[Cyrith]

Nach seiner scherzhaften Schauspielerei wurde der Dieb wieder ernst und setzte sich auf den Boden um zu überlegen. Redsonja hatte eine Interessante Frage gestellt, auf die er nun eine Antwort suchte. „Vielleicht die Bälle die du zu groß geformt hast?“ fragte der Lehrling und grübelte weiter. Er dachte nach, ging nochmals die Übung durch, fand jedoch keinerlei merk male welche Bälle er schlecht abgeblockt hatte. Seufzend blickte er seine Lehrmeisterin an, sie würde es ihm sicherlich sagen und dann könnte er seinen Fehler verbessern um die Bälle noch besser abzublocken.

„Nun mir fällt es nicht auf, was ich falsch gemacht habe, bitte erkläre es mir“ rief der Dieb und wartete ab was die Lehrmeisterin nun erklären würde, er würde diese Technik dann verbessern.

[Redsonja]

„Also bitte, ich forme doch keine zu grossen Bälle.“

Protestierte sie leicht augenzwinkernd und war versucht ihn darüber grübeln zu lassen, bis er von alleine auf die Lösung kam, also sammelte sie einige der Kugeln zusammen, wies sie ihn an sich nochmals hinzustellen und warf erneut. Er blockte bereits besser, schleuderte einen der Bälle sogar gefährlich in ihre Richtung zurück, sodass ein Sprung zur Seite von Nöten war.

„Nun?“

Wollte sie wissen, doch der Schüler kam nicht von alleine auf die Lösung, dafür hatte sie seine Aufmerksamkeit.

„Jene, die direkt auf die Mitte deines Körpers zufliegen. Schau.“

Meinte sie und zog das Schwert. Dann hielt sie es erst zur Seite, damit er die ganze Länge bestaunen konnte, dann gerade nach vorne.

„Wenn ich es dir gerade entgegen strecke, dann decke ich gerade mal einen dünnen Strich ab, halte ich es aber Quer von meinem Körper weg, so kann ich die ganze Länge nutzen. Es ist also sehr wichtig wie du zu deinem Gegner stehst. Du musst dich je nachdem bewegen.“

[Lair]

Ruhig und gleichmäßig flackerte das helle Feuer und wärmte jene, die sich um es gesammelt hatten. Der Gauner hielt seine Handflächen nah an die Flammen, spürte die Energie, die von ihnen ausging. Er zog seine Hände zurück und lehnte sich nach hinten, gestützt auf die Ellenbogen, die Kapuze – wie gewohnt – tief übers Gesicht gezogen, so dass man nur dunkle Schwärze sah, wenn man sein Antlitz betrachten wollte.
Einer der Anderen, die wie er am Feuer saßen, sah ihn interessiert an.
»Wie heißt du?«, fragte er. Der Dieb rührte sich nicht. Wie versteinert verharrte er in seiner Haltung.
»Lair«, antwortete er nach einer kurzen Pause.
»Dein Name klingt fremd«, erwiderte der Mann. »Du kommst nicht von hier?«
Der Langfinger verzog den Mund. Er verspürte nicht das Verlangen, sich mit dieser Person zu unterhalten.
»Ich bin hier aufgewachsen«, sagte er knapp.
»Aber nicht geboren?«
Der Kerl nervt.
Er überging die Frage und stellte stattdessen selbst eine.
»Und wie lautet dein Name?«
»Masoud«, antwortete der Mann.

Der Dieb, der hoffte, dass damit die Unterhaltung beendet wäre, starrte wieder verträumt in das Feuer. Doch die Ruhe währte nicht lange.
»Ich habe dich noch nie hier gesehen«, sagte Masoud und unterbrach damit die Trance des Gauners.
»Ich bin gerne für mich, Masoud«, entgegnete der Dieb. Zum ersten Mal rührte er sich, drehte den Kopf in Richtung des Mannes und sah ihm in die Augen. »Für mich, alleine.«
Nun schien dieser verstanden zu haben. Er guckte verwirrt und zog sich still auf seine Seite des Feuers zurück.
Geht doch.
Der Dieb betrachtete die anderen Anwesenden, doch keiner kümmerte sich um ihn. Sie waren untereinander ins Gespräch vertieft oder schwiegen, so wie er.

