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  1. Beiträge anzeigen #1
    Abenteurer Avatar von Die Orkjäger
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    Die Orkjäger ist offline

    nordmar Hammerclan #11

    Männer und Frauen, in diesen Hütten,
    Orkjäger werden sie genannt.
    Es sind ihre Regeln, die hier gelten,
    Blut vergossen für dieses Land.

    Drum Fremder sei auf der Hut
    besuchst du diesen rauen Ort.
    Hier findest du Ehre, Stärke und Mut,
    Krieger, warum willst du wieder fort?

    Für Lee!

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #2
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Ein wunderbarer Frühlingstag sandte seinen tiefblauen Atem über das im Licht weissglänzende Nordmar. Es war zwar noch einmal kälter geworden, aber die Sonne zauberte gute Laune in die von den Wintermonaten und den letzten, feuchtgrauen Wochen mürrischen Köpfe der sogenannten Barbaren. Sie standen vor der Taverne knöcheltief im Schnee, die Krüge in der Hand und genossen ein eiskaltes Gezapftes in der Nachmittagssonne, die Kinder spielten mit überschwänglicher Laune im Schnee, was bei Clan-Kindern meist so aussah, dass sie mit einander ringend im Schnee herum wälzten und Kilijan stand vor Baldvins Schmiede und lächelte. Natürlich auch, weil bei diesem Wetter keiner ein trübsinniges Gesicht vor sich her schieben konnte und weil es einfach zu drollig war, wie sich die Kinder gegenseitig Schnee ins Gesicht drückten, aber auch, weil die Sonnenstrahlen so hell an der Klinge in seiner Hand reflektierten, dass man den blauen Schimmer darauf kaum mehr erkennen konnte. Das rot gemaserte Pardouk-Holz lag warm und samtig in seiner Hand und abseits der Menschen schlug er immer wieder etwas unbeholfen Löcher in die Luft. Die Agilität dieser leicht gebogenen Klinge war erstaunlich, zusammen mit der schlanken, schneidfreudigen Klingengeometrie und den Eigenschaften des Erzes wäre sie in der Lage, ohne riesige Massen zu bewegen großen Schaden anzurichten. Baldvin war dem jungen Schmied gestern unvermittelt zur Hand gegangen und so war er bereits gestern Abend mit dem Ausmachen des Schwertes fertig gewesen. Eine kleine Kugel zierte wie auch schon Jarvos Schwert den Knauf dieser Falchion. Sie war durchgegehend mit der Angel verbunden, sodass sie große Schlagbelastungen aufzunehmen vermochte. Holz ölgeschliffen. Angel geschliffen und schwarzgebrannt. Perfekt.
    Kilijan riss sich aus seinen Gedanken und steckte die Klinge in die Scheide aus braunem Rentierleder. Er konnte froh sein, dass Baldvin diese genäht hatte, denn Leder war wirklich nicht sein Element. Er hätte viel länger dafür gebraucht, einen ganzen Tag wahrscheinlich.
    Der junge Mann säufzte und schüttelte den Kopf. Jedes Problem zu seiner Zeit.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Die Männer stiegen ab, zu steil war der Hügel hinauf zu den Hütten des Hammerclans, als dass sie Ivram noch zusätzlich mit ihrem Gewicht belasten müssten... Immerhin zog sie der Rappen schon den ganzen Tag hin zu ihrem heutigen Ziel.
    Dekker stapfte durch den Schnee der Gruppe voran, er würde direkt die Schmiede aufsuchen, um dort den Schmied, Kilijan, zu treffen. Wenn dieser sich nicht geirrt hatte in seinen Zeitberechnungen, würde die Klinge heute fertig sein, bereit ihrem neuen Besitzer treue Dienste zu leisten.
    Rauschend bahnte sich der Schlitten den Weg durch die Schneemassen den steilen, gewundenen Weg nach oben. Die drei Männer trotteten neben dem rackernden Hengst her, man sah ihnen die Strapazen an, ihre Kleidung lag teilweise in Fetzen, ihre Haare waren zerzaust und die offen getragenen Hautstellen waren meist von Kratzern übersäht. Aber sie hatten ihr Ziel erreicht: Im Schlitten lagen drei große Säcke voller Harypienfedern, Jarvos neue Armschienen blitzten immer mal wieder auf, Favril trug sein erstes Schwert in Würde an der Hüfte und unter Dekkers zerfetzten Mantel blitzte immer mal wieder die schimmernde Panzerung auf.
    Stolz marschierten die Männer zwischen den ersten Hütten hin durch, die Männer, die um die Feuer saßen, blickten zumeist kurz auf, musterten die Wiederankömmlinge, nickten und wendeten sich dann wieder ihrer Tätigkeit zu, die meistens aus Most trinken bestand.
    Als sie die Taverne erreichten strich Dekker Ivram beruhigend über die Schnauze, ehe er ihn anband. Jarvo und Favril wollten bereits in die Taverne und auf die Anstrengungen, Erfolge und Abenteuer der letzten Tage einen heben, während Dekker direkt zu Kilijan wollte.
    Alleine stapfte der junge Waldläufer weiter, der Waffenschmied würde sich sicherlich wundern, wenn der Jäger ohne die riesige Kiste mit dem Gold auftauchen, denn der Preis von tausend Münzen war ein allemal stattlicher und eine gehörige Menge an Gold. Dekker würde die Summe in Steinen bezahlen, gute, wertsichere Vengarder Edelsteine.
    Innerlich war er schon in den kommenden Schlachten, in denen die Klinge Blut schmecken würde, in denen das Schwert und Dekker großen Ruhm erlangen würden, während er in der realen Welt vor der Eichentür stand und dreimal seine Fingerknöchel gegen die Bohlen rauschen ließ.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Shaheen wollte nicht darüber reden, das gab sie ihrer Lehrmeisterin unmissverständlich zu verstehen, indem sie sich geschäftig gab und Redsonja hatte weder Beweise, noch war es wirklich ihre Aufgabe das Kindermädchen zu spielen.

    Hast du mir den Brief noch zurück?

    Fragte sie und streckte die Hand aus. Kurz darauf befand sich eine leicht zerknitterte, aber noch immer versiegelte Schriftrolle darin. Die rothaarige Kriegerin packte sie schnell ein, quittierte es mit einem kurzen „Danke“ und blickte Shaheen direkt in die Augen.

    Du wirst deinen Körper noch hart trainieren müssen bis es Sinn macht deine Schwertkunst zu verfeinern. Übungen kennst du genug und du kannst anderen Meistern zuschauen. Überlege dir immer weshalb sie etwas genau warum machen und versuche sie zu durchschauen. Halte nach ebenbürtigen Gegnern und trainiere mit ihnen. Behalte aber im Kopf, dass ein Schwert in einem Trainingskampf genau gleich scharf ist, wie im Ernstfall. Pass auf dich auf.

