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    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Fliegende Teller und Essen in der Küche Gretas, das reinste Chaos hatte am Morgen dort geherrscht, bis der Auslöser dafür frühzeitig nach Hause geschickt wurde und wieder einigermaßen Ruhe einkehrte. Der Verursacher war Suzuran, die aufgeregte Schützin hatte sich heute benommen, als wäre es ihr erster Tag in der Küchenmannschaft, als hätte sie keinerlei Routine. Ungeschickter konnte man sich nicht anstellen, man hatte ihr am Ende das Spülen des Geschirrs überlassen, aber nicht einmal das hatte sie, ohne sich völlig Nass zu machen, vollenden können.
    Niedergeschlagen hatte sie sich nach Hause aufgemacht, dort hatte sie sich in ihr Bett gelegt, wollte vor den großen Prüfung noch einmal Schlafen, die Aufregung wegschlafen, um sich besser auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.
    Wälzend war sie dagelegen, die Sonne lachte fröhlich durchs Fenster, kitzelte die Braunhaarige mit ihrer Wärme, als wollte sie sagen „ Steh auf, genieße den Tag, lass dich nicht hängen und geh an den See zum Üben“, an Schlafen war wirklich nicht zu denken, dafür war sie zu aufgeregt.
    Es war die Richtige Entscheidung gewesen nicht länger im Haus zu verweilen, sie hatte sich mit dem Bogen in Richtung See aufgemacht und war dort einer freudigen Vareesa begegnet die etwas von einer Überraschung erzählte, die sie Suzuran unbedingt zeigen musste. Die Freude über eine Überraschung hatte die junge Frau kurz von ihrer Aufregung abgelenkt, diese meldete sich aber schlagartig zurück, als auf die beiden Frauen Yngvar zukam und ihnen ihre Aufgaben verkündete.
    Würde sie das schaffen, gleich 5 Pfeile und alle versenken? Haargenau das rote Treffen? Jeder kleinste Fehler würde bedeuten, dass Suzuran die Prüfung nicht bestanden hätte.

    Die Braunhaarige stand zitternd an der ersten ihr zugewiesenen Position, die vier restlichen würde sie sich aussuchen können, die Bedingung war nur, das nicht alle Pfeile von der selben Position aus geschossen werden durften.
    Sie stand direkt gegenüber es war die einfachste Stelle, sie musste einfach geradeaus schießen, einfach nur… wenn nicht die blöde Aufregung gewesen wäre. Der erste Schuss musste gut treffen, das würde Suz bestätigen, sie legte zitternd eine Pfeil an, korrigierte in ein-zweimal und zog dann schnell die Sehne, hielt kurz inne, vergewisserte sich, dass sie das Ziel vor Augen hatte und ließ die Sehne aus den Fingern gleiten und schaute angespannt, dem davonsurrenden Pfeil hinterher, der sich brummend und mittig in die Scheibe bohrte.
    Geändert von Suzuran (28.08.2009 um 17:59 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #202
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Den ganzen Tag über war Vareesa nun schon am See gestanden und hatte über die ruhige Wasseroberfläche geschaut. Gemischte Gefühle tobten in ihr umher. Zum einen eine gewisse Angst vor sich selbst, so wie sie gestern aus der Haut gefahren war. Zum anderen diese überaus große Freude über ihre kleine Hütte. Ihr eigenes, kleines Reich. Ihre Zuflucht vor der Welt. Und dann war da noch die riesige Panik vor ihrer heutigen Prüfung im Bogenschießen! Zu gut tat es dann, als sie Suzuran traf, die ihr, allein durch ihre Gesellschaft ein wenig die Nervosität nahm, da sie wohl genauso eine Panik zu verspüren schien. Und, als Suzuran ihren ersten Schuss dann direkt ins Ziel gefeuert hatte, schien sie noch ein wenig sicherer. Doch umso nervöser wurde Vareesa. Dieser unheimliche Druck! Sie war doch noch nicht so weit, fünf Pfeile nacheinander an den selben Punkt zu schießen! Doch nun war sie dran. Auf dem Weg hatten beide schließlich ausgemacht, ihre Pfeile abwechselnd abzufeuern.

    Mit zittrigen Händen, den Bogen in beiden Händen stand sie nun da. Regelrecht im Regen stehen gelassen blickte sie hilfesuchend zu Suzuran, doch diese zuckte nur, ein wenig mitleidig mit den Schultern. Wie sollte sie auch helfen? Vareesa war nun auf sich alleine gestellt. Mit jeder Sekunde, die verstrich wurde es ihr klarer, bis sie sich schließlich ein Herz fasste und in Stellung ging. Jeder Atemzug war begleitet von einer unbeschreiblichen Anspannung. Kein Pfeil durfte verfehlen, sonst wäre das ganze Training umsonst gewesen. Mühevoll zog sie die Sehne an. Es fühlte sich mühsamer an, als sonst... So schwer... So... Entscheidend... Das Herz der jungen Frau pochte wild. -Ruhe! Beruhig dich, Vareesa... Du hast die letzten Tage immer besser getroffen... Du wirst es schaffen... Glaub an dich...- sprach sie zu sich selbst, während sich ihre Augen verengten. Das Ziel fixierten...

    -Der Schuss ist es... Jetzt oder nie...-

    Noch während sie leise und kühl ausatmete, ließ sie sie Sehne des Bogens kurzerhand und mit eleganter Handbewegung los, woraufhin der Pfeil mit einem schnellen Zischen seinen Halter verließ und genau auf die Zielscheibe zuraste. Sie konnte sich das Ergebniss nicht ansehen! Sich auf die Unterlippe beißend, drehte sie sich um und ging einige Schritte zurück. Erst als ein lautes "Klock!" zu vernehmen war, packte sie der Ehrgeiz. Wenn dieser Pfeil nicht getroffen hatte, wie sie es wollte, so würde er dennoch Gesellschaft in seinen hölzernen Hintern bekommen! Ohne zu zögern machte die junge Frau kehrt, zog einen Pfeil aus dem Köcher, der an ihrem Gürtel hing und setzte gleich zum nächsten Schuss an, der dem ersten Pfeil sogleich folgte und sich direkt neben diesem in der Mitte des Zieles ins Holz bohrte. Mit weit aufgerissenem Munde starrte die junge Frau auf ihre Tat hin zu Suzuran, dann zu Yngvar. DAS hätte sie nun wirklich nicht erwartet...

