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  1. Beiträge anzeigen #261
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Der Atem wurde ruhiger und die Anspannung wich sichtlich aus ihren Gesichtszügen. Auch der Wirt, der sich seit ihrem nur deshalb eindrucksvollen Auftritt in seiner Schenke, weil stürmisch und drängend und viel zu schnell, als dass er den Mund aufbekommen hätte, schien dies zu bemerken und fragte mit einem unsicheren Lächeln, ob der der „gnädigen Damen“ denn etwas bringen dürfte. „Einen leeren Becher, bitte!“, gab die Zauberin mit einem freundlichen Lächeln zurück. Die Gedanken hörten zu greisen auf und landeten sich wie ein Schwarm müde gewordener Vögel wieder auf der Krone des Baumes. Die Safari war vorbei und Bestie von dem imaginären Beil des Kriegers erschlagen. So war sie wenigstens nicht mehr alleine in dieser Stadt, wusste, dass jemand hier war, den sie kannte, vor dessen Blick sie sich nicht fürchten musste. Sie lächelte schwach, doch aufrichtig.

    Der Wirt brauchte nicht lange, den seltsamen Wunsch der Rothaarigen zu erfüllen und brachte ihr einen leeren Becher. „Darf es noch etwas sein, gnädige Dame?“, fragte er höflich und schickte sich ein, eine Verbeugung zum Besten zu geben, bis die Magierin eine Augenbraue hob. Er unterließ es. „Danke, das ist alles, was ich brauche.“, antwortete sie ihm bestimmt und er verschwand wieder.

    Ihre Hand legte sich über die Öffnung des Bechers und als sie jene wieder weg nahm, war der Becher mit kühlem Wasser gefüllt. Ruhig führte sie ihn zum Mund und nippte daran, ehe sie einen kräftigen Schluck nahm. „Willst du nicht weiter nachfragen?“, die Lippen Melaines malten ein herausforderndes Lächeln auf ihr Gesicht, in dem die Andeutung dessen lag, dass sie sich sehr wohl ihres närrischen Verhaltens bewusst war.
    Geändert von Melaine (03.02.2011 um 22:21 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #262
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Langsam normalisierte sich die Situation. Immerhin lächelte sie schon wieder. Das kam dem Bild schon wieder etwas näher, was er bei der ersten Begegnung gewonnen hatte.
    Aber Colodis hatte erstmal verwirrt zugesehen, als sie ein leeren Becher bestellt hatte.
    Erst danach war ihm bewusst geworden, dass sie ja Wassermagierin war. Was sonst würde sie trinken ausser das selbst produzierte Wasser?
    Er kannte da ja zwar durchaus andere Magier, Tinquilius hatte sich ja auch schon Schnaps ordentlich bedient.
    Damals im Hammerclan hatten sie beide einen rechten Kater davongetragen.
    Der Tischler hob sein neues Bier, das alte war während den stressigen Minuten schnell draufgegangen.
    Er entledigte sich eines grossen Teil des Inhaltes, gleichzeitig wie auch die Magierin sich einen niedlichen Schluck Wasser einflösste.
    "Ich denke das hätte keinen Sinn so wie du das erklärt hast."
    Colodis war gewillt auf ihr Spiel einzugehen, dass er dahinter vermutete.
    "Anscheinend ist es mir selbst bei haarkleiner Erklärung nicht möglich zu verstehen was du meinen könntest.
    Was aber viel wichtiger ist, als die Tatsache ob ich nachfragen will...
    bist du in der Lage es einem so dummen Mann zu verdeutlichen?"
    Er zog ebenfalls herausfordernd, eine Augenbraue hoch und wartete gespannt.

  3. Beiträge anzeigen #263
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Sie hatten getanzt. In wilden Feuer und schlussendlich doch kaum bemerkt, als Yinnesell entschwunden war. Die Lust war zu gross gewesen, der Freudentaumel, die Trunkenheit. Die Nähe des anderen zu verführerisch. Geradezu benebelnd. Sie sog alles in sich auf, liess sich von Raad umschlingen und umschlang ihn, denn sie wusste, dass dies wohl die letzte gemeinsame Nacht sein würde. Zumindest für sehr lange Zeit.

    Der einstige Anhänger Zubens hatte schliesslich gegen Lando gezeigt, dass er mit einem Schwert umzugehen wusste und bei den Übungen mit Yinnesell hatte er zusätzlich noch Konzentration, Beobachtungsgabe, Geschick und Beweglichkeit bewiesen. Zudem hatte Redsonja geträumt gehabt. Immer wieder, aber an einen Traum mochte sie sich speziell deutlich erinnern.