    Das Letzte war eine ernst gemeinte Bitte und gleichzeitig eine Aufforderung bei Gelegenheit das Weite zu suchen, denn die Lehrmeisterin ertrug die Sorge um die junge Frau nicht mehr. Die Südländerin war ihr zu sehr ans Herz gewachsen, aber es war unmöglich dieses ungestüme Wesen zu mässigen oder zu beschützen. Doch zu viele waren ihr weggestorben. Zu viele Freunde, Bekannte und Unbekannte. Fast alle, die sie einst geliebt hatte. Gestorben oder verschollen. Dachte sie bitter und schluckte einmal leer. Tränen waren jedoch keine mehr da. Es war ihr, als wären ihre Augen vor Jahren ausgetrocknet. Obwohl sie wusste, dass es nicht stimmte. Aber es fühlte sich so an.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    DraconiZ ist offline
    Die Wache vor der Tür war aufmerksam. Etwas das Gewicht an den Pfeiler eines der größeren Häuser gelehnt, stierte sie, mithilfe des mickrigen Lichts das die Fackeln warfen, über die Umgebung. Hätte einer der Schneehasen seinen Weg durch den Hammerclan verlegt, so hätte sie es mit Sicherheit mitbekommen. Der Krieger gähnte und schloss für den Bruchteil eines Augenblicks die Augen. Zeit genug um den Schatten nicht zu bemerken, der sich an ihm vorbeibewegte und geradewegs in das Haus eindrang. Lautlos und unsichtbar, sobald er die Schwärze erreicht hatte.

    Erst im Hausinnern, in dem sich in diesem Moment keine Menschenseele mehr aufhielt, manifestierte sich der Schatten wieder und nahm die Gestalt des Assassinen an. „Ganz passable Einrichtung“, dachte sich der Streiter, als er sich umschaute. Trophäen und Pelze an den Wänden, einige Truhen in den Ecken des Raumes. Einige lange Tische nahmen den Großteil des Hausinneren ein. Am Ende hob sich ein gewaltiger Thron von der Einrichtung ab. DraconiZ zögerte einen Moment, dann verschwand er wieder in der schwarzen Masse, bevor er nur wenige Sekunden später vor einer der Truhen auftauchte. Er schaute sich das Schloss genau an. Gute Handarbeit. Würde nicht einfach werden daraus etwas zu nehmen. Aber das sollte es schließlich auch nicht. Der Dietrich befand sich fast instinktiv schnell in seiner Hand. Ein kurzer Blick über die Schulter versicherte ihn, dass sich Keiner im Raum aufhielt und dass die Wache draußen immer noch wahrlich heldenhaft ihren Dienst verrichtete. Es klackte einige Male. Dann verzog der Streiter unwillig das Gesicht, als der Dietrich drohte abzubrechen. Ein leises Ausatmen, dann setzte er die Prozedur fort. Es klackte wieder. Begleitet von einem Geräusch hinter ihm. Er hielt inne und bewegte seinen Kopf wieder Richtung Tür. Scheinbar hatte sich der Wächter aus seiner Position gelöst und war einige Schritte nach vorne gegangen um sich zu Strecken. Kein Grund von seinem Vorhaben abzuweichen.

    Die Truhe öffnete sich. Und das, für seine angespannten Ohren, so laut, dass er glaubte, gleich nicht nur den Nordmann vor der Tür, sondern auch seine Eltern, Onkel und Tanten hier drinnen stehen zu haben. Immerhin würde er genug Zeit haben den Krempel zu untersuchen, bevor er Besuch bekam. „Gold“, murmelte er und schob die Münzen vorsichtig Etwas zur Seite. „Unnötiger Tant“, er schob die undefinierbaren Werkzeuge – oder Schmuckstücke, oder vielleicht war es auch was ganz anderes – beiseite, dann blitzten seine Augen neugierig. Schriftrollen. Anscheinend hielten die Nordmänner doch Etwas davon irgendwelche Dinge auf Papier festzuhalten. Hinter ihm knarrten die Dielen. Der Assassine seufzte. Dann lies er sich nach Hinten fallen und war verschwunden.

    Die Wache kam nur langsam näher. Die Fackel fest in der Rechten. Ein Schritt, dann noch ein Schritt. Kurz vor dem Thron blieb sie stehen und blickte zur Truhe herüber. DraconiZ – beziehungsweise das, was er in diesem Zustand darstellte – beobachtete wie der Krieger die Braue hochzog und einige Schritte tat, bevor er auf die Knie sank und sich das beschaute, was soeben geschehen war. Dann trat der Klingenmeister aus den Schatten.

    Der Mann bemerkte ihn erst, als er einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf bekam und langsam von dem Schwarzhaarigen zu Boden geführt wurde. Nicht, dass er noch die Sicht auf die Truhe versperrte, die er sich noch einmal genauer beschauen wollte. Das wäre in der Tat ärgerlich gewesen. Noch einmal warf der Streiter unruhig einen Blick nach hinten. Onkel und Tanten waren noch nicht angerückt.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Das Buch war noch nicht lange vernichtet, da hatte Sarpedon bereits von etwas anderem Wind bekommen. Keral hatte es ihm gesäuselt für ein Münze, eine jener raren Sorte in der Tasche des Schurken. Aber diese Information war mehr als das wert gewesen. Viel mehr. Zum Glück hatte der Junge davon nur eine leise Ahnung gehabt, sonst wären die Verhandlungen über den Preis sehr zäh geworden.

    Ja, da kauerte er vor ihm, dieser verachtenswerte Wurm, machte sich an einer Truhe zu schaffen und erinnerte Sarpedon an seinen Verrat. Dabei hatte er einst gehofft in seinem Lehrmeister einen wertvollen Verbündeten zu finden. Doch Undank schien das zu sein, was alle für den Schurken übrig hatten. Allerdings würde er noch mit jedem einzelnen abrechnen. Dachte er, zielte jedoch bevor er sich weiteren Rachegelüsten hingab mit seinem Wurfdolch auf den Hals seines einstigen Meisters.
    Er sah DraconiZ zuckend über der Truhe zusammensinken, seine Arme gierig um die Beute geschlungen.
    Es wäre so einfach gewesen, ein einziger lautloser, gezielter Wurf aus dem Hinterhalt. Sarpedons Spezialität sozusagen. Selbst im Schlaf hätte er treffen können, doch irgendetwas hielt ihn davon ab diesen Mann direkt zu ermorden. Stattdessen entglitt der Wurfdolch seiner Hand und flog direkt auf die Finger dessen zu, der dem Schurken einst all diese Tricks beigebracht hatte. Im letzten Augenblick spreizte das Ziel jedoch noch die Finger und die Waffe bohrte sich dazwischen ins Holz. War es Glück oder hatte er es kommen sehen? Doch spielte es keine Rolle, höchstens für den Fall, dass er auf seine Würfel zurückgreifen wollte.

    Es war eine schlechte Idee hierher zu kommen.

    Zerriss die kalte und ruhige Stimme Sarpedons plötzlich die Luft. Während er den nächsten Dolch in Position brachte.
    Geändert von Sarpedon (21.03.2009 um 01:04 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    „Sarpedon!“, zischte der Schwarzhaarige grimmig. Onkel und Tante der Wache waren nicht gekommen, aber doch einer, der wesentlich mehr Ärger mit sich brachte. Der Klingenmeister warf noch einen Blick zu der Wache, dann erhob er sich vollends und schaute dem gezückten Dolch seines einstigen Schülers entgegen. Er sollte aufhören, irgendwelchen Leuten zu viel beizubringen. Irgendwann würde er daran noch zugrunde gehen. Er überlegte einen kurzen Augenblick dann grinste er. „Was willst du hier? Deinen Anteil? Bedien dich“. Er machte eine einladende Bewegung zu der Truhe. „Das Gold kannst du gerne haben“. DraconiZ hätte die Truhe ohnehin offen für Jedermann stehen lassen. Da machte es kaum einen Unterschied, wenn er ihm diese nun anbot.

