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  1. Beiträge anzeigen #1
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #09

    Tretet ein!
    Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch seid gewarnt: Hier gelten die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden.

    Die wichtigsten Gesetze lauten:
    • Das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Das Tragen von Waffen innerhalb des Tempelviertels ist nur den Angehörigen des Ordens des Feuers und des Ordens der Paladine gestattet.
    • Der Verkauf von Waren innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern oder Inhabern einer entsprechenden Lizenz gestattet.
    • Innerhalb der Stadtmauern dauerhaft Handel oder ein Handwerk zu betreiben ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Der Zutritt zur Zitadelle ist ohne Begleitung nur Angehörigen des Ordens der Paladine, Milizsoldaten, Novizen sowie Feuermagiern gestattet.
    • Der Zutritt zu den nicht öffentlichen Teilen der Bastion (insbesondere zum Gefängnis) ist ohne Begleitung nur Angehörigen der Stadtwache, des Ordens der Paladine sowie Feuermagiern gestattet.
    • Gewalttätige Auseinandersetzungen jedweder Art sind untersagt.
    • Jeglicher Diebstahl sowie unbefugtes Betreten fremder Häuser sind untersagt.
    • Besitz und Konsum von Sumpfkraut sowie Handel damit sind untersagt.

    Die Stadtwache achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln und wird jeden zur Rechenschaft ziehen, der sich ihnen zu widersetzen versucht. Hinweise auf mögliche Verbrechen können dabei helfen, die Ordnung Innos’ wiederherzustellen und sind daher gern gesehen. Hinweise, die zur Ergreifung gesuchter Verbrecher führen, die Auslieferung eines solchen oder der Beweis dafür, einen solchen getötet zu haben, werden entlohnt. Gesucht werden zur Zeit:

    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Calintz (Mord)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Medin (Hochverrat)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)
    • Solveg (Mord)
    • Taeris (Raubmord, Verrat)
    • Trilo Pyrotas ya Torese, ehemaliger Herzog von Braga (Mord, Hochverrat, Desertion, Ketzerei, Gotteslästerung)

    Entsprechende Steckbriefe mit Personenbeschreibung hängen an jedem Stadttor und in jedem Hafen des Reiches.


    Karte von Thorniara
    Geändert von Die Stadtwache (13.10.2011 um 00:50 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Kerdric schenkte dem Fremden, der die Schänke betrat, zuerst keine große Beachtung. In einer so großen Stadt waren die meisten Menschen Fremde, und auch an diesem war nichts Auffälliges zu entdecken. Aufmerksamkeit bekam der Mann erst kurz danach, als er sich nach einem Gespräch mit dem Wirt mit einer Harfe mitten in den Raum stellte und zu singen begann. Milde interessiert hörte der Waffenknecht zu; der Sänger war nicht schlecht, die Musik keine Beleidigung für die Ohren, und so ließ er sich davon nicht stören. Vielleicht war der Barde sogar richtig gut, aber Kerdric war zu desinteressiert und kannte sich nicht gut genug aus, als dass er das hätte beurteilen können. So ging es wohl auch dem größten Teil des übrigen Publikums, das den Liedern mit mehr oder weniger großem Interesse zuhörte und sie mit mehr oder weniger großem Beifall quittierte.
    Schließlich endete der Barde vorerst – sicher würde er später weitermachen – und setzte sich zu einem anderen Mann, der inzwischen hereingekommen war, woraufhin die beiden eine Unterhaltung begannen. Gehören vielleicht zusammen, überlegte Kerdric, musterte die Männer kurz und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder anderen Dingen zu. Das hier versprach in der Tat ein wunderbar ereignisloser Abend zu werden.
    Ob Erec so was auch manchmal macht? Großen Erfolg hatte der Dichter offenbar nie gehabt, aber so schlecht war er nicht gewesen, soweit Kerdric das beurteilen konnte. Wobei Erec kein Instrument spielte, so etwas brauchte man aber wohl, um sich mit Lyrik problemlos über Wasser zu halten. So wie mit der Harfe, die dieser Barde hatte.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Hätte Gwy ihm nicht diese Frage gestellt, wäre er gar nicht auf die Idee gekommen, dass irgendetwas den Leuten hier nicht passen könnte. Und selbst jetzt musste er erst einmal nachdenken welche Stelle der Barde überhaupt meinte.
    Er dachte kurz darüber nach, beschloss aber schließlich bei der Wahrheit zu bleiben, wie es generell seine Art war.
    "Singen kannst du es auf jeden Fall, darum bist du ja hier! Ich persönlich würde auch sagen, dass du nichts beschönigen solltest. Du riskierst damit zwar, dass es dem einen oder anderen nicht ganz so gut gefällt, aber Märchen gibt es genug und du willst ja eigentlich eine wahre Geschichte erzählen. Ich finde die Leute sollten das Lied mögen so wie es ist oder eben gar nicht. Außerdem haben sie ja noch die Melodie, all die anderen Zeilen und ihr Bier an dem sie sich erfreuen können.
    Höchstens wenn du ganz sicher gehen willst, dass wirklich niemand etwas dagegen hat, könntest du das eine oder andere Wort vielleicht verändern, aber wie gesagt, ich wäre für die Wahrheit und wenn die Leute die nicht mögen sollten wird die Welt auch nicht untergehen!"
    Geändert von Bartimäus (29.09.2011 um 22:28 Uhr)

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Aber hast du nicht ein wenig das Gefühl, dass man in Thorniara jedes Wort und jede Tat auf die Goldwaage legen müsste? Noch dazu wir Fremden, wir Nicht-Reichsbürger…“, Gwydion schnaubte, „…wer weiß, wie empfindlich die Burschen da sind, hm?“
    Der Barde schob mit der Zunge ein Stück Rübe im Mund hin und her und hatte dabei einen recht nachdenklichen Gesichtsausdruck. Um ihn selbst wäre es relativ egal… aber die schöne Harfe… und natürlich Bartimäus. Gwydion blickte seinen Reisegefährten an, da formte sich langsam aber sicher eine Idee in seinem Geist.

