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    Post [Story]Träume der Nacht Teil 1

    Träume der Nacht Teil 1:

    Prolog:
    Ich berichte von einigen Geschehnissen, die mich zu dem Punkt gebracht haben, wo ich heute bin. Ich stehe vor dem Leuchtturm, vor mir das weite Meer, unter mir eine Bucht, mit sehr flachen Wasser und werde in wenigen Minuten mein Leben beenden, doch vorerst erzähle ich euch wieso…

    Kapitel 1 Seltsame Erscheinungen:
    Ich war ein Jäger und lebte von meiner Jagd, einen Teil meiner Beute verkaufte ich an die Händler der Stadt Khorinis, um mir Kleidung und Pfeile zu kaufen. Ich jagte hauptsächlich in den alten und verlassenen Ruinen im Nordosten der Insel, da es dort eigentlich immer ein paar Tiere gab und ich dort außerdem meine Ruhe hatte. Zu meiner Hauptbeute gehörten Molerats, deren Fleisch sehr Nährreich war und Wölfe, dessen Fell in der Stadt sehr beliebt war. Doch als eines Tages die magische Barriere, die das Minental umschloss fiel, änderte sich alles…
    Banditen strömten zahlreich aus der ehemaligen Gefängiskolonie und machten die Wildnis unsicher. Sie raubten die fahrenden Händler außerhalb der Stadt aus und überfielen die wehrlosen Bauern und es schien sie niemand daran zu hindern. Jedenfalls war ich eines Tages wieder in den Ruinen auf der Jagd, ich lauerte auf einer Pyramide bereitete meinen Bogen genauso vor wie immer. Es war ein warmer und sonniger Morgen, keine Wolke zeigte sich am Himmel und am Fuße der Pyramide fraßen gerade zwei Molerats. Molerats an sich, gehören wohl zu den faulsten Tieren auf der Insel, die außer Fressen und schlafen wohl nicht wirklich viel Abwechslung in ihrem Leben hatten. Sie gingen auf allen vieren und waren kräftig gebaut, wenn das meiste von dem auch nur Fett war, umso mehr lohnte es sich, sie zu jagen. Ich legte entschlossen meinen Bogen an und zielte auf den ersten, plötzlich begann die Pyramide auf der ich mich befand an zu rütteln, die beiden Molerats rannten blitzschnell davon und ich richtete mich verwundert auf.
    Die Erde… sie bebte!
    Es wurde windiger und dunkle Wolken zogen in der Ferne auf, unsicher sah ich mich um, die Ruine war leer. Soweit ich mich damals erinnern konnte, gab es noch nie zuvor ein Beben auf der Insel, irgendetwas stimmte nicht. Ein Schauer lief mir über den Rücken, entschlossen schnallte ich mir meinen Bogen wieder um die Schulter und steckte den Pfeil zurück in den Behälter, ich musste jemanden davon berichten! Es wurde immer windiger, während ich dem Weg zur Hängebrücke, die zur Taverne führte folgte, vereinzelt prasselten Regentropfen auf die Erde nieder, wie ein dunkles Vorzeichen zog das Gewitter herauf. Ich überquerte die Brücke, die über den See des Klosters führte und ging weiter. An beiden Seiten von mir türmten sich vereinzelt Felsen auf, sonst war ich nur vom dichten Wald umgeben. Zum Glück kam ich schließlich noch mit trockener Haut bei der Taverne an, sie war im Grunde genommen nur eine alte Hütte, die zu einem Wirtshaus umfunktioniert wurde, doch sie war der Treffpunkt aller Jäger und Händler außerhalb der Stadt. Das seltsame Gefühl hatte sich inzwischen ein wenig gelegt, doch noch immer lief es mir kalt den Rücken runter, wenn ich an das Beben dachte. Als ich die Tür öffnete, kam mir angenehme Wärme entgegen und wie immer war die Taverne gut besucht, ich ließ mir vom Wirt ein Bier geben und trank es in einem Zug. Vorsichtig sah ich mich um, ein paar bekannte Gesichter saßen hinter mir an den Holztischen, aber auch einige, die ich nie zuvor gesehen hatte. Ich drehte mich wieder zum Wirt hin und sah ihn unsicher an, fragend blickte er zurück und kam näher an mich heran:
    „Mir ist da vorhin etwas recht unheimliches passiert… es gab innerhalb der Ruinen ein Erdebeben, ich glaube irgendetwas passiert dort.“, mit gerunzelter Stirn antwortet der Wirt leise:
    „Ein Beben innerhalb der Ruinen…“, plötzlich beginnt der Wirt laut zu lachen und brüllt:
    „Du hast wohl zu lange in der Sonne gelegen was! Hey Jungs unser Sonnenbrüter hat mir gerade gesteckt, dass es innerhalb der alten Ruinen ein Erdbeben gegeben hat, er glaubt dort geht irgendetwas vor!“, alle anwesenden Gäste begannen laut zu lachen, ein Kerl, der weiter links von mir an der Theke saß rief zur mir:
    „Hey kleiner! Soll ich dir mal etwas verraten? Auch wir haben das Beben vernommen und das, obwohl wir nicht in der Ruine waren…“, wieder begannen sämtlich Gäste lautstark zu lachen und in mir wuchs ein Gefühl der Machtlosigkeit heran, gewurmt verließ ich die Taverne.