    Der Streiter ging ein paar Schritte nach hinten und setzte sich schließlich in den Thron, der am Ende des Hauses stand, während er jede kleine Regung seines Gegenübers beobachtete. „Oder willst du vielleicht kämpfen?“. Er hielt einen Moment inne, dann schüttelte er den Kopf. „Davon rate ich dir doch ab. Ich habe da ein paar Möglichkeiten“. Er hob seine beiden Hände in die Höhe. Für einen Moment tat sich Nichts. Dann veränderte sich Etwas im Raum. Das Licht flackerte einen kurzen Moment. Im Schein der Fackeln erschienen zwei gänzlich schwarze Gestalten. Bloße Umrisse von gepanzerten Rüstungen und riesigen Zweihändern. Die Konturen waren nicht im Geringsten zu erkennen, nur ihre schiere Größe, die fast die volle Höhe des Hauses ausfüllte. Sie standen einfach nur da. Beziehungsweise waren einfach da, denn Schatten konnten schwerlich stehen. „Wenn du Lust hast, kannst du mit den Beiden Vorlieb nehmen“. Die Gestalten kamen Etwas näher auf Sarpedon zu, dann behielten sie ihre Position.

    Freilich war dies ein Trick. Es waren Schatten. Nicht mehr! Und nur eine Spielerei mit der Gabe, die ihm verliehen worden war. Wenn sein Gegenüber den Trick durchschaute, konnte er einfach durch die Schemen hindurch gehen und ihm passierte rein gar Nichts. In dem Fall würde der Schwarzhaarige vielleicht tatsächlich kämpfen müssen. Doch lies Sarpedon mit seiner Angst spielen, hatte er ihn möglicherweise für kurze Zeit unter Kontrolle. Es würde sich zeigen, wie viel der Schurke gelernt hatte.

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    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker stand wieder vor der Tür der Schmiede. Gestern hatte er bereits einige Zeit vor derselbigen verbracht, ehe er einsah, dass scheinbar niemand zuhause war und er unverrichteter Dinge in die Taverne zurückgekehrt war.
    Dort hatte inzwischen der Rausch unter seinen Gefährten den Einzug gefunden, Jarvo und Favril hatten wohl beide zu viel Bier erwischt und so war mit ihnen nicht mehr viel anzufangen gewesen.
    Die beiden Männer würden heute mit Sicherheit noch einige Stunden im Bett verbringen und ihren übermäßigen Alkoholkonsum auskurieren, während Dekker endgültig sein Schwert abholen wollte.
    Kurz kramte er an seinem Wasserschlauch, beförderte die kleine eingearbeitete Blase aus dem Inneren hervor und öffnete den Verschluss. Hier lag sein gesamtes Kapital, dreizehn Edelsteine waren es nach seiner letzten Entnahme gewesen und dreizehn waren es auch jetzt noch. Jeder von ihnen hatte einen Wert von circa 250 Münzen, zumindest hatte er diesen Preis für sie gezahlt.
    Wieder pochte er an die massive Eichentür. Gespannt wartete, ob sich im Haus etwas regen würde, denn eigentlich hatte er nicht wirklich Lust noch einmal erfolglos umzudrehen... Aber so sollte es auch nicht sein, endlich hörte er aus dem Inneren Schritte und bald stand der alte Schmiedemeister vor ihm.
    'Ähm, Entschuldigung... Ich komme wegen dem...'
    Der Schmied brummte etwas und nickte, dann zog er ritualisiert an seiner Pfeiffe und machte Dekker den Weg ins Innere frei.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #9
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Der frühe Morgen begrüßte Kilijan mit dicken Lichtbündeln, die durch die kleinen Butzenglasscheiben hineinfielen und die unendliche Menge mikroskopischer Schwebeteilchen in der Schmiede verwandelten so die Luft in ein diffus lechtendes Lichtermeer. Kilijan gähnte einmal ausgiebig und streckte sich, fiel dann nocheinmal in sein Lager aus Decken und Fellen zurück, bis ihn der Duft von frischem Tee und warmem Brot dazu brachte, aufzustehen. Etwas schlaftrunken schlurfte er mit ungeschnürten Stiefeln in Richtung der verlockenden Gerüche, wo er alsbald eine große Schale Mett und ein derbkrustiges Bauernbrot neben dem gusseisernen Teepott entdeckte. Baldvin grinste hintergründig über seinen Schüler, der gerade wie eine Motte zum Licht kam. Es war schon eine gute Sache, dass man mit kurzgeschorenen Haaren nicht so zerfleddert aussehen konnte. Kilijan schaffte es gerade, die Hände in Richtung des Brotmessers zu bewegen, als bereits eine zweifingerdicke Scheibe auf seinem Holzbrett landete, was er mit einem kurzen, schulterzuckenden "Hm." quitterte und anfing, die Stulle dick mit Mett zu schmücken.
    Es war dieser Moment, als es an der Tür klopfte.

    Kilijan hatte eine dezente Vermutung, wer ihn wohl am Ingrammstag, dem Feiertag der Schmiede, stören würde. Es waren jetzt zwölf Tage, seitdem Dekker seine Bestellung aufgegeben hatte. Während also Baldvin zur Tür ging, um den Gast zu empfangen, begab sich Kilijan, sich ein Handtuch schnappend, geschwind zur Hintertür, versenkte einmal schnell sein Haupt in dem eiskalten Wasser der Regentonne - sein Ritual, um morgens wach zu werden -, schnürte geschwind seine Stiefel zu und kam so von der Kälte keuchend, aber dafür gesellschaftsfähig aussehend in die Schmiede zurück, wo ihn stullekauend und am Tisch sitzend schon Dekker erwartete, oder das, was von ihm übrig war.
    Ganze Haarbüschel fehlten dem jungen Mann, er war über und über mit verschorfenden Schnittwunden übersäht, die jämmerlichen Reste seines Mantels hingen nur noch in traurigen Fetzen über seiner Rüstung. Das ganze wurde gekrönt von einem schelmischen Grinsen und da sein ganzer Mund mit Hackfleisch, Zwiebelwürfeln und Brot derart gefüllt war, dass es in nächster Zeit unwahrscheinlich war, dass er würde reden können, entschied Dekker sich dazu, dem zwei Schritt vor ihm stehenden Kilijan zuzuwinken, was diesem den Rest gab. Er brach in Gelächter aus, während er sich umdrehte und in den Niderungen der Schmiede herumkramte, um das Bündel aus grobem Leinentuch hervorzubefördern, in dem er das Schwert verwahrte.

