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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Die Sage um Tyrien

    Kapitel 1 - Die Tränen des Lichts

    Als Innos sah, dass er gegen
    seinen eigenen Bruder kämpfen
    musste begann er fürchterlich
    zu weinen. Die Trauer des Gottes
    war so groß, dass er dreizehn Jahre
    nicht aufhörte zu weinen und so
    fielen seine Tränen zu Erde. Die
    Menschen die von den Tränen tranken
    wurden die ersten Diener Innos'. Beliar
    hingegen verhöhnte seinen Bruder der
    Trauer wegen und besiegelte somit den
    ewigen Konflikt.
    Geändert von DraconiZ (08.10.2006 um 22:04 Uhr)

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Der kühle Seewind peitschte dem Ritter ins Gesicht, als das Schiff in See stach. Seine Haare flogen nach hinten und der Schmied atmete tief ein. Es war endlich soweit. Die Reise ins Ungewisse begann. DraconiZ war völlig unruhig und aufgeregt und konnte sich kaum dazu zwingen ruhig zu bleiben. Am liebsten wäre der Schwarzhaarige auf und abgesprungen, denn die Aussicht etwas so bedeutsames zu finden und eventuell sogar zu benutzen war einfach zu überwältigend. Der Schmied stützte sich schwer auf der Reling am vorderen Ende des Schiffes ab und schaute hinaus ins blau des Meeres. Was wohl dort draußen verborgen sein mochte? Was wohl dort draußen auf sie warten mochte? Der Streiter konnte es nicht sagen und doch freute er sich allein wegen der Vorstellungen die sich in seinem Kopf mehr und mehr zu überschlagen begannen. ,, Das erste mal seit fast einem Jahr, dass ich wieder von der Insel wegkomme“, dachte der Schleichlehrer grinsend. Er liebte die Freiheit der Abenteuer und besonders den Ruhm der mit den großen Taten, die sie hoffentlich vollbringen würden, einherging. Wenn er seinen Tod dort draußen finden sollte, dann würde er ihn eben finden. Das störte ihn nicht weiter. Schließlich war er auf dieser Welt um zu leben und nicht um Angst vor allem und jedem zu haben. Schon gar nicht vor etwas so uraltem so geheimnisvollen wollte er Furcht zeigen. Er war Angehöriger des Ritterordens von Khorinis und stolz darauf. Auch wenn man ihn erst nicht als solchen erkannte, da er lediglich eine schwarze Tunika trug. Nur dadurch, dass er durchtrainiert durch die endlosen Kämpfe war, konnte man ihm ansehen, dass ein Krieger in ihm steckte. Sein Schwert Valien ruhte still an seiner Seite. Es würde ihm gute Dienste leisten, wenn sie in dem unbekannten Land angekommen waren.

    Schon bald konnte der Streiter nur noch den Hafen von Khorinis erkennen, wenn er sich umdrehte. Doch er wollte nicht zurücksehen. Nun ging alles nur noch nach vorne. Er hatte keine Bedenken und bei der Mannschaft, die sich dem Unternehmen von Medin und ihm angeschlossen hatte, brauchte er auch gar keine haben. Mit einem Ruck wandte sich DraconiZ vom Meer ab und wandte sich seinen Begleitern zu. Im Moment sah der Lord der Garde Innos Uncle-Bin zwar gebrochen aus, durch das feige Attentat, dass auf ihn verübt worden war, doch in normalem Zustand hätte er allein durch seinen erfahrenen Gesichtsausdruck so manchen Ork einschüchtern können. Uncle war noch nicht einmal besonders groß, doch er strahlte unglaubliche Stärke aus, die nicht nur von seinem schweren Zweihänder kam, den er auf dem gepanzerten Rücken trug. Vielleicht waren es sein Bart und seine Narben, die ihn so alt und erfahren machten, vielleicht auch nur seine Statur. Der Lord war es gewesen, der DraconiZ zum Ritter gemacht hatte und so war er froh, dass er hier war, auch wenn er erst eifrig dagegen gewettert hatte, wegen der Verletzungen. Doch Uncle hatte sich durchgesetzt und nun wo er mit auf dem Schiff war, war der Ritter froh ihn dabei zu haben.

    Auch der Mann der neben Uncle stand, war durchaus bemerkenswert. Von eher hagerer Gestalt, von nicht riesiger Gestalt und nur durch den Bart alt wirkend, erfüllte er dennoch das Bild, was man normalerweise von einem Magier hatte. Denn alleine seine Robe und so wie er sich benahm und sprach geboten Respekt ihm gegenüber. DraconiZ hatte diesen Mann noch nie gesehen, bevor er einfach vor dem Schiff stand und fast schon spontan mitgekommen war und doch freute er sich, dass sie einen so erfahrenen Magier mitnehmen konnten. Er musste schon ein Ranghöherer Magier sein, denn seine Robe wirkte irgendwie prächtiges als die von Ed. Vielleicht täuschte dies auch, doch der Schmied war sich irgendwie sicher das dem doch so war. Doch das einzige, was er zuversichtlich über diesen Mann wusste, war die Tatsache, dass sein Name Spike Spiegel lautete. Soviel hatte er aus einem Gesprächsfetzen herausfinden können.

    Auf der anderen Seite des Schiffes standen zwei Kameraden von DraconiZ und redeten miteinander. Der eine war erst gerade zu ihnen gestoßen. Quasi im letzten Moment. Der Schmied hatte diesen Mann noch nicht oft gesehen, obgleich er genau wusste, wer er war. Tomarus war sein Name. Der Paladin war recht groß und wie die meisten Streiter des Königs durch die Strapazen zu einem kraftvollen Kämpfer geworden, welches man schon allein an seiner Statur sehen konnte. Trotzdem stand der Einhandmeister lässig an die Reling gelehnt da und schien völlig gelassen der Dinge die kommen mochten entgegen zu sehen. Scheinbar konnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Doch der Frau, der der Paladin in diesem Moment zuhörte ging es ganz anders. Wenda war immer noch von dem Tod ihres Geliebten gezeichnet und würde das wohl auch so schnell nicht verwinden. So sah ihr Gesicht immer noch nicht so schön aus, wie es sonst war und auch ihre Züge schienen noch nicht von der Kraft erfüllt zu sein, die sie sonst aufwies. Sie hatte DraconiZ mehr als einmal das Leben gerettet und der Ritter hatte sie auch sonst als eine sehr freundliche und zuvorkommende Person kennen gelernt. So tat es ihm fast leid, dass sie im Moment in einem solchen Zustand war. Es blieb ihm nur zu hoffen, dass sie sich bald wieder fangen würde.

    In diesem Moment kam die kleine Magierin Ed aus der Tür, die zu den kleinen Zimmern des Schiffes führten und suchte anscheinend irgendwen der ihr helfen konnte. Diese junge und recht kleine Frau war wirklich ein Mysterium, denn sie war ganz anders als man sich eine Feuermagierin vorstellte. Der normale Bewohner von Khorinis stellte sich einen Magier immer sehr alt, recht groß und ernst schauend vor. Doch all dies traf auf Ed nicht zu. Sie hatte oft ein Grinsen auf ihren Zügen und war für eine Sache schnell zu begeistern, was die Tatsache bewies, dass sie hier war. Sie war es gewesen, die im Kloster keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass sie unbedingt nach den Tränen suchen mussten. DraconiZ hatte wahrhaftig noch nie solch eine Magierin gesehen.

    In diesem Moment trat ein großer Südländer neben den Waffenschmied. Er besaß schulterlanges braunes Haar und fast schon mystisch wirkende Augen. DraconiZ kannte seinen Kameraden nur zu gut. Schließlich war es Medin gewesen, der sofort mit ihm zusammen zum Kloster gegangen war um über das rätselhafte Buch aufklären zu lassen, welches der Ritter immer noch in der Hand hielt. Er hatte schon viel mit Medin durchgemacht. Schon als sie noch Milizen gewesen waren, hatten sie eine Schlägerbande mit den übrigen Milizen ausgehoben. Wenn sich der Schwarzhaarige auf Jemanden verlassen konnte dann auf ihn. ,, Bist du genauso aufgeregt wie ich?“, fragte der Schleichlehrer, als sie nebeneinander standen. ,, Ein bisschen“, meinte Medin fast belustigt zurück. Es war schon komisch. Den Südländer schien nichts aus der Fassung bringen. Selbst Uncles gestriger Ton, der DraconiZ zur Weißglut gebracht hatte, hatte Medin diplomatisch umgehen können. ,, Hmm. Wir werden sehen was auf uns zukommt“. DraconiZ drehte sich mit diesen Worten wieder um und schaute auf die weite See hinaus.

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    Drachentöter
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    Tomarus ist offline
    Sie hatten abgelegt. Vom frischen Seewind getrieben entfernte sich ihre Kogge langsam, aber sicher von Khorinis und brachte sich dabei hoffentlich ihrem Ziel näher. Tomarus war zuversichtlich, dass sie die Insel erreichen würden, doch sichergehen konnte die Mannschaft nicht, denn schließlich war ihr einziger Anhaltspunkt das Buch gewesen, in dem die grobe Richtung vorgegeben war – und das war auch schon alles. Doch auch wenn sie die Insel nicht finden würden, sie hätten wenigstens ein paar schöne, hoffentlich auch entspannende Tage auf See gehabt – und zumindest Tomarus hätte nach einer Wiederkehr mit leeren Händen genügend Motivation, der Sache weiter auf den Grund zu gehen.

    Nun stand er an der Reling des Schiffes. Wenda hatte sich kurz nach der Abreise zu ihm gesellt, ihm noch einmal für die Übernahme der wichtigen Position des Pfeilschützen bei Trilos Beerdigung bedankt, und sie unterhielten sich ein wenig über dieses und jenes. Wenda stand der Verlust ihres Gefährten und die Leere, die sich danach in ihrer Welt auftat, noch immer wie ins Gesicht geschrieben. Zwar war Wenda eine der stärksten und tapfersten Frauen, die Tomarus je getroffen hatte, doch auch er wusste, wie viel Trilo ihr bedeutet hatte. Er hoffte für sie, dass diese Reise sie ein wenig ablenken würde, und dass vielleicht die Tränen Innos und die für einen Paladin damit verbundene Ehre ihr neue Motivation schenken würden.

    Nach einiger Zeit kam Stille über die beiden, und sie lehnten sich auf die Reling und blickten hinaus aufs Meer. Irgendwo da draußen ... irgendwo da waren sie, die Tränen Innos. Nun ja, vielleicht waren sie irgendwo da. Das würden sie ja bald erfahren. Tomarus fragte sich schon länger, was sie wohl erwarten würde. Es konnte wohl so ziemlich alles sein, und auch etwas, mit dem Tomarus nie gerechnet hätte. Schon damals, als er und Arthas sich mit dem rätselhaften Verschwinden der Bewohner Drakias befassten, hatten sie auf vieles spekuliert, eine Verbrecherbande, ein Seeungeheuer oder ein wildes Tier aus dem Wald, ein verrückt gewordener Magier ... aber bestimmt nicht auf die Gottheiten einer untergegangenen Kultur, einen riesigen unterirdischen Tempel und viele andere einzigartige Dinge. Daher beschloss Tomarus schließlich, sich dieses Mal einfach nur überraschen zu lassen.

    Gemütlich schlenderte er zu einer der hölzernen Bänke, wo er sich erst einmal hinsetzte und zurücklehnte. Sein Blick wanderte von der wallenden See über das Deck und seine Mitstreiter, hin zum Kapitänsstand, wo einer der Männer, die er nicht wirklich kannte, mit einigen anderen Seeleuten und Soldaten stand, das Schiff lenkte und sich mit seinen Kollegen über den Kurs beriet. Tomarus atmete tief ein; die Seeluft war einfach nur eine Wonne. Eine Weile schloss er die Augen und dachte über das ihnen allen bevorstehende nach ...

