-
[GM]Der Stein der Macht
[Bild: main.jpg]
Dunkelheit wird immer sein.
Unsere Sache ist es, den Funken des Lichts festzuhalten,
der aus dem Leben überall da hervorbricht, wo die Ewigkeit die Zeit berührt.
-
Lehrling
Was bisher geschah...
Zusammen mit dem Schwarzmagier Fargas war der alte Druide Barrin aufgebrochen, um nach dem sagenumwobenen Stein der Macht zu suchen, dessen Bruchstücke in Khorinis und ganz Myrtana verborgen liegen. Dieses mächtige Artefakt zu vernichten ist die Aufgabe des DruidenGroße Mächte wirken in jedem dieser Splitter, denn ward ein jedem Splitter die Macht eines der Elemente - Licht und Schatten, Feuer und Wasser, Natur und Stein - eingegeben. Aber nicht nur sie, auch der dunkle Magier Norgoth ist auf der Suche nach den Splittern. So ist er es auch, der den beiden den ersten Splitter vor der Nase wegschnappt und damit entkommen kann.
Um noch gegen Norgoth ankommen zu können, sammeln sie eine kleine Gruppe von Wagemutigen um sich, sodass sich letztlich sieben Recken auf die Reise zu einem weiteren Splitter machen:
Die beiden Söldner Redsonja und Ganzo, der Templer Kaligulas, sowie Lina Suavis, ebenfalls Schwarzmagierin, und natürlich Fargas und Barrin sebst. Nicht zu vergessen ein seltsamer Verrückter namens Grath, der jedoch mehr zu wissen scheint, als er selbst und alle anderen wohl für möglich gehalten hätte.
Ihr Weg führt die Gefährten ins Minental, schlimmer noch sogar hinter die Palisaden der Orks, wo sie alsbald einen verstoßenen Orkschamanen ausfindig machen können, der einen weiteren Splitter für sich beanprucht. Der vereinten Macht der Sieben hat er jedoch nichts entgegenzusetzen und auch ein weiterer Trupp von Orks kommt zu spät, um sie noch aufzuhalten. So gelingt es dem alten Barrin schließlich nach einem kurzen Gefecht der Gruppe gegen die Orks, sich und die anderen in Sicherheit zu bringen. Jedoch wo sie der Teleportationszauber hingebracht hat, vermag wohl nicht einmal der weise Druide zu sagen...
Geändert von Barrin (07.04.2005 um 23:53 Uhr)
-
Ein Himmlischer Wald, grün bewachsen, sachte fiel das Licht durch die Baumkronen auf den Boden und hinterlies ein himmlisches Lichtspiel auf dem Boden. Vertäumt blickte Kaligulas sich um und konnte alle Gruppenmitglieder mehr oder weniger in der Nähe ausmachen, angeordnet wie sie in der Höhle noch gegen die Orks kämpften lagen sie nun alle auf dem Waldboden.
In der Ferne zwitscherte ein Vogel sein einsames Liedchen und wurde vom sanften Rauschen der Bäume unterstüzt in seinem Lied.
Ein leises Schnauben, das immer lauter wurde ertöne dazu stampfte ebenfall irgendetwas so hart auf den Boden, das die Erde anfing ein wenig zu vibrieren.
Kaligulas sah in die Richtung aus der er das Schnauben vermutete und erspähte einen Ork, kaum mehr zwanzig Schritt von der Gruppe entfernt.
,,Ein Ork!?" Kalle riss die Augen weit auf und riss seinen Körper in die Höhe.
Reflexartig griff er nach dem Kriegshammer und wurde mit der ernüchternden Tatsache betraut, das dieser mehrere Schritte neben ihm lag und der Ork immernoch näher kam.
So schnell es ihm möglich war griff Kalle in den Beutel mit den Runen in der Hoffnung die Windfaustrune zu erwischen.
Er beförderte einen der drei Steine zu tage, blicke auf diesen und kam zu dem entschluss, das es die Lichtrune war.
,,Na toll...die gefährlichste von allen..." murmelte der Templer, warf dem Ork die Rune an den Kopf und griff ein weiteres mal in den Beutel.
Diesmal war es aber der richtige Stein den er in die Hand bekam.
In der rechten Hand die Rune und die Linke Handfläche auf das Gesicht des Orks gerichtet stand er nun da und wartete den richigen Moment ab.
Dem Ersten Schlag des Mächtigen Biestes konnte der Templer gerade noch zur Seite ausweichen. Entsprechend der Handlung seiner "Beute" blickte der Ork dämlich auf die Stelle, an der der Krieger soeben noch gestanden hatte und bekam einen so starken Windstoß ab, das es ihm das Gleichgewicht nahm, er zu Boden ging und sich nur langsam wieder aufrichten konnte.
Für den Templer war dies genug zeit um zu dem Krummschwert zu spurten und sich die Waffe zu schnappen.
Runen waren zwar ganz passable Waffen aber mit dem Schwert konnte der Templer um einiges besser umgehen.
Die beiden Kontrahenten rannten beide mit erhobener Waffe aufeinander zu. Die ersten Schläge der Beiden parierten sich gegenseitig. Funken stoben durch die Luft und das unerträgliche Geräusch von aufeinanderkrazendem Metall lag in der Luft.
Kalle drehte sich auf den missglückten Schlag zur Seite weg und schlug dem Ork in die Seite.
Der Schmied fluchte als die Klinge nicht so wirklich ins Fleisch eindringen wollte und drehte sich ein weiteres mal um so viel Schwung zu bekommen wie nur irgend ging. Der sich eben noch vor Schmerzen krümmende Ork hatte sich wieder aufrichten können und hatte nun einen Gesichtsausdruck der grausamer und Blutrünstiger nicht sein konnte.
Das ende der Zweiten Drehung beendete das Leben des Orks aprupt mit einer mehr oder weniger fachmännischen Enthauptung.
Mit einem Diagonalen Schlag trennte der Templer den Schädel des Untiers vom Rumpf. Die Spitze des Krummschwertes Kaligulas` grub sich in die Erde ,der Orkkopf fiel mit einem harten Aufprall auf den Boden und der Körper der Grünhaut sackte leblos in sich zusammen.
Als der Rest der Gruppe wenige Augenblicke später zu sich kam, saß Kaligulas auf einem Baumstamm in der Nähe und war damit beschäftigt sein Schwert zu schleifen.
Als er den alten Mann erblickte, wie er aufstand, sprang der Templer von dem Baumstamm und ging auf den Mann zu.
,,Habt ihr den Ork mitteleportiert?" brüllte Kaligulas den Mann erbost an.
,,Macht ruhig so weiter wenn ihr wollt das wir alle draufgehen..."