    Grau lag über ihrem Gesicht, grau auf weisser Haut. Es regnete Rosen, blutrote Rosen, die ihre Farbe verloren, kaum hatten sie den Boden erreicht. Dort wurden sie schwarz. Das dunkelste Schwarz, das sie je gesehen hatte, die komplette Absenz von Licht. Es war gleichermassen beängstigend und bannend und es rief sie dorthin zurück, als hätte sie dem Land, das ihre Freunde in sich aufgenommen hatte und ihren Staub nun verteilte, gegenüber eine Verantwortung, als würde sie dort benötigt werden.

    Noch immer sah sie die Bilder vor Augen, als wären sie lebendig. Lebendiger als nächtliche Fantasien sonst zu sein pflegten, doch wollte sie diesen Augenblick nicht damit überschatten. So schob sie alles zur Seite und küsste Raad auf den Mund. Als sie sich wieder löste, sprach sie ruhig.

    "Du weisst, dass ich bald aufbrechen werde?"

  4. Beiträge anzeigen #264
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    „Ich dachte, ich hätte mich wie eine zickige Frau aufgeführt, aber das… übertrifft alles!“, erwiderte die Rothaarige trocken und auf ihren Lippen zeigte sich der Anflug eines spöttischen Lächelns, während sie ihren Becher langsam mit der rechten Hand ohne jede Richtung über den Tisch schob. Ihre Augen hafteten an Colodis und forderten eine Reaktion, aber für den Augenblick schien er genug zu haben. Vielleicht wusste er aber auch nur, dass sie, wenn er ihr nur Zeit ließ, noch mehr sagen würde. Manchmal hatten selbst Männer einen lichten Moment.

    „Na gut.“, seufzte Melaine, als sich der Nordmann noch immer nicht dazu hinreißen ließ, etwas zu erwidern. Sie ließ den Becher ruhen und fuhr stattdessen mit ihrem Zeigefinger die Maserung des Holzes nach, „Es war ein harter Tag. Ein wenig zu viel von allem. Die große Stadt, die vielen Menschen. Das hat mich einfach ein wenig aus der Bahn geworfen. Du weißt schon…“, sie hob den Blick und lächelte schwach, „…manchmal erschlagen mich die Eindrücke meiner Umgebung regelrecht und ich mag mich kaum von ihnen lösen, bis sie mich zu sehr vereinnahmen.“

    Der Finger hielt inne und verschwand eilig von der Tischoberfläche, gesellte sich zu der anderen Hand und kam im Schoß der Rothaarigen zur Ruhe. Ihre Augen schimmerten neugierig, abwartend, das Verlangen in sich tragend, zu wissen, ob er verstanden hatte, was sie andeutete. Ihr Lächeln gewann an Tiefe.

  5. Beiträge anzeigen #265
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Die Konturen des Raumes waren in den Bewegungen zweier Menschen entschwunden, trieben wie Strudel durch eine ferne Welt, die kaum etwas von der Realität haben konnte. Der Blick zweier Augenpaare begegnete sich, drohte, ineinander zu versinken und letzten Rest, die letzten Schlieren ihres Wesens, ihrer Sphäre, hinfort zu reißen und auf ewig eins zu werden, sich im stummen Gebaren zu versprechen, dass es wenigstens einen und einen darauffolgenden und einen weiteren Herzschlag bestand haben würde, hoffend, dass das Ende der Welt das Ende des Augenblicks nicht überdauerte.

    Die Worte der Rothaarigen rissen den Jüngling aus dem Bann, den ihre Präsenz ihm erst auferlegt hatte, und ließen ihn wie aus einem Traum erwachen, taumeln, als hätte er nicht erwartet, sie zu hören, nicht gewusst, dass sie jemals gesprochen werden konnten. Doch irgendwo in ihm war er sich seltsam bewusst, dass dies zu behaupten eine Lüge gewesen wäre. Er hatte es gewusst, er hatte es erwartet. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Zeit, die hier an diesem Ort nach dem letzten Tanz zu Enden gewillt war.

    „Ja.“, brachte Raad mit trüben Blick hervor und schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte herunter. Da war noch mehr, was unausgesprochen geblieben war, doch in ihren Worten mitschwang wie das Gift, welches sich langsam im Körper des Verwundeten ausbreitete. Eine ferne Ahnung bloß, die alsbald mit ihrem Nicken zur Gewissheit verkommen sollte. Eine Gewissheit, die keinen Glanz, keine Ehre besaß. Eine Gewissheit, die tief in das Herz des Schwarzhaarigen stach.

    „Du wirst alleine gehen, oder?“, fragte der ehemalige Assassine und versucht zu lächeln. Ein Lächeln so schwach, dass es kaum da auch schon wieder verschwunden war. Das schwache Abbild einer Hoffnung, die nicht mehr vorhanden war. Die Kriegerin hatte nicht gefragt, ob er sie begleiten würde. Sie hatte gesagt, dass sie gehen würde. Sie würde gehen… alleine. Es bedurfte keiner Antwort.