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:59 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Kapitel 2 Nächtlicher Besuch:
    Es war schon spät in der Nacht, als ich das Lagerfeuer ausgemacht und mich hingelegt hatte, als plötzlich ein leises bedrohliches Stapfen näher kam. Mein Herz begann zu rasen, ein Schauer lief mir über den Rücken und ich begann zu schwitzen. Mit immer schneller rasendem Herz, öffnete ich leise und langsam das Zelt, draußen schien der Mond, die Ruine war hell erleuchtet. Das Stapfen hatte aufgehört, doch stattdessen schnaubte etwas unweit von mir. Voller Spannung sah ich mich um, als plötzlich mein Blut zu gefrieren schien. Rechts von meinem Zelt war ein etwa zwei Meter hoher Hang und dort oben stand etwas Riesiges und Breites. Mehrere Sekunden verstrichen, ehe ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte und etwas mehr von der schnaubenden Kreatur erkennen konnte. Das Vieh war wie gesagt wahnsinnig groß und hatte eine riesige Klinge in seine Hand, ich konnte zwar nur den schattigen Umriss erkennen, doch wusste ich, dass das kein Mensch war. Vorsichtig blickte ich zu meinen Bogen und zu meiner Tragetasche mit meinen Pfeilen, gerade als ich danach greifen wollte, drehte sich der Fremde plötzlich um und ging. Erleichtert und erschrocken zugleich atmete ich die kühle Luft der Nacht ein…

    Mitten in der Nacht…
    Ein Kampf… der Fremde ist zu stark… kann ihn nicht bezwingen. Wer ist er? Warum ist er so sehr ins dunkle gehüllt und zeigt sich nicht?
    Kann ihn nicht bezwingen… er ist zu stark.
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:46 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, dröhnte mein Kopf, es hatte noch sehr lange gedauert, bis ich eingeschlafen war und dann noch dieser merkwürdige Traum. Ich trat aus dem Zelt heraus und atmete die frische Landluft ein… ich musste an diesen Tag unbedingt in die Stadt, da ich noch eine neue Pfanne brauchte. Ich nahm meinen Bogen, meine Pfeile und eine Flasche Wasser und machte mich auf dem Weg. Die Stadt Khorinis lag im Westen der Insel und es war ein weiter und gefährlicher Weg bis dahin, um bis Heute Abend wieder hier zu sein, musste ich mich beeilen. Ich ging den schmalen Gang durch die Felsketten hindurch und gelangte zum Trampelpfad, der zur nicht all zu weit entfernten Brücke im Süden führte.
    Dichter Wald tat sich auf der linken Seite auf, während sich zu meiner Rechten die Wand aus Fels fortsetzte. Ich kam an der alten Holzbrücke an und blickte ehrfurchtvoll herunter, während ich sie überquerte, ein kleiner Teil des Klostersees führte unter mir entlang. Durch die Sonne schimmerte das Gewässer und durch dieses Naturschauspiel konnte ich mich ein wenig von der vergangenen Nacht ablenken. Kurz darauf hatte ich die Brücke überquert und folgte nun wieder den schmalen Pfad. Links und Rechts von mir taten sich nun wieder hohe Felsen auf und vereinzelt ragte ein Baum aus der Erde. Schließlich kam ich an einer kleinen Kurve an, die mich letzten Endes auf gleicher Höhe, wie dem Klostersee brachte, doch plötzlich ertönte ein sonderbar schweres Stapfen hinter mir. Mit stockendem Blut, blieb ich stehen und drehte mich langsam um, um mir die Ursache anzusehen. Als ich sie sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen, es war schier unmöglich, was ich dort sah! Auf einer kleinen, höheren Ebene vor mir, die komplett von Felsen umgeben war, bewegte sich ein riesiger Felsbrocken in meine Richtung. Mein Kopf erfüllte sich nur mit einem Gedanken, den des Wegrennens, doch die blutroten Augen des Felsbrockens, der aussah wie ein übergroßes Ork, ließen jede Kontrolle über meinen Körper versagen. Er kam inzwischen immer näher und mein Herz begann mit jedem sich nähernden Schritt mehr und mehr zu rasen, endlich erlangte ich wieder die Kontrolle über meinen Köper und lief los. Während ich rannte, blickte ich nicht einmal zurück, ein stechender Schmerz in meinen Hüften erschwerte mir das Laufen, doch ich hörte nicht auf. Meine komplette Umgebung flog an mir in einem tunnelartigen Blick vorbei, als die Taverne endlich in Sicht war, wurde ich erstmals langsamer. Schwer atmend schaute ich den gelaufenen Weg zurück, versuchte die Kreatur auszumachen, versuchte irgendein Anzeichen für Gefahr zu finden… nichts.