Der Gauner nahm sein Messer zur Hand, ließ es gedankenverloren in der Hand kreisen und gab sich erneut der hypnotischen Wirkung der Flammen hin. Er spürte jedoch, dass er von Masoud immer noch beobachtet wurde.
Wenn er nicht bald woanders hinsieht, steche ich ihm die Augen aus. Ich tu's wirklich!

[Jeremia]

Schweißgebadet wachte Jeremia auf. "Puh, schon wieder so ein Albtraum seufze er, denn er litt, seit er von seinem unbekannten Bruder wusste, an iesen grässlichen Albträume. Da Jeremia mal wieder vor seinem Leherer aufstand, erfrischte er sich kurz, wusch sich das Gesicht und die Hände und öffnete die Tür des Ladens. Die warme Luft vertrieb die Schrecken der Nacht und lies den jungen Händler dem neuen Tag (und der neuen Chance seinen Bruder zu finden) entgegenlächeln. Eine halbe Stunde später weckte er Nizar, seinen Leherer und begann mit dem Alltag des Händlerlebens.

[Xerxo]

“Ah, ich habe eine Idee, wie ich die Fleischwanzen braten könnte.” dachte Xerxo. Er ging zum Händlerviertel und schaute sich nach einem Händler der Holz verkauft um. Da war auch ein Händler mit Holz. Xerxo ging zu ihm.

“He wie viel kostet das Holz.” und da fiel ihm ein das es an der einen Taverne wo er den Schwertmeister fand daneben Holz in einem Lagerhäuschen gab. “Ach ist schon gut.” sagte Xerxo zu dem Händler und ging in Richtung Taverne.

Als er da war ging er wieder neben die Taverne wo er das Lagerhaus gefunden hatte. “Aha, wenigstens ist nicht alles verbraucht.” dachte er und nahm sich eins. Er sah wie dort ein Schild stand wo mit verschnörkelten Druckbuchstaben geschrieben ist:

Bitte wenn man ein Holzscheit nimmt kostet das 20 Gold einfach hier hin legen. Danke.

Xerxo dachte wer macht den das, das ist ja nicht sehr helle. Xerxo ging wieder mit der Holzscheite in der Hand zu “seiner” Gasse. Und legte den Scheit hin.

“Jetzt muss ich nur noch irgendwie das Holz zum brennen bringen.” dachte Xerxo und er wusste auch wie.

In der Zwischenzeit wurde es schon dunkel und die Leute begannen auf den Wegen die Fackeln anzumachen. Er wartete einfach vor einer Fackel bis keiner mehr in der Straße war und nahm dann die Fackel wo er gewartet hatte. Dann ging er schnell wieder in seine Gasse und stellte erstmal alles weg was mit anbrennen könnte. Wo er fertig war zündete er das Holz mit der Fackel an und steckte die Fackel in den Sand. Xerxo nahm die Fleischwanzen auf und zog die Haut ab entfernte die Beine und die Fühler. Danach stich er sie mit dem Dolch auf und hielt sie ins Feuer. Nach einer Weile sahen sie braun aus, Xerxo vermutete das ist so richtig. Er nahm sie aus dem Feuer und steckte ein bisschen in den Mund. “Ach du meine Güte ist das heiß.” sagte Xerxo als er es in dem Mund hatte und verbrannte sich die Zunge.

[Cyrith]

Cyrith hatte die letzten beide Tage wieder lange in der Arena trainiert, er hatte die verschiedenen Tipps von Redsonja angewendet und hatte mehr Duelle für sich gewonnen. Natürlich hatte er auch mehrmals einstecken müssen, und manche Kämpfe gingen mit einem unentschieden aus. Doch nun streifte der Dieb wieder durch die Gassen von Bakaresh, er war Müde, das Training hatte ihn viel Kraft gekostet und so wollte er sich einfach irgendwo ausruhen, damit er morgen weiterkämpfen konnte. Ein Glück das Redsonja ihn immer gegen Sonnenuntergang gehen ließ. Von seinem Partner Tarnum hatte er auch nichts mehr gehört, er fragte sich ob er vielleicht den ganzen Ruhm für sich genommen hatte und nun zum Assassinen ausgebildet wurde, er wollte es nicht hoffen den eigentlich hatte er in Tarnum einen ehrlichen Partner gefunden, mit dem er zu gerne weiter arbeiten würde.