    „Wann?“

  6. Beiträge anzeigen #266
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Ja, es hatte etwas gedauert. Aber er hatte durchaus verstanden worauf sie hinauswollte. Dennoch war er sich unsicher.
    Die Erinnerung überkam ihn, sie war weder einzuordnen noch zu bestimmen.
    Natürlich es war nichts passiert damals, aber sie waren kurz davor gewesen.
    Nichts desto trotz war dieses allgegenwärtige wärmende Gefühl, welches ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.
    Colodis betrachtete ihre Reaktion. Sie lächelte, doch was verbarg sich dahinter? Er hätte so viel gegeben es verstehen zu können und nicht nach seiner zwiegespaltenen Meinung urteilen zu müssen.
    Was dachte sie?
    Welche Worte spiegelten die grünen Augen wieder?
    Der Moment war endlos, als erzählte allein die Mimik eine eigene Geschichte.
    Deren Erzählung er gern gelauscht hätte.
    Der Krieger schwieg noch immer. Er konnte nicht in Worte fassen was er im Moment fühlte, weil er sich nicht einmal sicher war.

    "Was damals geschah...", seine Stimme brach wieder ab.
    Der Gedanke trübte sein Inneres und ein kalter Wind hielt Einzug... in der kargen Landschaft.
    Die Schuld traf erneut ein schwaches Gemüt, selbst nach der Heilung von Tinquilius.
    Auch nachdem er schon so weit gekommen war seither. Schritt um Schritt vorwärts gekämpft um zu vergelten.
    "Ich bezweifle, dass es an dir gelegen hat. Vielmehr war es wohl meine Schuld. Die Umstände dessen was passiert ist kennst du. Mehr weiss ich dazu nicht zu sagen...nur das es mir Leid tut."

  7. Beiträge anzeigen #267
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine ließ die Daumen ihrer gefalteten Hände um sich selbst kreisen, nachdem ihr Blick sich zu ihnen gesenkt hatte, und beobachtete jene einen Augenblick. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so verletzlich auf ihre Worte reagieren würde, gerade weil sie geglaubt hatte, durch ihre Mimik nicht auf das Schlechte an diesem Erlebnis anzuspielen.

    Für den Moment wusste sie nichts zu sagen und auch ihre Gedanken, die vom Tag trunkenen Vögel, die stumm in der Baumkrone saßen, schienen ihr Schweigen zu genießen, beobachteten mit neugierigen Blicken den verheerten Boden, in denen sich die Wurzeln des Baumes gruben. Diese Landschaft war nicht gänzlich so karg wie jene, die sie bei Colodis erblicken durfte, doch alle Farben schienen aus ihr gewichen, alle Leidenschaft, die einst als Blumen um den Baum spross, war verwelkt und ohne Glanz. Nur der Bild eines Moments, in dem die Traurigkeit Einzug hielt.

    Dann plötzlich hob die Zauberin den Kopf und blickte den Krieger wieder an. Ihr Lächeln war verschwunden, der Vorhang war gefallen und das Spiel hatte ein vorzeitiges Ende gefunden. Ein Ende, das die Protagonisten auf den Boden der Realität zurückgeholt hatte. Hier saßen sie nun. Ein Krieger, der sich am Bier verging, und eine Zauberin, die sich unter dem Tisch einer Taverne versteckt hatte, weil sie kalte Füße bei dem Gedanken bekommen hatte, den anderen Magiern zu begegnen, die ihr Selbstvertrauen vermisste und nicht einmal wusste, warum es verschwunden war.

    „Das hast du schon beim letzten Mal gesagt, Colodis.“, antwortete Melaine ihm leise, „Und ich wollte dir damit auch wirklich keinen Vorwurf machen. Es scheint, als müsste eher ich mich entschuldigen, dass ich überhaupt darauf zu sprechen kam. Es tut mir leid… ich fand es für einen Augenblick… selbstironischer Weise amüsant. Seht es mir bitte nach.“, bat die Zauberin mit festem Blick und griff schließlich nach ihrem Becher, um weitere, drängende Worte zu verhindern. Sie hatte schon genug gesagt.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline
    Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen des Leiters der Akademie, als sein Blick von der Braunhaarigen zur Schwarzhaarigen wanderte und an ihr haften blieb. Für einen Augenblick überlegte er, ob er die Gefahr, die er damit befreien konnte, wenn er sie Beide ziehen ließ, wirklich überblickt und richtig abgeschätzt hatte, dann war er sich wieder sicher.