    Erst das beben, dann der nächtliche Besuch und jetzt die steinerne Kreatur, was würde mir bloß noch alles passieren? Zitternd begab ich mich zur Tür der Taverne, das nächste Bier war fällig. Drinnen angekommen, vergaß ich blitzartig den Vorfall und fand für das momentane Treiben in der Taverne nur noch Verwunderung. Es wurde wild diskutiert, alle riefen durcheinander und keiner wollte scheinbar auf den anderen hören. Durch die lauten Gesprächsfetzen kriegte ich nur mit, dass es scheinbar um Paladine zu gehen schien, die irgendwo angekommen wären, neugierig ging ich auf den Wirt zu und fragte ihn:
    „Was ist den hier los?“ Der Wirt starrte mich wieder genauso Fassungslos an wie am Vortag und antwortete hastig: „ Sach mal, wo lebst du eigentlich, kriegst du überhaupt etwas mit?!?“ Ich schaute ihn nur fragend an und sparte mir jegliche Antwort auf diese Bemerkung, bis er fortfuhr: „Die königlichen Paladine sind in Khorinis, zum Schutze der Bürger heißt es. Man munkelt, dass das ganze etwas mit den Fall der Barriere von der Minenkolonie zu tun hat, es ist in aller Munde und du fragst was hier los ist?!?“ Ich überlegte mir eine Antwort, doch fiel mir keine passende ein also bestellte ich mir das ersehnte Bier zur Ablenkung. Paladine, Lebendige Felsen, Erdbeben, was noch…
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:47 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Kapitel 3 Rendeveuz mit einem Ork:

    In Khorinis…
    Endlich kam ich in Khorinis an, durch den kurzzeitigen Sprint sogar schneller als erwartet. Es war wirklich eine sehr schöne, große Stadt am Meer. Zum einen gab es da das Oberviertel, nur die reichsten und adeligsten hatten dort ihr Heim. Dort lagen unter anderem das Rathaus, sowie das Haus des Richters, es war ein ganzes Viertel voller einfältiger, arroganter und reicher Schnösel. Für einfache Jäger wie mich, war dort kein Platz und das war auch Grund genug für die Erbauer der Stadt, eine riesige Mauer um das Viertel zu ziehen, dessen Eingang heute von der Miliz überwacht wurde. Direkt darunter lagen das Viertel der Handwerksmeister und das Südtor. Hier lebten die einfachen Bürger und jene, die für ihr Geld hart arbeiteten. Es gab hier einen Schmied, mehrere Händler, einen Tischler, einen Alchemisten und einen Jägermeister, der Leute für sich jagen ließ. Dann kam die Unterstadt, wahrscheinlich der heiligste Platz der gesamten Stadt. Hier gab es nämlich einen riesigen Tempel, zu ehren der Gottheit Innos und auch wenn ich nie wirklich viel mit den Göttern zu tun hatte, beeindruckte mich der Tempel jedes Mal aufs Neue. Weiter Nordwärts lag der Marktplatz, Händler von der gesamten Insel kamen hierher, um ihre Waren anzubieten, natürlich mussten sie dafür ne Menge Kohle an die Stadt abdrücken, doch schien das niemand wirklich zu stören. Was man hier nicht finden konnte, brauchte man auch nicht. Ganz im Norden lag die Kaserne, ein riesiger, viereckiger Gebäudekomplex, mit einer eigenen Schmiede, einem Trainingsplatz und mehreren Verhörräumen. Man hatte das Gefühl, als würde die Miliz denselben Status haben, wie die Bewohner des oberen Viertels. Im Nordwesten lag der wahrscheinlich schäbigste Ort der Stadt… das Hafenviertel. Es war ein Schandfleck für die Stadt, Penner, Arbeitslose und lauter Ganoven nannten dies ihr Zuhause. Und trotz der so zahlreichen Miliz, konnte jeder im Hafenviertel machen was er wollte, hier hatte das organisierte Verbrechen die Oberhand. Ihr Einfluss ging mittlerweile schon soweit, dass vor kurzem sogar ein Bordell eröffnet worden ist, sehr zu Freuden der Miliz, die statt ihrer Arbeit nachzugehen, sich dort fast nächtlich amüsiert.
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:48 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Ich schlenderte über den Marktplatz und hielt nach einem Stand Ausschau, der sich auf Waren für Jäger spezialisiert hatte, doch plötzlich wurde ich durch eine riesige Menschenmenge vor der Kaserne abgelenkt. Ein Paladin stand auf den Treppen des Komplexes und hielt vor den versammelten Bürger eine Rede. Neugierig lief ich zu der Menge rüber und drängelte mich mitten durch, bis der Paladin wenige Meter vor mir stand. Er war wesentlich größer und breiter als ich und obwohl wir fast alle wenige Meter vor ihm standen, brüllte er, als solle ihm die ganze Stadt erhören.
    „Bürger von Khorinis! Wir Paladine wurden auf Geheiß des Königs hierher entsandt, um den weiteren Schutz der der Stadt zu gewährleisten! Durch den Fall der Barriere, strömen mehr und mehr Verbrecher auf die Stadt zu, einige von ihnen saßen wegen Mordes in der Barriere. Wir raten dazu, die Stadt nicht unnötig zu verlassen, da unser Schutz nur am Rande und innerhalb der Stadtmauern aufrechterhalten kann. Der Bürgermeister und der Richter werden ihr Amt augenblicklich den königlichen Paladinen und der Städtischen Miliz übergeben. Wer sich eines Verbrechens strafbar macht, muss sich von nun an vor Lord Andre verantworten und mit einer Strafe rechnen. Für jene, die aus den umliegenden Gebieten in die Stadt flüchten und natürlich auch für alle Bürger der Stadt, übernehmen die Paladine die Kosten für die Übernachtung im Gasthaus. Sollte jemand weitere Fragen haben, so solle er sich im Anschluss der Rede bei mir melden. Ich kann ihnen allen versichern, wer sich innerhalb der Stadtmauern aufhält, dem kann nichts geschehen!“
    „Verbrecher? Wenn es doch nur die Verbrecher wären!“, murmelte der Typ neben mir.
    „Ich wette die Orks sind auch nicht weit und natürlich haben sie uns auch gleich all ihre Monster mitgebracht.“
    „Orks und Monster? Nein, vielleicht in Myrtana, aber doch nicht hier auf Khorinis.“, erwiderte ich. Erzürnt über meinen scheinbaren Leichtsinn, antwortete er mit den Händen fuchtelnd:
    „Willst du mich verarschen, kleiner! In der Mienenkolonie soll es eine ganze Festung voller Orks gegeben haben und nun, wo die Barriere gefallen ist, strömen sie aus der verflixten Kolonie in Heerscharen heraus! Und kannst du mir bitte erklären, warum ich sonst alle Schwerter die ich schmiede, an die Paladine abgeben muss?“, ohne auf die Frage einzugehen fragte ich ihn verwundert:
    „Du bist der Schmied?“
    „Na klar, was glaubst du den? Der König selbst!“, rief er erzürnt.