-
Ruhig betrachtete Barrin den Templer einen Augenblick um sich dann ungerührt abzuwenden, was Kaligulas nicht unbedingt ruhiger werden liess. Ganz im Gegenteil, er schien dem Alten bei der nächsten Gelegenheit die Worte aus dem Mund prügeln zu wollen. Obwohl Redsonja sich ebenfalls wie ein Spielball dieses Mannes fühlte, der ihnen immer etwas weniger verriet, als er hätte tun sollen und dessen Absichten ihr mehr als schleierhaft waren, legte sie dem Freund besänftigend ihre Hand auf die Schulter. "Lass uns die Umgebung erkunden gehen. Wer weiss ob uns hier noch ganz andere Dinge erwarten als eine Hand voll Orks." Sprach sie mit ruhiger Stimme.
Fargas schloss sich den beiden nicht an, sonder wollte auf Lina aufpassen. Schliesslich schien keiner der Anwesenden zu wissen, ob noch weitere Orks wie aus dem Nichts erscheinen würden. Grath fragte die junge Frau gar nicht erst, denn sie hatte ihm immer noch nicht verziehen, dass er sie damals auf der Banditenburg ignoriert hatte und dies nun fortzuführen schien und um Ganzo schien sich Barrin kümmern zu wollen. Immerhin etwas, denn Redsonja vertrauten dem Druiden, dass er ihren Schüler wieder auf die Beine bekommen würde.
Kurz darauf versuchten sich Kaligulas und Redsonja einen Weg durchs Unterholz zu bahnen. Die Söldnerin schob immer wieder Äste zur Seite, und versuchte durchs Dickicht zu spähen. Schlussendlich entschied sie auf einen der Bäume, der besonders stabil schien hinaufklettern zu wollen und ehe der Schmied sie von diesem Vorhaben abhalten konnte, hatte sie bereits den untersten Ast erklommen.
In immer luftigere Höhen gelangte die junge Frau und immer heftiger schaukelten die Äste unter ihr hin und her. Dann sah sie ihn, leicht in Nebel gehüllt und nur über einen schmalen Pfad, der sich steil in die Höhe wand erreichbar. Spitze Felsen hefteten sich an den Fuss des mystisch wirkenden Turmes und Redsonja packte das Verlangen sogleich dort hin aufzubrechen. Gebannt starrte sie in die Richtung das Bauwerkes und wurde erst durch die Stimme des Freundes wieder aus ihren Gedanken gerissen. In Windeseile kletterte sie wieder durch das Geäst hinunter, blieb hier und da hängen, kratzte sich die Haut auf, doch kümmerte sie sich nicht darum. Einmal entglitt einer der Äste ihrem griff und sie wäre beinahe gestürzt, doch schien eine unsichtbare Hand festhalten zu wollen.
Kaum landete sie mit ihrem letzten Sprung vor Kaligulas plauderte sie los: "Ich habe einen Turm gesehen. Er, er... " Doch ihr fehlten die Worte um diesen Anblick zu beschreiben. "Kaligulas, ich muss da hin." Sie packte ihn an seiner Hand und wollte ihn hinter sich herziehen. "Nicht so überstürzt. Lass uns zuerst zu den anderen zurückkehren. Wir sollten uns hier nicht aus den Augen verlieren. Als Gruppe ist unsere Überlebenschance bestimmt um einiges grösser." Stoppte der Templer Redsonjas Euphorie und forderte sie mit einem Lächeln auf gemeinsam mit ihm zu ihren Gefährten zurückzukehren. "Du hast ja recht..." Gestand sie ihm ein, doch ihr Gesicht verriet, dass ihre Vernunft nur knapp gesiegt hatte, denn obwohl sie Kaligulas zurück zu den Anderen folgte, wanderte sie in Gedanken in die entgegengesetzte Richtung, zu diesem geheimnissvollen und faszinierenden Turm.
-
Lehrling
Barrin sah den beiden Kriegern noch einen Moment lang nach, wie sie im Wald verschwanden, wobei sein Augenmerk besonders dem Templer galt. Ein ungehaltener, unwirrscher und unbeherrschter Kerl...aber vielleicht musste man das ja sein, wenn man ein guter Krieger sein wollte. Barrin wusste es nicht, wollte und würde es nie erfahren. Und es war ebenso belanglos, wie die dumme Frage des Templers. Natürlich hatte er den Ork mit teleportiert, was aber auch nur daran gelegen hatte, dass dieser sich weiter in die Höhle vorgekämpft hatte, als die anderen Unholde. Hätte Barrin vielleicht jeden einzeln fortzaubern sollen? Damit der Rest zerfleischt wird? Wäre mit Sicherheit viel besser gewesen, als sich diesem einen Ork zu stellen. Vermutlich hatte dieser Kaligulas noch nie in seinem Leben einen Teleportzauber in seinen Händen.
Der Blick des Druiden folgte einem Geräusch in den Ästen, konnte jedoch im ersten Moment nichts Ungewöhnliches entdecken. Erst bei genauerem Hinsehen erkannten die Augen des Alten dort, wo Bewegung in den Baumkronen auszumachen gewesen war, einen Vogel, der ihm nur allzu bekannt war. Das schwarze Gefieder, der weiße Kopf und nicht zu vergessen die scharfen und stets wachsam funkelnden Augen, welche ihn mit gleichem Interesse zu mustern schienen. Ein Adler...rief er sich ins Gedächtnis. Das konnte viel bedeuten. Vielleicht war es aber auch nur ein erstaunlicher Zufall. Die Zeit würde es wohl zeigen.
Das wimmernde Aufstöhnen des verwundeten Söldners, der in seiner Ohnmacht wirr und zusammenhangslos zu fantasieren schien, wies Barrin wieder auf das hin, was er eigentlich vor gehabt hatte. Dem im Sterben liegenden Mensch noch irgendwie helfen. So beugte er sich also zu Ganzo nieder und untersuchte dessen Wunde. Die Rüstung war gebrochen worden und die Waffe schien sich tief in die Schulter des Söldners gegraben zu haben. Erst einmal musste der Brustpanzer ab. Das erledigten auch sogleich Fargas und dieser Grath - von dem Barrin immernoch nichts recht zu halten wusste. Nachdem das also geschafft war, begann der Druide sich die Wunde näher anzusehen. Starke Blutung, tiefer Einschnitt...und der Atem des Schwindenden war auch alles andere als ruhig und regelmäßig. Um es kurz zu machen: mit den wenigen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, war der Söldner wohl nicht mehr zu retten.
Kopfschüttelnd ließ er von dem Patienten ab.
"Dem Armen ist nicht mehr zu helfen."
Das war die niederschmetternde Wahrheit, was sich auch sogleich auf den Gesichtern der Umstehenden - Fargas, Lina und Grath - widerspiegelte.
"Aber..." setzte der Schwarzmagier an, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
"Ihrse gehabts der Splitters, richtik? Kemüsstens helfts!"
Der Splitter! Natürlich! Wie hatte er den nur vergessen können. Geschwind ließ er seine Hand in die Robentasche gleiten und holte sogleich das grün erstrahlende Artefakt hervor. Aber wie konnte Grath wissen, dass der Splitter und dessen Naturmagie dabei helfen konnten. Sicherlich konnte man es vermuten...aber um zu vermuten, dass diese einen im Sterben liegenden Menschen wiederbeleben konnte, musste man schon sehr optimistisch sein...oder verrückt...