    Seine Augen funkelten und bargen doch jedes Gefühl, was an die Oberfläche zu wandern vermocht hätte, im Dunklen, wo keine der beiden es vermuten konnte. Es schien, was der Tatsache nahe kam, als kontrollierte er alleine die Situation. So, wie die Schwarzhaarige sich gab, schien sie es zwar nicht sicher zu wissen, doch die Ahnung war auch in ihr bereits gesät.

    „Ich unterschätze niemals ein Angebot, meine Damen.“, sprach Jerowen mit harter Stimme und neigte leicht dem Kopf, als Zeichen seiner stummen Ehrerbietung, die er kaum empfand, obschon ein schwacher Schimmer von ihr vorhanden war. Diese Frauen hatten eine gewisse Anziehung, die in ihrem herausfordernden Auftreten begründet war, „Und ich vergesse niemals. Die Zeit wird zeigen, wozu es nützlich ist. Fürs Erste jedoch könnt ihr gehen.“

    Vielleicht war dies nur das Spiel eines gealterten, die Last der Weisheit spürenden Mannes, der sich nach Abwechslung sehnte. Vielleicht war es bloß Milde, die er walten ließ, weil er zwei fremden Frauen nicht verbrennen konnte, ohne zu wissen, ob er nicht einen Fehler beging. Vielleicht hatte er sich gar selbst wie Daron verführen lassen. Vielleicht aber war die Wahrheit sehr viel vielschichtiger, um sie mit einem Gedanken zu fassen.

    Jerowen entschied sich für Zuversicht, dass er die beiden nicht zum letzten Mal gesehen hatte, nachdem jene von seinen Wachen umringt aus seinem Blickfeld entschwunden waren. Ja, die Wahrheit war vielschichtig und sein Plan bewegte sich auf einem schmalen, doch er hatte sie gehen lassen müssen, um die Bekräftigung ihres Angebotes zu erhalten. Vielleicht wären sie wirklich noch nützlich.

    Melaine

  9. Beiträge anzeigen #269
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Morgen, wenn der erste Tautropfen fällt."

    Flüsterte Redsonja und strich mit der Hand über Raads Kinn. Dann fuhr sie ebenso leise fort:

    "Troan wird mich begleiten und ich komme wieder, versprochen. Ich weiss nur nicht wann."

    Meinte sie etwas traurig darüber, dass es Dinge gab, die zu ändern sie nicht wagte. In ihrer Macht gestanden hätte es. Sie hätte ihn auch mitnehmen können, doch war sie nicht bereit dazu. Er erinnerte sie zu sehr an Win'Dar und sie musste herausfinden, ob es nur die Erinnerung war, die sie zu ihm hinzog oder mehr. Sie vermutete mehr, doch wusste sie es nicht. Nicht mit Sicherheit. Also liess sie das Gedachte unausgesprochen und suchte stattdessen die Nähe Raads, denn sie wollte ihn noch ein letztes Mal spüren.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Die Sonne stand bereits über dem Zenit, als Wendel Thoke seine Studenten noch einige Kissen werfen liess. Einerseits, weil sie anderes vor körperlicher Erschöpfung nicht mehr zustande brachten und andererseits, weil er es für eine fantastische Übung für Ronsen hielt. Der Dicke hatte gerade ein Kissen gefangen, als jemand laut in die Hände klatschte und die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe auf sich lenkte. Meister Stendar stand ausserhalb des Kreises und erklärte: "Ich danke Herrn Thoke, dass er meine Schüler in meiner Abwesenheit in die verborgenen Geheimnisse der Kissenschlacht eingewiesen hat. Da ihr jetzt warm sein dürftet, übernehme ich das Training von hier weg."

    Candaal hätte zu gerne einen vorwitzigen Kommentar losgelassen, doch Wendel Thoke hielt sich stramm, nickte und drehte der Gruppe den Rücken. Als er über die Schulter zurückblickte, sah er sie bereits nicht mehr, denn Ronsen verdeckte die Sicht. "Willst du dich nicht den Jungs von der Akademie anschliessen?", fragte der Ganove. Ronsen winkte jedoch noch immer schnaufend ab. Er schien noch immer nicht imstande, ganze Sätze zu formulieren. 'Das wird ein Spass für die Jungs, die jetzt noch "hart" ran müssen', dachte Wendel sich. "Na dann hör mal gut zu...", setzte er schliesslich an. Er hatte Ronsen versprochen, dass er den Effekt seiner Kraft mehr als verdoppeln könne, wenn er sie nur richtig einsetzte. "Kissenwerfen ist viel mehr als Kissenschlacht", murmelte Wendel. Das hatte Ronsen auch schon verstanden. "Die Dynamik die dein Körper beim Wurf entwickelt hat, kannst du auch für anderes nutzen. Die Kraft, die bei den Füssen beginnt, welche fest im Boden verankert sind, sich dann über die Beine in der Hüfte umsetzt und über die Arme zu einem saftigen Wurf führt, kann auch in einen Faustschlag münden. Was sich damit alles zertrümmern liesse..."