Endlich erreichte er seine Taverne, wo er inzwischen wohnte und betrat diese. Schnell war er in seinem Zimmer verschwunden und hatte sich ins Bett gelegt. Müde schloss er seine schweren Augenlieder und dachte kurz nach. Wie lange würde die Ausbildung wohl noch dauern und vor allem was machte er danach? Er hatte eigentlich vor irgendwann auch mal Bakaresh zu verlassen um sich das Land anzuschauen. Mit diesem Gedanken schlief der Mann ein.

[Redsonja]

An diesem Tag begann Redsonja das Training alleine. Sie schloss die Augen und tanzte, die Schwerter wild um sich wirbelnd, bis sie nach kurzer Zeit auf Widerstand stiessen. Sofort riss die junge Frau ihre Augen auf blickte in die dunklen Pupillen eines Südländers. Sein Gesicht war undurchdringbar, während er sie musterte.

„Ihr solltet die Augen offen halten.“

Meinte er mit einem ihr unbekannten Akzent, während sie sich die Struktur seines Gesichtes einzuprägen versuchte und um Zeit zu gewinnen fragte:

„Wer seid Ihr?“
„Kron und Ihr?“
„Redsonja.“

Entgegnete sie und lächelte leicht verwirrt, denn der Name kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie glaubte sich an etwas zu erinnern und wusste, dass es nicht unerheblich war. Dennoch vermochte sie nicht zu sagen worum es sich handelte.

„Das, was Ihr um den Hals tragt.“ Begann er dann und deutete auf den nachtschwarzen Ring, den sie in diesem seltsamen Labor an sich genommen hatte. „Woher habt Ihr das?“ Suchte er zu erfahren und sein Finger zitterte leicht.
„Was ist damit?“
Kam die direkte Gegenfrage von der rothaarigen Kriegerin. Darauf folgte Schweigen, während sich die Schwerter noch immer berührten.

„Euer Schüler, ich muss gehen.“
Meinte Kron dann plötzlich hastig und machte sich aus dem Staub, während ihm Redsonja noch einen Augenblick nachsah.

„Cyrith.“ Begrüsste sie ihn und lächelte, wie so oft. „Jetzt versuchen wir einmal zu testen wie du dich gegen zwei Schwerter hältst.“
Meinte sie und brauchte die Waffen gar nicht erst zu ziehen, denn sie hielt die beiden dunklen Klingen noch immer in den Händen.

[Lair]

Träge und gelangweilt lehnte der Gauner an einer Hauswand am Rande des Marktplatzes. Die Kapuze hatte er wie üblich tief ins Gesicht gezogen, so dass niemandem der Anblick seiner Augen gewährt wurde, er aber gleichzeitig alles im Blick hatte … wenn er gewollt hätte. Stattdessen hatte er die Augen geschlossen, ruhte und gab sich gelegentlich irgendwelchen Träumereien hin.
Nicht selten schweiften seine Gedanken zur Arena, zu den Gladiatoren, die bei harten Kämpfen bis an ihre Grenzen gingen, Ruhm ernteten und gelegentlich ins Gras – oder Sand – bissen.
Der Dieb hätte der Arena gerne wieder einen Besuch abgestattet, doch musste er sich seinen Lebensunterhalt verdienen, weshalb er sich nun im Zentrum Bakaresh' befand. Bisher konnte er sich aber nicht ermannen, tätig zu werden.

»Hey, du.«
»Mhm?« Der Gauner wandte den Blick, um zu sehen, ob und – falls ja – wer ihn angesprochen hatte. Es war ein schmutzig aussehender, ärmlich gekleideter, gebückt gehender Mann mit unrasiertem Gesicht und langem, krausen Haar.
»Ich hätte etwas im Angebot«, sagte dieser. »Vielleicht interessiert's dich ja.«
»Was kannst du mir schon anbieten – außer Flöhen?«
Der Mann wirkte bei dieser groben Antworten irritiert, fasste sich dann aber wieder.
»Das werde ich dir zeigen.« Er griff unter seine Kluft und holte etwas hervor. Es war ein Schwert.
Der Dieb zog überrascht die Augenbrauen hoch. Damit hätte er nicht gerechnet. Seine Freude darüber hielt sich allerdings in Grenzen. Das Schwert befand sich in keinem besonders guten Zustand. Es hatte unzählige Scharten und Kratzer, wirkte auch nicht mehr sonderlich scharf und war zudem leicht verbogen.
Immerhin ist es nicht verrostet.

