestrichenen Wände zierten allerlei Tiertrophäen, sowie Schiffsmodelle. Der Holzboden war mit einem hiesigen, bunten Teppich ungefähr zur Hälfte bedeckt. Einige Schränke, zwei Bücherregale und zwei Pflanzen verliehen den Raum einen gewissen Charakter. Nur eines störte die Harmonie des Raumes. Der sich in der Mitte befindende Tisch und Sessel war mit Blut beschmiert. Darüber lag ein wohl gekleideter, älterer Herr; von einem Dolch erstochen worden. Es war der Inhaber der Taverne. Und hinter stand ihm die scheinbar harmlose Frau, den blutigen Dolch an ihrem Kleid abwischend. Die Männer standen einfach nur da und sahen sprachlos zu.
    „Ah, da seid ihr ja. Ihr kommt mir gerade Recht. Irgendwer muss ja die Verantwortung für die ganze Sache hier übernehmen. Nun denn, ich bedanke mich. Lebt Wohl und viel Glück.“
    Ohne weitere Anstalten zu machen, flüchtete sie durch das linke, der beiden Fenster in die Nacht. Die beiden sahen sich verwirrt an, als wenig später eine Kolonne bewaffneter Männer in den Raum kam.
    „Chef! Wart ihr das? Na wartet, ihr Penner werdet dafür büßen unseren Boss gemeuchelt zu haben. Jungs, schlagt ihnen die Köpfe ab!“
    Ein kurzer Blickaustausch genügte und schon rannten sie gemeinsam den geöffneten Fenster entgegen und nahmen einen Fluchtweg über die Dächer der Stadt. Der Sprung in die Tiefe hinterließ jedoch Spuren. So hatten sie zwar fürs erste die feigen Schläger abgehängt, doch schien sich Alest beim Aufprall das linke Bein verstaucht zu haben.
    „So ne verdammte Scheiße! Ich hät’ dich nie aufgabeln sollen! Dann hät’ ich jetzt noch mein Pferd, mein Eber Kopf, mein Kopfgeld und würde in die Heimat reiten und wär’ niemals hier her gelandet. Mit nem gebrochenen Bein, gejagt vom gefährlichsten Syndikat ganz Terra’s! Mit was hab ich das verdient?!?“
    „Beruhig dich erstmal und steig auf. Wir müssen zu aller erst von hier verschwinden, dann kannst du dich von mir aus so viel Beschweren wie du willst. Ich für meinen Teil will hier noch nicht sterben!“
    Er kniete sich mit dem Rücken zum Kopfgeldjäger und nahm ihn auf den Rücken. Sein eigentliches Körpergewicht mit dem Gewicht der schwarzen Stahlrüstung machte es dem Magier verdammt schwer, sich mit dieser neuen Last überhaupt zu bewegen. In Gedanken bedankte er sich für die strapaziöse, jedoch lohnende Schleich und Akrobatik Ausbildung, in der er zum ersten Mal in seinem Leben Muskeln aufgebaut hatte, die ihm jetzt mehr denn je zu Gute kamen.
    Schwer atmend und stark schwitzend trabte er über die Ziegelroten Dächer und sprang von einem, der zum Glück sehr nah aneinander liegenden Häusern, zum anderen.

