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Die 12 Pforten Beliars - Zweiter Teil: Widharcal
[Bild: 3ms3i9y4.jpg]
Wenn Essen glühen und Schlote rauchen, aus grauen Hallen ein Hämmern klingt und ein Lachen so infernalisch boshaft, dass es selbst dem Gletscher ein Frösteln über den Rücken jagt, liegt die Vermutung nahe, dass etwas ungewöhnliches, vielleicht sogar etwas außergewöhnliches vor sich geht.
Zumindest jedoch etwas so interessantes, dass es sich lohnt, ihn dort hin zu schicken und hohe Wetten auf der Basis der Ungewissheit seiner Rückkehr abzuschließen.
So stand er denn vor nicht all zu langen Unzeiten vor dem Oberdämon der Werkstätten der Ingragrotten, welcher Widharcal geheißen.
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Sie waren gestern spät Abends aufgebrochen und schon viele Schritte gegangen. Immer wieder hatte der ehemalige Ritter die Karte im Tagebuch seines Ahns Nepolemo beäugt und die Route geführt. Doch irgendetwas war sonderbar gewesen. Er wusste noch nicht was genau, aber er hatte ein ungutes Gefühl als sie inmitten der Nacht ihr improvisiertes Lager aufschlugen.
Ich sollte mir weniger Gedanken machen. Jetzt noch nicht zumindest. Erst müssen wir zu Krinoz, dem Wächter, und ihn irgendwie dazu bringen uns zu helfen. Ansonsten brauchen wir die Ingrakuppen gar nicht erst ansteuern sondern können uns gleich vom Fels werfen. Ich werde gleich nach dem Aufstehen mit den anderen alles weitere besprechen. Hier sind wir schließlich weit weg von alzu aufmerksamen Ohren und von Ethea. Als Schwarzmagierin könnte sie einiges an Schaden verursachen bei dieser reise...
Von seinen eigenen Gedanken und Zweifeln zerfressen legte sich der Baumeister dann auch schlafen. Morgen würde alles besser werden und er vllt auch endlich die Lösung finden für Krinoz, den Wahrer und Wächter. Doch schlaf war keine gute Idee, denn Zeratul, der Herrscher über alle Pforten und Hochverräter Bliars, zerriss einmal mehr seine Seele in ihm um sie wieder zusammen zusetzen. Eine Qual unaussprechlichen Ausmaßes. Und doch hatte sich Trilo fast schon an die Pein gewöhnt...
Am nächsten Morgen kam schon das erste böse Erwachen, denn sie waren zwar immernoch in den Bergen, aber nunja. Dennoch woanders als sie gestern das Lager aufgeschlagen hatten. Die Orientierung war somit stark gefährdet, denn außer Bergen sah man nichts weiter. Sofort nachdem Trilo erwachte weckte er seine restlichen Gefährten.
"AUFWACHEN!"
"Wie? Was?"
"Aufstehen. Leute schaut euch mal um! Was fällt euch auf? Genau! Wir sind irgendwie völlig woanders als wir es gestern Nacht waren. Und diese Berge hier kenne ich nicht und ich sehe auch keinerlei Orientierungspunkte für meine Karte. HAt jemand eine Idee was wir jetzt tun um den Turm zu erreichen? Achja, hier ist die Karte, nur falls ihr eventuell mehr seht als ich."
Er reichte dem erst besten seine Gruppe das dicke halb zerfallen Buch, wobei die Seiten selbst nahezu magisch sein mussten, wenn man bedenkt, dass dieses Buch mehrere Hundert Jahre alt ist und die Pergamentseiten allesamt aussahen als wären sie gestern erst eingebunden wurden.
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29.04.2008 18:34
#3
Lasseko fragte sich in den beiden vergangenen Tagen, speziell im Verlauf des heutigen, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass ihn dieser seltsame junge Mann dazu bringen konnte, ihn zu unterstützen und ihm zu folgen. Der ehemalige Novize war nicht besonders zufrieden, denn die groben Anweisungen und Pläne von Trilo reichten aus, um ein ungutes Gefühl zu vermitteln.
Ihr Weg führte sie nun in die Berge, welche westlich von Braga liegen und von manchen Menschen als eine Begrenzung vom Kontinent bezeichnet wurden, denn hinter ihnen befanden sich unbekannte Länder, von vielen Menschen noch niemals erblickt und auch im selben Leben nicht mehr überwunden.
Ihr Reiseführer, wie er Trilo bezeichnete, auch Elendium teilte diese Bezeichnung mit ihm, allerdings stets mit einem freundlichen Grinsen, sprach von einem Turm, doch war dieses Gebäude angeblich kein normales, sondern besaß es eine andere Erscheinung, als andere Türme, angeblich war es ein weißer Turm.
Der Schwertkämpfer wusste nicht, was er von diesen Worten denken sollte, wie er sich verhalten sollte, aber nun war er mit in diese Angelegenheit verwickelt und daher war es zu spät für einen Rückzieher, für eine Entschuldigung, warum er zurück nach Braga wollte.
Außerdem, das erfreute ihn wiederum, befanden sich viele bekannte Gesichter in der kleinen Gruppe. Corwyn und Tinquilius waren ihm nicht unbekannt, besonders an den letzteren Namen erinnerte er sich noch gut, denn mit diesem Mann, heute, wie damals ein Priester Adanos, pflegte er einen guten, fast schon freundschaftlichen Umgang in den Tempelanlagen von Jharkendar und der Mann mit dem spitzen Bart, ebenfalls ein mächtiger Magier des Wassers, kreuzte noch vor einigen Tagen, bzw. wenigen Wochen seinen Weg, als beide einen Handel vollzogen hatten.
In ihrer Gruppe befand sich ein weiterer Wassermagier, Molgadir war sein Name, welcher ihm jedoch noch unbekannt war, sicherlich würde er noch einiges über den Fremdling erfahren.
Während sie ihren Weg stur und konsequent fortsetzten, reichte ihm eben dieser fremde Magier ein Buch, welches eigentlich ihrem Reiseführer gehörte, es aber den Blicken seiner Begleiter offenbarte, doch sollten diese ihre Konzentration auf eine Karte richten.
Lasseko schaute sie an, sah eine Karte, mehr allerdings nicht, wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, dementsprechend reichte er das Buch wieder Trilo, dieser nahm es folglich an sich.
Plötzlich vernahmen die Männer ein lautes, donnerndes Geräusch, welchen den Krieger schnell an den Klang eines Hammers auf einen Amboss, nur eben sehr laut. Kurz blieben sie stehen, während Trilo weiterging, dementsprechend taten es ihm seine Freunde, was sie nun für einige Zeit sein würden, gleich.
In diesem Augenblick erinnerte sich der ehemalige Orksöldner auch an weitere Worte, dass sie auf der Suche nach einem Verbündeten im Kampf gegen einen, Trilo sagte, gegen den, Dämonen seien, doch er hatte keinerlei Ahnung, ob dieses, durch die Berge, donnernde Gebrüll, woran es erinnerte, von ihrem Ziel, dem weißen Turm stammen könnte oder sogar eine andere Quelle besaß.
Die Sonne senkte sich bereits leicht dem Horizont zu, bald würde sie untergegangen sein und die Zeit verging, aber mit diesem Vorgang werden mehr und mehr Informationen an die Magier, den Krieger, dringen und schweigend machte Lasseko den nächsten Schritt, den Blick nach Vorne gerichtet, ihrem Ziel, Antworten und dem nächsten Abenteuer entgegen
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Corwyn runzelte die Stirn, als auch er einen Blick in dieses Buch werfen durfte. Es fühlte sich unwahrscheinlich mächtig an in seinen Fingern. Es kribbelte leicht, so deutlich nahm er die Magie, den Zauber der diesem Band inne wohnte wahr. Auch wenn er nichts Genaues über diese Reise, über ihr Ziel über seine eigenen Motive sich anzuschließen wusste... er spürte, dass er etwas Richtiges und Wichtiges tat.
Die feinen, geschwungenen, welligen Linien, skizzierten das Gebiet, in dem sie sich gestern noch befunden hatten, mit all seinen markanten Ecken. Heute jedoch ließ sich nichts dergleichen auf dem Pergament wiedererkennen.
Der Gelehrte sah von der Schrift auf und warf einen Blick hinüber zu dem Mann, den er erst gestern unter dem Namen Trilo kennen gelernt hatte. Warum bei Adanos kann ich dir nicht trauen, Trilo?, fragte sich der Spitzbärtige und musterte den Kerl. Zugegeben, seine prunkvolle Rüstung verlieh ihm ein stolzes, imposantes Auftreten, sein sicherer, zielstrebiger Blick weckte Vertrauen, wenn auch nur begrenzt. Doch trotz Allem: Irgendetwas ließ den hohen Wassermagier zweifeln, obwohl es eigentlich gar keinen Grund dazu gab.
