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  1. Beiträge anzeigen #301
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Anhöhe oberhalb des Orklagers, Südwesten-Nordmar

    Yared setzte sich vor die wärmende Glut über der gerade das Mittagessen brutzelte. Der Sappeur hatte den Morgen damit verbracht zusammen mit einem der Kundschafter die Frontseite des Orklagers zu begutachten, während Ryu mit dem anderen Späher sich die Rückseite vorgenommen hatte.
    Das Ergebnis, das seine Erkundung eingebracht hatte, war mehr als ernüchternd.
    "Was ist los?", fragte ihn Jarvo, der herangetreten war und sich wohl über Yareds Schlechte Laune wunderte.
    "So, wie es aussieht, werde ich uns nicht ins Orklager sprengen können. Die Erdwälle sind zu dick, als dass ich mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, eine Sprengladung an der Außenseite anbringen könnte, die genügend Kraft entwickeln würde, um den Wall zu beseitigen. Ich müsste mich in den Wall hineingraben oder einen Stollen darunter anlegen, damit sich die Erde so verlagert, wie wir es wollen."
    "Dann graben wir eben."
    "Der Boden ist ungefähr ab dreieinhalb Fuß Tiefe gefroren. Zudem müssten wir den Eingang mindestens fünfundzwanzig bis dreißig Fuß vom Lager entfernt einrichten. Bis wir den Stollen gegraben haben, sind wir im nächsten Hochsommer und werden mindestens vierzig Spaten in den Sand gesetzt haben. Wir haben weder genügend Spaten oder Spitzhacken, noch genug Verpflegung um so lange hier lagern zu können, zumal ich glaube, dass die Orks ihr Lager so lange gar nicht halten werden. Das Lager besteht, so seltsam das klingen mag, nur aus temporären Verteidigungsstrukturen und auch die Orks werden sich spätestens in zwei bis drei Wochen neue Vorräte besorgen müssen. - So lange dürfte das erbeutete Gut ausreichen, zumindest nach dem, was im Frachtbrief der Karawane verzeichnet war.", berichtete der Pionier weiter, "Nun gut, ein Frontalangriff durch eine Bresche im Wall wäre sowieso nicht durchführbar. Schließlich haben zu wenige von uns genug an militärischer Ausbildung genossen, um die nötigen Kampftaktiken und Formationskampfweisen im Nahkampf verwenden zu können, ohne die ein solcher Frontalangriff auf die Orks einem Selbstmordkommando gleichkommt."
    Der Belagerungsingenieur entzündete seine Pfeife und genoss den süßlichen Geschmack des verfeinerten Apfeltabaks und starrte nachdenklich in die Glut.
    "Wenn wir die Orks nicht drinnen angreifen können, müssen wir sie herausholen. Dabei müssen wir aber darauf achten, dass sie nicht zur falschen Seite entweichen. Aber wie?", murmelte er vor sich hin, während er sich verschiedene Methoden überlegte und wieder verwarf.

  2. Beiträge anzeigen #302
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Sie saßen in einer verzwickten Lage und keiner wusste genau, was sie als nächstes zu sollten. Die Überlegung, das Lager frontal anzugreifen konnte genauso schnell verworfen werden, wie sie zunächst auf den Plan kam. Ein Fernangriff mit Feuer ebenfalls aufgrund des wüsten und nasskalten Geländes von Nordmar. Schon wollte er einen neuen Gedanken aussprechen, als er noch einmal genau darüber nachdachte. Die Orks lagerten in einem Engpass, wobei es sich für Angreifer anbot, riesige Gesteinsbrocken auf das Lager rieseln zu lassen. Doch würde dies wahrscheinlich nur kurz für Verwirrung sorgen und weniger Schaden anrichten, als nötig wäre, um das Lager anschließend zu stürmen.
    „Die einzige Alternative… ist es wirklich, sie herauszulocken. Doch nun stellt sich die Frage, was die Orks herauslockt, ohne sie zu alarmieren.“
    Jarvo blickte in die Runde, sah von Gesicht zu Gesicht und endete schließlich auf der einzigen weiblichen Begleiterin dieses Trupps, die sich erneut die Haare bürstete und friedlich und ein wenig erschöpft durch die Gegend schaute. Der Barde beugte sich vor und flüsterte Dekker seine Idee ins Ohr, dieser überlegte kurz und nickte dann eifrig.
    „So wie ich es mir vorstelle“, begann Jarvo und nahm den kleinen Ast aus dem Mund, auf dem er eben noch herumgekaut hatte „haben wir einen Vorteil. Ich hätte es nicht für möglich gehalten und doch könnte es sich sehr gelohnt haben, Myra mitzunehmen. Ich erwarte von ihr nicht, dass sie kämpft, um Adanos Willen. Doch als Lockvogel… wer würde schon in einer hübschen Dame eine Gefahr erkennen?“
    „Wie soll das genau aussehen?“, fragte Yared interessiert, der anscheinend die letzten Stunden damit verbracht hatte, strategische Feldzüge in seinem Kopf hin und herzuschieben, ohne auf eine verwertbare Lösung gekommen zu sein.
    „Mein Plan sieht wie folgt aus. Als Köder nehmen wir Myra, zwei Mulis und einen schwerttüchtigen Mann, den wir in Lumpen kleiden und somit wie einen ältlichen Herren aussehen lassen. Wir lassen das Quartett in Sichtweite des Lagers vorbeiziehen. Myra wird an den Händen gefesselt, wobei das andere Ende am Sattelknauf des Mulis hängt. Sie wird sich lautstark aufregen und herumschreien, sodass es den Anschein erweckt, der alte Greis wolle sie gegen seinen Willen verschleppen. Hinter ihnen läuft noch ein vollbepacktes Muli. Ein paar reflektierende Gegenstände oben auf den Taschen werden von Weitem wie etwas Wertvolles aussehen.“
    „Und du meinst, das lockt die Orks an?“, fragte Ryu.
    „Ich glaube kaum, dass sich Plünderer eine Gelegenheit entgehen lassen werden, ohne größerer Gefahr mehr Beute zu machen. Zudem verkaufen sie Menschen auch gerne als Sklaven. Der Mann ist für sie uninteressant, aber die Frau… Auf jeden Fall Ziehen die beiden vorbei und verschwinden relativ schnell aus der Sichtweite des Lagers in dem Wald – in unser Terrain. Ich denke, dass maximal fünf der Grünhäute für diesen Auftrag abkommandiert werden, doch sollten diese nach geraumer Zeit nicht ins Lager zurückkehren, werden weitere Trupps folgen. Mit etwas Glück, können wir unsere Angreifer somit in drei oder vier Parteien aufspalten.“
    Betretenes Schweigen folgte und jeder schien sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen. Erst da schien Myra überhaupt bemerkt zu haben, dass sie die zentrale Rolle in dem Plan spielen sollte und meldete sich empört zu Worte.

  3. Beiträge anzeigen #303
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Erst hatte die Blonde gar nicht auf das gehört, was die Kerle beratschlagten, denn sie interessierte irgendwelche taktischen Finessen nicht, doch als sie immer wieder ihren Namen hörte, wurde sie misstrauisch und tatsächlich wollten die Typen sie als Lockvogel einsetzen, dazu auch noch gefesselt. Wenn sie gegen normale Banditen gekämpften hätten, wäre dies ein weniger großes Problem gewesen, denn schließlich waren Banditen Menschen, aber hier war die Rede von Orks. Myra wollte auf keinen Fall gefesselt einem Ork gegenüber stehen. Die Adlige erhob sich und schaute finster in die Runde.
    "Ihr wisst hoffentlich, welchem Risiko ihr mich aussetzen wollt. Wir reden nicht von irgendwelchen Banditen, die wir mal einfach so überwältigen, sondern wir reden von Orks und ich möchte beim Schläfer nicht gefesselt einem Ork gegenüber stehen, wenn ich auch so mit meinen Schwertfähigkeiten nicht gerade die besten Chancen habe. Auch wenn mir jemand zur Seite steht, der mit dem Schwert umgehen kann. Ich spiele für euch nur den Lockvogel, wenn ihr mir versprecht, versichert und schwört, dass mir kein Leid zu gefügt wird, dass Ryu mich begleitet und dass ich nicht wirklich gefesselt bin, sondern mich wehren kann."
    Betretenes Schweigen erfüllte das Lager. Genau das hatte die Schneiderin erwartet. Die Kerle konnten ihr das nicht versprechen oder versichern.
    "Ihr wisst schon, welches Vertrauen ich in eure Fähigkeiten stecke, wenn ich mich wirklich dazu überreden lasse den Lockvogel zu spielen. Ich möchte einfach nur von euch wissen, ob ihr euch eurer Sache sicher seid, denn ansonsten könnt ihr zusehen, wie ihr eure Orks aus dem blöden Lager bekommt."
    Entschlossen schaute die Grünäugige in die Runde. Wenn die angeblichen erfahrenen Kämpfer nicht absolut sicher waren, würde sie niemals ihr Leben in deren Hände legen.