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    Die Morgensonne fing schon an sich zu zeigen, als Spike schließlich erschöpft unter der Last des Kilomonsters auf der Hauptstraße in Richtung Mars zusammenbrach.
    „So wird das nie was…wir sind noch Meilenweit von der nächsten Siedlung entfernt.“
    „Ich…sterbe…“
    „Jetzt übertreib mal nicht. So schwer bin ich jetzt auch wieder nicht. Und außerdem bin ich auch verletzt!“
    „Was…ser…“
    Seufzend schob sich der Krieger beiseite und ließ Spike Platz zum atmen.
    „So besser?“
    „Was…ser…“
    „Man, reiß dich zusammen. Wir haben kein Wasser!“
    „Hung…er…“
    „Geh mir nich auf die Nerven. Mein Bein schmerzt schon genug für uns beide! Außerdem werden wir wohl noch ne Weile hier warten müssen. Erde ist nicht gerade das Verkehrszentrum schlecht hin…“
    Sie befanden sich nur wenige Kilometer südlich der Hauptstadt entfernt. Rational betrachtet hatte der Magier eine ganz schöne Leistung erbracht. Dennoch waren sie noch weit von dem nächsten Vorort entfernt und nur die Hoffnung, sie würde jemand mitnehmen verblieb ihnen.
    Doch schien das Glück den beiden nicht hold. Spike hatte schon seit Stunden keinen Ton mehr von sich gegeben, was Alest zu der Annahme leitete, er wäre entweder verhungert oder verdurstet. Im Angesicht der aufkommenden Mittagssonne kam ihm die zweite Möglichkeit jedoch als wahrscheinlicher vor. Die Sekunden, Minuten und Stunden verstrichen nur sehr langsam, während die Hitze das spärliche Grass austrocknete und somit einen weiteren Landstrich in kahle Erde verwandelte. Der Krieger hatte schon die Hoffnung auf Rettung aufgegeben und schloss die Augen, als er das Getrampel vieler Hufe vernahm. Sofort saß er wieder Kerzengerade aufrecht und sah gen Süden.
    Aus den Hitzeschwaden traten zunächst zwei Pferde, dann ein offener Wagen und zu guter Letzt zwei Fahrer heraus. Ein alter Mann und ein…Kind. Nur wenige Meter vor den Scheintoten hielt der Wagen an. Alest rieb sich die Augen, um sicher zu gehen, nicht in die Fänge einer Illusion geraten zu sein. Während der Alte auf dem Wagen sitzen blieb, sprang der Jugendliche herunter und ging auf den Krieger zu.
    „Al, bist du das?“
    „E-E-ED!!!“
    „Du bist’s ja wirklich…wo ist denn Charles?“
    „Ahh…mein gutes Pferd…es fiel den verdammten Feng Shui zum Opfer.“
    „WOW! Du bist den Feng Shui begegnet? Erzähl, wie waren sie?“
    „Jetzt nicht…später. Helf mir lieber auf, ich glaub ich hab mir das linke Bein gebrochen oder verstaucht. Achja, den Anderen kannst auch gleich mitnehmen. Aber was machst du hier überhaupt?“
    Der vielleicht 1,50 Meter große, rothaarige Junge grinste den schwarzen Ritter breit an. Sein schlichtes, weißes Hemd und seine braunen, bis zur Knie reichenden Hosen standen im starken Kontrast zu der Rüstung Alest’s.
    „Ich hab herausgefunden, wo man es finden kann. Und da wollt ich mich mit dir am Sammelplatz in Junon treffen. Aber das hat sich ja jetzt erledigt.“
    „Sehr gut gemacht mein Junge und jetzt helf mir auf.“
    Der Junge winkte nun auch den Alten herbei, der Spike auf die Beine half und auf die Ladefläche des Wagens gemeinsam mit Alest legte.
    „Hast du Wasser dabei Ed?“
    „Na klar, willste was?“
    „Ich brauch nichts, aber der andere sieht so aus als könnte er nen guten Schluck vertragen…“
    Ed wies den Fahrer noch rasch an, wieder umzukehren und Mars anzusteuern, ehe er eine Wasserflasche aus einer der Seitentasche der Pferde nahm, auf den Wagen kletterte und den ohnmächtigen Magier das kühle Nass einflößte.
    „Wer ist das überhaupt?“
    „Nen armer Irrer den ich aufgegabelt hab. Er wird vorläufig ne Zeit lang mein Partner sein.“
    „Du? Nen echten Partner?“
    „Ich bin auch nicht gerade unsterblich…und nen Magier auf seiner Seite zu wissen ist immer gut.“
    „Der Kerl ist Magier?“
    „Ja, wer würde denn sonst so ne bekloppte Robe tragen?“
    „Hast auch wieder recht…“
    Plötzlich regte sich etwas. Die Augen des Innos Dieners waren plötzlich wieder weit geöffnet und er setzte sich, stark Hustend und Keuchend, auf. Verwirrt versuchte er sich zu orientieren, wobei ihm als erstes die Wasserflasche ins Blickfeld rückte. Blind vor Durst nahm er sich das Gefäß und leerte es in einem Zug. Erleichtert und erfrischt zugleich ließ er sich wieder auf die Ladefläche fallen.
    „Ahh…das tat gut.“
    Neu gestärkt richtete sich Spike wieder auf und sah in das überraschte Gesicht eines Jugendlichen und in das erleichtert, lächelnde Gesicht Alest’s.
    „Hast es ja doch überlebt…“
    „Natürlich, ich bin unsterblich! Hahaha…“
    Beide lachten über den schlecht ausgefallenen Witz während Ed die Augen im Anblick der beiden Irren verdrehte.
    „Aber wer bist du überhaupt?“
    Der Magier hatte sich nun an den Jungen gewandt, der verzweifelt versuchte noch etwas aus der Wasserflasche zu holen.
    „Ich? Hehe…tja, mein Name ist Edward Roulette, aber nenn mich einfach Ed. Mein Spezialgebiet ist Informationsbeschaffung und ich bin Spitzel der Totenkopf Kopfgeldjäger Bande!“
    „Der was…?“
    Nun schaltete sich auch Alest ein.
    „Das ist nen Zusammenschluss von Kopfgeldjägern…derzeit bestehend aus ihm und mir und jetzt auch dir.“
    „Was…? Totenkopf? Wie lächerlich ist das denn? Wir müssen uns dringend noch mal über den Namen unterhalten…“
    „Das ist meine Bande und ich nenn sie Totenkopf Bande! Verstanden?“
    „Wie wär’s mit…die Innos Diener Bande?“
    „Was zum…hörst du mir überhaupt zu?“
    „Gefällt dir nicht?“
    „Nein!“
    Das Gespräch hielt noch eine Weile an, indem die beiden die Geschehnisse des letzten Abends verarbeiteten. Sie verdrängten die Tatsache, das Syndikat nun auf ihren Versen zu wissen und auch, dass die junge Frau eine kaltblütige Mörderin war.

