Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »
Ergebnis 101 bis 120 von 401
  1. Beiträge anzeigen #101
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Mit flatternden Augen erwachte Chala. Die See schien unruhig zu sein, denn das Schiff schaukelte sehr stark. Der Wind keuchte über sie hinweg, begleitet vom Gesang der Möwen.
    Möwen singen doch gar nicht, die kreischen, waberten die Gedanken langsam in ihr Bewusstsein, und das Keuchen klingt gar nicht nach Wind.
    Wie zur Bestätigung war ein Husten zu hören und erschrocken riss Vered die Augen auf. Sie sah den schwankenden Boden vor sich und spürte, wie ihre Beine in der Luft hingen. Ihr Oberkörper wippte immerzu gegen etwas Ledernes und ihre Zöpfe schleiften über die Erde. Sie wehrte sich gegen den Griff ihres Trägers und strampelte mit den Füßen. Ein erstaunter Ausruf und ein Griff der sich lockerte, gingen einer unsanften Landung voran, die die junge Frau mit ihren Händen so gut es ging abfederte.
    Sie hörte, wie der Kerl, der sie Augenblicke zuvor über die Schulter geworfen getragen hatte, etwas zu ihr sagte, doch sie verstand ihn nicht.
    Sie versuchte aufzustehen, um nicht vor ihm im Staub zu liegen, doch ihre Beinen schienen nicht zu mehr fähig zu sein, als kraftlos hin und her zu zucken. Kleine Wunden übersäten ihren linken Oberschenkel und dieser Anblick brachte die Erinnerungen hervor, wie es zu ihrer Ohnmacht kam.
    Diese kleinen Samen hatten plötzlich angefangen zu sprießen, als würde ein Wachstumsprozess von Wochen in wenigen Sekunden vonstatten gehen. Die Ranken hatten sich um ihre Beine gewickelt und etliche Schmerzspitzen waren durch ihren Körper gezuckt. Dann war ihr schwarz vor Augen geworden.

    Der Kerl, dessen Griff sie soeben unsanft entkommen war, war der gleiche, wie derjenige, der sie vor der Echse gerettet hatte. Er war von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet. Das Leder schien sich geschmeidig an seinen Körper zu schmiegen und war über und über mit Blut bedeckt. Sein Gesicht war weitesgehend frei von dem geronnenen Lebenssaft, da er es wohl weggewischt hatte, doch sein dunkles Haar war verklebt und zerzaust. Die wilden Augen waren direkt auf sie gerichtete, wie sie da hilflos auf dem Boden saß. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie direkt in diesen Dschungel sah, der seine Iris darstellte. Ob es ein wohliger oder ein kalter Schauer war, mochte sie in diesem Moment nicht zu unterscheiden. Er strahlte etwas animalisches aus, eine Aura, die sie in seinen Bann zog.
    Reflexartig suchten Chalas Finger ihre Messer, tasteten die Lederriemen an ihrer Hüfte ab. Doch da war nichts.
    Wo..., schoss der Ansatz einer Frage durch ihren Kopf, als ihr Retter drei Klingen hervorholte und gezielt vor ihr in die weiche Erde warf, sodass sie stecken blieben.
    Schweigend streckte sie sich nach ihren Waffen aus, klaubte mühselig eine nach der anderen auf und brachte sie an ihren angestammten Platz. Ihr Beutel war glücklicherweise noch da, wo er immer war.

    Der Bärtige erhob wieder die Stimme und sprach von einem Fluss, der in der Nähe sein musste. Sein Wasservorrat war im Kampf mit der Echse verloren gegangen.
    „Ich kann nicht laufen“, merkte die Dunkelhäutige an, eine unausgesprochene Aufforderung.
    Er nahm sie auf seine Arme, starke Arme, die sich in ihre Kniekehle und an ihren unteren Rücken pressten, ehe er sie mit Leichtigkeit aufhob. Er schritt den Pfad weiter, auf dem sie wohl schon eine Weile gewandelt waren, schwieg dabei, als wartete er, dass sie zu sprechen begann. Was wollte er? Ein Dankeschön und überschwängliche Freude? Sie konnte sich kaum bewegen, verdammt!
    Der Gang des Mannes war ein wenig schwerfällig, fast so, als würde er humpeln. Vered warf den Kopf hin und her, versuchte den Fluss zu sehen, von dem der Kerl gesprochen hatte. Da war nichts, oder? Doch! Ein Geräusch von fließendem Wasser drang an ihr Ohr.
    „Ich kann den Fluss hören“ meinte sie aufgeregt.

    Wenige Momente später liefen sie eine kleine Senke hinunter, durch die das rauschende Wasser sprudelte. Behutsam lief ihr Retter hinunter und setzte sie am Rand des kleinen Flusslaufs ab, ehe er begann, sich seiner Armschienen zu entledigen. Schnalle um Schnalle öffnete sich und entblößte Unterarme, die von Narben gezeichnet waren. Danach löste er die Schnallen der Beinschützer und zog die schwarzen Stiefel aus. Danach griff er an die Schnüre seiner Lederweste und entknotete eine nach der anderen. Die ganze Zeit über folgten Chalas Augen seinen Fingern, ihr Blick verweilte hie und da an einer Narbe und sie wartete begierig darauf, dass es weiterging.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Provinzheld Avatar von Felix
    Registriert seit
    Dec 2009
    Ort
    -
    Beiträge
    268
     
    Felix ist offline

    Nördlicher Waldrand, Süd/östlich von Thorniara

    Heute erstrahlt der Prachtvolle Bau unter den glitzernden Regentropfen eines Sommergewitters, in seiner vollen Pracht unter der Sonne Argaans. Die Mächtigen Gänge des Burgfrieds, durchdrungen von dem Licht der Prachtvollen Sonne bestanden nun schon seit so langer Zeit. Das Bewährte Haus der Gärstarks thronte über die üppigen Ländereien nun schon seit Generationen. Und nun, seit dem verschwinden der Gräfin hielt Ihr erster Ritter ihre Provinz zusammen, er wachte somit über den Eisernen Thron. Die Gewalt und eine Welle der Korruption die jedoch mit seiner Regentschaft einher gegangen sind schien die Provinz jedoch in zwei Teile zu spalten. Immer mehr treue Sturmfäuste und Bauern rebellierten, die Landbesitzer lehnten sich auf. Im Rücken ein mächtiges Polster aus Einkünften, Bauern und schmieden, die ihnen alles Nötige zur Verfügung stellen könnten um Unabhängigkeit ein zu fordern. - Ein Fauliger Geruch von Pferdemist umgab Felix als die zwei Knechte vor ihm die quietschende Eingangstür öffneten. sein dürrer Körper wurde vom prallen Sonnenlicht verschlungen. Die Knechte die vor ihm standen merkten, dass er für keine Konfrontation die nötige Kraft haben konnte. So erlaubten sie es sich ihren ganzen Frust - den sie durch das ständige abwertende Verhalten ihres Herrn erdulden mussten an Felix aus zu lassen. - Mit einem Lauten Knall lies Felix den Zuber zu Boden stürzen. Ein leerer Blick überfiel Felix als er zum ersten mal seit langem das glitzernde Gras und den frischen Matsch betrachtete. Der Wind der alles hier im Hof umgab genauso wie die fleißigen Knechte, die hölzernen Fässer und massiven Transportkutschen mit den Bulligen Rössern. Er entdeckte das Leben im Bruchteil einer Sekunde neu und die strahlende Sonne half ihm dabei. Völlig fasziniert entgegnete er geistesabwesend den beiden Knechten, dass er sich heute nach langer zeit wieder ein Bad gönnen würde und drohte scherzhaft damit sie mit seiner Stinkenden Aura an zu stecken. Offenbar empfanden das die Knechte nicht ganz so scherzhaft und polierten Felix das maul. - Das Klackern der Metallstiefel auf den Steinen des rauen Kalksteinenbodens wiederholten sich regelmäßig Felix. Jeder gewaltvolle Ausfallschritt wurde Strammer und die beiden Knechte liesen nicht von Felix ab. ihre ganze Wut brach heraus.
    Ein Tropfen, dann zwei… - Es löste sich aus Felix, während er es nichtmehr vermochte den andauernden Schlägen entgegen zu halten. Die Brutale kraft der Schläge traf Felix's Kopf so hart dass er vor Todesangst schrie. Er brach zusammen. Mit seinen feuchten Augen halb zugekniffen, sah er wie die silbernen Metallstiefel mit einem schwarzen Adler als Verzierung zum finalen Schlag auf ihn zukamen. Er versuchte seinen Kopf zu erheben um den Tritten zu entkommen. Mit verschwommenem Blick raffte er sich gerade rechtzeitig, nahezu instinktiv auf und orientierte sich schnell an der Wand entlang in Richtung des Kellers. Dort könnte er vielleicht noch irgendwie entkommen - oder zumindest irgendwie weg von diesen Kerlen

  3. Beiträge anzeigen #103
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Die Zeichen der Götter an die Menschen, um diese anzuleiten ihr Werk zu tun, waren nicht immer verständlich.
    Gelehrte Menschen so wie es Ardescion der Hohepriester des Zirkels ist,verstanden sich darauf, diese Zeichen zu deuten.
    Für einfache Männer wie Black es war, galt es stets dem Wink des Schicksals zu folgen.
    Von den Träumen und merkwürdigen Erscheinungen abstrakter Wesen der Götter in dieser Welt mal abgesehen...

    Der Krieger war müde und ausgelaugt. Der Verlust seiner Magie hatte ihn mehr geschwächt als er sich zugestehen wollte und der rasche Aufbruch aus dem Kastell hatte ihm nicht die Pause gewährt, die er sich hätte gönnen sollen.
    Nichts desto trotz, während er seine Hose löste und über die Beine streifte und sie anschliessend auf den Stein zu seinen anderen Kleidern legte, wusste er, dass es Schicksal war, dass er im Dschungel auf die Frau gestossen war.
    Natürlich wusste er nichts von ihr, zumindest noch nicht, aber sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sich ihre Wege kreuzen mussten.

    Er blickte zu ihr herüber als er im Begriff war sein Gemächt zu entkleiden und bemerkte erst jetzt, dass sie ihn eingehend beim entkleiden beobachtet hatte. Sein Gesicht offenbarte ihr ein verwegenes Lächeln und er entgegnete ihrer stummen Anbiederung gelassen:

    "Die Wirkung der Pflanzen sollte doch mittlerweile nachgelassen haben oder?
    So Leid es mir tut, aber du stinkst ein wenig und es hängt hier und da Echsenschleim in deinen Haaren, ein Bad würde dir gut tun.."

    Beim beenden des Satzes liess Joe dann auch die letzten Hüllen fallen und drehte sich dann gen Flusslauf.
    Sorgsam betrat er die kühle leichte Strömung. Das Wasser reichte gerade so bis zu der oberen Hälfte des Schienbeins, so dass er sich in die Hocke senkte und dann mit beiden Händen begann, Wasser über seinen Körper zu werfen.
    Ohne sich zu der Dame umzudrehen ( Ja auch ein Joe Black hatte gewisse Manieren bei Damen für die er etwas übrig hat), erklärte er ihr gelassen:

    "Mein Name ist Joe. Ich stamme aus der Familie der Blacks, freut mich deine Bekanntschaft zu machen." [I]

    Der eheamlige Assassine tauchte seinen Kopf unter Wasser und rieb sie dort mit den Händen kräftig durch.
    Laut aufjauchzend und die nassen Haare in den Nacken werfend tauchte er wieder auf und rieb sich dann das Gesicht trocken.

    "Puuuh, das tut so gut...ahhhhh!"

    Er schüttelte seinen Kopf wie ein nasser Hund und blinzelte dann entspannt und aufgeheitert gen Sonne am blauen Himmel.
    Noch hatte ihm die Dame die wohl noch immer etwas verdutzt am Flussrand sass nicht geantwortet.
    Verständlich, immerhin hatte er gleich zweimal in kürzester Folge ihr Leben gerettet. Sicherlich war sie noch immer beim verarbeiten der Erlebten....

    "Nun, du hattest ziemliches Glück, dass ich zufällig in der Nähe war als dich das Echsenvieh angegriffen hatte....."


    Der Bärtige gönnte sich einige Schlücke Wasser und begann dann seine Wunden auszuwaschen. Nur die feinen Züge seines Gesichtes, die sich ab und an verspannten deuteten auf das Brennen hin, dass diese Prozedur bei ihm auslöste.

    ".... oder als dich dieses Pflanzending verspeisen wollte..."

    Er gluckste erheitert auf und lächelte munter.Bei Beliar war die Dame schweigsam.

    "Hallo? Bist du noch da? "

    Dann drehte er sich um.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Sie hatte die ganze Zeit über auf Joe geachtet, der Kleidungsstück um Kleidungsstück hatte fallen lassen, bis er nur noch im Beinkleid vor ihr stand. Sein Körper wies unzählige alte Verletzungen auf. Lange weiße Linien erinnerten an Schnittwunden, eine Fläche, die so groß war, wie ihr Handrücken echote den Stich einer Klinge, unweit des Magens. Dieser Mann hatte schon viele Kämpfe bestritten und sein Körper war der Beweis. Dieser eine Kampf gegen das Reptil war für ihn also nichts weiter, als ein Schritt auf einem langen Weg des Blutvergießens und des Einsteckens.
    Vered bewunderte jedes dieser Stigmata, musterte die leicht hervorstehenden Hüftknochen neben einer Narbe, die die Länge ihrer Hand haben musste. Ihr Blick folgte dem Hüftknochen, dessen Verlauf im Beinkleid Blacks verschwand, der am Bund des Kleidungsstücks herumfummelte. Die Dunkelhäutige mochte kaum Blinzeln, wollte sie doch den Moment nicht verpassen, in dem er … seine Männlichkeit nicht nur Anhand der Narben demonstrierte.