    Anschliessend verabschiedete Wendel sich von Ronsen. Man würde sich bestimmt wieder sehen. Wendel würde sich wieder in die Schriften der Akademie vertiefen und Ronsen musste allem Anschein nach seinem Unterhalt nachkommen.

  11. Beiträge anzeigen #271
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Es war schon wieder dunkel geworden.
    Seufzend griff Nigel zu seinem Bierkrug und nahm einen großen Schluck.
    Schon wieder war ein Tag vergangen und Nigel hatte ihn mit Bier und Trübsal verbracht. Traurig.
    Er gab generell eine immer traurigere Gestalt ab.
    Anteilnahmslos saß er in einer dunklen Ecke der Taverne und trank Bier. Was würde er nur ohne die beruhigende Wirkung des Getränks tun? Wahrscheinlich durchdrehen. Aber das musste er ja zum Glück nicht. Noch hatte er Gold und Bier war ohnehin unbegrenzt vorhanden, anscheinend.

    Die Leute kamen und gingen. Sie tranken, aßen und unterhielten sich. Dann tranken sie aus und gingen. Dafür kamen aber neue und diese tranken, aßen und unterhielten sich wieder. Es war ein Kreislauf. Gehen, Trinken und Kommen. Im Prinzip waren es immer wieder dieselben Leute die kamen und gingen. Aber sie waren nie alle zur selben Zeit dort. Deshalb trafen sich auch immer neue Menschen dort und unterhielten sich.

    Wankend erhob sich Nigel und stolperte durch den Schankraum zum Tresen, wo er den leeren Bierkrug auf das massive Holz knallte.

    » 'n Neues bitte. « nuschelte er lallend dem Wirt herüber und lehnte sich für die Zeit des Wartens an den Tresen. ...
    Geändert von Nigel Ascan (04.02.2011 um 18:06 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #272
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Es wurde dunkel, die Nacht stand vor den Toren Setariffs und die meisten Leute verzogen sich in ihren Häusern. Manuele schaute aus dem Fenster, nach Gath Ausschau haltend, doch dieser schien immer noch auf Reisen.

    Wieso habe ich mich auf ein Geschäft mit einem so jungen Typen eingelassen, war ja klar, dass der einfach wieder verschwindet!

    Gehässig dachte er an die Arbeit die seit Tagen anstand. Er selbst war zwar Navigator und Steuermann eines Schiffes, doch wie man ein Boot richtig reparierte, wusste er nicht. So musste er jeden Tag seine Kunden vertrösten und hoffen, dass sein Mitbewohner wieder auftauchen würde.
    Langsam ging er die Treppe runter, schloss das beschlagene Eichentor hinter sich zu und machte sich auf den Weg.
    Abends hing er ungern alleine in seinem rudimentären Büro, er fühlte sich einsam und dachte zuviel nach. In der Taverne fühlte er sich wenigstens etwas Heimisch, da die meisten Söldner da herumlungerten.
    Sie waren wenige geworden, Faring hatte sie dezimiert...

    Manuele schüttelte den Kopf, wenn er nicht aufhörte, würde er bald verückt werden. Irgendwie musste es der junge Söldner schaffen, nicht immer an die Vergangenheit zu denken.
    Schliesslich war er jetzt auf dieser Insel und zurück in die Heimat konnte er nicht.

  13. Beiträge anzeigen #273
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Eine erdrückende Stille hatte sich um sie gelegt.
    Sie sassen einfach nur da und malträtierten ihre Getränke mit leeren Blicken.
    Das Lächeln war aus dem Gesicht der Magierin verschwunden und jetzt hatte sie sich auch entschuldigt.
    Wie kam sie bloss dazu?
    Das ganze ergab doch keinen Sinn, wieso verstand er es bloss nicht.
    Ihre freundliche Miene und das Lachen als sie es angesprochen hatte, als wäre nichts passiert.
    Als hätte sie... schöne Momente erlebt und wäre nicht fast drauf gegangen oder ihrer Magie beraubt worden. Gefangen von der heftigen Reaktion eines Kriegers dessen Verlangen sich da ins unermessliche gesteigert hatte.
    Um die leere auszufüllen, den Hunger der Einsamkeit zu Stillen. Mit der Wärme die geboten worden war.
    Die Strahlen der Sonne als Quelle um aufzutauen was in Eis und Schnee verborgen.
    In einer kahlen Landschaft dessen tödliche Kälte beinahe alles Leben ausgelöscht hatte.
    "Wie kannst du dabei von amüsant sprechen?", der Ausdruck seiner Miene war nicht leer in diesem Augenblick, sondern verwirrt.
    "Was ist amüsant daran dem Tode nahe zu sein, solche Schmerzen zu fühlen während man eigentlich dabei ist demjenigen das Leben zu retten.
    Derjenige bedankt es mit der egoistischen Geste sich der guten Gefühle zu bemächtigen, offensichtlich zu seinem eigenen Vorteil?"
    Colodis blickte tief in die grau-grünen Augen von Melaine als suchte er darin eine Antwort auf diese Frage.