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    Ehrengarde Avatar von Spike Spiegel
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    Die Mittagssohne stand schon hoch am Himmel, als die kleine Gruppe die Grenze zu Mars überquerte.
    „Hey Ed, da du ja sonst nichts Besseres zu tun hast, kannst du Spike ja mal ein bisschen von Terra erzählen.“
    „Häh? Versteh ich nich…“
    „Der Kerl ist ganz schön auf den Kopf gefallen und weiß so gut wie gar nichts über die Welt.“
    „Er hat sich was…?“
    „…den Kopf angestoßen.“
    „Und jetzt hat er alles vergessen!?!“
    Der Krieger nickte
    „Und nun soll ich ihm alles über Terra erzählen? Hallo…? Das lernt man in 10 Jahren Schule!“
    „Ja, die Grundlagen halt.“
    Der Junge seufzte und setzte sich zu Spike.
    „Na gut, hast du schon irgendwelche Fragen?“
    „Ähm…nein.“
    „Gut. Also fangen wir mit den Königreichen an. Terra besteht aus drei Königreichen. Erde, Mars und Ganymede. In Erde waren wir noch vor kurzem. Da ist so gut wie alles ziemlich herunter gekommen, seitdem sie den Krieg verloren haben. Das einzig sehenswerte dort, sind die Tavernen in der Hauptstadt Junon und den Wald der Feng Shui, auch Toten Wald genannt. Jetzt gerade befinden wir uns in Mars. Das größte und mächtigste Königreich der dreien. Besondere Landmarken gibt es hier nicht. Suchst du aber nach etwas Aufregung oder einfach nur Arbeit, so ist Soria, die Hauptstadt des Landes, die erste Anlaufstelle. Ganymede war einst das kleinste Königreich, jetzt ist es ungefähr mit der Erde gleichgezogen. Sind alles Ruhige und zum größten Teil auch Nette Leute da. In der Hauptstadt Rhapsody wird die alljährige Leturgie Feier, das größte und wildeste Fest ganz Terras, abgehalten. Auch befindet sich dort das Uganda Gebirge, die höchsten Berge in ganz Terra. Nun ja, dann gibt’s noch Titan…is nichts weiter als ne riesige Wüste. Man munkelt das Syndikat Serenade hätte da sein Hauptquartier…aber das ist nur so nen Gerücht.“
    Angestrengt lauschte Spike den Worten des Jungen, als ihm eine Frage in den Sinn kam.
    „Du hattest etwas von einem Krieg erwähnt…?“
    „Ach ja, der 50 jährige Krieg. Ist schon ne Weile her. Er endete etwa vier Jahre vor meiner Geburt. Jede Nation hat ihre eigenen Ansichten, welche Gründe zu dem Beginn des Krieges führten. Mars, die Sieger, schieben die Schuld auf die jahrelange Arroganz der Erde. Die Erde, die Verlierer, wiederum beschuldigen das Aggressive vorgehen von Mars als Auslöser. Ganymede, die Unbeteiligten, glauben es lag in der Natur der Menschen, einen weiteren Krieg anzuzetteln. Nach dem Krieg tauchten allerlei Gerüchte auf. Wobei die einen besagen, Ganymede hätte Mars gegen Ende des Krieges mit Waffen und Vorräten unterstützt und somit das Kriegsende entschieden, besagen andere das Syndikat hätte im Verborgenen die Faden gezogen. Jedenfalls ist Mars nun das größte und mächtigste der drei Königreiche, wobei Königreich nicht mehr ganz zutreffend ist. In letzter Zeit hat sich das Volk oder viel mehr der Adel in der Politik durchgesetzt. Ein Rat bestehend aus 12 senilen Adeligen hat nicht nur ein Veto Recht in der Gesetzesgebung, sondern auch ein fünfzig prozentiges Stimmrecht. So ist der König, Servok Sansibar, der mächtigste Mann Terras und zugleich der Herrscher mit den meisten Machteinbußen. Nun ja, die Erde ist unter der Herrschaft des Cousins von Servok und somit unter direkten Einfluss von Mars. Und Ganymede ist und bleibt ein Land des Handels.“
