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  1. Beiträge anzeigen #321
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
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    Ravenne ist offline
    Man konnte meinen, diese Sache hätte sogar einen Vorteil, wenn sie nicht gerade in dieser göttverlassenen Gegend von Feinden umringt wären: In den Übungen hatte Damh stets gezaudert, sie überhaupt anzugreifen, jetzt lehnte er sich gegen seine Ausbilderin auf, als sei er der geborene Rebell. Oder Waldmensch. Oder so. Aus seinen Ausrufen war hervorgegangen, dass der Mann zu halluzinieren schien, vielleicht sollte sie ihn in Thorniara zu Meister Lopadas bringen, bevor sie entschied, wie er seine Dämlichkeit wieder abarbeiten sollte. Sie hatte keineswegs vor, ihm diese Flausen auch noch durchgehen zu lassen, immerhin hatte er nicht nur sich hier in Gefahr gebracht. Sie machte den beiden Soldaten eine Geste, Damh hochzuzerren und sich wieder dem Trupp anzuschließen, dabei ließ sie es erstmal bewenden.
    Noch einmal schaute sie sich um, dann hob sie Damhs Speer auf. Den hier liegen zu lassen, wäre eine Verschwendung, immerhin war er nicht gebrochen und sonst nichts. Außerdem hatte Damh, wenn auch nicht ganz freiwillig, bewiesen, dass er durchaus damit umgehen konnte, wenn es darum ging, sein Leben zu schützen. Wenn er nicht auf Cavalier machte und sich weigerte, Frauen anzugreifen, aber das würde er mit sich selbst ausmachen müssen. Ravenne war sicherlich nicht die einzige Frau in der Armee, und sehr sicher auch nicht die einzige Frau auf Argaan, die als Kriegerin tätig war. Sie schloss zur Truppe auf und ging an Damh und seinem Wächter vorbei, nickte ihm zu, was bedeuten sollte, dass es ein guter Kampf gewesen war. Leider schien er es nicht zu verstehen, und der Wächter nickte zurück und zog einmal an den Fesseln, um zu demonstrieren, dass der Weißhaarige sich kein zweites Mal würde befreien können. Hatte der eine Ahnung ... der Wächter hatte nur Glück, dass Damh nicht dieselbe Ausbildung im Fesselnlösen erhalten hatte wie Ravenne bei ihrer Lehre bei Griffin.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Abenteurer Avatar von Xeratos
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    Xeratos ist offline
    Xeratos hörte aufmerksam zu was Drakk sagte und überlegte ob er mit gehen sollte. Wen er schon sterben sollte, dann sollte das nicht er entscheiden sondern die Götter. Eigentlich war es ihm gerade egal was mit ihm passieren würde. Er hoffte natürlich auch wen er erfolgreich zurück kommen würde an Ansehen zu gewinnen. Es hatten sich schon ein paar Versammelt mit zugehen. Ach was soll's. Immer kann ich nicht Pech habe. Dachte sich Xeratos. Zu verlieren, außer seinem Leben hatte er nicht, und das war ihm mittlerweile egal. Irgendwann musste er auch einmal Glück haben. Wen man im Leben weiter kommen wollte musste man einiges Riskieren. “Ich komme auch mit.“ sagte Xeratos und hob seinen Rechte Hand während er auf dem Weg zu den anderen freiwilligen war.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson hatte sich in der Waffenkammer der Burg eine passende Rüstung der Garde besorgt. Die war hier und da schon ein bisschen verbraucht, aber das störte nicht, Adson hatte sogar noch für einige zusätzliche Schnitte und Risse gesorgt. Schließlich würden sie sich wohl als Überlebende der Schlacht ausgeben müssen und da wäre eine frisch geputze Rüstung sicherlich aufgefallen. Zusätzlich zur Rüstung suchte er sich einen leichten Brillenhelm, er musste sein Gesicht ja nicht unbedingt offen präsentieren.

    Nun saß Adson auf dem Hof der Burg und kümmerte sich um das Schwert, dass er dem Gardisten abgenommen hatte. Er hatte es sorgsam mit Öl behandelt und polierte nun die Klinge mit einem weichen Tuch. Die Waffe hatte schon einige kleine Scharten, aber sie schien aus gutem Material und von einem fähigen Schmied gefertigt worden zu sein. Vorsichtig prüfte der junge Söldner die Schärfe der Waffe, er würde sie wohl vorsichtshalber nochmal anschleifen müssen.

    Auf dem Weg zum Schleifstein blickt er sich auf dem Burghof um. Es war ziemlich still, man bereitete sich auf den nächsten großen Schritt vor. Die Gesichter waren ernst und man hörte nur selten mal ein Lachen, wenn einer der Söldner einen derber Scherz machte. Einige kümmerten sich um ihre Waffen, andere nutzten die verbleibende Zeit um einige Stunden zu schlafen. Auch Adson hatte tiefer Ernst ergriffen. Er würde mit seinen Gefährten in die Höhle des Löwen gehen, von ihnen hing der weitere Erfolg maßgeblich ab.