    „Es tut mir leid, ich wollte euch nicht persönlich angreifen, ich vermute, mir ist in letzter Zeit einfach zuviel passiert. Außerdem bin ich noch nie einem Ork begegnet.“, entschuldigte ich mich und wollte schon wieder gehen, als er antwortete:
    „Schon vergessen kleiner, bei den Orks hast du nicht wirklich viel verpasst. Sie sind mindestens zwei Meter groß, breiter als des Tischlers Schränke, am ganzen Körper beharrt und hässlich. Sie tragen eine riesige Klinge, die ihnen einen großen Vorteil, ihrer Reichweite wegen verschafft.“
    Langsam wuchs in mir ein komisches Gefühl heran, ein Gefühl der Angst, welches ich nicht kontrollieren konnte.
    War der nächtliche Besucher gestern Nacht etwa ein Ork? Nein, dass konnte nicht sein! Ich brauchte unbedingt Hilfe…
    Ohne noch etwas zu sagen verließ ich Harad und ging auf das Osttor zu, dort stand eine große Gruppe von Paladinen und mit denen wollte ich reden. Die dortigen Paladine beluden drei Karren, scheinbar hatten etwa zwanzig Paladine vor, die Stadt zu verlassen, doch das war mir egal, ich brauchte Antworten!
    „Okay Männer! Ihr könnt los, möge Innos mit euch sein! Ach ja, setzt unseren Spinner irgendwo im Minental ab, am besten dort, wo es viele Monster gibt, Haha!“, schrie einer der Paladine, der etwas weiter Abseits von der Gruppe stand, worauf sich die Gruppe in Bewegung setzte. Also ging ich zu ihm und sprach ihn an.
    „Ehrenwerter Paladin, dürfte ich wohl kurz mit Ihnen ein paar Worte zur momentanen Lage wechseln?“, er drehte sich zu mir und blickte mich fragend an, nachdem er nichts sagte, fuhr ich fort:
    „Also, ich bin ein Jäger und hause in der Nähe der alten Tempelanlagen im Nordosten der Insel…“
    „Die Geographischen Lagen der Insel sind mir durchaus bekannt, komm gefälligst zu Sache und hör auf mit dem ehrenwerten Paladin, mein Name ist Paladin Lothar, klar!“, unterbrach er mich.
    „Äh, Nun ja, ich vernahm jedenfalls vor kurzem ein Beben…“, wieder unterbrach er mich und fragte scheinbar skeptisch:
    „Ein Beben?“
    „Ja, ein Beben und ich glaube, dass die Stadt in höchster Gefahr ist. Letzte Nacht, da habe ich am Rande meines Zeltplatzes ein Ork-ähnliches Wesen gesehen und wie ich gehört habe, soll es in der Minenkolonie eine ganze Stadt voller Orks gegeben haben.“, sein Gesicht verzog sich und nun plötzlich schien es auch noch rot zu werden, plötzlich wusste ich, dass ich mit meinem Anliegen an den Falschen geraten war. Schnaubend zischte er:
    „Kaum schickt man den einen Spinner ins Minental, da taucht auch schon ein neuer auf und erzählt von Erdbeben und einer Orkarmee! Ich gebe dir jetzt einen freundschaftlichen Rat…“, er beugte sich leicht zu mir rüber und fuhr fort:
    „Gehe zurück in die Wildnis, dahin wo du her gekommen bist, dort kannst du weiterhin phantasieren und zum Abend hin, solltest du in Zukunft die Finger von der Flasche lassen! Ich will dich hier nie wieder sehen, haben wir uns verstanden?“, ich konnte nicht glauben, was ich dort hörte und protestierte lautstark:
    „Aber Paladin Lothar, es ist wirklich war! Ich hab ihn gesehen!“, sein Gesicht wurde immer roter, wütend packte er mich am Arm und zerrte mich aus der Stadt.
    „Du willst es scheinbar nicht kapieren… Noch so einen Unruhestifter, so einen Dummschwätzer, brauche ich nicht in der Stadt! Jungs, sorgt dafür, dass der Kerl hier eine Abreibung bekommt, die er nicht wieder so schnell vergisst!“
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:49 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Kapitel 4 Ein übermächtiger Gegner:
    Lothar gab mir einen kräftigen Stoß und ich landete unsanft auf den Boden. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, war Lothar wieder verschwunden, dafür kamen nun aber zwei Wachen auf mich zu. Der eine Kerl holte aus und schlug mir mit voller Wucht in den Magen, worauf ich unter starken Magenkrämpfen wieder zu Boden sank. Der Andere gab mir dann noch einen Tritt in die Seite, worauf ich dann ganz auf den Boden stürzte.
    „Ich hoffe du hast deine Lektion jetzt gelernt! Verzieh dich und solltest du es noch mal wagen, die Stadt zu betreten, wird es nicht bei solch einer kleinen Lektion bleiben, das verspreche ich dir!“ Als ich mühsam wieder aufgestanden war, überkam mich eine Welle des Schmerzes. Ohne Pfanne und ohne jegliche Hilfe machte ich mich wieder auf den Weg, zu den Ruinen. Ich folgte dem gleichen Weg, den ich gekommen war in entgegen gesetzter Richtung, während sich links von mir nacktes Gestein auftat, zog sich rechts von mir eine Schlucht in die Tiefe. Zu all meinem Unglück begann es nach einer Weile auch noch zu regnen, als wäre das bisher geschehene nicht schon genug. Ich kam an einer alten Treppe an und stieg sie empor, oben angekommen, befand ich mich am Rande eines Bauernhofes. Die Bauern dort waren mit ihrer Arbeit beschäftigt, also ging ich weiter nach links, zu einer Brücke, die mich zurück zur Taverne hätte führen sollen. Doch plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen, am anderen Ende der Brücke hatte sich eine Gruppe niedergelassen und so, wie die Kerle aussahen, waren es ehemalige Sträflinge aus der Mienenkolonie. Plötzlich ertönte hinter mir eine Stimme:
    „Vorsicht, das sind Banditen! Sie haben sich dort niedergelassen und überfallen jeden, der sich ihnen nähert.“, ich drehte mich um und sah in das Gesicht eines jungen Bauers.