»Na, was sagst du?«
»Interessiert mich nicht«, sagte der Dieb, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach.
»Ach, komm, flehte der Mann. Irgendjemand muss das Schwert doch haben wollen. Ich hab's schon bei allen Händlern versucht, aber die haben mich allesamt ausgelacht.« Er fluchte.
»Kein Wunder«, meinte der Gauner. »Die Waffe taugt nichtmal zum Brotschneiden. Aber gut, wenn der Preis angemessen ist, werde ich sie vielleicht kaufen.«
»Nur zwölf Goldmünzen!«
Verflucht, so viel besitze ich nicht, dachte der Dieb.
»Ich habe nur sieben Münzen.«
»Das ist zu wenig.«
»Es wundert mich nicht, dass du von den Händlern ausgelacht wurdest. Bei dem unverschämten Preis«, knirschte der Dieb verärgert.
»Günstiger wirst du's nirgends bekommen!«
Leider hat er Recht, dachte der Langfinger. Der Preis ist wohl auch nur so niedrig, weil er's unbedingt loswerden will.

»Gib mir bis morgen früh Zeit, in Ordnung? Bis dahin habe ich das Geld.«
»So lange kann ich nicht warten. Ich brauche das Geld jetzt!«
»Tja, das ist dann wohl leider dein Problem«, entgegnete der Dieb, machte auf dem Absatz kehrt und ging von dannen.

[Lair]

Gebückt im Schneidersitz kauernd betrachtete er die Münzen, die in seiner Handfläche lagen; es waren zehn.
Zwei zu wenig. Er verzog enttäuscht die Mundwinkel.

Der Dieb hatte den Abend damit verbracht, etwas Geld zu verdienen, indem er einem Händler auf dem Marktplatz zur Hand ging, doch mehr als drei Goldmünzen hatte er nicht bekommen. Der Fremdling, der ihm heute Mittag das Schwert verkaufen wollte, hatte zwölf Münzen verlangt. Der Gauner hatte ihn zwar abgewiesen, war sich aber sicher, dass dieser am morgigen Tag – sollte er keinen anderen Kunden gefunden haben – erneut auf dem Marktplatz erscheinen würde. Der Dieb hoffte es. Doch er besaß immer noch nicht das nötige Geld.

Vielleicht wird er's mir günstiger verkaufen, hoffte er. Oder ich finde morgen früh noch eine Gelegenheit, Geld zu verdienen.
Müde von der Arbeit legte er die Münzen zurück in den Geldbeutel und verstaute diesen an einem sicheren Ort, wo er nicht leicht gefunden werden konnte.

Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird, dachte er, bevor er sich hinlegte und die Augen schloss.

[Lair]

Wie am Vortag stand der Dieb an derselben Hütte gelehnt und wartete gespannt auf den Mann mit dem Schwert. Er hoffte, dass dieser noch keinen anderen Kunden gefunden hatte und deshalb ihm die Waffe überlassen würde.
Die verlangten zwölf Goldmünzen hatte er allerdings nicht zusammenbekommen. Er besaß lediglich zehn Münzen, hatte aber für ein paar Arbeiten, die er heute auf dem Marktplatz erledigt hatte, einen halben Laib Brot und einen Apfel bekommen. Vielleicht konnte er diese beiden Esswaren als Tauschmittel nutzen.

Der Gauner verlor allmählich die Geduld und wollte schließlich den Marktplatz verlassen, als die Person, auf die er gewartet hatte, in seine Richtung schlich.
»Na, wen haben wir denn da?«, fragte der Dieb, mit einer Spur Spott in der Stimme. Der Mann ging nicht darauf ein, sondern kam gleich zur Sache.
»Zwölf Goldstücke und es gehört dir.«
»Ich habe nur zehn Münzen«, antwortete der Langfinger. »Aber ich könnte dir noch zusätzlich Brot und einen Apfel anbieten«. Er hielt beides in die Höhe, damit der Mann sie betrachten konnte.
»Meinetwegen«, sagte der Mann und nickte erschöpft. Er holte das Kurzschwert heraus und übergab es dem Gauner. Nachdem dieser die Waffe erhalten hatte, gab er dem Mann das versprochene Geld und die Waren.