    Baldvin lehnte sich in seinem Stuhl zurück und zeigte einen indifferenten Gesichtsausdruck, während Kilijan das Bündel mit pochendem Herzen vor Dekker auf den Tisch legte. Der Moment, in dem der Kunde das erste mal sein Werkstück in die Hand nahm, war für jeden Schmied immer mit etwas Nervosität verbunden. Kilijan konnte sogar hinter den unbewegten, fest ins Gesicht zementierten Falten seines Meisters einen Funken Aufregung erkennen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Dekker erst Kilijan an, dann schlug er mit seiner Rechten den Stoff zurück und legte den Säbel frei.
    Das rotbraune, kreuzgenähte Leder der Scheide und der rot gemaserte, ölgeschliffene Griff gaben der Waffe ein etwas fordernderes, aktiveres Ausssehen als seinen vorigen Schwertern, die er allesamt in Ebenholz ausgeführt hatte. Die polierte, doppelt geschwungene Parierstange leuchtete im Morgenlicht, als sich Dekkers Hand respektvoll näherte und das Schwert schließlich umschloss.
    Geändert von Kilijan (21.03.2009 um 11:20 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker schluckte die letzten Reste des leckeren Brötchens hinunter. Seine Zunge fuhr suchend in seinem Mund über seine Zähne, pullte kleinere Zweibelreste hervor, ehe Dekker wirklich alles vertilgt hatte.
    Erst jetzt wandte er sich Kilijan zu, der gespannt auf Dekker und den vor ihm liegenden Säbel schaute. Der Waldläufer lächelte und legte dann seine Hand auf den Schwertgriff. Kurz fuhren seine rauen Finger über das Holz. Noch immer fühlte man das Öl auf dem glattgeschliffenem Rotholz, langsam wandten sich seine Finger endgültig um den Griff. Wieder musste der Jäger schlucken, aber nicht aufgrund von seinem Mundinhalt, sondern wegen dem wahnsinnig gutem Gefühl, das er hatte. Blitzend fuhr das Falchion aus der Lederscheide. Surrend sauste es durch die Luft, ehe Dekker es abrupt abbremste. Dekkers Augen fuhren gierig über das schimmernde Schwert, er wollte alles aufsaugen, wollte sich satt sehen an der perfekten Schneide.
    Die Sonne fiel durch die Scheiben der Schmiede, brach sich auf der Klinge, fuhr in alle Richtungen zurück und zurück blieb ein goldig-blauer Schimmer auf der Klinge zurück.
    Inzwischen stand der Waldläufer in der Schmiede. Langsam knickte er sein Handgelenk nach unten, die Klinge verlängerte seinen Arm nun unmittelbar und deutete direkt auf Kilijans Brust.
    Dekker atmete tief ein und ließ sie dann nach unten sausen, die wahnsinnig leichte Waffe fuhr durch die Luft, wurde abgebremst, gewendet, durchschnitt das unsichtbare Element und kam wieder in ihrer Ausgangshaltung zum Stehen, Dekker wirbelte die Klinge nun herum, führte seine Finger über die Parierstange und brachte das Schwert wieder zum Stehen.
    Beinahe ekstatisch blickte Dekker auf die Klinge, sie war perfekt, zu perfekt, zu leicht, zu hart, zu ausbalanciert. Wieder schluckte Dekker, er atmete heftig, er war in seinem Kopf allein mit seinem Schwert, wieder und wieder wirbelte die Klinge durch die Luft und Dekker verschmolz mit der Klinge.
    Erschrocken riss er die Augen auf, bremste die Klinge ab und nickte.
    'Perfekt.', flüsterte er, um diese wunderbare Atmosphäre nicht zu zerstören. Kilijan lächelte ihn an, scheinbar war er erleichtert, dass dem Kunden die Klinge gefiel.
    'Ihr sagtet tausend Münzen, nicht wahr? Wäre es für euch möglich, wenn ich hiermit bezahle?', Dekker zog die vier Edelsteine hervor, die er vor der Tür aus seinem Versteck geholt hatte.
    Vorsichtig legte er die Klunker auf den Tisch und wendete sich dann wieder seiner bläulich schimmernden Klinge zu... Perfekt

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #11
    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Kilijan lächelte.
    Dekker konnte gar nicht von der Klinge lassen, ließ sie tanzen, wie es nur ein Schwertmeister vermochte, brachte sie abrupt zum stehen, nur um sie zu drehen und sofort in eine andere Richtung schnellen zu lassen. Zufriedenheit machte sich in dem Schmied breit, er fühlte über die Schwielen und Blasen an seinen Fingern, aber es machte sich nur ein freudiges Kribbeln auf seinen Unterarmen breit. Langsam ging der junge Mann zum Tisch, wo auf den grob behauenen, schwarzen Eichenbohlen vier kleine Edelsteine lagen.
    Behutsam griff Kilijan einen der Steine und besah ihn genauer. Er konnte kaum von sich behaupten, ein Experte zu sein, was Edelsteine anging. Gleichmäßiger Schliff und Einschlusssauber bei Betrachtung mit dem Auge, so viel konnte er sagen. Es gab hier im Clan einen Goldschmied, aber der ließe sich nicht so mirnichtsdirnichts auftreiben, vor allem wäre es wohl ein Affront, wenn ein Schmied den anderen am gottgeweihten Feiertag der Schmiede zur Arbeit auffordern würde. Eine ganz schöne Zwickmühle, aber den Tag würde er sich nicht davon verderben lassen, beschloss Kilijan.
    Das charakteristische Zischen, was die gebogene Säbelklinge in der Luft produzierte, hielt sofort inne, als sich Kilijan umdrehte.
    "Ich weiß nicht, wie viel diese Steine wert sind. Bei Adanos, ich kann sie nicht mal von geschliffenem Glas unterscheiden. Ich mache Dir einen Vorschlag: Entweder Ihr bleibt hier im Hammerclan, bis ich die Expertise unseres Goldschmieds eingeholt habe, oder..."
    Hier ließ Kilijan eine kurze Pause, in der Dekker das Schwert in der Scheide verschwinden ließ, die er bereits an seinem Zeug befestigt hatte.
    "...ja, oder Du lässt Jarvo für Dich bürgen. Wie ich den alten Haudegen kenne, schnarcht er gerade Alkohol in die dicken Kissen in der Taverne. Wenn er bereit ist, für Dich Ehre zu händen, dann nehme ich die Steine als Bezahlung und lasse euch ziehen. In einigen Wochen komme ich sowieso durch Silden und wenn die Steine weniger Wert sind, dann werde ich Dich wieder aufsuchen und Du bekommst sie zurück."
    Kilijan sah Dekker unverwandt in die Augen. Sein junger Gegenüber verlagerte sein Gewicht unmerklich auf das andere Bein, wobei einer der Mantelfetzen beiseite fiel und den Blick auf dessen Rüstung frei gab. Metallisch schwarze Federn reihten sich Glied an Glied und bedeckten den Körper des Waldläufers. Mit Erstaunen stellte Kilijan fest, wie geschwind jener sich gerade noch bewegt hatte. Für einen Rüstungsschmied sicher ein interessantes Musterstück...
    Kilijan riss sich mit einem Lidschlag aus seinen Gedanken und streckte seinen Arm zum Handschlag aus.