    Es schien ihm, je mehr er über diese unbekannte Welt erfuhr, desto mehr Fragen drängten sich in ihm auf.
    „Und was ist mit den Religionen der Nationen? Wo kann ich am besten weitere Magier antreffen?“
    Ed lächelte kurz.
    „Magier findet man überall an den Akademien, der Hauptstädte. Sie fungieren dort als Lehrer und beherrschen die Magie der vier Elemente. Es gibt etliche Religionen auf ganz Terra verstreut. Doch hat sich die Gesellschaft vom Götterglauben abgewandt, sodass es keine offizielle Landesreligion mehr gibt. In Terra ist Reichtum eine Religion und Gold ein Gott. Es ist eine traurige Gesellschaft…manchmal wünschte ich als Feng Shui geboren zu sein…“Wieder fiel der Name dieser „Geschöpfe“ die ihn bei Ankunft in dieser Welt angegriffen hatte.
    „Feng Shui…sind das nicht irgendwelche kranke, Wilde?“
    „Nein! Das ist ein Irrglaube, populär unter den Ignoranten Terras!“
    Alest fing an zu Lachen.
    „Sag das noch mal, nachdem du ihnen begegnet bist…“
    „Ihr versteht nicht! Auch wenn von ihnen nicht viel bekannt ist, so wissen wir doch, dass sie etwas beschützen. Man weiß von zwei Stämmen, die es sicher gibt. Zum einen die Beschützer des Waldes, denen ihr im Toten Wald schon begegnet zu seien scheint und zum anderen die Beschützer der Berge, die sich im Uganda Gebirge befinden. Man munkelt auch von einem Stamm, der sich in den Dünen Titans verstecken sollen, doch kam noch keiner Lebend zurück um davon berichten zu können…“Spike sah den Jugendlichen verständnislos an.
    „Und was ist nun so toll an ihnen…?“
    „Sie sind die Beschützer Terras! Es heißt, sie seien gemeinsam mit Terra geboren worden und wurden von dem Planeten beauftragt, ihn zu beschützen. Sie stehen auch in engen Kontakt mit den Naturgeistern und dem Planeten, der es ihnen erlaubt mysteriöse Waldmagie zu wirken. Das ist doch unheimlich spannend, findest du nicht auch?“Der Magier runzelte die Stirn.
    „Eigentlich…Nein. Sie haben bei mir einen ziemlich schlechten Ersteindruck hinterlassen…“
    „Ach, auch egal. Das wären so die Grundlagen. Wenn du irgendwelche Fragen haben solltest, dann stell sie mir ruhig. Ich werd sie dir wohl so gut wie immer beantworten können.“
    Er grinste kurz breit und setzte sich dann wieder neben den Alten. Während Spike über seine Lage nachdachte, richtete sich Alest auf und wandte sich Ed zu.
    „Was ich dich die ganze Zeit eigentlich schon fragen wollte…wer ist der Alte da überhaupt?“
    Der Junge musste Kichern.
    „Ach das, das ist Bernd. Ich hab ihn in der Nähe von Soria aufgegabelt. Er stand da so allein am Wegrand, da hab ich ihn gefragt ob er Fahren kann. Seitdem kutschiert er mich durch die Gegend.“
    „Ich glaub’s ja nich…“