Jedoch, wie so vieles in diesem Moment, war es nicht von Belang, wie es dazu gekommen war. Es galt schnell zu handeln. Barrin schloss den Splitter fest in seine Hand und ließ die Kraft durch seine Adern strömen. Im gleichen Moment führte er die andere Hand langsam auf die Stirn von Ganzo zu, bis er schließlich die Hitze des Fiebers spüren konnte. Kurz bäumte sich Ganzo auf, kreischend erhob sich der Adler, der zuvor noch im Geäst beobachtet hatte, dann herrschte Ruhe. Der Söldner war schwach, aber er würde wieder zu sich kommen und gesunden.
-
Neuling
Er saß allein in seinem Turm, in der Spitze des Turms, um genau zu sein. Licht hüllte den ganzen Saal in eine allumfassende Helligkeit. Die Sonnenstrahlen fielen durch unzählige Fenster, Öffnungen und Tore. Langsam erhob er sich von seinem Throne und schritt scheinbar ohne Laut durch die Säulenreihen auf eines der Tore zu, die wie ein jedes andere der sechs auf einen kleinen Balkon führte, der einen erstaunlichen Blick über die Landschaft bot, wenn denn die Wolken einmal einen Blick auf selbige gewährten. In diesem Moment zeigte sich ein bezauberndes Bild, da die dünne Wolkenschicht eher leichten Nebelschwaden glich und das Umland in einen weißen Schleier zu hüllen schien.
Der selbe Schleier war es denn auch, der von einer winzigen Gestalt durchbrochen wurde. Erst noch ein schwacher Punkt in der Ferne kam das, was sich bald als Vogel, bald als Adler identifizieren ließ, auf ihn zu. Mit einem kreischenden Aufschrei breitete das Tier anmutig seine Schwingen aus, um daraufhin elegant auf dem Geländer niederzusitzen.
"Na, was hast du denn, mein gefiederter Freund?" ertönte seine Stimme in einem melodiösem Singsang, während bleiche Finger über den Kopf der Kreatur strichen. Zur Antwort schien ihm nur der forschende Blick des Vogels zu begegnen. Er jedoch verstand, verstand sehr gut sogar. Und was er vernommen hatte, gefiel ihm nicht sonderlich. Ganz und garnicht. Diese Fremdlinge...sie schienen anders zu sein, als jene Gestalten, die er bisher zu Gesicht bekommen hatte. Zumindest dieser bärtige Alte machte diesen Eindruck. Was von den Anderen wohl zu halten war?
Vielleicht sollte er das ja herausfinden. Lieber sollte man auf Nummer sicher gehen, als hitnerher überrascht zu werden. Es war zwar unwahrscheinlich, dass noch mehr von des Alten Schlages unter ihnen war, aber wenn einer darunter war, mochten vielleicht auch noch weitere darunter sein. Das Gefieder des Tieres immernoch streichelnd bäugte er sich zu ihm nieder und gab dem Vogel einige Worte ins Ohr. "Nun ziehe von hinnen, mein gefiederter Freund!" und der Adler erhob sich noch im selben Augenblick und segelte wieder hinab in den Schleier des Nebels, hinab in den Wald, hinab...
-
Mit Weiten Augen beobachtete Lina das ungewöhnliche Schauspiel, welches Barrin mit dem Teil des Splitters veranstaltete. Schneller, als sie der Ork wohl verursacht hatte, war die Wunde wieder geschlossen und dem Krieger schien es wieder besser zu gehen. Wie war so etwas möglich? Magie konnte ja viel, so hatte die Magierin gehört, doch dass der Splitter eines Steines die Macht hatte, Menschen von Schmerzen zu heilen, wäre ihr nie eingefallen. Renata hatte einmal davon gesprochen, sie sei Heilerin, wenn sich Lina recht entsann. Vielleicht konnte sie es ihr auch beibringen. Oder Ceron? Er musste ja irgendwas mit ihrem Kopf gemacht haben, dass sie auf einmal wieder lesen konnte. Wirklich interessant…
Noch immer hatte ihnen jener seltsame Magier verschwiegen, was es sich mit dem Splitter, den sie in der Kolonie fanden, auf sich hatte. Wenn es jedoch ein Splitter war, musste er zwangsläufig zu etwas Größerem gehören. Irgendeine Aura wirkte auf die Schwarzmagierin, die sie nicht deuten konnte. Es war, als schwang eine höhere Macht in der Umgebung. Eine Macht, die wohl alles umher beeinflussen konnte. Ein flatterndes Geräusch hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Der Blick der jungen Frau wandte sich in dessen Richtung. Ein Vogel, erkannte sie lediglich das fliegende Tier, welches mit geschmeidigen Bewegungen seiner Flügel in der Luft empor stieg und davon flog. Fliegen schien wahre Freiheit zu sein. Doch was war Freiheit überhaupt? Waren sie nicht alle Untergebene einer höheren Macht? Der Macht Beliars, der sie folgten oder einer anderen? Auch der Templer musste einem Gott folgen, dem Schläfer. Ob es die Söldnerin ebenso machte, blieb wohl in den Sternen verborgen.
Ein weiteres Mal erregte das schlagen irgendwelcher Flügel Linas Aufmerksamkeit. Danach folgten weitere derselben Sorte aus anderen Richtungen. Auch ertönten die Rufe der Tiere aus den Baumkronen, deren Äste sich leicht bewegten. Lina spürte etwas. Die Aura schien sich zu verändern und… „Au!“, rief sie, als sie etwas hart am Rücken traf. „Was bei den Göttern?!“ Ihr Blick erfasste einen Vogel, der hinter ihr auf dem Boden lag und im Begriff war, sich wieder aufzurichten. Weitere folgten und stürzten sich auf die Gruppe hernieder. Nur Fargas’ Kampfstab hinderte einen der lästigen Flugtiere daran, direkt auf Linas Kopf zuzustürzen. „Was soll denn das? Barrin?!“ Doch musste Lina schon zu ihrem Stab greifen, bevor der alte Mann etwas sagen konnte…
-
Grath hatte die Wunderheilung mit großen Augen verfolgt, hatte staunend verfolgt, wie langsam wieder Leben in das Gesicht des Söldners gekommen war. Doch inzwischen hatte sich bereits die nächste Gefahr offenbart. Vögel - überall. Sie waren wie aus dem Nichts gekommen. Nur ein kurzes unruhiges Flattern in den umliegenden Baumkronen hatte sie angekündigt. Un nun schien die ganze Lichtung von ihnen erfüllt zu sein. Ihnen allen auszuweichen war unmöglich. Dennoch bemühte sich Grath darum, keinem der Tiere zu schaden. Trotzdem geschah es ab und an, dass ein winziger Körper bewusstlos zu Boden ging, nachdem er sich in die Haut von Grath zu bohren versucht hatte. Zum Glück regten sich die meisten nach wenigen Sekunden schon wieder. Es war wirklich merkwürdig - das befand sogar Grath selbst. Das Wohl der Vögel lag ihm mehr am Herzen als sein eigenes. Auch wenn er spürte, wie aus der ein oder anderen Wunde warmes Blut rann. Jedes Mal, wenn der Stab von einem der beiden Schwarzmagier einen Vogel traf, hielt er für einen Moment den Atem an, bis sich diese bald wieder in die Lüfte erhoben.