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    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker hatte etwas in die Richtung befürchtet, er würde auch keinem dahergelaufenem glauben, dass diese Steine diese Menge an Goldstücken wert waren. Sein Ehrgefühl war in keinster Weise gekränkt und er wog kurz den Kopf hin und her, die Vorschläge Kilijans bedenkend.
    'Hmm, mir ist klar, dass ihr mir nicht im Vollsten vertrauen könnt, denn ich täte es ebenso wenig. Aber ich will ungern einen Gefährten bitten mit seiner Ehre und seinem Ruf für mich einzustehen, ebenso trägt mich mein Pfad hinaus aus diesem Clan, ich hasse dieses Wetter und ich will von hier verschwinden, ehe die Schneeschmelze beginnt und vieles unpassierbar wird.
    Aber ich kann euch einen anderen Vorschlag machen.'
    , sagte Dekker und griff an die Schnalle auf seiner Brust. Langsam öffnete er den Lederriemen und nahm sein Schwert vom Rücken.
    Mit einem kräftigen Ruck befreite er Raddecks Klinge aus ihrem ledernen Gefängnis und ließ sie in seiner Hand ruhen.
    Er blickte dem Schmied tief in die Augen. Irgendetwas sagte Dekker, dass er ihm trauen konnte und irgendetwas sagte Dekker, dass er ihn finden würde, falls es nicht so wäre.
    'Ihr seht dieses Schwert? Es ist die Klinge Raddecks. Dem Waldläuferführer Sildens, seine Kopf hängt an dem Gürtel eines orkischen Schmiedes und sein Körper liegt den Hunden zum Futter irgendwo in Faring. Ich selbst zog in diese Hölle auf Erden, um seine Mörder zu finden. Ich fand sie, aber war machtlos, einzig sein Schwert konnte ich entwenden und seitdem führe ich es. Es ist die Klinge des ehemaligen Waldläuferführers von Silden und dies ist mein Pfand.', Dekker stemmte die Klinge auf den Boden, den Blick unverwandt auf Kilijan gerichtet, 'Sie ist weit mehr wert als die tausend Münzen, die ihr für dieses Falchion wollt. Niemand weiß woher das Schwert stammt, aus was es gefertigt ist und was die Runen bedeuten. Ich werde euch dieses Schwert hierlassen, sowie die vier Steine. Lasst ihren Wert schätzen, ihr werdet nicht enttäuscht sein, dass verspreche ich euch. Das Schwert bringt ihr mir wieder mit nach Silden, ich werde euch dort finden. Versucht ihr mit dem Schwert abzuhauen, Kilijan von Silden... So werde ich euch finden, glaubt mir das. Und dieses Treffen wird nicht gut für euch ausgehen, denn ihr wisst wie schnell ich mit dem Schwert bin.
    Aber es wird wohl dazu nicht kommen, denn ihr seid ein Mann von Ehre, sagte zumindest Jarvo. Und ich vertraue auf diese und biete euch diesen Pfand.'

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    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Anstatt zum Handschlag benutzte Kilijan seine Hand, um das Schwert entgegen zu nehmen. Seine rechte Augenbraue war erhoben. Hatte der Junge tatsächlich wieder in einen formalen Sprachmodus umgestellt und gleichzeitig sein Angebot mit einer Drohung garniert?
    Von einem Mann wie Na Jan hätte Kilijan das erwartet, aber unter Edelmännern galt soetwas als Geringschätzung des Anderen Ehre. Es war die Art, wie man Raubrittern drohte, ihre Urfehde einzuhalten oder nie wieder das eigene Land zu betreten.
    Es gab einige Schätze Sildens, die Kilijan gerne in seiner Hand wüsste - dieses Schwert gehörte nicht dazu. Er zog die Klinge mit einem Ruck halb aus der Scheide und betrachtete sie flüchtig. Ein fehlerfreies Schmiedewerk druidischer Herkunft. Die alten Druiden waren den Legenden nach dazu in der Lage gewesen, Metall zu überreden, sich in eine bestimmte Form zu begeben. Angeblich sollten diese Waffen Vorteile gegenüber jenen haben, die durch Gewalt von dem Schmied in Form gezwungen worden waren. Sicherlich einiges Wert also und vielleicht ein interessantes Studienobjekt.
    Mit der gleichen ruckhaften Bewegung ließ Kilijan das Schwert wieder ganz in seine Scheide fahren und schlug es in das Tuch am Tisch ein.
    Der Klang von Dekkers Drohung ging ihm nicht aus den Ohren.
    War es Übermut? Lag ihm die Klinge so sehr am Herzen, dass es ihm einfach über die Lippen gefallen war? Oder wusste er es einfach nicht besser?
    Er zögerte einen langen Moment, bevor er zu dem jungen Waldläufer umdrehte, der immer noch unbewegt an der selben Stelle stand.
    "Man soll kein Gold aus einer Schwerthand empfangen, sagte mein Vater früher immer. Ich habe Euch die Hand so freundschaftlich gereicht, wie möglich und ich ziehe sie verwundert und bedroht zurück. Ich bin ein Pfand zu nehmen gezwungen, bei dessen Verlust mein Leben auf dem Spiele steht? Meint ihr nicht, dass meine Ehre nicht genug ist, um Euch des Nachts schlafen zu lassen? Zwar verbürgt Jarvo nun nicht für meine Bezahlung, für meine Ehre hat er aber sicher schon gebürgt. Wenn Ihr eure Wörter wie ein Adelmann wählt, so wählt auch Eure Sätze derart, ansonsten könnte Euch .. Dir das irgendwann zum Verhängnis werden.
    Wir sehen uns in Silden."

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker erzielte genau den Effekt, den er erreichen wollte. Kilijan war verunsichert, eingeschüchtert, vielleicht sogar ein wenig verängstigt von den harschen Worten des Waldläufers. Dieser musste sich nun wirklich anstrengen seine Miene aufrecht zu erhalten und weiterhin böse Miene zum nicht ganz so bös' gemeintem Spiel zu machen.
    Der Schmied streckte ihm nicht die Hand entgegen, zu gekränkt war er von der Härte Dekkers Worte, aber dieser ließ seine Hand unvermittelt ausgestreckt.
    Wir sehen uns in Silden... Die Worte halten in den Ohren Dekkers, ehe er die Situation auflösen wollte.
    'Du bürgst keineswegs mit deinem Leben...', beide Männer schluckten, Dekker zwang sich nicht zu grinsen und fügte an, 'Du bürgst mit deinen Eiern.'
    Kurz grinste er den Schmied an, der wohl jetzt endgültig von Dekkers rhetorischer Anti-Versiertheit überzeugt war und sich dann ein Lächeln abrang. Noch immer streckte der Jäger dem Waffenschmied die Hand entgegen, er würde nicht ohne diesen Handschlag gehen, denn auch er hatte Ehre und Ehrgefühl. Er blickte den Schmied an, immer noch grinsend, aber fixiert und bewusst dessen, was er tat.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Die vergangenen tage hatte Trilo den Schmied Silmacil gemieden. Es schien dem Baumeister klüger, dass sich der Hüne erst einmal ausruhte, nach seinem überarbeitungsbezogenen Zusammenbruch. heute aber wollte er ihn endlich sprechen und erfahren was denn nun aus seiner Krone und den beiden Szeptern geworden ist. Immerhin wollte er endlich wieder weg aus dieser elenden Gegend. Wieder zurück in wärmere Gefilde.
    Die Holztür war nun vor dem ehemaligen Ritter und nur noch das Anklopfen fehlte, welches er allerdings sogleich nachholte. Man wollte ja nicht unhöflich wirken. Kaum war das Pochen durch die massive Eichentür in den Innenraum gedrungen, da machte auch schon eine ihm wohl bekannte Adanosgläubige die Tür auf und stolzierte an ihm vorbei. Sie wirkte irgendwie vergnügt und dennoch besorgt. Aber nunja, es waren eben Frauen.