  4. Beiträge anzeigen #304
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Anhöhe oberhalb des Orklagers, Südwesten-Nordmar

    "Der Plan hat etwas.", brach schließlich Dekker die Stille, "Und er wird funktionieren."
    Auch Yared nickte nachdenklich. Er war schon wieder am überlegen, was alles zu bedenken war, wollte man Jarvos interessanten Plan umsetzten.
    "Myra, wahrscheinlich müssen wir dich gar nicht fesseln, schließlich ist es den Orks egal, ob sie es mit einer um Hilfe schreienden Sklavin oder mit einer lauthals keifenden Ehefrau zu tun haben. Auch kann ich dir und Ryu, den ich in diesem Fall auch für die beste Wahl als Begleiter halte, eine Rauchgranate mitgeben. Die können euch nicht umbringen, wenn sie losgehen, und verschaffen euch im Notfall etwas Zeit zur flucht. Zudem würde ich vorschlagen, dass wir die Aktion erst nach Sonnenuntergang durchführen, ihr nehmt eine Fackel mit und leuchtet uns, damit die Bogenschützen gut auf die Orks zielen können, und an der ihr dann auch die Granaten schnell entzünden könnt. Aber zündet die Granate wirklich nur im Notfall, weil ihr mit dem Rauch auch unser Eingreifen behindert. Ansonsten wäre es nicht schlecht, wenn ihr, sobald sie euch entdeckt haben und auf euch zulaufen, ein bisschen halbherzig in den Wald flüchten würdet, sodass sie euch aber noch folgen können. Es ist besser, wenn wir beim erledigen der ersten Gruppe etwas Weg zwischen dem Lager und dem Kampfplatz haben, damit die anderen nicht gleich alarmiert werden."
    Der Sappeur legte ein Pause ein, die Bhôr nutzte, um das Wort zu ergreifen.
    "Angesichts der geschätzten Anzahl der Orks, werden sie das Lager bei der ersten Welle voraussichtlich mit vier oder fünf Kriegern verlassen, beim zweiten Mal werden sie ungefähr doppelt so viele schicken, aber in jedem Fall werden sie Wachen zurück lassen und die Brücken einziehen. Das heißt für uns, dass wir, nachdem wir beide Gruppen erledigt haben, verhindern müssen, dass sich die Wachmannschaft durch den Hinterausgang des Tales davonmacht und dass wir schnell genug das Lager abgeriegelt haben. Sollte alles so laufen, wie geplant, werden wir nach den beiden Wellen stark in der Überzahl sein. Wir werden das Lager also leicht hochnehmen können, so lange wir verhindern können, dass jemand entkommt, um Verstärkung zu holen, die uns dann auf dem Rückmarsch große Probleme bereiten wird."

  5. Beiträge anzeigen #305
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Die ganze Zeit hatte sich Ryu eher ruhig verhalten und den Stimmen der anderen gelauscht. Sie wollten also Myra dort rausschicken und in Gefahr bringen? Dieser Gedanke wollte dem Hayabusa so gar nicht gefallen. Aber eine Frage stellte sich ihm: Warum wollte sie gerade, dass er selbst mit ihr dort raus geht? Sicher, weil er ihr Lehrmeister war. Aber war das schon alles? Wenn er sie so anschaute, zweifelte er. Eine gewisse Unsicherheit hatte in ihrer Stimme geschwungen, als sie forderte, dass der Schwertmeister mitgehen sollte. Ob das lediglich an der Gefahr dieser Aktion lag? Er überlegte. Der ehemalige Bandit hasste Lockvogelaktionen wie die Hölle. Wobei die damals mit Taron war äußerst erheiternd gewesen, aber das tat nun nichts zur Sache. Ruhig schaute er aus den Schatten heraus, die ihn umgaben. Ja, der Hayabusa war nicht wirklich in der Nähe des Feuers gesessen. Eher zwischen zwei Baumstämmen, wo das Licht nunmal nicht so gut durchkam.

    "Wir sollen uns unserer Sache sicher sein?" es war nur ein leises Flüstern, während er sich Myras Worte durch den Kopf gehen ließ und ihr aus den Schatten heraus tief in die Augen schaute. -Hmpf, allein die Tatsache, dass sie mich als Beschützer wählt... Sie muss uns wirklich vertrauen. Und so ein starkes Vertrauen will ich nicht brechen. Also gut!-

    Schließlich sprang er mit einem Satz auf seine Beine und schritt ans Feuer. Auch wenn er die Idee noch immer nicht mochte, so würde er sich der Mehrheit wohl oder übel fügen. Auch wenn er diese... Unsicherheit, die noch immer verblieb am leichten Schweiß mancher erschnuppern konnte. "Also! Ich wiederhole es gerne noch einmal: Ihr seid euch eurer Sache wirklich sicher, wenn ihr Myra und mich da rausschicken wollt?" Demonstrativ stellte der Schwertmeister sich an die Seite der ehemaligen Mitsumpflerin, die Arme an die Hüften gestemmt und jeden einzelnen genaustens musternd.

    "Wenn ja, dann will ich von jedem einzelnen hören, dass wir uns auf euch verlassen können. Jetzt!"

    Es war klar, dass Myra Angst hatte. Der Hayabusa konnte es gut nachvollziehen, selbst wenn der Tod ihn nicht mehr erschrecken konnte. Das Gefühl, sein Leben so nah an die Schwelle zu bringen, wo es nur durch den Halt anderer zu retten war... Es war ein seltsames Gefühl, das viel Vertrauen erforderte. Aber es zeugte ebenso von großem Mut, sich so einer Situation auszusetzen. Und dieser Mut hatte Ryu überzeugt, sich an die Seite der Adligen zu begeben und sie mit seinem Leben zu schützen. Koste es, was es wolle...

  6. Beiträge anzeigen #306
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Die Adlige schaute in die Runde. Von jedem, aber auch wirklich von jedem erwartete sie jetzt eine positive Antwort, ansonsten würde sie diese Aktion nicht durchführen. Nachdem Ryu ihrer Ansprache noch etwas Nachdruck verliehen hatte, war sie sich ihrer Sache schon etwas sicherer, weil sie merkte, dass ihr Lehrmeister hinter ihr stand und ihr bei dieser Aktion zur Seite stehen würde. Nacheinander stimmte jeder der Reihe nach zu, dass er sich sicher sei diese Aktion durchzuführen. Die Blonde konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, schließlich wäre ohne sie die gesamte Aktion nicht möglich, jedenfalls nicht so gut.
    "Da das jetzt klar gestellt ist, sollten wir alles vorbereiten, sodass wir loslegen können.", sagte die Adlige entschlossen, auch wenn sie wusste, dass sie nicht die Anführerin dieser Expedition war.
    Während die anderen sich und die Maultiere vorbereiteten und schon teilweise ausschwärmten, um den Angriff vorzubereiten, griff Myra ihren Lehrmeister fest am Handgelenk und zog diesen zur Seite.
    "Wir haben wahrscheinlich von allen die gefährlichste Aufgabe. Ich vertrau dir mein Leben an und deswegen bin ich sehr zufrieden, dass du gerade zu mir gehalten hast. Auch wenn ich noch keine große Kampferfahrung habe, bin ich davon überzeugt, dass der Schläfer seine schützende Hand über uns halten wird. Wir sind die Hauptakteure und werden die ganze Aktion zum Erfolg führen. Was anderes erwarte ich weder von dir noch von mir.
    Und jetzt lass uns etwas herausputzen, damit die Orks nicht gleich erkennen, dass wir ihnen ans Leder wollen."
    Irgendetwas stieg in der Schneiderin auf. Sie wusste nicht, ob es Galgenhumor oder etwas anderes war, obwohl sie einem großen Kampf gegenüber stand, war sie auf eine irgendeine Art und Weise entschlossen die Aktion durchzuführen und dass zum Gunsten der Gemeinschaft.
    Den beiden Hauptdarstellern wurden ein paar graue, abgenutzte Klamotten gegeben, die zum tarnen dienen sollten. Zwar passte es der Adligen überhaupt nicht, dass sie diese seltsamen und vorallem hässlichen Kleider tragen musste, aber drunter hatte sie ja immer noch ihre Rüstung, in der sie sich in letzter Zeit ziemlich wohl fühlte.
    Grinsend drückte die Grünäugige Ryu einen gebogenen Ast als Gehstock in die Hand.
    "Hier damit du noch authentischer wirkst."