  14. Beiträge anzeigen #274
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Taverne schien im Schweigen der Rothaarigen zu versinken. Alle Gespräche schienen verstummt, wie fortgewischt von einer höheren Macht, die nicht wollte, dass sie existierten. Die Zauberin blickte sich im Raum um, sah die Münder der Gäste sich bewegen, doch kein Laut drang über ihre Lippen, drang zu ihren Ohren und ließ sie verstehen, was sie sprachen.

    Melaine senkte den Kopf, starrte mit leerem Blick auf die ruhenden Hände ihrem Schoss, die selbst die kleinste Regung, selbst, wenn sie jene gewollt hätte, verweigerten. Sie erinnerte sich an die kalte, karge Landschaft aus Eis und Schnee, spürte die giftige Kälte, die aus jeder Pore ihrer Umgebung troff und nach ihren Gliedern greifen wollte, nicht fähig, sie zu erreichen, als wäre sie nur die Obstschale auf dem Gemälde, was den König zeigt. Bedeutungslos, bloßes Beiwerk, um dem Bild Fülle und Tiefe zu verleihen.

    Schließlich hob die Magierin des Wassers den Kopf wieder und blickte aus Augen, die einen Funken ihrer verspürten Unsicherheit, jene, die ihr nicht gerecht wurde, in sich trugen, mit sich. Sie war im Nebel gewesen, sie war in einer Landschaft wider allen Lebens gestrandet und hatte überlebt. Sie hatte Colodis überlebt. Was war so schwierig daran?

    „Ich habe es überlebt.“, flüsterte die Rothaarige mit einer der Illusion von Unnachgiebigkeit verfallenen Stimme, „Ich habe den Augenblick genossen, da ich diese tote Landschaft betrat. Ein Teil um mich herum, schien zum Leben zu erwachen und die Wärme, die ich mitbrachte, zu reflektieren. Es war für sich wunderschön und es ist uninteressant, was danach geschehen ist. Für einen Augenblick wollte ich nicht wieder gehen. Nicht, weil du mich zurückhalten wolltest. Ich fühlte mich dort wohl… und was auch immer danach geschah. Ich habe den Tod ins Gesicht geblickt und ich habe es überlebt. Willst du mir das Lachen verbieten?“, die Illusion bröckelte und gewann an Wahrhaftigkeit und mit ihr der Tonfall der Zauberin an Sturheit. Sie reckte den Kopf und in dieser Geste lag ein weiteres Mal ein Hauch von Herausforderung.

  15. Beiträge anzeigen #275
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Das war überraschend, Colodis hatte damals nicht die Zeit die feinen Unterschiede in der Reaktion festzustellen. Er war beschäftigt seinem Verlangen entgegenzuwirken und seine Wahrnehmung war getrübt.
    "Es liegt mir fern dir das Lachen zu verbieten, im Gegenteil", sagte Colodis ruhig und entspannte sich wieder. Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht.
    Die verkrampfte Situation löste sich, er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass sie es so empfand.
    Das Bild der Magierin die auf dem Boden kauerte, gebrochen und verzweifelt den Tränen nahe hatte sich ihm aufgedrängt.
    Dieser Gedanke beeinflusste seine Wahrnehmung bestimmend.
    Er war irgendwie erleichtert, immerhin war sie Wassermagierin und durchaus stark, unbeugsam und stur.
    Selbst wenn gewisse Momente unter Tischen nicht unbedingt darauf schliessen liessen.
    "Ich hatte keine Ahnung, dass du so empfindest. Dementsprechend ist meine Reaktion ausgefallen.
    Aber es beruhigt mich zu wissen, dass ich nicht der einzige war, der der Situation etwas abgewinnen konnte.
    Es hat mir gut getan wenn ich ehrlich bin.
    Als hätte ich etwas davon zurückbekommen was ich verloren habe, oder noch besser."
    Die Situation hatte etwas von der wohligen Behaglichkeit zurückbekommen, selbst für eine Taverne.
    Die Gespräche rund herum gehörten längst zur überflüssigen Umgebungsatmosphäre.
    Der Blick ruhte auf der rothaarigen Magierin, die ihm gegenüber sass.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine lächelte schwach, als hätte sie gewonnen, milde, nachgiebig, als wäre zwar nicht alles so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hätte, doch zumindest so, dass ihre Erwartungen zu einem Teil erfüllt worden waren, von dem sie wusste, dass er reichen musste. Die Wahrheit hingegen verbarg sich hinter dem Lächeln und wurde von der Raubkatze gejagt, die nur allzu gerne auf die Namen Unsicherheit, Furcht oder Angst hörte, ganz, wie es ihr beliebte. Trotz allem entspannte sie sich und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Arme, nur um sie einen Augenblick später lässig an ihrer Seite baumeln zu lassen.