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Wieder einmal wischte sich der Ritter eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die der Seewind beharrlich dort hin trieb. Die Seeluft schmeckte salzig, ungleich salziger als in Khorinis. Der Rüstungsschmied blickte am Schiffsrumpf entlang über das Achterdeck hinaus. Der Hafen war verschwunden. Medin meinte, den Leuchtturm noch als kleinen Strich ausmachen zu können, aber konnte das ebenso ein Produkt seiner Einbildung sein. Selbige war es auch, die ihn ziemlich beschäftigte. Obwohl er seit mehr als einem Jahr nicht mehr auf einem Schiff gestanden hatte (er dankte Innos dafür) wusste er noch zu gut, was sein Magen von Reisen dieser Art hielt. Der Seegang nahm mit jeder Meile, die das Schiff segelte, zu. Wenn dem Ritter nicht durch den Seegang übel wurde, so würde sein Unterbewusstsein das übrige besorgen. Es war fast zum verrückt werden. Man will nicht, dass es anfängt und doch lauscht man mit jeder Faser seines Körpers in sich hinein, um erste Anzeichen auszumachen. Der eindeutige Verlierer dieser Prozedur war das vegetative Nervensystem und damit leider auch Medin.
    Was war das? Ein erstes Aufstoßen? Nein, nur das Magengrummeln ob des sehr spärlichen Frühstücks. Der Rüstungsschmied erinnerte sich an seine Reise nach Khorinis. Damals hatte er auch wenig im Magen gehabt. Das war vielleicht des Rätsels Lösung. Voller Hoffnung verschwand der Ritter unter Deck. Kurze Zeit später stand er auch schon in der verrauchten Kombüse. War ja klar. Keine zwei Stunden sind wir an Bord und es wird schon Essen gekocht. Der Koch, ein rundlicher Waffenknecht, hatte wohl schon erste Bestellungen.
    „Was gibt’s denn“, begrüßte er den Ritter, ohne vom Herd aufzusehen. Medin störte es nicht, dass das zackige „Sir“ fehlte.
    „Dasselbe könnte ich sie fragen.“
    „Ach so. Kartoffeleintopf, nur leicht gewürzt. Auch was für empfindliche Mägen.“ Der Mann schien Medins Anliegen durchschaut zu haben, denn schon füllte er eine hochwandige Schüssel mit etwas Kartoffeleintopf. Dieser nahm dankend an und schon einige Minuten später hatte er die Schüssel ausgelöffelt. Es verlangte ihn nicht nach noch einer Portion, weshalb er die Kombüse verließ, deren an der Decke aufgehängte Öllampe schon etwas hin und her schaukelte.
    Als der Südländer an Deck trat, bemerkte er auch die Ursache. Der Wellengang hatte sich verstärkt, sie waren nun auf hoher See. Das Schiff wurde damit spielend fertig, durchschnitt es doch zielsicher die Wellenkämme. Medins Magen war aber weniger erfreut. Selbst der leckere Eintopf hatte nichts geholfen. Er spürte förmlich, wie die Blässe in sein gebräuntes Antlitz stieg. Verflucht, ich fühle mich jetzt schon wie ausgespuckt. Hoffentlich geht die Fahrt nicht all zu lang. Unsicheren Schrittes torkelte er auf die Rehling zu. Ja, mit Bierkrügen konnte er es in großer Zahl aufnehmen, aber die See war dann doch etwas mächtiger als ein paar Krüge. Sich an das Holz der Rehling lehnend kam ihm eine Idee. Bier! Einen Versuch war es wert. Eifrig schnallte er den Schlauch vom Gürtel und setzte an. Das noch kühle Getränk floss wohltuend die Kehle hinab und schließlich in die kritische Zone. Einen Moment (Medin nutzte ihn, um den Schlauch wieder am Gürtel zu befestigen) tat sich nichts. Doch dann krampfte sich das Verdauungsorgan zusammen. Unwillkürlich drehte Medin sich um, dass Gesicht zu Meer, die Arme stützend über die Rehling gelegt. Etwas vom Wind aufgepeitschtes Wasser sprühte ihm ins Gesicht. Das flaue Gefühl verstärkte sich, doch erbrach sich der Krieger nicht.
    Hinter sich hörte er jemanden lachen. Kielholen, redete er sich selber ein. Irgendwann lasse ich dich Kielholen.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Françoise ist offline
    Wieder einmal auf See. Es war schon ein paar Monate her, seit Ed an Bord eines Schiffes reiste, aber sie mochte es sehr gerne. Vielleicht war es nicht so schnell wie mithilfe von Teleportation, allerdings konnte man das Auf und Ab des Schiffsrumpfes genießen, die frische Seeluft und das Rauschen des Meeres. Bestimmt erging es aber nicht allen Crewmitgliedern so gut, denn viele wurden Seekrank, wenn der Wellengang schärfer wurde. Bisher schienen sich aber alle gut halten zu können. Vor allem die Matrosen, rekrutiert aus den Reihen der Miliz, waren standhaft und arbeiteten überall auf dem Schiff. Der Steuermannsmaat schien wohl die meiste Erfahrung zur See zu haben, offenbar war er direkt von der königlichen Marine nach Khorinis gekommen. Weit hinter dem Schiff sah die Magierin die Insel immer kleiner werden, hoffentlich waren nicht so viele Orkgaleeren unterwegs. Einen Zwischenfall könnten sie nicht unbedingt gebrauchen. Auch wenn sie drei Magier an Bord hatten wäre ein Kampf gegen so ein großes Schiff nicht einfach. Aber dafür waren sie schneller und der Steuermannsmaat ließ den Kahn hart am Wind laufen. Schon bald wären sie auf hoher See, außer Sichtweite jeden Landes. Vor der Abreise hatte Ed noch ein wenig bei dem Alchemisten Constantino in der Stadt gestöbert und einige sehr interessante Dinge gekauft. Mit dem kleinen Labor in ihrem Quartier könnte sie damit allerhand anstellen. Gischt spritzte über das Vorschiff und um nicht nass zu werden verließ die Medica wieder das Deck und verschwand in ihrer Kajüte.

    Glücklicherweise hatte sie auch einige Bücher über Heilkunde und Tränke aller Art mitgenommen. Die Einrichtung des Labors war schnell gegangen, die Soldaten, die Bordan damit beauftragte waren wirklich auf Zack. Und wie es aussah, war es sogar eine ganz gute Laborausrüstung. Die Magierin machte sich sofort daran ein wenig herumzuexperimentieren. Knollenkraut sollte ganz gut gegen Seekrankheit sein, wenn man es mit etwas Regenblüte mischte, einige Zeit aufkochen ließ und dann noch ein bisschen Zitronensaft hinzu gab. Allerdings waren frischen Zitronen in Khorinis Mangelware, deshalb musste sich die Medica mit einem getrockneten Pulver zufrieden geben. Sie konnte nur hoffen, dass das Gemisch ihr dann nicht um die Ohren flog, denn im Rezept stand nichts von getrockneten Zitronen. Hin oder her, sie würde es einfach ausprobieren. Schließlich war sie auch Heilerin geworden, um seltsame Experimente zu machen und dies wäre ein guter Anfang. Zuvor würde sie aber eines der Fenster öffnen, nur für den Fall, dass ihr gleich Rauch um die Ohren stieg. Zu kleinen Stücken zerhackt gab die Medica das Knollenkraut in den Kolben hinein und gab etwas Wasser hinzu. Es hatte große Vorteile, dass sie Feuer aus dem Nichts erschaffen konnte. Problemlos zündete sie unter dem Destillierapparat die Flamme und kurze Zeit später brodelte das Wasser. Die zermahlene Regenblüte kam nun hinzu und mit einigen Schwenkern des Kolbens vermischten sich beide Inhaltsstoffe mit dem Wasser und ergaben eine leicht rötliche Färbung.

    Immer zu musste die Magierin allerdings darauf achten, dass das Gemisch nicht überkochen würde. Zwischendurch las Ed sich noch einige Texte über das Herstellen von Tränken her und tatsächlich fand sie noch etwas, das ihr weiterhalf. Nicht das Gemisch aus den Augen lassend durchsuchte die Magierin die Schubladen des Tisches. Zweimal kochte der Trank dabei fast über, aber endlich fand sie es. Fünf kleine, weiße Siedesteine aus einer Schachtel voll von diesen Steinchen, gab die Medica dem Gemisch hinzu und nur wenige Augenblicke später wurde der brodelnde Trank ruhiger und drohte nicht jeden Augenblick auf dem Kolben zu kommen. Langsam tickte der Sekundenzeiger der Uhr vor sich hin, bis es schließlich soweit war das Feuer wieder abzustellen und das Zitronenpulver hinzu zugeben. Normalerweise gab es keine Nebenwirkungen dabei und Ed hoffte, dass das auch jetzt der Fall sein würde. Mit einem Spatel gab sie nach und nach das Pulver erst in ein extra Reagenzglas und goss dann die Flüssigkeit, nachdem sie sie gut durchgemischt hatte, in den Kolben hinein. Zuerst sah alles normal aus, aber schon wenige Sekunden später stiegen kleine Rauchwölkchen auf und vernebelten den Alchemietisch. Aber zum Glück gab es keine Explosion. Die Medica trug das Gemisch an eines der Fenster und ließ den Rauch dort hinaussteigen, aber nach einigen Minuten flachte er wieder ab und der Trank war fertig. Geruch und Farbe, jetzt ein leichtes Rosé, stimmten mit der Beschreibung des Rezeptes überein. Ein kleiner Geschmackstest verriet der Magierin, dass alles geklappt hatte, auch mit Zitronenpulver. Sie würde sich gleich dran machen, noch ein paar mehr davon herzustellen, nicht nur zur Übung, sondern auch um auf die Seekranken vorbereitet zu sein, falls denn welche kämen.