  3. Beiträge anzeigen #203
    Ehrengarde
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline
    Vareesa hatte es ihr vorgemacht, sie musste es nur noch nachmachen. Den ersten Pfeil hatte Suz ja schon erfolgreich versenkt, die anderen vier würde sie auch noch schaffen, bestimmt, hoffte sie zumindest.
    Die junge Frau ging ein paar Schritte nach hinten stellte sich etwas links von der Scheibe hin und wartete einen Moment ehe sie den zweiten Pfeil zum Abschuss bereit machte und ihn an der Sehne platzierte, das Ziel wurde fixiert, ein kurzer Blick zu Vareesa, die ihr ein Lächeln schenkte, dann das Ziehen der Sehne und der zweite Pfeil bohrte sich etwas neben dem ersten in die Scheibe. Die Freundinnen versuchten sich mit gegenseitigen Blicken immer wieder Mut zuzusprechen, sie verstanden sich auch ohne Worte.
    Ein paar Schritte nach rechts, eine weitere Position, ein neuer Pfeil, neues Glück. Die Aufregung legte sich ein wenig, der Spaß am Schießen kam zum Vorschein. Das Wissen sich bald offiziell Schützin nennen zu können beflügelte die junge Frau.
    Anlegen… Konzentrieren… das Ziel immer genau vor Augen und nicht zu lange Zögern, so klappten die Schüsse am Besten, genau wie die beiden Ersten surrte der dritte Pfeil davon, streifte einen der schon in der Scheibe steckenden Pfeile, schaffte es aber trotzdem noch ins Ziel. Nur noch zwei, ja nur noch zwei erfolgreich versenken, es musste einfach klappen.
    Eine glatte Stelle am Boden, Suz lag am Boden, war ausgerutscht und ließ Vareesa, während sie sich aufrappelte, den Vortritt für die nächsten Schüsse. Dieser kleine Sturz schmerzte etwas, aber das war ihr egal. Sie schaute ihrer Freundin zu bis sie wieder an der Reihe war.
    Nun stand sie ganz rechts, der Arm schmerzte, sie wollte die Prüfung hinter sich bringen und Yngvars Einschätzung hören.
    Der vierte Pfeil dieselben Bewegungen wie zuvor, ein surrendes Geschoss, dass sich zwischen den schon steckenden Pfeilen in die Mitte quetschte. Viel Platz hatte sie für den fünften und letzten Pfeil nicht mehr übrig,“ Der muss da jetzt auch noch rein“, dachte sich die Braunhaarige.
    Langsam nahm sie die letzte Position ein, schaute kurz zu Yngvar, der keine Miene verzog, dann zu Vareesa die ihr wieder zunickte und hob den Bogen. Sie schickte den Pfeil auf seinen Weg, auf den richtigen Weg, zumindest hatte sie das gedacht, mit Entsetzen schaute sie ihm hinterher, er kam dem Ziel näher, aber nicht der Mitte, es schien als würde er eher einer der Außenringe treffen. Suz schloss die Augen sie hatte die Prüfung wohl nicht bestanden, ging in die Hocke und traute sich nicht ihre Augen zu öffnen, als sie das vertraute Plonk hörte, das das Eintreten des Pfeiles in die Scheibe bedeutete. Nur das Aufklatschen Vareesas hielt sie von einem Weinkrampf ab, wieso um Himmels Willen klatschte sie in dem wohl unpassendsten Moment überhaupt? Langsam öffnete sie die Augen, hatte sie vielleicht doch getroffen? Und ja da steckten fünf Pfeile, jeder in der Mitte platziert und versenkt. Hatte sie Glück gehabt und der Wind hatte den Pfeil ein wenig gelenkt, hatte sie gute Geister auf ihrer Seite gehabt? Es schien so, sie lachte auf und begann herum zu tänzeln…
    Geändert von Suzuran (29.08.2009 um 12:22 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #204
    Kämpfer Avatar von Vareesa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Vareesa ist offline
    Die Begeisterung hatte Suzurans Freundin völlig mitgerissen! Sie hatte tatsächlich alle Pfeile in ihrer Scheibe versenkt. Freudig umarmte die Braunhaarige ihre Freundin, welche nun selbst daran war, ihre Prüfung zu beenden. Vareesa war sich sicher, dass sie es konnte. Sie MUSSTE es können! Vor allem nun, da Suzuran es geschafft hatte... Sie durfte ihrer Freundin doch nicht hinterherhängen! Erneut biss sie sich, mehr unbewusst als gewollt auf die Unterlippe und schritt auf die Scheibe zu. Den Bogen fest im Griff und den Pfeil zwischen ihren Fingern.

    -Der Dritte wird dem Zweiten folgen... Versagen ist inakzeptabel... Versenk ihn in der Mitte!-

    Vareesa stand nun ein Stück seitlich der Scheibe, von wo sie aus den Pfeil anlegte. Tief holte sie Luft. Erneut spannte sich die Sehne. Ein leises Kratzen konnte sie vernehmen, wie der Pfeil sich am Holz rieb und lächzend auf sein Ziel fixierte. Blitzschnell ließ Vareesa die Sehne wieder los, in der Hoffnung, ihren Pfeil neben den ersten beiden zu versenken. Und, während ihr Körper, gefühltermaßen literweise Adrenalin produzierte, beobachtete sie mit den Händen vor dem Gesicht, aber zwischen den Fingern hervorschauend wie sich der Pfeil sein Ziel, nach einer, ihr gefühlten schieren Ewigkeit und zu ihrem erneuten Erstaunen direkt in der Mitte verbohrte. Schnell schlug das kleine Herz der jungen Frau, während sie sich den Angstschweiß von der Stirn wischte. Sie wollte es endlich hinter sich bringen... Und trotzdem hatte sie noch zwei Pfeile vor sich... Tief durchatmend schritt sie dann einen Schritt vor, sich weiter links vom Ziel aufbauend.

    Nun folgte dasselbe Spiel. Anlegen... Zielen... Die Anspannung in sich steigen lassen... Sich fast in die Hose machen... Und... Schuss! Wieder flog der Pfeil. Und wieder konnte sie es gar nicht mit ansehen, denn diesmal hatte sie beim Loslassen der Sehne leicht ihre Zielrichtung verwackelt und das Geschoss bahnte sich nun seinen Weg, allem Anschein nach in die Richtung der äußeren Ringe, doch... So weit entfernt war es gar nicht. Sie hatte den Mittelpunkt tatsächlich noch getroffen, wenn auch ganz knapp.