    Die letzte Schicht fiel, doch ehe die junge Frau einen Blick erhaschen konnte, hatte sich ihr Retter auch schon von ihr abgewandt, ein Grinsen auf den Lippen, wie an seinem Profil zu erkennen war. Chala war ein wenig beleidigt, tröstete sich aber damit, dass sie nun in der ersten Reihe saß, um der Vorstellung des Hinterns beizuwohnen, der nun stramm auf Augenhöhe lag. Joe watete in das kaum knietiefe Wasser, ging in die Hocke und begann mit ausladenden Bewegungen das kalte Nass zu verteilen. Es spritzte in alle Richtungen und auch Chala bekam einiges ab. Sie zuckte reflexartig, als die Tropfen sie im Gesicht trafen. Unterdessen war Blacks Kopf verschwunden, untergetaucht im klaren Fluss. Seinen Hintern reckte er dabei in die Höhe, sodass die dunkle Schönheit am Uferrand lachen musste. Ein Bild für die Götter!
    Ihr dunkler Ritter tauchte wieder auf, schnappte nach Luft und genoss offenkundig die Erfrischung. Völlig unerwartete traf die Frau dann der Anblick, als der verwegene Kerl sich umdrehte. Es war sehr schwer für sie, den Blick abzuwenden, doch er hatte sie etwas gefragt.

    „Äh, was?“, fragte Chala mit einem Ton, als hätte man sie beim Stehlen erwischt.
    Er lachte kehlig und setzte sich kurzerhand in den Fluss, sodass ihm das Wasser bis zum Nabel reichte. Es war wohl mehr als eine Frage gewesen, die Vered nicht mitbekommen hatte und so wiederholte er sich Schritt für Schritt. Das nasse Haar hing ihm strähnig ins Gesicht und er schob sie immer wieder beiseite.
    „Ich weiß nicht, ob die Lähmung noch anhält“, gab sie zu, da sie völlig vergessen hatte, zu überprüfen, ob sie sich wieder bewegen konnte. Tatsächlich war sie sich nicht einmal mehr der Paralyse bewusst gewesen.
    Vorsichtig probierte sie, sich aufzurichten und tatsächlich gehorchten ihre Muskeln wieder und lediglich ein leicht schmerzhaftes Ziehen, das von den kleinen Wunden an ihren Beinen herrührte, war von dem unangenehmen Zustand übrig geblieben.
    Sie war nun ihrerseits in der Hocke und winkelte die Beine wie ein Frosch ab, wollte sie ihnen doch noch nicht ihr ganzes Körpergewicht zumuten. Nun hatte sie auch Zeit, ihren Retter böse anzufunkeln.
    „Sag nie wieder, das ich stinke, sonst wird es dir noch leid tun“, drohte sie unverhohlen und war sich einem Wechsel in ihrem Ton durchaus bewusst, schließlich durfte sie diesem Kerl nicht einfach erlauben, sie zu beleidigen.
    Dennoch sah sie ein, dass er recht hatte und ein Blick hinunter reichte, um die Waage der Entscheidung in Richtung Fluss zu senken. Behutsam stand sie aus der Hocke auf, testete, ob ihre Beine sie trugen und als dem so war, atmete sie aus.

    „Mein Name ist übrigens Chala Vered“, stellte sie sich nun ihrerseits vor, während sie die roten Laschen ihrer dunkelbraunen Stiefel löste.
    Ihre linke Kniekehle brannte ein wenig, als sie den Stoff darüber zog, doch ignorierte sie dies geflissentlich, zog sich lieber das Schuhwerk aus und stellte überrascht fest, das eine kleine Menge schwarzer Sand zum Vorschein kam. Wo kam das denn her?
    Die Schnalle unterhalb ihrer Brust war als nächstes dran und so löste sie den Stahldorn aus dem festen Leder und zog das Gürtelartige ab, legte es zu ihren Stiefeln auf den Boden. Jetzt konnte sie die Schnüre ihrer kurzen Weste öffnen, fünf an der Zahl, ehe sie auch diese ablegte. Ein Stophium, weiches Leder, welches man um die Brust wickelte, kam zum Vorschein. Ihre Finger fummelten bereits an der Gürtelschnalle herum, als ihr Blick auf Joe fiel, der nun seinerseits zu beobachten schien, wie sie sich entkleidetet. Sollte er doch, sie würde ihm geben, was er wollte.
    Mit einem betörenden Klimpern von Stahl auf Stahl löste sich der Gürtel und Chala begann, ihre Hose zu lösen. Das rechte Hosenbein ging ihr bis zum Knöchel, wohingegen das linke lediglich zur Mitte des Oberschenkels reichte. Das Beinkleid fiel und hinterließ nur eine Art Lendenschurz.
    Das Lederband, welches sich um ihre Brüste wandte, löste Chala mit geschickten Griffen und legte es zu ihren übrigen Kleidungsstücken. Bewusst schaute sie nicht in Joes Richtung, war sich seiner Aufmerksamkeit aber bewusst.
    Nun fiel auch der übrige Stoff und so, wie die Natur sie erschaffen hatte, watete sie in den Fluss.

    Das Wasser reichte ihr bis zu den Knien und zeugte – neben bestimmten anderen Auffälligkeiten – von der Größe Blacks. Wie er zuvor hockte auch die dunkle Schönheit sich hin, wusch sich mit dem kalten Nass den Schmutz des Dschungels ab. Ihre langen Zöpfe wurden schwer, als sie sich mit Wasser vollsogen und kurzerhand tauchte auch Vered den Kopf unter Wasser, ehe sie sich ihrem Retter zuwandte. Ihr Oberkörper war über den Wasseroberfläche, der Rest darunter. Ihre Härchen stellten sich auf, als ein Windzug über sie hinweg zog. Eine angenehme Kühle breitete sich auf ihrer Haut aus.
    „Danke für die Hilfe“, meinte sie dann nach einem Moment des Schweigens, wollte sie doch eigentlich keine Worte der Dankbarkeit äußern.
    Doch Black hatte Recht. Er hatte sie gleich zweimal gerettet, obwohl er sie weder kannte, noch ihr was schuldete. Was waren seine Motive gewesen? Sie glaubte, eine Ahnung zu haben.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Oh Ja, Beliar war seinen treuen Kindern, die Jahr ein Jahr aus Opfer für Ihn brachten wirklich gnädig.
    Hatte Joe vorher noch Zweifel, bei den Göttern, jetzt war er sich sicher!
    Diese Begegnung musste ein Wink seines Herrn gewesen sein.

    Erotik lag in der Luft und der Streiter Beliars war dankbar, dass das Wasser sitzend hoch genug reichte, um seine Mannesstärke zu verbergen.
    Ob sein Gesicht da auch mitspielte mochte er zu bezweifeln.

    Chala Vered... Der Name hallte in seinen Gedanken nach während seine lüsternen Blicke jedem fallenden Kleidungsstück Dankbarkeit zollten.
    Und wie bei einer jeden süssen Frucht die er mochte, verbarg sich auch hier unter der Schale das wahre Potential!
    Für einen kurzen Augenblick schloss Joe die Augen und sandte Beliar eine Danksagung.
    Chala war dass, was in Bakaresh unter Wüstenblume geläufig war.
    Viele schöne Frauen tummelten sich unter der Sonne, doch nur wenige wurden Titel einer Wüstenblume gerecht.
    Chala Vered wurde ihm gerecht.
    Joe leckte sich über die Unterlippe wie ein hungriger Bergarbeiter der vor seinem verdienten Mahl sass.
    Endlich hatte sie den Status Nackt erlangt und folgte ihm anmutig, einer Göttin gleich ins kühle Nass...

    Bei Beliar, die Gedanken eines Mannes wurden wirr wenn das Blut Talabwarts floss!
    Doch drauf geschissen, jetzt und in diesem Moment war sein Geist frei von endloser Disziplin und all der Verpflichtungen die auf ihm lagen.
    Begierde, ein Empfinden dass im hinter den Mauern des Kastells und mit all seinen Aufgaben nur all zu lange verwehrt worden war erfüllte ihn.
    Eigentlich hatte er viele Fragen an Vered richten wollen. Eigentlich hatte er sie aufrichtig interessiert kennenlernen wollen.
    Doch eigentlich war eigentlich ein verdammt ödes und unwichtiges Wort.
    Ohne es selbst wirklich zu bemerken war er aufgestanden und zu ihr herüber geschritten als sie ihren durch das kühle Nass glänzenden flachen Bauch abwusch.
    Er hatte sich zu sich gezogen als gehörte sie ihm, in einen Griff genommen, der keine Wiederworte gestattete und deutlich machte, dass er sie begehrte.
    Doch Chala war, wie er sich schon gedacht hatte, keines dieser Mädchen die einen Hell daraus machte was sie wollte.
    Und Widerworte geben , war zu diesem Zeitpunkt ganz sicher nicht was sie wollte.

    Rasch trafen sich ihre Münder während die Hände über Oberkörper, Hals und Hinterkopf sowie dem Pobereich hin und her wechselten.
    Zungen wurden gepeitscht und die unter Strom stehenden Körper auf die Wiese neben dem Fluss geworfen.

    Beliar war Joe Black gnädig gewesen, nun konnte man darauf hoffen, dass er inmitten des Dschungels so gnädig war, die beiden ungestört zu lassen.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Flach und schnell ging Chalas Atem, nachdem sie sich von Joe heruntergerollt hatte. Sie lagen im Gras am Ufer des schmalen Flusslaufs und der Schweiß brachte ihre Haut zum glänzen. Es war kein kalter, übelriechender Schweiß, sondern vielmehr frischer, von Lust und Leidenschaft durchtränkt, der einen Geruch verbreitete, der „Mehr!“, zu schreien schien. Doch waren sie beide erschöpft, brachten kaum mehr einen Ton heraus, nachdem sie wohl den ganzen Dschungel auf sich aufmerksam gemacht hatten. Langsam strich sich die dunkelhäutige Frau über den Körper, streifte Brust und Bauch, während sie ein wohliger Schauer vor Erregung zum Zittern brachte. Sie neigte den Kopf zur Seite, schaute Black an, der ebenso schwer atmend neben ihr lag. Die heiße, am Zenit stehende Sonne ließ keine Schatten zu, betonte jeden Muskel seines Körpers und fachte die Begierde in der Amazone erneut an. Sie musterte die Kratzer auf seiner Brust und erinnerte sich lebhaft an ihren Ursprung. Seine Ausdauer war überwältigend gewesen und hatte ihr alle Sinne auf einmal geraubt, bis nur noch Verlangen übrig geblieben war. Lust nach mehr, nach intensiveren Bewegungen und schnelleren Rhythmen hatte ihr Handeln bestimmt bis sie schließlich bekommen hatte, was sie wollte. Keiner von beiden hatte sich einfach genommen, was er brauchte, viel mehr hatten sie sich in ihren Wünschen entsprochen und am Ende die Befriedigung bekommen, nach der sie sich gesehnt hatten.
    Erstaunt über die noch immer ansehnliche Manneskraft, musste Chala sich zusammenreißen. Sie legte sich auf die Seite, richtete den Oberkörper auf und strich sanft mit der linken Hand über die Spuren der Leidenschaft. Sie beugte sich weiter vor, verbarg das zufriedene Lächeln im Gesicht ihres Retters mit ihren Lippen und suchte erneut nach Nähe, schmiegte sich an ihn, sodass zwischen den Körpern kein Platz für etwas anderes als Lust war.