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    Ehrengarde Avatar von Spike Spiegel
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    Spike Spiegel ist offline
    Er war sich immer noch nicht ganz im Klaren auf was er sich nun eigentlich eingelassen hatte, doch hielt ihn das Gespräch mit Uncle Bin eine Weile davon ab, darüber nachzudenken.
    Er war froh gleich nachdem er das Schiff betreten hatte ein bekanntes Gesicht erblickt zu haben. Wenngleich es etwas verzerrt drein sah. Der Lord, dessen Schwert er einst weihte, schien nicht ganz fit zu sein. So erzählte er Spike von dem Attentat das auf ihn ausgeführt wurde, welches er aber irgendwie knapp überlebt hatte. So entwickelte sich das Gespräch immer weiter, bis sie schließlich den Hafen verließen und in See stachen.
    Anfangs wusste er noch über den genauen Gesprächsverlauf bescheid und hatte diesen auch mit Interesse verfolgt, je weiter sie sich jedoch von Khorinis entfernt hatten, desto passiver verhielt er sich und meldete sich nur noch mit gelegentlichen 'In der Tat.', 'Mhm', 'Wirklich?' und 'Ahh...' zu Wort.
    Ihn beschäftigten nun zunehmend nur noch zwei Dinge. Zum einen wurde ihm mit jeder weiteren Seemeile übler und zum anderen zweifelte er immer mehr daran, dass er auch wirklich mitkommen hatte wollen. Er war bisher nur ein einziges Mal auf einem Schiff und hätte nichts dagegen gehabt, wenn es auch sein letztes gewesen wäre, denn seine Ankunft in Khorinis auf den Seeweg war alles andere als angenehm. Nun war er erneut auf einer Kogge, aus Gründen, die er selbst nicht wirklich verstand. Er war seiner 'Vision' gefolgt, schön und gut, aber dass diese ihn von der Insel wegführen würde konnte er ja kaum erahnen. Nun ja, vielleicht schon, da sie sich ja im Hafen abspielen, aber das änderte nichts daran dass er es nicht geahnt hatte! Gut, er folgte dem ihm von Innos gezeigten Weg, doch war es auch der, den der Hohe Feuermagier bereit war zu gehen? Ein Weg der ihn von allem weg führte…weg von der Insel, weg vom Kloster, von seinem gesicherten Zuhause, hinaus auf offene See irgendwelchen lauernden Gefahren und den Tränen Innos entgegen. Was bei Beliar suchte er auf diesem Schiff!? Verflucht sei seine Spontaneität!
    Er seufzte kurz, was sein Gesprächspartner natürlich sofort aufschnappte. Spike überlegte rasch, wie er den unangekündigten Gefühlsausbruch erklären konnte, ehe er antwortete.
    "Ich will nur hoffen das Innos unsere Reise gut heißt und uns auch auf dieser Insel ankommen lässt."
    Mit einem gekonnt verlorenem Blick hinaus ins Meer hatte er noch einmal die Situation gerettet, wenngleich es ihn etwas belustigte, wie ihn solch unwichtige Kleinigkeiten immer wieder sofort beschäftigten, er seine Anwesenheit auf dem Schiff jedoch erst jetzt bereute.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Der Ritter war wieder in den Schiffsbauch verschwunden. Dieses ungewisse auf der Rehling hängen konnte er sich schenken. Sein Magen gab eh nicht mehr als heftige Rülpser preis. Der Ritter schaute auf. Was war das hier für ein Raum? Sah nach einer Gerümpelkammer aus. Gerade wollte er wieder gehen, als sein Blick von einer Kiste gefesselt wurde. Die sah ziemlich alt aus. Die stand wohl schon länger hier. Der Baron hatte wohl doch nicht alles mitgenommen. Wollen doch mal sehen, was dort drinnen ist, dachte sich der Südländer. Die Gedanken an den flauen Magen waren auf einmal weit weg. Zum Glück fiel das nicht seiner inneren Stimme auf, sonst hätte die wieder alles verdorben (wie so oft).
    Mit einem Klacken öffnete sich der Verschluss der Kiste, die Klappe schwenkte nach oben und gab den Blick auf jede Menge verstaubten Krempel frei. Von der Staubwolke abgeschreckt stocherte Medin erst verhalten in der Schmutzgrube, bevor seine Aufmerksamkeit auf ein verstaubtes Lederbündel fiel. Irgendetwas schien darin eingewickelt zu sein. Neugierig zog der Kriegeradelige bäuerlicher Herkunft das Päckchen heraus. Mit einem Pusten ward die Lederhülle von Staub befreit und konnte zurück geschlagen werden. Was darunter zum Vorschein kam, hatte der Rüstungsschmied am allerwenigsten erwartet. Spielkarten. In seinen hielt der Streiter ein myrtanisches Skatblatt. Sein Herz machte einen Hüpfer, die Augen begannen zu leuchten. „Meine Güte, das habe ich seit meinem Dienst an der Orkfront auf dem Festland nicht mehr gespielt.“ Sprach er freudig zu sich selbst. „Hoffentlich kann ich das noch“ , fügte er hinzu. Zum Glück lag ein Regelblatt bei. Grob überflog er die Zeilen. „Regel Numero eins: Es wird streng nach myrtanischer Skatordnung gespielt. Witzbolde.“ Wirklich neue Sachen standen dort nicht drinnen. Na das ist doch mal ein guter Zeitvertreib für die Reise. Jetzt musste er nur noch zwei Gleichgesinnte finden.
    Diese Aufgabe war relativ schnell bewerkstelligt. Draco und Uncle (welcher sich inzwischen von dem Magier abgewandt zu haben schien) saßen inzwischen im Gemeinschaftsraum. Egal, über was sie eben geredet, gebrüllt, gekämpft hatten, der Ritter unterbrach sie, indem er voller Eifer das Skatblatt auf den Tisch knallte, einen Hocker über den knarrenden Plankenboden heranzog und mit einem Blick gleich dem Sonnenschein persönlich zu mischen begann. Erst die völlig perplexen Blicke der beiden Tischgenossen bremsten den Eifer.
    „Skat“, warf er erklärend in die Runde. Genau so gut hätte er Brot, Schwert, Bier, Fleischwanze oder sonst ein zusammenhangsloses Wort schwafeln können. Worte taten es nicht? Mussten eben Taten folgen. Wahllos deckte er ein paar Karten auf. Auf der einen war König Rhobar I. abgebildet, auf einer anderen ein Ritter. Wieder zwei andere zeigten Magier in unterschiedlich farbigen Roben. Die letzte der fünf aufgedeckten Karten beherbergte eine Fleischwanze. Der Rüstungsschmied konnte es einfach nicht fassen. Die beiden Streiter schienen noch nie Skat gespielt zu haben. Was waren das denn für Soldaten? Mit einem Grinsen legte er an einigen Beispielen die Regeln dar. Es sei dahin gestellt, ob Medin ein Talent fürs reden geschweige denn das erklären besaß, jedoch guckten die beiden nach einigen Minuten des Erklärens etwas schlauer drein. Sie hatten anscheinend auch nichts Besseres zu tun, weshalb sie sich bereit erklärten, eine Runde mitzuspielen. Froh, endlich eine Beschäftigung zu haben, teilte der Ritter aus. Um den Prozess nicht zu verkomplizieren, wollte er mit dem Reizen beginnen, obwohl er gegeben hatte. Mit einem Schlag wich das Grinsen einem Pockerface, die Augen verengt zu Schlitzen, von einem zum anderen und wieder zurück wandernd.
    „Achtzehn!“

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    DraconiZ ist offline
    DraconiZ guckte total komisch drein. Was bei Beliar sollten diese komischen Karten darstellen? Medin machte komische Gesten und erklärte irgendwelches wirres Zeug, welches weder Sinn machte, noch besonders Spaß zu machen schien. Auch Uncle machte ein Gesicht, als würde ein riesengroßer Troll vor ihm stehen und ihm zum Kaffeetrinken einladen. Als Medin dann auch noch ein Gesicht aufsetzte, als wäre in einen Kampf vertieft und müsste sich total konzentrieren, wussten die anderen beiden Gardisten gar nicht mehr, was sie tun sollten. So vorsichtig wie möglich hob der Schwarzhaarige die Karten hoch und betrachtete sie. Es gab rote und schwarze Karten und nicht nur das. Die roten und die schwarzen unterschieden sich auch noch. Die Roten in Herz und Karo und die schwarzen in Pik und Kreuz. Zumindest wenn das stimmte, was Medin ihnen erklärt hatte. ,, Achtzehn“. Die Stimme des Rüstungsschmiedes hallte durch den ganzen Raum. ,, Wie Achtzehn?“, Uncle tippte sich an die Stirn. ,, Jetzt erklär doch noch mal genau, was wir machen müssen“, meinte DraconiZ daraufhin. Er hasste es, wenn er nicht wirklich verstand, was er tun sollte. Medin seufzte. Spielt doch einfach mal mit. Dann lernt ihr das bestimmt schneller als wenn ich euch das noch zwanzigmal erkläre“. Die beiden Angesprochenen schienen nicht besonders begeistert zu sein, aber wenigstens machte das einigermaßen Sinn und so begannen sie das erste Spiel einfach mal zu spielen. Schon direkt beim Reizen wurde es kritisch. Doch Uncle sagte einfach mal: ,, Neunzehn?“. Medin grinste. ,, Ne das geht nicht so. Es muss schon mindestens in 3er Schritten sein. Du weißt ja. Karo zählt 9, Herz 10 und so weiter“. Uncle machte eine grimmige Mine und sagte dann einfach: ,, Hmm geht scheinbar nicht, dann bin ich aus dem Reizen raus“. DraconiZ nickte und fing dann an zu sprechen, wobei Medin antwortete. ,, Zwanzig?“. ,, Ja“ , ,, Null?“, ,, Ja“, ,, Vierundzwanzig?“, ,, Ja“. ,, Gut dann höre ich auch auf“, meinte der Schwarzhaarige dessen Blatt auf Kreuz ausgelegt war. Zumindest sollte es das sein, wenn er richtig verstanden hatte was Medin erklärt hatte. Zumindest waren die meisten Karten in seiner Hand von Kreuz.

    So war schließlich beschlossene Sache, dass Medin gegen Uncle und DraconiZ spielen würde. Schnell war der Zwist der letzten Tage vergessen und sie besprachen sich was sie tun würden. Doch Medin unterbrach dies. ,, Hört mal das dürft ihr nicht, dass ist gegen die Regeln“. Die beiden Gardisten machten ein Gesicht als würde Medin sie auf den Arm nehmen. ,, Wenn ich eine Schlacht plane darf ich mich doch auch mit meinen Verbündeten absprechen“, protestierte der Lord. Doch der Initiator des Skatspiels schüttelte daraufhin nur den Kopf. ,, Das geht aber bei dem Spiel nicht. Stell dir einfach vor, dass dein Verbündeter in einer anderen Burg sitzt und seine Truppen immer nur zu gegebener Zeit rausschicken kann“. Das verstanden DraconiZ und Uncle und so begann das Spiel langsam seinen Lauf zu nehmen. Medin war natürlich nach wie vor im Vorteil, da er dieses Spiel sehr gut kannte, aber die anderen beiden gaben sich alle Mühe ihm zu trotzen.

    Nach einer Weile war das erste Spiel dann vorbei und es ging ans zählen der Punkte. ,, Also ein Ass zählt 11 Punkte, eine 10 Zehn punkte, ein König 4 Punkte, eine Dame 3 Punkte und ein Bube 2 Punkte. Zählt mal eure Punkte zusammen. Wenn ihr beide zusammen mehr habt als Ich habt ihr gewonnen“. DraconiZ runzelte die Stirn. ,, Aber der Bube ist doch die höchste Karte, dann muss der doch auch am meisten Punkte geben“. ,, Nein das ist wie im Kampf. Ein großartiger Krieger ist ja nicht so wichtig wie ein Feuermagier“. Uncle hingegen begann einfach mit dem zählen. Scheinbar wollte er unbedingt gewonnen haben. ,, Ha wir haben 52 Punkte das müsste mehr als die Hälfte sein. Damit hätten wir wohl gewonnen“, meinte Uncle stolz, doch Medin machte ein zerknirschtes Gesicht. ,, Erm eigentlich nicht. Es gibt nämlich 120 Punkte und daher habe ich wohl gewonnen“. Daraufhin machten DraconiZ und Uncle ein fast beleidigtes Gesicht, hatten aber nun gefallen an dem seltsamen Spiel gefunden. ,, Egal das nächste Mal gewinnen wir“, meinte DraconiZ und drückte alle Karten wieder Medin in die Hand. In der Hoffung das er sie wieder so ausgab, wie er es vorher auch getan hatte.
    Geändert von DraconiZ (28.05.2006 um 20:12 Uhr)