    „Dann werde ich eben unter die Brücke durch gehen, mich kann Heute nichts mehr schocken…“, sichtbar verwundert, starrte mir der Bauer hinterher und schüttelte letzten Endes nur den Kopf. Ich kam wieder bei der Treppe an und folgte ihr hinunter, dort angekommen, ging ich nach links. Nach einer leichten Kurve kam ich unter der Brücke an, vorsichtig schlich ich mich unter durch und hoffte, dass ich unentdeckt blieb. Innos sei dank, gelang mir dann auch unbemerkt der weitere Weg bis zur Taverne, jedoch verzichtete ich dieses Mal, hineinzugehen, denn die dummen Bemerkungen des Wirtes brauchte ich nun wirklich nicht. Also ging ich weiter, bis ich nach einer Weile wieder an der großen Hängebrücke ankam. Ganz langsam überquerte ich sie und schaute dabei nervös auf das gegenüberliegende Terrain, wo sich am Morgen noch der lebendige Fels befand. Doch der Regen machte es mir schier unmöglich, etwas zu erkennen, also blieb mir nichts anderes übrig, um Schritt für Schritt weiterzugehen. Am anderem Ende angekommen, versuchte ich immer noch verzweifelt, den lebendigen Fels auszumachen, doch es begann immer stärker zu regnen und das machte es mir unmöglich, so weit in das von Felsen umgebene Terrain zu sehen. Ich biss die Zähne zusammen und ging vorsichtig den weitern Weg entlang, ohne dabei meine Umgebung aus den Augen zu lassen. Doch zu meiner Überraschung, war alles still, kein Fels der sich bewegte, keine Beben, nur das rauschende Geräusch des Regens, der in großen Mengen herunterfiel.
    Hab ich mir das etwa alles nur eingebildet? Was ist bloß los mit mir, was geht hier vor sich!
    Als ich in den Ruinen ankam, war weit und breit, soweit es mir der Regen ermöglichte, keine Sicht von etwas Orkähnlichem. Lediglich ein paar Tiere tummelten sich auf den, mit Unkraut überwachsenen Terrain herum. Ich ging zu meinem Zelt und legte alles Sachen ab, immer noch taten mir sämtliche Knochen weh. Ich wurde ausgeschlossen, von denen ich mir Hilfe und Schutz erhoffte. Ich wurde Verbannt, ins Exil geschickt, alle schienen sich gegen mich verschworen zu haben.
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    Am Abend…
    Ich hatte mich auf die Liege in meinem Zelt gelegt, um etwas Schlaf zu finden, da die letzten Tage ziemlich heftig waren. Ich war schon fast eingeschlafen, als mich plötzlich irgendetwas überkam…
    Wieder ein Kampf… der Fremde ist zu stark… kann ihn nicht bezwingen. Wer ist er? Warum ist er so sehr ins dunkle gehüllt und zeigt sich nicht?
    Kann ihn nicht bezwingen… er ist zu stark. Warum zeigt er sich nicht endlich, warum quält er mich so?

    Mit einem Mal war ich wieder hellwach und ich konnte nicht fassen, was ich draußen, vor meinem Zelt hörte.
    Nein! Das kann nicht sein!
    Wieder näherte sich ein bedrohliches Stapfen, welches unregelmäßig von schweren Atemzügen gestört wurde. Es kam immer näher, näher als beim ersten Mal und nun bekam ich es erstmals in meinem Leben mit der Todesangst zu tun. Zitternd öffnete ich mein Zelt, in der Hoffnung, der unbekannte würde mich nicht hören. Vorsichtig blickte ich hinaus, nach rechts, auf das etwas höher gelegene Plateau und da stand es wieder… breiter als Meister Thorbens Schränke, mindestens zwei Meter groß, mit einer riesigen Klinge, mit dessen Reichweite die Kreatur einen unermesslichen Vorteil gehabt hätte. Und dieses Mal konnte ich das Gesicht der Kreatur sehen, denn das Lagerfeuer war noch nicht ganz erloschen. Es war hässlich, teilweise beharrt und mit etlichen Narben übersät, die riesige und schiefe Nase passte irgendwie überhaupt nicht ins Bild und die leuchtenden, blutroten Augen zeugten von einer schier endlosen Wut. Er hob die lange Klinge und hielt sie drohend in meine Richtung… es war ein Ork und er war gekommen, um mich zu töten. Langsam begann er nach lnks zu gehen, um von dem Plateau herunterzukommen, sein Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtet. Starr vor Angst, rührte ich mich keinen Meter, es ging einfach nicht, es gelang mir nicht, egal wie sehr ich es auch gewollt hätte. Nun war er mit mir in etwa auf gleicher Höhe und kam auf mich zu, endlich gelang es mir wieder meinen Körper unter Kontrolle zu kriegen. Blitzschnell griff ich zu meinen Bogen und riss im gleichen Zug mehrere Pfeile mit.