    Dann plötzlich wandte sie sich ab, lächelte, als ein enttäuschtes Geräusch von Black zu hören war und lief, betont langsam, wieder in den Fluss, um sich die Folgen der Leidenschaft abzuwaschen. Sie ließ sich einfach in das seichte Wasser gleiten, legte sich auf das sandige Flussbett, hielt die Luft an und tauchte ihren Kopf unter. Die Kälte ließ nicht nur ihren Körper abkühlen, auch ihre Lust sank von ihrem Climax hinunter. Langsam setzte sie sich wieder auf, sog die schwüle Luft ein und rieb sich das Gesicht, bis sie wieder sehen konnte. Joe stand nur wenige Schritt vor ihr, immer noch nackt und lief dann mit großen Schritten auch in den Fluss, wobei jede Menge Wasser spritzte.
    Während ihr Liebhaber sich abkühlte und wusch, watete Chala bereits wieder ans Ufer, suchte ihre Sachen, vornehmlich den Beutel. Doch ehe sie ihre Habseligkeiten erreicht hatte, fiel ihr Blick auf die Hose ihres Retters. Ein Beutel befand sich am Gürtel und beherbergte mit Sicherheit sein Gold. Sie blickte zurück und sah, wie Black soeben untertauchte – ein günstiger Moment. Sie öffnete den Beutel und ließ einige der Münzen in ihre Hand fallen, nicht zu viele, damit er das Fehlen nicht gleich bemerkte. Sie drapierte alles wieder so, wie es zuvor war, just in dem Moment, wo des Mannes Kopf wieder aus dem Wasser hervorschoss. Wenige Schritte weiter erreichte sie nun ihre Sachen, zog den schwarzen Beutel zu sich und bot Joe einen Anblick, von dem er gleich eine zweite Dusche brauchen würde. Sie entknotete die Bindfäden und nahm den Lederdeckel ab. Unauffällig griff sie hinein, ließ dabei die Münzen los und holte stattdessen das Sumpfkraut hervor, welches sie sich bis hier her aufbewahrt hatte. Sie hatte noch einige dünne Blätter der Pflanze, in die sie die zerkleinerten Tabakbröcken einwickelte, bis sie eine kleine Röhre erhielt, die sich mit genügend Speichel nicht wieder selbstständig entrollte. Nun fehlte noch Feuer und sie holte einen Feuerstein hervor. Brennbare Gräser, die von der Sonne ohnehin versengt worden waren, gab es hier zu genüge und wenige Momente später sog die dunkle Schönheit, die nach wie vor keine Kleider am Leib trug, den entspannenden Qualm des Sumpfkrautes ein. Ihr Kopf wurde leicht und ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht.
    „Möchtest du auch?“, fragte sie Joe, der soeben aus dem Wasser gestiegen war.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Veteran Avatar von Kroen
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    529
     
    Kroen ist offline

    Irgendwo zwischen Thorniara und Setarrif

    Mit zitternden Fingern versuchte Kroen ein Feuer zu entfachen. Früher hätte es ihn kaum Anstrengung gekostet, ein kleines Flämmchen zu beschwören, dass sich am trockenen Reisig nährte. Die traurige Wahrheit war jedoch, dass seine Magie ihn schon vor einiger Zeit verlassen hatte und er nun sich nun wohl weder mit Namen noch mit Rang einen Magier nennen konnte. So saß er in seinen zerfetzten Roben und rieb einen Stock zwischen den Händen. Angeblich sollte irgendwann allein durch die Reibung ein Flämmchen am unteren Ende entstehen, wo der Stock unaufhörlich auf einem Holzstück reibte. Bis auf Blasen und Harz an den Händen hatte es ihm bisher nicht weitergebracht.
    Mit einem unartikulierten Schrei schmiss er den Stock weg und trat gegen die dünnen Ästchen, aus denen er eigentlich ein Lagerfeuer bauen wollte, das ihn in der Nacht wärmen sollte. Stattdessen würde es nun der eigene Körper sein, der ihn wärmen musste. Ausgezehrt war er jedoch – hatte nichts mehr gegessen, seit er fliehen musste, und nur einmal an einem Bach die Gelegenheit bekommen, trinken zu können. Stattdessen war er gelaufen, immer weiter, denn nach Thorniara konnte er nicht mehr, das war klar. Seine Sandalen waren in ruinösem Zustand. Sie waren nicht für die Wildnis geschaffen, in der er sich bewegte. Wurzeln, Steine und unebener Grund zehrten sowohl an ihrer Substanz als auch an den Nerven des ehemaligen Magiers. Dennoch musste er weiter, um sich warmzuhalten. Immer weiter. Irgendwo in der Ferne musste sein Ziel liegen, wo er – so hoffte er – in Sicherheit war. Solange ihn Leute des Ordens über den Weg laufen könnten, konnte er sich nicht sicher sein. Sicherlich wusste inzwischen die ganze Stadt von ihm. Ein kleiner Mann in kaputten Roben, das war nicht zu übersehen. Und viele würden es wohl als innosgefällige Tat sehen, ihn noch einen Kopf kürzer zu machen.
    Kroen begann ausgiebig, über seinen Hitzkopf zu schimpfen. Konnte er nicht einmal ruhig sein? Seine Gedanken für sich behalten und die Leute einfach reden lassen? „Verdammter Idiot.“ zeterte er und meinte damit sowohl sich, als auch den alten Irren und den Novizen, die ihn in diese Lage gebracht hatten.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Joe stieg gerade wieder aus dem Wasser als ihm die junge und rassige Chala erneut sympathischer wurde.

    Sumpfkraut!

    Er lächelte sie breit an und entgegnete heiter:

    "Du bist also nicht nur eine gute Liebhaberin, nein, du kannst auch noch Gedankenlesen!"

    Auch sie schenkte ihm ein Lächeln, was sie so nackt daliegend mit dem rauchenden Sumpfkrautstängel in der Hand und den heissen Sonnenstrahlen die auf ihre Haut prallten noch aufreizender machte.
    Sicher wäre eine eine weitere Runde wildem Gereite nichts negatives anzukreiden, jedoch war die erste Welle wilder Lust, der Gier auf etwas neues abgeflaut und die Instinkte des Kriegers gewannen wieder Oberhand. Joe nahm Chala den Stängel dankend ab und zog zwei mal tief, den Qualm anschliessend in der Lunge behaltend und schloss die Augen.
    Sofort spürte er die wollige Umarmung die sich langsam über seinen Körper und den Kopf legte. Seine Haare an den Armen stellten sich leicht auf, während ein feiner Schauer über ihn lief.
    Er atmete aus und öffnete die Augen.

    "Hmmm, gutes Zeug"
    befand er ehrlich.

    Zweit weitere Züge folgten, ehe er den Stängel wieder an Chara abgab die ihn mit ihren Mandelbraunen fixierte.
    Joe zwinkerte ihr verwegen zu und wischte sich die bereits angetrockneten Haarsträhnen die ihm ins Gesicht gefallen waren hinter die Ohren.
    Dann zupfte er von seinem Kleiderhaufen seine Wickelunterhose und kleidete sich damit ein.

    "Sag mal Chara, woher kommst? Und was verschlägt dich hierher? Und bei Beliar, warum treibst du dich alleine in so gefährlichen Gebieten herum?"

    Noch während er diese Frage stellte und die Antworten darauf abwartete, schlüpfte er in seine Hose und Stiefel.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Ein weiterer Schwall des berauschenden Rauches drang in ihre Lunge, rief ein Kratzen hervor, das zum Husten reizte. Doch unterdrückte sie das Verlangen und genoss einfach nur die Wirkung, die das Sumpfkraut auf sie hatte. Der Fluss plätscherte nicht mehr nur so dahin, sondern formte mit den verschiedensten Tönen eine Komposition der Natur. Unter dem flötenartigen Singsang der Vögel mischten sich bassbaritone Laute, die für Frösche typisch waren. Das Rascheln des Grases, welches sich dem Wind unterwarf entsprach einer Rassel. Es war ein Stück, wie es eine Gruppe von Spielmännern und Gauklern nicht schöner hätte vortragen können. Chala schloss die Augen, meinte, jeden Ton und jede Note vor sich zu sehen, wie sie auf und abstiegen. Als sie die Augen wieder öffnete war sie umgeben von Farben, die ihr zuvor nicht aufgefallen waren. Der Fluss, welcher durch das Blau des Himmels und das Weiß des Sandes einen hellen Ton angenommen hatte, strahlte in einem kräftigen Azur, während das goldene Schilf mit den warmen, braunen Köpfen der Schönheit Tribut zollte. Wie war sie nur hergekommen an diesen wunderschönen Platz? Und warum war sie nackt? Was spielte das alles eigentlich für eine Rolle, wo sie sich doch am schönsten Platz der Welt befand? Und auch der Mann, der zu ihrer Rechten saß, nackt und gutaussehend, passte in ihr Bild des perfekten Moments.
    Lass diesen Moment bitte nicht enden, dachte sie romantisch, wobei sie niemanden explizit meinte.

    Joe fragte sie etwas, während sie die Wirkung genoss, die das Sumpfkraut auf sie hatte. Eigentlich wollte sie zunächst etwas trinken, da sich ihr Mund trocken anfühlte. Doch war sie schon einmal unaufmerksam gewesen, als er mit ihr gesprochen hatte, auch wenn er daran zu einem nicht kleinen Teil selbst schuld gewesen war.
    „Ich komme von der Insel Aranisa“, ihr Blick verfinsterte sich, als sie an ihre unliebsame Heimat erinnert wurde, „Sie liegt vermutlich einige Tagesreisen südlich von hier – glaube ich. Ich bin kein Seefahrer und weiß es nicht so genau.“
    Sie wartete, ehe sie die nächste Frage beantwortete. Irgendwie hatte Black das Talent, immer gleich mehrere Dinge auf einmal wissen zu wollen, eine Eigenschaft, die Vered gefiel, sparte sie doch unnützes Geschwafel. Ein weiterer Zug an dem Stängel und sie gab ihn ihrem Liebhaber zurück.
    „Der Stängel danach ist einfach der beste“, behauptete sie und fragte dann, „Wie war nochmal die zweite Frage?“
    Er wiederholte sie, ehe auch er einen tiefen Zug des Sumpfkrauts inhalierte.
    „Ach ja, also ich bin hier, weil die Launen der Götter wohl wollten, dass ich hier landete. Ich habe mich einfach in ein Boot gesetzt und mich treiben lassen – mit ein oder zwei richtungsweisenden Eingriffen. Kannst du mir sagen, wo hierher eigentlich ist?“

    Sie fand, dass es an der Zeit war, sich wieder anzukleiden, denn je länger der Mann neben ihr sie anstarrte, desto unbehaglicher wurde ihr. Zwar war es offensichtlich, dass sie es miteinander getan hatten, doch musste er ja nicht gleich so gaffen!
    Ein wenig schüchtern richtete sie sich auf, verdeckte dabei ihre Brüste mit einer Hand und ihren Schambereich mit übereinandergeschlagenen Beinen. Sie reckte ihre freie Hand zu ihrem Stophium und wickelte es sich kurzerhand, wohl darauf bedacht, dass der Kerl nichts zu sehen bekam, um den Brustkorb. Nun zog sie ihren Lendenschurz über die Füße und ihre Beine hoch, bis er wieder dort saß, wo er hingehörte. Die peinlichsten Stellen waren nun verdeckt und so konnte sie unbedacht aufstehen und auch ihre restlichen Kleider aufklauben, die alle beieinander lagen. Die Hose kam als erstes dran.

    Während die Dunkelhäutige sich ankleidete, wollte sie auch auf die letzte Frage Joes eingehen, der sie ein wenig verwirrt anschaute. Hatte sie etwas komisches gemacht?
    „Ist was?“, fragte sie ein wenig brüsk, ehe sie abwinkte, „Vergiss es. Warum ich mich in diesem Dschungel rumtreibe, bekommt wohl die gleiche Antwort, wie deine zweite Frage. Ich wusste nicht, wo ich war und da als andere Alternative lediglich diese zerklüfteten Felsen im Süden waren, habe ich mich für den Dschungel entschieden, in der Hoffnung, Nahrung und Menschen zu finden. Hat ja auch geklappt.“
    Sie schloss ihren Gürtel und griff dann nach der Weste, die neben ihren Stiefeln noch übrig waren.
    Während sie die Schnüre vor ihrer Brust festband, fielen ihr auch Fragen ein, die sie Black stellen wollte. Viele Fragen, die aber wohl auf eine Antwort warten mussten, denn zunächst gab es nur eine, die wirklich wichtig war.
    „Beliar ist doch der Gott des Todes, oder nicht? Warum sprichst du in seinem Namen?“
    Geändert von Chala Vered (17.07.2014 um 10:15 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #110
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Joe warf sich gerade seine Tasche um die Schulter als er von der Dunkelhäutigen erfuhr, dass sie aus Aransia stammte und sich quasi einfach in ein Boot begeben hatte, dass sie hierher getrieben hatte.
    Ungläubig hob er die Augenbrauen an und schüttelte dann den Kopf.
    Doch ehe er selbst zu einer Antwort ansetzte, liess er sie auch die weitere offen stehende Frage beantworten und schaute ihr dabei munter beim einkleiden zu.
    Dies wiederum schien ihr jedoch auf einmal nicht mehr so sehr zu gefallen. Den diese Art von giftigem Blick einer Frau kannte er aus über die Jahre angesammelten Erfahrungen nur zu gut.
    Trotzdem, er wollte den Anblick noch geniessen solange er konnte. Wer wusste schon wie schnell sich die Wege der beiden wieder trennten?

    Black nickte nachdenklich, als Vered mit ihren Auskünften endete und sogleich eine Frage zurück stellte.
    Noch immer wurde er nicht wirklich schlau aus der Frau und fragte sich wie viel von dem Erzählten die Wahrheit und wie viel eine Lüge war?
    Sicherlich stimmte die Angabe ihres Heimatortes. Dies würde auch ihr exotisches Aussehen erklären. Er selbst war zwar noch nie in Aransia. jedoch lobten die Sklavenhändler Bakareshs die Qualität der Arbeiter und Huren der Insel.
    Sollte Vered also die Wahrheit sagen, konnte er letzteres schon einmal bestätigen.
    Er schmunzelte bei diesem Gedanken und fand seine Gedanken für einen Moment in der frischen Erinnerung des Beischlafs wieder.

    Räuspernd hob er die Hand gen Norden und schob Chala sanft mit der anderen Hand an ihren straffen Hintern legend voran.
    Der Nachmittag würde nicht mehr all zu lange andauern und eine weitere Nacht in diesem Dschungel musste nun wirklich nicht sein.
    Seine Wissens nach, konnten die beiden noch ein gutes Stück dem Flussverlauf folgen, ehe sie sich weiter Nördlich halten mussten um wieder auf eine Hauptstrasse zu gelangen die dann wiederum gen Setarrif selbst führte.
    Während die beiden also nebeneinander her schritten und dabei immer wieder durch das dichte grün das sie umgab spähten, entgegnete er ihr ausschweifend:

    "Das hier ist die Insel Argaan meine Liebe. Nicht unbedingt die Blüte der Schöpfung wenn du mich fragst. Aber aktuell Brennpunkt der Politik und der Götterkämpfe..."

    Sanft senkte sich die Ebene vor ihnen, was dem Fluss die Möglichkeit zur Entstehung eines winzigen Wasserfalles gewährte und die beiden Wanderer dazu bewegte, einem entstehenden Regenbogen kurze Aufmerksamkeit zu schenken.