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    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Uncle-Bin ist offline
    Nun hatte Uncle das Spiel begriffen und vor allem eines gelernt: Wenn man am höchsten reizt und dann allein spielt, dann kann man auch am besten gewinnen. Ganz wie im richtigen Leben ist hier der starke Alleingänger besser dran, als zwei Schwächlinge, die sich verbünden müssen, um nur einen zu besiegen!
    So fand er gefallen daran und weil es die Reihenfolge so verlangte durfte er auch gleich anfangen.
    >>18<< Die beiden nickten und so erhöhte Uncle noch eine Weile, wobei er bei jeder Zahl wenigstens einmal von Medin korrigiert wurde. Schließlich waren sie bei der Zahl 27 angelangt und diese Zahl gefiel Uncle nicht nur besonders gut, sondern sollte nun auch für seinen Sieg sorgen. Immerhin hatte Medin schon recht früh aufgegeben und auch Draconiz war nun nicht mehr bereit weiterzumachen.
    Hehe... Anfänger!, jauchzte der Lord innerlich und entschied sich nun für eine Farbe, die er als „Trumpf“ –so hatte Medin seine starken Karten genannt- festlegen wollte. Natürlich durfte man hierbei nichts dem Zufall überlassen, aber mit Innos Hilfe fand Uncle etwas mit dem er zufrieden war. Rot wie die Magierroben der Innospriester und ein Herz, wie es nur in wahren Ritterbrüsten schlägt.
    Sogleich knallte Uncle die kampfkräftigste Karte auf den Tisch, weil man im Krieg ja auch schnelle Erfolge haben musste. Natürlich gewann er dieses Scharmützel und sackte einige Karten ein, die er sich in seinem Siegesrausch gar nicht so genau anguckte.
    So ging es noch eine ganze Weile, bis sich das Blatt wendete und fortan Medin und Draconiz den Ton angaben. Allerdings blieb Uncle ruhig, da er einen großen Stapel sein Eigen nennen konnte, den keiner ihm mehr wegnehmen würde.
    >>Gebt euch keine Mühe Jungs!<<, murmelte er schließlich und ließ seine letzte Karte vom Stapel. Es war ein schwarze Asskarte, die sich Draconiz mit einem Trumpf krallte. Er hatte sich noch nicht einmal in der Hand, da begann Medin schon dreckig zu grinsen.
    >>Du hättest lieber Kreuz wählen sollen. Bei all den hohen Karten, wärst du damit wesentlich besser gefahren, aber so wirst du haushoch verloren haben.<<, meinte er und die Punktzahl bestätigte es. >>Stich!<< Dieses seltsame Wort kam aus Draconiz Mund, der gleich danach stolz verkündete, dass er Medin vorhin zugehört hatte.
    Nun war Uncle bockig und würde sich lieber solange zurückhalten, bis er alles verstanden hatte. Zusehen und lernen, das würde sicher besser funktionieren.

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    Burgherrin Avatar von Schmusekatze
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    Die Wiederkehr in das Heilige Kloster Innos' war für Drake einer der schönsten Augenblicke der letzten Tage gewesen. Endlich wieder unter freundlichen Menschen zu sein, und in einer Vertrauten Umgebung zu leben. Hier fühlte er sich geborgen und sicher, keiner würde ihm hier was anhaben können. Natürlich hörte sich das ziemlich Kindisch an, für einen Hohen Magier, doch Drake wusste einfach dass es so war.
    Nur leider verblasste sein Traum von ein wenig Ruhe in einer Wolke die Arxas ziemlich Ähnlich war. Der Astronom stürmte gleich auf Drake zu als dieser erst wenige Minuten im Kloster verweilt hatte. Ohne auch irgendwie auf Drakes geschwächten Zustand einzugehen berichtete dieser ihm viel lieber von seinem Auftrag. Es mutet Drake recht seltsamen an dass schon jemand von seiner Tätigkeit als magischer Schmied wusste, denn er hatte ja noch nicht mal eine eigene Schmiede. Doch Drake sollte es egal sein, er wollte diesen Auftrag einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen damit er dann wieder ein wenig Ruhe hatte. In der Schmiede im Keller angelangt, berichtet Arxas seinem Kollegen von dem Stab welchen er haben wollte. Drake schritt dabei die ganze Zeit Auf und Ab, unschlüssig ob solch ein Vorhaben überhaupt verwirklicht werden könne. Doch der Astronom hatte Glück, den Drake hatte in Jharkendar etwas Interessantes herausgefunden. Ein längst vergessener Magier hatte es einst geschafft die Magie seiner Runen in einem Stab zu bannen. Drake entsinnte sich noch grob der Vorgehensweise, und zu seiner Persönlichen Freude würde er dafür nicht einmal lange brauchen. Arxas schilderte den Stab so detail getreu dass Drake meinte ihn schon vor seinem geistigen Auge zu sehen.
    Nun gab Drake seinem alten Freund noch eine kurze Schilderung der Ereignisse welche ihn vom Kloster Fern gehalten hatten, und gebot ihm dann seine Schmiede zu verlassen, da er hier bald hoch her gehen könnte.
    Nun widmete sich Drake der leichteren Aufgabe die ihm bevor stand, er nahm sich etwas Eisen und erwärmte es. Während dessen legte er sich alle Werkzeuge bereit die er nun brauchen würde. Als das Eisen die richtige Farbe hatte, zog Drake ihn heraus und bearbeitet ihn mit seinem Schmiedehammer. Zwischendurch musste er das Werkstück immer wieder in die Esse werfen um eine beständige Temperatur zu halten. Doch schließlich hatte er es geschafft und ein Stab lag vor ihm auf dem Amboss. Nun musste Drake einfach noch eine Halterung für die Kugel an der Spitze des Stabes fertigen, was ihm ziemlich einfach von der Hand ging. Endlich konnte sich der Schmied um den letzten Schliff des Stabes kümmern, er erhitze ihn ein letztes mal und zog ihn mit einer Zange ein wenig in die Länge, während er ihn seitlich drehte und er ein Spiralförmiges Muster bekam.
    Nun kam der schwierige Teil des Vorgangs, Drake musste die Energie sämtlicher Runen von Arxas in diesen Stab übertragen. Doch mit den Runen wäre das nicht möglich gewesen, daher beschaffte der hohe Magier sämtliche Spruchrollen dieser Zauber, und kehrte zurück in die Werkstatt. Er hatte keine Ahnung welche Menge an magischem Erz nötig war um solch große magische Energie zu speichern, daher nahm er einfach den größten Brocken den er finden konnte, und warf ihn in den magisch Verstärkten Behälter wo der magische Rohstoff schmelzen sollte. Mit einem Feuerball sorgte Drake für die nötige Hitze, und ziemlich schnell hatte er eine zähe flüssige Masse vor sich. Schnell kippte er sie in eine Vorgefertigte Kugelform, und sprach sämtliche Formeln der jeweiligen Zauber. Nur tat sich nichts, das magische Erz funkelte nur ein wenig in dem Behälter, doch plötzlich entlud sich die gesamte Energie in einem riesigen Knall welcher Drake von den Füßen riss. Der Behälter flog nur knapp an Drake Kopf vorbei, und durch den Rauch der überall aufwallte, konnte Drake sehen wie die magische Kugel rot glühend in der Luft schwebte und langsam verblasste. Drake zögerte ein wenig, doch schließlich wagte er es sein Machwerk aus der Luft zu schnappen, es war völlig kühl, und man konnte gelegentlich ein paar bläuliche Funken davon ausgehen sehen. Er wusste selbst nicht was er geschaffen hatte, doch dies musste ein Meilenstein seines persönlichen Werdegangs als magischer Schmied sein. Vielleicht würde er so was nie wieder schaffen, dieser Stab würde wohl ein Unikat bleiben. Doch bevor Drake mit seinen Gedanken abdriftete fügte er die Kugel in die Halterung am Stab ein, und legte ihn beiseite damit er auskühlen konnte. Drake überlegte noch einen Moment ob er noch irgendwas an dem Stab ändern sollte, doch er schien ihm so schon perfekt zu sein.
    Arxas kam an dem Abend nicht wieder, daher legte er den Stab einfach gut sichtbar auf einen Tisch in der Schmiede und machte sich auf den Weg in seine Kammer.

    Innos wollte es wohl nicht anders, denn Drake kam doch nicht zu seinem wohlverdienten Schlaf. Denn er erblickte in einiger Entfernung auf dem Hof des Klosters zwei Ritter der Garde Innos'. An sich war so was nicht ungewöhnlich, doch diese Beiden Individuen schienen etwas Bestimmtes zu suchen. Drake seufzte vernehmlich, und ging auf Ritter zu. Mit klarer Stimme fragte er:
    "Innos zum Gruße, kann ich euch vielleicht irgendwie helfen?"
    Die Angesprochenen schreckten ein wenig auf, antworteten dann aber trotzdem:
    "Wir sind hier um einige Magier für unsere Sache zu gewinnen. Eine junge Feuermagierin klärte uns darüber auf das in diesem Buch hier", er wedelte mit einem verschlissenen Buch, "ein Hinweis auf den Standort der Tränen Innos zu finden ist."
    Drake klappte die Kinnlade herunter, und die Ritter grinsten amüsiert. Die Tränen Innos waren ein derart seltenes und mächtiges Artefakt, dass nicht einmal hier im Kloster welche davon zu finden waren. Er versicherte den Anhängern Innos dass er ihnen zur Seite Stehen würde. Was immer auch auf sie zukommen möge. Erleichtert berichteten sie ihm dass am nächsten Tag ein Schiff ablegen würde, wenn er mitwolle dann sollte er sich am späten Nachmittag dort einfinden. Drake versprach ihnen dass er kommen würde, und ging hinauf in seine Kammer. Nun brauchte er aber erst mal viel Schlaf, jedoch nicht ohne zuvor seine Ausrüstung für die kommende Expedition vorzubereiten. Und als er damit fertig war versank er in einen traumlosen Schlaf.

    Am nächsten Morgen erwachte Drake erst spät, und seine Panik hätte nicht größer sein können, denn ihm wurde bewusst dass er zu spät zu seiner Verabredung kommen würde. Hastig nahm er seinen Rucksack und seine Tasche, und hetzte hinaus auf den Hof des Klosters. Schnell diktierte er ein paar Anwärter zu sich die ihm Helfen sollten das Geäck zu schleppen. Und schon waren sie auf dem Weg nach Khorinis. Schwer atmend kamen Drake und seine Helfer im Hafen an, und Drake erreichte gerade noch das Schiff welches gerade ablegen wollte.
    Völlig außer Atem, hielt sich Drake nicht damit auf den Rest seiner Gefährten zu begrüßen, sondern ging unter Deck in seine Kabine. Sein Gepäck warf er einfach auf den Boden und ließ sich auf seine Koje sinken, jetzt musste er erst einmal Luft bekommen. Dann würde er sich ja immer noch dem Rest der Mannschaft vorstellen können.
    Geändert von Schmusekatze (29.05.2006 um 00:00 Uhr)