    Zitternd spannte ich den ersten Pfeil und schoss… knackend durchbohrte er die linke Brustseite des Orks, worauf dieser einen Moment lang zusammenfuhr und ein grunzendes Geräusch von sich gab. Doch auf einmal sah mich der Ork scheinbar noch wutentbrannter an und setzte seinen Weg unaufhaltsam fort. Ich geriet immer mehr in Panik… allmählich hatte ich keine Möglichkeiten mehr… ohne Überlegungen, hing ich mir meinen Bogen um die Schulter und wollte flüchten, doch es war zu spät. Er erhob seine Klinge und seine blutroten Augen leuchteten auf, blitzschnell ergriff ich einen dicken, langen Ast und hielt ihn mit beiden Händen vor mir ausgestreckt, zur Abwehr des Schlages. Doch der Schlag kam schnell und stark, sodass mein Ast in der Mitte zerbrach und ich nach hinten auf meinen Hintern fiel. Er griff mich an der Schulter und zerrte mich zu sich hoch, und ich hatte nur zwei kurze Äste in der Hand. Langsam holte er mit seiner Klinge aus, um mich damit zu durchbohren, doch im letzten Moment, stach ich ihm den einen Teil des Astes mitten ins Auge, worauf er mich fallen ließ und schmerzlich aufschriee. Er drehte sich leicht von mir weg und ich wollte wegrennen, doch er holte zum Schlag aus und donnerte seine Faust in mein Gesicht, worauf ich endgültig den Boden unter den Füssen verlor und im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fresse fiel. Als ich mich wieder aufrappelte, schienen die Schmerzen des Orks, doch größer zu sein, als es anfangs schien, da er sich immer noch knurrend ans Auge faste. Ich nutze die Chance und nahm meine Beine in die Hand und lief so schnell ich nur konnte, aus den Ruinen heraus, Richtung Brücke. Im Lauf blickte ich zurück, der Ork verfolgte mich und er war sehr schnell. Ohne Rücksicht auf die Tragfähigkeit der Brücke zu nehmen, rannte ich so schnell ich nur konnte, keuchend darüber. Endlich war die Taverne in Sicht, der schwache Lichtschein, der von ihr ausging, war schon in der Ferne zu sehen und so langsam hörte ich auch die gute Stimmung und das Gelächter aus dem inneren der Taverne. Ich blickte nochmals nach hinten, doch diesmal war der Ork nicht mehr da.
    Verdammt, wo ist er hin, was hat er nur vor!
    Plötzlich knallte irgendetwas gegen mein Kopf, oder ich knallte gegen irgendetwas…
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:51 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Kapitel 5 Endlich ein Freund:
    Als ich endlich wieder zu mir kam, war es bereits tiefschwarze Nacht. Mir tat alles weh, besonders der Kopf und nun sah ich auch gegen was ich gelaufen war, vor mir ragte ein in Dunkelheit gehüllter Baum aus empor. Mühsam stand ich auf, doch irgendetwas stimmte nicht, irgendwas fehlte.
    Nein! Nein, das darf nicht sein, oh bitte nicht! Ich wurde ausgeraubt…
    Alles was ich bei mir hatte, meinen Bogen, mein Geld, einfach alles wurde mir gestohlen, während ich hier bewusstlos lag. Einen Augenblick lang, konnte ich keine klaren Gedanken fassen, mein Schädel begann noch stärker zu brummen und in mir kam eine Gefühlsmischung aus Hilflosigkeit, Verzweiflung und Lustlosigkeit auf. Ich war am Ende… es war vorbei, ich hatte alles verloren… innerhalb weniger Tage war mein bisher gutes Leben zunichte gemacht worden. Müde ging ich zur Einganstür der Taverne und klopfte.
    „Bei Beliar! Wer veranstaltet zu so später Stunde noch solch einen Lärm!“, brüllte der Wirt von innen, dann wurde die Tür ruckartig aufgerissen.
    „Du?“ Was willst du hier noch so spät und verdammt noch mal, warum weckst du das halbe Haus!“
    „Ich brauche ein Quartier für die Nacht, ich… ich habe mein Zelt verloren.“, antwortete ich und sah ihn flehend an.
    „Für 75 Goldstücke kannst du hier übernachten, dass ist der normale Mietpreis für eine Nacht!“, antwortete er frech.
    „Es tut mir Leid, doch ich wurde ausgeraubt und habe kein Geld bei mir. Lasst mich bitte nur für eine Nacht in eurem Haus übernachten, ich werde es später nachzahlen, ihr habt mein Wort!“, flehte ich ihn an.
    „Weißt du eigentlich, wie oft ich das schon gehört habe? Und am nächsten Tag waren sie alle verschwunden und haben sich hier nie wieder blicken lassen!“, zischte er scharf, doch ich bettelte weiter, ich gab nicht auf.
    „Bitte, ich werde es nachzahlen, nur lasst mich diese eine Nacht in eurem Hause übernachten, ich werde verfolgt!“
    „Vergiss es! Du kannst mir ja sonst was erzählen, gesell dich wieder zur Mutter Natur!“, mit diesen Worten knallte er die Tür zu und ließ mich in der dunklen, kalten Nacht stehen. Mir blieb nichts anderes übrig, ich musste auf der Holzbank, vor der Taverne schlafen, in der Hoffnung, am nächsten Morgen noch am Leben zu seien…
    Wo bin ich? Es ist so kalt… ich bin von Bäumen umgeben und es ist stockfinster. Doch was ist das? Es nähert sich etwas, ein kleiner Lichtpunkt, der immer größer wird… nein! Nicht du schon wieder! Was willst du Quälgeist von mir, was habe ich dir nur getan!
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:55 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Lord Regonas ist offline
    Der nächste Morgen…
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das erste, was ich sah, zwei dunkelbraune Augen, die mich verwundert anstarrten.
    „Hey, du bist ja noch am Leben, wie kommt den das?“, es war der Wirt.