Der alte Druide indess hatte wohl eine ähnliche Hülle geschaffen, wie es zuvor schon der Ork-Schamane getan hatte. Jedes Mal, wenn eines der Tiere auf ihn niederstürzte und ihm hätte die Augen oder sonst was ausstechen müssen, erstrahlte jene Barriere von Neuem in pulsierenden Grüntönen und warf den Angreifer zurück. All die Zeit stand Barrin den Stab hoch erhoben, den Splitter in seiner Hand ruhig da, doch glaubte Grath auf seiner Stirn Schweißperlen schimmern zu sehen. Wie lange das Schild wohl noch halten mochte? Wenn sich nicht bald etwas änderte, würden sie es bald erfahren. Grath fragte sich genauso, wie lange er wohl noch durchhalten mochte. Er wusste es nicht. Nach wie vor versuchte er den vogelartigen Geschossen durch allerlei Hüpfen, Springen, Ducken und Ausweichen zu entkommen. Nach wie vor gelang ihm dies einiger Maßen. Dennoch, über kurz oder lang würden ihn und auch die anderen die Kräfte verlassen.
Nur...wegrennen konnten sie nicht. Den immernoch geschwächt am Boden liegenden Söldner konnten sie nicht einfach so zurücklassen. Und ihn mitschleppen konnten sie genau so wenig. Als Grath dann Kaligulas und - wie hieß das Weib noch gleich...Na auch egal. Und die Hoffnung, dass die Beiden irgendetwas an der Situation ädnern konnte, gab er auch schnell wieder auf, da auch sie von einem kleinen Heer an Schnäbeln maltretiert wurden. Nach einer weiteren Kombination von Sprüngen und Rollen fiel sein Blick wieder auf Barrin.
Und genau in diesem Augenblick geschah es: Nach einer schieren Flut an Attacken durchschlug ein Adler das magische Schild und warf den Alten noch im selben Moment zu Boden. Glitzernd flog dabei der Splitter durch die Lüfte und aus reiner Intuition heraus sprang Grath danach und fing es auf, bevor eines der Vögel womöglich noch selbigen packen konnte. Inständig hoffte er, die Tiere würden endlich verschwinden und sie in Ruhe lassen und...
Mit wildem Geflatter leerte sich die Lichtung. Eine letzte Feder sank noch taumelnd zu Boden. Dann herrschte erneut Ruhe.
-
Die Gruppe war weitergezogen und errichtete nun ihr Lager auf einer kleinen Lichtung.
Ein kleines Feuer wurde entzündet und die Gefährten wärmten sich an den Lodernden Flammen. Barrin kümmerte sich ein wenig um Graths Wunden und Fargas sprach leise mit Lina.
Die Sonne war schon lange hinter dem Horizont verschwunden und die Gruppe war nun mehr oder weniger schutzlos den Nacht ausgesetzt.
Kaligulas saß abseits und spielte mit seiner WindfaustRune herum.
Er lies die trockenen Blätter auf dem Boden ein kleines Tänzchen tanzen. Die Blätter wogen sich hin und her, flogen hin und wieder einige Zentimeter auf und fielen dann wieder zu Boden. Der Templer lies immer wieder kaum spürbar einen kleinen Windhauch aus den verschiedensten Positionen entstehen und wieder verschwinden.
Vielleicht bemerkte dieser Druide dadurch ja, das der Templer doch nicht so inkompetent war wie er aussah. Immerhin konnte der Kämpfer auch schon mit Runen umgehen.
Das Feuer war fast nur noch Asche, die letzten Glühenden Holzscheitespendeten Kaum Licht als Kalle aufstand und zu Redsonja ging, die am Feuer saß und sich die kalten Glieder wärmte.
Er stupste seiner Freundin kurz auf die Schulter um sie nicht allzusehr zu erschrecken und ihr zu deuten, das noch jemand für sie da war.
Der Rest der Gruppe schlief schon lange und die beiden Kämpder schienen als Einzige noch wach zu sein. Kalle legte ebenso wie Redsonja, die Hand auf die Schulter seiner Freundin.
,,Danke das du mich beruhigt hast. Ich hätte mich warscheinlich kaum beherrschen können..." flüsterte er ihr zu ,setzte sich langsam neben sie und wärmte sich ebenfalls an der übrigen Glut.
-
Fargas erwachte am nächsten Morgen durch einen kurzen Schmerz in seinem Rücken, dem sogleich ein weiterer Schlag folgte.
"Los, los. Aufgestanden. Wir haben keine Zeit zu verlieren!"
"Ist ja gut, Alterchen." brachte er genervt hervor, während er sich langsam regte. "Ich bin ja wach..." Sanfter geweckt worden bin ich aber auch schon, bei Beliar! Aber diese Worte ersparte er sich, schienen sie ihm im Moment doch etwas fehl am Platze. Der schmerzende Rücken schien zumindest für einen Augenblick vergessen, als er mühseelig seine Augen aufschlug und sein Blick auf Lina fiel, die neben ihm ebenfalls ihre müden Glieder reckte.
Ein Lächeln zierte sein Gesicht, während er sich nun für die Weiterreise bereitmachte. Das ging auch recht schnell, da sie ja kein großes Lager aufgeschlagen hatten. Und ein Bach um sich zu waschen schien auch nicht in der Nähe zu sein. So warf er sich einfach seine Robe über und ließ die Decken im Rucksack verschwinden, um aus selbigem daraufhin seine Wegzehrung hervorzuholen.
"Nichts da! Dafür haben wir keine Zeit."
Keine Zeit? Keine Zeit für's Frühstück? Barrin musste es wirklich verdammt eilig haben. Würde es wohl im wahrsten Sinne des Wortes eine "Weg"-zehrung werden...
So machten sie sich also allesamt mehr oder minder murrend abmarschbereit. Der einzige, der es anscheinend ebenso eilig hatte, schien Grath zu sein. Zumindest rannte der schon auf seine merkwürdige, vierbeinige Art und Weise voraus, als die andern gerade mal zusammengepackt hatten. Naja, mochte vielleicht auch daran liegen, dass er nichts zusammenzupacken hatte. Wie konnte man nur so halbnackt umherspringen? Kopfschüttelnd sah er diesem Verückten nach und folgte daraufhin Barrin, der sie wie immer zur Eile trieb.
-
Lehrling
-
Die Gruppe war wieder weitergezogen. Geführt von dem Druiden. Fargas und Lina gingen direkt hinter dem Alten her, Fargas hatte sich den Stab wie ein Joch über die Schultern gelegt und die Arme über die Waffe gelegt, damit sie nicht herunterfiel.