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die beiden Kameraden schlugen sich gar nicht so schlecht. Zumindest Draco schien ziemlich schnell begriffen zu haben, so dass Medin begann ihm ein paar Sonderformen bei zu bringen. Uncle hingegen zog unter seinem Bart einen gewaltigen Schmollmund da er trotz seines heroischen Spielstils verloren hatte. Doch die Runde war noch nicht rum und ein drittes Spiel musste her. Diesmal gab der Hauptmann aus. Es dauerte einige Augenblicke, bis Medin ihn davon überzeugen konnte, dass es keine Teufelei Beliars war, dass nur bei der ersten Runde geben zwei Karten, die dem Spiel seinen Namen gab, in die Mitte kamen und danach nicht mehr. Endlich ruhten die einzelnen Blätter auf den Händen der Abenteurer. Medin grinste in sich hinein, nach außen natürlich bloß ein geheimnisvolles Lächeln zulassend. Er hatte das, was ein alter Kumpel eine Pik-Flosse genannt hatte. Herrlich, ich hab zwar nur einen Buben, aber die Farbe kann ich locker runter spielen. Da kommen die nicht mehr rein. Medin begann gemäß der Sitzordnung mit reizen.
    „Achtzehn!“
    „Ja“, erwiderte Draconiz.
    „Zwanzig.“
    „Ja“
    „Zwei-“
    „Ja“ Verflucht, Draco klang ziemlich kühl und selbstsicher. Er musste ihn einschüchtern. Am besten mache ich hoch weiter.
    „Vierzig.“
    „Ja“ Einen Moment hatte Draco gestutzt, doch klang er nach wie vor von seiner Strategie überzeugt. Uncle schien gänzlich ausgestiegen zu sein.
    „Vierundvierzig!“ Medin keuchte vernehmlich.
    „Ja.“ Verdammt. So ein gutes Blatt und er konnte trotzdem nicht spielen. Frustration stieg in ihm auf.
    „Ach spiel schon.“ Triumphierenden Blickes nahm der Gegenüber den Skat auf. Nach dem er gedrückt hatte (Uncle schien aus unerfindlichen Gründen über diesen Ausdruck lachen zu müssen), sagte er das Spiel an.
    „Null ouvert!“
    „Hätte ich dir bloß nicht die Sonderformen beigebracht“, grummelte der Rüstungsschmied.
    Draconiz gewann souverän. Sein Blatt wies nur zwei Schwachstellen auf, aber gelang es dem Duo nicht, diese auszumerzen. Besonders Uncle schien sich über die erneute Niederlage aufzuregen. Draco jedoch war sichtlich erfreut über seinen Sieg. Die Stimmungsdifferenz gefiel Medin gar nicht. Nächstes Mal muss ich unbedingt Bier auf den Tisch stellen. Doch eine andere Idee kam ihm in den Sinn.
    „Passt auf, wir probieren noch ein anderes Spiel aus“, sprudelte er schon los. „Es nennt sich „Ork“. Jeder bekommt zehn Karten, da wir nur zu dritt sind. Die übrig gebliebenen werden aus dem Spiel genommen. Dann fängt einer an. Der nächste muss eine höhere Karte spielen und so geht das die Reihe rum. Die Kartenreihenfolge sieht wie folgt aus: Sieben, Acht, Neun, Zehn, Bube, Dame, König, Ass. Spielt jemand zwei Karten, so kann der nächste auch nur mit zwei gleichen höheren Karten drüber gehen. Wer als erster keine Karten mehr auf der Hand hat, ist der König. Der Zweite ist das Schaf und der Dritte ist der Ork. Ork und König tauschen vor der nächsten Runde eine Karte, wobei der König bestimmt, welche Karte er nimmt und welche er gibt. Beginnen tut dann aber der Ork. Ach ja, noch etwas: Spielt man sofort ein Ass…“
    RUMMS! Uncle schlug mit der Faust auf den massiven Holztisch, welcher sofort vibrierte. Dem folgte eine abwinkende Geste. Das waren ihm zu viele Regeln, meinte er. Warum dem Ork nicht gleich die Kehle aufschlitzen? Wo er recht hatte… nein, hier ging es um ein Spiel, aber Medin erkannte das Zeichen. Es war Zeit aufzuhören. Schnell packte er die Karten zusammen und ließ sie in seine Westentasche wandern. Dabei fiel ihm auf, dass die Luft ganz schön stickig war. Kein Wunder, die Kombüse ist gleich um die Ecke. Wurde Zeit, dass er sich mal wieder draußen umsah. Die frische Meeresluft konnte nicht schaden und ein Rundgang an Deck ebenso wenig.

    Wer hatte die bescheuerte Idee mit dem Rundgang an Deck? Das warst du selbst, triezte ihn die innere Stimme. Schöne Bescherung. Kaum war er auf Deck, waren das Skatspiel aus dem Kopf und das flaue Gefühl wieder im Magen. Sofort torkelte der Südländer den bekannten Weg zur Rehling. Inzwischen war es dunkel geworden, so dass der Gleichgewichtssinn mangels optischer Orientierungsmöglichkeiten auf und ab zu hüpfen begann. Das war doch nicht möglich! Krüge voll Bier kippen konnte er wie fast kein anderer, ohne den Kater ausschlafen zu müssen und das Spiel der Wellen (dabei trank er das Wasser nicht einmal) schaffte dieses Unding. Na toll, so würde er heute Nacht kein Auge zu machen. Dabei war es wichtig, dass auch der Geist ausgeruht war, wenn sie ihre ersten Schritte auf unbekanntem Land machen würden. Nein, auf diesem Schiff war nicht Platz genug für beide. Entweder er oder die Übelkeit mussten gehen. Die Schwierigkeit bestand nur darin, dass er vermochte, einen physischen Gegner, der ihn an Größe überragte, zu bekämpfen, aber der kleine Feind in sich selbst blieb für ihn wohl unerreichbar. Man selbst ist sich doch immer das größte Hindernis. Auf einmal kam den von schummrigen Gedanken eingehüllten Hirn ein ganz brauchbarer Einfall. Wenn er selbst kein Mittel gegen seine Seekrankheit hatte, so besaß es vielleicht jemand anderes. Natürlich. Die Magierin Ed war eine Heilerin, wie er im Kloster hatte beobachten können. Sein geplagtes Hirn verdrängt jeden noch so kleinen Zweifel, der sich davor sträubte, Getränke von fremden und mitunter gefährlichen Leuten zu trinken, in der Hoffnung auf baldige Linderung. Getrieben vom Silberstreif am persönlichen Krisenhorizont taumelte der Krieger unter Deck und fand glücklicherweise recht schnell die Kajüte von Ed. Hoffentlich hat sie auch ein Mittel, dachte sich der Geplagte. Als er anklopfte, drang ein merkwürdiger Geruch aus dem Zimmer, den er nicht einzuordnen vermochte. Aber das war ihm jetzt egal. Hauptsache, dort drinnen schaukelt es nicht so sehr wie auf dem restlichen verfluchten Schiff.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Inzwischen hatte Ed zwanzig Phiolen mit dem rosafarbenen Inhalt fertig. Allerdings ließ sich bisher niemand blicken. Entweder hingen alle über der Reling oder sie waren standhaft genug und hielten es ohne Arznei aus. Inzwischen wurde es draußen dunkel und die Insel war schon seit Stunden außer Sicht. Auch der Wellengang hatte zugenommen, sie mussten nun auf offenem Meer sein. Die Balken karrten um sie herum, das Schiff schwankte hin und her und das Feuer der Öllampe loderte vor sich hin, eine wunderbarere Reise. Die Medica hatte sich mit ihren Büchern auf das Bett gelegt und begonnen die verschiedensten Rezepte durchzusehen. Es gab gegen die verrücktesten Dinge Heiltränke und auch die seltsamsten Zutaten. Allein die Überschrift Schneckensaft verriet Ed alles über eine Mixtur. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob die überhaupt jemand einnehmen würde, wenn er noch bei Bewusstsein wäre. Unter anderen hatte Ed auch ein Buch über Alchemie mitgenommen, aber mehr aus Versehen, denn es war zwischen zwei Wälzern über Anatomie geklemmt gewesen. Nebenbei ließ die Magierin ein kleines Experiment vor sich hin brodeln. Trotz der Siedesteine wollte es aber nicht still sein und zwang die Medica immer wieder einen Blick darauf zu werden. Allerdings hatte Ed nicht besonders viel Hoffnung, dass es klappen würde, denn das Schiff schwankte zu sehr, als dass das Reagenz still blieb. Und nach dem Rezept sollte das eigentlich sein. Nach einer Weile hörte Ed Schritte auf dem Gang, gefolgt von einem Klopfen an der Tür. Sie legte die Bücher beiseite und öffnete. Es war Medin und er sah alles andere als gut aus. Sein Gesicht war käsig bleich und scheinbar ging es ihm überhaupt nicht gut. » Frau Magierin, ich störe nur ungern, aber hättet ihr etwas gegen meine Übelkeit? « Bei den Worten schien ihm noch schlechter zu werden und Ed huschte zum Alchemietisch hinüber, um eine der Phiolen zu holen. » Trinkt das. Es ist gegen Seekrankheit und wird schnell wirken. Außerdem empfehle ich euch an Deck zu gehen, euch dort auf eine Bank zu setzen und dann auf einen fixen Punkt am Horizont zu gucken. Damit bekämpft ihr die Übelkeit am Besten. Zumindest auf eine Bank könnt ihr euch setzen und frische Luft schnappen. Ob ihr etwas in der Dunkelheit erkennen könnt ist eine andere Sache, aber das ist ein Ratschlag für alle Seefahrten, um der Seekrankheit vorzubeugen. Wenn sie in ein paar Stunden wieder kommen sollte gebe ich euch noch mehr von dem Trank. Vorerst reicht aber diese Dosis. « Der Ritter schlang mit einem Schluck den Inhalt der Phiole ohne weitere Fragen hinunter und gab der Magierin das Glas zurück. Wirklich besser sah er noch nicht aus, aber das würde schon noch kommen. Er bedankte sich und verließ dann das Quartier der Medica in Richtung Oberdeck. Jetzt könnte sie sich wieder ihren Büchern widmen, es sei denn noch mehr würden krank werden.
    Geändert von Françoise (28.05.2006 um 22:44 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #13
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Mit zitterndem Körper taumelte der Bauernsohn zurück an Deck. An Deck gehen und sich einen fixen Punkt am Horizont suchen, hatte die Medica gesagt. Sehr günstig, in finstrer Nacht. Hoffentlich half es wenigstens bei Tag.
    An Deck angekommen setzte sich der Ritter dennoch hin. Behutsam ließ horchte er in sich hinein. Der Trank hatte nach Zitrone geschmeckt und ebenso gerochen. Unwillkürlich hatte der Ritter nach der Einnahme husten müssen. Das Geräusch seiner Bronchien hatte dem Röcheln, welches er im Minental bemerkt hatte, geähnelt. Wenn der Trank dieselbe Wirkung hat wie er schmeckt, bin ich spätestens morgen tot, stellte Medin fest, der Zitronen nicht ausstehen konnte (vor allem nicht, wenn er das Gefühl hatte, gerade einen Sack dieser Früchte verspeist zu haben). Gelangweilt schaute er, dem immer noch flau in der Magengegend war, in den verhangenen nächtlichen Himmel. Keine Sterne waren zu sehen. Die Zeit wollte der Rüstungsschmied nicht einfach absitzen. Er beschloss, dem Steuermann einen Besuch abzustatten. Über die knarrenden Planken schreitend nährte er sich diesem Milizen.
    „Na, wie kommen wir voran?“
    „Keine Ahnung.“ Medin war verblüfft. Sicher bloß ein Missverständnis.
    „Wo sind wir denn jetzt?“
    „Weiß ich nicht.“ Will der mich für dumm verkaufen?
    „Wo steuern wir denn hin?“ Ungeduld schwängerte die Frage.
    „Immer dem Bug nach.“ Der Geduldsfaden war gerissen.
    „Sag mal, weißt du überhaupt, was du an diesem Steuerrad dort tust?“ Der Steuermann blinzelte nur gelangweilt.
    „Meister, können sie mir sagen, wie ich mit einer vergilbten Seekarte bei Wolkenverdecktem Himmel in tiefster Nacht navigieren soll? Ich segle einfach geradeaus, den Kurs beibehaltend, den wir bei Sonnenuntergang hatten. Ansonsten können wir nur zu Innos beten, dass wir keiner starken Strömung, Seitenwind oder Orkgaleere begegnen.“ Die Erklärung war durchaus logisch.
    Medin nickte. „Weitermachen.“ Von Seefahrt verstand er wirklich so viel wie eine Fleischwanze vom Schwertkampf. Das hatte ja nicht zuletzt die Seekrankheit gezeigt. Zu Medins Freude jedoch schien die Übelkeit abzuklingen. Entweder setzten langsam seine Sinne aus und er würde in wenigen Minuten sterben oder die Medizin der Heilerin wirkte tatsächlich (in Wirklichkeit hatte Medin ja nie daran gezweifelt). Wie dem auch sei, jetzt würde er hoffentlich ruhig schlafen können. Als Angehöriger des Kriegeradels stand ihm auch eine eigene Kajüte zu, in die sich der Ordensritter nun zurückzog.
    Geändert von Medin (28.05.2006 um 23:49 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Aus tiefer Trance gerissen hatte Wenda erst Wut überkommen, dass jemand das Zeichen der Trauer an ihrer Tür übersehen und sie trotzdem gestört hatte. Als sich der Störenfried dann aber als Medin herausstellte, war jeder Zorn verflogen und sie gewährte ihm Einlass.
    Der Ritter schien unsicher zu sein, welche Worte in dieser Situation angebracht waren. Und doch tat er genau das, was Wenda helfen würde: Er holte sie hier raus.
    Die Barbierin musste nicht lange überlegen, um seine Frage zu bejahen, ob sie eine Abteilung der Garde auf die Suche nach einem mächtigen Artefakt begleiten wolle.
    In der Vergangenheit war sie so viel auf Reisen gewesen, dass das Packen nicht viel Zeit kostete. Innerhalb weniger Minuten war sie aufbruchsbereit.

    Auf dem Weg zum Schiff schilderte Medin ihr, was über die Tränen Innos in Erfahrung gebracht worden war.
    Es schien ein Wink des Gottes zu sein, dass die Ritterin grade für einen Auftrag solcher religiöser Bedeutung aus ihrer Trauer-Meditation gerissen worden war. Innos schien ihr sagen zu wollen, dass, auch wenn sie im Moment das Gefühl hatte, in dieser Welt keine Freude mehr erleben zu können, das Leben weitergeht und sie sich dem Sog der Zeit nicht entziehen kann.
    Wir haben nicht zu entscheiden, was uns in unserer Zeit auf Erden zustößt. Aber es liegt an uns, was wir mit dieser Zeit tun.
    So fand sich Wenda kurz darauf an Bord eines Schiffes wieder, das bald den Hafen von Khorinis verließ.
    Doch ihr Blick und ihre Gedanken waren nicht auf die kleiner werdende Inselhauptstadt gerichtet, sondern in die Tiefen der unruhigen See unter ihr. Vor wenigen Tagen erst war Trilo genau hier von Feuer und Wasser zugleich davon getragen worden.
    Über die Reling gelehnt starrte die Trauernde in die dunklen Wasser, als erwarte sie, jeden Moment Trilos vertraute Züge in den Wellen zu erkennen, bis eine bleierne Müdigkeit sie überkam, wie sie sie in Tagen der Schlaflosigkeit nicht gespürt hatte.

    Stunden später trat die Ritterin aus ihrer Koje wieder an Deck.
    Als hätte das Meer ihr eine unsichtbare Last von den Schultern genommen, konnte sie nun freier atmen. Die grenzenlose See schien die Fesseln ihres Denkens von ihrer Seele gestreift zu haben.
    Aufatmend und mich wachem Geist ließ Wenda den Blick über das endlose Panorama der Horizontlinie schweifen - und bemerkte voraus die Landmasse, auf die sie zusteuerten.
    Sanfte Hügel ragten über einer Steilküste auf, an der sich schäumend die Wellen brachen.
    Verwundert wandte die Ritterin den Blick gen Himmel. Für den Moment war das Blau von Wolken ungebrochen - und trotzdem sah die Insel voraus seltsam dunkel aus.
    Als läge ein Schatten auf ihr.
    Aus dem Augewinkel sah Wenda, wie Tomarus neben sie trat und gleichfalls die unbekannte Landmasse vor ihren betrachtete.

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    Drachentöter
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    Tomarus ist offline
    Tomarus war gerade unter Deck gewesen und hatte sich kurz mit dem Koch unterhalten, und wollte danach gerade zum Kapitän gehen, um sich – gleichwohl er eigentlich wusste, dass niemand so wirklich wusste, wo es hinging - nach dessen Schätzung, wie lang sie noch unterwegs sein würden, zu erkunden – als er sich seine Frage selbst beantworten konnte. Er sah Wenda, wie sie an der Reling stand, doch das war in diesem Moment nicht das Besondere. Viel mehr schien sie die erste gewesen zu sein, die das entdeckt hatte, worauf sie nun gespannt blickte. Land. Vor ihnen erstreckte sich eine noch sehr klein wirkende Landmasse, die jedoch stetig größer wurde. Auch die Crew hatte das Eiland natürlich schon entdeckt und hielt nun direkt darauf zu. Wortlos stellte Tomarus sich neben Wenda an die Reling und blickte ebenso gespannt auf ihr nun konkret gewordenes Ziel. War das die Insel, auf der sie die legendären Tränen Innos’ finden würden?

    Einige Minuten standen sie da, ohne viele Worte zu wechseln. Nach und nach kamen immer mehr ihrer Gefährten an Deck, erblickten erst die gespannt in die Ferne blickenden an der Reling stehenden, dann das, auf das sie so gespannt blickten, und eilten dann aufgeregt ebenfalls zur Reling, um gespannt auf das zu blicken, auf das schon die anderen so gespannt blickten. Die Insel kam näher. Noch konnte man nichts genaues erkennen, doch eins schien ein jeder auf dem Schiff zu spüren. Etwas dunkles ging von dieser Insel aus; sie wirkte auch selbst viel dunkler, als sie es in der im Rücken der an der Reling stehenden stehenden Abendsonne eigentlich müsste; und nicht nur Tomarus wurde bei diesem Anblick wohl mulmig zu Mute. Nun war er sich ziemlich sicher, dass er mit der Vermutung, auf der Insel konnte sie so ziemlich alles erwarten, ziemlich richtig lag – und doch wäre ihm vieles lieber gewesen, als eine solche, schon von weitem gruselig aussehende Insel.

    Inzwischen konnten sie erste Details erkennen – lange würden sie nicht mehr unterwegs sein. Das erste, was ihnen auffiel, war ein breiter Sandstrand und dahinter eine recht üppige Vegetation. Ein Bild, das jedem Seefahrer und Neuankömmling sofort von einer Trauminsel würde träumen lassen – wäre da nicht diese düstere Aura des Eilands. Irgendetwas, irgendeine dunkle Kraft hatte diese Insel und ihre Erscheinung verdorben. Das verhieß ein anstrengendes und gefährliches Abenteuer zu werden. Irgendwo auf dieser Insel musste eine böse Macht sich niedergelassen haben – für Tomarus erschien das nun fast schon sicher. Und dies bedeutete wiederum, dass sie sich auf so manchen Kampf gegen einen Diener Beliars gefasst machen konnten …

    Die erfahrene Seefahrermannschaft hinter der an Deck versammelten Menge geriet in Bewegung. Gleich würden sie anlegen, und die Matrosen trafen nun die letzten Vorbereitungen für den Landgang. Tomarus wandte seinen Blick seufzend von dem Sandstrand und dem dahinter beginnenden Wald ab und ließ ihn über die restliche Insel schweifen – dort war noch nichts besonderes, aber auch nichts auf eine Zivilisation oder gar auf dunkle Machenschaften hinweisendes zu sehen. Ein paar Berge erstreckten sich dort, ein Stück weit von ihrem Bestimmungsort entfernt wich der Sandstrand einer felsigen Küste – aber noch wussten sie im Grunde gar nichts über diese Insel. Und das würden sie auch nur ändern können, indem sie an Land gingen und sie erforschten.

    »Alle Mann bereitmachen!«, grölte der Maat. Nun ging es los.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Was musste der Magen eines Kriegers durchmachen? Erst die Seekrankheit, die dank Eds Heilungskünsten bezwungen war. Doch der Anblick des Landes, das sich vor Medins Augen erstreckte, hatte wieder eine ungute Vorahnung in der Magengegend verankert. Zusammen mit den anderen stand er am Bug des Schiffes, welches sich der Küste nährte. Etwas Böses lag auf dem Land, sagte ihm sein Instinkt. Verlasse dich auf die Fakten, mahnte die Innere Stimme. Fakten? Wenn diese Landmasse wirklich Tyrien war, dann sollten hier Untote zu Gange sein. Der Sache galt es auf den Grund zu gehen.
    Langsam schoben sich einige Hütten am Strand in das Blickfeld. Menschen waren nicht zu sehen. Allem Anschein nach handelte es sich um ein kleines Fischerdorf. Doch wo waren all die Bewohner? Versteckten sie sich? Vom Strand aus ragte ein hoher Holzsteg bis in Wasser, in welchem eine Kogge noch vorsichtig zu manövrieren vermochte. Dennoch war er nicht hoch genug gebaut. Sie würden mit einer Strickleiter hinunter steigen müssen. So konnte aber wenigstens auch nichts unbemerkt hinauf.
    Langsam und ohne das ein Wort zu vernehmen war steuerte die Kogge auf den Steg zu, um schließlich im richtigen Moment die Segel einzuholen. Mit einem sanften Pochen stieß der Rumpf an das etwas faulig wirkende Holz des hölzernen Kais. Im Dorf regte sich nichts. Dafür schlugen Medins Instinkte Alarm. Hier stimmte ganz gewaltig etwas nicht. Nur was? Ein Spähtrupp musste her, darüber waren sich alle nach kurzer Besprechung in der Mitte des Decks einig. Lord Uncle war der erste, der sich meldete, dicht gefolgt von Draco und Medin. Letztere versuchten es ihm ob seiner Verletzung auszureden, doch setzte sich der Hauptmann durch. Als vierte Soldatin schloss sich Wenda der Erkundungstour an. Mehr wollten sie erst einmal nicht mitnehmen, da Vorsicht oberstes Gebot war. Keinem schien die Stimmung, die auf diesem Ort lag, zu gefallen.