»War schön, mit dir Geschäfte zu machen«, sagte der Dieb, hob die Hand zum Abschied und verließ den Platz. Äußerlich wirkte er ruhig, doch innerlich bebte vor Freude über den Erwerb.

[Batariel]

Gegen Abend war der Wanderer In Bakaresh angekommen Batariel bemerkte, als er sich der Stadt näherte, die imposante Kasbah, die Zitadelle, im Norden der Stadt. Es war groß und imposant gebaut und überragte alle anderen Gebäude dieser Wüstenstadt. Schnell wurde ihm klar, dass das Bauwerk ein Tempel Beliars sein musste.
In den Straßen, wenn man sie als solche bezeichnen konnte, da überall Wüstensand den Grund bedeckte, waren viele Assasinen und andere Wüstengestalten zu sehne. Batariel ging weiter in die Stadt und suchte die erstbeste Taverne auf. Das Gebäude war aus Lehm gebaut und hatte einen erdigen Farbton. - Batariel musste sich nach Arbeit umsehen um wieder an geld zu kommen. Doch die Nacht hatte er im Freien verbringen müssen, da er keinen Erfolg hatte.
Früh morgens wurde er von der rasch steigenden Sonne geweckt und machte sich sogleich auf die Suche nach Arbeit.

[Jeremia]

Als Jeremia mal wieder verkaufen sollte, kam ihm ein Mann in einem weißen Gewand entgegen.

"Haben sie Schwefel und Orkzähne?"

fragte ihn der seltsame Mann , holte einen Geldbeutel hervor und sagte

"Ich würde auch gut zahlen."

Da sich Nizar auf jedes sich lohnende Geschäft einging, verschwand Jeremia im Lager und kam kurz danach mit den gewünschten Sachen hervor.

"Ich hätte hier 5 Orkzähne und 50 Gramm Schwefel für nur 100 Gold

antwortete der junge Händler, legte die Ware auf den Tresen und griff nach dem Geldbeutel des Mannes.
Der Kunde schien zu überlegen, nahm dann aber die Gegenstände, steckte sie ein und gab Jeremia den Beutel. Daraufhin humpelte die seltsame Person davon.

"Puh, ich sollte wirklich mal was essen."

murmelte Jeremia vor sich hin und gönnte sich seine Mahlzeit, welche aus einem Stück Brot, einer Flasche Wasser und ein bisschen Schinken bestand.
Nachdem er das erledigt hatte richtete er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Beruf zu.

[Cyrith]

Cyrith grinste als er hörte das er nun gegen zwei Schwerter antreten musste, natürlich wäre das nicht gerade einfach aber der Dieb wollte sein können testen und nickte anschließend. Jedoch zuerst machte er ein paar Kraftübungen um sich aufzuwärmen. Nach einer halben Stunde war er dann bereit und zog sein Schwert. Er musterte die Frau und wollte erst ein paar Probeschläge ausprobieren bevor er Richtig loslegte. Deswegen schlug er mit seiner Klinge nach der Frau, die den Schlag ablockte mit einer Klinge und dann sofort mit der anderen nachsetzte. Cyrith konnte den Schlag zwar gut abwehren, wurde jedoch aus dem Gleichgewicht gebracht. Schnell bemerkte er dass es keine Probeschläge geben würde, entweder richtig oder gar nicht.

Er machte sich bereit und schlug von unten nach links oben zu.
Die Lehrmeisterin blockte wieder ab und versuchte den gleichen Schlag mit der anderen Klinge. Cyrith sprang zurück und wollte gleich mit dem Schwert nach der Frau schlagen, dies würde sie vielleicht überraschen. Jedoch hatte die vor gedacht und Blockte den Schlag schnell ab. Grinsend blickte er seine Lehrmeisterin an und überlegte wie er nun vorgehen sollte, doch dann griff sie ihn überraschend an und der Dieb konnte nur sein Schwert vor sich halten und die Schläge mit den Schwertern abblocken, er blickte die Frau an, schweiß fuhr seine Stirn hinab.