    „Komisch, vor ein paar Stunden hast du mir noch die Arie von der wilden Sau vorgeheult, von Mord und Totschlag und jetzt bist du ja immer noch quicklebendig!“, genervt gab ich zurück:
    „Spar dir deine Kommentare, ich weiß, was ich gesehen habe!“
    „Aber na klar doch. Soll ich dir mal einen Tipp geben, Sonnenbrüter! Du solltest nach Khorinis gehen, die Paladine sollen die Kosten, für eine Übernachtung im dortigen Gasthaus übernommen haben. Für so einen wie dich, wäre das sicherlich das Richtige.“, spottete er weiter. Allmählich gequält gab ich zurück:
    „Ich kann nicht in die Stadt zurück, die würden mich dort wieder hochkant rauswerfen!“
    „Achso, Probleme mit der Miliz, verstehe. Nun ja, da habe ich direkt noch einen Tipp für dich, damit du mir auch nicht noch einmal den Schlaf nimmst. Wenn du zum Osttor von Khorinis gehst, führt ein schmaler Weg nach Norden, an dessen Ende sich ein Leuchtturm befindet. Ein guter Freund von mir, namens Jack wohnt dort. Er ist dort schon seit Jahren alleine und würde sich sicherlich über etwas Gesellschaft freuen, er würde dich ganz bestimmt bei sich aufnehmen.“, misstrauisch fragte ich ihn:
    „Und das sagst du mir des Schlafes wegen, oder was?“
    „Hey Mann, es ist deine Sache! Wenn du wirklich in Gefahr bist, wäre das vielleicht eine kleine Notlösung für dich.“, antwortete er.
    „Dann danke ich dir und mach mich wohl besser mal auf den Weg.“
    Ohne mich richtig zu verabschieden, machte ich mich auf den Weg, dieser Leuchtturm hatte mein Interesse geweckt. So nah an der Stadt, wäre ich bestimmt sicherer, als in meinem Zelt, in der freien Wildnis. Vorsichtig schlich ich mich unter der Steinbrücke, die immer noch von Banditen besetzt war, unter durch. Allmählich fragte ich mich, ob diejenigen, die unter der Brücke durchgingen, den Banditen überhaupt interessierten. Ich ging jedenfalls weiter, bis ich am Osttor der Stadt ankam. Die dortigen Stadtwachen zogen sofort ihre Schwerter und kamen auf mich zu.
    „Na, wo wollen wir den hin! Hatten wir uns beim letzten Mal nicht richtig ausgedrückt? Brauchst du etwa noch eine Lektion!“, trocken erwiderte ich:
    „Bleib locker! Ich will nicht in die Stadt.“
    „Nein, natürlich… willst du mich verarschen!“, rief er und begann auf mich loszugehen, schnell rief ich:
    „Ich will zum Leuchtturm, die Stadt interessiert mich gar nicht!“, im letzten Moment, blieb die Wache mit erhobener Klinge stehen und zischte:
    „Dann verpiss dich endlich, sonst passiert hier gleich ein Unglück!“, fing er an mir zu drohen, während er sein Schwert wieder wegsteckte und ein paar Schritte zurücktrat. Mit einer kochenden Wut ging ich nach Norden, den schmalen, steilen Weg entlang und ließ diese Idioten hinter mich. Der Weg war ziemlich eng, links von mir erstreckte sich eine lang gezogene Schlucht und zu meiner Rechten tat sich eine riesige Felskette auf. Der Weg führte ziemlich steil nach oben, doch konnte ich von hier aus schon die Spitze des Leuchtturms erkennen. Ich kam schließlich ganz oben an, vor mir erstreckte sich ein langer, hölzerner Zaun, dahinter lag der Leuchtturm. Vorsichtig durchquerte ich den kleinen Durchgang und ging zur Tür des Turms, dort klopfte ich zweimal… es dauerte eine Zeit lang, doch dann endlich öffnete sich die Tür. Ein alter Mann starrte mich neugierig an, er hatte kurze graue Haare und in seinem Gesicht spiegelte sich sein hohes Alter wieder.
    „Was kann ich für dich tun, kleiner?“
    „Der Wirt aus der Taverne hat mich zu euch entsandt, er sagte, ihr hättet eventuell eine vorübergehende Bleibe für mich.“, erwiderte ich.
    „Nenn mich Jack. Komm nur herein und trink einen Schluck Wein mit mir.“, ich bedankte mich und trat hinein. Das erste, was ich sah, war der gegenüberliegende, große Kamin, in dem warme Flammen loderten, links von mir, führte eine Treppe an der Wand in das obere Stockwerk… von dort hatte man bestimmt einen großartigen Ausblick. Vor der Treppe befand sich ein Tisch mit zwei Stühlen aus Holz und auf der gegenüberliegenden Seite, zwischen Treppe und Kamin, befand sich ein Sofa. Jack ging zum Tisch und winkte mir zu, ich sollte mich ebenfalls setzen.
    „So mein Junge, hier ein Glas Wein, der beste auf dieser Insel… so und nun erzähl mir mal, wo du her kommst und was die widerfahren ist, denn wenn ich das so sagen darf, du siehst echt beschissen aus.“, begann er zu erzählen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass er nicht all zu oft Besuch empfing. Ich nahm einen Schluck Wein und begann meine Geschichte zu erzählen…
    Als ich endlich fertig war, starrte er mich verträumt an und sagte gar nichts. Er saß einfach nur da und träumte vor sich, so als hätte er die ganze Zeit überhaupt nicht zugehört.
    „Du hast bestimmt Hunger…“, sagte er plötzlich… irgendwas lief hier gerade falsch. Er begann zu grinsen und fuhr fort:
    „Nachdem was dir widerfahren ist, wird dir ein leckerer Entenbraten nach Hausmacher Art zubereitet, bestimmt gut tun.“, er hatte mir also doch zugehört, der Kerl war wirklich komisch, dass musste mit der Zeit die Einsamkeit bewirkt haben, doch war ich für seine Hilfe mehr als dankbar.