    Leichenblass und erleichtert, als wären ihr regelrechte Felsen vom Herzen gefallen, klatschte sie sich mit der Handfläche gegen die nasse Stirn. Nun würde der letzte Pfeil folgen. Doch wie sollte sie treffen? Es gab keinen Platz mehr an dem Punkt, den sie treffen sollte. Wie sollte sie das bitte anstellen? Fragend schaute sie zu Suzuran und dann zu Yngvar. Beide schienen abzuwarten, was mit dem letzten Pfeil geschah, wobei Suzuran immernoch diesen "Ich würde ja gerne helfen..."-Blick trug. Ein leises "Hmm..." entwich ihren Lippen, während sie sich das Ziel betrachtete. Es gab wohl nur eine Möglichkeit, die sie versuchen musste und die wohl, bei ihrem momentanen Könnensstand kaum Aussicht auf Erfolg bot. Eine Weile schloss sie die Augen und sammelte sich. Sie durfte jetzt nicht nervös werden. Sie musste ruhig bleiben und sich konzentrieren. Den Bogen vor sich nehmend, die Beine in die richtige Position bringend, legte sie den Pfeil an. Sie wollte nicht versagen. Zu lange hatte sie gewartet auf diese Prüfung. Und sie würde ihren Lehrmeister, wie auch Suzuran nicht enttäuschen.

    Sie zog die Sehne an. Bis zum Anschlag. Viel Kraft steckte sie in diesem Vorgang, der völlig beabsichtigt war. Ruhig verlangsamte die junge Frau aus Vengard ihren Atem, bis ihre Hände immer ruhiger wurden. Ihr gesamter Körper. Jede Faser, angespannt wie ihr Bogen selbst. -Einer nach dem anderen...- Unbewusst leckte sie sich kurz über die Lippen und schloss dann einen Moment die Augen. -Vier haben getroffen. Einer ist übrig. Einer, an dem es nicht scheitern soll...-

    "Dieser hier... Ist heilig!"

    Ohne noch einen Moment abzuwarten, ließ sie die Sehne los, welchen den Pfeil mit einer unglaublichen Schnelligkeit, wie Vareesa es von Pfeilen in ihren Vorstellungen nie erwartet hatte, in Richtung des Ziels sausen. Die Möglichkeit, die sie sich ausgemalt hatte war eigentlich, den mittlersten Pfeil mit ihrem zu spalten, wie sie es einmal gehört hatte. Doch... Es ging schief... Oder auch nicht. Zwar hatte sie ihr gewünschtes Ziel nicht erreicht, doch der Pfeil drückte sich zwischen zwei Pfeile in der Mitte und senste diesen dabei ein Stück der Fiederung ab, welche nun leicht in der Luft zu Boden tanzte.

    Mit offenem Munde und einem fast stillgestandenen Herz ließ sie den Boden senken. Wie ausgesaugt verließen sie ihre Kräfte in den Beinen, ehe sie auf die Knie sank und den Bogen vor ihrem Schoß ablegte. Sie hatte es geschafft. Tatsächlich... Sie hatte ihre Prüfung beendet. Wie betäubt saß sie da. Mit Tränen in den Augen. Tränen... Der Freude... Sie hatte es geschafft!

  5. Beiträge anzeigen #205
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Beide Schülerinnen hatten die Prüfung bestanden und so konnte die Ausbildung fast nahtlos weiter gehen. Heute aber würde Yngvar den Beiden einen Ruhetag gönnen.
    Auch wenn Suz und Vareesa sicher schon selber einschätzen konnten hatte der Lehrmeister vor ihnen das jetzt auch offiziell mitzuteilen.

    Seid gegrüßt!
    Sicher wisst ihr selber wie und ob ihr getroffen habt, da brauche ich eigentlich nichts mehr zu sagen.
    Die Prüfung habt ihr beide bestanden, ich hätte es aber auch nicht anders erwartet. Die Grundlagen beherrscht ihr somit, da kann ich euch nichts mehr beibringen.

    Heute sollt ihr euch noch ausruhen, Kraft tanken, weil wenn ihr dachtet, dass die Ausbildung bisher schon hart gewesen war, dann kann ich euch sagen, dass das noch gar nichts war, im Vergleich zu dem was noch auf euch zukommen wird.

    Wir treffen uns also morgen hier, dann geht es weiter.


    Yngvar freute sich natürlich für seine Schülerinnen und er wollte ihnen ganz sicher keine Angst machen, sie sollten aber darauf vorbereitet sein, dass die Ausbildung noch härter werden wird, es brachte da nichts sie im Ungewissen zu lassen.
    Er selber würde jetzt erst einmal der Taverne einen Besuch abstatten, er hatte Hunger und das war ein Zustand, der geändert werden musste.

  6. Beiträge anzeigen #206
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Angst. Todesangst. Die Männer, die Ardin entführt hatten, hatten gekämpft. Mit echten Waffen. Tödlichen Waffen. Hatten ihm einen Zettel gegeben, mit einer Nachricht. An Dekker. Thimo war verwirrt, verstört. Nie in seinem Leben hatte er soviel Angst gehabt. Nie in seinem Leben war er bedroht worden, zumindest nie so real. Gebunden war diese Angst an ein Gesicht, das Gesicht eines Mannes. Glatzköpfig. Helle Augenbrauen. Tätowiert. Dunkle Augen. Grausame Augen. Ein Symbol der Angst. Die personifizierte Angst. Dieser Mann hatte Ardin entwaffnet, ihn brutal niedergeschlagen und Thimo die Nachricht gegeben. Das Gesicht hatte sich eingebrannt, war gekoppelt an die Todesangst, die Thimo empfunden hatte. Kurze Zeit später war Dekker aufgetaucht. Hatte gefragt was los war, und nachdem Thimo es ihm erzählt hatte, ihn beschimpft. Thimo war getroffen. Er konnte nicht kämpfen. ar er nicht mitgekommen, um etwas darüber zu lernen, einen Einblick in diese "Kunst" zu bekommen? Wieso erwartete der Waldläufer, dass ein einfacher Bürger kämpfen konnte? Hätte er gekämpft, hätte er nicht den Hauch einer Chance gehabt. Vielleicht wäre er umgekommen. Ein gewisses Gefühl des Versagt-Habens stellte sich ein, gemischt mit Enttäuschung, Verzweiflung, Trauer und Wut.