    "Was deine Frage zu Beliar betrifft, nunja, er gilt als der Gott des Todes, ist doch aber so viel mehr nicht wahr?
    Ich meine, dass ist so als ob du sagen würdest, Innos sei der Gott des Lichts oder des Feuers und ich hoffe doch, das die Priesterschaft Innos nicht wirklich die Flammen anbeten."

    Er schnitt eine Grimasse um Veret zu zeigen, dass er diese Aussage mit Humor gewählt hatte.

    "Aber lassen wir die gespielte Naivität mal aussen vor.
    Ich höre die Frage hinter deiner Frage heraus und ja, ich bin ein Anhänger Beliars und ja ich diene ihm."


    Dieses mal blickte er sie bewusst nicht an und hielt den Blick eisern nach vorne gerichtet. Seine Hand jedoch suchte den bequemen Halt seines Schwertknaufes.

    "Und wenn wir schon so ehrlich sprechen, nein, deine Seele ist nun nicht verflucht und nein, ich werde dich keinen Dämonen opfern.."

    Er wartete einen Moment ab, erhielt aber keinerlei bedenkliche Gegenreaktion. Also drehte er den Kopf doch und blickte ihr in die grossen fragenden Augen.
    Sie waren stehen geblieben. Ein unbehagliches Gefühl der Anspannung war zwischen sie gekommen.
    Nun galt es für Black abzuwarten ob seine Intuition richtig gewesen war oder nicht.
    Wenn nicht, wurde das Erlebnis am Fluss die letzte Erinnerung sein, die die junge Chala Veret bei ihrer Reise zum Fluss der Seelen mit sich trug.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels - Ein kleiner Flusslauf

    Nach wie vor ziepten die kleinen Wunden an ihren Beinen, die von den stacheligen Ranken herrührten, welche sie beinahe in den Schlund einer menschenfressenden Pflanze gezogen hätten. Doch Chala störte sich nicht daran, versuchte viel mehr, ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten. Ein weitere Angriff eines solchen Echsenwesens oder gar eines Schwarms dieser riesigen Moskitos musste in ihren Augen nun wirklich nicht sein. Wenn aber doch etwas derartiges bevorstand, wollte sie früh genug gewarnt sein. Zwar war sie sich bewusst, dass nun Joe da war und sie war sich sicher, dass er ein Kämpfer war, der wusste, wie man mit allerlei Bedrohungen umging. Immerhin hatte sie die Narben gesehen, die seinen Körper zeichneten und insbesondere die alte Verletzung in der Nähe seines … doch ihre Gedanken schweiften ab.
    Wenn sie auf dieser Insel bleiben wollte, musste sie wohl oder übel mit der Flora und der Fauna vertraut gemacht werden und so blieb ihr nur der Sprung ins kalte Wasser – war die Luft hier noch so warm und schwül.
    Glücklicherweise konnten sie laut Blacks Aussage noch ein Stück des Weges dem Fluss stromabwärts folgen, führte er wohl genau in die Richtung, in die sie mussten, ehe er sich mit dem Meer verband oder in einem See sein Ende fand.

    Argaan also, dachte Vered während ihr die Geschichten in den Sinn kamen, die man sich auf Aranisa von dieser Insel erzählte. War ja klar, dass ausgerechnet sie auf dem Spielplatz der Götter landen musste. Dabei wusste sie gar nicht so viel über diese Wesen, die alles erschaffen haben sollten. Es waren Dinge, die sie nie sonderlich interessiert hatten, sah sie doch keinen Nutzen darin, einen dieser Götter anzubeten. Wie jedem Kind war auch ihr die Geschichte der Entstehung der Welt erzählt worden und natürlich war in diesen Erzählungen Innos derjenige, der als Protagonist gehandelt wurde, waren aus ihm Adanos und Beliar doch überhaupt erst entstanden. Die Dunkelhäutige hatte aber noch nie Gefallen an den Großen, Glorreichen und den Helden gefunden, die sie in unzähligen Geschichten kennengelernt hatte.
    Der erste Blick mochte trügen, doch sie liebte Geschichten über alles und verschlang ganze Bücher in wenigen Tagen, nur, damit sie die eine Geschichte fand, in der es nicht die Guten waren, die siegten. Es war einfach unlogisch, dass immerzu das Gute siegte, wenn selbst der Mensch so viel Böses in sich trug. Warum sonst hätte man sie fortgejagt? Weil sie sich mit Männern vergnügt und später an ihren Geldbeuteln bedient hatte? Das waren nun wirklich keine triftigen Gründe, vom eigenen Volk verstoßen zu werden! Wut kochte in ihr hoch und beinahe hätte sie die Stimmung falsch gedeutet, die sich da zwischen ihrem Begleiter und ihr aufbaute.
    Es war nicht die Lust und Begierde nach Befriedigung, die zwischen ihnen knisterte, viel mehr befand sich Chala auf einem ihr unbekannten Terrain, was das Thema anging und vor sich hatte sie Joe, der sie um mehr als einen Kopf überragte und bedrohlich die Hand auf das Schwert gelegt hatte, mit dem er die Echse aufgespießt hatte. Sie musste jetzt vorsichtig sein, denn ein falsches Wort konnte ihr den einzigen Menschen zum Feind machen, den sie bisher auf der Insel getroffen hatte.

    „Erzähl mir von Beliar, Joe“, sagte sie mit fester Stimme, die einen Unterton in sich barg, der ähnlich dem Verlangen war, dass sie wenige Stunden zuvor noch füreinander empfunden hatten, „Mein Wissen über die Götter ist mit dem eines Kindes gleichzusetzen“, sie trat näher an ihn heran, verringerte die ohnehin geringe Entfernung zwischen ihnen, „Inwiefern ist Beliar mehr, als der Tod und das Chaos?“, ihre Stimme war beinahe ein Flüstern geworden, das nach Wissen gierte.
    Sie trat einen weiteren Schritt auf ihn zu, setzte ihren Fuß zwischen seine und griff gleichzeitig langsam nach seiner Hand, die auf dem Schwertknauf ruhte. Seine Züge spannten sich an, doch sie streichelte lediglich über seinen kräftigen Handrücken, lehnte ihren Oberkörper vor und drückte sich damit an ihren Retter, sodass sein Gesicht die Anspannung fallen ließ.
    „Ich will alles wissen“, hauchte sie ihm zu, ehe ihre Hand sich in seinen Bart grub und sein Gesicht zu ihrem führte.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels/ Eintritt auf die Handelstrasse

    Während ihre feuchten vollen Lippen an den seinigen hingen und ihm erneut verdeutlichten wie viel Feuer in ihr steckte, grinste Black in sich hinein.
    Chala Vered war nicht, was sie vorgab zu sein. Zumindest war sie nicht die naive kleine und hilflose Dame deren Rolle sie gerade so gut spielte.
    Zu sehr wusste sie mit ihren Reizen zu spielen und kannte die Kniffs die einen Mann schwach werden liessen.
    Aber nun gut, sollte sie ruhig glauben dass sie ihn in ihre Hand gespielt hatte. Es war ja nicht so, dass Joe davon nicht profitierte.

    Seine Hand rechte Hand presste sich an ihren Rücken und er übte zusätzlichen Druck auf ihren Körper aus, indem er ihn gegen den seinigen presste.
    Dominanzspielchen gehörten ja ebenfalls zum guten Ton.
    Als sie sich nach einem länger andauernden intensiven Moment wieder voneinander lösten, wirkte selbst die Initiantin dieses Moment über dessen Intensität überrascht.
    Über diesen Sieg erfreut schenkte Joe ihr ein warmes Lächeln ehe sie beide wieder in Bewegung kamen und das Gespräch fortführten.

    " Nun Chala Vered, was soll ich dir erzählen? Einem ahnungslosen Kind erzählt man die Dinge die in den Schriften stehen. Dinge wie die Götter die Welt erschufen, ihren entstehenden Streit und die Abkoppelung diverser Glaubensrichtungen. Es gibt die Guten und die Bösen und die Bewahrer des Gleichgewichtes.
    Davon kann ich dir nichts erzählen, den es handelt sich nur um Politik der Menschen in der es nur schwarz und weiss gibt."


    Sie hatten den Flusslauf mittlerweile verlassen und betraten einen dicht überwucherten Trampelpfad. Joe führte an, während Chala ihm dicht auf den Versen war.
    Nebst dem Gezwitscher der Vögel und dem ab und an hörbaren Grunzen von Wildschweinen oder Molerats verlief der Marsch ruhig.
    Gefährlicher wirkende Pflanzen wurden bewusst umgangen sobald sie erspäht wurden und die wirklich gefährlichen Jäger des Dschungels würden sie wohl erst bemerken, wenn diese zum Angriff übergingen.

    "Nun, Fakt ist, dass alle drei Götter also Innos, Adanos und Beliar existieren. Glaube mir, ich war in meinem Leben oft genug Zeuge ihrer Existenz..."

    Joe gebot Chara bei einer besonders dicken aus dem Boden ringenden Wurzel vorsichtig zu sein und half ihr stützend darüber hinwegzuklettern ehe er selbst darüber kletterte.

    "Ah, verdammt schwüle Luft hier....nicht mehr lange und wir haben den Dschungel hinter uns...ich denke es dürften nur noch wenige hundert Schritte bis zur Handelsstrasse sein und ab da haben wir lediglich Banditen zu befürchten."

    Chala nickte grimmig ohne einen Funken von Frucht zu zeigen. Oh ja, sie hatte Feuer!

    "Wo waren wir? Ah genau! Politik , Götter und Schwarzweissdenken.
    Nun, Wenn du wirkliches Wissen über alle Götter sammeln willst, rate ich dir die Priester der jeweiligen Kirchen zu besuchen, ich bin kein Prediger und manch einer bezeichnet mich als Zyniker. Aber ich glaube und ich habe mich für einen Pfad entschieden der nun mein Leben bestimmt. "


    Da Black nach dem überstieg der Wurzel hinter Chara herlief konnte er nicht aus ihrem Gesicht lesen. Er überlegte wie offen er mit ihr sprechen konnte.
    Sie war jung, dynamisch und hatte die Art von Feuer die er bei jeder Frau suchte die er an sich heranliess, und dies war nun nicht einmal in sexueller Hinsicht gemeint.
    Ein teil in ihm riet ihm, sie zu umgarnen, ihr Vertrauen zu sichern und sie Einzuweihen um sie anschliessend auf die Seite Beliars zu führen.
    Sie würde sicherlich eine gute Dienerin der dunklen Fürsten werden. So wie damals Sheila von der einfachen Frau zum Engel des Todes herangewachsen war.
    Ein kurzes Schatten der Trauer verfinsterte Blacks Mimik. Sheila...noch immer hatte er keine Spur über ihren Verbleib.
    Sie beide hatten sich im Krieg um Bakaresh aus den Augen verloren und er konnte nur hoffen, dass sie nicht den gleichen Weg gegangen war wie seine ehemalige Lehrmeisterin Vinara oder sein Schwertbruder Wyrdrak.

    Joe wurde aus seinen Gedanken gerissen als er plötzlich mit Chala Veret zusammenstiess.
    Sie war wohl stehen geblieben weil er länger keine Antwort mehr gegeben hatte und blickte ihn nun mit fragenden Augen an.
    Black beschloss intuitiv ihr noch nichts von alle dem zu erzählen, was sein leben anleitete. Sollte sie weiter denken, er sei ein einfacher Streiter, getrieben von Lust und Freund der offenen Freundlichkeit. Eine Maske die er so oder so immer gut zu spielen wusste.
    Breit lächelnd zuckte er mit den Schultern und entgegnete Chala aufmunternd:

    "Oh Verzeihung! Ich dachte gerade darüber nach was wir uns zu Essen machen könnten. Ich sterbe vor Hunger!"

    Dann blickte er ihr über die Schulter und lächelte noch breiter. Er zwinkerte ihr zu und nickte mit dem Kopf gen Norden, als Andeutung, dass sie sich umdrehen sollte.
    Als sie es tat, erblickte sie hinter einigen Ästen einen Karren mit einigen Menschen die neben ihm her trotteten.

    "Da ist die Handelsstrasse, und die Götter sind uns gnädig, wir haben scheinbar einen Handelskonvoi erwischt. Halte deine Waffen bedeckt und zeige ihnen deine Hände beim aus den Büschen treten, nicht dass die denken wir seien Banditen. Ah und bei Götterfragen, unterlasse bitte die Anmerkung ich spreche in Beliars Namen, die wenigsten sind auf Beliar wirklich gut zu sprechen, schwarzweissdenken und so. Los, los! Die haben sicher was zu futtern für uns!"

  13. Beiträge anzeigen #113
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif

    Endlich hatten sie das Ende dieser grünen Hölle erreicht. Zwischen Joe und Chala war soweit wieder alles beim Alten. Sie hatte ihn beschwichtigen können und davon überzeugt, ihr etwas über Beliar zu erzählen – hatte sie jedenfalls gedacht.
    Zwar sprach Black über die Götter, riss das Thema jedoch lediglich an und erzählte ihr nur die Dinge, die sie aus der Entstehungsgeschichte sowieso schon wusste. Neu war ihr jedoch, dass ein Mann wie er fest davon überzeugt war, dass die Götter tatsächlich existierten und nicht nur Erfindungen der Menschen waren, die einen Grund gesucht hatten, um ihresgleichen zu unterwerfen. Es fiel ihr schwer, an solche Dinge zu glauben, da in so einem Fall wohl auch Magie existierte, die den Menschen von den Göttern geschenkt worden war. Mal ehrlich, wer so etwas glaubte, musste entweder völlig neben der Spur sein oder aber triftige Beweise vorgeführt bekommen haben. Trotz Joes Überzeugung, fiel es Vered nach wie vor schwer, diese Vorstellung in etwas Greifbares zu wandeln und es bestand noch einiges an Klärungsarbeit für den dunklen Ritter.
    Wenn sie die Gelegenheit bekäme, einen der Priester, die ihr Begleiter erwähnt hatte, auszufragen, würde sie das gewiss tun, doch zunächst wollte sie möglichst viel über Black in Erfahrung bringen, über ihn und sein Wissen.