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    Neuling Avatar von Thengroth
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    Thengroth ist offline
    Kapitel 2: Träumer

    [Bild: traeumer.jpg]

    Das matte Schwarz der steinernen Wand, des steinernen Bodens, des steinernen Throns leuchtete im Schein der Fackel auf. Er war müde und doch störten sie ihn unentwegt. Er wunderte sich wie furchtlos und unbekümmert sich ein Mensch seinen Tod stellen konnte, solang er nur noch nichts von ihm wusste oder ahnte.
    Der kleine Mann ging den langen Flur entlang auf ihn, der da auf den steinernen Thron saß und wartete, zu. Man hatte ihn eine Nachricht überbracht, eine schlechte, traurige Nachricht vom Tod eines seiner engsten Vertrauten durch die Hand zweier Kopfgeldjäger.
    Ein kaltes Lächeln zierte das Gesicht des Tyrannen, als er sich erhob und die Treppen hinunter zu dem Boten stieg, sein Schwert fest umklammernd. Er legte dem verwirrten und nun auch etwas ängstlichen Diener beruhigend die linke Hand auf die Schulter und sah ihm tief in seine grauen Augen. Sie schienen jetzt schon Tod zu sein.
    Mit einer Träne in den Augenwinkeln durchstieß er sein langes Einhandschwert in den Leib des Boten, der daraufhin mit einem lauten Schrei in sich zusammensackte.
    Er war enttäuscht mit Terra. Terra hatte ihn enttäuscht. Es hatte ihn jemanden von Bedeutung genommen. Also musste auch er Terra jemanden von Bedeutung nehmen. Ihre Beschützer sollten alle fallen, bis kein einziger mehr die Geheimnisse des enttäuschenden Planeten beschützen konnte.
    Mit müdem Gesicht zog er seine Waffe aus dem toten Leib des Mannes, wusch das Blut an seiner Kleidung ab und steckte das Schwert zurück in seine Scheide. Langsam kniete er sich neben der Leiche hin und machte Anstalten ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
    "Ich habe doch gesagt, ich möchte nicht gestört werden."
    Mit einer raschen Handbewegung schloss Thengroth die Augen des Leichnams, ehe er sich wieder erhob und zu seinem Thron zurückkehrte, um zu Warten. Zu Warten und zu Denken. Wie er es immer zu tun pflegte.

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon wachte,doch er nicht mehr in der Taverne auf dem Hof,und die Schmerzen in seinem Magen waren auch weg.
    Er lag auf einer schönen grünen Wiese,es war warm und die Sonne schien auf ihn herab.Es war wunderschön an diesem Ort.
    Er musste bestimmt draußen sein,denn die Besitzer der Taverne mögen es bestimmt nicht,wenn einfach einer in der Taverne rumliegt.
    Ja,so musste es sein.Doch als er in der Taverne war,war es früher Morgen und jetzt war es mindestens Vormittag,hatte geschlafen,oder war er etwa tot?
    Er wusste es nicht,das einzige was er noch wusste,war,dass er erstmal aufstehen sollte,sonst würden wohlmöglich noch irgendwelche Tiere kommen und ihn fressen.
    Als er wieder auf den Beinen war,betrachtete er die Landschaft,die sich ihm bot:Überall waren wundervolle grüne Wiesen,die an manchen Stellen mit Blumen übersäht waren.
    Er ging ein wenig herum,bis er eine große Taverne sah.
    Er beschloss sie zu betreten,um festzustellen wo er hier überhaupt war.
    Sie war nicht weit entfehrnt,doch schienen seine Beine etwas Müde zu sein.
    Er schleppte sich mühselig zu seinem Ziel,was nicht wirklich in den Rest der Landschaft passte.Trotzdem war er froh einen Ort gefunden zu haben,wo andere Menschen sind und ihm vieleicht helfen könnten.
    Er betrat die Taverne und sah überall Männer mit vollen Krügen sitzen,die sich amüsierten.
    Er ging zur Theke und setzte sich dort hin.Ein Wirt kam zu ihm und fragte was er denn haben möchte.
    "Ähhm,ich brauch nichts,aber,hört sich jetzt bescheuert an,wo bin ich hier?"
    Der Wirt lachte laut,anscheinend hielt er Irgamon für verrückt.Immerhin ist es auch seltsam,wenn jemand fragt wo er denn sei.
    "Wo du bist?Du bist in Terra."
    Irgamon erschrak.
    "Was zu Beliar ist Terra,und wo liegt es?"
    Sagte er sich.

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    Schwertmeister Avatar von Xion1989
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    Xion1989 ist offline
    Xion wachte auf. Der Himmel war Grau und die Umgebung Braun. Es war eine tote Landschaft und alles was sich hier herumtrieb war Tot oder kurz davor es zu sein. Diese Umgebung verunsicherte Xion doch sehr. Eine riesige Wüste voller Sand. Xion hatte jetzt schon Heimweh nach seinem Sumpf doch konnte er ihn nicht sehen. Wo zur Hölle war er. Plötzlich fraß sich etwas wie eine Stimme durch seinen Kopf. Wurde er wahnsinnig?

    Xion...
    Wer ist da? Was machst du in meinem Kopf?
    Ich bin der Schöpfer.
    Ja und? Das interessiert mich nicht. Wo bin ich. Wie komme ich in den Sumpf?
    Es gibt nur einen weg zurück. Du musst mir eine Zeit lang dienen.
    Was? Ich diene nur dem Schläfer!
    Anders kommst du hier aber nicht raus.
    Ok... Was kann ich für euch tun?
    Es sind noch ein paar Leute aus Khorinis hier. Sie werden versuchen mich in die Schranken zu weisen. DU jedoch hast die Aufgabe sie davon abzuhalten. Wecke ihr vertrauen!
    Ja wohl meister...


    Es war grausam . Xion war wie ein Sklave des so genannten Schöpfers. Nun war es an ihm hier raus zu kommen...

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon konnte nicht glauben,dass er in höchstens einer Stunde von Khorinis zu einer Welt namens terra gelangen konnte.Er dachte nach,wie er von hier verschwinden könnte,als plötzlich eine Stimme im seinem Kopf anfing zu sprechen:

    Irgamon,Irgamon.

    Die Stimme kam ihm bekannt vor,als hätte er sie schon einmal gehört.
    Er überlegte wo.
    Du bist nun mein Sklave...

    "Was sagte die Stimme da,ich sei ein Sklave?"
    Fragte er sich verwirrt.
    Ja,du bist nun mein Eigentum,und du wirst für immer hier in meiner Welt bleiben.

    "Wie kann das sein?"
    Fragte er sich und fühlte wie der Schweiß ihm dem Nacken runterlief.
    Du warst schonmal hier,doch nun wirst du etwas länger bleiben,als bei deinem letzten Besuch.

    Irgamon erschrak,war er wirklich schonmal hier gewesen,und dann wann?
    Fragen über fragen häuften sich,doch fand er keine Antwort für sie.
    Das einzige was ihm blieb war irgendwie herauszufinden,ober er hier doch nicht einfach abhauen könnte.

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    General Avatar von MrMilti
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    Um ihn herum nur Dunkelheit, die ab und zu von fahlen Lichtern durchbrochen wurde. Es sah beinhae wie ein Tanz aus, wie sich die Lichter durch die Schwärze bewegte und es wirkte schon beinahe harmonisch, würde er nicht ein sehr ungutes Gefühl dabei haben. Langsam sah er das Bild etwas schärfer, schienen diese Lichter doch nicht einfach nur Helle Punkte in der Dunkelheit zu sein, sondern langsam zeichneten schemenhafte Gesichter darin ab. Genau erkennen konnte er keines von ihnen, aber glaubte er in einem das Gesicht dieser Frau zu erkennen, die ihn schon in den Nächten zuvor immer wieder im Schlafe besucht hatte.

    Plötzlich wurde alles in grelle Rot- und Gelbtöne getaucht, die sich wild umzügelten. Immer mehr, immer greller brannten sie sich in das Bild des Adepten, während der Schemen der Frau ihm immer näher kam. Es war eine Hitze, die sich im Geiste MrMiltis ausbreitete udn trotzdem schauderte es ihm vor Kälte, als die Silhouette ihn erreicht hatte und sich eine Stimme in seinen Kopf bohrte: "Es ist soweit!"