    "Und jetzt?"

    Sie liefen gemeinsam durch die Wälder. Seite an Seite, beide schweigend, jeder den eigenen Gedanken nachjagend. Thimo dachte über den Überfall nach, aber auch an das, was Dekker gesagt hatte. "Na und!? Ich werde dir schon beibringen, wie man kämpft, denn sollte Ardin etwas zustoßen, bist du mir Rechenschaft schuldig und ich werde dich zum Duell fordern und dann will ich keinen unfähigen Mann töten, sondern einen, der sein Handwerk versteht." Das waren seine Worte gewesen. Die Todesdrohung war ein Stich in das von Todesangst gelähmte Herz Thimos gewesen. Je näher sie Silden kamen, desto fester wurde sein Beschluss, richtig kämpfen zu lernen, desto mehr verdrängte er die Angst, desto mehr wollte seinen Fehler wieder gut machen. Als sowohl der Waldläufer als auch der Instrumentenbauer laut atmend am Waldrand ankamen, war er entschlossen, kämpfen zu lernen. Damit er nie wieder eine solche Angst erleben musste. Damit er sein Leben und das Leben anderer beschützen konnte. Und damit er ein mit heiler Haut aus dem Duell mit Dekker heraus kam...

  7. Beiträge anzeigen #207
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker lief durch die Wälder, seit einigen Stunden waren sie jetzt wieder unterwegs, wie beinahe dauernd hatte Thimo einige Meter hinter dem Waldläufer Probleme dem Kämpfer zu folgen. Er hörte das Hecheln des Instrumentenbauers, aber es war ihm egal, er würde so oder so leiden müssen. Ein Bürger Sildens, ein Mitglied der Gemeinschaft, musste einen Teil zum Wohl der Gemeinschaft beitragen, sei es durch einen gemeinnützigen Job, oder durch die Unterstützung der Waldläufer. Dekker würde ihm lehren einen Teil beizutragen, er würde ihm zeigen, wie man schießt, genauso gut, wie Dekker, oder zumindest annähernd so gut, er würde ihm beibringen durch die Wölder zu laufen, Spuren zu lesen und zu überleben.
    Inzwischen kannte er die Wälder wieder, sie begegneten einer Patrouille aus dem Ostlager, aber als Dekker sich nach den Männern erkundigte, konnten sie ihm keine Auskunft geben, weder über die Schergen, noch über Ardin... Was machten diese Patrouillen eigentlich außer Schlafen?
    Er zog nochmal das Tempo an, er wollte zurück nach Silden, am besten noch vor Mitternacht, er wollte heute Abend in seinem Bett schlafen, nochmal nachdenken, über das war passiert war... Und er wollte diesen Drückeberger Thimo nicht mehr an seiner Seite wissen, ehe er morgen mit dem Training mit ihm beginnen würde.

  8. Beiträge anzeigen #208
    Veteran Avatar von Thimo Lurkers
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    Thimo Lurkers ist offline
    Völlig außer Atem kamen sie an der Brücke im Norden Sildens an. Zumindest war Thimo völlig außer Atem, Dekker schien nicht großartig angestrengt zu sein, dafür glich seine Laune einem Unwetter. Der Waldläufer war wütend auf Thimo, und er konnte das nachvollziehen. Ardin war Dekkers Stiefvater gewesen, und alles, was Thimo getan hatte, war stumm zuzugucken, als dieser entführt wurde. Jetzt wartete der Jäger, bis Thimo wieder halbwegs ruhig atmete, ehe er begann:
    "So, Instrumentenbauer" (in dem Wort klang eine Menge Verachtung mit) "ab morgen wirst du trainiert. Nein, das ist falsch ausgedrückt, ab morgen wirst du arbeiten, um zu kämpfen. Du wirst lernen, mit dem Bogen umzugehen. Ich bin mir noch nicht ganz genau sicher, wo unser Training stattfinden wird. Deshalb treffen wir uns morgen früh, hier, an genau dieser Stelle. Und wehe, du erscheinst nicht!"
    Nun, so dachte Thimo, würde er tiefgreifendere Einblicke in die Kampfeskunst kriegen, als er gedacht hatte. Nunja, Dekker schien es ernst zu meinen, und er wollte nicht den Zorn dieses Mannes auf sich ziehen. Deshalb antwortete er:
    "Ich werde morgen hier sein. Aber jetzt gehe ich nach Hause. Bewahre, Dekker!"
    Er machte eine kleine Pause, in der er auf eine Erwiderung der Verabschiedung hoffte. Doch Dekker blickte nur finster drein, und wandte sich ab. Thimo rief ihm ihm hinterher: "Es tut mir leid!", aber er hatte das Gefühl, dass der Waldläufer die Entschuldigung nicht annehmen würde und sich denken würde, dass der Instrumentenbauer ihn doch mal gehörig am Arsch lecken könne.

  9. Beiträge anzeigen #209
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Nanamis Haus

    Es war ein langer Abend gewesen, Jarvo, Ijan und Yared hatte viele Skai-Runden in der Grünen Krähe hinter sich gebracht und dem ein oder anderen Bier zugesprochen. Die anderen waren bereits nach Hause verschwunden und nun saß der Sappeur zusammen mit einer fetten, im Licht der Öllampe glänzend grün schimmernden Schmeißfliege, die es nicht unterlassen wollte, sich auf seinen Unterarmen niederzulassen, in der lauen Abendluft auf der Veranda von Nanamis Haus und hörte den Zikaden im hohen Gras zu, die ihr Abendkonzert gaben. Das leise manchmal sanfte manchmal gewaltige Zirpen regte zum Nachdenken an und so hingen er bald seinen Gedanken nach, aber noch jemand gab ein Abendkonzert und dass nicht sanft oder teilgewaltig, sondern in voller Lautstärke.
    Es war ein seltsames Duo, dass die Dorfstraße hinaufkam. Ein älterer Mann in einem tiefgrünen Mantel offenbar ein erfahrener Waldläufer und ein junger Mann, noch keine zwanzig, gekleidet im Besch der Nomaden, genau genommen in recht zerrissenem und versautem Besch.
    Der junge Mann stützte sich schwankend auf den Älteren, den Yared bei näherem und nach eingehendem Betrachten als Benjen identifizierte, und grölte einen bekannten Gassenhauer, der sich in der myrtanäischen Alkoholmissbraucherszene ausgesprochener und hin und wieder auch übergebener Beliebtheit erfreute.
    Der Lagermeister stand auf und ging den Beiden entgegen, um seinen Mentor beim Tragen des betrunkenen Jungspundes zu unterstützen.

    "Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen.
    Kurz nach Mitt'nacht wird gesoffen und geschrien."


    "Lasst uns Rambazamba machen,
    zufriedenstellend richtig krachen,
    'rauszufinden, wo die Grenze ist zu zieh'n.
    Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen."

    "Bewahre, Benjen.", grüßte Yared den ehemaligen Patrouillenführer.
    "Bewahre, Yared.", antwortete der hinkende Hüter des Waldes, einst ein angesehener Sippenführer, knapp.
    Mehr brauchten die beiden, die sich so nah waren wie Vater und Sohn, nicht, um sich zu verständigen.

    "Kurz nach Mitt'nacht schüttelt euer Tamburin.
    Kurz nach Mitt'nacht, alles ist egal wie nie'n."


    "Lasst uns lästern, schwatzen, singen,
    Selbst zur Ausprägung uns bringen,
    'rauszufinden, wo die Grenze ist zu zieh'n.
    Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen."


    "Kurz nach Mitt'nacht lasst uns noch ein Bier 'reinzieh'n."

    Dann machte er eine Pause für das Gitarrensolo, das die Zikaden natürlich nicht auf die Reihe bekamen.

    "Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen.
    Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen.
    Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen.
    Kurz nach Mitt'nacht lasst treiben euch und hängen."

    (nach einer freien Übersetzung des Liedes "After Midnight" von J.J. Cale durch Yared)


    Der Lagermeister wusste, Benjen würde ihm morgen erzählen, was das alles zu bedeuten hatte. Jetzt waren sowohl er als auch der junge Mann zu müde und so fasste sich Yared in Geduld und richtete beiden ein Nachtlager.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Endlich kam er dahergetrottet in Richtung Brücke. Dekkers Lippen waren nur ein schmaler, blutleerer Strich, so sehr presste er sie zusammen.
    'WIESO? Wieso zur Hölle kommst du erst jetzt? Hat dir deine Mutter, die kleine Schlampe, nicht beigebracht pünktlich zu sein!?'
    Die Backpfeife war nicht mit voller Wucht geführt, aber dennoch schickte sie Thimo wie einen nassen Sack zu Boden.
    'Na komm schon, du Memme, so feste war das nicht. Das war ein Babyklaps und wenn du nicht gleich aufstehst, wirst du in deiner Ausbildung bei mir noch wesentlich mehr davon abkriegen!'
    Langsam erhob sich der Instrumentenbauer und stellte sich vor Dekker hin, Blut lief aus seinem Mundwinkel.
    Die nächste Ohrfeige war ein gutes Stück leichter geführt, aber schickte Thimo wieder aufs staubige Parkett.
    'Hat dir deine Mama etwa auch nicht beigebracht, dass man stramm steht? Was hat diese dumme F**** denn eigentlich gemacht?'
    ...
    'STEH AUF, DU FAULPELZ!'
    Endlich erhob sich der Kerl und stellte sich mehr oder weniger stramm vor Dekker hin.
    'Gut, du wirst in den nächsten Wochen einiges lernen, angefangen von Disziplin, die du scheinbar dringend nötig hast. Du wirst körperlich trainieren, auch davon kannst du mehr vertragen, du halbes Hemd. Und außerdem wirst du lernen, wie man trifft. Nicht, wie man schießt, denn das kann jeder idiot, selbst du... Aber treffen ist so eine Sache.
    Die nächsten Wochen werden die härtesten deines Lebens. Die härtesten deines Lebens bis jetzt.'

    Dekker lächelte süffisant. Thimo hatte Angst, aber keine andere Möglichkeit und das genoß Dekker.
    'Los, mach dich bereit, wir gehen schwimmen.'
    Er würde ihm schon einen ordentlichen Drill verpassen, ging es dem Waldläufer durch den Kopf, als sie in Richtung See trabten.

    'Hier, nimm mein Schwert.', sagte er und gab Thimo den massiven Anderthalbhänder, der einstmals von Raddeck geführt wurde, 'Du gehst jetzt eine ganze Weile ins Wasser... Und du wirst dieses Schwert über deinem Kopf halten und gleichzeitig über Wasser bleiben.'

  11. Beiträge anzeigen #211
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker ließ ihn gehen, wozu sollte er ihn noch weiter schinden? Es hatte ja offensichtlich keinen Zweck. Der Instrumentenbauer war entweder nicht mit dem Kopf bei der Sache, oder er war noch schwächlicher als er aussah.
    Mit einem Schwall Flüchen entließ er den durchnässten Kerl, der es für Dekkers Begriffe ziemlich kurz im Wasser ausgehalten hatte, gehen, aber nicht ohne ihn darauf hinzuweisen, dass der Waldläufer morgen das Training mit ihm fortsetzen würde.
    Es war dem Waldläufer aber gleichzeitig nicht ganz unrecht, dass er ein wenig Zeit eingespart hätte (zumindest ein bisschen länger hatte er dem Instrumentenbauer schon zugetraut), denn so konnte er seinen Geschäften nachgehen, er musste mit einigen Hütern über Ardin sprechen und das Treffen mit Ovid. Er hatte Angst davor, durchaus, aber er wusste, dass es unausweichlich war. Auf dem Zettel war extra vermerkt gewesen, dass er keine "Freunde" mitbringen sollte, aber Dekker war klar, dass er allein den Platz unter keinen Umständen lebend verlassen würde. Also musste er mit dem Rat sprechen, Oberon, Arkantos und Jodas, sofern sie in Silden waren.
    Mit großen Schritten eilte der Jäger in Richtung des Haupthauses, das sonnenbeschienen neben der heiligen Eiche lag.
    Die Sippenkrieger grüßten Dekker lächend durch Zunicken und der Waldläufer grüßte ebenso zurück, dennoch war ihm die Spannung anzumerken.
    Die Wachen vor dem mit Efeu bewachsenen Haus ließen ihn ohne Nachfragen passieren und schon hastete Dekker durch die Gänge.
    Arkantos war scheinbar nicht da, in den Monterawäldern, meldete Frank, einer der Sippenkrieger, Jodas und Oberon seien nur kurz in der grünen Krähe, um einen Happen zu essen, sie sollten jeden Moment zurück sein.
    Dekker stimmte zu, kurz auf die beiden Hüter zu warten und setzte sich bereits in den Besprechungsraum, wo sich außer ihm keiner aufhielt.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline

    Haupthaus

    Diese Schweine! Diese Hunde! Diese Schafsköpfe! Diese Katzen! Diese Maultiere! Bastarde waren es! Und so grob und rauh, wie die Rinde dieser großen Eiche.
    Mit ängstlich drein blickenden Gesicht, welches vom dunkelvioletten Kapuzenumhang teils verdeckt war, wurde San von diesen grüngekleideten Rüppeln gepackt und irgendwo hingeführt.
    Sanguine brodelte innerlich, schrie sie innerlich an und entmannte diese dummen Jünglinge, während sie äußerlich mit den Tränen kämpfen musste.
    "Ich wollte dem Baum nichts!", rief sie, während die Bewohner sie mit strafenden Blicken vorabverurteilten. Dabei saß sie nur an dieser Eiche und hatte die Rinde etwas abgetastet. Da ging man einmal tagsüber raus und wurde sogleich festgenommen. Es war absurd.
    "Das kann jeder sagen, Fremde! Ihr Fremden habt dort nichts zu suchen.", tönte dieser Wächter.
    "Fremd? Ich...bin...aber...", meinte San und suchte nach Worten, ehe sie die Waschweiber tuscheln sah.
    "Sie ist eine Spionin! Nachts schleicht sie um die Häuser wie eine Diebin.", schrie eine alte Frau.
    "Und mein Hühnerauge zwickt, wenn ich sie sehe! Sie ist eine Hexe!", krächzte noch eine ältere Vettel.
    "Nein! Sie ist ein Succubus! Mein Mann hat mich betrogen! Sie war es! Beliar hat durch sie einen Blick auf uns. Fürchtet sie! Fürchtet sie!", schrie eine jüngere Frau panisch.
    "Denkt doch an die Kinder! Denk doch einmal wer an die Kinder!", rief ein Mann. In einem auf dem nächsten Moment war San am Welthunger, den hohen Benzinpreisen(obwohl niemand wusste was das ist), an der Hässlichkeit mancher Menschen und der von den Männern beklagten und von Frauen ausgelebten Prüderie schuld - auch wenn sie ja ein Succubus war. Die Waschweiber ließen sogar die Wäsche sprechen und lasen in den Verdrehungen und Verwicklungen die Wahrheit aus der beschuldigten Frau.
    So kam es zumindest San alles vor. Ob es wirklich so war oder sie einfach aus Aufregung sich die Dinge dachte und hörte, konnte sie nicht beurteilen.
    Sie selbst war jetzt in irgend einem Gebäude. Es roch nach Sumpfkraut, Schweiß, Leder und Bier. Kaum legte man ihr dann die Kapuze ab, grinsten diese Hunde noch ganz dreckig und jaulten wie Hunde.
    "Holt die Schwester der Nacht! Ich bin keine Fremde!", sprach sie mit geballter Faust und weinerlicher Stimme. Nur Gelächter, der Sans Zorn heraufbeschwor.
    "Mein Bruder wird euch alle umbringen. Ehe ihr euch versieht wird er euch in den Wald scheuchen und wie ein Tier jagen und dann zerfleischen! Der große Wolf wird euch zerfleischen! Und lieber sterbe ich, als noch länger bei euch zu bleiben!", zürnte San und spuckte auf diese Deppen. Dann sah sie sich um, packte zwei Stiefel, warf einen auf die lachenden Blödmänner und begann mit dem anderen um sich zu schlagen.
    "Wehrt euch! Oder hängt ihr immer noch an der Brust eurer Mutter!? - FREEEEIIIHEEEEITT", schrie Sanguine ganz mutig, ging zum Angriff über und erwartete nichts weiter als ihren Tod. Aber nicht weinend. Ornlu sollte hören wie mutig sie starb.