    "Hallo Sil. Ich hoffe es geht dir wieder besser. Silelen scheint ja auch schwer begeistert gewesen zu sein von deiner kleinen Schwäche. Schmollt die jetzt eigentlich? Naja, auch egal. Wie geht es meiner ware? Alles endlich fertig?"

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    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Es klopfte an der Tür, kaum das Silelen sich ihren Mantel umgeworfen hatte.
    Sie hatte in der verborgenen Höhle einen kleinen Pilzgarten angelegt, wärend Silmacil beschäftigt gewesen war...
    Nun war sie auf dem Weg ihre beanspruchten Vorräte wieder aufzufüllen.
    Wortlos (wie auch sonst) rauschte sie an dem in der Tür stehenden Trilo vorbei, der sich belustigt an den riesigen Nordmann wandte, welcher sich gerade von seinem Stuhl erhob.
    "Hallo Sil. Ich hoffe es geht dir wieder besser. Silelen scheint ja auch schwer begeistert gewesen zu sein von deiner kleinen Schwäche. Schmollt die jetzt eigentlich? Naja, auch egal. Wie geht es meiner Ware? Alles endlich fertig?"
    Silmacil brachte ein gequältes Lächeln zustande, wärend er Trilo begrüßte.
    "Moin Trilo...
    Schmollen tut Silelen nicht gerade. "Rächen" wäre wohl das bessere Wort."
    meinte er mit einem Seitenblick auf den halbvollen Becher auf dem Tisch.
    "Was deine Ware angeht: du hast doch selber gesagt, ich solle mir ruhig Zeit lassen..."
    bei Trilos aufstöhnen fuhr der Nordmann jedoch lächelnd fort
    "...doch hast du Glück, dass ich inzwischen mit der Arbeit fertiggeworden bin."
    Trilo warf ihm einen halb ärgerlichen halb belustigten Blick zu, und ließ sich auf den Stuhl fallen wo Sil noch vor Momenten gesessen hatte.
    "Dann ist ja gut."
    lachte er. Misstrauisch beäugte er den Tonbecher, nahm ihn in die Hand.
    " "Rächen" sagts du? Inwiefern?"
    fragte er den Nordmann und roch erst leicht am Becher, ehe er ihn an die Lippen setzte.
    "Davon würde ich dir dringend abraten!"
    unterbrach ihn Silmacil schnell und sein Gesicht nahm einen Gequälten Ausdruck an.
    Ein paar Sekunden später verstand ihn Trilo nur zu gut.

    Silmacil räumte den Tisch leer, und holte ein Bündel von seinem Speicher.
    Er öffnete den Beutel und zog 3 in Leder gewickelte Gegenstände hervor, die er dann auf dem Tisch ausbreitete.
    Die Krone und die beiden Zepter funkelten im Kerzenschein.
    Das Rote Zepter erglühte leicht, von feinen schwarzen Linien und Mustern durchzogen.
    Ein Edelstein war in den tropfenförmigen Knauf eingelassen, und der Griff war ein um eine Vertiefung gewickeltes Goldtau.
    Nach stundenlangem Ausprobieren und einigen gescheiterten Versuchen hatte Silmacil erkennen müssen, dass die beste Metode dies hinzubekommen tatsächlich darin bestand 9 sehr lange und Fadendünne Stangen aus 90%igem Gold mit dem Beginn der Vertiefung zu verschweißen, aus jeweils 3 Stangen einen Strick und aus den drei Stricken ein etwa fingerdickes Tau zu flechten, dass dann um den Griff gewickelt werden musste.
    Die eigendliche Stange des Zepters war in sich selber verdreht, sodass der Eindruck einer sich spiralförmig um die Stange windenen Linie entstand.
    Zwischen den Linien waren dutzende kleine eingemeißelte Bilder zu sehen, deren Vertiefungen mit Kristallstaub bearbeitet waren. Nicht genug um sie erstrahlen zu lassen, doch mehr als genug um im Halbdunkeln die Bilder erkennen zu können wenn man das Zepter auf Armeslänge von sich hielt.
    Am oberen Ende trennten sich die 5 zum Damastieren verwendeten Stangen voneinander, gingen erst leicht auseinander und dann wieder zueinander, sodass jede Stange die Form eines Fragezeichens hatte.
    Der Umgitterte Hohlraum wurde völlig von einem Taubenei großen Edelstein ausgefüllt.
    Der besondere Kniff dabei war, dass nur die Innenseite der Stangen mit leuchtendem Kristallpulver versehen war, das dadurch von allen Seiten in den Stein einstrahlte und ihn mit einem magischen Leuchten zu erfüllen schien.
    Die Bilder auf den Seiten zeigten wie eine Bildergeschichte die antike Geschichte die so oft von den Wassermagiern gepredigt worden war.
    Man sah auf einem Bild, wie Beliar das Tier erwählte, und auf dem nächsten wie Innos den Menschen erwählte, auf dem wiederum nächsten wie der Mensch das Tier erschlug und auf dem darauf folgenden wie das Tier einging in Beliars Reich und so weiter...
    Die gesammte Geschichte zog sich von Anfang bis Ende, vom Griff bis hoch zum Edelstein in der Spitze.

    Auf dem zweiten Zepter, welches auf dieselbe Art und Weise aus schwarzem Erz mit roten Damastmustern geschmiedet worden war, zeigten die Bilder eine andere Geschichte.
    Man sah auf dem ersten Bild die magische Barriere des Minentals, das nächste zeigte wie die Barriere in sich zusammen fiehl, und die Gefangenen daraus hervorströhmten. Die nächsten 3 Bilder widmeten sich der Ankunft der Söldner auf Onars Hof, wie sie die Söldnerstadt aufgebaut und schlussendlich wieder verlassen hatten. Das nächste Bild war eine Schlachtszene, wie die Söldner am Pass gegen die gewaltige Orkarmee kämpften. Das darauf folgende, wie die geschlagenen Söldner -immernoch kämpfend- sich zu den Schiffen zurückzogen. Das nächste Bild zeigte zwei Schiffe auf dem Meer, und wie sie durch einen Sturm voneinander getrennt wurden. Die nächsten beschäftigten sich mit der Ankuft der Söldner in Nordmar, wie eine große Gestalt von den Schiffen die Söldner zu den Clans führte, und wie die Söldner mit den Clans verhandelten und die Mine stürmten. Das nächste zeigte die Söldner und Nordmänner (mit einander ähnlicher werdenden Rüstungen) im Alltag der Clans.
    Das nächste zeigte einen Drachen am Himmel, und das daruf folgende wie 2 Gestalten im Schnee von dem Drachen angegriffen wurden. Sie wirkten recht vertraut. Das darauf folgende widmete sich dem Drachenangriff auf den Wolfsclan, und wie die Söldner und Nordmänner die gewaltige Bestie bezwangen. Das nächste wiederum zeigte den gemeinsamen Wiederaufbau des Clans, und das wiederum nächste wie Banditen den halbzerstörten Clan angriffen und einnahmen.
    Die beiden nächsten zeigten wie die Nordmänner und Söldner sich sammelten und gemeinsam gegen ihren eigenen Clan in den Krieg zogen.
    Das nächste zeigte den siegreichen Lee, wie er den erneuten Wiederaufbau leitete, und das letzte war eindeutig unterirdisch angesiedelt und zeigte einen Nordmann in einer großen von Flammen gefüllten Höhle, wie er mit einem Hammer ein Zepter zurechtschmiedete.

