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  1. Beiträge anzeigen #21
    Provinzheld Avatar von Ravnyir
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    Gilde: Waldbruderschaft | Rang: Raufbold | Skills:(1/4) Jäger.
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    Ravnyir ist offline

    In der grünen Krähe

    Der grüne, oder eher gräuliche Kräutertee war eigentlich wohl riechendes und doch schrecklich schmeckendes Gesöff, das ohne weiteres als Folterinstrument Verwendung finden könnte. Ravnyir allerdings blieb nichts anderes übrig als es zu trinken, den es sollte ja bekanntlich gegen seine Krankheit helfen. Nebenbei hatte sich der Jäger auch noch eine gut durchgebratene, leicht süßlich riechende und köstlich schmeckende Forelle bestellt. Das Gericht war durch und durch mit einer Kräuterpaste bestrichen und entwickelte so einen eigenwilligen Geschmack, der sicher auch seinen Preis haben würde, doch das waren derzeit nicht Ravnyirs Sorgen. Er wollte es sich gut gehen lassen und dieses Essen zauberte ihm zwangsweise ein Lächeln auf die Lippen.
    Der Jäger saß, leicht zusammengekauert und unter seinem Umhang versteckt, in der Nähe der Eingangstüre und spürte daher bei jedem öffnen und schließen dieser einen leichten Luftzug über sich hinweg ziehen. Einen Luxus, ohne den er hier wohl längst verbrüht wäre, vorlauter Hitze die sich in seinem Körper zusammenbraute. Dann und wann fürchtete Ravnyir sogar vor aller Augen zusammenzubrechen, doch er hielt sich wacker auf seinem Sitzplatz. Ich sollte langsam wieder zurück in mein Bett, dachte er und schob sich einen Bissen der Forelle in den Mund, der ihn sofort alle Gedanken vergessen ließ.
    Langsam und gründlich kauend sah er zum ersten Mal seit langem wieder auf und bemerkte erschrocken, dass viele der Anwesenden ihre, teils ungleichen, Augenpaare auf ihn gerichtet hatten. Er allerdings, dem Vorgehen wenig Beachtung schenkend, nickte ihnen nur zu, senkte wieder den Blick und aß weiter. Kurz darauf erhob sich Zorn in seinem Inneren, da er sich weiterhin von Blicken durchbohrt fühlte, schließlich jedoch, schaffte Ravnyir es, diesen durch ein weiteres Stück Forellenfleisch erfolgreich zu bekämpfen. Sollen sie mich doch anstarren, sagte er sich fest entschlossen und nahm einen Schluck seines Getränkes. Als die warme Flüssigkeit mit des Jägers Zunge in Berührung kam, zuckte diese erschrocken zurück, doch mit dem Wissen, dass dieses Gesöff ihm gut tat, schaffte er es schließlich, dieses in seine Kehle hinunterzuwürgen.
    Sein daraufhin vor Graus erstarrtes Gesicht, brachte er, wie schon so oft an diesem Tage, mit dem Fleisch der Forelle wieder zum lächeln. So ging es lange hin und her, bis irgendwann auch der letzte Tropfen Tee den langen Weg in seinen Magen antrat und auf dem Teller nur noch Gräten in den Resten der Kräuterpaste schwammen. Ravnyir rief den Wirt zu sich und sprach, „ Danke Aidar, die Forelle war vortrefflich. Ich möchte bitte zahlen.“
    So legte er dem Wirt einige Goldstücke in die Hand, verabschiedete sich und kämpfte sich aus der Taverne heraus.
    Leichter Wind wehte ihm durchs dunkle Haar als er auf die Straße trat. Das Sonnenlicht war mittlerweile geschwunden und so war es dem Jäger unmöglich seinen, hier irgendwo weggeworfenen, Gehstock wieder zu finden. Das schaff ich schon, ist ja nicht weit, redete er sich ein und schritt emsig los. Zwanzig Fuß später war er sich nichtmehr so sicher, legte Schneckentempo ein und wischte sich frisch entstandene Schweißperlen von der Stirn. Ich bin ja schwächer als ein alter Mann, fiel ihm auf während er durch Silden schlurfte.
    Es machte ihn wütend, er wollte in den Wald laufen, auf Bäume klettern, jagen und Geld verdienen, doch alle diese Tätigkeiten waren derzeit in weite Ferne gerückt. Sein Zustand zwang ihn im Bett zu bleiben und so musste er wohl auf Genesung warten. Zuerst jedoch war es des Jägers Aufgabe, wieder unbeschadet in nach Hause zu kommen.
    Tief gebückt, mit schlotternden Knien und todmüde erblickte er schließlich seine kleine Hütte. Letzte Kräfte mobilisierend erhob er sich, so gut es ging und legte einen etwas schnelleren Schritt ein. Die Stufen zur Türe erreicht, fiel er längsseits hin und wand sich wie eine Schlange hinauf. Mit Müh und Not zog er sich daraufhin noch einmal hoch, öffnete die Tür und stürzte hinein. Alles schien plötzlich ganz langsam abzulaufen und so konnte Ravnyir seine Beine genau richtig platzieren, ein Umstand, der ihm half, am Ende auf seinem Bett zu landen. Fast schon eingeschlafen nahm er seine beiden Stiefel zu Hand und warf sie gegen die immer noch offene Türe. Diese knarzte beim ersten Treffer nur protestierend, beim zweiten jedoch fiel sie ins Schloss. Zufrieden senkte der Jäger sein Haupt und war bald darauf eingeschlafen…