Die Leute, die sich zusammengefunden hatten, waren ihm alle durchaus bekannt. Außer natürlich diesem Trilo-Kerl. Tinquilius und Molgadir waren Adanosdiener wie er und auch zu Lasseko hatte er schon Kontakt. Und dann war da noch Elendium, der ihm sowieso schon seit einiger Zeit ein guter Freund war. Spätestens, seitdem sie ihr erstes gemeinsames Abenteuer überstanden hatten.
Was also ließ den Turbanträger noch immer zweifeln? Die Tatsache, dass er eigentlich nichts genaues über die ganze Angelegenheit wusste? Hmm... durchaus, eine denkwürdige Ausgangsposition, in der ich mich befinde...
Nachdem er die Karte weitergegeben hatte, wägte er ab, bei welchem seiner Gefährten er sich denn nun über diesen Trilo mal schlau machen sollte. Tinquilius schien jenen recht gut zu kenne, zumal er ja auch eine Botschaft von ihm in den Tempel Al Shedim's gesendet bekommen hatte. Doch ergab sich keine Gelegenheit zu der er den Priester mal unter vier Augen hätte sprechen können...
Da unterbrach ein ohrenbetäubendes Donnern seine Gedanken. Er zuckte zusammen, so laut und plötzlich erhallte es. Reflexartig presster er sich die Hände auf die Ohren, um seinen Geist vor dem Donnern zu schützen. Adanos hilf!, rief es in seinem Kopf immer wieder, als das Donnern wie das monotone Schlagen eines Schmiedehammers auf den Amboss von den Bergwänden widerhallte und das komplette Gebirge mit dem Lärm erfüllte.
Es dauerte einen Augenblick bis er sich wieder eingekriegt hatte. Die anderen waren schon weitergegangen, allen voran dieser Trilo, dessen Schritt zielstrebig war, obgleich auch er eigentlich nicht wissen konnte oder durfte, wo es hin ging. Eine Tatsache, die das Misstrauen des Gelehrten nur noch weiter fütterte.
Als die Sonne sich dem Horizont näherte, stellte der hohe Wassermagier erstmal richtig fest, wie anstrengend und kraftraubend die Märsche der letzten Tage von Al Shedim nach Braga und von Braga hierher überhaupt gewesen waren. Er gönnte sich einen seiner charakteristischen Tabakstängel, eine Corwyrette, um ein wenig Entspannung zu finden. Doch Trilo gönnte den Gefährte keine wirkliche Pause. Also liefen sie weiter. Auch Corwyn. Und er wusste noch immer nicht, wohin es eigentlich ging. Vielleicht würde ihn ja bald einer aufklären...
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Trilos Worte hallten noch durch die Ohren des hohen Feuermagiers
"Weis einer wo wir sind?" sie klangen verzweifelt und Elendium glaubte an einen schlechten Scherz, doch die Augen Trilos sprachen Bände. Er wusste wirklich nicht wo sie waren. Corwyn hatte ihm irgendwann dieses ominöse Buch in die Hand gedrückt, in welchem Trilo die ganze Zeit den Weg abgelesen hatte.
Das Buch kribbelte in den Händen des Magiers. Und ein Blick in das Gesicht des Wassermagiers zeigten Elendium, das auch Corwyn jenes Kribbeln verspürt hatte. "Was für ein Spiel wurde hier gespielt" überlegte der hohe Feuermagier. Um ihn herum waren fast nur Freunde. Lasseko und Trilo hatte er in der Kunst des Jagens ausgebildet, Corwyn und er hatten Tinquilius befreit und anschliessend war der Heiler beim Priester Adanos in die Lehre gegangen. Auch Molgadir war ihm nicht unbekannt, doch die Art und Weise wie sich Trilo aufführte irretierte den Heiler doch arg.
Ein harter Donner lies ihn zusammenzucken und der Heiler suchte den Ursprung des Schlages. Normalerweise fuhr ein Blitz selten in die Wüste in den Boden, doch was sonst sollte diesen Schlag ausgelöst haben. Kopfschüttelnd folgte Elendium der Gruppe und schloss ein wenig zu Corwyn auf. "Sag alter Freund, was hast du gespürt als du das Buch in Händen hieltest?" erkundigte er sich bei Corwyn. Tinquilius der sie verständnislos anschaute bekam anschliessend von ihm das sonderbare Buch. "Hier Tin, fühle selber." sprach Elendium und gab das Buch weiter.
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Es war genauso wie es Beschrieben wurde in dem TAgebuch des Nepolemo ya Torese. Sobald man das Gebiet der sogenannten Ingrakuppen betrat, würde man das Willkommen Widharcals hören. Einen Schlag seinen daimodiden Hammers auf den Amboss der Verzweiflung. Geboren aus den toten und untoten Leibern aller möglichen Rassen von Lebewesen war es dieser Amboss und der dazugehörige Hammer der soeben ein donnernden Schlag durch die Berge hallen lies und die Gefährten des ehemaligen Ritters überraschte.
"Halt! So, wir sind nun weit genug weg von der Zivilisation. Die Nacht bricht herein und wir müssen ein Lager errichten. Wichtigstes Utensil dabei: Ein großes Feuer. Es wird die Kreaturen des Schänders abhalten."
Eine Pause entstand und Trilo wurde von fragenden Blicken nahezu durchbohrt.
"Nun, ich glaube ich sollte euch alle erstmal aufklären was genau ich vorhabe. Gut, wo fang ich an? Ahja...
Zu aller erst einmal: Mein Name ist Trilo Pyrotas ya Torese und ich bin der Nachfahre von Nepolemo ya Torese. Einem gefalllenen Paladin. Er war einer der Streiter Innos, welcher unter seinem Befehl die Truppen Innos' in den Sieg wider Beliar führen sollte. Doch er verfiel dem Rausch des Erfolges und der Macht und erlag schließlich auf seinem Höhepunkt den Einflüsterungen des dunklen Gottes. Stellt euch einen MAnn vor, welcher sowohl ein Paladin als auch ein Paktierer des Bösen war. Seine MAcht schien grenzenlos und er rottetet sogar eine ganze Rasse aus, welche früher einmal in Gorthar lebte. Der Sage nach soll Adanos persönlich ihn gerichtet haben um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die WAhrheit jedoch ist eine andere. Nepolemo war mein... Großvater. Ja, schaut nicht so. Mein Großvater ist über 200 Jahre alt geworden bevor er plötzlich irgendwo in der nähe des heutigen Sildener Sees verschwand. Und es war nicht einmal Beliar mit dem er paktierte, sondern nur dessen höchster General. Zeratul ist der Name dieses Erzdämons. Doch irgendwie starab dann auch Nepolemo und Zeratul wurde aus seinem Wirt herausgerissen, denn er war aus den Reichen Beliars heraus gefahren um Besitz von seiner meisterlichen Marionette zu erlangen und selbst für Chaos zu sorgen. Zeratul scharrte auch einige der Mächtigsten Dämonen um sich, darunter die zwölf heiligen Söhne Beliars. Und als Zeratul aus Nepolemo gerissen wurde und er selbst verbannt wurde, wurden auch diese zwölf Söhne Beliars geächtet. Und zwar von Beliar persönlich, denn der fesselte seine Kindr an zwölf Pforten in seine Reiche. Eingeteilt als Wächter seiner Reiche fristen sie nun ihr dämonisches Dasein.
Grund dafür ist ihr hochverrat. Denn Zeratul war einst der mächtigste Dämon unter dem Banner Beliars, wobei Zeratul selbst den dunklen Gott stürzen wollte. Hochverrat, doch war Beliar dann doch mächtiger als er.
Nun jedenfalls bin ich auf der Suche nach den Augen des Schreckens, wie die Pforten auch genannt werden. Die Wächter müssen besiegt werden damit sich die Tore schließen und zu Foki werden. Denn diese Foki brauche ich meinen eigenen Exorzismus zu vollziehen. Zeratul ist nämlich in mir wieder gekehrt. Ja, ich bin die neueste MArionette Zeratuls, doch ist gerade eine Wenigkeit anders als mein Großvater. Ich war bereits einmal tot und so hat er keine Macht über mich, solange ich meine Emotionen im Griff habe.
Diese Expedition ist die zweite von insgesamt zwölf. Und Ziel ist die Zitadelle der Verdammnis, in welchem Widharcal haust. Auch bekannt als Schänder der Elemente und einstiger Sohn Beliars. Er hat die MAcht über die Elemente Feuer, Luft und Erde. MAcht euch gefasst auf Feuer,w elches euch gefrieren lässt, Luft die sich in euren Lungen verflüssigen wird und Fels welcher eure Arme frisst. Oder aber auch, dass ihr selbst zu Felsen werdet. Niemand weiss genau was Widharcal zu pervertieren imstande ist. Höchstens einer. Sein Name ist Krinoz und er wird als Hüter der Elmente bezeichnet. Ein Sohn Adanos selbst der legende nach. Aber ich selbst bezweifle diese direkte Abstammung, denn schließlich vergügt er über dieselben Kräfte wie ein priester Innos' oder Adanos' zusammen. Ja, wie Widharcal, nur eben auf der Seite des Gleichgewichts. Wieso Krinoz noch nichts gegen Widharcal unternommen hat weiss ich nicht, womöglich sind sie einander ihr Gleichgewicht oder was auch immer. Wir werden Krinoz' Wissen und Mcht brauhen in diesem Kampf. Nicht umsonst soll der weiße Turm des Hüters angeblich bis oben hin voll mit einzigartigen Artefakten gefüllt sein, um die Gleichnisse zu erfüllen wenn er einmal nicht mehr ist. Zur Not müssen wir eben ohne seine Erlaubnis uns seiner Mächte bedienen. Hierfür kenne ich keine Regeln.