    Trilo sah sich die Geschichte lange Zeit an.
    "Du hast dich selbst mehrmals in die Geschichte mit eingebracht."
    lachte er schließlich und deutete auf einige Bilder, wo ein Miniatur-Nordmann die Züge des Schmiedes trug.
    "Aber, du glaubst doch nicht, dass ich dir diese Geschichte hier abnehme:"
    Trilo zeigte auf das Bild wo der Drache die beiden Gestalten angriff, die eine lag verletzt am Boden und zeigte eindeutig Silmacils Züge, die andere, die gerade mitten im Drachenfeuer stand und die liegende Figur gegen das Feuer abschirmte trug weibliche Züge... und war vor kurzen aus diesem Haus gegangen...
    "Doch, es entspricht der Wahrheit."
    entgegnete Silmacil.
    "Sie hat mich damals gerettet. Du solltest Silelen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen."
    Als Trilo ihn weiterhin zweifelnd ansah, legte Silmacil sein Oberteil ab.
    Vom Bauchnabel bis zum Hals war seine ganze linke Seite eine einzige riesige Brandnarbe.
    "Sie hat es damals noch schlimmer erwischt als mich. Doch sie ist damals urplötzlich verschwunden, und -so wie es mir berichtet wurde- in Al Shedim wieder aufgetaucht, wo sie magisch behandelt wurde. Wenn sie erschöpft ist, kann man auch bei ihr die Narben sehen."

    Ein wenig geschockt wandte sich Trilo wieder dem Tisch zu. Der letzte Gegenstand war die aus schwarzem Erz gefertigte Krone. Ein ähnliches Goldband wie von den Zeptergriffen wandt sich um die untere Kante des Erzes. An einigen Stellen spaltete es sich in 2 Stricke auf, die einen eingelassenen Edelstein einrahmten ehe sie sich wieder vereinten. In die 13 Zacken waren sorgfältig ausgewählte Nordmarer Runen getrieben und mit Kristallpulver versehen, die von dem Wohlstand und der Würde des Träger kündeten. Das Herzstück jedoch war der große vielzackige Stern aus Saphir in der Front der Krone, wie alle anderen Edelsteine schimmerte auch er wie von einem inneren Glühen beseelt. Er bildete auch den Anfang und das Ende einer dritten Bilderreihe. Diese jedoch beschäftigte sich vor allem mit Trilos Vergangenheit... oder zumindest dem was Silmacil ihm in zahllosen Abenden zu entlocken geschafft hatte.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Allein der Geruch hatte Trilo gereicht um nicht weiter nachzufragen bezüglich des Bechers. Es war wohl klar, dass Silelen irgendeine stinkende Mixtur gebraut hatte um den Hünen wieder auf die Beine zu bringen. was allerdings die Aufmerksamkeit und Gedanken Trilos mehr in beschlag nahm, war die Arbeit Silmacils. Die beiden Szepter und die Krone waren phänomenal geworden. Eins stand für den Baumeister dabei sofort fest: Sil war ein wahrer Meister seines Faches.

    "Beachtliche Leistung Silmacil. Vor allem die Krone. Viel ahb ich nie von meinem Leben preis gegeben, aber das wenige hast du wirklich gut genutzt um der Krone eine persönliche Note zu geben. Da wünscht man sich gleich, man wäre endlich mal wieder redsehliger und würde nicht bei jedem gleich Verrat und Tod sehen."
    Und wieder versank der ehemalige Ritter in den Bildern der Krone. Bedächtig, ja fast schon ehrfürchtig, drehte er die Schöpfung in seinen Händen langsam um sich jedes einzelnen Bildes zu widmen.

    Da war zum einen ein Bild mit einem kleinen Jungen vor einem brennenden Haus, welcher vor zwei Leichen lag. Das war eine Anlehnung an die Zeit als Trilo seine Eltern, viel mehr Adoptiveltern wie sich später herausstellte, bei einem Brand verloren hatte, welchen Banditen gelegt hatten. Danach hatte sich Lord André zunächst um die Schuldigen gekümmert, aber dennoch den kleinen Trilo für die ganzen Morde in die Barriere werfen lassen.
    Hier verlor er seinen Glauben an das Gute...
    Das nächste Bild befasste sich dann auch mit eben dieser Barrierenzeit. Ein Schürfer, wie er vor einem riesigen Erzhaufen stand und einen kleinen Brocken hinwarf. Ein Sinnbild für den ganzen Frust welchen er hatte erleiden müssen. Jeden tag schürfte er wie ein wahnsinniger. Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Und wofür? Für nichts. Es war lächerlich. Man schürfte den ganzen Tag um ein paar Brocken magisches Erz zu sammeln um alles in die Luft zu jagen. Doch egal wieviel man schürfte, es war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Oder eben ein Kiesel der den Berg traf.
    Hier verlor er den Glauben an Adanos...
    Auf dem nächsten war ein stolzer Soldat abgebildet, welcher gerade seinen Ritterschlag verliehen bekam. Dies war die Zeit, in welcher Trilo sich in der khorinischen Armee hoch arbeitete, bis hin zum obersten Lehrmeister der Kampfkunst und Vize-General der Truppen. Und doch war es ein Trugbild. Insgeheim war er nirgends gern gesehen, da er stets seine eigene Gerechtigkeit lebte, welche nicht immer mit der Innos' gleich war. Besonders Lord André, sein ewiger Verräter, hatte oftmals etwas abbekommen. Bei dem gedanken an den Schwertsreich, welchen Trilo ihm verpasst und er danacha ussah wie ein igel mit den Ganzen Pfeilen und Bolzen im Leib, musste er sogar schmunzeln. Doch verrat lockte überall. Kaum hat man probleme, so war man sich selbst verantwortlich. Der Orden der Ritter und Paladine war nur eine leere Hülle gewesen.
    Hier verlor er den Glauben an Innos'...
    Das folgende Abbild trieb den sonst so distanzierten Trilo schlagartig die Tränen in die Augen. Es war ein sich küssendes Paar vor dem Sonnenaufgang im khorinischen Hafen. Wenda. "Wenda ist dir wahrlich gelungen..." Sie war die wohl einzige Frau, die er jemals von ganzem Herzen geliebt hatte. Und auch sie hatte ihn schlussendlich verraten. Sie hatte sich hier in vengard an Iwein verschrieben. Seinen ehemaligen General, dessen Vertreter er gewesen war. Jeder hatte ihn verraten irgendwann.
    Hier verlor er seinen Glauben an die Liebe...
    Der Drache auf dem nächsten Bild, war filigran gearbeitet worden, ebenso der vor ihm befindliche kleine Mensch, welcher Trilo darstellte. Hinter den beiden ein Berg, oder besser gesagt ein Gletscher, mit einem magischen Eingang, welchen der Drache bewachte. Im Hintergrund konnte man auch zwei aufeinander zurasende Feuerbälle sehen. Sil hat ein gutes Gedächtnis, wenn er sich diese kleinnen Details gemerkt hatte. Immerhin kennt kaum jemand den Eisgarten... Es war damals völlig gröenwahnsinnig gewesen sich dem Drachen allein zu stellen und seinen Gefährten mit dem Tod durch sein Schwert zu drohen, würden sie ihm helfen. und doch hatte er dies überlebt. Beinahe tot, aber er hatte den Drachen irgendwie überstanden. er selbst war danach ohnmächtig und erinnerte sich nur noch an die beiden gewaltigen Feuerbälle die den ganzen Himmel einnahmen und aufeinander prallten. Einer in einem gelbrot, der andere in eisigen weißblau. beim Aufprall war alles aus und der Drache verschwunden. ein moment den Trilo niemals vergessen würde. Die Zeit stand still.
    Hier verlor er sein gefühl für die Zeit...
    Das vorletzte Motiv bildete ihn selbst mit einem dämonischen Flügeln und einem Heiligenschein ab, wie er mit Dämonen in einem Meer aus Blut kämpfte. die Zeit des Todes. Die Zeit, die er in den Reichen Beliars verbrachte und nur durch Glück entkommen konnte, weil ein paar sinistre Schwarzmagier einen fehler bei ihren Experimenten machten. Die Zeit des Todes war das schlimmste was er jemals erlebt hatte. Sofern man von 'erleben' reden konnte. Es war egal, ob man verlor oder gewann gegen die Dämonen. Sie kamen stets wieder und man selbst auch. Beides verursachte immer wieder unsagbaren Schmerz. Einzig im kampf selbst spürte er fast nichts mehr. Und doch war es besser als er erwartet hatte. Er hatte das gefühl Beliar überschätzt zu ahben. Vor allem da er ihn nicht halten konnte in seinem Reiche.
    Hier verlor er seinen Glauben an Beliar...
    Das letzte Bild zeigte Trilo auf einem Thron mit Krone und Szepter vor welchem sich Mnesch, Tier und Dämon verneigten. das Wunschbild des Hier und Jetzt. Oder wie Trilo selbst sagen würde: Die zukünftige Verganenheit der Gegenwart. Bald schon würde er dies erreicht haben. Dämonen schreckten ihn schon jetzt kaum noch und normale Menschen waren für ihn meist eh nur niederes Gewürm. So wie dieser Sarpedon. Ärgerlich, aber unbedeutend.
    Hier würde er alles wiedergewinnen, was er verloren hatte.