    „Und wie ich Hunger habe, danke Jack. Ich werde es irgendwie wieder gutmachen.“
    „Quatsch, deine Gesellschaft reicht mir schon völlig aus, hier kommt nicht all zu oft jemand hoch, weiß du. Auf die Dauer fühlt man sich hier oben, so schön die Aussicht auch ist, ein wenig einsam. Wenn du immer noch beabsichtigst, hier zu nächtigen, habe ich nichts dagegen, im Gegenteil, ich würde mich freuen.“, er öffnete einen Ofen, der in der Nähe des Kamins stand und nahm einen riesigen, qualmenden Braten heraus, den er auf den Tisch stellte. Während er noch Teller, Gabeln und Messer deckte, merkte ich, wie sich mein Magen krampfte, ich hatte gewaltigen Hunger. Dann aßen wir gemeinsam den wirklich ausgesprochen leckeren Braten und ich merkte, wie nach und nach meine Schmerzen nachließen. Als wir mit dem essen fertig waren, deckte er den Tisch wieder ab und setzte sich anschließend wieder zu mir.
    Weißt du warum ich dir helfe?“, fragte er mich mit ernster Stimme.
    „Nein, warum?“
    „Nun ich kenne mich sehr gut mit Orks aus, ich habe schon gegen unzählige gekämpft und einiges über sie gelernt…“, erstaunt fragte ich ihn:
    „Wo und wann war das?“
    „In der Hauptstadt des Königs, mein Junge. Ich war damals Seefahrer und habe in einigen großen Schlachten mitgekämpft und über die Verhaltensweisen der Orks, weiß ich mittlerweile eine ganze Menge. Deshalb erkläre ich dir nun auch einmal, warum dich dieser Ork verfolgt…“, völlig erschrocken sah ich in das alte Gesicht… die Antwort auf diese Frage, warum er ausgerechnet mich jagte, suchte ich schon von Anfang an. Endlich würde ich wissen, wie ich diese Situation meistern könne.
    „Es gibt unter den Orks eine spezielle Truppe, sie sind die Elite… es sind die besten Orkkämpfer und sie haben ein unendliches Ehrgefühl. Wenn sie jemanden angreifen, oder angegriffen werden und ihren Gegner töten, erweisen sie sich ihren Göttern gegenüber als würdig. Wenn der Gegner flüchtet, ohne zu kämpfen, dann ist die Stärke des Orks unter Beweis gestellt. Wenn aber jemand, so wie du es getan hast, einen Eliteork angreift und dann wegläuft, muss der Ork seinen Gegner so lange jagen, bis dieser tot ist… erst dann ist seine Ehre wiederhergestellt.“, Angst überfiel meinen Körper, ich wurde sichtlich nervös.
    „Soll das etwa heißen…“, brachte ich mühsam hervor. Jack nickte und antwortete:
    „Ja. Er wird nicht aufhören, dich zu jagen, bis du tot bist.“
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:56 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Mit dem Wissen, einen Ork am Halse zu haben, der einen töten wolle, hatte ich mich schlafen gelegt, was natürlich nicht gerade sehr gut klappte. Jack war unterwegs in die Stadt, er wollte ein paar Besorgungen machen. Er riet mir, den Leuchtturm nicht zu verlassen und das hatte ich auch nicht vor. Während ich auf dem weichen Sofa lag, schossen mir immer wieder seine Worte durch den Kopf und sie trieben mich so langsam in den Wahnsinn. Ein ewiges Leben in Angst und Schrecken… immer auf der Flucht… nie wieder Ruhe… ich musste raus an die frische Luft. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie hastig, draußen angekommen, sah ich mich suchend um… nichts. Ich ging nach rechts, um den Leuchtturm herum, links von mir war das schöne, weite Meer und rechts von mir erhoben sich meterhohe Felsen, die mit der Höhe in etwa mit dem Leuchtturm übereinstimmten. Die Sonne schien und es kam eine leichte Brise auf, plötzlich ertönte in der Ferne ein grausamer Schrei. Ein Schrei, der nicht von einem Menschen stammte, es war der Schrei einer Bestie… eines Orks. ER war nun also gekommen, um es zu Ende zu bringen, um mich zu töten. Doch er sollte seine Ehre nicht wiederherstellen, er sollte auf ewig in Ungnade fallen!

    Das ist meine Geschichte und sie wird nun hier am Rande der Meeresklippen enden. Ich hatte ein so gutes Leben, voller Zufriedenheit und Ausgewogenheit und er hatte es zerstört. Nun werde ich seins zerstören, indem ich dafür sorge, dass er in ewige Ungnade fällt! Plötzlich durchfährt ein stechender Schmerz meinen ganzen Körper, irgendwas schoss durch meine Brust…
    Hat der Ork jetzt etwa doch gewonnen? Hat er am Ende doch noch sein Ziel erreicht?
    Langsam sehe ich an mir runter und entdecke in meiner linken Brustseite die Spitze eines Pfeils. Kälte überkommt mich und mir wird schwindelig, mit allerletzter Kraft drehe ich mich langsam um… der Anblick erschreckt mich gleichermaßen, wie er mich auf eine besondere Art zufrieden stellt… drei schmutzig gekleidete Kerle stehen mir gegenüber und grinsen mich dreckig an… keine Bürger… sehen aus wie… wie Verbrecher aus der Minenkolonie. Mit dem seltsamen Gefühlsgemisch, lasse ich mich, den Schmerzen erlegen, die Klipeen hinunterfallen.

    Ende
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:57 Uhr) Grund: ÜBERARBEITET

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    Post Nachwort Träume der Nacht Teil 1

    Nachwort:
    Dies ist eine Überarbeitung von vielen gewesen, ich hoffe ich konnte so ziemlich alle jemals angesprochen Punkte verbessern, die Qualität der Rechtschreibung erhöhen und das lesen der Story insgesamt unterhaltsamer gestalten. Kommentare, Kritik, Lob oder Danksagungen bitte in den dafür vorgesehenen Kommentar.- und Bewerungsthread
    Geändert von Lord Regonas (21.04.2008 um 18:58 Uhr) Grund: ÜBERARBEITUNG

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