    Sanft aber bestimmt schob Joe Black sie mit einer Hand auf ihrem Po zum Rand des Dschungels, wo der Karren, den er entdeckt hatte, soeben vorüber rollte. Er knarrte und quietschte, während sich die Männer und eine Frau, die auf der Ladefläche saß, über den Lärm hinweg unterhielten.
    „…die Ernte meines Onkels gefress‘n und sin‘ dann einfach weitergezog‘n!“
    „Erzähl keinen Quatsch“, erwiderte der wohl älteste im Bunde auf die Aussage des blonden Buben, „Wir hätten doch längst gemerkt, wenn die Tributzahlungen der Bauern ausbleiben würden.“
    „Aber ich sag’s dir doch! Er hat sein‘ Hof im Stewarker Umland und nich‘ hier bei uns. Außerdem scheinen sie wohl nur sein‘n Hof angegriff‘n zu hab‘n. Seine Nachbarn sind von dem Unglück nich‘ betroff’n“, bestärkte der Jüngling seine Geschichte.
    „Und wenn es stimmt, Rudolf?“, mischte sich die Frau in das Gespräch ein.
    „Ich will nichts mehr davon hören!“, beendete Rudolf schließlich für sich das Gespräch und genau in diesem Moment hörte er Stimmen hinter sich.
    „Ruhig Betzi, ruhig!“, hielt der Knabe den Ochsen an, der den Karren zog, ehe er sich zu den Fremden umdrehte

    „Halt, wartet auf uns!“, rief Chala dem Wagen hinterher, der ein gutes Stück vor ihnen über den Weg rollte.
    Sie waren hinter dem Konvoi auf die Straße getreten, damit sie so tun konnten, als wären sie einfache Reisende, die den Händlertrupp eingeholt hatten. Das war Joes Idee gewesen und die junge Frau musste zugeben, dass es die wohl beste Methode war, um nicht für Banditen gehalten zu werden. Außerdem war ein argwöhnischer Händler jemand, der nur wenig mit sich reden ließ. Sie holten den Karren ein, der angehalten hatte, und rangen erschöpft nach Luft.
    „Ganz schön heiß heute, oder?“, bemerkte Vered und schaute dabei zum Jüngsten des Dreiergespanns, zwinkerte ihm verschmitzt zu.
    Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, ehe er antworte.
    „J-Ja, es is‘ tatsächlich sehr heiß“, pflichtete er ihr bei.
    „Wo kommt ihr her?“, fragte der älteste Händler, der ein wenig misstrauisch wirkte, wohl aber auch ein Geschäft witterte.

    Black erzählte ihnen etwas über einen wilden Ritt und das tiefe Eindringen in die Schwarzen Schluchten, nachdem sie aus Schwarzwasser – wo auch immer das sein sollte – gekommen waren, wo sie eine Pilgerfahrt zum großen Baum Tooshoo unternommen hätten.
    „Jetzt wollen wir nach Setarrif“, vollendete die dunkle Schönheit die Geschichte ihres Begleiters und setzte ein süßes Lächeln auf.

    „Das klingt nach einer spannenden Reise“, meinte die Frau ehrlich und lächelte ebenfalls, „Ihr seid sicher erschöpft“, stellte sie mit der Präzision einer Mutter fest und tatsächlich konnte sie vom Alter her Chalas Mutter sein.
    „Und wie“, bestätigte sie deshalb“, wir haben unseren Proviant schon gestern aufgebraucht und sind seitdem auf der Suche nach etwas Essbaren. Aber im Dschungel kann man ja nie sicher sein, was man essen kann und was nicht.“
    „Das stimmt, da hast du recht. Es wäre wirklich dumm dort etwas anzufassen, das man nicht kennt“, nickte Rudolf, während Vered einen Blick von Joe auf sich spürte.
    Warum sah er sie so komisch an?
    „Habt ihr wohl etwas Früchte, Brot und Wasser dabei?“, stellte sie dann die Frage, die alle Händler hören wollten.
    „Aber natürlich!“, rief der Alte voll Tatendrang aus und griff nach einem Korb, der bis zum Rand mit roten Früchten gefüllt war.
    „Hier habe ich Äpfel von den Obstplantagen rund um Stewark und ein Brot direkt aus den Bäckereien Thorniaras!“, pries er seine Ware an, wie man es von einem Mann seiner Zunft erwartet hätte.
    „Und Wasser?“, hakte Chala nochmal nach, die tatsächlich Durst hatte.
    „Nur das Beste! Direkt aus dem Silbersee geschöpft, der, wie jeder weiß, das klarste und reinste Wasser der ganzen Insel beherbergt. Den Trinkschlauch bekommt ihr natürlich dazu…“

    Während Rudolf lächelnd mit dem Wasserbehälter vor ihrer beider Nasen herumwedelte, wandte sich Vered an Joe.
    „Was denkst du?“, fragte sie und als er lediglich mit den Schultern zuckte, holte sie ihren Beutel hervor, klaubte die Münzen, welche sie aus Blacks Geldbeutel stibitzt hatte, hervor und hielt sie dem Mann entgegen, dessen Augen zu leuchten begannen, als er das Gold sah.
    „Das ist alles, was ich habe“, sagte sie mit entschuldigender Stimme, „Wenn ich alles abgebe, bin ich mittellos. Sind sechs Goldmünzen für alles okay?“
    Dem Händler fiel alles aus dem Gesicht, als er hörte, was die Göre ihm da anbieten wollte für seine wunderbare, erstklassige Ware.
    „Das soll wohl ein Scherz sein!“, meinte er ungläubig und lief puterrot an.
    „Dann acht?“, setzte die junge Frau noch einen drauf und sah mit innerlicher Befriedigung, wie der Knauser brodelte, weil er sich verarscht fühlte.
    „Bist du verrückt, Mädchen?! Das sind feinste Waren aus Stewark, Thorniara und vom Silbersee. Mit acht Münzen bekommst du gerade mal das Wasser!“, ärgerte er sich ausgiebig und hatte wohl alle guten Manieren vergessen.
    „Aber Rudolf, schau sie dir doch an! Sie ist ganz dürr und ihr Begleiter hat sicher auch schon bessere Tage gesehen“, schaltete sich die mütterliche Frau ein.
    Vered schenkte ihr ein dankbares Lächeln, welches sie mit einem freundlichen Blick erwiderte.
    „Gib ihr doch die Sachen für“, sie überlegte einen kleinen Moment und zählte wohl die Münzen, die sich in Chalas Hand befanden, „zehn Goldmünzen. Dann machen wir uns später einen schönen Abend und die beiden hier sind versorgt. Das Brot hält sich eh nicht mehr lang und das Wasser tragen wir nun auch schon länger als eine Woche mit uns rum.“
    „Halt doch den Mund!“, fuhr Rudolf seine Begleiterin an, die soeben ihre Waren schlecht gemacht hatte.
    Dann lenkte er ein, da es nun eh keinen Zweck mehr hatte, sein Handelsgeschick anzuwenden.
    „Na gut, zehn Goldmünzen.“

    Zufrieden teilten sich Chala und Joe das Wasser, welches noch genauso frisch schmeckte, wie das aus dem Fluss im Dschungel. Die Äpfel waren schon ein wenig überreif und das Brot trocken, doch war es allemal besser, als hungrig und durstig weiterzulaufen.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif

    Der Karren mit den zwei Zugochsen an der Vorderseite ratterte gemütlich an der Spitze des Konvois über die breit ausgelegte, gut begehbare Handelsstrasse.
    Die zwei Damen des Händlers, fanden auf dem Kutschbock platz, während die Mutter dabei sachte mit der Rute die Ochsen führte.
    Der älteste Sohn trottete etwas hinter dem Wagen her, während der Vater mit dem Jüngsten neben den Ochsen her marschierte.
    Chala und Joe tapsten etwas langsamer hinterher, da sie im gehen gierig das von Vered gekaufte Essen verschlungen.
    Der Bärtige hatte bei dem Gespräch seiner neuen Weggefährtin mit wachsamen Augen und Ohren gefolgt.
    Es war ihm nicht entgangen mit welchem Charme und Geschick die Wüstenblume dabei agierte. Natürlich hatte dies nur bestätigt, was er sich bereits über sie gedacht hatte.
    Womöglich war auch sie eine der Seelen, die es noch auf den rechten Weg zu weisen galt.
    So wie er damals Olivia Rabenweil auf den rechten Weg gebracht hatte, könnte er es mit Vered gleichtun.
    Auch damals hatte er diese Intuition und wie sich herausgestellt hatte, war es in Beliars Sinne Oliva zu brechen, damit sich ihr Geist für die Dunkelheit öffnen konnte.
    Doch im Gegensatz zu Olvia, musste er Chala vielleicht nicht einmal brechen.
    Sie trug es in sich, so wie er selbst. Mann musste es nur herauskitzeln und ihr die Angst nehmen, sich vor sich selbst zu verstecken.

    Einer der Männer des nächsten Karren der hinter ihnen folgte hatte derweil aufgeschlossen.
    Ein stämmiger Mann, sicher zwei Schritt gross, bärtig und mit einer langen blonden Mähne beschenkt. Er trug eine ansehnliche Rüstung aus Stahlplatten und Ketten mit Gravuren der Reiches Argaan dekoriert. Die kräftig scheinende Sonne reflektierte so stark auf den polierten Platten die nur vereinzelt Kerben aus Kämpfen aufwies, dass die Rüstung dadurch noch heroischer wirkte. Er blinzelte mit leicht von der Sonne verbrannten Backen gegen das Licht an und grüsste Chala und Joe freundlich ehe ganz aufholte und nun neben Black her marschierte.
    Sein Blick streifte den von Joe nur kurz ehe er dann eine längere zeit auf Chala verweilte.

    "Ich grüsse euch! Mein Name ist Valrik Steinfaust! Ehemals Streiter Nordmars und nun Söldner in den Reihen der Krieger Argaans im steten Kampf gegen Innos Hunde!" brüllte er mit einem viel zu lauten und groben Mundorgan, während seine Augen nun an Vereds beim marschieren wippenden brüsten hängen blieb.

    "Grüsse." hallte es neutral von Joe, und mit etwas mehr Melodie in der Stimme von Chala.

    "Nun, verzeiht, dass ich mich euch hier so aufdränge, aber ihr müsst wissen, dass ich hier für den Schutz der Leute zuständig bin....."


    Joe hob neugierig die rechte Augenbraue in die Höhe, richtet seinen Blick aber weiter Gefühlsneutral nach vorne. Chala hingegen lächelte über beide Wangen und begutachtete den edlen Streiter mit grossen staunenden Augen. Was für ein verruchtes Ding , ging es Black durch den Kopf. Er mochte sie wirklich.

    "......was ich euch damit sagen will, ist...nunja...die Leute hier zahlen für meine Dienste und ich will ihnen gegenüber ja nicht unfair sein indem ich von euch kein Gold dafür verlange..."


    Die Augenbraue Blacks senkte sich wieder, nur ein tüchtiger und goldgieriger Söldner mehr nicht, seine Muskeln entspannten sich. Trocken entgegnete er, befor Chala auch nur melodisch verführend flöten konnte:

    "Wir brauchen eure Dienste nicht Haltschik....aber danke."

    Joe musste den Kerl nicht einmal anschauen um zu bemerken wie er sich unter seiner Rüstung entrüstet aufplusterte.

    "Der Name lauter Valrik! Valrik Steinfaust!" korrigierte er den ehemaligen Assassinen mit nicht überhörbarem Zorn in der Stimme.

    Joe drehte ruhig den Kopf zu dem Mann und erwiderte weiter unberührt trocken:

    "Alles klar Valrik, und nun verpiss dich wieder nach hinten und zocke deine Schäfchen ab."

    "Wie kannst du es wagen? Im Namen der Götter, der Ahnen und der Hure von Mutter die mich im Schosse der Schneewölfe zurückgelassen hatte......aaarrghs!"


    Es gab Menschen die viel Reden konnten weil sie die Dinge von denen sie sprachen, auch einhalten konnten. Aber es gab auch viele Blender die noch viel mehr redeten, in der Regel aber nie hielten was sie versprachen. Über die Jahre hatte Joe gelernt die einen von den anderen zu unterscheiden. Sei es auf dem Schlachtfeld oder unter seinen ehemaligen Schülern im Schwertkampf damals im Sande der Wüste Bakaresh. Valrik war definitiv ein Blender.
    In seiner Wut und dem Drang dieser Wut verbal Luft zu machen, hatte er, sich in seiner Rolle sicher fühlend, nicht bemerkt, wie Joe nach seiner Klinge gegriffen hatte.
    Der schwarze Stahl blitzte kurz im Sonnenlicht auf ehe der Knauf der Waffe wuchtig gegen Steinfausts Schläfe knallte. Die eisblauen Augen verdrehten sich abstrakt und gaben nur noch endloses weiss zur Schau, dann kippte der Hüne weg und knallte wuchtig auf den Boden.