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    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    'Schähmt ihr euch nicht, eine Frau so anzufassen!?', brüllte der Waldläufer mehrere Pirscher an, 'Habt ihr nicht gelernt eine Dame mit Respekt zu behandeln!?'
    Dekker hatte den Lärm gehört und ihm in ein Zimmer gefolgt, wo eine junge Frau sich kratzend und beißend und um sich schlagend gegen die Pirscher wehrte.
    'Lasst sie los, hab ich gesagt! Und dann raus!', schrie Dekker wütend über die Unfähigkeit der Wächter.
    Wie geschlagene Köter schlichen die drei Männer aus dem Zimmer und augenblicklich stürzte sich die Frau auf Dekker. Dieser dachte aber gar nicht daran, sie zu schlagen, sondenr blockierte mit seinem Körper nur die Tür.
    'Junge Dame, ich weiß zwar nicht, was für eine Verfehlung sie begangen haben, dass man sie hier her bringt, aber ich versuche drüben mich zu konzentrieren, könnten sie mir also den Gefallen tun und ruhig sein?', sie verstummte, ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie einige Schritte von Dekker zurückwich.
    'Aber noch etwas, ihr spracht von eurem Bruder... Dem großen Wolf... Das habe selbst ich mitgekriegt. Wen meint ihr damit?', sagte Dekker süffisant lächelnd, ob der Naivität des Mädchens. Ein Mensch, der ein Wolf war... Da kannte Dekker nur einen und der hatte ganz bestimmt keine kleine verzogene Göre als Schwester.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Phaaa und sowas nannte sich Beschützer Sildens. Wäre dieser Typ hinter der Tür nicht, hätte sie den Kampf gewonnen. Was hätte Ornlu sie gelobt und die blöden Menschen hier gefürchtet. 'Sanguine die Tapfere' oder 'San die Amazonenprinzessin' würde sie heißen. Aber wie so immer funkt ein Typ dazwischen und verdirbt ihr allen Ruhm. Schnaubend und sich die dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht streifend stand sie da und schwieg. Wieso fragte er nach ihrem Bruder? Nach kurzen Nachdenken war ihr klar was dies sollte. Der Typ hinter der Tür hatte sicher schon von einen großen wolf gehört und hatte Angst! Und dazu sorgte er für einen Rückzug, damit gleich die anderen wie Heuschrecken hier rein stürmen würden, um sie umzubringen und ihren wunderschönen Kopf gepfählt am Wegesrand den fremden Besuchern zu zeigen. Die junge Frau wurde nur zorniger und zorniger, je mehr sie dieses perverse Spiel hinterschaute.
    Sie sah sich im Raum um und grinste dann, als sie fand was sie wollte.
    "Ihr wollt wissen wer das ist? Kommt doch rein, mein Retter.", lockte die junge Frau in lieblichen Tönen. Kaum ging die Tür leicht auf, schleuderte San den zweiten Stiefel. Dieser donnerte gegen die Wand, ehe Sanguine todeskampfartig mit einem Waffengurt um sich peitschte.
    "Kommt doch alle! Mich mögt ihr umbringen! Aber der Hetzer wird euch dann holen!", schrie San.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Ritter Avatar von Dekker
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    Wow, tatsächlich, endlich traf Dekker mal einen Kerl, der im Körper einer Frau gefangen war. Beinahe männlich konnte man den Mut der jungen Dame nennen und er verbreiterte so nur das Grinsen auf dem Gesicht des Waldläufers.
    An wen erinnerte ihn diese Art und vor allem, an wen erinnerte ihn dieses Gesicht?
    Er kannte die Augen, diesen Blick, dieses Temperament, das darin funkelte. Sein Grinsen verschwand und seine Stirn legte sich in Falten. Wer war diese Frau? Und was sollte die Geschichte bezüglich ihres Bruders?
    'Jetzt regt euch doch mal ab, ihr benehmt euch wie eine Mutter, die ihre Kinder verteidigt, dabei ist hier doch gar nichts passiert. Was habe ich euch denn getan? Können wir uns jetzt vielleicht ruhig unterhalten oder soll ich das Gezehter von wegen Hexe glauben und meine Männer wieder rein holen, dass sie euch hängen.'
    Er setzte sich auf einen der Stühle und wartete, was passierte. Diese Frau fesselte ihn, wo hatte er diese Augen schoneinmal gesehen, woher kannte er sie? Das konnte doch nicht wahr sein. Nein, es war ganz ausgeschlossen. Er wollte es erst aus ihrem Mund hören.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    "Phaa! Vielleicht bin ich ja eine Hexe? Willst du es denn testen?", fragte Sanguine und kalkulierte sich ihre Chancen heraus. Der Typ blickte sie etwas konfus an, überlegte. Vielleicht zweifelte er sogar oder glaubte sie sei wirklich eine Hexe? So ähnlich musste es sein. San nickte leicht und spielte mal mit. Eine falsche Bewegung und sie würde diesen Waldläufer den Waffengurt ins Gesicht prügeln oder ihn damit würgen. Sie müsste nur schneller sein. Sie zog ein liebliches Lächeln auf und wartete auf eine Reaktion, doch war der Typ überrumpelt, hatte noch nie mit einer Frau Blicke ausgetauscht oder spielte selbst mit ihr ein Spiel. Immer noch war Sanguine innerlich aufgewühlt, erzürnt und hatte völlig ihre Angst vergessen. Sterben würde sie sicherlich hier, aber nie wieder wollte sie sich so erniedrigt fühlen wie damals bei Ornlu. Nie wieder so schwach dem Ende gegenüber stehen.
    "Ich bin keine Fremde! Meine Sippe! Meine Eltern lebte hier schon lange bevor hier die meisten hinzogen. Und ich habe an dieser Eiche nichts gemacht! Sie sagten ich hätte Böses im Sinn. Alle sagen das! Weil ich nicht wie ihr hier lebe! Es ist meine Sache, wenn ich nur Nachts raus gehe. Es geht niemanden was an. Wenn Onkel Bogir hier gleich erscheint, seid ihr dran. Du voran! Du hast es doch angezettelt! - Und dann wenn Bogir kommt einen wir unsere Kräfte und werden euch in Schafe verwandeln! Lass mich sofort frei!", forderte Sanguine und hob die Hand wie eine große Magierin, während in der anderen haubereit der Waffengurt ruhte.

  17. Beiträge anzeigen #217
    Ritter Avatar von Dekker
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    Bogir... Der Name sagte ihm etwas... Bogir... Verdammt, wo hatte er den Namen schonmal gehört?!
    Langsam, unglaublich langsam tauchte ein schemenhaftes Gesicht vor ihm auf. Hatte er diesen Mann etwa schon einmal gesehen? Was? Und wenn ja, wo zu Hölle?
    Bogir? Wolf? Hetzer? Onkel Bogir? Sippe?
    Dekker war mit Sicherheit nicht der Blödeste, aber er kam manchmal einfach nicht darauf sein Gehirn anzuschalten, aber wenn er es dann tat, war er sogar ganz clever. Sippe? Wolfssippe! Bogir! Wolfsstein! Stab! Grab! Griffin! Reiten! Ornlu! Der Ausbruch der Macht! Die Augen der Mutter!
    Gedanken schossen durch seinen Kopf, ehe sich sein Blick aufklarte und er das Mädchen erneut anschaute.
    'Ich habe schonmal in deine Augen geschaut. Und mir ist es, als ob ich bereits einmal mit dir gesprochen hätte. Aber vor allem weiß ich eines... Ich kenne deinen Bruder. Ziemlich gut sogar. Wir sind gute Freunde, ehrlich gesagt... Ja, er ist ein großer Druide, ja, sogar ein großer Wolf... Ich kenne den Hetzer, ich kenne ORNLU. Ich kämpfte Seite an Seite mit ihm auf der Insel des Nebels, ich entdeckte das Grab eurer Mutter, zusammen mit einem der größten Krieger, die Silden jemals hatte. Ich durchstand die Gefahren dort unten und übergab deinem Bruder den Stab, der so unglaublich viel Macht in sich trägt. Ich kletterte mit ihm in Goblinhöhlen herum und entschärfte Gefahren in den Monterawäldern zusammen mit ihm.
    Ich war einer der ersten, die den Hetzer, den Biest gewordenen Menschen sahen. Und wenn du diese Worte hörst, erkennst du hoffentlich die Bewunderung, die ich für ihn hege.
    ABER, dass er so eine verzogene Rotzgöre wie dich zur Schwester hat, das werde ich ihm vorhalten. Und ebenso deinem Onkel Bogir, den kenne ich nämlich auch, aber den mag ich nicht so sehr... Würdest du jetzt bitte den Gürtel hinlegen?'