So, wenn sich von euch jemand nicht imstande sieht, sich dieser Gefahr zu stellen, dann soll er es sagen. Ich überlege mir dann wie ich den jenigen hier heraus hole. Doch ich bezweifle, dass einer von euch ablehnen wird. Vier von euch gehören sowieso zum Volke Adanos' und dienen dem Gleichgewicht. Und du Elendium bist eh ein Gesandter Innos und solltest generell ein großes Intersse ahben den dämonischen Kräten eins aus zuwischen. Also wie sieht es aus?"
Das Feuer knisterte bereits lautstark und war auch das einzige was gerade an Tönen im Raume der endlosen Berge war. Nur immer wieder einmal hörte man noch das dumpfe laute Hämmern der Schmiede Widharcals...
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30.04.2008 17:54
#7
Während die kleine Gruppe sich mit jedem weiteren Schritt ihrem Ziel, dem weißen Turm, wo sie einen mächtigen Verbündeten finden wollten,näherte,zweifelte Lasseko noch immer ein wenig . Am vergangenen Abend hatte Trilo seinen Begleitern sehr viel erzählt, doch nur die wichtigsten Daten blieben dem ehemaligen Orksöldner in seiner Erinnerung.
Ihr Weg war steinig und schwer, aber nicht nur die Aussichten auf folgende Tage erweckte in dem Einzelgänger diese Eindrücke, denn in diesen Minuten mussten sie eine Steigung bewältigen, wie es häufiger in Gebirgen zu schaffen war.
Die anderen Männer in der Gruppe waren eigentlich alle sehr vertraulich, wenn diese Eigenschaft nicht auf jede in der gleichen Stärke zutraf.
Ihr Reiseführer, welcher ebenso von einem Dämonen besessen, wie angeblich auch ein ehemaliger Ritter Innos war, blieb auf der Spitze dieser Erderhebung stehen, blickte nach vorne und langsam sammelten sich seine Helferlein um ihn herum, schauten ebenfalls in die selbe Richtung und schwiegen erfurchtsvoll, zumindest Lasseko wagte es aus diesem Grund nicht zu sprechen.
Vor ihnen lag ein ein großes und weitläufiges Tal, in welchem, etwa mittig, wirklich der weiße Turm stand, doch er sah eigentlich kaum noch einem einfachen Turm ähnlich, denn an der größten Hauptsäule verliefen noch weitere, nicht so hohe Türme und am Fuße dieses Gebäudes standen noch mehrere, noch einmal deutlich kleiner und es wirkte schon fast wie eine komplettes Schloss, doch Trilo wusste wovon er redete, daran hatte Lasseko keine Zweifel, denn er sah keinerlei Nutzen darin zu zweifeln.
"Wahrlich beeindruckend und mysteriös zugleich", sprach er leise, ob jemand seine Worte gehört hatte, konnte er nicht wissen, zudem entzog es sich seinem Interesse und die Gruppe setzte sich erneut in Bewegung.
Schon bei den ersten Schritten, welche sie tiefer in das Tal, näher an den Turm führten, fielen ihm weitere seltsame Erscheinungen auf, so veränderten sich die Felsen permanent, doch wie konnte dieses eigentlich geschehen, jedoch fragte er sich vielmehr, was sie noch erwarten würde, speziell in diesem herausragenden Gebäude.
Außerdem war der Weg durch viele Fackel gekennzeichnet, aber eigentlich waren es doch gar keine Fackeln, denn als sie die ersten beiden, es standen stets zwei Gegenüber am Wegesrand, passierten, konnten sie Einkerbungen erkennen, welche an Fenster erinnerten und nebenbei merkte jemand an, dass die Fackeln eigentlich große, größer als der Größte der Männer, Säulen, scheinbar aus dem gleichen weißen Gestein, wie der Turm, auf deren Spitze ein Feuer trohnte.
Ein kalter Wind umhüllte ihn und die Flammen sie bewegten sich im Hauch, doch nahm das Feuer sogar regelrecht Formen und Gestalten sein und erneut blickte Lasseko seine Mitreisenden, in diesem Augenblick war es Elendium, an und schaute in ein ratloses Gesicht.
Wenn dieser Weg nicht ebenfalls magisch sein würde und niemald enden, mit jedem getätigten Schritt um die selbe Entfernung wachen würde, also unendlich sei, dann würden sie den Turm sehr bald erreichen, dementsprechend weitere Informationen erhalten...
Geändert von Lasseko (30.04.2008 um 17:57 Uhr)
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Corwyn hatte Elendium nichtssagend angeschaut. "Ehrlich gesagt... ich vermag kaum zu erklären, was dieses Gefühl in mir bewirkt hat, als ich den Atlas in Händen hielt", hatte er gesagt, nachdem der Feuermagier das Buch an Tinquilius, den Priester, weitergegeben hatte. Auch Letzterer schien sich keinen wirklichen Reim machen zu können, zumindest verriet er es nicht, wenn es doch so sein sollte.
Nur wenig später hatten sie an einem lodernden Feuer gesessen. Trilo hatte ihnen Vieles gesagt. Erklärungen, eine Geschichte, aber auch viele unbeantwortete Dinge. Womöglich hatte er ihnen auch einiges verschwiegen. Der Turbanträger konnte sich vorher wie nachher keine wirkliche Erleuchtung finden. Doch... dieses Gefühl, dieses Kribbeln, der Zauber der in der Luft lag oder vielleicht auch nur die Müdigkeit, die er an dem Abend verspürt hatte, hatten ihn dazu bewegt, zu bleiben.
Es war am nächsten Tag, als neue Zweifel ihn ergriffen und er wieder mal Trilo musterte, mit unsicherem Blick. Er hatte sie über einen Berg und in ein Tal geführt, in dessen Mitte ein Turm stand von gigantischem Ausmaß. Corwyn stockte der Atem, doch im nächsten Moment schon bildeten sich vor seinem Mund wieder kleine Wölkchen ausgeatmeter Luft. Es war kalt hier oben, mitten in den Bergen, deren Spitzen meist Schnee bedeckt waren. Entfernt krähten einige Vögel.
Sie gelangten auf einen Weg. Uneben und leicht matschig. Corwyn seufzte und zündete sich einen Tabakstängel an. Das darf doch alles nicht wahr sein, dachte er, in Bezug auf die Geschichte, die Trilo ihnen aufgetischt hatte. Gestern. Corwyn war geblieben. Nun musste er es auslöffeln. Der zugige Wind rauschte und wisperte leise in den Blättern der umstehenden Bäume. Bäume, die sich zu einem kleinen Wald zusammengefunden hatten.
Sie folgten ihrem Weg, der sich wie ein Fluss hinauf zum Turm schlängelte, in Serpentienen, alle hundert Ellen einen Bogen machend. Gesäumt wurde er von Dutzenden kleinen Türmen, deren Spitzen von Feuern erhellt wurden. Ein gespenstisches Szenario. Der hohe Wassermagier fröstelte. Einen Augenblick lang war alles in Stille und Unbeweglichkeit getaucht, so, als ob die Atmosphäre Mensch und Materie zu Eis hätte erstarren lassen. Wiederum war es Trilo der in seiner Selbstsicherheit voran schritt, dem Turm, ihrem Ziel, entgegen. Die Anderen folgten ihm. Auch Corwyn.
Je weiter sie laufen, desto stärker wurde es. Ein unbestimmtes Gefühl. Ein Kribbeln in der Magengrube des Gelehrten. Magie. Sie war sehr stark, waberte beinahe nebelartig in der Luft. Die Gruppe blieb stehen, als sich vor ihnen - wie aus dem Nichts! - ein Felsen erhob, sich verformte, als wäre er Wasser und im nächsten Augenblick tatsächlich wie eine Welle aus Wasser auf sie hernieder schwappte. Corwyn und auch die Gefährten umgerissen von den Wassermassen und landeten rückwärts auf dem Hintern. Corwyn prustete und hustete. Wasser... Auch die anderen um ihn herum ächzten und lechzten. Irgendjemand fluchte, ein anderer brabbelte undeutlich, was Corwyn nicht verstand. Er versuchte, sich wieder zu erheben.... als es ihn packte und es ihn hinabriss und er verschwand unter einer dicken Schicht aus Erde.