    "Du hast dich wirklich selbst übertroffen Silmacil. Damit steh ich tief in deiner Schuld. Sollte ich jemals etwas für dich oder die Clans tun können, so kannst du auf mich zählen. Darauf hast du mein Wort!"
    Mit diesen Worten wandte er sich zu dem Schmied um und streckte ihm seine Recht zum Handschlag hin.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Silmacil lächelte breit, und schlug in die angebotene Hand ein.
    Auch wenn er es sich selbst nicht ganz eingestehen wollte, so waren Komplimente doch ein Hochgenuss, wenn man an der Ursache dafür so ewig lange gearbeitet hatte...
    Einen Moment sahen sie sich grinsend in die Augen, zwei Männer so völlig unterschiedlich und die doch so viel gemeinsam hatten. Zwei Männer die schonmal einem Drachen gegenüber standen...
    Als sich ihre Hände wieder lösten griff Sil hinter sich, und zog zwei Flaschen hervor.
    "Silelen würde mich umbringen wenn sie hiervon wüsste."
    grinste Silmacil, nahm 2 frische Becher und schenkte ihnen beiden aus der einen Flasche ein.
    "Stollengrollen. Das ist das beste, was es weltweit an Schnaps gibt.
    Hab ich mir für nen besonderen Moment aufgespart."
    erklährte er lächelnd und reichte Trilo den einen Becher.
    "Die zweite Flasche kannst du mitnehmen, glaube mir soetwas findest du in all den anderen Ländern nirgendwo. Egal wie lange du suchst.
    Prost!"
    Silmacil kippte sich den harten Schnaps in den Hals und lächelte.
    Die eine Flasche würden sie noch gemeinsam leeren, und dann würde Trilo warscheinlich wieder abreisen...
    Es wurde langsam wieder ruhiger in Silmacils kleiner Hütte.
    Doch über soetwas würde er sich Gedanken machen sobald es soweit war, jetzt genoss er erstmal die Zeit die er noch in Gesellschaft verbringen konnte.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Hier hätte ich nicht spielen sollen, sondern es direkt zu Ende bringen.

    Bemerkte der Schurke trocken und zog den linken Mundwinkel leicht nach oben.

    Ich gebe mich geschlagen.

    Fuhr er ebenso nüchtern fort und senkte den Dolch. Hier war nichts mehr zu holen. Er wusste, wann er verloren hatte und DraconiZ den Dolch in die Kehle zu jagen bevor die beiden Schattengestalten ihn zerschnetzelt hatten war ihm ein zu grosses Risiko. Er spielte gerne, aber er dachte wirtschaftlich. Es wäre ein Damentausch gewesen, der beiden nur den Tod bringen konnte. Sinnloser ging es nicht und für eine Rochade war es zu spät.

    Und keine Angst ICH bin kein Verräter.

    Zischte Sarpedon noch bevor er fast lautlos verschwand. Dennoch hatte sein einstiger Lehrmeister einen entscheidenden Fehler gemacht ihn am Leben zu lassen, denn nächstes Mal würde er nicht zu lange zögern.

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #20
    Ritter Avatar von Shaheen
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    Shaheen ist offline
    Sie verstand es nicht, die Worte flogen wie Schneeflocken getrieben vom mächtigen Sturm an ihr vorbei, die einen rechts, die anderen links, sie selbst nur als regloses Neutron zwischen den Spannungsfeldern um sie herum.
    Wie ein Mehlsack zusammengedrückt saß sie an der schweren Holzwand vom Haus des Jägers, der sie kurze Zeit begleitet hatte und versuchte, endlich einen klaren Gedanken fassen zu können, eine Erklärung für Redsonjas Worte.

    Warum?

    Der Mond war selbst am Mittag noch ganz leicht am Himmel zu sehen, er schien parallel mit Redsonjas Worten stehen geblieben zu sein und hinterließ nur seine Signatur am bewölkten Himmel.
    Lerne von anderen Lehrmeistern...
    Freilich würde sie das tun, wo Redsonja sie anscheinend nicht mehr weiter unterrichten wollte, wo Redsonja... sie wehrlos im Stich ließ.
    Der Atem der Südländerin beschleunigte sich langsam, man konnte ihre Knochen unter der Haut sehen, so enorm ballte sie die Fäuste, hilflos und isoliert von allen Wellen dort draußen versuchend, ihre Wut in sich hineinzufressen, bevor die reißende Welle durch das kraftvolle Zerschellen an den Felsen erneut tiefe Löcher in längst geschlossene Wunden setzte.

    Warum?

    Sie wurde allein gelassen, man setzte sie vor die Höhle des Löwen, nur war jene Höhle vergleichbar mit der gesamten Welt, welche voller Gefahren auf sie wartete, wie eine Katze, die nur auf eine unvorsichtige Maus spekulierte.
    Und diese letzten Worte, Silben der Lüge, nur um die letzten Laute zwischen ihnen mit Konsonanz erklingen zu lassen - Pass auf dich auf - welch gespielte Sorge, welch trügerische Zunge....

    Aber warum?

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