Cyrith fing an zu lachen, er war sich eines sicher, sollte er die Lehre mit dem Schwert beenden würde er irgendwann auch diese Schwertkunst erlernen. Doch bis dahin war es noch ein langer weg, erst mal sollte er die normale Schwertkunst erlernen. Deswegen würde er jetzt nicht aufgeben. Er holte wieder aus, schlug zu, natürlich blockte sie ab, er zog sein Schwert zurück, drehte sich damit sie mit dem anderen Schwert blocken würde, dann wollte er sich nochmals drehen, damit er genug Schwung bekam um sie von hinten zu attackieren.

Jedoch dann rutschte er aus der Drehung, kippte zu Boden und fluchte über seine eigene Dummheit. Der Angriff hätte sicher funktioniert, doch solange er diese Drehung nicht drauf hatte würde er wohl die Doppelschwerter nie besiegen. Redsonja hielt ihm eine Klinge an die Kehle und lächelte dann.

[Lair]

Im Schatten einer halb verfallenen Mauer kauernd, betrachtete der Dieb seine neueste Errungenschaft. Das Schwert war von einfacher Machart, der Knauf sowie die Parierstange bestanden aus Messing und das Leder, das um das Heftholz gewickelt war, war beinahe vollständig abgewetzt. Die Klinge, die mit Kerben und Scharten übersät war, maß keine zwei Fuß und entbehrte einer Blutrinne. Sie war zudem an einigen Stellen verbogen und wirkte nicht mehr allzu scharf.

Der Gauner bewegte seine Handfläche über die Klinge und spürte die unzähligen Unebenheiten, welche die Klinge überzogen. Trotz des schlechten Zustandes der Waffe, umspielte ein Lächeln seine Lippen. Er richtete sich auf, griff mit der Linken fest das Heft des Kurzschwertes und stellte sich vor, ein Feind würde ihm gegenüber stehen. Der Dieb hob die Klinge über den Kopf und ließ sie mit aller Kraft niedersausen … kam dabei aus dem Gleichgewicht und fiel vornüber.

Aufgrund des plötzlichen Falls überrascht, lag er einige Augenblicke reglos am Boden. Schließlich stieß er sich verärgert ab und kam rasch wieder auf die Beine. Er hatte Sand im Mund. Angewidert spuckte er aus.
So ein verfluchter Mist!

Der Dieb versuchte sich erneut an einem Angriff, doch seine Schläge kamen ihm langsam und unbeholfen vor und er gab es nach wenigen Minuten auf.
So wird das nichts. Ich brauche jemanden, der mir die Grundlagen zeigt. Ich weiß ja noch nichtmal, ob ich das Schwert so richtig halte.

Enttäuscht über diese Entwicklung, verbarg der Dieb das Schwert unter seinem Mantel und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Hütte.
Er hatte den Gladiatoren so oft beim Kampf zugesehen … und hatte gehofft, das würde reichen. Doch das tat es nicht.

[Batariel]

Stundenlang hatte er schon Kisten geschleppt. die Arbeit, die er fand war nicht leicht, aber immerhin bekam er dafür einen gerechten Lohn.
"Hier herrüber!" ertönte es aus der nahegelegenen Lagerhalle "Die Klingenbolzen müssen hierher!" - der Lagerverwalter, ein fetter schmieriger Händler mit seidenem Wüstengewand gab ihm ständig neue Befehle.

Erschöpft vom schleppen, kauerte er sich in eine dunkle Ecke und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Schnaps. Batariel blickte auf die Sonne, die von Stunde zu Stunde höher stieg, bald würde die Hitze unerträglich sein. Das Klima machte ihm zu schaffen, er stöhnte, als ihm der Lagerarbeiter wieder zur Arbeit antrieb.
Am Abend würde er wieder hinüber zur Arena sehen und den Gladiatoren beim Kämpfen zusehen.
Gestern trat eine Frau mit 2 Schwertern gegen einem Meister der Einhandkunst an. der Kampf war spannend - Batariel träumte davon auch einmal ein Schwert so gut führen zu können...

"Jetzt müssen die Schmiederohlinge auf den Wagen dort aber ZACK-ZACK!" - Batariel hatte wohl noch lange zu tun.