  2. Beiträge anzeigen #22
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    In den Kavernen, Laboratorium

    Während sich Leyla um die Lunten kümmerte, stellte der Sappeur den Eimer mit den glühendheißen Kohlen in den Bottich. das Wasser um den Eimer fing sofort an Blasen zu werfen und zischend zu verdampfen.
    "Ich bin geschwind mal weg ... muss was abholen.", rief er dann der Alchemistin zu und verließ das Laboratorium.
    Die Wächter machten ihm keine Probleme, auch wenn sie die Nase über den Geruch nach faulen Eiern und Schweiß, den er verströmte, rümpften.
    Es war früher Abend, aber Alandrik, der Töpfer, war noch in seinem Laden anzutreffen, als Yared auf dem Marktplatz ankam.
    Der ältere Mann, dessen ehemalige Haarpracht, goldene Locken, längst der Vergangenheit angehörten, begrüßte ihn mit einem Grinsen.
    "Guten Abend Yared, ich nehme an du willst deine Spezialanfertigungen abholen?"
    Jemand, der ihn zum ersten mal sah, hätte nie angenommen, dass der kahle Kerl mit den groben Händen ein hervorragender Töpfer war.
    "Ja, deswegen bin ich hergekommen. Sind sie schon fertig?"
    Anstatt ihm eine Antwort zu geben drehte sich der Töpfermeister um und rief in die Weite seiner Werkstatt: "Galon, sei so gut und bringe die Spezialanfertigungen für Herrn Yared aus dem Lager."
    Darauf erklang ein, "Sofort.", und wenig später tauchte ein schmächtiges Kerlchen mit einer großen Holzkiste im Werkstatteingang auf.
    "Meinst du diese Kiste hier, Meister?", fragte Galon wohl eher aus Routine denn als aus Unsicherheit.
    Alandrik nahm seinem Gesellen die Kiste aus den Händen, stellte sie auf den Boden und holte eine Kugel aus gebranntem Ton mit einer kleinen runden Öffnung hervor. Diese streckte er Yared entgegen.
    "Teste sie ruhig einmal aus, ob sie auch wirklich so sind, wie du sie haben willst.", bot er dem Sappeur an, der die Kugel nahm und sie zuerst aus Schulterhöhe auf den Boden fallen ließ. Abgesehen von ein paar Kratzspuren blieb die Kugel unversehrt. So weit, so gut, dachte der Pionier, hob sei auf und schleuderte sie in einem hohen Bogen in die Luft. Wieder zersprang sie nicht - und glücklicherweise verfehlte sie auch eine der Waschweiber, die gerade am anderen Ende des Marktes ein Schwätzchen hielten.
    Yared holte die Kugel und donnerte sie direkt auf das Kopfsteinpflaster neben ihm. Endlich zerbrach sie.
    Der Sprengfachmann besah sich die vielen kleinen und mittelgroßen Splitter und war sichtlich zufrieden.
    "Hervorragende Arbeit, Töpfermeister. Was bekommst du dafür?", fragte er anerkennend.
    "Für diese und die zweite Kiste würde ich sagen: Zusammen 200 Goldstücke."
    Ein stattlicher Preis, aber bestimmt nicht zu viel, schließlich befanden sich in jeder Kiste gut 50 Stück der Granathülsen.
    "Gut. Abgemacht."
    Ein Glück, dass er in letzter Zeit etwas von dem Geld, das er bei Mandy in der Lagermeisterei verdiente, zurückgelegt hatte.
    Yared zählt das Geld aus seiner Geldkatze ab und überreichte es dem Kahlen.
    Dann nickte er Galon, der gerade die zweite Kiste heranschleppte und sie zu der anderen auf einen Handkarren stapelte, zum Dank und Abschied zu, rief: "Vielen Dank und bis zum nächsten Mal."
    Danach zog er den Handkarren mit den Hülsen Richtung Kavernen, wo er die zwei schweren Kisten die steilen Stufen hinunter trug.
    Geändert von Yared (14.05.2009 um 21:18 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    In den Kavernen, Laboratorium

    Während sie sich nach erfolgreicher Herstellung der ersten intensivst mit den Lunten beschäftigte, wollte Yared kurz etwas erledigen. Ein kurzer Gedanke, er würde sie nun allein lassen, machte sich bei der Blonden breit, doch ehe sie ihn vertiefte, widmete sie sich viel intensiver ihrer Arbeit.
    Sie war gerade dabei, ersten Schnüre über eine lange, quer durchs Laboratorium gespannte Schnur zu hängen, um sie trocken zu lassen, da drangen Geräusche an ihr Ohr, die nicht nach einem Leichtfuß wie Yared klangen. Vielmehr erinnerte es an einen der schwerfälligen Druiden, die hier unten auch manchmal zu später Stunde noch anzutreffen waren. War etwa Meister Dorien auf den Schwefelgestank aufmerksam geworden, der sich so langsam aus diesem Raum hier zu verdünsten schien? Als erfahrener, wenn auch ziemlich verrückter Alchemist würde er den Geruch zweifellos zuordnen können, sodass ihr nicht einmal die Chance gegeben wäre, sich herauszureden.
    Leise huschte sie deshalb die Ecke, von der aus sich ein längerer Gang erstreckte. Dort führte auch der Weg nach draußen entlang. Leyla blinzelte vorsichtig an der Kante des türartigen Felsportals vorbei, da trat eine Person in den Gang. Sichtlich atmete sie daraufhin auf. Es war nicht Meister Dorien, sondern lediglich Yared, der zwei übereinander gestapelte Kisten vor sich her trug.
    "Mensch, hast du mich gerade erschreckt. Was sind das für Kisten? Und warum hast du nicht gesagt, dass ich dir helfen soll?"
    Die Kisten hier herunter zu befördern, wäre eine Kleinigkeit gewesen, ohne dass sie dabei ihre körperlichen Kräfte demonstrieren musste. Zwar waren sie sicherlich schwer, so wie Yared sich abschuftete, aber wer geübt im Umgang mit Magie der Druiden war, der konnte sich kleine Helfer zum Beispiel aus Baumstümpfen wachsen lassen, die einem solcherlei Arbeit abnahmen. Ornlu war es, der sie damals darauf aufmerksam gemacht hatte, was denn alles möglich sei, als sie selbst so weit war, wie er damals schon gewesen war, hatte sie sich natürlich sehr früh daran gemacht, dieses Potential auszuschöpfen. Es erwies sich bislang mehr als nur einmal als hilfreich und hätte auch heute wieder einen guten Dienst erweisen können.

  4. Beiträge anzeigen #24
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    In den Kavernen, Laboratorium

    Wie bitte hätte die nicht zart gebaute junge Frau ihm helfen können die Kisten herunterzubefördern? Sei hätte nicht einmal eine der schweren Kisten schleppen können, außer ... außer mit Magie.
    Yared kante durchaus die Grenzen von Magie. Solche Sachen gehörten zur Grundausbildung eines Sappeurs, schließlich konnte man es ja auch an der Front leicht mit Orkschamanen und Ähnlichem zu tun bekommen.
    "Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Dachtest du, da kommt ein Poltergeist die Treppe runter?"
    Bei der Vorstellung, wie sich die ängstliche kleine Leyla unter einem Tisch vor einem Poltergeist verkroch, konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
    "In den Kisten sind die Tonkugeln, die als Hülsen für das Gemisch dienen werden. Ein alter Wassermagier, den ich einst in der Wüste traf, hat mir übrigens geraten:"

    "Erreiche so viel du kannst, ohne Magie zu verwenden, denn sie ist letztlich nicht kontrollierbar. Wenn du dich aber an sie gewöhnst und sie etwas Alltägliches werden lässt, wird sie dich überwältigt haben, noch ehe du es merkst."
    (frei nach unbekanntem Autor)

    "Auch wenn ich es gewusst hätte das du genug Magie beherrscht, um mir das Kistenschleppen abzunehmen, warum hätte ich es nicht selbst machen sollen? Ich kann es auch ohne Magie.
    In meinen langen Reisen über den Kontinent habe ich manchen Magier getroffen und dabei eines unter vielen Dingen gelernt:"

    "Magie ist Stärke nicht Schwäche, aber sie hat große Schwachstellen."
    (nach Yared)