    Die Zauberin seufzte. „Du bist seltsam.“, beschied sie schließlich und nickte, wie um ihre eigenen Worte zu bestätigen, weise lächelnd, wie die Mutter, die dem Kind die Dummheiten, die es sprach, nachsah.

    Nur hatte sie das Gefühl, nicht die Mutter zu sein.

    „Wie ist dieses Gefühl? Was… meinst du mit besser?“, fragte Melaine vorsichtig und hoffte, dass er auf ihre Fragen nicht so wie beim letzten Mal zurückweichen würde. Er war tatsächlich seltsam!

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    Colodis ist offline
    "Es ist schwer zu beschreiben", erwiderter er darauf und erkaufte sich etwas Zeit.
    "Ich habe es dir ja schon erzählt und erlebt hast du es auch. Ich bezweifle, ob Worte einen besseren Eindruck vermitteln können, als du schon herausfinden konntest.
    Wahrscheinlich gibt es nichts was dem je gerecht werden kann."
    Sein Kehle schrie nach Flüssigkeit, blöd nur dass gerade das Bier ihm am nächsten stand. Schnell griff er danach und benetzte seinen Rachen mit dem Rest des Inhaltes.
    "Das mag verrückt klingen... aber es spielt ohnehin keine Rolle mehr. Wahrscheinlich nichts was ein abgedrehtes Bild von mir noch gross verändern kann."

    Colodis biss kurz die Zähne zusammen, was selbst mit geschlossenem Mund ein schwach hörbares Knacken von sich gab.

    "Wenn man sich so eine lange Zeit in meiner Lage befunden hat und während Monaten oder Jahren die Präsenz einer zweiten Seele fühlt, gewöhnt man sich zu sehr daran. Mehr noch... es entsteht eine Abhängigkeit.
    Der Vorfall in Bakaresh hat grundlegendes verändert und Spuren hinterlassen.
    Du wolltest wissen wie das Gefühl ist?
    Das lässt sich kaum beschreiben, oder ist ein irgend einer Weise mit etwas vergleichbar.
    Es oder vielmehr deine Präsenz, ist wie eine Droge. Besser noch als in der Zeit vorher. Man merkt erst was man braucht, wenn man es nicht mehr hat..."
    Sein Blick war am Glas hängen geblieben, erst jetzt suchte er wieder ihren Blick.
    "Und seltsam... trifft es nicht annähernd."

  18. Beiträge anzeigen #278
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Er wich nicht zurück, doch er wich aus, auch, wenn er wohl glaubte, dass er es so gut beschrieb, wie er es konnte. Und wer wusste es schon, doch vielleicht war es tatsächlich das Beste, was er vorzubringen im Stande war. Reichen tat es der Rothaarigen dennoch nicht.

    Melaine ergriff den Becher und füllte ihn mit einer knappen Handbewegung wieder mit Wasser, ihren Augen hafteten an dem kurzen Schauspiel, in dem sich kühle Nass scheinbar aus dem Nichts heraus in den Becher ergoss.
    „Seltsam reicht vollkommen für dich aus.“, sprach die Zauberin mit einem geheimnisvollen Lächeln und wurde dann wieder ernster, „Wir sind alle von irgendetwas abhängig. Und meistens erkennen wir dies erst, wenn wir es verloren haben. Manche erkennen es nie und verstecken sich in ihrem Gram. Du dagegen bist dir dessen bewusst. Du wirkst weder verzweifelt, noch verbissen, als suchtest du nun gegen Alles nach einem Ersatz.“, Melaine nippte an ihrem Becher und beobachtete Colodis mit ruhigem Blick, ehe sie fortfuhr, „Oh ja, wahrscheinlich bist du es trotzdem, aber du wirkst nicht so.“

    Die Wassermagierin schwieg einen Augenblick und lies ihren Blick im Raum schweifen, beobachtete die Menschen, die sich im Alkohol oder in Gesprächen verloren und so vergaßen, was um sie herum geschah oder geschehen war. Sie hatten alle ihre kleinen Probleme zu tragen, winzige Probleme, die sie selbst lösen konnten, wenn sie sich nur darum bemühten. Die wenigsten waren wirklich in Gefahr, standen am Abgrund und spielten mit dem Gedanken, was wäre, wenn sie sich fallen ließen. Doch es gab sie. Man erkannte sie daran, wie sie einsam in einer dunklen Ecke saßen und mit leerem Blick und vom Alkohol schwankenden Kopf ins Nichts starrten. Ein kleiner Stoß reichte, um sie fallen zu lassen wie ein Blatt im Herbstwind, das den Griff des Baumes nicht mehr spürte.