[Redsonja]

Er war gut geworden. Wahrlich und wusste es selber noch nicht einmal und das war besser so, denn nichts war tödlicher, als sich zu überschätzen. Allerdings begann nun für sie selber die kritische Phase, wo der Schüler sie tatsächlich verletzen konnte, wenn sie nicht genug aufpasste. Denn er war gut genug, um irgendwann einmal durch ihre Deckung hindurch zu dringen, aber noch zu wenig kontrolliert, als dass er rechtzeitig bremsen konnte. Zumindest, wenn es schlecht kam.

Sie nickte ihm zu. Er griff an, verteidigte sich gegen ihre beiden Schwerter, die tödlich wirbelten. Er hielt ihnen stand, war gut genug um kein Opfer mehr zu sein.
Kein Opfer.
Flüsterte etwas und es war lieblich, schön, verlockend. Sie brauchte nur darin einzutauchen. Aber es war zu schön um wahr zu sein. Zwei unbarmherzige Schläge prallten auf Cyriths klinge, den dritten sah er nicht kommen. Er kam von links, schlich sich mit tödlicher Präzision an und hätte seinen Bauch aufgeschlitzt, hätte Redsonja die dunkle Klinge nicht mit letzter Willensanstrengung gestoppt.
Zum Glück war der Schüler zu sehr auf den Kampf, die Rettung seines Lebens konzentriert gewesen, sodass er ihre Augen nicht gesehen hatte. Sonst hätte er sie später als giftgrün beschrieben. Aber es war nur ein Moment und der war bereits verstrichen, als der Schüler zur Lehrmeisterin blickte und sie ihn mit einer Kopfbewegung auf das Schwert an seiner Seite aufmerksam machte. So, als wäre sie souverän.

„Ich denke das ist das Ende deiner Ausbildung.“

Bemerkte sie dann, steckte die Schwerter ein und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, damit er das Zittern ihrer Hände nicht bemerkte.

[Cyrith]

Cyrith schnaufte durch, seine Haare klebten an seiner Stirn und er spürte das Pochen seines Herzens im Körper. Der Dieb blickte seine Lehrmeisterin an, sah sie kaum noch, die Dunkelheit war ins Land gezogen und zeigte nur noch die Umrisse ihres Körpers. „Wie?“ begann er, schnaufte nochmals durch und sprach weiter. „Meinst du das, mit dem Ende der Ausbildung?“ er blickte die Frau an, er dachte nach. War er etwa zu schlecht gewesen? Er selber fand das er Gelernt hatte, nicht nur dies er hatte jeden Tag hart Trainiert um seinen Körper zu Stärken. Er hatte gegen so viele Männer in dieser Arena gekämpft um eine eigene Technik zu entwickeln. War das Ende gut? Oder war es schlecht?

Cyrith wollte schnell lernen. Er wollte den Assassinen beweisen dass er einer von ihnen werden konnte. Der Dieb wusste genau dass er auch mit dem Schwert kämpfen musste um ein angesehener Kämpfer für Beliar zu werden. Seine Augen fixierten weiterhin Redsonja, es war nun lange her seit er sie kennengelernt hatte und es war für ihn ein Segen Beliars, das diese Frau ihn Ausbildete. Er hatte zwar eine Menge Zeit alleine trainieren müssen aber die letzte Zeit hatte er viel von der Frau gelernt. Dass er sich sogar fast gegen zwei Schwertern schlagen konnte hatte ihm selber gezeigt wie viel er gelernt hatte.
Der Dieb wusste dass sein Training noch lange nicht zu Ende sein würde, er musste sein ganzes Leben lang lernen. Nun blickte er auf die Kriegerin und wartete ab.

[Lair]

Schnellen Schrittes durchquerte der betrübte Gauner die Stadt Bakaresh, die Kapuze wie eh und je tief übers Gesicht gezogen. Unter seinem dunkelgrauen Mantel befand sich sein Kurzschwert, das ohne Scheide einfach am Gürtel hing. Da er dachte, dass es besser wäre, wenn niemand von seiner Waffe wusste, verbarg der Dieb sie vor den Blicken Anderer. Sein Messer steckte ebenfalls im Gürtel, wie immer.