Redsonja und Kaligulas bildeten die Nachhut der Gruppe und beobachteten die Umgebung akribisch genau und suchten nach irgendwelchen potentiellen Fallen oder hinterhalten, nach der Sache mit den Vögeln war Kaligulas gegenüber der Natur in diesem Fleckchen Land misstrauisch geworden. Er traute nicht einmal mehr dem Moos, das an den Bäumen wuchs.
Der Druide wanderte weiter und weiter ohne ein Wort zu sprechen. Als sie am Berg angekommen waren begann der Aufstieg.
Je näher sie dem Gipfel mit dem Turm kamen desto kälter und nebliger wurde es, vielleicht waren es auch einfach die Wolken, Kaligulas wusste es nicht genau. Aber eines wusste er mit bestimmtheit, sie würden mit Sicherheit am Gipfel nicht mit Fanfahren emfangen werden.
Über Nacht hatten sie kurz geschlafen und waren im Morgengrauen wieder weitergezogen. Der Gipfel rückte immer näher, fast schon in greifbare Nähe und dem Templer wurde immer unbehaglicher je näher die dem Turm kamen. Derjenige, der den Turm an diesem Platz errichtet hatte mochte bestimmt keinen Besuch.
-
Jetzt wäre der Zeitpunkt gewesen um Angst zu verspüren, Angst vor dem was ihnen vielleicht oder besser gesagt sehr wahrscheinlich bevorstand, doch sie spürte nur noch die Neugierde. Das verlangen das Tor zu diesem Turm zu durchschreiten. Sie genoss es, wie der Nebel dichter wurde und sie einhüllte um sich schlussendlich vor dem Tor des Turmes wieder zu lichten. Redsonja versuchte ihre Faszination zu verbergen, doch ihre Augen hingen förmlich an jeder Kleinigkeit, die sich in ihrem Blickfeld abzeichnete.
Die letzten Schritte bis zum Tor legte die Söldnerin wie in Trance zurück, um schlussendlich die Hände nach dem massiven Tor auszustrecken. Schnell musste Redsonja jedoch bemerken, dass sich dieses Tor nicht einmal um Haaresbreite verschieben zu lassen gedachte. Durch stossen würden sie hier auf jeden Fall nichts erreichen, aber eine Falle oder ein ähnlicher Mechanismus war auch nicht auszumachen. Nur eine eiserne Verzierung, schmückte die dunklen Holzflügel.
Lange blieb Redsonja unbewegt stehen, mass jede Handbreite der Türe mit den Augen ab, suchte nach Regelmässigkeiten und nach Auffälligkeiten. Schlussendlich wandte sie sich zu ihren Gefährten: "Kommt Zeit kommt Rat." Meinte sie lachend aus dem Dämmerzustand erwachend. Denn dass sie hier nicht umdrehen würde, das brauchte sie wohl keinem zu sagen und auch in den Gesichtern der anderen las sie, dass jeder einzelne in Gedanken das Tor zu öffnen versuchte.
-
Fargas kümmerte sich im Moment weniger um das verschlossene Tor, sondern viel mehr um Ganzo, der immernoch ziemlich erschöpft aussah. Kaum dass sie das Ende des Weges und damit den Turm erreicht hatten, hatte der Söldner sich niedersinken lassen. Sicher, der Aufstieg war anstrengend gewesen. Dennoch schien er ziemlich mitgenommen zu sein. Mehr als es ein gesunder Körper sein würde.
"Barrin, seid Ihr sicher, dass es Ganzo schaffen wird?" bemerkte der Schwarzmagier mit ruhigem Ton. "Er sieht wahrlich nicht gut aus."
"Ach was!" erwiderte der Druide daraufhin ohne sein Augenmerk auch nur einen Moment von den Turmfassaden abzuwenden. "Es geht ihm gut. Lasst das getrost meine Sorge sein."
"Das würde ich gern, aber mir scheint, dass eure Sorge ganz anderen Dingen gilt."
Ein scharfer Blick blieb die einzige Antwort darauf. Immerhin drängte Barrin nun Redsonja bei Seite, die ihrem Schüler inzwischen ebenfalls Beistand leistete, und warf zwar einen kurzen, aber zumindest doch einen Blick auf den Söldner. "Ich sagte doch, es geht ihm gut. Er braucht nur etwas Ruhe. Dann geht es ihm bald besser." Doch das Gesicht von Ganzo schien anderes sagen zu wollen.
"Ruhe," warf Redsonja mit etwas besorgter Miene ein. "die er auf unserem Weg nicht finden wird."
"Also gut, also gut." Widerwillig richtete sich der Druide auf, indem er sich auf seinen Stab stützte. "Ich werde ihn in eure Heimstatt bringen, Fargas. Wie hieß es noch gleich...?"
"Kastell."
"Ja, ich werde ihn dort hinteleportieren. Dort dürfte er seine Ruhe finden, habe ich recht?"
Fargas bestätigte dies mit einem knappen Nicken und beobachtete dann, wie der Druide einige unverständliche Worte in den Wind sprach und der Körper von Ganzo daraufhin in ein schwaches Licht getaucht wurde, das bald stärker, bald wieder schwächter wurde. Dann war der Söldner verschwunden. Und Barrin wandte sich erneut dem Turm zu.
Inzwischen hatten Sonne und Mond ihr kurzes Duell vollzogen, woraufhin der Himmel in Dunkelheit getaucht wurde und das zartes Licht auf den weißen Wänden des Turms zurückgeworfen wurde. Die Zeitzt verging und die helle Scheibe am sonst bis auf einige Sterne dunklen Himmelszelt schob sich immer weiter gen Zenit.
"Hey, was ist denn das?" rief Kaligulas dann plötzlich, der den Turm ein paar Meter weit umrundet hatte, die Augen auf die Fassade gerichtet.
Schnell hatte sich die nun etwas kleiner gewordene Gruppe um den Templer versammelt und betrachtete das mysteriöse Schauspiel der bläulich schimmernden Schriftzüge. Ein jeder schien für sich herausfinden zu wollen, was diese fremdartigen Zeichen wohl heißen mochten. Fargas ging in Gedanken all die merkwürdigen Sprachen durch, die er in irgendeiner Weise einmal gesehen hatte. Doch keine schien zu passen. Doch die bedrückende Ruhe wurde bald von Barrin durchbrochen:
"Wenn des Adlers Schattenschwingen im morgendlichen Lichte strahlen..." begann der Druide, wurde aber sogleich von Grath unterbrochen, der den Satz anscheinend ohne es selbst zu bemerken in klarster Sprache weiterführte: "...packe seine Flügel und lass dich von ihm hinfort tragen."
"Aha, und was heißt das nun?" bemerkte Kaligulas unwissend, während die anderen indess Grath anstarrten. Der antwortete jedoch auf die Frage des Templers wieder in seiner gewohtn gebrochenen Art und Weise: "Michse kelaubens seits Rätseln. Aber michse nix gewissens Lösunks."
Auch Barrin schien nicht gänzlich aus den Wortern schlau zu werden. Oder aber er verriet es ihnen nicht - wie so vieles. So beschloss man vorerst auf das besagte 'morgendliche Lichte' zu warten. Während der Rest der Gruppe schlief, musste stets einer wachen, um die anderen beim ersten Morgenstrahl zu wecken.