    In einem grellen Lichtblitz wurde der Adept aus dem Schlaf gerissen, sodass die Gegend um ihn herum nur in blassen kraftlosen Farben erkennen konnte. Doch wo war er hier? Was war passier? Er war doch gerade noch im Hof des Klosters und nun fand er sich hier an diesem Ort wieder, der ihm völlig fdremd war. Zaghaft senkte sich das Licht und ließ zunehmend Konturen des Landes erkennen, was ihn jedoch noch zunehmender verwirrte. Um ihn herum waren hohe Baumwipfel, während er anscheinend zentrisch in einer kreisrunden Licht ung lag. Auf dieser Lichtung wuchs das saftigste Gras, das er je gesehen hatte, jedoch nicht um ihn herum. Er lag einfach im Staub, auf einem leeren Flecken, der etwa einen Durchmesser von drei Metern hatte. Es schien, als würde das Leben diesen Ort meiden und nichts als verbrannte Erde zurück lassen. Er versuchte sich aufzurichten, strauchlete bei dem Versuch etwas. Seine Beine knickten durch und er fand sich auf seinen Knien wieder, seine Hände vor ihm auf den Boden gestützt. Es schien, als hätten seine Kräfte ihn verlassen und nur ein hauch von Leben war in seinem Körper verblieben. Wo war er nur und wie lange hatte er hier gelegen?

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #17
    General Avatar von MrMilti
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    Langsam kehrte der Hauch des Lebens in den Leib des jungen Adepten zurück, und eine gewisse Wärme machte sich in seiner Brust breit. Seine Arme begannen zu zittern, als er sich vom Boden abdrückte und versuchte auf die Beine zu kommen. Noch etwas ermattet richtete er sich auf und reckte seinen Kf in den Himmel, wo ihm eine hell leuchtende Sonne entgegen schien. Er holte tief Luft und sog die kühle Brise tief in seine Lungen.

    Dann kam es ihm so vor, als würde die Brise um ihn herum stiefer zu werden und ihn umkreisen. Aber es war mehr, es kam ihm beinahe so vor, als würde er in dem Pfeifen des Windes eine Stimme wahrnehmen, erst nur leise, kaum erkennbar, dann wurde sie nach und nach deutlicher.

    "All die, die schwachen Geistes sind, werden sich immer meinem Willen beugen." hauchte es ihm aus der Brise entgegen.
    "Wer spricht da? Was soll all das hier?" stammelte der Adept von sich, während er sich taumelnd umdrehte, allerdings niemanden sehen konnte.

    "Ich bin der Schöpfer, Herr über die Schwachen. Ihr seid meine Werkzeuge und ihr werdet mir dienen.." verklang die Stimme im Wind und war verschwunden, obwohl der Adept garnicht wusste wo sie hergekommen war.

    Irgendetwas sehr seltsamen war hier im Gange. Noch niemals hatte er diese Gegend gesehen, war er überhaupt noch in Khorinis? Wenn ja musste es sehr abgelegen sein, war er doch schon fast auf der aganzen Insel gewesen, aber diese Landschaft war ihm niemals aufgefallen. Alles um ihn herum wirkte sehr befremdlich und so konnte er ersteinmal nur in eine willkürliche Richtung losmarschieren. Mit etwas Glück würde er auf Menschen treffen und einmal ein paar Antworten auf die Massen an Fragen finden, die seinen Kopf heimsuchten.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    Irgamon konnte es nicht fassen,dass er angeblich gefangen seien sollte,in einer Welt,die wahrscheinlich nur ein Traum ist.
    Er verließ die Taverne und betrat die Wiesenvon welcher er gekommen war.
    Sie war immernoch schön,doch wurde es Abend und damit kälter,doch Irgamon machte das nichts aus.Er lief immer weiter,bis er an den Rand einer Wüste gelangte.Es war erstaunlich,dass eine wundervolle grüne Landschaft und eine so karge Wüste fast direkt nebeneinander lagen.Er dachte nach,ob er versuchen solte sie ein wenig zu erkunden.Zwar hatte er kein Wasser,aber er würde nicht weit hinein gehen.
    Er wagte den ersten Schritt und es schien als würde nichts besonderes geschehen.
    Er hatte in der Taverne beschlossen,dass er alles genau überlegen sollte,bevor er etwas tun würde,so wollte er sicherstellen,dass ihm nichts passieren würde.
    Er ging ein wenig weiter und schaute sich dann um.
    Überall nur Sand,so weit das Auge reicht nur Sand.
    Es schien als würde es nichts bringen hier hinzugehen,deshalb kerhte er lieber um und schritt in die andere Richtung der Wiese.
    Als er an der Taverne vorbeikam,fiel ihm ein,dass er noch nicht wusste,ob sie in dieser Welt,wo er sich befand,mit Gold,wie in Khorinis bezahlen.
    Er betrat sie erneut und fragte den Wirt.
    "Kann ich ein Bier?Und was kostets?"
    Der Wirt schaute ihn an und sagte:
    "Das macht 5 Gold."
    Der Wirt gab ihm einen Humpen.
    Irgamon bezahlte und begann zu trinken.
    "Zum Glück ist etwas Gold in meiner tasche."
    Dachte er sich und setzte sich an einen Tisch.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #19
    General Avatar von MrMilti
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    MrMilti ist offline
    Die Nacht war bereits hereingebrochen, als er endlich die Baumgrenze erreichte. Immer noch umrauhnte der Wind den Adepten, rief im Worte zu auf die er aber versuchte zu ignorieren. Er wollte diesem Geist oder Dämonen, oder was auch immer dieser 'Schöpfer' war nicht nachgeben, was auch immer er im Schilde führte. Wenn er ihm nachgeben würde, wäre er wirklich nur mehr ein Werkzeug dieses Geschöpfes und es war Adanos allein, dem er sein Leben gewidmet hatte. Sich den Befehlen dieser Kreatur zu beugen würde das Antlitz seines Standes besudeln und somit blieb nur ein einziger Weg: Er musste sich gegen diesen Schöpfer stellen, selbst wenn das sein Ende bedeuten würde.