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Das ging hier doch nicht mit rechten Dingen zu. Was sprach dieser Typ da? Er sah ihre Mutter? San blickte verwirrt auf. Bogir hatte ihr viel erzählt, aber nicht von einen Grab. Und dann die Dinge mit Ornlu. Freund nannte er sich und sie Rotzgöre. Dabei war er und seine Schergen hier die Rüppel, die sich nicht zu benehmen wussten. San war skeptisch, sie war unsicher und wurde es in ihrer Körpersprache und Mimik immer mehr, ehe sie etwas feststellte und von Eifersucht gepackt wurde.
    "Du! Ich verbiete dir mit Ornlu befreundet zu sein! Mein Bruder gehört mir! Er ist für mich da! Nicht für dich! Er hat keine Zeit für dich, wenn der Meister wieder kommen wird. Dann muss er kämpfen um mich zu beschützen. Und er wird es! Er ist der Mächtigste! Ich verbiete dir Ornlu jemals wieder zu sehen!", forderte Sanguine laut auf und erhob sich mit erhobener Faust.
    "Komm Ornlu nur zu nahe und ich werde dir die Nase einschlagen. So wahr ich Sanguine heiße! Und meine Mutter darfst du auch nicht sehen! Wie kannst du es wagen ihr Grab zu besuchen! - Lass meine Familie in Ruhe. Ich habe nichts anderes mehr!", schrie Sanguine und schon längst kullerten Tränen die Wangen des zornig blickenden Gesichts herab. Dann begann sie mit dem Gurt wild um sich zu hauen und griff das Interior des Raumes an. Dinge die nicht fest waren, flogen auf den Boden, ehe ein lautes "San!" ertönte.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Ritter Avatar von Dekker
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    'Bewahre, Bogir.'
    'Bewahre, Dekker.'

    Die Männer musterten sich, tief blickten sie sich in die Augen, sie mochten sich nicht besonders, seit Bogir Dekker fast erschossen hätte, beim Zusammentreffen mit ihm und Griffin. Damals... Kurz kreisten die Gedanken Dekkers um Griffin, den größten Hüter, den er kannte, einen Krieger, der eine unglaubliche Kraft und Macht besaß und der dann plötzlich verschwunden war.
    'San. Sei jetzt mal ruhig. Was ist passiert?'
    Ornlus Schwester verstummte, Bogir schien für sie doch tatsächlich eine Autoritätsperson zu sein.
    'Naja, sie hat scheinbar ein bisschen zu sehr mit der Eiche gekuschelt, die Sippenkrieger sind eh ein wenig aufgebracht und skeptisch und haben sie sofort weggezerrt und hier her gebracht, hier ist sie dann total ausgerastet und ich habe die Männer rausgeschickt, weil sie wild um sich schlug. Dann habe ich versucht, etwas über sie herauszufinden und bin schließlich selbst darauf gekommen. Sie ist ihm ähnlich und hat ebenso die Augen ihrer Mutter.
    Ich schätze, du wirst sie mitnehmen? Sie hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.'

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    "Komm San wir gehen.", sprach Onkel Bogir, doch San wollte nicht. Trotzig mit verschränkten Armen stampfte sie mit dem Fuss auf.
    "Nein! Sie waren gemein zu mir. Sie wollten mich umbringen! Onkel Bogir lass uns diesen Laden auseinander nehmen! Ornlu würde es auch machen!", forderte Sanguine auf und griff zu einen Holzbecher, den sie gegen die Wand warf. Nichts geschah, aber wenigstens mal geworfen.
    "San! - Beruhige dich! Ornlu würde mit dir schimpfen. Er mag dieses Haus und die Leute hier. Hier hat er Freunde.", meinte der Druide.
    "Und er hat mich! Und wenn seine Freunde mich so gemein behandeln, dann sollen sie seinen Zorn spüren!", sprach die junge Frau näherte sich mit jedem Wort diesem Waldläufer immer näher, ehe sie fast Nase an Nase (eigentlich reichte sie nur bis an sein Kinn) diesem etwas unausgesprochenes wünschte.
    "Nein, würde er nicht. Du bist seine Schwester, du hast einen festen Platz den dir niemand rauben wird. Dir hat er verziehen, einem Freund würde er niemals verzeihen, wenn er auf deinen Wegen gegangen wäre. Also komm jetzt mit.", meinte Bogir, doch San zickte nur mehr herum. Sie konnte ihre Wut nicht kontrollieren und dabei versteckte sie damit nur ihre Angst und Unsicherheit. Sie wäre so gerne so stark wie Ornlu oder Bogir. Aber sie war es nicht. Wieder liefen Tränen, Bogir näherte sich, wollte sie mit der Hand berühren, doch sie zog zurück und meinte sie geht hier nicht raus, bis sich alle bei ihr entschuldigt haben und versprechen sie in Ruhe zu lassen.
    Bogir jedoch packte sie dann, warf die zappelnde Sanguine auf seine linke Schulter und drehte sich zu Dekker.
    "Sie hat es nicht leicht. Wenn du die Wahrheit erfährst und weißt was passierte, wirst du ihr nur einmal Glück im Leben wünschen. Das hat sie mit Ornlu gefunden, aber es ist nicht leicht für sie. Wenn er zurück ist oder du auf diesen Schwertmeister und Waffenschmied triffst, dann hör dir die ganze Geschichte an. Ich komme später wieder und helfe beim aufräumen. Erst einmal muss ich sie so rausbringen, dass diese Waschweiber sich nicht wieder das Maul um sie zerreden. Wenn sie fragen, lass dir was einfallen. Es ist besser niemand weiß wer sie ist. Je mehr es wissen, umso gefährlicher wird es für Ornlu. Erst recht wenn sich manche hier an die Wolfssippe erinnern werden...Bewahre!", sprach der Druide doch hatte San sein Gerede völlig ignoriert und riss an einem Hirschkopf an der Wand, bis sie eine Seite des Geweihs abriss und nach Dekker warf.

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