    Klappernd fiel die Strickleiter die Schiffswand entlang bis auf den Steg. Uncle stieg voran. Sofort war zu sehen, dass der Lord in diesem Zustand den Steg nicht verlassen würde. So kam es auch. Der geschwächte Streiter verlor den Halt und stürzte mit einem Rumsen auf den Steg, welcher glücklicherweise der Belastung standhielt. Uncle hingegen schien die Aktion weniger gut überstanden zu haben. Ein Stöhnen entfuhr seinen zusammengebissenen Zähnen. Eilig waren Wenda, Draco und Medin hinunter gestiegen. Eins war klar. Sie würden lieber Befehle missachten, als den Versehrten mitzunehmen. Schnell wurde ein Tau vom Schiff herunter gelassen, ein zweites folgte. Eine abenteuerliche Konstruktion später befand sich der nur halb bei Bewusstsein befindliche Krieger der Schwerkraft scheinbar entrissen dem Deck näher kommend.
    Medin ließ den Blick schweifen. Sie schienen sich in einer viele Kilometer breiten Bucht aufzuhalten, in der das Fischerdorf lag. Eine merkwürdige Stille lag über dem Ort. Keine Möwen waren zu hören, selbst die Wellen schienen hier nur zu flüstern. Während sich das Rittertrio nun dem landwärtigen Ende des Kais zuwandte, legte Medin seine Hand auf den Schwertknauf seines Einhänders. Noch nie hatte er sich in einer vergleichbaren Situation befunden. Entsprechend groß war die Ratlosigkeit. Er konnte nur seinen Instinkten und seinen Sinnen vertrauen. Möglicherweise ein Vorteil, möglicherweise auch nicht. Wenige Schritte hatten die Späher an Land gebracht. Nun befanden sie sich auf dem Dorfplatz, in welchen der hölzerne Steg mündete. Die Häuser waren keineswegs verfallen. Hier und da standen Türen auf, ein Teller stand auf der Veranda. An anderer Stelle lag ein Netz achtlos auf dem Boden, welches noch nicht fertig geknüpft war. Die Stille jagte dem Rüstungsschmied einen kalten Schauer über den Rücken. Hier fehlte nur noch Leben! Alles war da, nur keinen Menschen, Hunde oder Möwen. Als hätte dieser Ort einfach aufgehört zu leben. Auch die Vegetation, die den Strand in einigen Fuß Entfernung umgab, wirkte unversehrt. Lediglich die Farben hatten an Glanz verloren. Alles wirkte matt und blass. Kein sattes grün lachte den Abenteurern entgegen. Keine Brise regte sich.
    Der Anblick machte traurig. Jeder Mut wollte Medin entschwinden. Ein Land ohne Leben. Langsam folgten seine Augen dem Strand bis zu einer Düne, die hier von einer früheren Steilküste zeugte. Sie hinauf führte eine verwinkelte Steintreppe. Zwischen den Steinen schienen Pflanzen hervor gekrochen zu sein, so dass sie überwuchert und alt wirkte. Doch auch hier wurden Farbeindrücke geschwächt, als läge eine Staubschicht über dem Stein und allem anderen der Umgebung.
    Und hier sollten sie die Tränen Innos’ finden? Innos war der Gott des Lichts. Wie konnte sich sein Artefakt in einem Land befinden, über dem ein Schatten lag? Oder war da noch mehr? Der Innosgläubige Ritter war sich nun sicher. Böses lag in der Luft.
    Fragend blickte er zu seinen Gefährten.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Irgendwas stimmt hier gewaltig nicht. Die Stille war zu allumfassend. Hier lebte wirklich nichts mehr. Mehr und mehr wurde der Ritter von Unruhe gepackt. Welches Wesen oder was vermochte es das Leben an einem Ort so allumfassend auszulöschen? Weder der Schwarzhaarige noch seine beiden Begleiter konnten darauf eine passende Antwort finden. In dem zerfledderten Buch war von Untoten die Rede gewesen. Waren sie die Ursache für dies hier? War der Tod selbst über dieses Land gekommen und hatte sich genommen, was ihm zustand? Doch scheinbar war er nur an echtem Leben interessiert gewesen und nicht an den Gebäuden, denn die sahen aus, als wären sie gerade noch genutzt worden. Mit einem Ruck zog der Ritter sein Schwert aus der Scheide. Medin und Wenda sahen ihn erschrocken an, doch dieser winkte nur mit einer Handbewegung ab. Er konnte es selbst nicht erklären, aber mit dem Schwert in seiner Hand fühlte er sich wenigstens einsatzbereit. Jeden Augenblick konnte die Hölle in dem kleinen Hafenort losbrechen. Zumindest nach Meinung des Schleichlehrers. ,, Verdammt ihr beiden nehmt eure Füße hoch. Ihr trampelt wie eine ganze Orkhorde“. DraconiZ kam es wirklich so vor, als würden ihre Schritte überall an der Wand widerhallen und als könne jeder in einem Umkreis von ganz Khorinis sie hören. Dass dies nur an seinen scharfen Sinnen und an der misslichen Lage lag, machte er sich nicht bewusst. Wenda lies dies einfach an sich abprallen, doch Medin sah seinen Kameraden komisch an. ,, Dann sag doch wie ich leiser laufen kann“. Der Angesprochene verzog sein Gesicht, als Medin bei einem weiteren Schritt laut trampelte und nickte dann. ,, Nimm deine Füße etwas höher und versuch den Fuß beim Auftreten abzurollen. Das macht schon ne Menge aus“.

    Wenig später hatte Medins Lautstärke schon so weit reduziert, dass er dem Schleichlehrer nicht mehr vorkam wie ein wütender Ork. Jetzt stampfte nur noch Wenda. Doch darüber versuchte er sich keine weiteren Gedanken zu machen, denn nun war die Umgebung wesentlich wichtiger. Sie hatten den Ort nun schon fast zur Hälfte durchquert und noch immer kein Zeichen von irgendwelchem Leben gefunden. Weder von Monstern noch von Menschen. Das einzige was auffällig war, waren die Häuser und die Kirche, die der Stadt wahrlich zur Ehre gereichten. Sie waren mit unglaublicher Fertigkeit errichtet worden und schon von weitem konnte man den Glanz erkennen der ihnen inne war. Alle Häuser muteten fast wie Villen an und glänzten in den verschiedensten Farben. Hätten die drei Gefährten nicht unter solcher Anspannung gestanden, wären sie wohl von dem Anblick erschlagen worden. Besonders die Kirche, welchem Gott sie geweiht war, wussten sie nicht, strahlte ihr Licht weit hinaus. Schon alleine die beiden Türme erzählten von Prunk und Verschwendung, in der Sicht des Ritters. Doch da war noch etwas. Eine Staubschicht schien sich über alles gelegt zu haben, als wären diese Gebäude nur zum betrachten da und Jemand hätte sie einfach lange nicht mehr angesehen. Weiterhin gab es hier auch keine Spuren von irgendwelchem Leben. Noch nicht mal Wasser konnte man irgendwo fließen sehen. Die Zerstörung des Lebens hier war so total, dass die drei Streiter Innos’ immer noch nicht fassen konnten, was sie sahen. ,, Hoffentlich ist dieses Bauwerk nicht Beliar geweiht“, meinte Wenda, als auch sie die Kirche richtig wahrnahm. Doch Medin winkte sofort ab. ,, Siehst du nicht die Flamme die an der Tür prangt? Eindeutig ein Zeichen auf Innos“. Nun sah auch der Schmied, dass dort ganz klar eine Flamme zu sehen war. Auch sie war verstaubt und irgendwie blass, doch man konnte immer noch den Glanz sehen, den sie ausstrahlte. ,, Lasst uns sehen, dass wir dort drüben zu dem kleinen Waldstück aufbrechen“, meinte DraconiZ als dies geklärt war und die anderen beiden schienen nichts dagegen zu haben den unheimlichen Ort fürs erste hinter sich zu lassen. Doch bevor sie den Ort verließen schaffte es Medin noch einmal die Aufmerksamkeit des Schleichlehrers auf sich zu ziehen, indem er einen Krug versehentlich umschmiss, der ihm scheinbar in den Weg gekommen war. DraconiZ schüttelte den Kopf und fuchtelte mit seinem Schwert in der Hand wild herum. ,, Verdammt wenn hier doch Jemand ist, dann weiß er jetzt auch, dass wir hier sind. Ich sollte dir echt mal beibringen wie man sich leise verhält“. Erst guckte der Angesprochene empört, doch dann nickte er. ,, Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee“. ,, Da sei dir mal nicht so sicher. Du wirst noch einiges mit mir erleben“, murmelte der Schwarzhaarige ganz leise als Antwort und so durchschritten die drei weiter unter höchster Anspannung auch den Rest des Ortes.

    Das so genannte Waldstück war nicht das gewesen, was die drei erwartet hatten. Denn dort standen lediglich an ein dutzend Bäume aufgereiht, die den Blick auf eine weite sehr kahle Landschaft freigaben. ,, Das müssen wir also überqueren, wenn wir mehr über die Tränen wissen wollen“, meinte Wenda, als auch ihr Blick die Landschaft überquerte, die davon kündete, dass sie einst saftig grün gewesen war, denn immer noch standen einzelne Bäume überall verteilt. ,, Ich weiß jetzt schon, dass es mir keinen Spaß machen wird hier herum zu spazieren“, ergänzte DraconiZ etwas missmutig. Was wohl sie dort Draußen erwarten mochte? Sicherlich die Untoten von dem das Buch erzählt hatte. Aber war noch mehr da draußen? Ein Avatar Beliars? Noch einen Moment verweilten die drei Streiter, geschützt von der handvoll Bäumen und suchten dann nach weiteren Anhaltspunkten, nach denen sie die Situation der Insel einschätzen konnten.
    Geändert von DraconiZ (29.05.2006 um 22:31 Uhr)

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    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Uncle-Bin ist offline
    Als Uncle den Halt verloren und gestürzt war, da hatte er sich nicht nur den Allerwertesten am Steg gestoßen, sondern auch einen heftigen Schmerz am Rücken gespürt. Nun, da er wieder im Schiff lag, fühlte er wie sich ein warmer Regen über die verspannten Muskeln verteilte und aus der Rüstung hervorquoll.
    Die Wunde ist geplatzt!, dachte er noch und verlor dann wieder einmal das Bewusstsein. Es war nicht das erste Mal in diesen Tagen, dass er ungewollt ins Reich der Träume glitt. Nein, wahrlich nicht, denn seit dem Attentat war es fast täglich dazu gekommen und tief in seinem Herzen spürte er, dass er bald schon nicht mehr aufwachen würde, sollte es noch ein paar Mal passieren.
    Uncle allerdings war zu stolz, um sein Leben von einem Gauner und Schergen Beliars bestimmen zu lassen. Er würde nicht aufgeben und nicht kuschen, sondern wieder aufstehen und notfalls bis in den Tod hinein kämpfen. Ob nun gegen Schmerz oder Feind, das war ihm herzlich egal.

    Im Traum aber spürte der Lord wie jemand seinen Körper berührte und die Rüstung behutsam entfernt wurde. Der Schmerz erreichte ihn jedoch auch hier und fast schon konnte er Schemen am Horizont erkennen.
    Irya? Uncle erschrak, als er sie zwischen den Schemen ausmachte und drehte sich, um woanders hinzurennen. Doch auch hier erkannte er ihr Gesicht in der anonymen Menge aus der nun ein Ritter hervortrat, den Uncle gekannt hatte.
    Sein Herz gefror zu einem kleinen Eisklumpen und nun sackte er auf die Knie. Er wusste nicht, ob er gefallen war oder der Boden unter seinen Füßen ihn hinabzog, aber als Uncle nach unten blickte, stellte er mit Entsetzen fest, dass schwarze Hände nach seinen Beinen griffen und ihn umklammerten.
    Gleichzeitig näherten sich die Gestalten am Horizont. Er erkannte nun auch weitere von ihnen. Großvater, Großmutter und Nein... das darf nicht sein. Er Erschauderte und schloss die Augen.
    Die Welt um ihn jedoch brannte sich im in schwarzgrauer Undeutlichkeit durch die Lider und wirkte nur noch furchtbarer. Er konnte ihr nicht entrinnen, aber wie ein Paladin entgegen treten.
    Er öffnete die Augen wieder und senkte sein Haupt zum Gebet. Soll ich doch sterben, solange Innos mir dabei beisteht., dachte er und begann einen kraftvollen Singsang, der sich langsam steigerte. Da lösten sich die Hände an seinen Beinen, aber Uncle blieb in der Position. Die Geister kamen näher und schlossen einen lückenlosen Kreis um ihn.
    Schritt um Schritt, Vers um Vers kamen sie immer näher und fast schon hatten sie Uncle erreicht. Die Schicksalsschere schloss sich und Uncles Lebensfaden bekam erste Risse. Irya berührte ihn, dann seine Mutter und die anderen näherten sich noch immer. Ihre Gesichter waren tot und grau, aber voller Liebe und Freude – fast so, als würden sie ihn zu gern in ihren Reihen begrüßen, um wieder von jener Welt zu hören, die sie schon vor langer Zeit verlassen hatten...