    Doch seine Gedanken waren diesem Wesen anscheinend nicht entgangen, peitschten doch unzählige Windböen um ihn herum, als wollten sie ihn zum aufgeben zwingen. Er presste sich gegen einen Baum, kauerte sich ganz eng an den Boden und versuchte sich so gut es ging gegen den immer heftiger werdenden Wind zu schützen. So kauerte er ganz alleine, mitten in diesem fremden Land in tiefster Dunkelheit und betete nur um Erlösung. Er zog seine Robe eng um seinen Körper, trotzdem wurde es immer frostiger um den Adepten bis er sich in seiner Verzweiflung schon fast aufgeben wollte. Da begann er wieder die Stimme wahr zu nehmen.

    "Gehorche mir oder du wirst, hier, jetzt in dieser Jämmerlichkeit dein lächerliches Dasein beenden."

    Der Adept konnte nur mehr den Kopf senken und die Augen schließen, worauf hin der grausam klirrende Wind verstummte.
    Der Schöpfer hatte gewonnen, wenigstens für den Moment.

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    Schwertmeister Avatar von Xion1989
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    Xion1989 ist offline
    Es war ein stiller Abend und Xion saß in der Wüste. Mitten auf einer Düne doch schien es nicht kalt zu sein. Als ob der Schöpfer ihn vor der Kälte schützte. Es war garnicht mal schlecht dem Schöpfer zu dienen und so wie es aussah tat er seine Arbeit gut. Er musste jedoch dringend aus dieser Wüste denn der Schöpfer hatte ihm gesagt das er sich richtung Osten aufmachen sollte. So schritt er nun langsam in diese Richtung doch viel Xion eines garnicht auf. Er war anders gekleidet. Er trug zwar immernoch seine Baalrobe doch war diese Schwarz , Rot und Blau gewesen. Dies verwirrte Xion doch sollte ihn das nicht weiter aufregen da er diese Robe äusserst schön fand. Doch nun senkte er den Kopf und schritt weiter. Wie ein Tuch überdeckte die Nacht alles andere und Xion fühlte sich schon fast so das er den Schleier brechen könnte. Um ihn herum wirbelte sich der Sand auf und dies machte Xion sorgen. Sollte dies etwa ein Tornado werden? Nein das durfte nicht passieren. Wie von einer Blutfliege gestochen nahm Xion die Beine in die Hand und rannte wie ein bekloppter doch verfolgte der Sandsturm ihn. War es etwa ein Schutz gegen die Witterung? In der Wüste würde es ja eh nicht regnen und von daher brauchte er auch keinen Schirm. Langsam schritt Xion nun weiter und sah nun auch die letzten Dünen. Er hatte es fast geschafft doch sackte er plötzlich zusammen. Der Schöpfer sprach wieder zu ihm.

    Xion ich habe informationen für dich.
    Dann mal her damit Meister.
    Du bist ganz nah an einem aus Khorinis. Es ist ein Adept und er ist auf der Wiese hinter den Dünen. Verfolge ihn ein Stück aber wehe du verrätst mich dann wirst du Sterben.

    Xion grinste und stand wieder auf. Da war sie nun. Die Wiese. Ruhig zündete er sich einen Traumruf an und lief dem Adepten hinterher. Natürlich immer genau so das er nicht gesehen wurde.

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