So wurde Fargas wieder einmal viel zu früh am nächsten Morgen geweckt. Diesmal aer wenigstes nicht durch einen Schlag in sein Kreuz sondern durch die kräftige Stimme von Kaligulas, der aufgeregt versuchte, sie alle wachzubekommen. Als Fargas die Augen aufschlug, wurde der weite westliche Horizont bereits in ein sanften Rotton getaucht. Als sie schließlich endlich auf den Beinen waren, ragte auch schon der erste Sonnenstrahl über die im Dunst liegenden Wälder und fiel auf Turm und Tor. Angespannt besah Fargas sich die Gegend. Doch der kurze Aufschrei einer weiblichen - Linas Stimme ließ ihn und die anderen aufschrecken. Gerade noch sah er, wie sie im Schatten des Tors verschwand - Augenblick mal. Das Tor stand offen? Eilig hielt Fargas auf den Spalt zu und auch die anderen folgten. Gerade rechtzeitig, denn kaum dass auch Grath hindurch gehüpft war, warf sich das Tor wieder ins Schloss und ließ sich nicht mehr bewegen.
-
Kalle nahm sofort nachdem die Tür wieder zurück ins Schloss gefallen war den Kriegshammer vom Rückenschaft und holte weit aus. Der Druide stellte sich der Waffe in den Weg und rührte sich nicht von der Stelle. Er blieb einfach mit ausgebreiteten Armen vor der Tür stehen und schwieg den Templer mit ernster Mine an.
Langsam, wie eine Leinwand fiel ebenfalls der selbe toternste Gesichtsausdruck über das Antlitz des Templers und er lies den Kriegshammer zu boden sinken, legte ihn ab und wog den Kopf langsam erst auf die rechte Schulter und dann auf die Linke Schulter, wobei ein lautstarkes Knacken zu vernehmen war.
Kurz darauf faltete der Krieger die Hände und stämmte sie von sich, wobei ebenfalls ein lautsarkes Knacken zu vernehmen war.
Barrin hatte sich selbst nach diesen Drohgebärden immer noch nicht von der stelle gerührt.
Die Wut im Templer stieg mehr und mehr an, die Adern an der Stirn traten hervor und sein Gesicht färbte sich langsam blutrot. Wenn der Druide nicht in den nächsten Sekunden den Weg räumte, würde er aus dem Weg geräumt werden.
Anstatt den zweiten Zweihänder zur Hand zu nehmen belies es der Templer bei seinen Bloßen Händen und eh er sich versah, hing der Druide in der Luft. Im Rücken die schwere Holztür und vor der Brust die Hände des Templers, die seine Kleider und ihn fest hioelten wie ein Schraubstock.
,,Wenn ich schon nicht mit der Waffe die Tür einschlagen soll... vielleicht denn besser mit eurem Schädel ? Legt noch einmal Hand an Redsonja und ich zeige euch den schnelltsten Weg von diesem Berg hinunter... und dann werde ich nicht so zärtlich sein wie jetzt."
Kaligulas löste seinen Griff und lies den Mann zu Boden fallen, sollte er doch endlich von seinem hohen Ross herunterkommen.
Mit sichtbar pulsierender Halsschlagader schritt er von Barrin weg und hob den Kriegshammer behutsam vom Boden auf. Nicht das die Waffe seines alten Lehrmeisters noch von seiner Laune den Schaden davontrug.
-
"Kaligulas, Kaligulas." Ertönte Redsonjas beruhigende Stimme. "Wir sind immerhin in dem Turm drinnen. Irgendetwas sagt mir, dass dies seine Richtigkeit hat und wie wir reingekommen sind werden wir auch wieder herauskommen. Bestimmt." Sie lächelte und doch verspürte sie eine gewisse Genugtuung darüber, dass Barrin einmal in die Schranken gewiesen wurde. Schliesslich hatte er sie wegen Ganzo im Unklaren gelassen, obwohl er genau wusste wie sehr sie von Vorwürfen gequält wurde.
Dann wurde jedoch ihre Aufmerksam durch den Anblick des Turmes abgelenkt. Redsonja drehte sich einmal um die eigene Achse, betrachtete die steinernen Wände, bis ihr Blick an einer unscheinbaren Wendeltreppe hängen blieb, die sich in die Höhe wand, doch zuerst erkannte sie noch etwas anderes, was sie ihr unerklärlich erschien. Auch hier drinnen schwebte ein feiner Nebelhauch über dem Boden. Genauso stellte sich die Söldnerin den Atem eines Drachen vor. Doch nicht einmal diese Vorstellung machte Redsonja Angst. Nicht der kleinste Schauer rieselte ihr den Rücken hinunter.
Diese Tatsache mahnte die Söldnerin zur Vorsicht. Sie wusste was durch Magie alles an Unmöglichem zu bewerkstelligen war. Vielleicht wurde hier ihre natürliche Angst einfach ausgeschaltet um sie unvorsichtig in eine Falle zu locken.
-
Lehrling
Es dauerte einen Moment, bis Barrin seine Fassung und damit auch seine nichtssagende Miene wiedergefunden hatte. Danach jedoch schienen seine Augen noch leerer, sein Blick noch ausdrucksloser als zuvor. Der Druide dachte nach, dachte sogar ziemlich stark nach. Weniger allerdings über das törichte Verhalten des Templers, als viel mehr über den Turm. Er spürte vielerlei widersprüchliche Dinge in den magischen Strömen.
Schon als sie die Spitze des Berges erreicht hatten, hatte er die Vermutung gehabt, dass dieser Turm etwas besonderes darstellte. Doch schon in dem Moment, da sie ihn betreten hatten, war er sich dessen völlig sicher gewesen - dieses Gemäuer, ein jeder Stein, der hier aufgetürmt worden war, schien aus reinster Magie zu bestehen. Das erklärte auch die ungewähnliche Helligkeit des Raumes, obwohl doch kaum ein Licht von draußen einfallen konnte. Und es erklärte ebenfalls die sture Handlung von ihm gegenüber Kaligulas. Sicher war es möglich, magische Barrieren auch mit weltlichen Mitteln zu durchbrechen, aber das galt nur in begrenztem Maße. Im Besten Fall wäre garnichts passiert, hätte der Templer auf die Tür eingeschlagen - im schlimmsten Fall, dann würden sie vermutlich nicht mehr hier stehen und zögerlich herumstehen.
Eben diese Tatsache missfiel Barrin. Und dennoch stellten sich ihm noch so viele Fragen. Aber zunächst einmal mussten sie weiter. So führte er die Gruppe die Wendeltreppe auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes hinauf, die sich mit jeder Windung einige Meter hinaufschraubte und schließlich in der Decke verschwand, um sie auf die nächste Ebene des Turmes zu führen.