    „Manchmal ist es ungerecht.“, murmelte die Rothaarige vor sich hin, ehe ihre Augen zu ihrem Gegenüber zurückkehrten, „Würdest du zurückwollen? Würdest du etwas ändern? Was würdest du ändern?“, fragte Melaine und war sich bewusst, wie neugierig sie war. Sie wollte es verstehen, nicht bloß erahnen.

  19. Beiträge anzeigen #279
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    Colodis ist offline
    "Es gibt kein Zurück mehr, da ist etwas zerbrochen, dass man nicht reparieren kann. Daher ist es unerheblich was ich will."
    Wahrscheinlich war das eine sehr unbefriedigende Antwort, kaum zu übersehen am eindringlichen Blick mit dem die Wassermagierin ihn wieder durchbohrte.
    Colodis seufzte: "Es ist so viel passiert in der Zwischenzeit, selbst wenn es möglich wäre. Es könnte nie mehr das selbe sein."

    Er erinnerte sich an die Worte von Melaine.
    Man sah es ihm also nicht an...
    Ob das jetzt gut war? Immerhin sah er nicht aus wie ein Verrückter.
    Der Krieger besann sich wieder auf das Thema, wahrscheinlich war es damit noch nicht getan.
    Die Rothaarige sah nicht ganz zufrieden aus. Allerdings drängte sich ihm die Frage auf ob sie das tatsächlich jemals sein würde.

    Eigentlich fiel es ihm nicht mal schwer, sie kannte die Einzelheiten ohnehin schon und trotz der Aufdringlichkeit war die Stimmung angenehm.
    Er vertraute ihr irgendwie, schwer zu sagen woher das tatsächlich kam. Aber nach der Heilung war kein Zweifel mehr, nachdem er sich sowieso schon geöffnet hatte, damals.
    Er zog die Augenbrauen hoch nachdem er bemerkte, dass sie ihn immernoch fixiert hatte.

  20. Beiträge anzeigen #280
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Ein lautes Krachen war zu hören, als die letzten Holzreste eines zerbrochenen Fasses gegen die Tür der Taverne knallten. Die Gäste im Inneren zuckten zusammen und blickten sich irritiert um, alsbald sie zu der Tür starrten, als erwarteten sie, dass jene sich öffnete, um dem Grauen Einlass zu gewähren.

    „Scheiß Sturm.“, schnauzte der Wirt in seinen Bart, laut genug, dass ihn die gesamte Schenke vernehmen konnte. Einige der Gäste fielen in zustimmendes Gemurmel, andere hoben bloß mit zuckenden Augen ihren Becher und tranken weiter. Nur einen Moment später kehrten die gewohnte Geräusche über den Tisch fahrender Krüge und der nächtlichen Gespräche einer Taverne zurück in die „Zur Sturzkampfmöwe“.

    „Ein Sturm.“, murmelte die Rothaarige nachdenklich und blickte in Richtung des Kriegers, obschon es schien, als sehe sie ihn nicht. Sie blickte durch ihn hindurch, in die Ferne zu einem Ort, den sie lange verlassen hatte, die Bilder betrachtend, die ihr als letztes im Sinn geblieben waren. „Es kann keinen Ersatz geben, oder?“, fragte Melaine schließlich, „Es wird immer anders sein, wenn selbst eine Rückkehr anders wäre. Es wird nie dasselbe sein und ob man mit der Veränderung zufrieden sein kann… man sehnt sich immer nach dem Alten zurück, wissend, dass man dort glücklich war.“

    Vor ihren Augen erschien die Freundin, die sie verloren, der Mann, den sie verloren hatte, und für einen kurzen Augenblick lebte die Zeit wieder auf, die vergangen war, als ihre Welt im Nebel versunken war. „Wir sind dazu verdammt, auf ewig haltlos durch die Welt zu streifen. Jeder Griff, den man uns reicht, bleibt eine Illusion, die irgendwann einmal schwindet. Ist es wirklich so? Gibt es keine Hoffnung mehr? Oder hegt ihr diese zarte Pflanze noch, die dazu verdammt ist, in Ruinen zu sprießen?“, erst jetzt kehrte der Blick aus der Ferne zurück und fixierte den Krieger von neuem. Wenn wir nicht lernen, uns damit abzufinden, werden wir so oder so daran zerbrechen. Oder?

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