  7. Beiträge anzeigen #307
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego nahm einen weiteren kräftigen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Allerdings war es kein Wasser, das da beißend seine Kehle herunterfloss und mit der Energie eines brennenden Schmerzes den gesamten Körper erwärmte und mit neuer Kraft füllte. Es war guter, alter Schnaps, den sich der Sildener vor ihrer Abreise von Aidan besorgt hatte. Er hatte entschieden, den anderen von seinem Privatvorrat nichts zu erzählen, denn es gab Dinge, die er nicht teilen mochte. Außerdem war er sich nicht sicher, wie die anderen auf seine neue Tradition des Trinkens vor dem Kampfe reagieren würden. Schlussendlich war es ihm egal. Der Alkohol belebte Geist und Körper, schuf neue Energie und vor allem Motivation.

    Mit einem Schleifstein strich der Krieger immer und immer wieder über die Klinge seines Einhänders, den er damals in den Schlachten um Okara ‚erworben‘ hatte, bis man mit dem Schwert einzelne Haare von der Spitze bis zur Wurzel in der Mitte sauber spalten konnte. Und so würde es auch den Orks ergehen. Orthego legte den Kopf schief und schmunzelte, ob seiner Gedanken. Vielleicht nicht wirklich in der Mitte und schon gar nicht sauber, aber das eine oder andere Biest würde er heute Nacht Staub schlucken lassen. Oder Schnee, kam ganz drauf an. Er erinnerte sich an seine letzte Begegnung mit den Grünhäuten. Es musste vor Monaten gewesen sein, da war er auf Jagd mit Frost, Candaal und einer Sildener Jägerin namens Vaelyn gewesen. Zu viert hatten sie da ein Orklager auseinandergenommen, und selbst eine hübsche Trophäe hatte Orthego erbeuten können.

    Doch nun hatten die Taktiker der Gruppe einen Plan aufgestellt, um die Plünderer in kleinen Grüppchen aus ihrem befestigten Lager herauszulocken. Orthego blickte grinsend zu Myra und Ryu, die –verkleidet und mit Maultieren ausgestattet- nervös auf ihren Einsatz warteten.
    Noch einmal atmete er tief ein und aus, dann steckte er das Schwert zurück in die Scheide, und gesellte sich zum Rest der Krieger, die in einem Hinterhalt auf die Orks warten würden. Es sollte nicht mehr lange dauern.

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    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Die Dunkelheit war nun hereingebrochen und hatte sich wie ein schwerer Mantel über die Landschaft gelegt. Zwei Späher kamen zurück und meldeten keine Veränderungen bei dem Lager der Orks. Dort solle es noch sehr laut zugehen – ein gutes Zeichen, wie Jarvo fand. Somit würde Myra mit ihrem Gezeter nicht erst die trägen Grünhäute wecken müssen. Mit ein wenig Glück waren sie sogar angetrunken und dank ihrer Rückkehr ins Lager unvorsichtig geworden.
    Das Lagerfeuer war nun fast heruntergebrannt, doch die Glut ließ noch die Augen der Krieger aufleuchten, die sich im Kreise versammelt hatten. Schwere Panzer blitzten auf und Bögen und Schwerter bereitgehalten.
    „Krieger von Silden“, eröffnete Bhôr mit seiner kräftigen Stimme. Er war aus dem Kreis hervorgetreten und hatte sein Schwert in der Hand.
    „Der Moment ist gekommen. Viel will ich gar nicht sagen, denn jeder von euch weiß, was er zu tun hat. Ich wünsche euch jedoch viel Grimm und Kraft im Kampfe, auf das euer Schwert das Fleisch dieser Aasfresser sprengt wir mit glorreich erhobenen Klingen unseren Heimweg antreten können. Ganz besonders lobe ich dich, Myra, für deinen Mut. Wir werden nicht zulassen, dass dir auch nur einer von ihnen ein Haar krümmt… Kämpft gut, Krieger, und sterbet nicht!“
    Damit drehte er sich um und stellte sich am Eingang des Lagers auf. Die restlichen Männer folgten ihm, bis auf einen, der dazu auserkoren wurde, im Lager auf die restlichen Mulis und Pferde aufzupassen. Sie würden bei dem Kampf in der Dunkelheit nur hinderlich sein und sie eher durch ihre typischen Geräusche verraten.
    Ganz am Ende des Zuges standen Ryu und Myra, denen Yared noch die versprochenen Rauchgranaten in die Hände drückte und ihnen alles Gute wünschte.
    Auf einen Wink setzten sie sich in Bewegung. So finster war die Nacht, dass die ersten Schritte jedem Schwierigkeiten machten, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Es folgte ein stummer Marsch, der über eine halbe Stunde dauerte und die Geduld und Nerven der Anwesenden auf die Probe stellte. Von hinten hörte man Myra immer wieder mit Ryu tuscheln – keiner nahm es ihr übel, denn besonders kampferfahren schien sie nicht zu sein und hatte somit das Recht, sich die Nervosität von der Seele zu reden. Ryu hielt die Fackel in der Hand, mit der er die Orks auf sich aufmerksam machen sollte.
    Der Scheideweg war nah und wie abgesprochen hielten der Schmied und Myra mit ihrem Muli an einem Felsvorsprung, um den anderen den Vortritt zu lassen. Von totaler Finsternis verborgen, huschten die siebzehn Mann über die freie Fläche, in Rufabstand vom Orklager, bis sie den Wald erreicht hatten. Dieser bot mit hohen und verästelten Bäumen den idealen Kampfgrund für die kampferprobten Männer. Bhôr stieß einen Ruf der Nachtigall aus… das Zeichen für die beiden.

  9. Beiträge anzeigen #309
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu mochte sein Kostüm ganz und gar nicht. Es stank nach Scavangernest und in jeder Tasche, in die er greifen wollte, fand er undefinierbare, kratzige kleine Brocken die sich anfühlten wie hart gewordenes Brot. Wo zum Teufel hatte die Truppe diese alten Lumpen nur hergeholt? Bestimmt von einem der Druiden. Oder von der irren Katzenlady. Man konnte so etwas nie genau wissen. Schließlich waren Sildener mit allen Wassern gewaschen, wie man auch an dieser völlig bescheurten Aktion erkannte. Ja, bescheuert! Warum musste gerade Ryu den alten Mann spielen? Er wäre in einem edlen Gewand bestimmt genauso hübsch gewesen, wie Myra! Aber gut, falsche Eitelkeit tat nun auch nichts zur Sache. Ohne weiter nachzudenken, begann der Hayabusa seine Fackel zu schwenken und so zu tun, als suche er etwas.

    "Und jetzt? Ich glaube, wir hätten ein wenig mehr Rollenspiel üben sollen, Myra..." brummte der Hayabusa, während er ein wenig gebückt an seinem Stock ging und wenigstens versuchte, ein wenig authentisch zu einem alten Mann zu sein. Aber irgendwie... Konnte er es nicht! Ein wenig genervt ließ er den Stock fallen, bückte sich danach aber gleich wieder nach dem alten Ast. Doch dann passierte etwas, mit dem er eigentlich nicht mehr gerechnet hatte. Von weitem her vernahm er diesen unverkennbaren Geruch.

    "Myra, mach dich bereit... Orks sind im Anmarsch..."

    Der Jäger hörte sie. Er roch sie. Und schon bald konnte er sie von weit hinten sehen. Vier... Nein... Fünf Stück, wie sie neugierig und dennoch kampfbereit herumschnüffelten und immer näher kamen. Ryu spürte den Kampf, wie er schon anfing in ihm zu brodeln. Bald war es soweit...

  10. Beiträge anzeigen #310
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Myra nickte Ryu im Schein der Fackel zu. Eigentlich hatte sich die junge Schneiderin gerade überall kratzen wollen, da dieser seltsame, graue Umhang wahrscheinlich von Flöhen verseucht war, aber nun stellte ihr Körper auf Kampf um. Sie spürte förmlich die Energiespritze, welche ihr durch die Nähe der Bedrohung ausgelöst wurde. Um aber die Situation zu wahren, versuchte sie natürlich zu wirken, wie es möglich war.
    "Beeil dich, alter Mann! Ich will nicht die ganze Nacht in dieser Kälte bleiben. Wozu bist du überhaupt fähig, wenn du es nicht einmal schaffst ein beladenes Maultier und mich zu einem sicheren Unterschlupf führen kannst.", keifte die Blonde ihren Mitschauspieler an und hätte sicherlich mehr Spaß dabei gehabt, wenn sie nicht plötzlich ein lautes Grunzen und Stapfen gehört hätte. Mit zittriger Stimme, wie es für einen alten Mann üblich war, warnte Ryu seine Begleiterin. Hysterisch schreiend floh Myra in den nahe gelegenden Wald, als die Truppe Orks im Fackelschein zu sehen waren. Noch nie zu vor hatte die Adlige soviele Orks gesehen. Während sie lief, hatte sie das Verlangen ihren Degen zu ziehen und um ihr Leben zu kämpfen, doch noch musste sie den Orktrupp tiefer in den Wald locken.
    Wie kleine Kinder, die einem Eichhörnchen folgten, rannten die Grünfelle blindlings den beiden Fliehenden hinter her. Als der letzte Ork die Waldgrenze durchschritten hatte und nicht mehr vom Orklager ausgesehen werden konnte, hörte die Schönheit das Surren von Pfeilen. Die Geschosse trafen den Trupp. Um sich herum hörte sie das Stöhnen der getroffenen Orks. Leise zog Myra ihr Schwert und schaute sich um. Sie stand hinter einem Baum. Ihre Brust hob und senkte sich schnell. Ein Pfeil sauste an ihr vorbei und direkt auf der anderen Seite des Baumes schrie ein Ork laut auf. Vorsichtig spähte die Grünäugige am Baum vorbei. Das Grünfell hatte den Pfeil in den Hals bekommen und versuchte sich aus der Schussweite zu bringen. Sie erinnerte sich an die Worte ihres Lehrmeisters. Ryu sagte, dass niemand zurück ins Lager kommen durfte, um die anderen zu warnen. Auch wenn der Ork verletzt war, hatte die Schneiderin Bedenken, ob sie diesen besiegen könnte. Vorsichtig lief sie dem Verletzten hinter her. Dieser drehte sich plötzlich um und schnaufte schwer. Die Axt hing bedrohlich über ihr, da sie sich gerade noch in den Schnee geworfen hatte. Der Ork schien irgendwas erkennen oder riechen zu wollen. Plötzlich wurde Myra von zwei großen Augen angeschaut und die Axt raste mit übermenschlicher Geschwindigkeit nach unten. Die Blonde rollte sich im Schnee zur Seite. Dann sprang sie nach vorn und schnitt dem Ork tief in die Kniekehle, sodass dieser zusammensank, aber immer noch versuchte nach ihr zu schlagen. So schnell sie konnte lief die Schönheit tiefer in den Wald zu den anderen Kämpfern. Hinter sich hörte sie den Ork röcheln, der wahrscheinlich gerade an der Halswunde zu grunde ging. Aber sie wollte davon nichts wissen. Sie hatte niemanden getötet.

  11. Beiträge anzeigen #311
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Der Plan war, die erste Angriffswelle der Orks schnell, präzise und ohne Verluste zu erledigen. Still warteten die Krieger auf ihren Posten und lauschten ihrer Umgebung. Die Bogenschützen hatten sich in Zweiergruppen zusammengetan und sich gut verteilt. Eine hatten die Äste von Bäumen erklommen, um eine bessere Sicht auf ihre Feinde zu haben. Die Nahkämpfer hielten sich einzeln hintern Bäumen versteckt und warteten mit gezogenen Klingen auf die Ankömmlinge.
    Die Nacht war außergewöhnlich still und ganz anders als im warmen Myrtana blieben die Tiergeräusche fast komplett aus. Nur das melancholische Uhun der Eulen erklang von Zeit zu Zeit.
    Ein Frauenschrei brach die Stille und spannte die Nerven aller bis aufs Äußerste. Um sich herum hörte Jarvo ein leises „Mach dich bereit“ und tat dies seinerseits ebenfalls. Er schielte dem Baum vorbei, der ihm Sichtschutz bot und erkannte Myra und Ryu, die sich vor fünf Orks zu retten versuchten. Pfeile surrten durch die Nacht und lösten Schmerzensschreie bei den Grünhäuten aus. Obwohl der Schmied ein guter Kämpfer war, offenbarte er dieses Geschick erst, nachdem die beiden den übrigen Trupp erreicht hatten und somit eindeutig in der Überzahl waren. Myra lief mit gezogenem Degen nur wenige Schritte an Jarvo vorbei und hatte einen panischen Ausdruck im Gesicht.
    „Jetzt!“, erschall Bhôrs Ruf und Krieger mit breiten Schultern und langen spitzen Schwertern erschienen hinter den Bäumen. Ihre Aufgabe war simpel und fast schon zu einfach. Die Bogenschützen hatten gute Arbeit geleistet und nun den Beschuss eingestellt. Einer der Orks lang schwer verwundet oder tot auf dem Boden und die übrigen vier waren ebenfalls nicht ungeschunden davongekommen. Zu zweit gingen die Sildener auf die Kolosse los, stürmten aus der Dunkelheit und stießen stumm und ohne Kriegsschreie den Orks ihre Klingen in die Brust. Mit seinem Schild fing Jarvo noch einen verzweifelten letzten Schlag des Gegners ab, bevor dieser grunzend zu Boden ging.
    Den übrigen machten den die Kontrahenten ebenfalls keine Probleme, sodass, nach einer kurzen Vergewisserung, dass keinem etwas zugestoßen war, die Freude bei den Männern groß war. Nur Myra kniete noch wie ein Häufchen Elend hinter einem Baum und starrte in die Dunkelheit. Ryu ging zu ihr und sprach ihr aufmunternde Worte ins Ohr, die den ersten Schock lösen sollten.
    Jarvo zog sein besudeltes Schwert durch den Schnee um es zu säubern. Es würde bald wieder Blut schmecken, das war gewiss.

  12. Beiträge anzeigen #312
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Wald vor dem Orklager, Südwesten-Nordmar

    Yared und Orthego hatten sich in den Büschen am Eingang der Lichtung, die man als für die Falle am besten geeignet befunden hatten, versteckt und gewartet, bis Dekker, der die Koordination der Bogenschützen übernommen hatte, das Feuer einstellen ließ. Dann waren sie den durch den Pfeilhagel verwundeten Orks, die noch unter Schock standen, in den Rücken gefallen.
    Schnell und effizient war das Niedermähen der Orks von statten gegangen. Der Überraschungsmoment hatte genau so gewirkt, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatten und Yared musste feststellen, dass, sollten sie weiter solches Glück haben, wohl auch die zweite Welle gut überstehen würden.
    Unterdessen räumte man die Leichen aus dem Schussfeld und den Angriffswegen der Nahkämpfer. Jarvo hatte vorgeschlagen vor dem zweiten zu erwartenden Angriff die Lichtung mit Fackeln zu umgeben, die man in die erde steckte, um die Zielgenauigkeit der Bogenschützen zu erhöhen, schließlich bedeutete jeder von den Pfeilen getöteter Ork einer weniger, der den Nahkämpfern gefährlich werden konnten.
    Yared hatte an den Fackeln etwas gebastelt und das brennbare Material so dosiert, dass die Fackeln nur kurze Zeit brannten, damit der Ansturm der Nahkämpfer aus der Dunkelheit geschehen konnte.
    Dann kamen die Späher zurück und berichteten, dass der Suchtrupp das Lager verlassen hatte. Schnell eilten alle auf ihre Positionen in Unterholz und Geäst.
    Grunzend und laut fluchend, betraten die Orks schließlich vorsichtig die Lichtung und entdeckten einige ihrer Totenkameraden. Yared gab einen imitierten Unkenruf von sich und die Fackeln wurden entzündet, sofort surrten ringsum in den Bäumen die Bögen und eine Schwarm Pfeile stieß auf die vom grellen Aufflammen geblendeten Grünhäute herunter. Da die Lichtverhältnisse diesmal besser waren, als beim ersten Ansturm, sackten gleich zwei der neun Orks in sich zusammen. Ein weiterer hielt sich gerade noch auf den Beinen, als die Nahkämpfer durch das Buschwerk brachen, allen voran die angsteinflößende Gestalt Ryus.
    Auch Orthego und Yared verließen ihr Versteck und nahmen es mit einem Ork auf, der einen schweren Streitkolben führte. Der Sappeur lockte ihn mit dem Schild und blockte die gewaltigen Schläge so gut es ging. Er hatte fast das Gefühl, sein Schild würde demnächst unter der Kraft des Monstrums zerspringen, als Orthego eine Lücke in der Verteidigung des Orks ausmachte und ihm das Schwert von der Seite in Leber und Gedärme stieß. Ein bestialischer Geruch entwich der Grünhaut, die röchelnd in sich zusammensackte.
    Geändert von Yared (18.08.2009 um 01:31 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Die blonde Schönheit lehnte rücklings an einem Baum und versuchte ruhig zu atmen. Nachdem sie in ihrer Lehre einen Scavenger ausversehen getötet hatte, war nun dieser Ork das nächste Lebewesen, was sie wahrscheinlich um dessen Leben gebracht hatte, obwohl sie noch indirekt an dessen Tod schuld war. Ryu kam zu ihr und wollte der jungen Schneiderin wahrscheinlich gerade wieder einige philosophischen Weisheiten über den Krieger näherbringen, da hörten sie schon die nächsten Orks brüllen, als diese von den Pfeilen der Sildner getroffen wurden. Doch diesmal wichen einige der Grünfelle aus und stürmten direkt zu den beiden durch. Ihr Lehrmeister riss seine Klinge aus der Halterung und stürmte den Gegnern entgegen. Zaghaft zog auch die Adlige ihre Waffe und tastete sich langsam nach vorn. Während Ryu sich ganz im Kriegerstil gegen die Orks wehrte, schlich sich die Grünäugige von hinten an und hoffte ihrem Begleiter helfen zu können.
    Myra staunte mit welcher Leichtigkeit ihr Lehrmeister den Zweihänder führte, wo sie noch starke Probleme mit hatte. Doch dann schüttelte sie sich von diesen Gedanken frei, schließlich wollte sie Ryu helfen und nicht seinen Kampfstil bewundern. Ein Ork kam gerade durch das Gebüsch auf den kämpfenden Ryu zu gerannt. Das Grünfell hob die Axt, um den Lehrmeister von der Seite zu treffen. Doch blitzschnell stach die junge Schneiderin mit ihrem Degen nach vorn und traf genau die Waffenhand des Angreifers. Laut stöhnte der Ork auf und sah finster zu der Schönheit. Ohne Waffe, aber nicht weniger gefährlich, ging dieser auf Myra los. Noch nie hatte sie gegen einen Gegner ohne Waffen gekämpft und wusste gar nicht so richtig, wie sie die Schläge parieren sollte.
    Dann erinnerte sie sich an die Waffe, die sie von Yared bekommen hatte. Sie kramte die Granate aus der Tasche. Die Schönheit duckte sich unter einem Schlag hindurch und steckte die gezündete Granate von unten in die Hose des Orks. Dann stach sie mit ihrem Degen nach oben, doch das Grünfell hielt die Klinge ihrer Waffe fest und zog die junge Schneiderin zusammen mit der Waffe nach oben. Als plötzlich die Granate zündete und der Rauch sich von unten nach oben am Körper des Orks aufstieg. Verwunderte betrachtete ihr Gegner das Räucherwerk und ließ sie deswegen leichtsinnigerweise fallen. Von ihrem Überlebenswillen geleitet, stieß sie mehrmals in den Nebel vor und hörte immer wieder nur einen Stöhnen. Myra wusste nicht, ob sie den Ork traf oder ob dieser nur wegen den Rauch nicht richtig atmen konnte. Sie führte einen starken Streich von oben aus und kurze Zeit später spritzte eine Flüssigkeit aus dem Nebel in die Nacht und ließ sich auf dem Schnee nieder. Erschrocken ging die Adlige zurück und betrachtete ihr Schwert. Daran klebte eindeutig Blut.