    Leyla wollte sich anscheinend dazu nicht äußern, also gingen sie daran die nun abgekühlte Kohl unter die Sprengmasse zu mischen, dann das Pulver durch einen Trichter in die Kugeln zufüllen, diese mit den Lunten zu versehen und sie schließlich luftdicht zu versiegeln.
    Es war spät in der Nacht, als sie endlich mit allen Granaten fertig waren und Yared die Kisten, nun gefüllt mit Granaten wieder die Treppe hoch trug, während Leyla noch etwas aufräumte. Danach waren sie vollkommen erschöpft, letztendlich hatten sie ganze zwei Tage im Laboratorium verbracht und nur wenig geschlafen, was sie jetzt erstmal nachholen würden. Natürlich nach einem ausgiebigen Bad.
    Als der Sappeur die Alchimistin auf ihrer Türschwelle abgesetzt hatte, sagte er: "Vielen Dank für deine Hilfe. Ich werde mich irgendwann revanchieren."
    Darauf verschwand er mit dem Handkarren voller Granaten in der Nacht.
    Yared erreichte gerade noch die Grüne Krähe bevor ein wahrer Platzregen auf das Dorf niederging, wäre er in diesen Regen gekommen, hätte er sich wohl nicht mehr waschen brauchen.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Hinter Wäldern, Auen und Bachläufen drang ein beständiges Klopfen an sein Ohr, vermischte sich mit dem Rauschen von Blättern im Wind und dem Zwitschern von Vögeln, die lauthals ihr Revier und ihr Nest verteidigten. Nach der ernüchternden Nachricht Iuns waren sie zügig wieder gen Silden abgereist. Wer wusste schon, wann Runak von der Pilgerreise zurückkommen würde? Die Reise war friedlich verlaufen. Seit den Scavengern war nichts erwähnenswertes mehr passiert. Selbst Férach blieb weiter friedlich. Fast ein wenig zu ruhig für den stürmischen Charakter des Hengstes.
    Und nun kamen sie wieder in die Nähe Sildens, jenes Fischerdorfes, das von Wäldern umgeben war, mitten in ihnen schlummerte wie in einem Nest. Er hatte sich schon daran gewohnt hier zu leben und nicht mehr in den sandigen Ruinen Al Shedims. Hier waren die Häuser nicht zerfallen, sondern stabil und aus Holz gebaut, und auch der Boden war weniger sandig. Durch Regenschauer bezweckt teilweise sehr schlammig und matschig, doch er knirschte nicht und verfing sich nicht so hartnäckig in der Kleidung.
    Es war angenehm und er spürte kaum die Bürde, die ihm auferlegt wurde, sie war fast vergessen. Doch sie würde noch weiter wachsen, wenn sich Ornlus Vermutungen bewahrheiten, und er sich als der Splitter eines Druidensteines herausstellte.
    Aber er wagte es nicht, einen weiteren Blick darauf zu werfen, denn sie standen schon inmitten von Häusern und Sildenener. Ornlu, der Druide und Adrastos, der Novize. Und nicht zu vergessen der unbeteiligt dreinblickende Fuchshengst.
    Ganz anderes als unbeteiligt blickte der Wanderer jedoch drein, als er realisierte was seine Augen dort erblickten. Aus der grünen Krähe schritt eine nur allzu vertraute Gestalt. Ein Geist? Illusionen und Halluzinationen? Es war zu real. „Irenir?“ murmelte er ungläubig. „Du lebst?“

  6. Beiträge anzeigen #26
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Endlich passierten die beiden Recken die letzten Hügelkuppen vor dem idyllischen Fischerdörfchen. Still, unberührt lagen die Hütten am Ufer des Sees. Augenblicklich konnte Dekker die markantesten Punkte Sildens ausmachen. Die Eiche, sowie die Kavernen, oder zumindest der sichtbare Teil, das Sippenkriegerhaus und zu guter Letzt auch die Taverne standen noch.
    Bereits seit Stunden hatte Dekker die Wege gekannt, auf denen sie wandelten, ja, er hätte blind die Pfade gefunden, die ihn jetzt in die durchaus belebten Gassen Sildens führten.
    Das Wetter war wie die letzten Tage. Widerlich. Dunstig und feucht war der Nebel, der sich einfach nicht lösen wollte. Er verschluckte den Horizont und ertränkte jegliche Freude und Wärme.
    Beinahe hätten sie kein Feuer machen können, um ihren Mittagsfasan zu braten, der, wie es bei Dekkers Kochkunst zu erwarten war, glänzend schmeckte.
    Aber nach einiger Zeit war der Funke eben doch auf das Stroh übergesprungen und bald darauf loderte ein zwar stark rauchendes, aber dennoch heißes Feuer.
    Die Menschen blickten kurz von ihrer Arbeit hoch, grüßten die Männer und wendeten sich dann wieder ihrem Tagwerk zu.
    'Jarvo. Machen wir es wie folgt. Kannst du dich auf die Suche nach Tavik machen? Ich selbst werde in die Tavernen schauen, es gibt dort Druidenarchive. Ich hoffe, es gibt Schriftstücke, die uns aufklären über diese Verschollenen und ich hoffe, dass ich diese Schriftstücke entziffern kann. Außerdem glaube ich, dass es günstig für uns wäre einen Magiekundigen einzuweihen. Aber bitte keinen der bekannten Männer, also nicht Ornlu, oder Gwy. Lieber einen jüngeren, unerfahreneren... Corax... Oder dieser Typ, mit dem Ornlu in letzter Zeit rumhängen soll. Naja, treffen wir uns später in der grünen Krähe? Wäre wohl auch ein ganz guter Ort, um damit anzufangen Tavik zu suchen.'

  7. Beiträge anzeigen #27
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende zu. Doch im Gegensatz zum gestrigen hatte Irenir keine finsteren, düsteren oder gar dunklen Gedanken mehr. Nein, er hatte wieder Hoffnung. Er hatte mehrere Einwohner Sildens befragt und einige kannten wohl jemanden, der auf Adrastos‘ Beschreibung passte. Also war er doch noch am Leben. Nur finden konnte er ihn nicht. Aber das war auch nur eine Frage der Zeit.
    Er verließ gerade das Gasthaus zur Grünen Krähe, um seinen Freund in den umliegenden Gebieten zu suchen, als er es vernahm. »Irenir? Du lebst?«, fragte eine wohlbekannte, verloren geglaubte und schmerzlich vermisste Stimme.
    Langsam drehte sich der Jäger um und schaute in das Gesicht von Adrastos, welches er so lange gesucht, doch nicht gefunden hatte. Und nun hatte er ihn gefunden. »Ja.«, antwortete er ohne merkbare Emotion. »Ich hab dich gesucht.«, fügte er hinzu. »Adüüüü!«, schrie er dann voller Freude, rannte Adrastos fast um und umarmte ihn freundschaftlich.
    »Nur fürs Protokoll, ich hab dich auch gesucht.«, meinte der ehemalige Schmied.
    »Super. Haben und wohl genau verfehlt. Mann bin ich glücklich.«, grinste er. Er konnte es immer noch nicht glauben. Irenir erwartete, jeden Moment aufzuwachen, doch es passierte nicht. Nein, es war real, ein Moment, den er sich schon so lange gewünscht hatte.
    Sein Blick schweifte rüber zu dem Pferd, das Adrastos an der Leine hielt. »Deins?«, fragte er. Adrastos nickte. »Kann ich dir später erzählen. Mensch, ich kann‘s kaum glauben…«, grinste Adrastos ihn an. »Und ich erst.«, lachte Irenir.
    Ein anderer Mann trat an sie heran. Irenir kannte ihn. Seine Tätowierungen waren markant. »Ornlu der Waldläufer?«, fragte er. Interessant…, dachte er sich, war es doch der Ornlu gewesen, der sie dazu bewegt hatte, nach Silden zu marschieren. Aber was hatte Adrastos mit ihm zu schaffen?

  8. Beiträge anzeigen #28
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Der Typ grüßte Adrastos, wie Jail es bei Ornlu tat - nur ohne knutschen und fummeln, aber wer wusste ob das nicht noch käme? Ornlu nickte lediglich zur Begrüßung und sah Adrastos an, dass er mit seinem Freund ein paar Worte mehr wechseln wollte. Ornlu verstand es. Wäre Griffin hier oder Ryu oder Dekker - er täte es ja auch. So aber und dem Umstand entsprechend, dass er in Silden möglicherweise beobachtete wurde, wollte er möglichst schleunigst untertauchen. Die Nacht wäre seine Zeit in der er versuchen würde, etwas über die Häscher rauszufinden.
    "Bewahre! Es scheint nicht nur Adrastos fand nach Silden.", kommentierte der Druide und wandte sich dann zu Adrastos.
    "Ich muss tagsüber eine gewisse Zeit untertauchen, bis ich mehr über meine Häscher weiß. Du findest mich in Garaias Hain, wenn du mich brauchst oder Fragen hast. 'Er' und du müssen erstarken, ehe du deinen Weg fortsetzt und unsere Wege sich wieder kreuzen. Mein Schein sollte jedoch gewahrt werden. Ich denke und hoffe du verstehst meine Worte und ihre Wahl. - Achja. Wenn du passende Kleidung willst, gehe zu Garaia. Sie wird wissen wer du bist. - Bewahret, ihr beiden.", sprach der Jäger und machte sich kurzerhand in die Kavernen auf.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Freudig grinsen nickte der Novize Ornlu zu. Er verstand gut was er meinte, die kryptische Wortwahl war für fremde zwar alles andere als leicht verständlich, doch für ihn glasklar: Er sollte lernen mit dem Stein umzugehen und nicht jedem dahergelaufenen erzählen, dass Ornlu ein Druide war. Doch er hatte wohl ohnehin ganz andere Dinge zu erzählen. Was ihm wiederfahren war, was Irenir wiederfahren war.
    „Lass uns erst mal reingehen“
    meinte er, nachdem der Jäger sich abwandte und nickte auf die Tür der grünen Krähe, dem Wirtshaus des Ortes. „Da drinnen ist es bestimmt wärmer, und mit einem Bier erzählt es sich besser, meinst du nicht?“ grinste er und band die Zügel des Hengstes mit einigen schnell geschwungenen Knoten an einem Holzpflock fest, ehe sie in die Taverne traten und schon den Duft von Tabakpfeifen, Schweinebraten und frisch gezapften Bier rochen.
    „Aidar! Das Beste Bier, dass du dahast!“
    rief er durch die Schankstube dem Wirt zu, den beinahe jeder beim Namen kannte. „Der Tag muss schließlich gefeiert werden“ grinste er zu Irenir, während sie sich an den hölzernen Tischen niederließen und auf die Getränke warteten.
    „Also, erzähl mal, was es zu erzählen gibt“

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Die Freude über die Ankunft in Silden währte nur kurz. Dekker hatte ihm aufgetragen nach einem Krieger namens Tavik zu suchen – ein Mann, den der Barde bei der Schlacht um Okara nur kurz zu Gesicht bekommen hatte. Doch Wichtigeres schwebte Jarvo nun vor, denn er wollte den einen befragen, dem er vollends vertraute und welcher stets ein offenes Ohr und die passende Antwort parat hatte.
    Die Hütte des alten Waldläufers war leer, doch einer der Nachbarn meinte ihn vor kurzer Zeit in den Wald zum Kräutersammeln aufbrechen gesehen zu haben. Kurzerhand schlug auch Jarvo diese Richtung ein, indem er den zahllosen Wegen folgte und so den Nordausgang erreichte. Ein kurzes Abgrüßen bei den Wächtern folgte, die mit vorbildlicher Miene ihre Stellung hielten und ihre blankpolierten Lanzen neben sich in den Boden staken.
    Der Barde wusste um das Kräuterfeld, deren sich Mertens stets bediente. Es lag eine halbe Meile vom Ortseingang entfernt auf einer kleinen Lichtung, umsäumt von Fichten und dunklen Tannen.
    Jarvo spurtete sich, denn das Tageslicht neigte sich seinem Ende zu und er verspürte auch in Bezug auf den Fund des vergangenen Tages keine Lust, den Wald im Dunkeln zu bewandern.
    „Mertens!“, rief er schon von weitem und sah, wie sich sein alter Freund aufrichtete und seinen Rücken durchstreckte. Er musste längere Zeit in gebückter Haltung verweilt haben, um seine Kräutertasche zu füllen.
    „Jarvo, schön dich schon so früh wiederzusehen.“
    „Keine Zeit für freundliches Rumgeplänkel“, sprach er und stemmte seine Arme in seine Hüften. Von der Aufregung leicht ausser Puste erzählte er Mertens von dem Lager, den Leichen und der grausamen Verstümmelung.
    „Waldläufer sagst du? Bist du sicher?“ Der alte Waldläufer rieb sich über den Bart und legte die Stirn kraus.
    „Kein Zweifel. Niemand anders hätte so etwas vollbringen und derart wenige Spuren hinterlassen können.“
    „Von der Vorgehensweise der herausgeschnittenen Zungen habe ich schon einmal gehört, doch nicht in Bezug auf unser Waldvolk. Orks sollen solches Vorgehen manchmal praktizieren, wenn ein Morra ihnen zu laut wird. Vielleicht wenden es auch Menschen als Bestrafung an, aber dann bei lebenden Opfern. Dass nach dem Tod der Körper vorsätzlich verstümmelt wird, klingt nach einer Art Ritus, um die Seele des Gestorbenen auch nach dem Ableben zu verstümmeln.“
    Dringlich fragend blickte Jarvo ihn an.
    Mertens schüttelte den Kopf. „Wir machen so etwas nicht, haben es noch nie gemacht. Ich kann mich gerne bei den Ältesten erkundigen, ob Schriften über ein derartiges Thema vorhanden sind. Auch Waldläufer können Dinge vergessen. Ich bete jetzt schon dafür, dass du dich irrst, mein Freund. Waldläufer mögen hart gegen Wilderer und Ausbeuter der Natur vorgehen, doch solche Grausamkeit legten sie selten an den Tag.“

    Stillschweigend, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt legten sie die Strecke nach Silden gemeinsam zurück. Der Tag neigte sich dem Ende und die letzten Vögel sangen ihre fröhlichen Lieder über weiß Adanos welche belanglosen Themen.
    Nach Passieren des Tores trennten sich die beiden mit einem ernsten Blick. Mertens ging Richtung seiner Hütte, doch sollte er danach einen alten Druiden aufsuchen, um nach Rat zu fragen.
    Jarvo hingegen entschied sich aus zwei Gründen dafür, seine Suche in der grünen Krähe zu beginnen. So ein Schankhaus war Ziel- und Sammelpunkt vieler Waldläufer und bot andererseits genau die Art Erquickung, die der Barde in diesem Moment brauchte.
    Mit müden Augen trat er ein, legte das kurze Stück über die Holzdielen zurück und orderte ein Bier. Kalt, schaumig und in einem sauberen Krug – ganz anders als in Trelis – stand es auf dem Tresen.
    „Wohl gehabs“, sprach Aidar und schenkte sich ebenfalls eines der goldenen Getränke ein.
    Die beiden stießen an, was das erste Lächeln des Tages auf die Lippen des Barden brachte.
    Etwas entspannter lehnte er sich zurück genoss die laute Kneipenatmosphäre. Hie und da knallte ein Krug auf den Tisch und ein Trinkspruch wurde gebrüllt, worauf tiefe Männerstimmen chorartig die Antwort darauf einstimmten.
    An dem Tisch genau der Schenke saßen zwei Männer, von denen einer dem Barden bekannt vorkam. Er wusste seinen Namen nicht mehr, doch meinte er ihn zusammen mit Tavik in Okara gesehen zu haben. Für einen Moment konzentrierte er sich auf die Worte, welche die beiden wechselten und hörte Begriffe wie Magie und Zauber heraus.
    „Vielleicht ist ein Druide in unserer gar keine so schlechte Idee“, dachte er sich und nahm sich einen Stuhl, um sich zu ihnen zu gesellen.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Selbst bei diesem Wetter waren also die Druiden irgendwo über die Wälder im näheren Umkreis von Silden verteilt. Umso besser, dachte sich Dekker, denn so musste er sich keine faulen Ausreden aus den Fingern saugen. Er war nur einmal mit Faun hier gewesen, welcher ihm einige Kammern gezeigt hatte, auch die Archive hatte der langbärtige Druide damals erwähnt.
    Trotz der ehemaligen Wegbeschreibung hatte Dekker so seine Probleme in den verwinkelten Tunnelgängen der unterirdischen Kavernen.
    Also erzählte er schließlich Noreia, die sich als einzige in den Tavernen aufzuhalten schien, von seinem Anliegen, er wolle nachsehen, ob zuerst die grüne Krähe gebaut worden war, oder zuerst die Familie von Uglaz Fettwampe nach Silden gekommen war. Er hätte da so eine Wette über ein Fass Bier am Laufen.
    Noreia war einfach zu gutmütig, ging es Dekker durch den Kopf, als die Druidin schließlich die schwere Eichentür zu den spärlichen Druidenarchiven öffnete.
    Endlich, nach eindeutigem Bekunden, dass Dekker mehr Zeit brauchte, ließ die alte Schachtel ihn schließlich alleine. Sofort widmete sich Dekker den Schriften. Zwei Drittel der spärlichen Bücher und Pergamentrollen fielen für den Gebrauch des Jägers sowieso weg, da sie in der alten Druidensprache verfasst waren.
    Auch von den les- und entzifferbaren Schriftstücken konnte Dekker den Großteil aussortieren, da sie sich der Natur und ihren Phenomänen widmeten.
    Aber bei Adanos, es musste hier doch ein Verzeichnis über Sippen und Gruppierungen innerhalb der Waldbruderschaft geben!
    Und tatsächlich, unter einer gehörigen Staubschicht fand sich schließlich eine verwitterte Schrift 'Die Sippen Sildens'. Drei Schriftrollen umfasste das Stück und war ziemlich zerknittert und schwer lesbar. Aber dennoch, es ging und so machte sich der Waldläufer daran, nach einer passenden Gruppierung zu suchen.
    Endlich, am Ende der zweiten Schriftrolle, fand der Jäger etwas, was dem Gesuchten doch recht nahe kam.
    ...Die Schweigsamen:
    Faun vertrieb sie. Sie waren böse, grausam und radikal. Seit Monaten terrorisierten sie alle in den Wäldern. Pfeile hagelte es auf normale Jäger, die mehr als zwei Hasen erlegten, ihre Bolzen trafen Holzfäller, auch wenn sie nur zwei ältere, kranke Buchen fällten.
    Aber das wäre alles verzeihbar gewesen, wäre da nicht ihre unmenschliche Grausamkeit! Sie nehmen ihnen die Zungen, schneiden sie heraus, sogar den Überlebenden der Angriffe! Ihre Prämisse ist das Schweigen der Natur, das Ertragen des Schmerzes ohne Laut, ohne Äußerung! Natürlich ist dies ein richtiger Ansatz, es ist verständlich und nachvollziehbar. Aber wieso schneiden sie den Lebenden die Zungen heraus?
    Allein deshalb jagte Faun sie fort...

    'Shit', murmelte Dekker. Die zweite Schriftrolle endete hier und an der dritten Seite fehlte der Beginn, abgerissen, oder verbrannt oder weiß Adanos was, in jedem Fall abwesend.
    Trotzdem, das Gelesene reichte Dekker, dass waren die Männer, die das Lager überfallen hatten! Auf zu Jarvo! Hoffentlich hatte er Tavik gefunden. Dekker roch ein Abenteuer, ein großes! Ein spannendes Abenteuer!

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    Ritter Avatar von Irenir
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    »Ich hab nicht viel zu erzählen. Nur, dass ich in den letzten Wochen überall rumgerannt bin um dich zu suchen. Wenn ich mal drüber nachdenke, ziemlich bescheuert, immerhin warst du wohl die ganze Zeit hier.«, sagte Irenir und musste dabei leicht grinsen. Sicher, es war nicht lustig gewesen, aber im Nachhinein…
    »Erzähl mir lieber, was du so gemacht hast. Und warum du mit diesem Ornlu abhängst. Und was der vorhin für ein Zeug gebrabbelt hat. Bist du jetzt auch so ein Waldläufer? Ach, ich lass dich am besten einfach mal erzählen.«, sprach er weiter.
    Gerade als Adrastos anfangen wollte, setzte sich jemand an ihren Tisch. »Sorry, aber wir wollten gerade miteinander reden. Ist was persönliches.«, versuchte Irenir den Neuen abzuwimmeln. Doch der hatte wohl eher Interesse an Adrastos. Ist er jetzt ne wichtige Person hier oder was?, dachte sich der Blondschopf. Er war auf jeden Fall gespannt, was Adrastos zu berichten hatte und was der Mann von ihm wollte.

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    „Neee“ antwortete er, von dem Fremden irgendwie irritiert. Er kam ihm bekannt vor, irgendwo her. Doch er konnte sich nicht erinnern. Egal, er wird nicht so wichtig gewesen sein, dass er sich daran erinnert.
    „Naja, nach Okara habe ich auch nach dir gesucht, aber bald aufgegeben. Die Wildnis war einfach zu groß, ich glaubte dich nie mehr zu sehen.“ Meinte er und schaute geschämt in den Bierkrug. So konnte man sich irren. „Bin dann eine ganze Weile lethargisch in Silden rumgehangen, mit dem Pferd, dass ich einem Schinder abgenommen hatte. War ganz runtergekommen, der Arme.“ Er nahm einen tiefen Schluck und redete dann weiter. „Später ging es mit einigen Anderen auf eine Expedition gen Montera. Es war ein ganz neues Erlebnis, Ornlu war dabei und noch einige andere. Du wirst es nicht glauben“ Plötzlich lachte er auf. „Aber wir haben doch tatsächlich ein Goblinbordell ausgehoben! Mit allem was dazugehört, inklusive Zuhälter, so ein dicker, schmieriger Goblin mit Zigarre!“ Zufrieden sah er, wie sich auf Irenirs Gesicht ein ungläubiges Grinsen stahl. „Dabei habe ich auch das hier gefunden“ meinte er und klopfte auf seine Tasche, wo er den Stein spürte. Kurz rückte er den Stuhl von dem Fremden weg – noch immer mochte ihm nicht einfallen, woher er ihn kannte – und steckte den Kopf mit Irenir zusammen. „Es ist ein Stein. Soweit nichts ungewöhnliches, aber er scheint eine Macht über die Natur zu haben. Magie, Zauber, irgendwas“
    Verstohlen blickte er wieder zu dem Fremden. Er hatte doch hoffentlich nichts gehört? „Aber erzähle es nicht weiter, ja? Die Druidenältesten haben mich schon in ihren Zirkel aufgenommen, ich bin einer der Druiden, auch wenn ich in den Lumpen nicht so aussehe“
    Der Bogner blickte ihn erstaunt, fast ungläubig an, und Adrastos lehnte sich zurück. Hoffentlich hatte der Fremde nicht gelauscht. „Ich kann immer noch nicht fassen, wie viel mir hier schon passiert ist. Ich bin fast glücklich darüber, dass ich nicht mehr als Schmied arbeite“ sagte er und lachte, bevor er sich einen weiteren tiefen Zug aus dem Bierkrug gönnte.

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    General Avatar von Yared
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    Grüne Krähe

    Endlich war Yareds Werkzeugsammlung komplett. Am Vormittag hatte er die Werkzeugköpfe mit Stielen versehen und die Eisenteile gründlich gereinigt.
    Nun lagen sie blitzend und blank vor ihm auf der Kommode in seinem Zimmer - Ein herrlicher Anblick. Jetzt war genau der richtige Augenblick um hinunter in den Schankraum zu gehen.
    Der Sappeur würde sich jetzt ein Bierchen gönnen. Er drehte sich um, löschte das Licht der Kerze und verließ sein Domizil, stieg die Eichenholztreppe, deren Bretter und Streben bei jedem Schritt knarrten, hinab und betrat durch einen gemauerten Türbogen, der von einem grünen Vorhang verdeckt wurde, den Schankraum.
    Der Raum war durchzogen von Rauchschwaden in verschiedenen grauen und grünen Farbabstufungen, denen der Philosoph nun seine eigene Rauchnote hinzufügte indem er sein Pfeifchen mit etwas Tabak von Samorin, dem Krauthändler, fütterte.
    Die Taverne war heute gut besucht. Überall wurde getrunken und gelacht.
    "Aidar, ein Dunkles bitte. ", rief er dem Wirt zu, während er seinen Blick durch den Gastraum schweifen ließ.
    An einem Tisch unweit des Tresens bemerkte Yared in Andrastos einen der Männer, mit denen er vor nicht allzu langer Zeit an einer Erkundung in die Monterawälder unternommen hatte, die dann damit geendet hatte, das sie ihn und Yngvar aus einem Erdloch hatten befreien müssen. Gerne hätte er sich zu ihm gesetzt, aber er schien in ein Gespräch mit zwei Unbekannten Männern vertieft und Yared wollte sie ungern stören.
    Als nahm er sein Bier und wollte sich gerade an einen kleinen Tisch etwas abseits setzten, als ihn jemand rief.
    "Hallo Yared, hast du Zeit?"
    Der Pionier drehte sich um. Es war Ijan, einer der Knechte des Lagermeisters, der ihn gerufen hatte. Er saß zusammen mit Galon, dem Gesellen Alandriks des Töpfermeisters, offensichtlich beim Kartenspielen.
    "Guten Abend Ijan, ... Galon. Worum geht es?", nickte er den beiden zu und ging neugierig hinüber zu ihrem Tisch.
    "Wir brauchen noch einen dritten Mann für eine Runde Skai.", klärte ihn der Knecht auf.
    Skai war ein relativ weit verbreitetes Kartenspiel. Schon oft hatte Yared ganze Abende dabei verbracht und andere Unterhaltung würde er an diesem Abend schwerlich finden.
    "Das hört sich gut an. Ich bin dabei.", antwortete er deshalb, zog den freien Stuhl zurück und setzte sich.
    "Wer teilt aus?", fragte der Sappeur, nachdem er einen großen Schluck seines goldgelben Gebräus genossen hatte.

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    Jarvo ist offline
    Da die beiden Männer Jarvo nicht den Hauch einer Beachtung schenkten, musste er zu härteren Mitteln greifen. Er griff einen Stuhl und platzierte sich genau zwischen die beiden Unterhaltenden, mit dem Rücken dem Kerl zugewandt, den er nicht kannte.
    „Hey!“, rief dieser, doch Jarvo ließ sich nicht beirren.
    „Du kennst Tavik“, konfrontierte er den Mann, dessen Gesicht ihm so bekannt vorkam.
    „Wir sind uns in Okara begegnet. Ich war mit Dekker gemeinsam unterwegs. Dein Name… wie lautet der?“
    Mürrisch begegnete der Mann Jarvos Blicken und wirkte unschlüssig, ob er dem Fremden den Inhalt seines Bierkruges ins Gesicht schleudern, oder sich auf eine Unterhaltung einlassen sollte.
    „Wer bist du?“, fragte er vorsichtig und musterte den Barden von oben bis unten.
    „Jarvo, Bauerssohn aus Montera, Waldläufer mit Leib und Seele. Solltest nicht so viel Bier trinken, denn es scheint deinem Gedächtnis nicht wirklich auf die Sprünge zu helfen.“
    Der Fremde stand ruckartig auf und warf so den Stuhl um, auf dem er eben noch gesessen hatte. Zwar ging seine Hand nicht zu der Waffe, doch schien er ob der scharfen Bemerkung Jarvos nicht glücklich.
    Ein sorgenerfüllter Blick kam von Aidar, der das Geschehen noch unkommentiert ließ, aber mit dem Trocknen der Bierkrüge innehielt.
    Ein gespannter Moment entstand, in dem keiner recht wusste, wie er als nächstes Handeln sollte. Die übrigen Gäste der Taverne senkten ihre Stimme ein wenig, manche schauten gespannt zu ihnen hinüber, andere gingen ungestört ihrer Beschäftigung des Trinkens nach.
    Jarvo und der Fremde sahen sich streng an, der zweite Mann im Rücken des Barden rückte gespannt seinen Stuhl zurecht und nahm einen lauten Schluck seines Bieres.
    „Wunderbar, ihr kennt euch also schon“, rief plötzlich ein eintretender Gast, der sich als Dekker entpuppte und geradewegs auf sie zusteuerte. Er schlug sowohl dem Fremden als auch Jarvo freudig auf die Schulter, bestellte sich ein Bier und setzte sich zu Tisch.
    „Adrastos, setz dich endlich. Und du auch Jarvo.“
    Verdutzt sahen die beiden Angesprochenen einander an und warteten unschlüssig auf die Reaktion des anderen.
    „Wie ich gesagt habe…“ sprach Jarvo, streckte seine Hand zu Adrastos aus und grinste.
    Geändert von Jarvo (15.05.2009 um 20:40 Uhr)

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Resignierend schnaufte der Wanderer. Jarvo also. Ja, langsam kehrte die Erinnerung zurück, an Okara, als sie von dem Waldläufertrupp unter Dekker aufgegriffen wurden. ‚Kein Grund zur Aufregung’ sagte er sich und zog die Hand vom Schwertgriff. Es hatte keinen Sinn, sie waren auf der gleichen Seite. Er zögerte kurz, dann ergriff er Jarvos Hand, die er ihm reichte. Ein fester Handgriff. Unsicher lächelte er und richtete schnell den Stuhl an der Lehne auf, der klappernd mit seinen Beinen den Boden berührten, bevor sich der Novize darauf setzte und die Ellebogen auf die Tischplatte lehnte. Wenigstens sein Bier war nicht umgekippt, der Krug stand noch immer fest auf dem dunklen, gemaserten Holz des Tisches, über den sich wohl schon die ein oder andere Lache erstreckt hatte.
    Langsam wandten sich auch die neugierigen Blicke ab. Die Leute merkten, dass es nichts zu sehen gab, dass es sich nicht zu einer Kneipenschlägerei entwickeln würde. Unwillkürlich musste er grinsen, als sich ein Augenpaar nach dem anderen wieder gelangweilt den Krügen oder den Spielkarten zuwandte.
    „Und warum habt ihr unsere erlesene Runde gestört?“
    fragte er halb grinsend, halb wirklich verärgert, wollte er sich doch nach so langer Zeit wieder in Ruhe mit Irenir unterhalten. Doch Jarvo hatte sich sicher nicht umsonst zu ihnen gesetzt.

  17. Beiträge anzeigen #37
    General Avatar von Yared
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    "Bin schon dabei.", antwortete Ijan und zeigte dem ehemaligen Unteroffizier seine Hände zwischen denen ein Stapel Karten hin und her flutschte.
    "Hast du schon mal gespielt?", fragte der Töpfergeselle Yared, während der Knecht den Kartenstapel verdeckt auf den Tisch knallte und sich einen Schluck seines dunkelgelben Gesöffs gönnte.
    Der Sappeur hob die obersten sieben oder acht Karten ab und legte sie neben den Stapel auf den Tisch.
    "Schon oft, früher fast jeden Abend in der Unteroffiziersmesse, als ich noch in Rhobars Heer diente.", berichtete Yared dem jungen Mann, während Ijan den größeren Stapel auf die abgehobenen Karten legte und anfing auszuteilen.
    Erst vier, dann drei und schließlich, nachdem er zwei karten, den so genannten Bock, in die Mitte gelegt hatte, weitere drei Karten an jeden der drei Mitspieler.
    Yared nahm den Kartenhaufen vor sich auf und sortierte sie nach Fraktionen - Ganz links steckte er den Dunklen Paladin vor den Orkgeneral, davor Orkhauptmann und den Söldner in absteigender Wertigkeit. Dann folgten Goblinkönig, -krieger, -hauptmann und -soldat, sowie Assassinengeneral und Assassine. - und musste feststellen, dass er ein ausgesprochen beschissenes Blatt in Händen hielt, schließlich hatte er nicht einen einzigen Magier oder Schamanen auf der Hand.
    "Jungs, wie sieht es bei euch aus? Also mein Blatt ist sehr bescheiden.", fragte er in die Runde. Die anderen runzelten nur ihre Stirnfalten, was bedeutete, dass ihre Blätter mindestens genauso wie seines waren oder besser und deshalb vorberechnet wurde, wie viel man beim Steigern letztendlich würde bieten können.
    Yareds maximal Punktzahl war, da er keinerlei magisches Personal besaß, bei 20 anzusetzen. Da er das erste Gebot abgeben musste, weil er rechts vom Geber, Ijan, saß, hielt er sich nicht mit weiteren Möglichkeiten seines Blattes auf, mit dem man zwar hoch bieten, aber nur verlieren konnte.
    "Wie sieht es aus, Yared?", fragte ihn der junge Galon, der beim Steigern sein erster Gegner sein würde.
    Der Sappeur seufzte und schüttelte den Kopf.
    "Ich habe nichts, was sich gegen irgendjemanden aufzubieten lohnt."
    Auf den Bock zu wetten wäre, in anbetracht seines Beiblattes grobfahrlässig gewesen. Aber jetzt wurde die Sache erst richtig interessant. Würde Galon das Spiel machen oder hatte Ijan etwas noch besseres auf der Hand?
    "Gut, dann also: Ijan, wie steht es bei dir?", fragte der Junge der offenbar darauf brannte, mit seinen Karten alleine das Spiel zu bestreiten.
    "Acht.", erwiderte der Angesprochene.
    "Ja."
    Dann ging es hin und her.
    "10" - "Ja"
    "12"
    - "Weiter"
    "Wolf."
    - Ein Nicken
    "14" - "Ich gehe mit."
    "Gut, dann bin ich draußen. Galon, es ist dein Spiel, aber denke ja nicht, dass wir dich so einfach gewinnen lassen.", überließ Ijan dem Jungen, der nun den Bock aufnahm und zwei Karten austauschte, mit einem Grinsen das Spielfeld.
    Geändert von Yared (15.05.2009 um 22:31 Uhr)

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    „Die Sache ist im Grunde genommen ganz einfach. Als ich vorhin den Namen Tavik fallen ließ, war das nicht unbeabsichtigt. Genau diesen Mann suche ich… suchen wir“, verbesserte er sich und deutete noch auf Dekker, „Ich hoffte, dass du mich vielleicht zu ihm führen könntest. Ein markantes Gesicht vergesse ich nicht so schnell, deswegen setzte ich mich.“
    „Tavik ist irgendwo in Silden. Mehr weiß ich leider auch nicht. Worum geht es denn?“
    Dekker und Jarvo sahen sich an und führten per Augenkontakt unhörbare Dialoge.
    „Wir brauchen tatkräftige Unterstützung für ein Vorhaben… es könnte gefährlich werden.“, sprach Dekker und verschränkte seine Finger ineinander.
    Der Barde nickte nur. Zu viel durfte den beiden nicht verraten werden, solange ihre Position in der ganzen Sache noch nicht feststand. Zudem kannte er sie nicht wirklich. Adrastos war eine flüchtige Bekanntschaft und der Mann, der sich ihm als Irenir vorgestellt hat, war ihm noch gänzlich fremd. Doch ihren Blicken konnte er ablesen, dass sie interessiert waren. Alleine das Stichwort „Gefahr“ hatte in ihnen etwas wie Abenteuerlust, einer Eigenschaft jedes Waldläufers, geweckt, welche sie aber mit einem entspannten Gesichtsausdruck kaschierten und nichts von sich preisgaben.
    Da das Hauptanliegen Dekkers und Jarvos darin bestand, ihren dritten Mann zu finden, verabschiedeten sie sich von den beiden und überließen sie ihrem persönlichen Gespräch, von dem sie anfangs so schwer abzubringen gewesen waren.
    Derweilen vor der Taverne berichtete Dekker dem Barden seine Entdeckung über die vergessene antike Sippe Sildens und wie er auf sie gestoßen sei.
    „Weiß noch jemand darüber Bescheid?“, fragte Jarvo.
    „Nein, niemand. Hast Du es jemandem erzählt?“
    „Nur Mertens, aber ihm können wir vertrauen. Ich befragte ihn, ob er unsere Entdeckung irgendwie einordnen könnte, da wir die Unbekannten ja als Waldläufer identifiziert haben. Ich dachte mir, dass er es vielleicht hätte wissen können.“
    „Und?“
    „Er weiß nichts, doch er wollte sich Rat holen. Wir müssen schauen, ob wir ihn einweihen müssen, falls er zu viel herausfindet. Wollen ja nicht, dass zu viele davon Wind bekommen.“

  19. Beiträge anzeigen #39
    Ritter Avatar von Dekker
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    'Hmm... Ja, ich denke, Mertens ist in Ordnung. Ich hingegen habe Neuigkeiten, zwar keine brisanten, aber immerhin ein Ansatzpunkt.
    Ich war in den Kristallkavernen. Noreia ist wirklich eine gute Seele, sie hat mich in die Archive geführt und mich dort meinen Studien überlassen. In jedem Fall habe ich herausgefunden, wer diese Gruppierung ist und warum sie nicht die aktuellen Zeichen benutzen.
    Sie nennen sich selbst die Schweigsamen. Faun jagte sie vor langer Zeit aus Silden hinaus, da sie überaus grausam und radikal waren. Sie überfielen Holzfäller und Jäger, allein, weil sie der Natur in ihren Augen übermäßig schadeten. Sie fielen über sie her, aber das schlimmste war. Sowohl den Leichen, als auch den Überlebenden des Angriffs schnitten sie die Zunge heraus.
    Bei den Toten verständlich, aber bei den Lebenden einfach eine Abart, auch wenn ich ihrer Prämisse einiges Positives abgewinnen kann.
    Naja, in jedem Fall. Was hältst du von Adrastos und seinem Kumpel... Irenir...? Adrastos ist der Typ, der so in letzter Zeit an Ornlu klebte und ich glaube, er hat ein wenig Ahnung vom Druidentum ecetera, ecetera.
    Irenir kenne ich nicht, aber er scheint ein patenter Kämpfer zu sein. Ich glaube, es wäre sinnvoll die beiden mitzunehmen.'
    'Stimmt, Dekker... Da stimme ich dir zu, Adrastos scheint wirklich in Ordnung zu sein, auch wenn er sich nicht mehr an mich erinnerte. Er war in Montera auch ein passabler Zeitgenosse. Und dieser Irenir. Ich weiß nicht, auch ich habe kaum einen blassen Schimmer von ihm, aber wenn er ein Schwert schwingen kann, wird er uns vermutlich nicht ganz unnützlich sein.'
    , antwortete Jarvo den Ausführungen Dekkers.
    'Okay, dann geh ich schnell und sag ihnen bescheid. Tavik hast du nicht gefunden, hmm? Dann werd ich dem morgen Früh mal in den Hintern treten. Ich würde vorschlagen, dass wir gegen Mittag abmarschieren. Du nächtigst bei Mertens?', fragte Dekker und der Waldläufer nickte.
    'Gut, dann hol ich dich morgen da ab, Jarvo. Bis denne, schlaf dich aus und sei fit morgen... Wir haben ein Abenteuer vor uns!', schloss der Jäger schließlich grinsend und schlug in bester Garde-Manier die Hacken zusammen und salutierte. Jarvo grinste nun ebenseits und erwiderte den übertriebenen Gruß, ehe sich ihre Wege trennten. Dekker ging nocheinmal in die Taverne, um den Anderen von dem kleinen Abenteuer zu berichten, Jarvo wohl nach Hause.

  20. Beiträge anzeigen #40
    General Avatar von Yared
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    Grüne Krähe

    "Wir spielen einen Magier.", verkündete Galon und kam sofort mit dem Schwarzmagier heraus.
    Yared nahm einen Schluck Bier, während Ijan mit einem Goblinschamanen bediente. Galon musste auch die zwei anderen Magier besitzen, sonst wäre er nicht mit dem zweitniedrigsten gleich zu Beginn herausgekommen, so schlussfolgerte der Sappeur und legte, da dieser Stich sowieso nicht mehr zu retten war, den punkteneutralen Goblinsoldaten.
    "Da hat einer aber alle Götter auf seiner Seite.", frotzelte der Knecht.
    Als nächstes legte der Geselle den Orkarbeiter, eine Karte, die Yared, der sehr erfahren im Skai war, sofort vermuten ließ, dass Golan zwar eine Menge Magier, aber offenbar ein paar Lücken im Beiblatt haben musste. Ansonsten wäre ein solcher Schritt unnötig, wenn nicht sogar dämlich gewesen.
    "Jetzt kommt er langsam runter von seinem hohen Ross.", war daher Yareds Kommentar, begründet auf der Hoffnung, wenigstens eine kleine Bresche in Galons Blatt schlagen zu können.
    Der Angestellte des Lagermeisters hatte offenbar den selben Gedanken und sicherte ihnen den Stich mit dem Orkkönig, auf den Yared noch mit dem Orkgeneral auftrumpfte, um möglichst viele Punkte einzufahren.
    Noch zwei solcher Stiche und Galon würde einpacken können.
    "Da habt ihr mich wohl auf dem falschen Fuß erwischt.", erwiderte ihr Gegenspieler, allerdings nicht im Mindesten betrübt - wahrscheinlich war dieser Stich ein geplantes Bauernopfer gewesen.

    Dies sollte sich aber ändern, als Ijan nun mit dem Midländerkönig nachlegte, der Pionier, der die bisher gelaufenen Fraktionen mitgezählt hatte, mit den Goblinkönig ein ordentliches Pfund hinzufügte. Wenn er schon keine Karte dieser Fraktion hatte, konnte sich Galon unmöglich freigeworfen haben, was dieser mit dem Legen des Midlandritters bestätigte.
    Mit diesem Stich hatte der Junge nicht gerechnet und schien nun doch etwas frustriert zu sein. Das waren die Momente beim Skai, die wirklich Spaß machten, wenn die eigene Strategie aufging.
    Diese Stimmung bei Yared und Ijan wurde auch nicht getrübt, als der nächste Stich wieder an den Töpfergesellen ging, der den Orkspäher des Knechts und den Söldnerhauptmann des Sappeurs mit einem Orkschamanen schlug. Damit übernahm er zwar wieder die Führung, konnte aber den Punkterückstand nicht vollständig aufholen.
    Was Galon nun, da der Midländerkönig schon gelaufen war, versuchte mit dem Midländergeneral auszubügeln, mit dessen Hilfe er aber nur zwei wertlose Karten - den Midländerhauptmann und den Orksöldner - einheimste.
    "Jetzt geht er über die Dörfer.", spotteten daher seine beiden Gegner und bestellten zwischendurch eine weitere Runde Bier.
    Egal was der Geselle jetzt gespeilt hätte, den Assassinengeneral hätte er doch nicht mitnehmen können. Trotzdem beging er einen entschiedenden Fehler, erkannte Yared, als er statt dem Sklaven den Assassinenritter spielte und so gegen den Assassinengeneral des ehemaligen Unteroffiziers und den Assassinenhauptmann von Ijan verlor und damit entscheidende Punkte.
    Was die Spannung, gemessen am rapide steigenden Bierverbrauch der drei Spieler, noch einmal in die Höhe schnellen ließ. Dies allerdings nur Kurz, da Galon die Notbremse zog und Yareds Dunklen Paladin mit dem Feuermagier stach - wieder ein Stich mit wenigen Punkten, da der Knecht nur einen Waffenknecht gelegt hatte.
    Aber da Kleinvieh auch Mist machte und Galon die drei letzten Stiche dank der Übermacht seiner Assassinenfraktion, die Sappeur und Knecht weder bedienen noch stechen konnten, war der Sieger bis zum Auszählen wieder wohl mehr der Geselle.

    "So. Das war’s.", sagte Ijan, nachdem Galon mit dem letzten Stich noch einmal einen großen Coup gelandet hatte, indem er mit dem Sklaven den Goblinkrieger und Goblingeneral einsackte.
    Nun begann das große Zählen.
    Galon durchforstete seinen Haufen und Yared den ihren, nach punktehaltigen Karten.
    "Und? Wie viele haben wir Yared?", fragte Ijan ungeduldig.
    "Wenn ich mich nicht verzählt habe, hat unser Junger Freund gewonnen mit sechs Punkten Vorsprung.", verkündete Yared ihre knappe Niederlage.
    "Stimmt, du hast dich nicht verzählt.", bestätigte das Ergebnis auch der Töpfergeselle.
    "Nun gut, dann gratulieren wir dir, Galon, obwohl es wirklich ein einfaches Blatt war."
    Ijan konnte es einfach nicht lassen, den Sieg dem Blatt zuzusprechen, wobei er natürlich teilweiße recht hatte. Niemand konnte mit einem vollkommen dämlichen Blatt gewinnen. Trotzdem war es keine schlechte Leistung des Gesellen gewesen.

    Es war inzwischen recht spät und Yared verabschiedete sich von den beiden, stieg hinauf in seine Kammer und schlief, zufrieden mit dem Tag, schnell ein.

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