    „Ich verschiebe dieses spezielle Lied auf Morgen, habe ich beschlossen.“, erklärte er, „Wenn du bereits wieder aus der Stadt bist. Ich werde es nicht kürzen und nicht ändern, aber du bist als mein Reisegefährte in die Stadt gekommen und sollten die Jungs hier beleidigt sein, will ich nicht schuld sein deinen Kopf in einer Schlinge zu finden.“
    Der Barde hatte die Stimme dabei die ganze Zeit gesenkt, so dass nur Bartimäus ihn würde verstehen können.
    „Morgen Nachmittag irgendwann verlässt du die Stadt durch das Osttor, nimmst deinen Bogen und Dschinn mit. Mit einer Meile oder etwas mehr Abstand zur Stadt wartest du auf mich, wenn du willst. Du bist natürlich jederzeit frei zu gehen, wohin du willst.“, schlug Gwydion vor, „Wenn ich Ärger bekomme, finde ich einen Weg hinaus… eher als du jedenfalls.“

    Notfalls konnte man sich immer in etwas kleines Flinkes verwandeln. Die Harfe müsste dann zurück bleiben, der Gedanke tat Gwydion jetzt schon weh. Aber noch war es ja nicht so weit und vielleicht würde es dazu auch gar nicht kommen.
    „Einwände?“, fragte er Bartimäus lächelnd.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Allerdings!", entgegnete Bartimäus sofort, "Ich sehe ein, dass ich mit meinem Bogen und Dschinn hier raus muss, weil wir die beiden sonst nie wieder sehen würden oder wir viel zu lange brauchen würden, doch kann und werde ich, sobald ich Dschinn nach draußen gebracht und meinen Bogen irgendwo versteckt habe, wieder zurück kommen und bei dir bleiben. Ich weiß, dass du... Dinge kannst, die ich nicht kann und von denen ich wahrscheinlich nicht einmal weiß, dass sie möglich sind, aber ich werde mich nicht auf solches Unwissen verlassen und hoffen. Was wäre wenn du es nicht schaffen würdest? Dann würde ich mir ewig Vorwürfe machen! Also nein, ich bleibe bei dir!"
    Bartimäus sprach eindringlich aber trotzdem leise, schließlich sollte niemand sie belauschen, auch wenn sie nichts wirklich Verbotenes planten. Was konnten sie denn dafür, wenn diese Innos Leute jedes falsche Wort als Verbrechen werteten?
    "Hast du dazu noch irgendetwas einzuwenden?", fragte dann Barti noch, auch wenn er sich eh nicht von der Idee abbringen lassen würde, aber vielleicht konnte der Plan ja noch ein klein wenig verfeinert werden.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Du bist auch so ein Ehrenmann, hm?“, Gwydion hob eine Augenbraue, „Naja gut, sei’s drum. Ich kann dich wohl nicht davon abhalten. Aber ich weiß auch nicht wie gut es wäre ein Pferd irgendwo außerhalb der Stadt anzubinden und zu hoffen, dass es noch da steht, wenn man wieder kommt…“
    Der Barde fuhr sich über den Bart.
    „Nunja, notfalls kann ich da vielleicht noch etwas machen.“, fügte er an und blickte sich in der Taverne um.
    Sie war noch immer gut gefüllt und vielleicht wäre der eine oder andere ja noch an einem Lied interessiert… und hätte etwas Kleingeld für den Künstler übrig. Gerade wollte Gwydion aufstehen, da kam der Wirt vorbei.
    „Darf’s noch was sein?“, fragte er, als er die leeren Teller vom Tisch nahm.
    „Sagt mal… irgendwoher kenne ich euch.“, meinte Gwydion darauf, „Hattet ihr woanders bereits eine Taverne.“
    „Aye…“, der Blick des Wirtes verdüsterte sich, „…meine gute alte Schenke auf Khorinis.“
    „Ah!“, Gwydion schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, „Ihr seid Coragon! Ich wusste doch, dass ich euch kenne!“
    „Hm… du hast damals auf Khorinis mal bei mir in der Schenke gespielt, nicht wahr?“, Coragon hob eine Augenbraue.
    „Richtig.“, Gwydion nickte, „Was ist aus der Schenke auf Khorinis geworden?“
    „Nimm’s mir nicht übel, aber auf das Thema habe ich gerade keine Lust.“, brummte der Wirt zurück, „Also, darf’s noch was sein? Und macht es euch beiden was aus, wenn ihr euch ein Doppelzimmer teilt?“
    „Dann bring mir noch einen Met. Und was immer mein Begleiter mag.“, erwiderte der Barde, „Und nein, ich glaube es macht uns nichts aus.“
    Der Wirt nickte und stapfte davon. Gwydion erhob sich von seinem Platz am Tisch und nahm seine Harfe wieder zur Hand.
    „Na, hast du einen Liedwunsch, Barti?“, fragte er schmunzelnd.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Beim Wirt hatte Barti nur Wasser bestellt, das war ihm immer noch das liebste.
    "Ich würde Dschinn natürlich nicht irgendwo am Wegesrand anbinden. Genauso wenig würde ich meinen Bogen am Präsentierteller liegen lassen. Irgendwo wird es schon ein ungesehenes Plätzchen geben, das hoffentlich niemand findet."
    Kurz überlegte er bevor er einen weiteren Gedanken aussprach.
    "Glaubst du kann ich Dschinn unangebunden lassen? So könnte und würde er -denke ich- wahrscheinlich auch selbst verhindern, dass ihn jemand anderer nimmt. Die Frage ist, würde er zu mir zurückkehren?"
    Gwy war eindeutig der bessere 'Pferdeflüsterer', seine Antwort würde bestimmt auch eintreffen.
    "Und was den Liedwunsch angeht... irgendetwas Aufheiterndes, eventuell Lustiges, ich finde es hier in dieser "überordentlichen" Stadt immer noch nicht so toll. Und sonst spiel einfach wozu du Lust hast und was dir Spaß macht, es wird mir bestimmt gefallen!"

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    „Ist die Frage… hmm… vielleicht kann ich ihn beeinflussen, dass er brav zurückkommt, auch wenn du ihn nicht anbindest… ja, das könnte ich eigentlich versuchen.“, Gwydion nickte, „Das sehen wir dann morgen. Da muss ich mit Dschinn unter vier Augen reden.“
    So machte sich Gwydion daran etwas Lustiges zu spielen, das nicht die Moral und den Anstand der Thorniarer beleidigte. Es lief auf das beliebte Lied über den verliebten, tanzenden Bären hinaus, ein kurzes Trinklied und einen Schwank über einen närrischen Seemann namens Bill Möwentigel. Das Publikum wurde zwar nicht von den Hockern gerissen, aber hier und da war einer begeistert genug eine kleine Münze springen zu lassen.

    Als es später wurde, packte Gwydion seine Harfe wieder ein und nickte Coragon zu, der ein freies Frühstück für ihn und Barti am nächsten Tag versprach, als Lohn für die Lieder. Der Barde erklärte sich damit einverstanden und suchte zusammen mit Bartimäus sein Zimmer auf. Es war schlicht, aber völlig ausreichend: zwei Betten, zwei Truhen, ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen.
    Er wünschte Bartimäus eine gute Nacht, was sein Begleiter erwiderte. Doch während Bartimäus sich bereits in seine Decke wickelte und auf die Seite drehte, blieb Gwydion noch auf der eigenen Bettkante sitzen. Im Schein der kleinen Kerze, die Coragon seinen Gästen spendierte, um den Weg die Treppe nach oben zu finden, betrachtete der Barde seine Handfläche.
    Nur, wenn er die Augen zusammen kniff und weil er genau wusste, wo die Linien seines Vermählungsmals einst verlaufen waren, konnte er sie noch erahnen. Sie waren von Tag zu Tag blasser geworden. Bald wären sie ganz weg. Ganz und gar weg. Der Barde hob den Kopf und blickte noch eine Weile aus dem Fenster in die dunkle Nacht hinaus.
    Schließlich löschte er die Kerze und legte sich selbst zur Nachtruhe hin.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Gut erholt von einer Nacht in richtigen Betten, machte sich der Waldläufer heute daran alles für eine eventuelle schnelle Flucht vorzubereiten. In anderen Worten ging es also darum Dschinn und seinen Bogen aus der Stadt zu schaffen. Zuerst musste aber noch der Druide ein Wort mit dem Pferd reden, sodass das Tier nicht angebunden werden musste, anderen Leuten entkommen konnte und trotzdem wieder zu Bartimäus zurückkehren würde. Dazu ließ der Waldläufer die beiden im Stall alleine, damit sie unter vier Augen reden konnten, wie Gwy es am Vortag genannt hatte. Eine ungewöhnliche Wortwahl für ein Pferd, doch auch den Druiden gewissermaßen zutreffend.
    Als die beiden schließlich fertig waren, machte sich Barti daran sein Reittier zu satteln und dann aus dem Stall Richtung Stadttor hinauszuführen. Dort angekommen, wollte er endlich seinen Bogen wieder haben.
    "Bewahret! Ich kam gestern beim anderen Stadttor hinein und musste meinen Bogen abgeben. Die Wachen sagten, sie würden ihn hier her bringen lassen, er ist neu, von guter Qualität und mit sogar Runen verziert. Da ich die Stadt wieder verlasse, hätte ich ihn gerne wieder."
    Hoffentlich würden die Wachen ihm glauben, denn wer wollte schließlich nicht einen Bogen mit solch einer Beschreibung. Aber niemand außerdem Besitzer und den Wachen hatte die Waffe gesehen und so war er wohl der einzige der diese Beschreibung geben konnte. Scheinbar sahen auch die Wachen das ein oder sie hatten einfach eine Beschreibung von dem Besitzer erhalten, wie dem auch sei, sie händigten den Bogen auf jeden Fall wieder aus und nachdem der Prüfende Blick des Waldläufers sich vergewissert hatte, dass es auch wirklich seiner war, setzte er seinen Weg fort.
    Außerhalb der Sichtweite der Stadt befestigte er dann den Bogen am Sattel, sodass er genauso schwer zu stehlen war wie das Pferd an sich und ließ dann das Pferd im Wald 'frei'.
    "Gwy und ich kommen am Abend zu dir zurück! Pass auf dich auf und tu was Gwy dir vorher gesagt hat! Bis dann, bewahre!", verabschiedete er sich mit Worten die auch einen Menschen hätten betreffen können. Gwy konnte mit ihm reden, Barti konnte seine Gefühle wahrnehmen, warum sollten sie ihn also schlechter behandeln?
    Der Waldläufer schlug sich dann durch den Wald und die Ausläufer des Gebirges, die offenbar fast bis zu den Stadtmauern reichten um zu dem Stadttor zu kommen, durch dass sie gestern eingetreten waren, schließlich würde es komisch aussehen, wenn er gleich bei dem wieder rein wollte, das er gerade verlassen hatte.
    Zu seinem Glück standen hier heute auch andere Wachen als gestern und so kam er unbewaffnet ohne Probleme wieder in die Stadt hinein.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Thorniara hatte etwas von Vengard, wenn man es sich mal ansah. Nur, dass es hier noch viel mehr Wehrbauten zu geben schien. Auch hier gab es Elend und nicht alles in der Stadt der Innosdiener glänzte wie das Gold auf den reich verzierten Statuen ihrer Gottheit. Während der Tempel im Sonnenlicht strahlte, war das Leben im Armenviertel elend, dreckig und düster. Aber so war es in vielen großen Städten. Der Kontrast schien nur in jenen, die Innos folgten, stärker. Aber vielleicht bildete Gwydion sich das auch nur ein.

    Nachdem er ein wenig von der Stadt gesehen hatte und eigentlich gerade das Handwerkerviertel besuchen wollte, entdeckte er Bartimäus, wie er die Stadt durch das Westtor wieder betrat. Der Barde hob eine Augenbraue. Natürlich, wenn er die Stadt durch das Osttor verließ mit der Aussage, dass er gehen würde, wäre es komisch, wenn er durch eben jenes Tor kurze Zeit später zurückkäme. Man musste ihm lassen, dass er eine gewisse Pfiffigkeit besaß.
    „Na, Barti? Alles bereit?“, der Barde schmunzelte.
    „Ja.“, Barti nickte.
    „Na dann, lass uns gehen.“, Gwydion nickte zur Marktschänke hin und die beiden machten sich auf den Weg.

    Die frühe Abendstunde hatte die ersten paar Gäste, die an diesem Abend länger bleiben würden, in das Gasthaus gespült. Sie kamen von ihrem Tagewerk, würden ein Abendessen und ein Bierchen zu sich nehmen und der eine oder andere würde auf ein paar weitere Bierchen bleiben. Coragon kümmerte sich routiniert um sie.
    „Ich hole meine Harfe. Such dir einen geeigneten Platz.“, meinte Gwydion zu Bartimäus.
    Was Bartimäus unter einem geeigneten Platz verstand – entweder nahe der Tür oder in Schatten verborgen oder nahe der Küche, die vielleicht einen Hinterausgang hatte – das überließ der Barde seinem Reisegefährten.
    Als er und die Harfe wieder unten waren, nahm er den Platz ein, den er sich gestern Abend bereits ausgesucht hatte, um mit seinem Lied jeden Winkel der Schänke erreichen zu können, packte seine Harfe aus, testete, ob sie noch korrekt gestimmt war, dann blickte er auf und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
    Einige der Gäste blickten kurz neugierig auf, als sie sahen, dass der Barde sich spielbereit machte. Gwydion fixierte diese mit einem Blick und einem Lächeln, bis er die Stimme erhob, um zur ganzen Schänke zu sprechen.

    „Was ich euch nun singen werde, liebe Freunde, ist, das müsst ihr mir glauben, eine wahre Geschichte. Ich selbst habe sie gesehen und der ein oder andere tapfere Streiter eurer Stadt mag sie ebenso bezeugen können.“, Gwydion zupfte ein paar Akkorde, „Hört gut zu und erzählt sie weiter. Ihr sollt wissen, welche Gefahr auf dieser Insel lauert.“
    Schließlich begann er wie bereits in Tooshoo, der Gespaltenen Jungfrau und Stewark zuvor mit dem Lied, das er in die Winkel Argaans tragen wollte. Ungekürzt und Ungebogen, so, wie er es zuerst in der Sumpflilie gesungen hatte.

    "Ich hörte einst ein altes Männlein Lieder singen
    von längst vergangenen Heldentaten, Wunderdingen,
    ich trug die Lieder fort, das Männlein ist schon lang nicht mehr,
    an seiner statt sitz ich nun hier und bring euch neue Mär;

    Es war nicht weit von hier und auch noch gar nicht lange her,
    da trug sie sich wohl so oder in etwa so zu, die Mär,
    drum lauscht gut und behaltet im Hinterkopf derweil
    dies ist nicht bloße Poesie, die Wahrheit hat ihren Teil;

    In dunkler Nacht der Himmel einen neuen Stern gebar
    mit Flammenschweif, der überall zu sehen war;
    wie ein Mahnmal brannte er dort am schwarzen Firmament
    und weckte allenorten die Urangst vorm Weltenend.

    Doch auch die Neugier, die allen Menschen angeboren,
    und auch das Besserwissertum hatte man noch nicht verloren,
    regte sich eifrig in jeder Ecke dieser Insel
    und tapf're Entdecker erhoben sich aus dem Gewinsel.

    Und als der Stern schließlich abstürzte mit tosendem Beben,
    ins Weißaugengebirge, wo keine Menschen leben,
    da sahen jene Helden ihre Stunde gekommen
    und eilten, als hätten sie göttliches Rufen vernommen.

    Aus Norden die Getreuen des dritten Königs Rhobar,
    aus ihrer Stadt am Meer, die man nennt Thorniara,
    doch auch jene, die dem König Ethorn treu ergeben
    verließen Setarrif, um sich zum Stern zu begeben.

    Die Einzigen, das sag' ich euch heimlich, waren sie nicht,
    doch ihr werdet's dann später sehen in meiner Geschicht.
    Viele neugierige Gemüter zogen da hinauf
    und nahmen um den Stern zu sehen die Mühen in Kauf.

    Oben in den Bergen trug die Natur Spuren vom Fall
    des feurigen Gestirnengesteins, das kam aus dem All.
    Es hatte einen Krater in das Gestein gesprengt.
    Welch' unirdische Macht nur hat dieses Geschoss gelenkt?

    Wie Halme geknickt und zu tiefschwarzer Kohle verbrannt
    waren Bäume und Sträucher, kein Grashalm, der noch stand,
    und alles was da wohl einst lebte und darum
    verbrannt wie Strauch, Baum und Erde und es schmerzt mich darum.

    Nicht lange blieb dieser Ort der Zerstörung verlassen,
    wie die Fliegen zum Dreck kamen die gierigen Massen.
    Die einen gierten nach Wissen, die anderen nach Ruhm,
    einige nach Macht, nach Sternenmetall, Stärke, Reichtum.

    Als nun Getreue zweier Könige dort ankamen,
    nahm jeder den Stern in Besitz in des Lehnsherr'n Namen;
    und im Recht zu sein glaube da von ihnen ein jeder,
    ein Zeichen seines Gotts und Götter machen keine Fehler.

    Die einen zankten, die anderen führten Disput derweil,
    jeder wusst's besser und wollte vom Schatz den größten Teil,
    da verfinsterte sich der Himmel wie auf einen Schlag
    und tiefschwarze Nacht fiel im Gebirge mitten am Tag.

    Das Streiten hielt inne und still wurde es ganz plötzlich
    und vorbei war das düst're Spektakel noch lange nicht,
    denn die Finsternis am Himmel brach schon bald entzwei,
    die Wolken gaben eine monströse Erscheinung frei.

    Wie ein Ungeheuer aus tiefster See, nur dort oben,
    dort oben am Himmel sahen sie alle es toben.
    Nur Teile eines ganzen Monsters reichte das Ding doch,
    dass jedem uns'rer Helden das Herz in die Hose kroch.

    Was war das? Eine Warnung, schwarze Kunst oder ein Zeichen, ein Deut?
    Ich sag euch wohl, ich weiß es noch immer nicht bis heut;
    Es blieb nicht, verschwand und der Himmel wurde wieder klar,
    und als wär nichts, fuhr man fort, wo man stehen geblieben war.

    Doch dann kam der Takt der Trommeln, wie ein Donnergrollen,
    hörten sie ihn über die Berge bald näher rollen
    und ihm folgte das kräftige Gezücht, das man Orks nennt,
    dass man auf Inseln und Festland als schier gnadenlos kennt.

    Sie stürmten heran, orkischen Klingen und orkische Wut
    das Lied des Krieges brüllend, wie es singt in ihrem Blut.
    Trommeln im Gebirge, orkische Trommeln, sie kamen,
    mancher stellte sich dem Kampf, wo and're reißaus nahmen.

    Doch auch die tapf'ren Recken zogen sich schließlich zurück,
    denn die Orks kämpften sich wild voran zum Stern, Stück um Stück,
    nahmen sie ihn bald in Besitz, hatten jeden verjagt,
    ganz gleich vor welchem König er den Treueid aufgesagt.

    So machten die Orken sich daran dem Stern sein Eisen,
    seinen Schatz, seine Macht, sein Geheimnis zu entreißen.
    Die Menschen derweil, sie gaben sich noch nicht geschlagen,
    und wollten gemeinsam den Angriff noch einmal wagen.

    Sind sie sich sonst untereinander vom Herzen gern Feind,
    gegen den Ork, den Plünderer, das Tier steht man vereint.
    Man beschließt Bündnisse, macht Handel, schlägt ein, macht Pakte gar
    zwischen Paladinen und Jüngern des düst'ren Beliar.

    Heimliche Schatten hatten die Berggipfel erklommen,
    in schwarzen Roben waren sie vom Kastell gekommen,
    das dort unten gelegen auf einer Klippe am Meer.
    Sie riefen aus dem Reich der Toten Unterstützung her.

    Derweil hatten die Orks vom Stern ein Stück weg genommen,
    darunter war silbrig ein Kern zum Vorschein gekommen.
    Vielleicht war es ein wertvolles und mächtiges Metall,
    das da schlummerte im Inneren des Steins aus dem All.

    Doch lange konnten sie sich an dem Schatz nicht erfreuen,
    denn der Kampf um den Stern begann baldschon von Neuem.
    Söldner, Paladine, Magier, untote Gezucht
    schlugen mit ihren Kräften vereint die Orks in die Flucht.

    Und endlich schienen Sieg und auch Schatz die ihren zu sein,
    sie wollten ihn gerade heben und bergen, den Stein,
    da erfasste ein Beben und ein Zittern jenen Stern
    und ein plötzlicher Riss zog sich durch den silbrigen Kern.

    Sie ließen den Stein fallen und starrten in Unglauben,
    wie er da rasch zerbrach und zersprang vor ihren Augen.
    Und aus seinem Inner'n, so wahr ich hier sitze und sing',
    kam mit wütendem und wildem Schnauben ein Drachending.

    Völlig gleich schienen dem Drachen Könige und Wappen,
    ein jedes Wesen kleiner als er taugt ihm zum Happen.
    Wütend hinauf erhob er sich mit Schwingen wie Leder
    und es spürte seinen Feueratem fast ein jeder.

    Schließlich jedoch flog der Drache eilends weiter und fort,
    verließ den Krater, die Menschen und seinen Geburtsort,
    höher ins Weißaugengebirge zog er sich zurück,
    und damit sind wir nun fast am Ende von diesem Stück.

    Ich warn euch im Guten, ich selbst habe alles geseh'n,
    noch ist er dort, er wird in der Luft seine Runden dreh'n.
    Doch vielleicht kommt er einst hier herunter in eurem Schlaf,
    frisst eure Frau, euer Kind und auch euer liebstes Schaf.“

    Mit dem letzten Akkord blickte er auf, um zu sehen, wie die Gäste auf das Lied reagieren würden. Und ob sie überhaupt so genau zu gehört hatten.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Abenteurer Avatar von Argon
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    Argon ist offline
    "Und das wars.", Argon entfernte sich langsam von dem endlich fertig gestellten Katapult und wischte sich den Schweis von der Stirn. "Gut gemacht Jungs, gönnt euch jetz mal ne Pause." Die beiden jungen Männer, die Argon von der Stadtwache an die Seite gestellt wurden, da Thorleif derzeit auf dem Novizenhof verweilte, waren einfache Zimmermänner, welche gerade erst ausgelernt hatten. Dennoch konnte Argon über deren Arbeit nicht meckern. Sie waren zwar nicht die schnellsten, doch machten sie gute Arbeit.
    Nach einem dutzend Fehlschlägen hatten die drei Handwerker es nun endlich geschafft ein spannbares Katapult auf die Beine zu stellen. Ohne einen kundigen Lehrer war es verdammt schwer gewesen den Wurfarm so zu fixieren das er bei einem Schuss nicht einfach davon geschleudert wurde. Und hätte Argon als gelernter Tischler nicht gewusst welches Holz er für welchen Zweck nutzen kann säßen sie wohl heute noch vergebens beim Grundgerüst fest.
    Das Katapult transportierfähig zu machen war dann jedoch einfacher als erwartet. Vorrausdenkend hatten sie das Belagerungsgerät frühzeitig auf ein paar massive Stämme verlegt, wodurch es ein leichtes war passende Räder zu montieren. Ob diese letztlich auch das Gewicht über längere Strecken tragen würden muss sich noch herrausstellen.
    Glücklicherweise besaß die Werkstatt gegenüber der Eingangstür auch zwei große Tore, welche das Katapult heute noch verlassen sollte. Gerade wollte Argon seine beiden Helfer zurück an die Arbeit rufen, als plötzlich ein bekanntes Gesicht durch die Tür trat. "Grüß dich Kerdric, lange nicht gesehen. Du kommst genau im richtigen Moment. Wie du siehst war ich fleißig, kannst du mal mit anpacken?", begrüßte der Tischler seinen Milizkollegen und winkte ihn zu sich herüber.

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Mit hinter dem Kopf verschränkten Händen lehnte sich Stylios gegen die Lehne seines Stuhles, bis die beiden Vorderbeine in der Luft baumelten. Belustigt über die Reaktionen im Schankraum pfiff er schmunzelnd vor sich hin und ließ seinen Blick umher schweifen. Manche der Gäste hatten sich während des Auftrittes des Barden nicht groß von ihrer Zecherei oder ihren Gesprächen abbringen lassen. Dies waren, wie Stylios feststellte, vor allem jene, die dem Mann mit der Harfe am Fernsten saßen. Die überwiegende Mehrheit dagegen - und zu dieser gehörte selbst der ungeduldige Nordmann, der sich eigentlich nichts aus diesen langsamen Balladen, oder wie man das gerade vorgetragene eben nannte, machte - hüllte sich immer noch in Schweigen und wartete auf eine Reaktion des Barden. Würde er weiterspielen? War das Stück nun vorbei?
    Als schließlich die Ersten Gäste begriffen, dass das Lied vorbei war, begann sich ein anfangs verhaltener, schließlich aber recht ansehnlicher Beifall durch den Schankraum zu verbreiten. Auch Stylios gönnte dem Harfenspieler ein Klatschen - sein Gold und Bier würde jedoch in seiner Tasche bleiben. Den Blick wandte er nun jedoch nicht mehr von ihm ab, denn der Clankrieger ahnte bereits, dass dies noch nicht das Ende von dem Schauspiel sein würde. Die letzten Monate in Thorniara hatten ihm ein deutliches Bild von den Bewohnern der von den Myrtanern regierten Stadt gezeigt. Die Jahre des Lebens unter dem Banner Rhobars II. und nun unter der Adlerstandarte hatten ihre Spuren auf den Menschen hier hinterlassen. Ein unbefangenes Publikum konnte der Barde also ohnehin nicht erwartet haben.
    Schon hörte Stylios in seinem Rücken - die letzten Beifallsbekundungen waren noch nicht abgeflaut - aufgeregtes Getuschel.
    " Was ist mit den Soldaten Rhobars? Haben sie das Untier nun erschlagen?"
    " Natürlich! Die Paladine würden solch eine dunkle Brut nicht ungestraft ziehen lassen."
    Mit gewecktem Interesse spitzte Stylios weiter die Ohren.
    " Aber, der Barde sang doch etwas anderes. Er wolle gesehen haben..."
    " Merkst du`s selbst nicht? Das war nur eine Geschichte! Drachen und Orks und Sterne, die vom Himmel fallen? Mach dich nicht lächerlich!"

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Bisher war dieser Tag einer von den besseren. Das musste zwar nicht viel heißen, da eigentlich immer irgendeine Art von Arbeit auf Kerdric wartete, aber heute war sie erträglicher als sonst. Der vergangene Abend in der Marktschänke hatte ohne Probleme in aller Ruhe sein Ende gefunden, so dass der Waffenknecht einigermaßen erholt war und seinem Tagewerk nachgehen konnte.
    Und wie es der Zufall so wollte, hieß das, dass er nun bei seinem Kameraden Argon vorbeischauen sollte; Mansk, in dessen Auftrag die Belagerungsgeräte gebaut wurden, war inzwischen recht ungeduldig und wollte Ergebnisse sehen, so dass er Kerdric in die Werkstatt geschickt hatte, damit der Bericht erstatten konnte. Und in der Werkstatt bot sich dem Waffenknecht ein durchaus vielversprechender Anblick.
    »Grüße«, erwiderte er und nahm eingehend die beiden Katapulte in Augenschein, die in dem großen Werkraum herumstanden. Es brauchte wohl weit mehr als eine Person, um diese Monstrositäten zu bewegen, trotz der großen Räder, auf denen sie standen. »Hübsch. Mansk hat mich geschickt, um nachzusehen, wie weit ihr inzwischen seid, und das sieht ja gut aus.«
    Mit diesen Worten trat Kerdric an das Katapult heran, um das sich die Handwerker gruppiert hatten, und stemmte sich gemeinsam mit den anderen dagegen, woraufhin das Gerät sich knarzend in Bewegung setzte. »Puh … wohin eigentlich? Vor … die Stadt … und zur Übung mal schießen?«

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    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Der alte Schatz-, und Verwaltungsmeister Marcus verirrte sich sonst eigentlich nicht so oft in die von den anderen Stadtwächtern so geliebte und oft besuchte Marktschänke.Nicht, dass er lieber andere Tavernen oder gar Rote Tavernen aufsuchte, Innos hilf, nicht im Leben. Er hatte vermutlich einfach zu viel zu tun, war vielleicht auch aus dem Alter heraus, Alkohol als Entspannungsmittel zu genießen, oder vielleicht verkraftete er auch den permanenten Lautstärkepegel nicht mehr allzu gut. Wer wusste das schon...
    Lieber unterhielt er sich einfach in der Bastion mit einen seiner jungen eifrigen Waffenknechte, denn ihm wurden immer die hellsten und energiereichsten jungen Waffenknechte zugewiesen, als Verwalter und Buchalter brauchte er sie auch dringend, oder machte ein paar ruhige Überstunden in seinem kleinen einsamen Büro.

    Jetzt jedoch saß er dieser These widersprechend mit einem Krug Met in der eben genannten vollen Taverne. Bisher hatte er von dem Met nur genippt und er hatte auch nicht vor den Krug auszutrinken, er würde gleich eine Inspektion vor sich haben und das vertrug sich wirklich gar nicht gut mit Alkohol, doch er wollte einfach mal wieder den Geschmack im Mund haben, den Geruch um sich haben und nunja, vielleicht war es ja verrückt sein Geld so aus dem Fenster hinaus zu werfen, aber da der Barde, welcher der eigentliche Grund war, wieso er hierher gekommen war, umsonst seine Lieder vortrug, konnte er dem Wirt auch ein Krug Met abkaufen. Er gönnte sich ja sonst nichts...

    Der Barde vermochte es auch das Problem mit dem ständigen Lautstärkepegel zu beseitigen, denn außer der Stimme des Dichters, war nichts zu hören, alle Lauschten seinen Lieder, oder wagten es einfach sonst nicht, ihn zu stören. Marcus gehörte zu denjenigen, die lauschten. Er hatte lange nicht mehr ein anständiges Gesicht gehört und gestern hatte man ihn erzählt, dass eben ein talentierter Barde in der Markschänke verkehrte und glücklicherweise war er auch noch heute dort anzutreffen und endete gerade sein Gedicht, welches über den Meteor und den Drachen ging. Manch ein alkoholisierter Hinterwälter in seiner unmittelbaren Nähe schüttelte den Kopf und murmelte: "Drachen, pah, Märchen sind das, und als ob Orks ein Ei bewachen würden und dieses auch noch vom Himmel kam!"

    Marcus wusste es besser. Wesentlich besser. Mit war er nicht von der Partie gewesen, er war nicht bei der königlichen Expedition dabei gewesen, doch den nachhinein geschrieben Bericht hatte er gelesen. Der Barde schien also tatsächlich vor Ort gewesen zu sein, so genau standen manche Details nicht einmal in eben jenen Bericht... auf jeden Fall gefielen ihm die Sätze des Barden. Menschen gegen Orks, ein altes Spiel, ob kleine Rebellen, oder die stolzen Soldaten des Königs, sie alle hatten diesen Feind, ebenso wie den Drachen... er nickte dem Barden also beeindruckt von dessen Talent zu, bestellte für ihn und seinen Begleiter beim Wirt je ein dunkles Paladiner, bezahlte und ging hinaus....

    Avik/Dennik

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Da waren sie also nun. In der Taverne. Wo Gwy sein Lied spielte, alle Augen auf ihn gerichtet waren, seinen Worten gelauscht wurde und die Spannung in Bartimäus immer weiter stieg. Normalerweise waren die Lieder des Barden die beste Methode um sich zu beruhigen und zu entspannen, doch diesmal hatte es mit jedem Wort, das er der Stelle näher kam die gegenteilige Wirkung.
    Die kurze Einleitung des Druiden hatte bewirkt, dass ihm auch wirklich die Mehrheit Leute zuhörten und auf jede einzelne Textzeile achteten, wodurch die Chance, dass das Lied das Missfallen von dem einen oder anderen erregen würde, ziemlich groß war.
    Als Gwy dann geendet hatte, sah es im ersten Moment aber gar nicht einmal so schlimm aus, es gab Beifall und auch die eine oder andere Münze wanderte zu dem Barden.
    Dann allerdings begannen doch ein paar Leute zu tuscheln, ihre Stimmen wurden lauter und der Waldläufer befürchtete schon, es würde doch noch eskalieren.
    Aber soweit kam es nicht! Die Leute diskutierten zwar ein bisschen, gegen den Barden richtete sich aber keiner.
    "Das war ja gar nicht so schlimm! Willst du noch etwas spielen um sie wieder etwas zu beruhigen oder sollen wir schon gehen?", fragte er ihn nur.

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    Kialar ist offline
    Kialar wusste nicht warum, aber es hatte ihn in die Taverne gezogen. Nach zwei Tagen, völlig vertieft in Schriften von Magie, störte es ihn aber auch nicht sonderlich, als er schließlich an einem Tisch saß und Wein der gewöhnlichsten Art trank.
    Die vielen Menschen überraschten ihn genau so wie die phantastische Geschichte, die von einem Barden gekonnt auf einer Harfe begleitend, vorgetragen wurde. Dem Magier waren schon zuvor Episoden über den Meteor zu Ohren gekommen, aber in seiner damaligen Beschäftigung war alles im Eifer eines Novizen untergegangen.
    Das Lied rief unterschiedliche Meinungen und Diskussionen hervor, was sich in den seltsamsten Reaktionen zeigte. Der einhelligen positiven Stimmung konnte sich der Wüstensohn jedoch nicht entziehen. Begeistert klatschte er mit und meinte es auch so. Es hatte die Saite seines Abenteuerherzens angeschlagen, von Meteoriten, Orkkämpfen, Gebirgswelten und vor allem Drachen zu hören. Tatsächlich konnte er sein erstauntes Grinsen nicht verbergen, als von den schuppigen Fabelwesen die Rede war.
    Ob es stimmte?
    Nur sehr leise war ihm bewusst, dass diese Lebewesen keineswegs Freude in ihm hervorrufen sollten, denn immerhin waren es Kreaturen Beliars und als Innosdiener war es seine Pflicht, solche Wesen zu verabscheuen. Nichtsdestotrotz zog er es vor, die Stelle mit dem Drachen als zwar schöne, aber wohlmöglich übertriebene Stilfigur anzunehmen, statt sich vor irgendeiner dunklen Gefahr zu ängstigen.

    Der Magier bestellte noch etwas und freute sich über die hitzige Stimmung in der Taverne, die in lebhaftester Weise auf und abklang, wie die Wellen des Meeres. Es gab sicher heitere Lieder, aber sicher keines, das so viel Diskussion hervorgerufen hätte.
    Indes grinste er sich Einen in den Becher voll Wein. Der Ohrwurm klang immer noch nach und auch die letzten Zeilen des Liedes echoten noch in seinem Kopf. Dabei versuchte er die Miene des Barden zu ergründen, die überraschend unergründlich blieb.
    Was hatte der Harfenspieler wohl für eine Reaktion erwartet?

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    Abenteurer Avatar von Argon
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    Argon ist offline

    Shyrman hebt 22 Kilo Hanteln.

    "Tja keine Ahnung, vielleicht sollten wir mal mit jemanden sprechen der verantwortlich für die Dinger ist. Ich will nich aufgeknüpft werden wenn wir damit jemanden verletzen.", sprach Argon, während er mit Kerdric und den beiden Zimmermännern das Katapult nach draußen schob. "Hast wohl recht.", antwortete Kerdric und stemmte sich mit dem Rücken gegen das Katapult. Wie zu erwarten purzelte er ein paar Momente später mit dem Rücken voran über den Boden, als das Belagerungsgerät sich endlich bewegte. "Nicht so schnell! Igon, Theodor, haltet es fest!", rief Argon erschrocken als ihm das Katapult aus den Händen glitt. Die beiden Handwerker sprangen zu dem rollenden Ungetüm und packten es an den Rädern. Mit wunden Händen schafften sie es dann doch noch ein Unglück zu verhindern. "Puh, sobald das Ding einmal rollt isses ja kaum noch zu halten.", lachte Argon dann. "Gehts dir gut Kerdric?", fragte er seinen Freund und half ihm nach oben.
    Als sie auch noch das weite Katapult ohne Geschrei und viel Tamtam unter freien Himmel gebracht hatten befestigten sie zur besseren Kontrolle noch ein paar Seile an die Maschinen. "He, schau mal wer da kommt.", sprach Argon als er den alten Marcus die Straße entlangspazieren sah. "Was führt euch zu uns?", frug der Tischler diesen. "Na was wohl.", antwortete dieser schnippig. "Ich bin hier weil man lange nichts mehr von euch gehört hat. Aber wie ich sehe habt ihr schon ganz schön was auf die Beine gestellt, wo wollt ihr damit hin?"

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Was für ein Monstrum! Nur mit Mühe schafften es die vier Männer, das Katapult in Bewegung zu setzen, und nur mit Mühe ließ es sich wieder anhalten. Man brauchte wohl noch irgendeine Bremsvorrichtung, ein paar Keile, die man unter die Räder schieben konnte oder etwas in der Art. Argon würde sich sicher darum kümmern, nun da er gesehen hatte, dass das nötig war.
    Vorerst jedoch kam ein weiterer Soldat zur Werkstatt, um nach dem Rechten zu sehen. War das nicht eigentlich meine Aufgabe? Egal, dachte Kerdric und setzte zu einer Antwort an: »Zwei Katapulte sind fertig und wir überlegen, wohin wir die bringen sollen, vielleicht vor die Mauern. Zum Ausprobieren, zumindest ein paar Mal sollten die ja schießen, bevor es ernst wird. Damit man auch trifft …«
    »Mhm.« Interessiert begutachtete der Soldat nun ebenfalls die Maschine, klopfte auf dem Holz herum und wandte sich dann wieder den anderen zu. »Weiß nicht, ob das heute noch was wird, man muss beim Feuern ja was sehen können. Aber mindestens bis zum Osttor solltet ihr das Ding bringen, dort gibt es genug flaches Land, auf dem keine Häuser stehen und wo man nicht aus Versehen jemanden trifft. Und Munition braucht es noch.«
    Munition. Kerdric runzelte die Stirn, während er sich wieder gegen das Katapult stemmte. Hatte die Stadtwache irgendwo ein Munitionslager oder mussten sie sich von irgendeiner Hausruine ein paar Steine holen, wenn sie schießen wollten? Aber mit dieser Frage würde er sich jetzt nicht aufhalten, für ihn kam es erst einmal nur darauf an, die Maschine zum Tor zu bringen oder draußen aufzustellen, je nachdem. Und schon bald schießen wir aus der Entfernung gemütlich die Rebellen in der Burg zusammen. Dann wird das nicht so eine Katastrophe wie beim letzten Mal.

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline
    Keiner hatte gerufen, dass die tollen Paladine sich niemals mit Schwarzmagiern und Setarrifern zusammen tun würden. Keiner hatte sich aufgeregt. Einige hielten Gwydions gesungene Erzählung wahrscheinlich für Humbug. Vielleicht alle. Aber der Barde konnte nur erzählen, was er gesehen hatte, was davon geglaubt würde, konnte er nicht beeinflussen.

    „Also eigentlich… könnten wir ja noch eine Nacht bleiben, wenn uns keiner wegen Beleidigung der Ritterschaft an den Kragen will…“, murmelte er Bartimäus zu, „…aber Dschinn wird sicher ungeduldig werden.“
    Sein junger Gefährte nickte. Schade eigentlich, noch einen Abend ein warmes Bett und ein Bierchen zum Einschlafen… aber der Barde wusste nicht, wie gut die Idee war den Hengst so lange draußen allein zu lassen. Notfalls aber könnte das Tier sicher gut selbst auf sich aufpassen und Gwydion hatten ihm versichert, dass sie zurückkommen würden, um ihn zu holen.

    „Traust du dich Dschinn so lange alleine zu lassen?“, der Barde schlug ein paar Akkorde an, „Dann könnten wir die Stadt auch erst morgen verlassen. Ansonsten gehen wir dann nachher gleich… du durch das Tor, durch das du vorhin gekommen bist, ich durch das andere und wir treffen uns dann bei Dschinn. Denk kurz drüber nach und trink dein Bierchen aus, ich spiele noch ein kleines Lied.“
    Während Bartimäus also nachdachte und sein Bier austrank und Gwydion froh war, dass man ihn nicht für jemanden hielt, der die Innosdiener beleidigen wollte, spielte er eine Ballade über einen Drachentöter, einfach, weil es gerade so gut dazu passte… und natürlich war der Bursche ein Diener Innos’.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Marcus musterte das Katapult eingehend und holte sein kleines Notizbuch heraus. "Argon, richtig?", fragte er nach. Sein Gegenüber nickte. "Gut, also ich glaube wir können uns wirklich glücklich schätzen einen Tischler in der Stadtwache zu haben...", fügte er noch lobend hinzu und lächelte. "Also ich bin nur hier um die Material und Arbeitskosten heraus zu finden. Das hier ist natürlich schon eine etwas größere Investition der Stadt und auch der Miliz und dementsprechend wurde ich persönlich von Oberst Mansk geschickt um das alles mal genauer zu dokumentieren. Was hattet ihr bisher für Kosten, was habt ihr an Rohstoffen besorgen müssen, meine ich?", fragte der Verwatlungmeister der Miliz.

    "Wohin wollt ihr mit dem Katapult jetzt überhaupt, nach dem Testschießen am Osttor, wenn ich fragen darf? Wenn ich mich nicht irre, sollten sie doch vor der Bastion gesammelt werden, oder? War etwas anderes mit den Maschienen vorgesehen, muss gestehen, dass ich es nicht mehr so genau weiß...", sprach er dann, nachdem die Sache mit den noch anfallenden und bereits angefallenen Kosten erledigt war. Es ärgerte ihn natürlich dass er mehr über die Aufgaben von Kerdric bescheid wusste, welcher für Oberst Mansk herausfinden sollte, wie der Stand war, ob alles glatt lief und so weiter, als über seine Eigne Aufgabe, die Verwaltung dieser Geräte... "Ja, ich glaube der Lagerplatz war vor der Bastion. Zwischen den Stallungen und der Bastion, genau. Sehr nahe an der Stadtwache, sicher vor Sabotage. Ich werde mit dem Wachmeister Georg gereden und ihn von der Lage berichten, dass er extra Wachen vor den Katapulten abstellt...", begann Marcus erneut.

    Avik/Dennik.
    Geändert von Die Stadtwache (22.09.2011 um 21:27 Uhr)

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