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Von dem kleinen Hügel aus, der sich baumbestanden etwas über dem Dorf an der Küste erhob, schaute das Rittertrio auf die prachtvollen Gebäude herab, die matt und glanzlos wirkten. Auch von hier aus war kein einziges lebendes Wesen auszumachen.
    "Keine Vögel.", murmelte Wenda.
    Gut, dass sie Perttu nicht mitgenommen hatte und Ice. Sie hatte sich praktisch nicht um die Tiere gekümmert in der letzten Woche. Zu viel war passiert und zu viele Erinnerungen hätte ihr Anblick wachgerufen. Hoffentlich geht es den beiden gut...

    Plötzlich wurde Wendas Aufmerksamkeit geweckt. Nahe dem Zentrum des Städtchens bei einem kleinen Marktplatz, der genau so leer gefegt war wie der Rest der Gegend (Es standen Verkaufsstände herum, die aber ungenutzt waren) bemerkte sie eine Bewegung. Sie musste den Atem eingesogen haben oder einen Laut der Verwunderung von sich gegeben haben, denn DraconiZ drehte sich zu ihr um und folgte ihrem Blick. "Was ist...?"
    Da entdeckte auch er, was Wenda stutzig gemacht hatte:
    Nahe der Marktstände war eine Bewegung auszumachen. Eine kleine Gestalt war bei einer Hauswand auszumachen. Ein Kind, dem Anschein nach.
    Auch Medin war nun hinter die beiden getreten und fixierte den kleinen Menschen.
    "Ein Kind! Sie haben ein Kind zurück gelassen!"
    Schon wollte Wenda loslaufen, um das wehrlose Geschöpf aus dem dunklen Dorf zu retten, doch Medin hielt sie am Arm fest. Er ließ die Augen nicht von der kleinen Gestalt.
    "Nein, Wenda. Schau genau hin."
    Die Ritterin tat wie geheißen. Sie wurde blass, als sie begriff.
    Das Kind bewegte sich für Kinder untypisch sehr langsam und stockend. Seltsam ziellos bewegte es sich am Rande des Platzes entlang.
    Seine Augen.
    Die Späher waren zwar ein ganzes Stück entfernt, aber die blasse Haut und die eingefallenen, dunkel umrandete Augenpartie des Wesens dort unten war weithin sichtbar.
    "Wir haben es tatsächlich mit Untoten zu tun.", meinte Medin.
    Wenda wurde flau im Magen.
    "Lasst uns zurück zum Schiff gehen, ja? In diesem Dorf ist nichts mehr zu retten."
    Geändert von Wenda (29.05.2006 um 23:17 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #20
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Françoise ist offline
    Jetzt waren sie endlich da und das ganz ohne irgendwelche Zwischenfälle, mal abgesehen von Medins flauem Magen. Aber als Ed die Insel das erste Mal sah fühlte sie bereits, dass es nichts Gutes war, das sie dort erwarten würde. Eine schwache magische Aura streckte ihre Fühler aus, ganz so, als wenn man sie erwarten würde. Aber was das war und ob tatsächlich Gefahr hinter dem Ganzen steckte wusste die Magierin nicht. Auf jeden Fall müssten sie vorsichtig sein, ihre Fähigkeiten als Heilerin sollten möglichst nicht so schnell zum Einsatz kommen müssen. Dennoch hatte sie sich bereits vorbereitet. Einige leichte Heiltränke, sowie mehrere Aufputschmittel hatte sie in der Zwischenzeit zusammen gemischt. Sie würden kleine Wunden heilen und den Geist wieder wach machen. Aber als das Schiff anlegte gab es einen Zwischenfall und die Magierin kam nicht dazu ihre Tränke an die Ritter auszuteilen. Der Lord hatte das Gleichgewicht beim Verlassen des Schiffes verloren, war gestürzt und war nicht mehr bei Bewusstsein, als die Matrosen ihn den Rittern des Spähtrupps abnahmen. Die Medica achtete nicht weiter auf die Ritter und ließ den Lord in seine Kabine bringen. Aus ihrer eigenen Kajüte holte sie einen der Wachmacher, wie sie ihn nannte. Im Quartier des Lords angekommen überprüfte Ed zuerst dessen Atmung, allerdings war sie flach und unregelmäßig. Neben der Tür stand einer der Matrosen, sein Blick war etwas nervös, angesichts des Lords und auch noch der Magierin. Aber Ed achtete nicht weiter auf ihn. Jetzt wäre es wichtiger, dass die Rüstung von dem Paladin runter käme. Sonst wäre noch zu befürchten, dass er ersticken könnte. Was die Medica auch tat, der Harnisch wollte sich nicht lösen lassen und kurzerhand befahl sie dem Matrosen das zu übernehmen. Etwas zögerlich tat er es auch, aber als ihn die Magierin anspornte, dass es unverzeihlich sei, wenn der Lord stirbt und man es ihm anlasten würde, war die Rüstung im Nu los gemacht. Sichtlich einfacher fiel es dem Patienten nun zu Atmen. Dennoch konnte Ed keinen Grund für die Ohnmacht erkennen, der Lord war weder blass noch hatte er Verletzungen, zumindest sah Ed keine. Gerade als die Medica mithilfe ihrer Magie die Ursache feststellen wollte kam Bordan herein. Der Matrose an der Tür salutierte stramm und wurde fortgeschickt an Deck zu helfen.

    » Frau Magierin, ich weiß was Lord Uncle zu Boden zwang. Vor einigen Tagen verübte man ein Attentat auf ihn und er wurde schwer verletzt. Zwar wurde er geheilt, soviel ich weiß, aber dennoch schob er sehr schnell wieder seinen Dienst. Ich möchte nichts Falsches behaupten und kenne mich auch nicht damit aus, aber ich denke ihm macht immer noch diese Wunde zu schaffen. Sie müsste an seinem Rücken sein. « Ed sah den Paladin etwas schräg an und betrachtete dann wieder den Lord auf dem Tisch. Zuzumuten wäre es einem so hochgestellten Soldaten. Vermutlich wollte er ein Vorbild für seine Untergebenen sein, aber alles was er davon hat sind Schmerzen. Die Medica bat Bordan Uncle umzudrehen, damit sie seinen Rücken genauer betrachten konnte. Sie schob die Kleidung des Lord hoch und tatsächlich fand sie eine Wunde, mehr oder weniger zusammengeschustert. Jeder Schmied hätte das so machen können. Scheinbar wurde ihm flüssiges Eisen in die Wunde gegossen. Wenn Tinquilius davon hören würde, hätte er bestimmt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Das waren wirklich Methoden aus der Steinzeit. Da war es auch kein Wunder, wenn die Paladine den Krieg gegen die Orks nicht gewinnen konnten. Eilig huschte die Magierin zurück in ihre Kajüte und holte einiges an Ausrüstung in die Kabine des Lords. Zuerst würde sie das Metall herausschneiden müssen, denn offenbar hatte man es nicht gänzlich entfernt und war tiefer ins Gewebe gesickert, als man vermutlich angenommen hatte, darum auch der nachträgliche Schmerz des Lords. Eine unangenehme Prozedur und zuerst würde sie Uncle ein wenig still legen. Zwar war er bereits bewusstlos, aber dennoch wäre es sicherer, wenn er wirklich überhaupt nichts mehr spüren würde. Zum Glück konnte Ed das mithilfe ihrer Magie erledigen und musste keinen Holzhammer benutzen. Wahrscheinlich hätte derjenige, der auf die brillante Idee kam, die Wunde mit Eisen zu füllen, auch vor so etwas nicht Halt gemacht. Nun konnte sich die Magierin aber zumindest sicher sein, dass der Lord keinen Mucks mehr von sich gab. Aus ihrer Ledertasche nahm sie ein Skalpell und reinigte es mit einer Flüssigkeit zum Desinfizieren. Bordan begutachtete das ganze misstrauisch, wagte es scheinbar aber nicht etwas zu sagen. Die Magierin setzte zum Schnitt an und drang tief in das Fleisch ein.

    » Tränkt den Verband mit dieser durchsichtigen Flüssigkeit dort vorne und gebt ihn mir. « Der Paladin erledigte es schnell und Ed tupfte mit dem Verband das Blut ihres Patienten ab, das aus dem Schnitt hervortrat. Allerdings war der einigermaßen tief und die Medica musste viel Gewebe herausschneiden, um auch garantiert alles Eisen herauszubekommen. Es dauerte eine Weile und das Metallstück war draußen. Vermutlich hatte es mehr Schaden angerichtet, als das Attentat selbst. Das Blut ran aus dem Schnitt heraus und sie müsste nun schnell handeln, bevor Uncle zu viel Blut verlor. Sie wischte noch einmal über die Wunde und hielt dann ihre Hände darüber. Ein feiner goldener Schimmer breitete sich kreisförmig unter ihren Händen aus und auf magische Weise verschloss sich die Verletzung langsam. Die Blutung kam zum Stillstand und die Haut regenerierte sich an der Stelle, wo zuvor noch Eisen saß. Ed atmete tief durch. Wieder eine von diesen anstrengenden Behandelungen. Aber die Wunde war auch tief und sie noch nicht sehr lange mit der magischen Heilung vertraut. Wie dem auch sei, offenbar war ihre Arbeit ein voller Erfolg. Der Rücken sah wieder so aus, wie er aussehen sollte und Metall war auch nicht mehr vorhanden. Dennoch bräuchte Uncle Ruhe und noch etwas, um auch seine eigenen Regenerationskräfte wieder in Schwung zu bringen. Drei kleine Fläschchen stellte Ed neben das Bett des Lords und beauftragte Bordan, für den Fall das sie nicht zugegen wäre, dem Lord zu sagen, dass er davon trinken soll. » Alle paar Stunden eines komplett. Anordnung der Ärztin. Und jetzt helft mir bitte ihn ins Bett zu schaffen, er wird noch einige Ruhe brauchen. « Der Paladin setzte wieder einen etwas komischen Blick auf. Offenbar hatte er genug Respekt vor dem Lord um zu zögern, aber noch mehr vor dem Amt eines Magiers. Und so folgte er Eds Bitte und hob Uncle hinüber ins Bett. Die Medica verabreichte dem Lord noch einen leichten Wachmacher, um ihn langsam aus seiner Bewusstlosigkeit zu holen und packte dann ihre Sachen zusammen. » Wartet bitte. «, sagte Bordan und brüllte dann in den Gang hinein. » Soldat, sofort antreten! « Und wenige Augenblicke später stand der Matrose im Raum. » Säubert den Raum und tragt die Sachen der Magierin hinüber in ihr Quartier. « Ein strammes Salutieren des Matrosen und sofort machte er sich an die Arbeit. » Eure Arbeit war mit Sicherheit anstrengend, Frau Magierin. Ihr könnt euch ausruhen, es wird hier alles erledigt. Sorgt euch nicht darum. « Zwar hätte Ed auch selbst aufgeräumt, aber der Paladin hatte wohl gesehen, dass es recht anstrengend war Uncle zu heilen. Deshalb beließ die Medica es dabei und verschwand wieder in ihrer Kajüte. Für eine Erkundung der Insel war auch noch später Zeit.
    Geändert von Françoise (30.05.2006 um 18:11 Uhr)

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