    Der gesamte Konvoi kam zum halten und die Dutzend Leute die ihm angehörten blickten unsicher und verängstigt zu den beiden Fremden.
    Joe steckte die Klinge wieder in ihre Scheide und warf den Umhang über die Schulter.
    Er schnalzte mit der Zunge und hielt die rechte Hand in die Höhe um das aufgebrachte Gemurmel der Leute zum Stillstand zu bringen.

    "Beruhigt euch liebe Leute, es ist alles in Ordnung. Alrik hat soeben beschlossens einen Dienst als euren Beschützer aufzugeben um sich hier ein wenig auszuruhen.
    Doch habt keine Furcht, ich und meine liebreizende Beschützerin haben uns entschlossen seinen Platz bis in die Stadt Setarrif einzunehmen. Eure Leben sowie eure Waren sind also sicher."


    Die Menschen blickten einander fragend an, andere zuckten mit den Achseln und wieder andere schenkten Chala und Joe nur bestaunende Blicke.

    "Oh ich vergass, natürlich fallen keine zusätzlichen Kosten für euch an. Wir werden von Alrik bezahlt!"


    nun jubelten die Menschen hocherfreut und der Konvoi setzte sich wieder in Bewegung. Einige Männer gaben den Frauen an, sie sollten ihren neuen Beschützern Wasser und Früchte reichen, was diese sofort an wuselnd taten.

    Chala blickte derweil etwas arg verdutzt zu Black, doch dieser zwinkerte ihr nur wieder spielerisch zu und entgegnete gerissen:

    "Na los, auf was wartest du? Knöpft dem Bastard ab was von Wert ist. Wir müssen weiter und uns im Glanz unserer Heldentat suhlen."

  15. Beiträge anzeigen #115
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif

    Nach wie vor war Chala völlig verdattert über diesen Plötzlichen Ausbruch Joes, der den Streiter in edler Rüstung lediglich mit dem Knauf seines Schwertes zu Boden geschickt hatte. Keine Frage, dieser Kerl war ein Aufschneider gewesen, war die Rüstung auch noch so edel anzusehen und sein Haar gepflegter als das mancher Frauen gewesen. Dennoch hatte sie von einem selbsternannten Beschützer mehr Standhaftigkeit erwartet. Nun jedoch lag er ohnmächtig am Boden, die schwere Rüstung hatte ihm nichts genutzt und schützte ihn nun auch nicht vor den geschickten Fingern Vereds, die jeden Winkel des Bewusstlosen nach Wertgegenständen durchsuchte. Ein goldner Ring am linken Zeigefinger und ein schwerer Lederbeutel, der wohl mit dem Gold der Händler gefüllt war, bildeten dabei aber auch schon alles, was an diesem Mann ansehnlich war. Die Waffen wollte sie ihm lassen und die Rüstung war vermutlich nichts wert und ohnehin zu sperrig, um sie ihm abzunehmen. Davon abgesehen wollte sie gar nicht sehen, was er darunter verbarg und schloss somit kurzerhand wieder zu Black auf, der sich nach ihr umsah.
    „Hier mein Beschützer“, feixte sie und reichte ihm den Beutel, nachdem der Ring längst in ihrer Tasche verschwunden war, ohne, dass jemand etwas davon mitbekommen hatte.
    Ihr Begleiter lachte bellend und versprach, ihr einen Teil des Goldes abzugeben, wenn sie die Stadt erreicht hatten.

    Die dunkelhäutige Schönheit entfernte sich einige Schritte von dem Mann, den sie auch nach ihrer letzten Gedächtnislücke völlig nackt neben sich gefunden hatte. Irgendwie schienen sie zusammen zu reisen, doch fand Chala einfach keinen Grund, warum das auch so bleiben sollte. Hier waren überall Menschen und vielleicht hatte sie Glück und fand unter ihnen eine freundliche Seele, die bereit war, ihr zu helfen. Sie wusste zwar noch nicht so recht wobei sie Hilfe benötigte, doch etwas an diesem Kerl war ihr unheimlich. Ob es nun die Narben waren, die sie an seinem Körper gesehen hatten oder aber die wilden Augen, welche ruhelos aus dem harten Gesicht starrten. Bestimmt war er es auch gewesen, der den Hünen in der prunkvollen Rüstung niedergeschlagen hatte. Zufällig war ihr Blick auf den armen Kerl gefallen. So, wie der aussah, konnte es nicht fair zugegangen sein in diesem Kampf. Es hätte die junge Frau nicht gewundert, wenn der Vernarbte dem Gerüsteten einfach von hinten eine übergebraten hätte. Jemand, der eine so schöne Rüstung trug, hätte gegen diesen abgerissenen Abenteurer bestimmt haushoch gewonnen.
    „Hallo! Entschuldigung!“, rief sie, als sie sich einem der Karren näherte, der wohl von einer Familie begleitet wurde.
    „Du? Geh besser weiter, sonst machst du mich noch arm!“, raunzte sie das vermeintliche Familienoberhaupt an.
    Der jüngste Sohn, wohl sechzehn oder siebzehn Winter alt, schaute sie mit einem Blick an, der wohl verwegen aussehen sollte. Er zwinkerte ihr sogar zu und grinste keck. Vered konnte darüber nur den Kopf schütteln und sich abwenden.
    „Jetzt sei doch nicht so, Rudolf!“, beschwerte sich die gutmütig wirkende Frau, die den Wagen lenkte.
    Der Alte grummelte nur vor sich hin, doch hatte sich die Reisende bereits auf den Weg zum nächsten Karren gemacht. Es begann schon wieder so, wie auf Aranisa, die Leute begannen, sie abzustoßen und wieder wusste sie nicht warum. Es war wie verflucht!
    Ein Blick zurück und sie entdeckte ihren vermeintlichen Begleiter, der ihr fragend hinterher schaute. Sie lief leicht rot an, war die Richtung seines Blickes doch offensichtlich. Schnell wandte sie sich wieder nach vorn und schloss zum nächsten Wagen auf, der nur von einem Mann geführt wurde. Ein alter Gaul zog seinen Karren, auf dem sich allerhand Kleider stapelten.
    „Die sind aber schön!“, rief Chala plötzlich und zupfte aus einem der Haufen ein Kleid heraus, das einen freien Rücken hatte und mit einem welligen Muster am Saum verziert war. Es war grün wie Moos und war gut verarbeitet, soweit sie das beurteilen konnte.
    „Von den besten Schneidern aus Stewark genäht. Das sind die besten hier auf der Insel!“, erklärte einer der Männer.
    „Ich will es!“, plädierte sie nur, „Wie viel?“
    „Vermutlich zu viel für eine junge Frau wie Ihr“, gab der Händler zu bedenken und machte eine ausladende und gleichzeitig entschuldigende Geste.
    Die Dunkelhäutige schaute in ihre Tasche, ob sich dort noch etwas zum Eintauschen fand und da fiel ihr ein goldener Ring auf. Wo kam der denn her? Er war schön, funkelte in der Sonne und außerdem war er ihr viel zu groß. Der fahrende Händler entdeckte das Schmuckstück und setzte ein Lächeln auf, das wohl gewinnend sein sollte.
    „Ich scheine mich getäuscht zu haben“, lenkte er ein und die ausladende Geste wurde sogleich zu einer einladenden, „Der Ring dürfte in etwa dem Wert des Kleids entsprechen, dass Euch so gut gefällt, Madam!“
    Sie hörte ihn kaum, war ihr Blick doch vom Glanz des Rings gefangen.
    „Ich bedaure“, antwortete sie lediglich und steckte das Kleinod zurück in den Beutel. Dann wandte sie sich um und...

    „Ein Schmetterling!“, rief sie aufgeregt und folgte mit dem ausgestreckten Zeigefinger ihrer rechten Hand dem Falter, der über die Straße flog.
    Er war orange und dunkelblau gemustert mit hellen gelben Punkten in der Mitte der Flügelchen, die eifrig schlugen, um ihn in der Luft zu halten. Sie lachte freudig über diesen Anblick und folgte dem Insekt einige Meter, ehe er im Dickicht des Dschungels verschwand.
    „Halt! Warte! Bleib doch bitte hier!“, rief sie dem Flatterding hinterher, doch war er schon längst verschwunden.
    Sie schob ihre Unterlippe beleidigt nach vorn und fühlte sich verlassen, als ihre Aufmerksamkeit, die so sprunghaft wie ein Grashüpfer war, auf etwas neues aufmerksam wurde. Hier waren überall Menschen mit Wägen in denen sie bestimmt die tollsten Sachen finden würde. Sie hüpfte zurück zu einem dem Karren, der ihr am nächsten war, kicherte verspielt und glücklich.
    „Habt ihr auch lustige Sachen dabei?“, fragte sie aufgeregt den knittrigen alten Mann, der einen düsteren Blick aufsetzte, als er sie sah.
    „Sag mal Mädchen, willst du, dass ich völlig die Beherrschung verliere?!“, motzte er Chala ohne jeden Grund an, während Speicheltröpfchen aus seinem Mund flogen.
    Tränen füllten ihre Augen, denn sie verstand diese wüste Reaktion nicht. Sie wollte doch nur Spaß haben und Spielen, wurde aber erst von ihrem neuen Freund, dem Schmetterling verlassen und jetzt von dem grimmigen alten Mann angeblafft.
    Sie wandte sich ab und hörte nur, wie die Frau, die vorn bei den Ochsen saß, ihren Mann ausscholt. Recht so! Ein anderer Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war, kam nun auf sie zu, zwinkerte ihr verschmitzt zu und setzte dann sein Gespräch mit einer Frau fort, die ihn interessiert anstarrte. Aus dem Gespräch hörte sie auch seinen Namen heraus: Joe. Ein lustiger, kurzer Name, wie Vered fand.
    Als die andere Frau sie näher kommen sah, wirkte sie plötzlich verunsichert und blieb stehen, sodass sie zurückfiel.
    „Hallo Joe!“, rief Chala zur Begrüßung, „Hast du Lust was zu spielen?“

  16. Beiträge anzeigen #116
    Waldläufer Avatar von Naberius
    Registriert seit
    Jun 2012
    Beiträge
    135
     
    Naberius ist offline
    Weg zwischen Toshoo und dem Kastell

    Die Sonne hatte bereits den Zenit überschritten, als der Wanderer, der auf den Namen Naberius hörte, eine Rast unter einem Felsvorsprung einschlug. Die Eule erwachte im Schatten kurz aus ihrem Mittagsschlaf um mit einem charismatisch-verschlafenen "Schuhu" sein Mittag zu verlangen. Der Mann griff kurz in die kleine, mit getrocknetem Mäusefleich befüllte Taschen, die er extra für die Eule mitgenommen hatte.
    Wer würde schon erwarten, dass du dich selbst versorgst.
    dachte der alte Mann leicht sarkastisch und lächelte als Schuhu nach dem kleinen Häppchen aufplusterte um kurz darauf wieder in einen Mittagsschlaf zu verfallen. Naberius wusste natürlich, dass die Eule auch öfters jagen ging und stets gesättigt zurück kam. Doch in Gedanken war es ihm doch erlaubt sie wenigstens ein wenig zu ärgern. Auch wenn dies eher in dem Kopf des Bärtigen statt fand, als in der Realität. Vielleicht war es ein wenig verrückt eine Eule nur mit Gedanken zu ärgern. Um so etwas zu tun müsste man schon einen gehörigen Knacks haben oder eben genug geraucht haben. Und zweiteres hörte man öfters von den Bewohnern Schwarzwassers. Immerhin lebten sie im Sumpf. Dort müsste Sumpfkraut ja am besten wachsen, sonst wäre der Name total irreführend. Was Naberius so über Toshoo und Umgebung gehört hatte, war jedoch leicht verrückt. Einige Bericht in den Büchern erzählten von Bäumen und Pflanzen, die einen verfolgen würden und von Menschen, die vor ihren Augen zu einem Wolf oder einem anderen Tier wurden. Doch dies war doch völliger Humbug oder etwa nicht? Menschen blieben Menschen und Wölfe Wölfe. So war es schon immer und so sollte es bleiben. Wo sollte man den hinkommen wenn sich niemand mehr an die Regeln hält und einfach das blieb, was er war. Naberius wurde ja auch nicht einfach zu einer Eule und Schuhu zu einem Menschen um mal zu sehen, wie es sich so lebt.
    Langsam hatte sich Naberius wieder von den Strapazen der Reise erholt und sah in der Ferne die Wälder aufragen. Und die Bäume bewegten sich. Bäume schlugen generell Wurzeln und blieben dort wo sie waren. Warum zu Adanos fingen auch auf einmal die Bäume an sich nicht an die Absprachen der Götter zu halten. Es ist doch nicht so schwer an einem Punkt zu stehen und so sein Leben zu verbringen.
    Als Naberius sich schon aufmachen wollte erkannte er, dass die Punkte die er für Bäume gehalten hatte nur 5 kräftige Männer waren, die nur nicht so weit entfernt waren und mit Ästen, Laub und Dreck behängt waren. Besonders Vertrauenserregend sahen die Kerle nicht aus, was den Alten dazu veranlasste sein Beutel mit dem Bergkristall, dem Gold und den Keksen zwischen zwei Felsen in einer kleinen Spalte zu verstecken. Als sie nah genug heranwaren hob Naberius seinen Wanderstock grüßend "Adanos zum Gruße meine Freunde. Was verschlägt euch den hierher?" Als er den Fünfen in die Augen sah, erkannte er, dass ein gehetzter Ausdruck in ihnen glänzte. Es war ein Ausdruck, den Menschen besaßen, wenn sie von etwas oder jemandem gejagt wurden. Als sie die Worte des Mannes hörten, zuckten sie zusammen, auch wenn sie ihn schon vorher gesehen haben müssten. Der größte und breitest gebaute Mann sah Naberius und beeilte sich zu ihm zu gelangen. "Was machst du hier Großvater? Wenn du nach Schwarzwasser willst empfehle ich dir nicht diesen Weg. Mach lieber kehrt und komm mit uns nach Setarrif. Auf dem Weg lauern schuppige Ungeheuer direkt aus Beliars Reich." Wenn du leben willst warte mit deiner Reise und folge uns!"
    Naberius sah den Mann erst etwas verwirrt an. Erst der Schrei, der aus der Hölle zu kommen schien riss ihn aus der Trance. Die hinteren Männer fluchten und zwangen Naberius zum Aufbrach. Innerhalb einiger Sekunden hatte der Alte seinen Beutel in der Hand und sah am Horizont zwei Wesen mit Schwertern in der Hand und einem Schwanz hinter sich herziehend. Sofort drehte sich die Gruppe von den nunmehr sechs Leuten um und begann einen Marsch in Richtung Kastell und danach Richtung Setarrif, die Stadt, aus der Naberius kam. Er würde zurück kehren mit nur mäßigen Erfolg.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif

    Der Konvoi war gut vorangekommen. Die Strassen waren ruhig gewesen, das Wetter lachte den ganzen Tag über voller Sonnenschein und die Menschen innerhalb des Konvois hatten allgemein gute Laune und eine von Verbundenheit bestärkte Energie die sie rasch vorantrieb.
    Joe und Chala hatten sich rasch in der Gruppe eingefunden, was bei der Offenheit der Bauern kein Wunder war.
    Und nachdem Joe ihnen die offensichtliche Fehlinvestion in den Nordmarer offenbart hatte waren sie sowieso auf den Geschmack der zwei Fremden gekommen.
    Chala war zwar ab und an den Konvoi auf und ab geschlichen und legte dabei ein irritierendes Verhalten an den Tag, eine Bäuerin hatte Joe danach aufgesucht und gefragt ob das arme Mädchen an Fieber leiden würde, doch meistens schien sie dann doch bei Sinnen zu sein und wirkte dann sogar leicht pissig wenn man sie verwirrt anschaute.
    Joe selbst war noch nicht soweit sich darüber Gedanken zu machen. Chala Vered war ein Thema dem er sich ausgiebig widmen würde-
    Er wollte sie kennenlernen, ihre Geschichte erfahren, sie prüfen und dann, wenn alles stimmte, auf den rechten Pfad führen um aus der Wüstenblume eine schwarze Rose mit dicken Dornen zu züchten.

    Eine Eule mit braunem Federkleid sass auf einem breiten Ast der sich weit über die Strasse erstreckte und blickte laut rufend auf die reisende Gruppe während die Sonne ein letztes Mal hinter den Weiten des offenen Meeres aufleuchtete und dann verschwand.
    Trotzdem war es noch immer sehr warm, weshalb die Reisenden sehr dankbar über den abkühlenden Wind waren der über das Meer zu ihnen hin wehte.
    Der Konvoi ratterte auf die grosse Mauer zu, dessen Tor weit offen stand und soweit Joe es in Erinnerung hatte, seit Jahren nicht geschlossen worden war. Der grosse Turm, wohl meinst ein Leuchtturm, thronte stumm und dunkel neben dem Tor. Auf den Palisaden standen keine Männer mit erhobenen Bögen und keine Hauptmänner brüllten energisch Befehle.
    Der Sinn der Gemäuer war aktuell nicht von Nöten, weshalb sie auch nicht befestigt waren. Lediglich einige Wachmänner Setarrifs standen unten am Tor und kontrollierten ab und an Reisende und deren Wagen.

    Der Bauer der zuforderst des Konvois mit seiner Familie führte war zu einer der Wachen heran geschritten und plauderte ein wenig mit ihm, während der Rest des Konvois auschloss. Sofort bemerkte man, wie viel Leben sich auf einer Reise wie dieser verteilte.
    Der Konvoi bestand lediglich aus knapp zwei Dutzend Menschen auf einige Wagen verteilt, doch nun, da sie alle so nah aneinander waren, wurde es lauter. Die Menschen freuten sich auf eine ausgiebige und sichere Rast.
    Dann rief der Bauer zustimmend zu ihnen, dass sie einen Platz hinter der Mauer beziehen durften. Die Menschen jubelten auf und ein jeder von ihnen dankte der Wache beim vorbeigehen.
    Black selbst achtete darauf, keinen der Männer direkt ins Gesicht zu blicken um selbst nicht aufzufallen.
    Zwar hatte er sich bei seiner letzten Misssion hier stets darum bemüht, nicht aufzufallen, keine Spuren zu hinterlassen oder aus den Schatten zu agieren, jedoch funktionierte dies auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Der ein oder andere Wachsoldat mochte sie womöglich an sein Gesicht erinnern, lagen die Ereignisse doch auch erst einige Wochen zurück.
    Doch sobald er das Bündnis mit dem König hatte, würde dies keine Rolle mehr spielen.
    Dann war er Teil dieses Reiches und genoss die Privilegien derer die dem Reich und dem König dienten.
    Inklusive dem Recht gegen das Reich des Rhobar in den Krieg zu ziehen....

    Die Wagen verteilten sich auf einer Wiese hinter den Mauern auf der auch andere Reisegruppen rasten. Rasch wurde ein Feuer gemacht um das sich die einzelnen Familien setzten , Essen zubereiteten, plauderten und musizierten.
    Auch Reisende von anderen Konvois gesellten sich ab und an zu ihnen um Tauschhandel unter dem klaren Sternenhimmel zu betreiben.
    Joe und Chala sassen nebeneinander bei der Familie die sie zuerst kennengelernt hatten im Gras und Joe gönnte sich und seiner Gefährtin einen dicken Stängel Sumpfkraut. Die Bäuerin jedoch missbiligte dessen Konsum und bat die beiden den Stängel hinter dem Wagen zu rauchen, wo ihre Kinder davon nicht mitbekommen würden.
    Joe und Chala respektierten diese Bitte und verschwanden hinter den Wagen.

    In der Dunkelheit der Wagen verborgen, glühte nur ab und am der Stängel verräterisch auf.
    Joe lehnte sich an einen Wagen und erhielt soeben den Stängel von Chala zurück.
    Er durchbrach das allgemeine Geplauder das sie nebensächlich geführt hatten mit einer spontanen Frage an Vered:

    "Chala, hast du dir eigentlich schon überlegt, wie viel Gold und andere kleine Schätze hier in den Wagen auf einen neuen Besitzer warten? Die Leute hier werden heute Nacht feiern und trinken, den Morgen haben wir nur noch wenige Stunden bis wir die Stadt erreichen... Sie vertrauen uns und beachten uns nicht weiter. Flinke Finger wie die deinigen könnten also gross abstauben in dieser von Beliar gesegneten Nacht. Na, was meinst du?"

    Black blicke Chala ruhig aus den Schatten heraus an. Es ging hier nicht nur um das Bereichern an Gold und Schätzen armer ehrlicher Menschen, nein hier ging es darum zu testen aus welchem Holz Chara Vered geschnitzt war.

  18. Beiträge anzeigen #118
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif - hinter dem Vorposten

    Jede der Familien, die sich dem Konvoi der Sicherheit wegen angeschlossen hatte, war seine Waren über die Reise hinweg losgeworden, hatte sie in Gold umgewandelt. Bestimmt hatten sie nicht das Meiste verkauft, waren die Güter wohl für den Setarrifer Markt bestimmt, aber doch genug, um die Geldbeutel schwer werden zu lassen.
    Sie nahm einen langen Zug des Sumpfkrauts und lehnte ihren Kopf an das große Holzrad des Wagens, schaute in den Himmel. Keine Wolke verbarg das Funkeln der Sterne am Firmament, die wie Goldmünzen aussahen, welche man auf einem großen tiefblauem Seidentuch verteilt hatte. Sie schienen Vered aufzufordern, sie zu erhaschen, zu besitzen. Sie reckte die Hand vor, griff nach den Sternen, doch durchstießen ihre Finger lediglich den Qualm des Sumpfkrautstängels, der zwischen Zeigefinger und Mittelfinger ruhte. Sie kicherte, ohne genau zu wissen, wieso. Sie fühlte sich ruhig, war zufrieden und es gab nichts, was sie aus der Ruhe zu bringen vermochte. Außer dem, was Joe Black ihr nun vorschlug.
    Die Dinge, die Joe da ansprach, waren auch Chala natürlich schon in den Sinn gekommen. Wieso sollten sie sich nicht am Gold dieser Menschen bereichern? Weil sie ihnen Essen und Trinken gebracht hatten? Dem vermeintlichen Beschützer, der wohl noch immer auf der Handelsstraße ein Schläfchen hielt, hatten sie darüberhinaus auch noch Gold gegeben. Wenn die dunkle Frau sich nun einen Lohn für die gleiche nicht getaene Arbeit, die auch Valrik Steinfaust verrichtet hatte, nahm, war das lediglich die Bezahlung, die Joe und sie zunächst abgelehnt hatten.
    Der Dunst des Sumpfkrauts waberte in ihre Lunge, stachelte die Lust auf Nervenkitzel an, intensivierte ihre Stimmung und ließ leere Gedanken zu Ideen heranreifen.

    „Wir sollten zusammen gehen, damit einer zur Not für eine Ablenkung sorgen kann“, ihre Stimme war schwer, vom Rauch, der noch in ihrer Lunge auf die Befreiung wartete, „Der Händler, der ganz vorn vom Tross gelaufen ist, hatte Schmiedewerke bei sich“, erläuterte sie weiter, stieß den grünlichen Qualm endlich aus und reichte den Stängel, von dem nicht viel mehr als ein Stummel übrig geblieben war, zurück an Joe, „Außerdem habe ich einen Stoffhändler gesehen.“
    Black erwiderte fragend, was in den anderen Karren zu finden war, wo sie doch bei jedem während der Reise mindestens einmal war. Sie jedoch schaute ihn nur verdutzt an.
    „Ich kann nur von den Wagen vor uns sprechen, die anderen habe ich mir nicht angeschaut.“
    Ihr Begleiter zuckte nur mit den Achseln und drückte nach einem weiteren Zug den Stängel im Gras aus. Die Feuchtigkeit der Nacht legte sich langsam auf das Grün und Chalas Hose war klamm, als sie sich erhob. Ein verstohlener Blick nach links und rechts, ging dem Griff in den mit einer Plane abgedeckten Karren voraus. Es war der Wagen des Lebensmittelhändlers und ihr war aufgefallen, dass er das Gold, was er von ihr bekommen hatte, an die Seite des Wagens gebracht hatte, an der sie sich jetzt befanden. Suchend tasteten die Finger der Dunkelhäutigen über die Ladefläche, stießen hier und da mit Körben oder Kisten zusammen, in denen nach einigen prüfenden Griffen nichts weiter als Früchte zu sein schienen. Dann jedoch hörte sie ein Klimpern, so leise wie das Wispern des Windes, und doch gab es keinen Zweifel. Langsam umschloss sie den Beutel mit ihrer Hand, hob ihn sachte an und horchte angestrengt. Davon, dass der Behälter angehoben wurde, verlagerten sich die Münzen und es kam zwangläufig zu weiteren Geräuschen von Gold auf Gold. Doch gerade, als Chala fürchtete, ertappt werden zu können, legte ein Fiedler seinen Bogen auf und zog mit einer schiefen Note die Aufmerksamkeit auf sich. Den Göttern sei Dank! Vered verstaute den ganzen Beutel in ihrer Tasche. Anders als Joe, sah sie diese Menschen wohl nicht mehr wieder, wenn sie morgen die Stadt erreichten und so konnte sie es sich leisten, als Diebin erkannt zu werden. Im Zweifelsfall waren auf dieser Wiese ohnehin so viele Menschen, dass es jeder von ihnen hätte gewesen sein können.

    Black bedeutete ihr, ihm zu folgen, und er lief in gebückter Haltung zum nächsten Wagen. Seine Füße setzte er so geschickt auf, dass Vered nicht einmal hören konnte, wie das Gras sich unter dem Gewicht bog. Sie war beeindruckt und gleichzeitig verstimmt, konnte sie doch ganz genau wahrnehmen, wie laut sie im Gegensatz zu ihm war. Ihr Begleiter war wie ein Schatten, und verschmolz förmlich mit seinem Element. Er mied den Schein des Feuers und winkte sie zu sich, nachdem er die Lage ausgespäht hatte.
    Die Händler und Bauern hatten sich lachend und tanzend zu dem Fiedler gesellt, den diese Ansammlung von Menschen anzuspornen schien, denn er spielte deutlich weniger falsche Töne, als noch am Anfang seines Stückes.
    Schweigend machte sich Joe an der Plane des Holzwagens zu schaffen. Er gehörte den beiden Stoffhändlern, die Chala während der Reise immerzu missmutig angestarrt hatten. Warum, konnte sie beim besten Willen nicht erklären, doch spielte es auch keine Rolle für sie. Mit derlei Blicken konnte sie umgehen, war es doch kein Unterschied zu denen, die sie auf Aranisa hatte ertragen müssen. Hier jedoch machte es ihr noch weniger aus, waren es doch nur wahllose Gesichter, die nichts bedeuteten, die in keiner ihrer Erinnerungen eine Rolle spielten.
    Ihr Kompagnon wies in den Wagen und Vered verstand. Elegant gelang sie mit Hilfe von Blacks Hand unter die Plane und fand sich in einem Haufen, feinsäuberlich sortierter Kleidungsstücke wieder. Die Kunst war es nun, das Gold zwischen all den Stoffen zu finden. Es durfte nicht auffallen, dass jemand die Sachen durchwühlt hatte und so gab sich die dunkle Schönheit alle Mühe, kein zu großes Durcheinander zu verursachen. Hose um Hose hob sie an, nur, um sie wieder zurück an Ort und Stelle zu legen. Da war kein Gold.
    Warum muss das auch so verflixt Dunkel sein?, fluchte sie innerlich und wandte ihre Aufmerksamkeit einigen Kleidern zu. Ein moosgrünes Kleid fiel ihr besonders auf und sie griff danach, in der Annahme, dass darunter das Gold versteckt sein konnte. Doch nein, auch da war nichts.