Dort angekommen endeten die weißen und vermutlich marmornen Stufen und offenbarten einen Raum, der ebensogut der vorige hätte sein können. Nichts zu erkennen außer einer weiteren Treppe, wiederum auf der gegenüberliegenden Seite, und den wabernden Nebelschwaden, die auch hier den Boden der Kenntlichkeit entrückten. Doch da war noch etwas. Ein leises Summen, ja fast ein melodiöses Pfeifen. Aber schien es keine sinnvolle Erklärung dafür in diesem Raum zu geben. Er spürte auch keine sinnvolle Erklärung in diesem Raum. Viele der Widersprüche, die er noch im unteren Stockwerk erahnt hatte, schienen nun klar und deutlich vor ihm zu liegen - bildeten aber trotzdem ein nicht begreifbares Gewirr an magischen Strömungen.
"Was ist? Worauf wartet Ihr?" durchbrach Kaligulas ungeduldig die herrschende Ruhe, die bis dahin nur von dem regelmäßigen, leisen Summen und Pfeifen gestört wurde und trat im selben Moment noch an dem Druiden vorbei in den Raum hinein.
"Bleib stehen, du Narr!" Geistesgegenwärtig packte Barrin mit einer solchen Kraft den Templer bei der Schulter, die man ihm wohl kaum zugetraut hätte, sah man diesen gebrechlichen, alten Mann. Vielleicht war das auch der Grund, warum Kaligulas innehielt. Denn soviel Kraft um den Krieger aufzuhalten, besaß Barrin mit Sicherheit nicht. Aber es war nun wohl an der Zeit, zumindest etwas zu erzählen, was von Bedeutung sein dürfte, um diesen Turm lebend wieder zu verlassen:
"Dieses Gemäuer und alles um uns herum besteht aus reinster Magie." Um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, trat er neben den Templer und führte seinen Stab in einem langsamen Halbkreis von seinem Körper weg, um damit in die Ferne zu deuten. Was er jedoch nicht ahnte, war das leichte Aufflackern einer kaum sichtbaren, magischen Barriere, als sein Stab durch diese glitt. "Und das ist eine Anomalie..." sagte er mehr zu sich selbst, als zu den anderen, bis er die fragenden Blicke der anderen bemerkte. "Anomalien entstehen, wenn das magische Gefüge in besonderem Maße aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Daher rührt dann auch dieses abnormale Summen und Pfeifen. Wie dies genau funktioniert, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Sicher ist jedoch eines: wäre einer von euch da hineingelaufen, wäre er jetzt nicht mehr am Leben. Womöglich hätte er das zerbrechliche Gefüge dieses magischen Turms dadurch sogar vollkommen durcheinander gebracht und ihn damit zum Einsturz gebracht."
"Und was schlagt Ihr vor nun zu tun?" wollte der Schwarzmagier wissen, der von dieser magischen Anomlaie recht beeindruckt schien.
"Nun, es wird wohl einen sicheren Pfad hindurch geben. Schließlich muss es möglich sein, diesen zu betreten. Damit der Erschaffer dieses Gebildes ungestört bleibt, wird er wohl eine der ihm eigenen Magien verwenden, was das Ganze schwierig machen dürfte. Denn über die Magie des Lichts oder des Windes verfüge ich nicht. Und wohl auch keiner von euch."
-
,,...Und wohl auch keiner von euch." Da sah man malö wieder ,was dieser Mann von der Gruppe hielt... Kalle kramte im Runenbeutelchen nach den beiden Runen.
Nur einen Augenblick später hielt er die Windfaustrune in der Hand und zeichnete mit winzigen Windstößen kleine Muster in den Rauch am Boden. Barrin drehte sich zu dem Kämpfer mit dem üblichen leeren Gesichtsausdruck um und nickte ihm zu.
,,Tu es..."
Der Templer umgriff die Rune fester und holte mit der anderen Hand aus, als würde er dem Druiden im nächsten Moment einen Kinnhaken geben wollen. Als er die Hand weit genug ausgeholt dachte, griff er in die Luft als würde er eine zweite Rune dort packen wollen und riss die Hand wieder nach vorne in Richtung der Gruppe. Dem Schwung des Armesfolgte ein regelrechter Sturm, der durch den Raum Fegte und alles mitriss was nicht niet und Nagelfest war einige kleine Kiesel wurden mitsammt dem Nebel aufgewirbelt wobei der Nebel sich noch eine Zeit lang in der Luft hielt und die 'Anomalien' wie Barrin sie nannte sichtbar machte. Die wabernden Formen in der Luft waren durchsichtig wie Wasser und wechselten ihre Form ständig. Jetzt wo man sie sehen konnte, war es wohl ein leichtes den Raum ohne große Gefahren zu durchqueren.
-
Erstaunt über die Künste der Magie, welche dem Templer geschenkt waren, schritt sie Barrin hinterher, der die Gruppe, wie schon die ganze Zeit über, führte. Mit offenem Mund beobachtete sie einerseits die grün flimmernden Magiebarrieren - oder was diese Anomalien auch sein sollten. Wie so oft, hatte Lina nicht das rechte Ohr für ausschweifende Ausführungen alter Menschen gehabt. - und andererseits Kaligulas, der, seine Rüstung voller Stolz tragend, hinter Redsonja her marschierte. Offenbar war er doch kein so einfacher Mann, der nichts außer dem Waffenkampf beherrschte. Ihm schenkte der Schläfer seine Magie, wie sie eigentlich nur die Baals verwandten. Jedenfalls so weit, wie sich die Magierin entsann. Schon vor einiger Zeit, als sie sich noch alle in der Höhle des Minentals befanden, hatte Lina das Licht, welches aus seinen Händen emporstieg, verwundert. Nun allerdings änderte sich dies in eine Art Bewunderung, die sie Kaligulas eigentlich nicht offenbaren wollte. Was waren denn schon Schwarzmagier, besäßen sie nicht eine natürliche Arroganz gegenüber Anderen?
Lina folgte derweil den Schritten des Templers die zweite Treppe hinauf. Der Turm musste wahrlich ein großer sein; was er eigentlich auch war, wie sich Lina einen Augenblick später erinnerte. Immerhin hatte auch sie ihn von draußen sehen können, als alle wartend vor dem Tor standen. Man konnte gar die Spitze nicht mehr erkennen, so hoch ragte sie in den Himmel, der wolkenlos verblieben war, ohne etwas seines Blaus einzubüßen. Auch normal, dachte sie sich nur und nahm die nächsten Stufen. Irgendetwas in ihrem Kopf schien mit der Zeit offenbar zu merken, wie schusselig und unnütz die Gedankengänge der Magierin oftmals waren. Doch sandte es, sofern es überhaupt existierte, keine weiteren Reize an den Körper der jungen Frau.
„Endlich.“, hauchte die Ungeduldige, als sie sich beinahe wieder an Kaligulas’ Rücken die Nase gestoßen hätte, weil dieser ohne Vorwarnung angehalten hatte. Vorsichtig, wie von selbem angewiesen, folgten alle Barrin in den nächsten Raum, dessen Lichtverhältnisse offenbar nicht sehr gut auskalkuliert worden waren. Ferner sah man bloß graue Schemen, die sich nur schwer als Hände, Rücken oder gar Spiegel an Wänden und Decke erkennen ließen. Spiegel. Was sollten Spiegel in einem Raum ohne Licht? - Eigentlich war dieser Gedankengang nicht gänzlich richtig. Tatsächlich nämlich gab es einen kleinen Lichtstrahl. Zwar hätte dieser niemals zur Belichtung des rund wirkenden Zimmers ausgereicht, doch ward er offenbar von etwas reflektiert. Erst bei näherem Betrachten ließ sich feststellen, was eigentlich die einzig mögliche Möglichkeit darstellte: Ein Spiegel! Heureka. „Was ist den Heureka?“, meinte Lina abwesend, dem Verlauf des Lichts folgend. Irgendwer würde sicherlich etwas gesagt haben, das einer Antwort gleich kam, doch machte die Magierin weniger die Anstalten darauf zu achten, als etwas in den Augen einer Statue zu lesen, welche von dem Strahl angeleuchtet wurde.
„Hier steht was. - ‚Das Licht erhellt den Raum.’“ Die erschlagende Neuigkeit, mit der Lina niemals als Lösung für das Problem der Dunkelheit gerechnet hätte, verarbeitend, zückten sie offenbar zugleich mit Kaliuglas und Fargas ihre Lichtrune, um dem Dunkel Abhilfe zu schaffen…
-
Grath beobachtete mit großen Augen, wie sich aus den kleinen Lichtfunken über den Köpfen der drei Magier - nein, nein...zwei Magier und dieser komische Krieger - je eine hell leuchtende magische Kugel bildete. Und mit dem magischen Lichte schien sogleich auch ein greller Blitz durch den Raum zu eilen, der ihn blendete und dazu bewegte sich unter einem lauten Aufschrei die Hände schützend vor die Augen zu reißen und ebenso einige Schritte zurückzutaumeln. Unglücklicher Weise musste er dabei natürlich gegen einen der vielen Spiegel des Saals stoßen.
Mit einem weiteren Aufschrei stürzte er über die glänzende Oberfläche, landete Kopf über auf dem Boden und versetzte dabei den Spiegel in wilde Rotationen. Ein gleißendes Lichterspiel zuckte daraufhin durch die Luft, indem sich immer wieder Strahlen magischen Lichtes brachen, widerspiegelten und die trübe Dunkelheit vertrieben.
Langsam fand der Spiegel wieder zu seiner Ruhelage zurück und inzwischen hatte auch Grath sich an diese grässliche Helligkeit gewöhnt. So konnte er gerade in dem Moment die Augen wieder öffnen, als irgendwo zwischen den funkelnden Lichtern, die die bespiegelte Decke zurückwarf, ein bläulicher Schimmer erschien und auf die Statue mit der Inschrift niederfuhr. Und noch im selben Moment sendete die Steingestalt diese Magie durch den Raum, sodass ein jeder der Gefährten von dem bläulichen Licht umhüllt und erfasst wurde, welches zumeist nur einen Zauber ankündigte - eine Teleportation.
Noch einmal erstrahlte das Licht in voller Pracht und verging dann in vollkommener Dunkelheit, die wiederum wenig später einem weiteren Saal wich.
Grath saß immernoch ein paar Schritt weit von den anderen entfernt auf dem Boden - kalten, weiß erstrahlenden Marmorplatten oder etwas ähnlichem. Überhaupt schien der ganze Raum auf geheimnisvolle Art und Weise aus sich selbst heraus dieses magische Licht zu erzeugen. Wenigstens war es nicht so garstig grell und blendend wie jenes im vorigen Raum. Stattdessen fühlte Grath sich in dieser Umgebung fast sicher und geborgen, da ihm auf irgendeine Art und Weise eine angenehme Wärme eingepflanzt wurde. Wie auch die anderen ließ Grath seinen Blick durch den Raum gleiten - gewaltige Säulen säumten die Wege von sechs Balkonen zu einem zentralen Thron...einem Thron der leer war. Und auch wenn keiner die Worte aussprach, so fragte sich doch jeder von ihnen, wer wohl in diesem Thron Platz zu nehmen pflegte. Zumindest fragte Grath sich das. Doch diese Frage sollte sich sogleich klären.
"Ich habe euch bereits erwartet." hallte eine klare und melodiöse Stimme hinter ihnen, während sie immernoch auf den leeren Thron starrten, sich aber nun dem Quell der Stimme zuwandten.
Dort stand eine hagere Gestalt, ganz in weiß gehüllt. Und Grath hätte schwören können, dass sie zuvor noch nicht da gestanden hatte. Andererseits umgab dieses Wesen eine ähnliche Aura, wie den ganzen Raum. Mochte also gut möglich sein, dass es erscheien und verschwinden konnte, wie es wollte. Überraschen konnte ihn ohnehin nicht mehr viel. Zumal ihm das alles in irgendeiner seltsamen Weise bekannt vorkam.
"Ich hoffe, eure Anreise war nicht allzu beschwerlich." flötete die Stimme erneut in ihrem melodiösen Klang. "Gewisse Unannehmlichkeiten ließen sich leider nicht vermeiden. Aber ihr habt es hier her geschafft und das zeigt eure Wahrhaftigkeit."
Bei dem Wort 'Unannehmlichkeiten' verzog Grath kurz eine grinsende Grimasse. Die andern mochten das vielleicht nicht ganz so lustig finden. Wenn er den Templer richtig einschätzte, durfte er kurz vor einem weiteren Wutausbruch stehen. Aber zumidnest für diesen Moment hielten sich alle zurück und wagten nicht zu sprechen - von dem alten Druiden einmal abgesehen.
"Wo ist der Splitter? Der Splitter des Lichts! Wir brauchen ihn!"
"Der Splitter?" Ein wohlklingendes Lachen hallte von den Säulen und Wänden wieder. "Dies alles, was ihr seht, mein Freund." und die Gestalt wieß dabei um sie herum durch den Saal. "Dies alles ist der Splitter. Ich bin der Splitter. Oder zumindest eine der vielen Manifestierungen seiner reinen Magie. Aber Ihr habt Recht, mein Freund. Ihr habt es hier her geschafft und der Splitter gebührt euch. Nehmt ihn und verlasst diese Hallen, ehe sie fallen und euch mit in die Tiefen stürzen."
Und noch ehe einem der Gefährten eine Antwort gewährt wurde, verblasste die Gestalt vor ihren Augen und nur ein kleines funkelndes Ding blieb am Boden zurück - der Splitter. Barrin zögerte nicht lange, das magische Artefakt ebenfalls an sich zu nehmen, als auch schon ein heftiges Beben den Turm erschütterte und aus der im Verborgenen liegenden Decke Staub und Kiesel niederregneten. Es musste schnell gehandelt werden, soviel war klar. Und Barrin schien ihnen das bereits abzunehmen, denn erneut sprach er einen Teleportzauber und brachte sie allesamt aus dem einstürzenden Gemäuer. Wohin wohl?
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|