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    Jarvo ist offline
    Sie hatten einen Sturm entfesselt, der nun gebändigt werden musste. Sehr schnell, schneller als erwartet waren den fünf getöteten Orks neun weitere gefolgt. Ein Kampf, der nun nicht mehr von der Überraschung, sondern von dem puren Talent bestimmt sein würde, folgte.
    In der Dunkelheit hatte Jarvo seinen Partner, einen Manne Bhôrs aus den Augen verloren und stand nun einem der mächtigen Geschöpfe genau gegenüber. Um sich herum hörte er Kampflärm und die Nacht wurde von dem tierartigen Gebrüll der Orks gestört. Stinkend, über zwei Köpfe größer als der Barde und mit einem schweren Streitkolben bewaffnet. Dunkel und voll von Rissen war der Panzer, der aus gegerbter Trollhaut zu bestehen schien und ebenso stark roch, wie seine Besitzer.
    Ohne zu hadern holte der Ork aus und schlug zu. Jarvo sprang zu Seite, doch anstatt einen Konter setzen zu können, riss das Ungetüm seinen anderen Arm herum, in dessen Hand er einen Krummdolch hielt. Nur eine handbreit sauste die Klinge an Jarvos Gesicht vorbei und machte ihm deutlich, dass er es hier mit keinem Mensch zu tun hatte. Orks waren stärker, größer und brutaler und kämpften nach keinem Schema…
    Der Barde hielte den Griff seines Schwertes fest umklammert und versteckte seinen Kopf hinter dem Schild. Der Ork schien zu grinsen, als er das zweite Mal ausholte, einen gewaltigen Sprung nach vorne machte und Jarvo weder ausweichen noch überlegen konnte. Der Stahlschild nahm die meiste Wucht des Angriffs, doch musste ein Preis dafür gezahlt werden. Stechender Schmerz fuhr durch seine linke Schulter und jegliches andere Gefühl wich. Jarvo spürte, wie sein Schild zu Boden sank. Schnell streifte er den nun überflüssigen Ballast ab und riss das Schwert in die Höhe.
    Triumphierend lachte der Ork und zischte in Fremden Zungen vor sich hin. Ein Pfeil schwirrte durch die Luft und traf die Grünhaut in die Seite. Keinen Moment zu spät, denn schon holte er zu einem neuen Schlag aus, der nun abrupt in der Luft anhielt.
    Der Treffer war nicht tödlich, doch lenkte er genug ab. Jarvo sah seine Chance, stach mit dem Schwert gerade nach vorne und durchbohrte den Schädel in einem Stich. Ein Zucken, ein Gurgeln und ein gewaltiger Fleischberg fiel vorne über.
    Erleichterung überkam den Barden, doch wurde ihm schnell bewusst, dass er schutzlos und mit einem ausgekugelten linken Arm dastand. Doch an einen Rückzug war nicht zu denken. Nicht so kurz vor dem Sieg. Er rannte auf zwei Waldläufer zu, um ihnen helfend beizustehen.

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Wald vor dem Orklager, Südwesten-Nordmar

    Die Reihen der Gegner lichteten sich bald, jedoch hatten die Waldläufer den Kampf nicht so schadlos überstanden, wie den vorherigen. Waren es nach dem ersten Suchtrupp nur leichte Blessuren und blaue Flecke gewesen, gab es nun einen Toten, einen Waldläufer aus Bhôrs Patrouille, der unter der mächtigen Axt eines Orks gefällt worden war, und mehrere nicht mehr weiter einsatzfähige, darunter auch Jarvo, dessen Schildarm offensichtlich ausgekugelt war.
    Auch Yared war nicht blessurenfrei davongekommen, doch dank Orthegos beherztem eingreifen keine ernsthafte Verletzung davongetragen. Die nächsten Schritte folgten, wie geplant.
    Ryu der zwei Orks im Alleingang genommen hatte und außer, dass er etwas außer Atem war, keine Verletzung davon getragen hatte, wurde mit vier unverletzten Bogenschützen Bhôrs auf die andere Seite des Tals geschickt. Sie sollten dort über Nacht aufpassen, dass sich die im Orklager verbliebene Wachmannschaft nicht aus dem Staube machte und womöglich Hilfe holte.
    Dann schickte Yared Murdoc zu Ivo, der auf die Tiere aufgepasst hatte, und bald erschienen beide wieder samt der Lasttiere und Pferde auf der Lichtung. Zunächst lag das Augenmerk auf der Versorgung der Verletzten, während eine weitere Gruppe Kundschafter vor dem Frontausgang des Orklagers Stellung bezogen.
    Zum Glück war einer von Bhôrs Leuten ausgebildeter Barbier, ein stämmiger Kerl, dem es ein leichtes war, die Schulter des Barden wieder einzurenken, bevor eine Schwellung dies unmöglich machen würde. Obwohl die schmerzhafte Prozedur glückte und der Knochen wieder ins Gelenk zurück sprang, würde Jarvo wohl die nächsten Tage nicht im Stande sein, das schwere Stahlschild tragen zu können.
    Unter Aufsicht des Sappeurs wurde dann ein notdürftiges Nachtlager im Unterholz unweit des Orklagers errichtet, damit man die möglicherweise fliehenden Grünhäute gut im Blick hatte. Mit der Erstürmung des Lagers, so hatte man vereinbart, würde bis zum nächsten Tag gewartet werden, alldieweil alle nach den Kämpfen recht fertig und müde waren und unkonzentrierte Krieger nicht selten unbedacht ihr Leben ließen. Ein Toter war genug für diesen Abend, wobei man bei dieser niedrigen Bilanz wirklich nur von Glück reden konnte.
    Und so legten sich alle bis auf ein paar Wachen, schlafen, nachdem man die Orkleichen gezielt gefleddert hatte. Letztlich konnte man durchaus viel von dem, was diese bei sich trugen, noch weiterverwenden oder einschmelzen. Die Grünhäute waren nun mal kein schlechten Handwerker und ihr Stahl war in seiner Qualität nicht zu verachten, wie Ryu, der Waffenschmied, bemerkte.
    Es war ein Anstrengender Tag gewesen und der folgende würde ebenfalls anstrengend werden, weshalb der stellvertretende Lagermeister recht froh, sich neben einem warmen Feuer ausruhen zu können.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Die Nacht über hatten Bhôr, Myra, Ryu und einer der Waldläufer Bhôrs im Dickicht, nahe dem hinteren Eingang zum Orklager Halt gemacht, um weitere Bewegungen der Biester zu beobachten und im Notfall einzugreifen. Mittlerweile hatte der Hayabusa sein Reisegewand abgelegt und saß nun nur noch in seiner richtigen Kampfausrüstung da. Vermummt und mit dem falkenartigen Stirnschutz auf dem Kopf. Er war auf einen Kampf aus. Mehr als das sogar: Er wollte dem Tode wieder einmal ins Gesicht lachen und seine Herausforderung mit den Füßen treten. Während der Nacht hatte Yared, der wohl ein recht flinkes und geschicktes Kerlchen war, was schnelle Fertigungen anging, dem vierköpfigem Trupp ein langes Brett gefertigt und zukommen lassen, dass sie über den Graben zwischen dem Lager und ihrer Position bringen sollte. Nach den Beobachtungen des Hayabusas befanden sich, wenn überhaupt nur noch wenige Orks im Lager. Mit Sicherheit konnte man sie wohl nur noch an einer Hand abzählen. Doch flüchten würden sie wohl nicht. Immerhin hatten sie ihre eigene, kleine "Brücke" zurückgezogen und sich nun in ihrem halbwegs sicheren Lager verkrochen. Scheinbar hatten sie nichts geahnt von den Vieren, die dort lauerten. Und nun, da die Dämmerung langsam schlug, begann auch die Stunde des Jägers und der Gejagten.

    Es hatte keinen Zweck mehr zu warten. Sie würden bald zuschlagen. "Haltet euch bereit. Bhôr... Du und Lollonidas, ihr werdet das Brett bereit legen. Myra, du wirst mir folgen und sobald wir drin sind helfen, die restlichen Orks zu fällen. Versucht euch mindestens zu zweit um einen zu kümmern. Bhôr wird einen alleine schaffen und ich kann es im schlimmsten Falle auch mit zweien aufnehmen. Bereit? Gut, dann los!"

    Ohne weiteren Kommentar preschte die Truppe aus dem Gebüsch heraus. An erster Stelle die Brettträger, die auf den Graben zurannten, dicht gefolgt von Ryu, neben dem Myra schnell hinterher rannte. Nun musste alles schnell gehen, wenn die vier Sildener den Vorteil der Überraschung voll auskosten wollten. In einer, scheinbar einzigen Bewegung wurde das Brett auf Seiten der Anstürmer befestigt und so festgehalten, dass Ryu mit seiner Schülerin im Schlepptau in Sicherheit den Graben überqueren und sich der ersten Orks gewahr werden konnte. Sie waren verteilt. Das sagte ihm zumindest seine Nase. Auch wenn es schwer war in einem, nach Ork stinkenden Lager einzelne dieser Dinger festzustellen, so konnte er doch zwei in einem Zelt erahnen und einen weiteren am Lagerfeuer, wie er gerade völlig auf einen Brocken Fleisch konzentriert zu sein schien.

    Doch Orks waren nicht dumm. Kaum war Ryu zu nahe an den Ork herangetreten, hatte dieser sich umgedreht, laut gebrüllt und zu seiner Hellebarde gegriffen. Doch zu spät. Der Hüter war schon zu nahe an seinem Feind, als dass ihm seine lange Waffe noch etwas genutzt hätte. Ein mächtiger Hieb, den der Hayabusa von oben herab nach unten zog spaltete dem Grünfell alsbald den Schädel und verteilte dessen Hirnmasse quer über den Boden, nachdem diese einen kurzen Flug durch die Luft erlebt hatte. Auch, wenn der Ork mit seinem Schrei kurz vor seinem Tode seine Brüder alarmiert hatte, so war es nun doch einer weniger, als die anderen aus den Zelten kamen. Und, zu Ryus Überraschung befand sich sogar einer dabei, den er ganz für sich haben wollte. Der Schwertmeister erkannte einen "richtigen" Orkkrieger vor sich, wenn er ihn sah. Schwer gerüstet und mit einem, für Menschenverhältnisse Dreihänder stiefelte diese respekteinflößende "Person" aus einem der anderen Zelte, wo er seinen verbliebenen zwei Kumpanen den Angriff befahl. Doch diese wurden alsbald von Bhôr, Lollonidas und Myra angehalten, sich erst ihnen im Kampf zu stellen.

    Ryu hingegen hatte andere Pläne. Er konnte die Anspannung in den Augen seines Kontrahenten erkennen. Seine Nase vernahm den, wenn noch immer stinkenden, für Orks "erhabenen" Geruch, den ein Krieger wie er trug. Der Geruch von Blut, dass schon so oft an seinen Pranken geklebt hatte. Dies würde ein Schlachtfest werden. Der Tiger hatte erstes Blut an seiner Klaue kleben... Und es verlangte ihm nach mehr. Seine Klaue - Sein Schwert dürstete danach, sich mit der Beute zu messen und den Sieger der Jagd zu ermitteln...

  17. Beiträge anzeigen #317
    Ritter Avatar von Ollowyn
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    Ollowyn ist offline
    Der Bogenschütze saß an einen Baum gelehnt auf den Wurzeln eben dieses Baumes und genoss die Stille des Waldes. In den letzten Tagen hatte er die Wildnis von Nordmar erkundet und nun war es für dn jungen krieger an der zeit wieder zum hammerclan zurückzukehren.

    Doch plötzlich störte etwas die ruhe die den Kundschafter momentan umgab, ollowyn richtete sich langsam auf und beobachtete die nähere umgebung.
    Auf den ersten blick schien nichts in der nähe zu sein. Der Nordmarer nahm an das ein Tier das geräusch versacht haben musste, doch im nächsten moment wiederholte sich das geräusch wieder und diesmal schien es noch näher zu sein als beim ersten mal.
    Kniend schaute sich ollowyn abermals um und entdeckte einen Mann der ein paar Schritte von ihm entfernt durch den Wald lief. Dieser jedoch schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, so beobachtete der kundschafter den mann einen moment lang und musterte ihn.
    Er sah nicht so aus als ob er zu den Orks gehörte, wie ein assasine oder Nomade sah er auch nicht aus und was sollte schon ein assasine hier in Nordmar wollen. Außerdem war der Fremde nicht bewaffnet.

    Nachdem er also davon ausging das von dem mann keine gefahr für ihn ausging und der Mann ein Stück näher an ihn herangekommen war stand Ollowyn auf und sagte "Hey du! So ganz alleine hier untwerwegs? Hast du ein bestimmtes Ziel vor Augen?" Sichtlich erschrocken drehte sich der Fremde zu ihm um und sah ihn an.

  18. Beiträge anzeigen #318
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Mutig wie noch nie hatte sich die Blonde zusammen mit zwei anderen Waldläufern den anstürmenden Orks gestellt. Eigentlich waren sie zahlenmäßig im Vorteil - 3 gegen 2 - aber es waren drei Menschen, von denen die Grünäugige wahrscheinlich wegen ihrer geringen Erfahrung eher nicht als wirklicher Gegner galt, gegen zwei kampferprobte Orks. Wutschnaubend kamen die beiden Grünfelle auf die kleine Gruppe zu, während sich Ryu scheinbar auf einen anderen Ork fixierte. Die drei sprachen sich nicht ab, sondern hoben einfach nur ihre Waffe, um sich gegen die Gefahr zu wehren. Finster schaute die Schneiderin einem der Gegner tief in die Augen und stürmte los. Hinter ihr rannten ihre beiden Mitstreiter ebenfalls los. Flink duckte sich Myra unter den zwei ersten Schlägen der Orks hindurch und die anderen beiden Waldläufer sprangen mit gezogenen Waffen auf die Orks zu. Mit einem kräftigen Hieb wurde einer von denen zur Seite geworfen, sodass die Adligen kurzzeitig nur noch einen Mitstreiter an. Sie stach von hinten in den Rücken eines Grünfelles, der als er dies bemerkte sich umdrehte und die Blonde ergriff, während sich der andere Ork um den anderen Waldläufer kümmerte.
    Die Grünäugige strampelte im Griff des Grünfells, welcher sich scheinbar einen Spaß daraus machte die junge Schönheit strampeln zu lassen, doch wurde dessen Griff immer festern.
    Quäl dich nicht weiter, lass mich dieses Tier erledigen., mauzte eine Stimme in ihrem Kopf.
    Sie hatte gar keine Kraft, um sich mit ihrem Hausgeist zu streiten, doch wollte sie sich auf das wesentliche konzentrieren, wie sie es gelernt hatte. Von unten wollte sie in den Arm des Orkes stechen, doch dieser bemerkte es zu früh, riss ihr die Waffe aus der Hand und warf diese zur Seite. Mit einem lauten Klirren landete die Klinge auf dem eisigen Boden. Verzweifelt schlug die Blonde mit ihren Fäusten auf den mit Fell überzogenen Arm.
    Nun reicht es, ich will nicht in deinem Körper sterben!, fauchte es in ihrem Kopf.
    Plötzlich durch fuhr ein schrecklicher Schmerz den Kopf der jungen Adligen. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Verzweifelt versuchte sie das aufkommene Gefühl zu unterdrücken, doch dann war die Barriere durchbrochen und sie schaute aus der hinteren Reihe ihres Bewusstseins ihren folgenden Taten zu.
    Die Augen funkelten hellgrün den Ork an, welcher über diese Veränderung etwas verwundert war, sich aber schnell wieder einfing. Darauf spreitzte Myra ihre Finger auseinander und krümmte diese versteift, bevor sich diese mit voller Kraft in den Arm ihres Gegners rammten und tief in das Fleisch bohrten. Der Griff lockerte sich etwas, sodas sich die Blonde herausringen konnte. Wütend schlug der Ork mit seiner großen Axt nach ihr, doch elegant und flink bewegte sich die junge Schneiderin zu ihrem Degen und hob diesen auf und fauchte dann das Grünfell an.

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    ~Its the Eye of the Tiger~

    Während der Kampf der anderen schon lange entbrannt war, umkreisten sich Ryu und der Orkkrieger noch immer. Erste Blicke waren ausgetauscht. Jeder erkannte in den Gesichtszügen des anderen kleine Gesten der Herausforderung, aber auch des Respektes voreinander und vor dem Kampf um Ehre und den Preis, sein Leben fortführen zu dürfen. Es schien schon fast so, als hüllte die Nacht beide Krieger in einen heißen, undurchsichtigen Raum, der in Flammen aufgehen würde, sofern nur ein noch so kleiner Funke übersprang. Noch immer fixierte der Hüter seinen Kontrahenten mit einer tierischen Eigenart, die der eines wahren Jägers entsprach. Jeden Muskel, jede Zuckung des Orks versuchte er, begleitet von leisem Zähneknirschen zu analysieren, bevor er sich auf die Beute stürzen würde. Seine Lippen fühlten sich so trocken an. Langsam fuhr die Zunge des Hüters über sie und führte ihnen wieder eine wohlige Nässe zu, wie ein spontaner Regen in der Wüste. Ryu konnte die Anspannung in seinem Körper fühlen, wie er sie auch dem Grünfell ansah. Hier standen sich wahre Krieger gegenüber. Wilde, bestialische Kämpfer, die nur ein Ziel vor Augen hatten: Diesen Kampf, diese Jagd für sich zu entscheiden.

    Ein kühler Wind zog zwischen den Beiden hindurch. Dies war das Zeichen. Das Zeichen, dieses Kräftemessen ausbrechen zu lassen und ungeahnte Formen der Kampfkunst aufeinander treffen zu lassen. Ein lauter Schrei von seiten des gepanzerten Orks traf auf das wilde, tierische Brüllen des Behemoths, während beide aufeinander zustürmten. Ihre Waffen hoch erhoben und bereit, den anderen niederzumachen. Ohne Gnade. Nichts würden sich die beiden schenken. Mit einem ohrenbetäubendem Krachen stürzten beide Klingen aufeinander. Der Ork hatte weit ausgeholt und Ryu ebenso. Nun war es in Fahrt. Das Kräftemessen. Durch die Beseelung, die die Natur ihm verliehen hatte, stand der Hayabusa dem Ork in Sachen Kraft so gut wie in nichts nach, was seinen mächtigen Gegenhieb wohl sonst auch unmöglich gemacht hätte. Angesicht zu angesicht standen sich die beiden Krieger gegenüber, während sie ihre Kräfte spielen ließen. Das Ryu-Ken, das Schwert, dass für den Behemoth wie die Klaue für einen Tiger schien wirklich eine derart harte Klinge zu sein, dass sie den Zweihänder des Orks so schadlos überstanden hatte. Doch irgendwann musste diese Pattsituation ein Ende haben.

    Seine Kräfte sammelnd, bereit nicht von dem Ork überrannt zu werden, schnellte der Schwertmeister so schnell er konnte nach hinten und dann zur Seite zurück, was das ganze Gewicht des Grünfells in Verbindung mit dessen Kraft das Gleichgewicht ebenjenem kostete und dieser nach vorne vorstolperte. Eine Gelegenheit hatte sich ergeben! Der Zeitpunkt die Beute zu schnappen! Doch Vorsicht war geboten! Auch wenn es so einfach aussah... Das war es bei weitem nicht. Scheinbar war der Ork vorbereitet gewesen, sonst hätte er seine Klinge nicht zur Stütze genutzt, um sich vor einem Sturz abzufangen und einen schnellen Drehungsschlag zu vollführen, der den Jäger wieder auf Distanz trieb, wobei ihn dies fast den Kopf gekostet hatte. Nun war der Ork an der Reihe. Schnaubend stapfte er mit schnellen Schritten auf Ryu zu, die Klinge zu einem horizontalen Schlag auf Brusthöhe ausgeholt und bereit zuzuschlagen. Was sollte der Schwertmeister nun tun? Für einen Sprung war es zu hoch und zum hinwegducken... Er würde die einzige, verbleibende Möglichkeit nutzen: Er rannte direkt in den Schlag hinein, ließ sich jedoch um haaresbreite unter der Klinge hindurch fallen und rutschte nun auf den Ork zu. Die Klinge auf die Stelle zwischen den Bein und Oberschenkelschienen gerichtet. Ja! Hier würde er seine Beute zuerst verwunden, ehe er noch ein wenig mit ihr spielte! Und es klappte sogar, auch wenn der Ork durch einen Schritt die Klinge nicht völlig durch das Bein gerammt bekam. Der Hüter war mit seiner Klinge trotzdem am Fleisch "abgerutscht" und hinterließ eine klaffende Wunde. Doch dies hatte seinen Preis: Durch die Pranke, die ihn unerwartet gepackt hatte, hatte er den Griff um sein Schwert verloren, welches nun, noch immer durstig nach Blut im Dreck lag. Der Tiger war nun also ohne seine Klaue... Augenscheinlich, doch wie sah es mit der Wirklichkeit aus?

    Wütend hielt der Ork den Sildener vor sich und brüllte ihm direkt ins Gesicht. Der Gestank von verfaultem Fleisch und anderen, undefinierbaren Dingen trat ihm in die Nase. Angewidert brüllte Ryu zurück. Das Brüllen des Tigers erklang! Das Brüllen des Behemoths! Nun schien die Grimasse des Orks zu grinsen. Ryu erkannte, wie sich eine Narbe über das rechte Auge des Koloss zog, die noch recht frisch schien. Und immerhin... seinen Arm hatte der Hayabusa noch frei. "Morra... Erbärmlich... Hahaha!" spottete er, während die Pranke zudrückte und Ryu den Schmerz allmählich in seiner linken Schulter fühlte, an der er gepackt wurde. Doch er ließ sich nichts anmerken. Noch war die Jagd nicht vorbei. Hämisch grinsend schaute der Tiger den Ork an. "Morra? Nh...Hehehe... Ich bin kein Morra..." Weit holte Ryu mit seinem Fuß aus. Viel Kraft steckte er in diesen Tritt, der gegen die Platte vor der Magengegend des Orks hing. Niemand würde ihn besiegen. Den Jäger. Ein gewaltiger Brüller befreite sich aus dem Mund des Hayabusas, während er seinen Fuß gegen die Platte führte. Ihm war klar, dass seine Knochen nicht aus Stahl waren, doch mächtig genug, trotz der Schmerzen die es mit sich brachte, eine Delle in die Platte zu treten. Dies schien der Ork nicht erwartet zu haben. Völlig überrascht und ein wenig ächzend durch den Druck der Platte torkelte das Grünfell zurück, den Hayabusa, wenn auch mit gelockertem Griff noch immer an der Pranke. "Ich bin..." Ryu knurrte wütend wie ein wildes Tier. Wie das Tier, dass in ihm steckte. Das er war. Sein Schwert war eine Klaue. Doch seine Faust... Die andere. Nun, da der Ork gerade locker gelassen hatte, sammelte der Hüter alle Kraft, die in seiner Faust steckte und ließ diese, erneut mit einem gewaltigen Brüller auf das Gesicht des Orks niederpreschen. Gezielt auf die Stelle mit der frischen Narbe. Ein lauter Schmerzensschrei seitens des Orks raunte durch die Luft, als dieser den Hayabusa fallen ließ und sich seine Gesichtshälfte hielt. Ryu versuchte einen Moment zu verschnaufen. Doch was er roch spornte den Jäger noch mehr an. Blut. Das Blut seines Gegners, dass unter dessen Pranke hervorquoll... An dessen Kniekehle... Und wie hilflos die Beute nun da niederkniete... Ein Auge verloren... Nicht mehr im Begriff, richtig zu laufen... Und dennoch erwehrte sich der Ork dem Unausweichlichen, indem er mit seiner freien Hand sein Schwert griff und es, wutentbrannt schreiend nach dem Hüter schwang.

    -Ich werde dir zeigen, wie dein Artgenosse mich genannt hat. Ich werde dir zeigen, warum ich dir überlegen bin. Ich werde dir zeigen... Was ich bin!- dachte er nur, schnaufte ein paar mal durch und rannte auf den Ork zu, sich unter seinen unkontrollierten, wilden Schlägen geschmeidig und dennoch äußerst knapp hinwegduckend. Der Hayabusa versuchte jeden Schmerz in seinem Fuß und auch in der Faust zu ignorieren, während er sich immer weiter bewegte und schließlich, nah genug am Ork mit seine Ferse in die blutende Kniekehle rammte. Doch selbst Ryu hatte nicht damit gerechnet, dass der Ork, der erneut brüllend auf die Knie gegangen war, den Hayabusa noch, allem Anschein nach vollstens mit seiner Klinge erwischte. Doch er war verschwunden. Röchelnd und nervös schaute der Ork sich um. Der Morra war nirgends zu sehen. Dabei hätte die Klinge ihn doch erwischen müssen! Das Grünfell schien mehr als unsicher. Der Geruch von frischem Schweiß verriet es. Ja, es war erkennbar auch unter dem Schweiße des Kampfes. Der Jäger, der für einen auch noch so kleinen Moment zur Beute geworden war, hatte wieder die Oberhand über die Jagd. Zu schnell hatte er sich bewegt und nun befand er sich hinter seinem Widersacher. Seine Zähne fletschend und leise knurrend schritt er auf den Ork zu, bis er nahe genug war, um auf dessen Rücken zu springen. Als die malträtierte Kampfmaschine der Besatzer Myrtanas dies bemerkt hatte, sprang sie urplötzlich wieder auf, mit den Armen wild nach hinten greifend, versuchend den Hayabusa von sich herunter zu werfen. Doch hatte der Behemoth seine Beute einmal gefasst, so würde er sie nicht mehr loslassen. Sie stand ihm zu! Ihm ganz alleine! Dieser Sieg war ganz sein eigen! Wütend und brüllend packte er das Kettenhemd am hinteren Kragenteil, während er immer fester zudrückte und den Versuch startete, die Ringe auseinander zu ziehen. Mit jeder Sekunde, die er fester drückte, spürte er ebenso, wie sich das, Metall langsam in sein Fleisch fraß. Doch für Schmerz war nun keine Zeit! Die Zähne zusammengebissen und trotzdem einen furchtbaren Laut der Anstrengung preisgebend, spannte er jeden einzelnen Muskel an. Dicke Adern traten an seinen Armen hervor, wie auch an der Stirn des Behemoths, während die Ringe langsam nachgaben und nach und nach zwischen all dem Blut auseinanderrissen und einzelne Splitter sich in die Handflächen des Schwertmeisters bohrten. Nun waren die Ketten nicht mehr schützend um den Hals des Kriegers gelegen. Noch immer wedelte der Ork umher, schaffte es auch ein paar mal, den Hayabusa zu treffen. Doch trotz der Platzwunde, die er schon am Kopf hatte, gab der Hüter nicht auf. Trotz dem Blut, dass zwischen seinen Augen herunterlief, neben all den Wunden, die er während des Kampfes erlitten hatte.

    Wütend und schon fast blind vor diesem berauschenden Kampfgefühl, das alle Emotionen nur auf das Vernichten und Ausradieren seines Gegners zielte, packte er nun dort zu, wo der Kiefer seiner Beute saß. Vielleicht auch ein gutes Stück davor. In dem hitzigen Gefecht hatte er seine Beute dort gepackt, wo er es am besten konnte. Mit aller Kraft bohrte er seine Fingernägel, die an manchen Stellen teilweise einrissen in das fellige Fleisch, woraufhin der Ork nur weiter schrie und der Hayabusa weiterhin mit aller Kraft zog. Doch das Urteil war klar...

    -Keine Gnade! Kein Entrinnen! Es ist der Wille der Natur! Es ist der Wille und das Recht... Des Stärkeren!-

    Schließlich schien der Ork sich zu beruhigen. Sein Zappeln wurde nach einem letzten, kurzen und wildem Aufbauen wieder weniger. Dafür röchelte er umso mehr. Der Jäger hingegen war noch immer angestrengt. Seine Finger hatten sich nun regelrecht in den Hals seiner Beute gefressen, bis er es greifen konnte... Das Stück, dass ihn zu seiner Trophäe führte. Nun war es nur noch ein leises Knacken, das zu hören war, ehe der Ork für alle Zeit verstummte und nun gänzlich zu Boden fiel. Die reißende Bestie in Menschenform noch immer auf seinem breiten Rücken. Ryu ließ seine Muskeln einen Moment ruhen. Der Kampfrausch hielt jedoch noch immer an. "Ich bin..." Noch einmal schrie er lauthals, wie es für den wilden Jäger, den Behemoth gebührend war auf! Doch diesmal war es ein Wort, dass die Orks nur zu gut kannten und mit dem er selbst vor längerer Zeit einmal "geehrt" wurde.

    "SHABA-KAR!"


    Und mit diesem, endgültigen Schrei, der den Tod des Orks endgültig besiegelte, nahm sich der tierhafte Krieger seine Trophäe, die er hoch ins Mondlicht hielt. Noch während des Schreis, starrten die toten Augen des Orks, der nur noch an dem abgebrochenen Rest seiner Wirbelsäule hing ins Mondlicht. Doch auch der lauteste Siegesschrei verstummte irgendwann, während der Kampfrausch nachließ. Denn, nachdem alles verstummt schien, bemerkte Ryu erst den Schmerz, der beim Nehmen seiner Trophäe entstanden war... Durch den starken Ruck hatte er seinen linken Arm völlig ausgekugelt... Die Wunden taten ihr Übriges, wie auch sein gestauchter Fuß... Selbst für einen Schwertmeister wie ihn waren die Schmerzen zuviel... Und selbst er verlor irgendwann das Bewusstsein... So wie jetzt...
    Geändert von Ryu Hayabusa (18.08.2009 um 23:32 Uhr)

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    Myra ist offline
    Myra hörte immer wieder ein Brüllen, doch konnte sie nicht eingreifen oder sich umsehen. Ihr Hausgeist hatte vollkommen die Kontrolle über ihren Körper genommen und gab ihr keine Chance in ihr Leben einzugreifen. Noch immer dauerte der Kampf mit dem Ork an, welcher sich nicht so recht entscheiden konnte, wen er zu erst angreifen sollte. Die Blonde sprang von einem Bein aufs andere bevor sie nach vorn stürtzte. Sie hatte nicht mehr Kraft als sonst, aber ihr Geist schien besser über ihre Kräfte aushalten zu können, als sie es immer tat. Gezielt rannte sie auf ihren Gegner zu, der sich gerade fälschlicherweise für den anderen Waldläufer entschieden hatte. Noch bevor sich das Grünfell um drehen konnte, sprang die junge Schneiderin diesem auf den Rück und stach den Degen in die Schulter. Wieder wurde sie von einer felligen Hand ergriffen, aber diesmal zu Boden geworfen. Kurz darauf sank auch der Ork zu Boden als der Waldläufer ihm eine Klinge quer durch den Brustkorb getrieben hatte. Nun mussten sich die beiden nur noch um einen Ork kümmern, der in diesem Moment auf die beiden zu gestürmt kam und mit einem Kräftigen Hieb beide Sildner von den Füßen riss. Wieder landete die Grünäugige auf dem eisigen Boden. Ihre Gedanken brodelten vor Wut, doch der Hausgeist unterdrückte dies. Dessen Ziel war das Überleben. Die gewaltige Axt ihres Feindes schlug neben ihr den Boden ein, genau zwischen sie und ihren Mitstreiter. Schnell sprangen beide auf und rannten auf den Ork zu, welcher scheinbar schon viel Kampferfahrung hatte, denn mit zwei gekonnten Streichen hatte er die beiden wieder auf Abstand gebracht. Plötzlich war ein Schehmen hinter dem Grünfell zu erkennen. Als dieser dies bemerkte, war es schon zu spät. Der dritte im Bunde, welcher gleich am Anfang fortgestoßen war, hatte dem Ork seine Waffe in die Schulter gestoßen. Die Gelegenheit nutzten die anderen beiden. Sie stürmten auf den Feind zu und rissen diesen mit vereinten Kräften zu Boden. Das Grünfell wehrte sich heftig, doch ein gezielter Stich des dritten Waldläufers beendete die Sache.
    Die Adlige rollte sich von dem Toten hinunter auf den eisigen Boden und blickte in die Sternennacht. Mit jedem Stern, den sie ansah, kam ein Stück ihres Bewusstseins wieder zurück. Der Hausgeist hatte seine grausige Tat vollendet. Und mit ihrem Bewusstsein kam auch das Gewissen in ihren Kopf zurück.

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