    Ein warnendes Klopfen gegen die Außenwand des Wagens ließ sie erschrecken. War das Joe? Sollte sie wieder herauskommen? Ein weiteres Klopfen folgte. Es musste ein Zeichen sein, dass sie Gesellschaft bekamen. Sie wollte nicht mit leeren Händen gehen und so stopfte sie das grüne Kleid in ihre Tasche, schlüpfte schnell wieder aus dem Wagen und hakte sich bei Joe ein, der erleichtert zu sein schien. Sie waren kaum einen Schritt weit gekommen, hörten sie auch schon eine männliche Stimme hinter sich, gefolgt von dem Kichern einer Frau.
    „Wunderbar Nacht für einen kleinen Spaziergang, nicht wahr?“, fragte der Stoffhändler gut gelaunt und zog die Dirne näher zu sich heran.
    „Ja, die Sterne sind so romantisch!“, pflichtete Chala ihm bei und schmiegte sich an den Arm ihres Begleiters.
    „Allerdings“, bestätigte der Händler, warf jedoch keinen Blick nach oben, sondern schenkte seiner Eroberung lediglich ein Lächeln.
    „Komm Schatz, wir lassen die beiden allein“, meinte Vered dann taktvoll mit wissendem Lächeln und zog Black mit sich.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Auserwählter Avatar von Joe Black
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    6.700
     
    Joe Black ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif - hinter dem Vorposten

    Turtelnd, ja so glaubte Joe, nannte man die Personen die sich so verhielten wie er und Chala es gerade vorgaben.
    Beziehungsweise war es Chala die in der Rolle tatsächlich aufzugehen schien, während er eher von ihr mitgeschoben wurde.
    Diese überschwingliche Getue, Bezirze und Gehabe war nichts für den eher hart gesottenen Mann Varants.
    Natürlich war auch er für Maskeraden zu haben, und ja, er liebte es in diesen Maskeraden mit den Menschen zu spielen die ihn umgaben.
    Doch wenn es um Dinge wie die Liebe ging, dann war es irgendwie anders. Damals als Jungspund war das anders gewesen, dessen war er sich sicher.
    Auch er hatte schnell einmal dieses Stocken in der Aussprache, die vor Nervosität ausgelösten Schweisshände und die nie stetig wiederholenden nie endenden Träume der angehimmelten Braut gehabt. Doch bei seinem Eintritt in den Reihen der Kasbah hatte sich viel geändert.
    Empfindungen wie Furcht, Liebe und Ungehorsam gegenüber dem dunklen Meister wurden aus den Leibern der Anwärter geprügelt und versiegten über die Monate im immer heissen Sand Bakareshs.
    Seit damals hatte er viele Frauen gehabt. Viele von ihnen hatte er aufrichtig begehrt oder mehr gemocht als so manch eine andere Person in seinem Leben. Doch geliebt hatte er keine Einzige von ihnen.
    Es lag wohl daran, dass er solche Mühe hatte den verliebten zu spielen, lag ihm der Casanova doch um so vieles besser...

    Nichts desto trotz spielte Chala diese Rolle dafür umso besser und glaubwürdiger. Weshalb die beiden auch rasch ohne Aufsehen in der Dunkelheit hinter den Wagen verschwanden.
    Spontan entschieden sie dann, dass es besser für sie sei, einfach weiterzuziehen und die Handelsgruppe alleine zu lassen.
    Dies hatte unter anderem auch mit dem Kleid zu tun, dasss Chala entwendet hatte.
    Es war ein teures und sehr gut verarbeitetes Kleid, dessen fehlen so oder so aufgefallen und für Chala während der Reise nicht unauffindbar versteckbar gewesen wäre.
    Da Black aber selbst in der Dunkelheit das leuchten in ihren Augen sehen konnte, wollte er nicht so sein und gewährte ihr deshalb die Freude.

    So marschierten die beiden Seite an Seite, durch die nicht gerade wirklich stille Nacht, den Wolfsgeheul drang aus den dichten Wäldern zu ihnen und plauderten miteinander.
    Black war das Talent seiner Begleitung für Lug, Trug und Diebstahl sowie körperlicher Ertüchtigung nicht entgangen weshalb er nun direktere Fragen stellen wollte.

    "So und nun Mal Butter bei de Fische, wie ein nordmarischer Bekannter von mir aus alten Tagen immer zu sagen pflegte....."


    Der ehemalige Assassine hielt kurz inne und grübelte über den Namen des Mannes nach , kam aber wirklich nicht mehr darauf, was wohl auch noch an der Wirkung des Krauts liegen konnte, dass sie im Lager noch geraucht hatten. Achselzuckend fuhr er gelassen fort:

    "Du bist doch nicht wirklich so ein unschuldiges Ding wie du vorgibst zu sein? Ich meine, deine Fassade in Ehren, du spielst dein Spiel sehr gut.
    Doch wenn zwei vom gleichen Schlag sind, wird es generell schwer, diese Eigenheiten voreinander geheim zu halten.
    Ich denke, du selbst wirst Vermutungen über mich haben so wie ich welche über dich habe.
    Wenn alles passt, können wir beide vielleicht gut voneinander profitieren. "

    bei den letzten Worten klatschte er hämisch grinsend beherzt auf ihren straffen Hintern.

    "Natürlich meine ich dies nicht nur mit den Betterfahrungen von denen wir beide hoffentlich noch einige sammeln werden, nein ich spreche vom Leben im allgemeinen.
    Wir beide harmonieren doch irgendwie miteinander oder? Und ein jeder von uns braucht Familie. Ich hatte meine Familie, doch der Ruf der zu meinen Ohren drang gebot mir diese Familie zu verlassen."


    Black grinste als seine Worte in seinen Ohren widerhallten. Familie.... an einen Baum geknüpft, verwesend und Fliegenschwärme auskotzend.....tote Augen einer Mutter die ihren verlassenen Sohn betrachten, der weinend unter dem sterbenden Baum sitzt... Er rümpfte die Nase und rieb sich die Augen. Für diese Art von Träume hatte er im nüchternen Zustand genug Zeit, benebelt war es die Aufgabe des Nebels, eben solche Erinnerungen zu verdrängen.

    "Nun, was ich dir sagen will Vered ist, dass du in meinen Augen Fischfutter bist. Zwar Fischfutter mit Potential und einem verdammt heissen Körper, aber trotzdem Fischfutter. "

    Die Wörter sprudelten teilweise einfach so aus ihm heraus wenn er benebelt war. Obwohl er es schaffte die Konzentration auf laufen und reden gleichzeitig zu verteilen ohne dabei debil zu wirken, schaffte es sein Gehirn die Wörter eines mächtigen Schmiedes gleich aus seinem Mund zu hämmern.
    Der Bärtige gluckste amüsiert und fuhr dann mit warmer Stimme fort:

    "Also meine süsse Wüstenblume, erzähle mir wer du wirklich bist und was dich wirklich antreibt. Lass mich in deine Seele blicken.
    Wenn mir gefällt was ich sehe, lasse ich dich auch in die meine blicken. Und eines kann ich dir versprechen Chala, wenn du in meine Seele geblickt hast wirst du erkennen, dass die Welt unser Spielplatz ist. Und wenn du dies erkannt hast, gilt es nur noch die Spielregeln zu kennen.... "


    Die Worte kamen Black wirklich gut und schnell über die Lippen, viel schneller als er eigentlich wollte. Doch dies waren Gedankengänge die er erst am Morgen im nüchternen Zustand wieder haben würde.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Krieger Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    478
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Handelsstraße südlich von Setarrif - zwischen Vorposten und Setarrif

    Die Nacht war nach wie vor schön und der Weg war vom Mondschein in silbriges Licht getaucht. Hinter ihnen loderten die Lagerfeuer, Musik und Gelächter drangen an ihre Ohren und manch einer hätte wohl Wehmut verspürt. Sie jedoch war zufrieden mit sich und der Beute, die sie gemacht hatte. Das Kleid war zwar nicht das, was sie eigentlich hatte stehlen wollen, doch würde es sich gut verkaufen lassen. Zu gern hätte sie noch im Karren des Händlers gestöbert, der das Schmiedezeug anbot, doch war Blacks Entscheidung die richtige gewesen. Wenn sie blieben, würden sie früher oder später gelyncht werden und so konnten sie immerhin ungestört über die Dinge reden, die Chala noch wissen wollte. Vor den beiden Wanderern schälte sich aus der Nacht die Silhouette einer Stadt, deren golden Kuppeldächer im Licht der Sterne glänzte. Das musste Setarrif sein und die Frau spürte, wie Aufregung in ihr aufkam. Würden sie sich trennen, sobald sie das Tor durchquert hatten?

    Antworten von einem Joe Black zu bekommen, schien aber deutlich schwieriger, als sie es geahnt hatte. Sie war es gewohnt, zu bekommen was sie wollte, er jedoch spielte ihr Spiel nicht mit, ergriff lieber selbst die Zügel und lenkte sie in Bahnen, wo sie sich selbst neu entdecken konnte. Genau das war es aber auch, was sie an ihm reizte. Diese Unbändigkeit wirkte anziehend auf sie und ihre Gefühle reagierten auf seine Anwesenheit mit Besitzsucht. Sie wollte ein Teil von dem in sich, was er an sich hatte, die Freiheit und Unbeugsamkeit mit der er seinen Weg beschritt. Doch ließ er sie nicht ein, in seine Seele, blockte Versuch um Versuch ab.
    Erst am Fluss, als sie sich beide vom jeweils anderen genommen hatten, was sie brauchten, dann in der Nähe des kleinen Wasserfalls, wo die Spannung zwischen ihnen die Luft beinahe zum reißen gebracht hätte. Nun war ein weitere dieser Augenblicke, ein Moment, den sie packen und festhalten musste, in der Hoffnung, zumindest ein wenig mehr über ihn zu erfahren.
    Doch Antworten von einem Joe Black zu bekommen, hatte seinen Preis.

    Dieses Mal waren es nicht die Kleider, die ihr Begleiter fallen sehen wollte. Er schaute ihr nicht auf die Brust oder den Hintern, auch wenn seine Hand nach wie vor dort ruhte. Er sah ihr direkt in die Augen, nutzte sie als Eingang in ihren Geist, fast so, als könne er in die Tiefen ihrer Seele blicken. Er wollte, dass sie Fassade um Fassade fallen ließ, die Barrieren abbrach und ihm freien Zugang zu ihrem Innersten gewährte. Er wollte, dass sie anstatt ihres Körpers, ihre Seele freilegte.
    Im Gegenzug versprach auch er Antworten, mit verheißungsvollen Worten, getragen vom hochtrabenden Gefühl der Leichtigkeit, welches dem Sumpfkraut geschuldet war. Auch Vereds Gedanken waren benebelt von dem Rauschmittel und Joes Worte klangen logisch und richtig, weshalb sie zu erzählen begann.

    „Wie sieht eine Seele aus, Joe?“, fragte sie ihn, wusste sie doch nicht die richtigen Worte zu finden, zu erklären, wie sie war oder was sie antrieb, „Du stellst Fragen, die ich mir selbst noch nie gestellt habe. Doch lass uns gemeinsam Antworten finden.“
    Sie stockte kurz, atmete tief durch die Nase ein, fixierte die Pupillen ihres Begleiters und richtete den Blick schließlich starr nach vorn.
    „Was soll mich schon antreiben?
    Goldgier? Nein, das Gold ist es nicht, weswegen ich in die Taschen fremder Leute greife, sie um ihr Hab und Gut bringe und dafür sorge, dass sie zornig und traurig werden.
    Nervenkitzel? Auch das ist es nicht, was es für mich aus macht, einem Mann, der mich um zwei Köpfe überragt und dessen Arme so breit sind, wie meine Oberschenkel, den Goldbeutel vom Gürtel zu schneiden, ohne dass er es merkt.
    Anerkennung? Von wem denn? Wann immer ich gestohlen habe, habe ich es für mich behalten, mich daran erfreut, dass ich anderen etwas nehmen konnte. Ich glaube, dass eben das es ist, was einen Teil von mir ausmacht. Ich genieße es, andere zu bestehlen, weil sie mir dabei völlig ausgeliefert sind. Ich bin ihnen dabei so nah und doch können sie sich nicht wehren. Sie sind wie Kinder, denen ich meine Regeln aufzwinge. Ich glaube, dass es das Machtgefühl ist, was mich antreibt.“
    Sie stoppte ihren Monolog und dachte über das, was soeben ihren Lippen entwichen war, nach. War es wirklich das Gefühl der Überlegenheit, was sie daran reizte, anderen zu nehmen, was ihnen wichtig war? Wollte sie beweisen, dass sie Einfluss auf das Leben anderer nehmen konnte, ohne, dass sie jemand hätte aufhalten können? Vielleicht, doch war sie sich nicht vollständig sicher.

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide