Ergebnis 1 bis 8 von 8
  1. #1 Zitieren
    Veteran Avatar von pianist
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    Diskussionswürdiger Artikel zur Wahrscheinlichkeit außerirdischer Intelligenz(en): Where Are They?

    Der Autor stellt fest, dass die Menschheit bis jetzt keine Hinweise auf die Existenz anderer hochentwickelter, intelligenter Lebensformen im Universum gefunden hat, trotz spezieller Suchanstrengungen wie SETI. Daraus zieht er den Schluss, dass es dann wohl wirklich kein solches Leben gibt (die Gründe erörtert er ausführlich) -- und dass dafür ein "Großer Filter" genanntes universales Prinzip bei der Entstehung und/oder Entwicklung des Lebens verantwortlich sein dürfte...

    Einzelne Punkte der Argumentation finde ich spontan nicht hundertprozentig überzeugend. Vielleicht findet sich ja hier jemand, der darüber diskutieren mag?
    pianist ist offline

  2. #2 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Sehr guter Artikel

    (The observable universe contains approximately 1022 stars. The universe might well extend infinitely far beyond the part that is observable by us, and it may contain infinitely many stars. If so, then it is virtually certain that an infinite number of intelligent extraterrestrial species exist, no matter how improbable their evolution on any given planet. However, cosmological theory implies that because the universe is expanding, any living creatures outside the observable universe are and will forever remain causally disconnected from us: they can never visit us, communicate with us, or be seen by us or our descendants.)
    Schade, dass er nicht weiter ausführt, warum das (auch mit zukünftigen technischen Möglichkeiten) einen Kontakt unmöglich machen würde.
    Ansonsten wäre das auch so ziemlich mein Statement, Leben gibt es vielleicht / ziemlich sicher / eventuell irgendwo im Universum, nur eben weit weg. Es wäre sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet in unserer direkten Nachbarschaft ein Planet mit den Bedingungen für (intelligentes) Leben zu finden wäre, wie z.B. der Mars.

    Generell ist die komplette Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten zufällig entstanden. Wahnsinnig viele Faktoren haben zusammengewirkt und über einen sehr langen Zeitraum kamen wir dabei raus. Warum sollte das nur auf der Erde passiert sein? Muss denn intelligentes Leben zwingend auf organischem Kohlenstoff basieren?

    Ich glaube der Faktor Zeit könnte ein Problem sein. Das übersteigt immer mein Denk-Vermögen. Zeit ist ja im Grunde ein Konstrukt. Wenn nun in andern Universen die Zeit ganz anders funktioniert? Dann könnte man deshalb nicht zueinander finden.

    Falls es tatsächlich in ferner Zukunft mal zum Kontakt mit Extra-Terrestrischen käme, fände ich das auch aus politischen Gründen höchst interessant. Ich glaube das würde sehr viel dazu beitragen, dass die Erdbevölkerung sich auf einmal als Einheit wahrnimmt und zusammenarbeitet. Es gäbe dann nicht mehr Amerikaner, Europäer etc. sondern eben nur noch Menschen (siehe ME). Das wäre doch eine schöne Entwicklung, oder wie seht ihr das?
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  3. #3 Zitieren
    best seat in the house  Avatar von DJ-Jäger
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    Hey, gibts den Artikel auch auf Deutsch? Ich gebe es ungern zu, aber mein Englisch ist mittlerweile doch arg eingerostet.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Generell ist die komplette Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten zufällig entstanden. Wahnsinnig viele Faktoren haben zusammengewirkt und über einen sehr langen Zeitraum kamen wir dabei raus. Warum sollte das nur auf der Erde passiert sein? Muss denn intelligentes Leben zwingend auf organischem Kohlenstoff basieren?
    Habt ihr mal das Buch Missing Link gelesen?
    Da geht es darum, dass die Menschheit möglicherweise eine Hybridform aus homo erectus und einer außerirdischen Lebensform ist. Klingt jetzt weit hergeholt, allerdings wird alles im Buch so erklärt, dass es wirklich das fehlende Puzzleteil sein könnte. Denn rein theoretisch war der homo erectus schon die finale Form ohne Verbesserungsgrund, perfekt angepasst. Und urplötzlich -quasi aus dem Nichts- ist da der homo sapiens. Noch dazu ist hinten im Buch in den Quellenangaben alles haargenau beschrieben, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, alle Schauplätze.

    Nebenbei wird auch eine Erklärung geliefert, warum überall auf der Welt Pyramiden stehen, obwohl zum Zeitpunkt der Erbauung dieser Strukturen die Menschheit noch nicht im globalen Netzwerk funktionierte, sondern in kleinen Gruppen agierte -also keiner vom anderen wusste- und trotzdem auf der ganzen Welt im selben Zeitraum Pyramiden gebaut wurden, die sich von der Idee her stark ähneln.

    Wenn man das so liest, bzw. hört, klingt das sicherlich alles sehr abenteuerlich. Aber wenn man mal eine garnicht so abwegige Theorie mit plausiblen Erklärungen und Beweisen über die Entstehung der Menschheit lesen will, dann empfehle ich dieses Buch. Es ist spannend geschrieben und sicher ungemein faszinierend für alle, die sich nicht mit der Erklärung der Bibel oder der simplen Evolutionstheorie zufrieden geben.

    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Falls es tatsächlich in ferner Zukunft mal zum Kontakt mit Extra-Terrestrischen käme, fände ich das auch aus politischen Gründen höchst interessant. Ich glaube das würde sehr viel dazu beitragen, dass die Erdbevölkerung sich auf einmal als Einheit wahrnimmt und zusammenarbeitet. Es gäbe dann nicht mehr Amerikaner, Europäer etc. sondern eben nur noch Menschen (siehe ME). Das wäre doch eine schöne Entwicklung, oder wie seht ihr das?
    Hihi, wenn wir heute auf intelligentes Leben treffen würden, wären wir morgen die Menschheit + Chinesen.
    Die kochen dann wieder ihr eigenes Süppchen.
    DJ-Jäger ist offline

  4. #4 Zitieren
    Veteran Avatar von pianist
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    Zitat Zitat von nimmermehr Beitrag anzeigen
    Schade, dass er nicht weiter ausführt, warum das (auch mit zukünftigen technischen Möglichkeiten) einen Kontakt unmöglich machen würde.
    Mit "observable universe" meint er ja nicht nur den "Nahbereich" um unser Sonnensystem -- was immer man sich darunter vorstellen mag --, sondern alles, von wo irgendeine Art elektromagnetischer Strahlung empfangen wird. Bekanntlich kann man so rund 13,5 Milliarden Lichtjahre "in die Ferne gucken". Und nicht zufällig wird das Alter des Universums mit rund 13,5 Milliarden Jahren vermutet.

    Mit anderen Worten: Die Wissenschaft geht derzeit wohl eher davon aus, dass das Universum nicht viel größer ist als der von uns beobachtbare Teil. Und ein sich unendlich weit jenseits des Beobachtungshorizonts erstreckendes Universum widerspräche ganz klar der Theorie des Urknalls.

    Wenn man also annimmt, dass das Weltall zwar verdammt groß, aber doch endlich ist, stellt sich eben die Frage, wie wahrscheinlich ist die Entstehung von Leben und wie wahrscheinlich, dass dieses sich zu (mindestens) menschlich hoher Intelligenz entwickelt. Ob man dabei von 10^22 Sternen ausgeht oder von 10^23, ändert an dem grundsätzlichen Problem gar nicht viel...

    Ich persönlich sympathisiere auf jeden Fall mit dem Gedanken, dass Leben, auch höher entwickeltes (nicht immer "hochintelligentes"), nicht nur ein einziges Mal hier auf Erden entstanden sein kann. Sondern hoffentlich schon sehr oft entstanden ist bzw. in Zukunft noch entstehen wird. Für solch ein "sehr oft" genügte es ja, wenn dies nur auf einem winzigen Prozentsatz aller halbwegs geeigneten Planeten -- von 10^22 mal Faktor X (= Prozentsatz der Sterne, die von "geeigneten" Planeten umkreist werden) -- geschähe.

    Ansonsten wäre das auch so ziemlich mein Statement, Leben gibt es vielleicht / ziemlich sicher / eventuell irgendwo im Universum, nur eben weit weg. Es wäre sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet in unserer direkten Nachbarschaft ein Planet mit den Bedingungen für (intelligentes) Leben zu finden wäre, wie z.B. der Mars.
    Und genau darum geht es ja in dem Artikel: Wenn intelligentes Leben letztlich doch ziemlich "oft" entstünde, wäre dies mit größter Wahrscheinlichkeit(?) auch schon vor langer Zeit irgendwo passiert. Und wenn man das Tempo der technologischen Entwicklung bei uns Menschen zugrundelegt, genügen ein paar Jahrhunderte oder ein paar Jahrtausende -- egal, was sind schon Jahrtausende im Vergleich zu den Jahrmilliarden, die ein Planet existiert? -- hochzivilisatorischer Entwicklung, um die Voraussetzungen für eine "Kolonialisierung" zuerst der eigenen Galaxie, dann des weiteren Universums zu schaffen. Meint jedenfalls der Autor.

    Und dann müssten wir Menschen die Spuren solcher Aktivitäten anderer, in früheren Zeiten tätigen Intelligenzen schon längst gefunden haben. Meint der Autor.
    pianist ist offline

  5. #5 Zitieren
    Veteran Avatar von pianist
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    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen
    Hey, gibts den Artikel auch auf Deutsch?
    Nicht dass ich wüsste. So ein ellenlanger Artikel ist aber sicher das ideale Übungsmaterial, um Dein Englisch zu entrosten...

    Habt ihr mal das Buch Missing Link gelesen?
    Da geht es darum, dass die Menschheit möglicherweise eine Hybridform aus homo erectus und einer außerirdischen Lebensform ist. Klingt jetzt weit hergeholt, allerdings wird alles im Buch so erklärt, dass es wirklich das fehlende Puzzleteil sein könnte. Denn rein theoretisch war der homo erectus schon die finale Form ohne Verbesserungsgrund, perfekt angepasst. Und urplötzlich -quasi aus dem Nichts- ist da der homo sapiens.
    Wieso soll der Homo Erectus schon "perfekt" gewesen sein? Inwiefern kommt der Homo Sapiens aus dem Nichts?

    Ich halte von solchen Spekulationen ehrlich gesagt nicht viel, weil sie "unwissenschaftlich" sind. Wenn man seine Welterklärungsmodelle nicht auf dem aufbaut, wofür es handfeste Belege (gerne auch "Beweise" genannt) gibt, kann man gleich an alles glauben. Zum Beispiel auch an den Lieben Gott.

    Davon mal abgesehen: Die Annahme, wir Menschen seien eventuell das Ergebnis einer wie auch immer gearteten Beeinflussung durch eine außerirdische Lebensform, hat durchaus ihren Reiz, rein theoretisch. Denn mit so einem Szenario würden gleich 2 der in dem Artikel benannten Rätsel "gelöst". Erstens, warum wir bisher von Außerirdischen nichts bemerkt haben -- das hätten wir ja dann in gewisser Weise doch schon getan, wüssten es bloß noch nicht. Zweitens ergäbe sich daraus die Einschätzung, dass das Universum intelligentes Leben häufiger aufweisen könnte, als aufgrund der (mutmaßlichen) extremen Unwahrscheinlichkeit seiner natürlichen Entwicklung ("von selbst") zu erwarten wäre. (Wohingegen die Existenz von "dummem" Leben offensichtlich sehr viel weniger unwahrscheinlich ist, da dieses stets am Anfang jeder biologischen Evolution steht.)

    (...) faszinierend für alle, die sich nicht mit der Erklärung der Bibel oder der simplen Evolutionstheorie zufrieden geben.
    Inwiefern ist die Evolutionstheorie simpel? Weil Dir nicht einleuchtet, wie allein mit deren Wirkmechanismen intelligentes Leben entstehen konnte? Und wie wären dann jene hypothetischen Außerirdischen entstanden, die irgendwie den Homo Erectus zum Sapiens mutieren ließen? Irgendwann, irgendwo müsste ja eine außerirdische Hochintelligenz ein erstes mal ohne Fremdeinfluss entstanden sein -- wenn es irgendwann, irgendwo rein evolutionär klappen kann, warum dann nicht auch hier bei uns?
    pianist ist offline

  6. #6 Zitieren
    best seat in the house  Avatar von DJ-Jäger
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    Zitat Zitat von pianist Beitrag anzeigen
    Wieso soll der Homo Erectus schon "perfekt" gewesen sein? Inwiefern kommt der Homo Sapiens aus dem Nichts?
    Der homo erectus war bereits perfekt an seine Umgebung und die dort herrschenden Umstände angepasst und er war so intelligent, sich bereits einfache Werkzeuge zur Arbeitserleichterung zu schnitzen. Er war also in gewisser Weise schon an der Spitze der Evolutionsleiter. Die Natur hat es ja laut der Evolutionstheorie so eingerichtet, dass sich durch Selektion und Mutation die Spezies weiterentwickelt. Und genau das war beim home erectus einfach nicht mehr notwendig. Er kam mit allen Widrigkeiten klar und konnte nahezu jedes Problem lösen, vor das er gestellt wurde.
    Und damit, dass der homo sapiens quasi aus dem Nichts kommt, meine ich, dass jede Spezies, die jemals auf diesem Planeten gelebt hat, durch archäologische Funde zurückverfolgt werden kann. Jede Spezies hat gewisse Zwischenstufen, die sich über einen größeren Zeitraum entwickelten. All diese Zwischenstufen konnten in den Sedimenten der Erde gefunden werden und damit auch die Evolution vom Affen (und natürlich noch davor) zum Menschenaffen. Es gibt nur ein Kuriosum: Man hat in all der Zeit nie die Zwischenstufe von erectus auf sapiens gefunden, er war urplötzlich da. Quasi von einem Tag auf den anderen wurde aus erectus sapiens. Die Wissenschaftler haben bis heute keine Erklräung dafür, wie genau aus erectus sapiens wurde. Und genau das ist das Missing Link. Und solange dieses Missing Link nicht gefunden wurde, greift die Evolutionstheorie nicht beim Mensch. Bei allen anderen, außer beim Mensch.
    Und das meinte ich auch mit:

    [...] faszinierend für alle, die sich nicht mit der Erklärung der Bibel oder der simplen Evolutionstheorie zufrieden geben.
    Simpel deshalb, weil sie bei sapiens nicht greift.

    Zitat Zitat von pianist Beitrag anzeigen
    Ich halte von solchen Spekulationen ehrlich gesagt nicht viel, weil sie "unwissenschaftlich" sind. Wenn man seine Welterklärungsmodelle nicht auf dem aufbaut, wofür es handfeste Belege (gerne auch "Beweise" genannt) gibt, kann man gleich an alles glauben. Zum Beispiel auch an den Lieben Gott.
    Aber genau das ist es ja. Im Grunde gibt es nur für die wenigsten Dinge Beweise, auch für den Urknall gibt es keinen tatsächlichen Beweis. Man stützt sich doch oft nur auf Indizien. Indizien sind keine Beweise, sondern sie unterstützen nur eine Theorie, aber sie bieten keinen Beweis für diese.
    Du kannst gerne an die Evolutionstheorie glauben, das tue ich ja auch. Aber sie greift beim modernen Menschen nicht, deshalb kann man auch hier -solange das missing link nicht gefunden wurde- genauso gut an eine höhere Macht glauben, die eingegriffen hat, denn diese Theorie hat genauso viele Beweise für die Entsteheung von sapiens wie die Evolutionstheorie. Nämlich null.
    Tatsächlich gibt es mehr Indizien -wohlgemerkt: INDIZIEN- für den Eingriff als für die ET. Und wenn du diese Indizien jetzt hören willst, dann solltest du das Buch lesen, denn da werden sie alle qährend der Geschichte aufgezählt und noch einmal auf den letzten seiten in den Quellenangaben.

    Ferner habe ich nicht von "glauben" gesprochen, sondern von einem "faszinierenden Gedanken", das ist ein gewaltiger Unterschied. Ich glaube nämlich auch nicht an Dinge, solange sie nicht irgendwie mit Beweisen oder mehreren Indizien untermauert werden können.

    Zitat Zitat von pianist Beitrag anzeigen
    Und wie wären dann jene hypothetischen Außerirdischen entstanden, die irgendwie den Homo Erectus zum Sapiens mutieren ließen? Irgendwann, irgendwo müsste ja eine außerirdische Hochintelligenz ein erstes mal ohne Fremdeinfluss entstanden sein -- wenn es irgendwann, irgendwo rein evolutionär klappen kann, warum dann nicht auch hier bei uns?
    Wie oben schon gesagt: es nur ein faszinierender Gedanke und kein blinder Glaube, den ich oben niedergeschrieben habe. Wenn die Theorie stimmen würde, muss es sicherlich irgendwann irgendwo aus eigener Kraft zu intelligentem Leben gekommen sein, das stimmt. Aber ich habe ja auch mit keinem Wort erwähnt, dass überall, wo intelligentes Leben entstanden ist, vorher jemand anderes seine Finger (oder so ähnlich) im Spiel hatte. Genauso gut könnte sapiens aus eigenem Antrieb aus erectus hervorgegangen sein, doch dazu gibt es weder Beweise noch Indizien.
    DJ-Jäger ist offline Geändert von DJ-Jäger (26.10.2011 um 11:21 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Kämpferin Avatar von nimmermehr
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    Mal zu erectus und sapiens:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Man darf sich Artbildung glaub ich nicht zu abtrennbar vorstellen. Wenn du so willst IST erectus sapiens, nur in weiterentwickelter Form. Einfach ein paar mio Jahre später . Und das weiterentwicklung immer stattfindet, auch wenn sie nicht "nötig" ist siehst du doch an uns modernen Menschen (in MINI-Schritten, nur als Beispiel). Wir hatten spätestens in den 50ern (und erst recht jetzt) biologisch keine Gründe mehr für eine Weiterentwicklung (technisch, medizinisch etc.) trotzdem machen wirs. Weil unser Hirn es uns ermöglicht Aber auch körperlich (immer größer werden z.b. > biologisch nicht notwendig, trotzdem ein Trend abzusehen)

    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen

    Simpel deshalb, weil sie bei sapiens nicht greift.
    Jein, mittlerweile ist man sich einig, dass neben den klassischen Evolutionsfaktoren der Zufall wieder eine riesige Rolle spielt. Das heißt zufällige Mutationen und Transpositionen/ "springende Gene" induzieren übere mehrere Generationen Veränderungen, die innerhalb der Art erhalten bleiben und sich durchsetzen. (durch Selektionsvorteile idR, machnmal auch ohne ersichtlichen Grund bzw. einen den wir noch nicht nachvollziehen können). Und wenn du mit einer Eiszeit klar kommen musst, nützt dir das beste Werkzeug nichts, wenn du ziemlich nördlich sitzt . (Oh ich hab gereimt, und was sich reimt das stimmt! )
    (Gilt jetzt mal nur für Europa, deshalb hat sapiens sich gegen neanderthalensis durchgesetzt (+mehr Hirn))

    Trotzdem mag ich alternative Ansätze gerne, belebt (wie man hier sieht) den wissenschaftlichen Disput und macht auch noch Spaß.

    Falls mein Geschreibsel heute für jeden aus mich selbst keinen Sinn ergibt, habt Nachsicht bitte.
    Ah, yes..."Apostitutes"
    nimmermehr ist offline

  8. #8 Zitieren
    Veteran Avatar von pianist
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    Zitat Zitat von DJ-Jäger Beitrag anzeigen
    Die Natur hat es ja laut der Evolutionstheorie so eingerichtet, dass sich durch Selektion und Mutation die Spezies weiterentwickelt. Und genau das war beim home erectus einfach nicht mehr notwendig. Er kam mit allen Widrigkeiten klar und konnte nahezu jedes Problem lösen, vor das er gestellt wurde.
    Das ist eine etwas schiefe Auffassung der Evolutions-Prinzipien. Es kommt nicht zu Weiter-/"Höher"-Entwicklungen, weil dafür eine Notwendigkeit besteht. Sondern es treten aufgrund von Mutation und "natürlicher Zuchtwahl" Veränderungen zunächst bei einzelnen Vertretern einer Art auf, die sich als vorteilhaft erweisen. Gemessen wird die Vorteilhaftigkeit am langfristigen(!) Fortpflanzungserfolg.

    Der Homo Erectus mag "gut genug" an seine Umwelt angepasst gewesen sein. Sobald sich aber ein einzelnes Individuum durch irgendeine "Verbesserung" auszeichnete, hatte es die Chance, sich in größerer Zahl fortzupflanzen als seine Artgenossen. Mit etwas Glück hat sich das dann tatsächlich so ergeben, und im Laufe der Generationenfolgen verdrängten die "besseren" Varianten der Art die "schlechteren".

    Kurz: Das Bessere ist Feind des Guten.

    Und damit, dass der homo sapiens quasi aus dem Nichts kommt, meine ich, dass jede Spezies, die jemals auf diesem Planeten gelebt hat, durch archäologische Funde zurückverfolgt werden kann.
    (...)
    Es gibt nur ein Kuriosum: Man hat in all der Zeit nie die Zwischenstufe von erectus auf sapiens gefunden, er war urplötzlich da.
    Ich bin kein Experte für Paläontologie. Soweit ich weiß ist es jedoch so, dass gegenwärtig die Entwicklung sehr vieler Arten nur lückenhaft nachgezeichnet werden kann, anhand von Entwicklungsstufen, die durch Fossilien herleitbar sind. So eine große Ausnahme scheint das "Missing Link" zum Homo Sapiens also nicht zu sein.

    Und solange dieses Missing Link nicht gefunden wurde, greift die Evolutionstheorie nicht beim Mensch. Bei allen anderen, außer beim Mensch.
    Es liegt in der Natur der Dinge, dass verwertbare Überreste ausgestorbener Arten, bzw. von den Vorstufen existierender Arten, nur aufgrund des Zusammentreffens außergewöhnlicher Umstände aufgefunden werden können. Zuerst muss in der Vergangenheit überhaupt ein (aussagekräftiges) Fossil entstanden sein, dann muss es in der heutigen Zeit entdeckt werden. Anders gesagt: Die Rekonstruktion der Entwicklungslinien der Arten ist reine Glückssache. Ist es da wirklich so erstaunlich, dass es beim Vorfahren des Menschen Unklarheiten gibt? Ich meine nicht.

    Entscheidend ist doch: Für die Annahme, dass die Arten durch den evolutionären Prozess entstehen -- und sich permanent verändern --, existiert überwältigende Evidenz. Daher ist auch für die Entwicklung des Menschen die Evolution der mit gewaltigem Abstand naheliegendste Erklärungsansatz.
    Sicher ist an diesem Prozess vieles höchst verwunderlich. Aber das gilt nicht nur bezüglich des Menschen, sondern auch für andere Arten. Unsere durch Alltagserfahrungen geprägte Intuition ist nur sehr bedingt dazu in der Lage, die "Plausibilität" der Evolutionstheorie in Bezug auf konkrete Erscheinungen des Lebens einzuschätzen. Einfach weil der Prozess der Evolution normalerweise VIEL zu langsam abläuft, um innerhalb der menschlichen Lebensspanne auffällige Veränderungen zu bewirken.

    Aber genau das ist es ja. Im Grunde gibt es nur für die wenigsten Dinge Beweise, auch für den Urknall gibt es keinen tatsächlichen Beweis. Man stützt sich doch oft nur auf Indizien. Indizien sind keine Beweise, sondern sie unterstützen nur eine Theorie, (...)
    Das ist natürlich wahr. Nicht wahr ist aber, dass es überhaupt eines Beweises bedürfte, um eine Theorie wissenschaftsfähig zu machen.
    Außerhalb der Mathematik lässt sich nämlich NIE etwas endgültig beweisen. Vielmehr erringen Theorien die Zustimmung der Wissenschaftlergemeinde, weil sie von überzeugender Erklärungskraft sind, mit beobachtbaren Tatsachen übereinstimmen und ggf. Vorhersagen für beobachtbare Tatsachen zulassen, sich also bewähren können. Solange es keine gleichwertigen konkurrierenden Erklärungsmodelle gibt und solange die Theorie nicht in Widerspruch zu Tatsachen gerät, "gilt" sie.

    Du kannst gerne an die Evolutionstheorie glauben, das tue ich ja auch. Aber sie greift beim modernen Menschen nicht, deshalb kann man auch hier -solange das missing link nicht gefunden wurde- genauso gut an eine höhere Macht glauben, die eingegriffen hat, denn diese Theorie hat genauso viele Beweise für die Entsteheung von sapiens wie die Evolutionstheorie. Nämlich null.
    Siehe oben: Die Unterschiede zwischen einem bloßen Glauben (wie in den Weltreligionen) und einer "gültigen" wissenschaftlichen Theorie sind RIESIG. Es ist irrational, den jeweils besten Erklärungsansatz für etwas abzulehnen, nur weil er nicht letztgültig bewiesen werden kann. Und es ist irrational, stattdessen an etwas zu glauben, für das es absolut KEINE Indizien gibt -- wie an den Lieben Gott.

    Was die "Missing-Link"-Spekulation des Buches betrifft, bezweifle ich sehr stark, dass diese ein besseres Erklärungsmodell für die Entstehung des Menschen anbietet als die etablierte Wissenschaft mit der Evolutionstheorie. Wahrscheinlich könnte ich das aber auch nach Lektüre des Buches nicht genau beurteilen, weil ich kein Experte auf dem Gebiet bin.

    Ferner habe ich nicht von "glauben" gesprochen, sondern von einem "faszinierenden Gedanken", das ist ein gewaltiger Unterschied. Ich glaube nämlich auch nicht an Dinge, solange sie nicht irgendwie mit Beweisen oder mehreren Indizien untermauert werden können.
    OK, dann sind wir uns ja anscheinend doch im Wesentlichen einig.
    pianist ist offline

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