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Mol und sein gutes Gedächtnis für Namen
Noch immer quittierte Molgadir die Geschichte ihres zweifelhaften Anführers mit einem spöttischen Grinsen. Was er sie gestern hatte wissen lassen, war wirklich dreister Unfug. Wahrlich, einen Dämonen in sich zu tragen war zu seiner Zeit nichts besonderes mehr. Dass dieser allerdings nahezu so mächtig war wie Beliar persönlich, veränderte das Ganze. Außerdem behauptete dieser Tribo doch ernsthaft, er wäre schon einmal gestorben.
„Sicherlich“, murmelte der Wassermagier amüsiert. „Scheinbar ist er wieder aufgewacht, nur sein Hirn hängt noch etwas hinterher.“ Im nächsten Moment stellte er sich die Frage, warum er an dieser ‚Expedition’ überhaupt teilnahm. Einen Herzschlag darauf kam ihm auch die Antwort in den Sinn. Am gestrigen Abend hatte Trio Pyjama ya Trompete ihnen weiszumachen versucht, dass es sich hierbei um die Suche nach einem weißen Turm handelte. Eben ein solcher erhob sich gerade vor ihnen gen Himmel – also war dies nicht abzustreiten. Dass Trimo jedoch nach Werkzeugen für die Austreibung des kleinen Teufelchens in seinem Körper suchte, war wiederum unglaubwürdig. Wer nahm denn bitteschön einen Exorzismus an sich selbst vor? Das war, als würde jemand sich selbst die Rückenhaare entfernen wollen – unmöglich.
Den Grund, warum sich der Langfinger das überhaupt antat, war die Hoffnung, am Ende etwas von der Beute abzukriegen. - sollte es überhaupt welche geben. Nach der Schlappe mit der Diebesgilde war dies vollkommen notwendig. Dauernd machte er bei irgendwelchen waghalsigen Aktionen mit, ohne am Ende wenigstens fünfzig Prozent des Gewinns zu erhalten. Sollte es sich diesmal wieder als Fehlinvestition seiner teuren Zeit erweisen, würde er einfach die anderen Reisenden beklauen, während sie schliefen. Basta.
Während sich Mol noch ein wenig weiter über den Fortlauf der Dinge Gedanken machte, änderte sich die Szenerie um ihn herum schlagartig. Aus irgendeinem Grund tauchte plötzlich ein Fels vor ihnen auf dem Weg auf, verflüssigte sich und überschwemmte sie alle. Mol drang das kalte Nass in alle möglichen Körperöffnungen. Er fragte sich ernsthaft, was für ein Genie hinter diesem Streich stecken mochte. War es dieser ach so böse Widharcal, von dem Tchibo gestern erzählt hatte? Wenn ja, würde der Wassermagier ihn liebend gern mal treffen. So einen Trick wollte er auch beherrschen.
Doch die Pointe des Ganzen war noch nicht gekommen. Als nächstes verschwand Corwyn, ohne sich zu verabschieden, einfach im Erdboden. Wie unhöflich.
Schnell waren die anderen wieder auf den Beinen, um nun hysterisch nach dem hohen Wassermagier zu suchen. Da dies ohne Erfolg blieb, wuchs die Aufregung noch mehr. Nachdem der Kerl namens Lasseko schließlich Corwyn’s Verschwinden im Untergrund berichtete, stürzten sie alle auf die Knie und fingen an, mit bloßen Fingern nach ihm zu graben.
Mol allerdings stand daneben und wünschte sich ein kühles Getränk und etwas zu Knabbern. Dass man einen turbantragenden, spitzbärtigen Kuttenmann aus einem Berg ausbuddelte, sah man schließlich nicht alle Tage …
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Es war definitiv das sogenannte Tal der Elemente wie es von Nepolemo benannt wurde. Die Magie schwirrte nahezu ungestört durch die Gegend und wurde durch nichts kontrolliert. Doch dies hatte auch seine Schattenseiten wie der Turbanfetischist namens Corwyn fest stellen musste, denn selbiger wurde gerade vom Berg gefressen.
Scheiße! Was geht hier ab? Wie sehr ist Krinoz denn erkrankt damit solch Mist passieren kann?! Wie krieg ich Corwyn aus dem Fels? Gar nicht... hm... buddeln? Nein, Schwachsinn. Die aderen ahben doch auch magische Fähigkeiten für die Erde! Nein, lieber nicht. Das könte den Elementehüter nur noch erzürnen und momentan sind wir eh nur Gäste. Scheiße! Moment... was zum Henker?
Just in diesem Moment kam ein neues Problem auf. Und dieses Problem manifestierte sich in Form einer schätzungsweise fünfzig und mehr Meter hohen Feuerspirale, welche auf die Gruppe zuraste. Ihr Usprung war eindeutig beim Turm zu suchen, denn von dort kam sie. Und wie sie kam! Schon innerhalb weniger Momente stieg die Temperatur spürbar an und ereichte schnell die Hitze Mitte Varants bei Mittag. Eine brütende Hitze...
"Jetzt lasst das Graben sein, wir müssen das Ding da irgendwie aufhalten!"
"Wie denn?"
"Und was ist mit Corwyn?"
"Scheiß auf Corwyn! Wir alle müssen Opfer bringen, oder wollt ihr, dass wir alle krepieren?!"
"AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!"
"Was zum...?"
In diesem Moment flog etwas großes auf die Gruppe zu, was direkt aus dem Zentrum des Flammenwirbels geboren wurde. Es schien eine Art Stein zu sein. Ein großer brennender Stein. Beschießt der uns jetzt echt mit einem Meteoriten?! Doch die Antwort war viel schlimmer als das. Es war Corwyn. Corwyn, welcher teilweise zu Stein verwandelt wurde und nun schreiend durch die Lüfte segelte. Zielgerichtet gegen die restlichen Expeditionsteilnehmer. Und mit einem riesigen Rumms schlug der hohe Wassermagier dann auch schon auf... einige Meter hinter der Gruppe zum Glück zwar, aber dennoch hart genug um einige Brocken der Erde durch die Luft zu schleudern. Manche davon trafen auch die Gruppe...
Geändert von Trilo (30.04.2008 um 19:15 Uhr)
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Das wurde ja immer besser. Eben noch hatte der Langfinger die anderen beim verzweifelten Buddeln beobachtet, daran seinen guten Spaß gehabt – doch nun rieb er sich fluchend das schmerzende Kinn. Wie es dazu gekommen war, war ihm selbst nicht ganz klar. Plötzlich ward Corwyn vom Himmel gefallen, war mit viel Radau mit dem Boden kollidiert und hatte so einige Gesteinsbrocken herumfliegen lassen. Natürlich hatte einer von ihnen den Wassermagier genau ins Gesicht getroffen.
Am schlimmsten erging es jedoch dem Hauptbetroffenen. Mols ehemaliger Lehrmeister krümmte sich stöhnend, ächzend, ja gar in Todesqualen röchelnd, in seiner eigens erzeugten Einbuchtung im Erdreich. Diese hatte interessanterweise die genaue Form seines Körpers – sogar der Turban hatte sich in den Boden gestanzt.
Sofort eilten die Reisenden zu dem scheinbar Schwerverletzten und befanden es wohl als nötig, wirr auf ihn einzureden, ihn zu betasten und nach seinem Wohl zu fragen. Nachdem sich auch Molgadir gemächlich in die besorgte Runde gesellt hatte, sah er, wie Elendium ihn auf Verletzungen untersuchte. Mehrere Male tastete er sämtliche Glieder ab, drückte hier und da – das ganze, übliche Zeugs, was Heiler mit einem anstellten.
Während der Prozedur wandte sich Corwyn noch immer wie ein Wurm in der Sonne. Je mehr der innosgläubige Diener an ihm praktizierte, je mehr schienen seine Schmerzen zu steigen. Allerdings schien Elendium das Ergebnis herauszuzögern, denn er untersuchte ihn nun sicher schon zum vierten Mal. Dabei legte sich seine Stirn immer mehr in Falten.
Langsam kam dem Wassermagier der unangenehme Gedanke, dieser Heiler würde Corwyn absichtlich gern betasten … diese Theorie löste sich allerdings rasch in Luft auf – denn Elendium hatte etwas zu verkünden: „Das ist … er ist gar nicht verletzt. Keinerlei Brüche, nirgens eine Fraktur – kaum ein kleiner Kratzer. Wie es scheint, nicht mal Kopfschmerzen.“
Wie auf’s Stichwort hörte Corwyns leidendes Gestrampel abrupt auf. Erstaunt hob er den Kopf. „Echt? … Ich wurde soeben lebendig begraben, auf einen Turm teleportiert und von dort mit einem Feuerball hinab geschickt. Da hatte ich wenigstens eine Gehirnerschütterung erwartet.“ Mit einem Schulterzucken richtete er sich auf, klopfte sich die Kleidung ab. Dann schaute er in die Runde, als wäre nichts gewesen. Alle anderen glotzten eher ratlos drein.
Allerdings schien Trilo –Mol war nicht ganz sicher, ob sein Name so korrekt war- eine Erklärung parat zu haben. „Scheinbar will uns Krinoz seine Macht demonstrieren. Wie ihr seht, ist er zu Großem fähig. Wohl hat er Corwyn Schmerzen vorgetäuscht - oder er ist gern ein wenig dramatisch. Seit also auf der Hut, wenn wir nun seinen Tempel betreten. Und verhaltet euch gemäß eines Bittestellers. Wir kommen in sein Haus, um Hilfe zu erlangen. Beachtet das bitte.“
Schade, dachte sich Molgadir insgeheim. Sicherlich gab es in dem Turm einige interessante Beutestü-… Gegenstände zu betrachten. Jedoch mussten die anderen ja nichts davon mitbekommen …
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01.05.2008 00:02
#12
Dieses Tal war wirklich ein seltsamer Ort, doch angeblich war hier jede Erscheinung magischer Natur, aber konnten sie wirklich Alles mit Magie erklären, war es wirklich so simpel alles auf eine einfache Kraft zu schieben oder war es eine andere Kraft, welche eventuell vom großen weißen Turm ausging?
In der Gruppe befanden sich fähiger Heiler, Elendium und Tinquilius waren wahre Meister in dieser Fähigkeit und konnten Corwyn versorgen, nachdem dieser wie ein flammender Meteor vom Himmel geflogen war, nachdem er doch eigentlich im Erdboden versunken war, aber logische Gedanken brachten die Männer an diesem Ort nicht weiter, denn durch diese, doch sehr extremen, Erscheinungen, entzogen sich die Erlebnisse jeglicher glaubhafter Definitionen.
Inzwischen ging es dem Magier wieder besser, lief sogar, als wäre er niemals verletzt gewesen und klopfte sich lediglich den Dreck von seinen Kleidungsstücken, bevor er dann die Gruppe aufforderte den Weg fortzusetzten und alle setzten sich wieder in Bewegung.
Inzwischen war es dunkel und spät am Tage, doch durch die, im Wind tänzelnden, Flammen wirkte ihre Umgebung noch sehr hell, aber das Lichtniveau des Tages erreichten sie nicht. Lasseko verspürte keine Müdigkeit, scheinbar hatten auch seine Begleiter noch keinerlei Ansprüche auf ein Nachtlager und auch Trilo schwieg. Wahrscheinlich wurden manche von den Magiern auch vom Ehrgeiz gegriffen den Turm, welcher doch schon so nah war, noch vor dem nächsten Schlaf zu erreichen, aber vielleicht war es auch Angst in diesem Tal, ungeschützt und sich der Magie dieses Ortes präsentierend, die Nacht zu verbringen.
Schließlich hatte wohl jeder eine eigene Motivation und der ehemalige Orksöldner verspürte einen Drang dieses geheimnisvolle und mysteriöse Gebüde möglichst schnell zu erreichen, aber sich den magischen Kräften als Spielobjekt anbieten wollte er wahrlich auch nicht.
Die Gruppe maschierte weiter, Lasseko war der letzte Mann und blickte sich häufiger nach hinten um, manchmal erweckten die Flammen auf den Säulen den Eindruck, als würden sie der Gruppe hinterher schauen, ihre Hälse lang machen und für ihren Erschaffer spionieren, aber war das wirklich möglich?
"Normalerweise nicht, aber an diesem Ort ja", dachte bei sich, schaute im Anschluss wieder nach Vorne, sah schließlich ein großes weißes Tor am Fuße des Turmes, ebenso weiß und riesig.
Es wirkte sehr edel, was wahrscheinlich eine Nebenerscheinung des weißen Materials war, doch seltsam war und blieb die beste und passenste Bezichung für diesen Ort, sogar für den bisherigen Verlauf der gesamten Reise.
Es dauerte nicht mehr lange, dann standen sie vor dem großen Tor und es baute sich vor ihnen auf, prächtig und eindrucksvoll.
Trilo klopfte, es wirkte ein wenig hilflos, als ein, im Vergleich winziger Mann, an solch einem großen Tor klopfte, doch die Klänge verhallten, scheinbar ohne gehört zu werden, denn auch nach erneutem Klopfen blieb das Tor verschlossen.
Entweder befand sich kein Lebewesen, keine Macht in diesem Turm und die Hoffnungen des ehemaligen Ritters waren umsonst oder dieser Verbündete sah sie, wollte sie jedoch nicht eindringen lassen...
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Es war seltsam, Trilo so wieder zu sehen. Tinquilius, auch wenn er bei der letzten Expedition teilgenommen und so um die Probleme Trilos gewusst hatte, hatte dennoch den ganzen Weg nach Braga gehofft, seinem altem Freund ginge es besser. Als er ihnjedoch gesehen und sprechen hören hatte, war ihm sofort klar, worum es ging. Es war nicht nur eine einfache Reise, nein, es würde wieder gegen einen Dämon sein, wieder ein Kampf oder dergleichen. Eine Reise, die ihn damals viel gekostet hatte – nicht nur allein den Bruch des Heilerkodex.
Doch neben dieser Tatsache hatte er sich auch gefreut, Elendium wiederzusehen, seinen ehemaligen Schüler, mit dem er viel verband. Auch wenn dieser ein Diener Innos war, so hatte er dennoch einen aufgeschlossenen und freien Geist, war kein Fanatiker oder gehörte der konservativen Richtung an. Er war schlichtweg ein guter Freund des Priesters.
Auch einen weiteren Begleiter kannte er, auch wenn er ihn seit langem nicht mehr gesehen hatte: Lasseko: Dass er sich mit ihm das letzte Mal richtig unterhalten hatte, war noch zu den Zeiten des Bundes in Jharkendar und doch hatte er ihn nicht vergessen, schließlich konnte er ihn zumindest als guten Bekannten wenn nicht sogar Freund bezeichnen.
Den weiteren Wassermagier, Molgadir mit Namen, hatte er bereits ein paar Mal gesehen, sich, soweit er sich erinnern konnte, auch schon mit ihm unterhalten, aber bei diesen flüchtigen und kurzen Begegnungen war es dann schlussendlich auch geblieben. Vielleicht könnte er ja auf dieser Reise mehr von dem Magier erfahren.
Doch zunächst hatte er sich ein wenig von seinen Kameraden zurückgezogen, um sich über die Ereignisse der letzten Reise klar zu werden. Er hatte seine Heilerkünste, seine Magie zum Erhalt von Leben, dafür genutzt, um der Schwarzmagierin Lina ihre Kraft zu entziehen und den Strudel aufzuhalten. Er hatte den Kodex gebrochen, eine Person wissentlich in Gefahr gebracht – und doch hatte r zunächst keine Reue gespürt. Gerade dies brachte ihn dazu, seine Lage zu überdenken.
Nachdem sie auf Reise und plötzlich in einem Gebirge aufgewacht waren, erzählte Trilo ihnen die Hintergründe zu dieser Reise. Dass es um einen Dämon ging, hatte Tinquilius bereits vermutet. Dass die Geschichte dieses Mal jedoch anders laufen sollte, war eine erfrischende Neuerung – auch wenn er nicht daran glaubte, dass sie kampflos ihr Ziel erreichen würden.
Und so schien es auch nach kurzer Zit. Vor ihnen baute sich ein mächtiger Fels auf, ein Gestein, dass zugleich doch keines war. Denn nur Sekunden später löste sich der Stein, der Natur trotzend, in Wasser auf, eine solch ungeheure Menge, dass die Reisenden in den Wassermassen begraben wurden. Alle versuchten sie sich festzuhalten, in Tnquilius jedoch, fortgerissen, flammte seine Magie auf. Nur wenige Sekunden vergingen, dann erstrahlte sein Körper zunächst azurblau, bevor sich zuerst seine Finger und Zehen und dann sein gesamter Körper in Wasser auflöste. Als Wasseravatar, so hieß der Zauber vor dem Verlust der Runenmagie, vermochte er es, sich den Massen entgegen zu setzen.
Doch nur kurz dauerten die Flut an, dann verebbte das Wasser auch schon wieder und mit diesem Tinquilius’ Magie. Der Körper des Priesters entstand aus der wabernden, wässrigen Masse, die bläulich strahlte. Schnell schlüpfte er in seine Robe – gerade schnell genug, als er bereits die nächste Warnung hörte: Eine Feuersäule kam auf sie zu. Geschwächt von dem vorherigen Einsatz der Magie, wusste er nicht, inwieweit er sie nun direkt wieder nutzen konnte – doch die Frage wurde ohne sein Zutun beantwortet: Ein Gesteinsbrocken, feurig heiß, prallte nur wenige Meter hinter ihnen auf den Boden auf – und verwandelte sich in Corwyn. Sofort eilten sie herbei, wobei Elendium sich sogleich um den Diener Adanos’ kümmerte. Verdutzt schaute sein Schüler auf und meinte, dass Corwyn scheinbar nicht verletzt war.
„Scheinbar will uns Krinoz seine Macht demonstrieren. Wie ihr seht, ist er zu Großem fähig. Wohl hat er Corwyn Schmerzen vorgetäuscht - oder er ist gern ein wenig dramatisch. Seit also auf der Hut, wenn wir nun seinen Tempel betreten. Und verhaltet euch gemäß eines Bittestellers. Wir kommen in sein Haus, um Hilfe zu erlangen. Beachtet das bitte.“, sprach Trilo kurz darauf.
Tinquilius beantwortete diese Worte nur mit einem Nicken. Wenn Widharcal solche Macht besaß, wie er sie soeben präsentiert hatte, konnte dies nur ein böses ende nehmen, selbst mit der Hilfe dieses Krinoz, dieses angeblichen Sohnes Adanos’. Allein diese Abstammung ließ ihn in den Augen des Priesters unglaubwürdig vorkommen. Wie sollte er ein Sohn Adanos’ sein, ein Sohn des Gottes des Gleichgewichts? Der Priester würde es noch sehen, auch wenn er nicht daran glaubte.
Je näher sie dem Turm kamen, desto mehr Macht fühlte er. Hier herrschte und lebte ein mächtiger Mann, so viel war klar. War es Krinoz, den er spürte? Wenn er die Augen schloss, konnte er die Magieströme förmlich sehen, die vom Turm ausgingen. So alt und mächtig, wie er es noch nie erlebt hatte. Was sie wohl im Turm erwartete? Vor diesem angekommen, klopfte Trilo an die Tür, doch nichts rührte sich.
„Was mich wundert“, meinte der Priester laut, „ist, dass dieser Krinoz, angeblich Sohn Adanos’, nichts gegen Wildharcal unternimmt, oder nicht? Er, als Sohn des Gleichgewichts, sollte doch diesen Dämon unter Kontrolle halten können – oder ist es vielleicht die Unverletztheit Corwyns, die seine Macht andeutet, sein Eingreifen? Oder ist er vielleicht gar nicht mehr mächtig genug oder sogar verhindert?“
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Wieso müssen es immer halbgöttliche Wesen oder hohe Dämonen sein? Kann ich nicht einmal im Leben etwas bewerkstelligen ohne dass dabei die halbe Wlt auf dem Spiel steht? Ich kann mir Wendas Spott schon vorstellen. Wenda... eigentlich nur eine Erinnerung. Ich sollte demnächst mit ihr Kontakt aufnehmen und meinen Antrag zurück nehmen. War eh eine Schnappsidee. Genauso wie die Idee hier her zu kommen und Krinoz zu überreden uns zu helfen...
Mit diesem mürrischen Gemüt war Trilo an diesem Morgen aufgestanden. Geschlafen hatte er kaum, die Sorge von einem Gefährten-Meteor pulverisiert zu werden war ihm einfach zu hoch um mal eben ruhig hier liegen zu können. Zudem war es Tinquilius Neugier, die ihn Sorge bereitete. Eine Antwort musste her. So rief er dann auch alle an diesem MOrgen zu sich um erneut ein wenig Mythos walten zu lassen.
"Tin, du fragtest mich gestern wieso Krinoz nicht selbst eingreift gegen Widharcal, richtig?"
"Korrekt."
"Nun, in diesem Buch hier steht nicht viel über Krinoz. Eigentlich nur drei Dinge. Zum einen, dass er der angebliche Sohn Adanos' ist. Etwas dass selbst für mich und mein Schicksal... nunja... eine lächerliche Annahme dastellt. Das zweite ist, dass Krinoz erkrankt ist. Ja, der angebliche Sohn Adanos' ist erkrankt. Ein Grund mehr es anzuzweifeln. So sehr erkrankt jedenfalls, dass er seine Macht nur schwach kontrolliert einsetzen kann. Seine Macht habt ihr ja schon zu spüren bekommen... vor allem du Corwyn. Doch kann diese elementare Gewalt auch schnell aus dem Ruder laufen. Der GRund für das alles... ich weiss es nicht. Ich weiss auch nicht wieso er nicht direkt gegen Widharcal agiert. Fakt ist jedoch eins. Krinoz und Widharcal... sie teilen sich diese Gebirge, die sogenannten Ingrakuppen. Krinoz sorgt dafür, dass die pervertierten Elemente in dem gebiet um die lodernde Schmiede Widharcals eingeschlossen sind und nicht zu sehr nach außen dringen. Erreicht man die Grenze zu Widharcals Reich hört man wieder seinen Amboss und Hammer."
Eine Stille setzte ein. Eine absolute Stille. Fast so als würde das Tal hier selbst den Worten des ehemaligen Ritters lauschen. Unbehagen machte sich breit in dem Baumeister. Ein Gefühl, dass er in solch Intensität schon lange nicht mehr verspürrt hatte. War es vielleicht ein Fehler diese unschuldigen Menschen hier mit hinein zu ziehen? Doch eine Antwort auf diese Frage blieb aus.
"Wir sollten uns nun überlegen wie wir da rein kommen. Ihr Wassermagier habt doch auch Macht über das Element des Bodens, richtig? Könnt ihr mit eurer Magie denn nicht irgendwie das Tor bewegen? Wir müssen dort hinein. Es ist der einzige Wegum die finalen Antworten auf deine FRagen zu finden, Tin. Oder hat jemand eine andere Idee? Vielleicht jemand mit Erfahrung im Eindringen von Schlössern und lautlosem Bewegen im selbigen?"
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01.05.2008 11:55
#15
Nachdem sie die Nacht, nicht weit vom großen und verschlossenen Tor, verbracht hatten, ohne größere Schwierigkeiten durch die Magie dieses Ortes zu haben, scheinbar hielt sie sich zurück, gönnte den fremden Eindringlingen eine Pause und schlief ebenso, standen sie noch immer vor dem großen Turm.
Trilo hatte seine Begleiter gefragt, ob jemand das Schloss irgenwie öffnen könnte oder sonst einen guten Vorschläg hätte, wie sie dieses Hindernis bewältigen könnten, aber eine wirkliche Idee schien niemand zu haben, alle schwiegen, schauten einander an, wobei sie bemerkten, dass Molgadir, ebenfalls ein Wassermagier, wenn auch kein besonders vertrauenserweckender, nicht mehr anwesend war. Allerdings glaubte keiner wirklich daran, dass ihr Begleiter in Schwierigkeiten war, doch vielleicht wollte auch niemand etwas riskieren, weil es eben nur der eine Mann war, der scheinbar allen nicht so sehr bekannt war, sondern mehr eine Nebenfigur. Allle beachteten ihn, aber sein Fehlen beunruhigte niemanden in diesem Augenblick.
Ein wenig ratlos stand die Gruppe vor dem großen Tor, schaute sich um, aber das taten sie schon etwas länger und Lasseko ging einige Schritte, ließ dabei seinen Blick über ihren bisherigen Weg, welchen sie vom großen Berg bis an diesen Ort gingen, schweifen.
Es wehte ein kalter Wind um die Menschen, riss die Flammen der Säulen mit sich und sammelte diese viele Meter von ihnen entfernt, etwa mittig des Weges, aber von allen Seiten flossen die Flammen an einem Ort zusammen, sie formen gemeinsam eine Figur, fast von menschlicher Statur.
Dieses ewas, scheinbar lebte es sogar, näherte sich ihnen und es schwebte regelrecht über dem Boden, denn es hatte keine Füße. Als Unterleib dienten lediglich Flammen, auf welchen es sich auf dem Boden abstützte, doch einen Oberkörper hatte dieses Wesen wie ein männlicher Mensch, ebenso hatte es Hände und einen Kopf, mit einem reellen Gesicht. Während es ich ihnen näherte, flammte Feuer von den Händen auf, wahrscheinlich war es ihnen nicht freundlich gesinnt.
Bei Lasseko machte sich ein wenig Panik breit, seine Begleiter fühlten hoffentlich nicht anders...
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Molgadir war verschwunden. An sich keine große Sache, wenn da nicht ein scheinbar äußerst schlecht gelaunter Elementargeist wäre, der gerade auf die übrige Gruppe zuschwebte. Eine Idee musste her, und eine Bestrafung für diesen Molgadir, denn Trilo war der festen Überzeugung, dass er Schuld an diesem Ding aus Flammen war.
"Hey, ihr habt Kraft über Wasser, Leute! Löscht ihn!!!"
Kaum hatte der Baumeister diesen klagenden Hilferuf seinen Mund verlassen lassen, da schoß auch schon ein Feuerball auf ihn zu. Ja und gerade das war das Sonderbare. Das elementare Kugelgeschoss hielt genau auf ihn zu und traf auch nur ihn allein. Dennoch war die Wuht so groß, dass der Umhang des ehemaligen Ritters sofort in Flammen aufging und er gegen das Tor geschleudert wurde. Bewusstlosigkeit drohte ihm, doch konnte er sich einigermaßen halten und sah nun verschwommen wie das bösartige Wesen mit erhobener Faust näher kam. Wenn nun kein Wunder erfolgte so würde er wohl hier schon das Ende seiner Reise erleben. Nur im letzten Augenblick bevor er ohnmächtig wurde, sah er das Grauen in seiner gesamtheit. Weitere Elementargeister waren auf dem Weg zu einen. Drei an der Zahl, von jedem Element eines.
Feuer, Wasser, Erde, Luft... Elementarkräfte sind unfair...
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Corwyn hatte geraucht, um sich abzulenken. Um klar zu kommen auf den Schock, von den Elementen benutzt zu werden, wie ein Spielball. Um sich bewusst zu werden, dass ihm nichts geschehen war, obgleich er eigentlich Verletzungen hätte davontragen müssen. Alles nicht so ganz normal, hatte er leise für sich selbst festgestellt und sich misstrauisch umgesehen. Eines war klar: Die Angelegenheit hier würde kein Selbstläufer werden...
Es war ein neuer Tag, doch sie waren nicht weiter gekommen, als bis zum verschlossenen Tor. Es thronte voller Hohn vor ihnen, ließ sich weder beeindrucken von Zaubern noch von einfacher Einbrecherskunst. Wobei... wo war Molgadir überhaupt? Noch schien niemand anderem die Abwesenheit des Diebes aufgefallen zu sein. Zumindest interessierte es gewiss niemanden. Und den Spitzbärtigen - mal unter uns - auch nicht. Trotzdem fragte er, an Elendium gewandt: "Sag mal, hast du Molgadir gesehen, den niederen Wassermagier?" Doch der Innosdiener schüttelte nur den Kopf und zuckte mit den Achseln. Nichts zu machen. Also ließ auch Corwyn sich davon anstecken und hakte nicht weiter nach, wo Molgadir abgeblieben war. Vielleicht war es eh besser, wenn der Meisterdieb nicht mehr mit ihnen mit kam, sondern seine eigenen Wege suchte.
Zu allem Überfluss jedoch wurden sie nun von den Elementen... heimgesucht. Corwyn hatte eigentlich keine große Lust auf diesen Quatsch. Doch schon jagte ihm der Elementar...geist oder was auch immer dieses Ding war eine wässriges Geschoss des eigenen Elementes um die Ohren. Reflexartig zog der Spitzbärtige den Kopf ein, sodass es ihm doch noch den Turban vom Haupt riss. "Oh!", rief er und besah sich das Unheil des auf dem Boden verteilten Tuches. "DAS(!) MACHT(!) MICH(!) WÜTEND(!)!!!" Schlagartig entlud sich aus seinem rechten, ausgestreckten Arm eine gewaltige Menge magischer Energie in Form einer kräftigen Eislanze, die auf den Wasserelementar gerichtet war. Doch - Oh Schreck! - der Wasserelementar zeigte beim Auftreffen des Eises keine anderen Wirkung als selbst zu gefrieren! Wasser mit Wasser zu bekämpfen schien nicht sonderlich effektiv zu sein. "Sei's drum!", fluchte der Spitzbärtige und drehte sich zum Tor hin um. Trilo lag, scheinbar ohnmächtig. Dann machte der SPitzbärtige große Augen. Na immerhin. Das Tor hat er dadurch aufbekommen...
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"Schnell! Rein da!", schrie Corwyn und deutete auf die riesigen eisernen Torflügel, die langsam und unter leisem Ächzen und Quietschen aufschwangen und einen Blick ins Innere gewährten. In ein Inneres, das so gar nicht dem entsprach, was der hohe Wassermagier vermutet hätte. Aber... Vermutungen waren in diesem Tal eh fehl am Platze. "Los, los, los!", wiederholte Corwyn, woraufhin sich Tinquilius und Lasseko umdrehten und auf den Eingang zu sprinteten. Dicht gefolgt, beinahe gejagt von den Elementarmännchen glich es einem Spießrutenlauf, zumal sie sich auch den bewusstlosen Trilo packen und ihn hochziehen mussten. "Elendium!", schrie der Spitzbärtige nun und war schon völlig außer Atem. "Rückzug!" Der Feuermagier jedoch war nur allzu sehr mit dem vierten Elementargeister beschäftigte, der den Heiler ganz schön umherwirbelte. Mit einem grimmigen Lächeln beobachtete Corwyn die Situation, als ihn jedoch von rechts etwas packte, mit riss und stürzen ließ. Verdammt! Im ersten Augenblick spürte er nichts mehr, dann legte sich eisige... grauenhafte Kälte über seinen Arm. Vor Schmerz keuchte der hohe Wassermagier auf, Tränen stiegen ihm in die Augen. Er versuchte mühsamst, sich aufzurappeln. Vor lauter Rückzug hatte er seinen eigenen elementaren Gegner vergessen! Dieser hatte ihn nun mit einer schöne, kräftigen - und Corwyn als Magielehrmeister musste gestehen: mustergültigen - Eislanze erwischt. Corwyn wischte Eis und Wasser von seiner Robe und versuchte krampfhaft die Stelle trocken zu rubbeln, als der Elementargeist schon wieder vor ihm auftauchte! Doch Adanos sei Dank kam Tinquilius, der Priester, dem hohen Wassermagier zu Hilfe. Durch seinen Zauber bewahrte er de Spitzbärtigen vor schlimmeren Attacken. Sich mit einem kurzen Nicken bedankend warf Corwyn sofort wieder sein Augenmerk auf den noch immer durch die Luft wehenden Elendium. "Verdammt!", murrte der Turbanträger, der im Moment ohne Turban war. Wie hole ich den Innosdiener jetzt da raus? Er grübelte nicht lange, sondern entschied sich einfach. Er sammelte Magie in seinem rechten Fuß, nur einen Augenblick lang. Dann ließ er sie frei und in den Boden übergehen. Sofort erhoben sich Teile des Erdreiches an den Stellen, an denen das Element der Luft tobte. Die Winde ließen sich nur allzu gern von dem weichen Braun füttern und rissen gierig alles mit sich, was der hohe Wassermagier ihnen anbot. Bald schon war der ganze Sturm braun und grün, so viel Erde trug der Wirbelwind mit sich und der Feuermagier darin war nicht mehr zu sehen. Der Elementargeist ließ den Wind verärgert abschwächen, sodass Elendium mitsamt dem ganzen Erdreich zu Boden ging. Sofort schirmte der Spitzbärtige seinen Kameraden mit einer dünnen Schicht Erde ab, sodass die Luft nicht sogleich wieder den Körper Elendium's packen konnte. Jener Innosanbeter torkelte ein wenig, nachdem er sich aufgerappelt hatte. "Elendium!", schrie Corwyn wieder und deutete auf das Tor. Der Feuermagier guckte ein wenig benebelt, dann jedoch verstand er und rannte los, genau wie Corwyn. Nach wie vor kümmerten sich Tinquilius und Lasseko um Trilo, während Elendium und Corwyn rannten. Letzter schnappte sich noch das Tuch seines Turbans und rannte dann auf den Eingang zu.
SCHMERZ! Fürchterlicher Schmerz! Das ganze Gesicht tat dem Turbanträger mit einem Mal weh, seine Augen tränten, er schmeckte Blut Verdammt! Was ist geschehen? Stöhnend, keuchend, seufzend versuchte er, sich die Tränen aus den Augen zu blinzeln. Verdammt! Dieser Schmerz! Seine Nase blutete heftig. Aber was war passiert?
Glas?!?, ging es dem Schmerzverzerrten durch den Kopf. Das Tor war mit Glas versiegelt?!? Wie gemein... Er spürte noch, wie etwas Kaltes und Nasses ihn packte, der Elementargeist, er hob ihn in die Höhe und trug ihn weg.
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Kaum hatte sich die Gemeinschaft in Bewegung gesetzt, hatte sich Molgadir von ihnen getrennt. In der Hoffnung, einen anderen Eingang in das Schloss zu finden, war er um die hohe Festung herum geschlichen. Als ein Dieb durch das Haupttor zu marschieren hatte einfach keinen Stil. Ein verwinkeltes Tor, versteckt hinter Büschen, bot sich da ganz einfach mehr an. Durch dieses könnte er dann auch wieder flüchten, nachdem er seine Taschen mit Beutegut gefüllt hatte.
Mit gierig glänzenden suchte der Langfinger den weißen Stein nach solch einer Hintertür ab, während er geduckt um den Turm ging. Der Fels, aus dem die Festung gemacht war, schien so glatt, als blickte man auf eine starre Wasseroberfläche. Als hätten die Elemente die Fassade über Jahrtausende ebenmäßig geschmirgelt.
Nach einer guten Viertelstunde wurde Mol fündig. Ihm fiel ein selten genutzter Pfad zu seinen Füßen auf. Scheinbar hatte seit langer Zeit niemand diesen Weg genommen. Nur spärlich konnte man Fußabdrücke erkennen, eingetrocknet in graslose Erde. Hatte es so lange nicht mehr geregnet in diesem Tal? Wie sonst könnte man sich erklären, dass die Spuren nicht weggespült wurden? Fraglich war auch, wer hier lang gegangen sein sollte. Schließlich war ein Magierturm keine Touristenattraktion.
Nach einem kurzen Marsch endete der Pfad in ein niedriges Eisengitter. Es ging dem Dieb nur bis zur Hüfte, war allerdings alt und verrostet. Scheinbar hatten die Gezeiten daran genagt, was sich allerdings mit den Spuren widersprach. Misstrauisch blickte sich der Wassermagier noch einmal um, damit er den Pfad betrachten konnte.
Seine Augen weiteten sich überrascht – da war keiner mehr. Irgendetwas schien hier faul zu sein …
Nichtsdestotrotz ging Mol auf die Knie und hebelte das Gitter auf. Schwerfällig kreischend schlug es gegen eine Steinwand im Inneren, bevor er hindurch kroch. Es war düster – doch wozu konnte Mol Lichtkugeln erschaffen?
Kaum hatten seine Beine den kalten Boden berührt, ging ein scharfes Zischen durch den Raum. Erschrocken zuckte Molgadir zusammen, als um ihn herum ein halbes Dutzend Fackeln aufleuchteten. In triste Halterungen gesteckt erhellten sie weiten Raum, in dem der Dieb nun stand. Er ähnelte einer Abstellkammer eines Alchemisten, allerdings penibel geordnet. Von Destillierkolben, über Phiolen und Mörsern, alles war vertreten und fein säuberlich in Regale geordnet. Die zahlreichen Glasgefäße brachen das Licht der Feuer und ließen es gespenstisch an den Wänden tanzen.
Gehetzt ließ Molgadir seinen Blick durch den Raum zucken. Wer zum Teufel hatte die Fackeln angezündet?
Etwas quietschte … Licht aus einem anderen Zimmer drang hinein.
Und wer, verdammt noch eins, hatte soeben die Tür geöffnet? Nur zögerlich traute sich der Langfinger, durch sie hindurch zu schreiten. So fand er sich in einem langen, leicht gebogenen Flur wieder. Zur Rechten erhoben sich vereinzelt große Fenster, die den Gang mit Helligkeit fluteten – auch, wenn es draußen bereits dämmerte. Erstaunlich …
Auf der gegenüberliegenden Seite waren paarweise schwere Türen in die Steinwand eingelassen. Auch wenn Mol es nicht überprüfte, wusste er, dass sie abgeschlossen waren. Als hätte eine Stimme es ihm zugeflüstert. Sein Weg führte den Flur hinab – dort würde sein Ziel auf ihn warten.
Schnellen Schrittes und noch immer instinktiv geduckt eilte Molgadir vorbei an zahllosen Gemälden, Kronleuchtern und Wandteppichen. Am auffälligsten war jedoch die drückende, magische Aura, die er dort drin verspürte. Es war, als lenke ihn jemand durch dieses Schloss. Als wäre er nur eine Figur in einem makaberen Spiel …
Schließlich mündete der Flur in einen Bogen, makellos rund und mit vielen Runen verziert. Von da aus gabelte sich der Weg in einen weiteren Gang, eine gigantische Marmortreppe und einem Tor, welches ebenso gut in Vengards Stadtmauer gepasst hätte.
Kaum hatte sich Mol umgesehen, krachte es zu seiner Rechten. Irgendetwas war so heftig gegen die riesige Pforte gekracht, dass nun feiner Staub von der Decke hinab rieselte. Von draußen hallten Geräusche eines Kampfgeschehen her – und das Rauschen von Magie.
Kurz darauf hörte der Wassermagier etwas anderes, vertrautes. Eine bekannte Stimme schrie: „Das macht mich wütend!“ Mol hatte Corwyn noch nie derartig brüllen hören. Fast, als hätte man ihm den Turban weggenommen. Unvorstellbar. Schnell kam er zu der Feststellung, dass dort draußen die andern Reisenden ziemlichen Ärger hatten.
Somit taten sich dem Langfinger zwei Varianten seines baldigen Handelns auf. Einmal könnte er das Tor öffnen und die Gruppe hinein lassen – somit wären sie aus dem Kampf befreit, würde man die Pforte sofort wieder schließen. Oder aber, Mol würde einfach tatenlos weiter schreiten und die da draußen ihrem Schicksal überlassen. Das würde seinem Beutezug natürlich dienlich sein, da es keine potentiellen Zeugen gäbe. Doch da war ein Problem – der Dieb brauchte Corwyn noch. Immerhin war er der einzige, der ihn in der Kunst der Magie weiter ausbilden konnte.
Mürrisch stampfte Molgadir zum Tor, packte den niedrig angebrachten Eisenring mit beiden Händen und zog. Wie von allein öffneten sich die schweren Pforten. Scheinbar war Mol doch etwas kräftiger, als er immer angenommen hatte.
Gerade so weit, dass man hindurch gehen konnte, waren die Flügel nun voneinander entfernt. Vorsichtig spähte der Langfinger durch diesen Zwischenraum. Im Freien tobte ein wilder Kampf zwischen den Gefährten und … (Mol rieb sich fassungslos die Augen) … wabernden Monstrositäten aus Feuer, Wasser, Wind und Erde – kurz, den Elementen. Außerdem lag da noch Trilo, ohnmächtig in einer seltsamen Pose, auf der kurzen Treppe zum Eingang des Turms.
Schon hatte Mol Lust, das Tor gleich wieder zu schließen. Das war einfach zu viel! Allerdings waren Lasseko und Tinquilius schon heran geeilt, packten Trilo unter den Armen und versuchten ihn ins Sichere zu schleifen. Vergeblich. Molgadir war ein klein wenig überrascht, als er die Hand ausstreckte und auf Glas pochte. „Oh!“
Fast schon fasziniert klopfte er gegen die durchsichtige Scheibe, als einen Augenblick später Corwyn mit voller Wucht (und tatsächlich ohne seinen heiß und innig geliebten Turban!) gegen das Glas rannte.
Molgadir prustete los. So laut und so plötzlich, dass er hinterrücks zu Boden fiel und sich kringelte vor Lachen. Doch dann wurde es ihm bewusst: Er war hier drinnen. Die anderen draußen und kamen nicht rein. Na, wenn das keine perfekte Gelegenheit war...
Geändert von Molgadir (01.05.2008 um 21:54 Uhr)
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Corwyns Puls setzte einige Schläge aus, als der Boden sich unter ihm entfernte. Er strampelte noch und versuchte panisch den sicheren Boden zu erreichen, doch vergebens. Der unnachgiebige Griff des Elementargeistes hielt ihn gefangen. Er presste die ihm die Luft ab, doch als er sah, dass auch die Anderen von den Biestern gepackt wurden, keuchte er auf.
Da sah er Molgadir hinter der Scheibe stehen, er schien belustigt zu sein, durch irgendetwas aber gleichzeitig auch ein wenig spitzbübisch unheimlich. Molgadir halt. Dieser Penner!, dachte der hohe Wassermagier und wunderte sich, wie der Meisterdieb Zugang zu dem Turm bekommen hatte. Doch dann wurde er sich wieder seiner eigenen unangenehmen Lage bewusst.
Ihm wurde flau, als er der immer größer werdenden Höhe gewahr wurde. Adanos! Hilf! Auch den anderen schien es nicht besser zu gehen, denn die eisernen Griffe der 4 Elementargeister - vom Wind allein wurden schon 3 Männer hinfort getragen - ließen keinen Zweifel daran, wer die Dominante in dieser Situation war.
Anstatt sich viel zu wehren, was in dieser Höhe durchaus lebensgefährlich hätte enden können, versteifte sich der Spitzbärtige darauf, nach oben oder in die Ferne zu schauen und sich einfach hängen zu lassen. Es hatte ja keinen Sinn.
Und so vergingen eingie Minuten in denen der Turbanträger ohne Turban tatsächlich begann, leicht zu frösteln. Ein Umstand, der leicht Bitterkeit in ihm auslöste. Er schluckte diese Bitterkeit hinunter, gemeinsam mit dem Gedanken, dass er jetzt in Al Shedim hätte sein können. In seinem Gemach, in seinem Bett, in der Taverne. All das war besser als... das Hier und Jetzt. Und Molgadir, dieser Idiot, turnte tatsächlich irgendwo im Turm herum! Hätte der Gelehrte die Möglichkeit gehabt, hätte er mit dem Kopf geschüttelt, aber wie gesagt: Ging halt nicht.
Und so fügte er sich in sein Schicksal, welches sie hinauf führte auf einen hohen Turm. Da sein Elementargeister die Truppe anführte, begab sich dieser zuerst in den Landeanflug auf das Dach des Baus. "Ohoh!", seufzte der Spitzbärtige noch, als das Ding ihn abwarf und er fiel. Ein Augenblick verging... Dann der Aufprall. Schmerz. Er überschlug sich und rollte einige Meter. Dann kam er zum Stillstand. Ganz schön zugig hier oben. Was Molly wohl macht?
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