Den ganzen Tag hatte der Langfinger damit verbracht, sich an das Schwert zu gewöhnen, doch die Resultate waren ähnlich bescheiden wie am Vortag.
Zumindest habe ich heute keinen Sand gespuckt, dachte er mürrisch.
Ohne Hilfe, das wusste er, würde es ihm nicht gelingen, den Umgang mit einem Schwert zu erlernen. Doch wer sollte es ihn lehren? Er wusste es nicht.

Wo gehe ich überhaupt hin?, fragte er sich verwundert. Er hob den Blick und sah die Antwort. Vor ihm ragte ein großer, kreisrunder, sandfarbener Bau auf – die Arena.
Natürlich, das ist es! Wo finde ich sonst einen erfahrenen Schwertkämpfer, der mich unterweisen kann, wenn nicht hier?!

Der Dieb betrat das Gebäude.
Er ließ den Blick umherschweifen, suchte mit den Augen nach seinem Meister.
Wo ist er?

[Redsonja]

Sie betrachtete den Schüler einen Augenblick, als ob sie nicht verstehen würde wonach er denn fragte.

„Nun, ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Ich habe dich ausgebildet, nun schuldest du mir den Gefallen.“

Meinte sie, als ob dies das Selbstverständlichste der Welt wäre.

„Kennst du dich mit Gift aus? Weisst du, wie man hier an verschiedene Substanzen kommt?“

Fragte sie und amüsierte sich leicht über den Gesichtsausdruck, den ihr ehemaliger Schüler machte. Er wirkte so überrascht. Hatte sie doch nie den Anschein gemacht jemandem grundlos etwas anzutun. Allerdings war dies nicht grundlos.

[Lair]

Die Freude über seinen »genialen« Einfall, einen Lehrmeister in der Arena zu suchen, war verflogen. Wohin er auch blickte, sah er nur grimmige, abweisende Gesichter. Niemand schien sich für seine Gestalt zu interessieren. Der Dieb, der es nicht gewohnt war, auf andere Menschen zuzugehen, was die Angelegenheit erschwerte, irrte deshalb ziellos durch die Arena. Er wusste nicht, was er tun, wie er agieren sollte. Inständig hoffte er, ihm würde noch etwas einfallen, irgendetwas, das ihn aus dieser misslichen Lage befreite, wie ein Stoffel herumzulaufen.
Wo ist er? Mein Lehrmeister … wo finde ich ihn?, fragte er sich, entnervt von der Suche.
Das kann doch nicht so schwer sein, jemand Geeigneten zu finden.

Erneut ließ er den verärgerten Blick über den eigentlichen Kampfplatz schweifen. Da fiel ihm plötzlich etwas Ungewöhnliches ins Auge, was er zunächst nicht bemerkt hatte.
Feuer, dachte er.
Nein, das war es nicht. Es war ein voller Schopf Haare, die Haare eines Menschen, die sich wie züngelnde Flammen über die Schultern hinab wanden. In der Wüste, in der die meisten Bewohner dunkles, meist schwarzes Haar trugen, war rotes Haar eine Seltenheit. Der Dieb, dessen Interesse geweckt worden war, ging näher heran, um die Person erkennen zu können. Erstaunt stellte er fest, dass es eine Frau war.
Er näherte sich weiter und bemerkte, dass sie zwei Scimitare besaß, die in ihren Scheiden ruhten.
Eine Kriegerin.
Ihm fiel auf, dass sie verschwitzt war. Auch ihr Haar wirkte zerzaust.
Sie hat wohl einen Kampf hinter sich.

Der Dieb, der seine Suche nach einem Lehrmeister vergessen hatte, näherte sich weiter und erblickte auch die Person, mit der die Frau gekämpft hatte. Vom Körperbau schloss er auf einen Mann, wenn dieser auch recht klein war. Bis auf sein schwarzes Haar konnte er allerdings nichts Genaueres sehen, da dieser mit dem Rücken zu ihm stand. Die beiden unterhielten sich.
Der Dieb spitzte die Ohren, um etwas hören zu können. Vieles verstand er nicht, doch das Entscheidende bekam er mit:
» … ich habe dich ausgebildet … «
Eine Lehrmeisterin?, dachte der Dieb verwundert. Ist das möglich?
Hatte er seinen »er« nun doch noch gefunden – in Form einer »sie«?