    Seine Gedanken schweiften ab, zurück nach Setarrif. Vor seinem inneren Auge erschien Sarpedon und die Sturzkampfmöwe, dann der Leuchtturm und das tosende Meer, schließlich die Bibliothek mit ihren hohen Regalen und ihrer tiefen Ruhe. 'Bald werde ich dahin zurückkehren', so versprach er es sich selbst. Doch vorher würde ihn sein Weg nach Norden führen. Bald schon stand der Aufbruch an!

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Hünen als er hörte wie sich Keala selbst in ihrem jetzigen Zustand über ihren Größenunterschied beschwerte, doch das Lächeln wurde schnell von einem besorgten Sturnrunzeln abgelöst als seine Gefährtin anfing von einem Druidenritual und einem Geisterwolf zu sprechen, der angeblich in sie hinein gefahren war.
    »Im Norden haben wir ein kleines Lager aufgeschlagen, dort kannst du dich ausruhen, ich wollte sowieso gerade dort hin um Bericht erstatten und dachte mir ich sammle dich vorher kurz auf.«, erwiderte Faren und legte liebevoll einen Arm um sie. »Und ja, ich kenne das Gefühl Kea, ich kämpfe seit der Sache in Nordmar dagegen an, in jeder einzelnen Sekunde egal ob ich wache oder schlafe. Die Bestie in mir liegt immer auf der Lauer und wartet nur darauf das ich Schwäche zeige.«, brummte er und sah voller Sorge auf sie hinab. »Du hättest vorsichtiger sein sollen, ich weiß das wir den Druiden begrenzt vertrauen können, aber die Magie ist eine launische Macht, die niemand wirklich kontrollieren kann. Selbst dem mächtigsten Magier kann ein Missgeschick passieren das ihn das Leben kosten könnte, das kann ich dir aufgrund meiner eigenen Erfahrung versichern.«
    Geändert von Faren (12.07.2012 um 20:50 Uhr)

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #325
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Schon wieder bildete eine Schlucht die Grenzlinie zwischen ihnen und ihren Feinden, doch diese Schlucht war die letzte. Wurden sie auch hier zurückgeworfen, würden sie sich bis zu den Mauern Thorniaras zurückziehen und das gesamte südliche Umland aufgeben müssen. So weit durfte es nicht kommen, wie Kerdric wusste – dasselbe hatte er sich freilich auch schon an der Büßerschlucht gesagt –, weshalb schon bald nach ihrer Ankunft ein Bote nach Thorniara geschickt worden war. Sie brauchten mehr Männer, um diese Position auf jeden Fall halten zu können, außerdem geeignete Befestigungen, und wenn es nur ein Zaun war.
    Aber all das würde Zeit in Anspruch nehmen, und womöglich hatten sie diese nicht. Daher hatte Kerdric mit ein paar Männern in der Nähe gelegene Höfe aufgesucht, um dort Proviant sowie Arbeitskräfte und Werkzeuge zu requirieren, die dabei helfen sollten, ein provisorisches Lager an der Schlucht aufzuschlagen. Vor allem wurden Bäume gefällt, damit das Gelände einigermaßen überblickt werden konnte, Posten wachten über die gesamte Breite der Schlucht und sammelten all jene ein, die dem Bluttal entkommen waren. Ungefähr zwanzig Männer – und Ravenne – hatten den Rückzug aus dem Jägerlager hierher geschafft, gelegentlich trafen außerdem vereinzelte Soldaten und Rekruten ein, die versprengt worden waren, befragt wurden und sogleich ihre Anweisungen bekamen. So manch einer sehnte sich sicher bereits danach, nach Thorniara zurückzukehren, aber noch musste dies den Männern – abgesehen von den Schwerverwundeten – verwehrt werden. Sie wurden gebraucht.
    Und jetzt wollen wir mal sehen, was unser Freund zu sagen hat, dachte Kerdric, während er auf den Gefangenen zuhielt, der gefesselt herumsaß und von zwei Posten bewacht wurde. Mit einer Geste ließ er die beiden ein Stück zur Seite treten und wandte sich dem Irren zu.
    »So«, sagte er. »Hier haben wir erst mal unsere Ruhe. Deine Kumpane können uns hier nicht noch mal so überraschen, bald ist weitere Verstärkung da, und ich habe ein paar Fragen: Wer seid ihr, wo kommt ihr her? Wie seid ihr ins Bluttal gekommen? Warum habt ihr angegriffen, wie viele seid ihr? Wie steht ihr zu Ethorn? Früher oder später finden wir das sowieso raus, aber du könntest uns ein wenig helfen. Würde dir nicht schaden und dir vielleicht sogar den Hals retten.«

  6. Beiträge anzeigen #326
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Im Mäander des illustren Irrsinns
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    Edon Mesotes ist offline
    Der Dieb blickte an sich hinunter: statt des üblichen Schwarz, das einem in allen Gassen und Straßen größte Diskretion beim Ausnehmen von Fremdgeldbeuteln gewährt, war die Garderüstung, die er tragen musste, ein Meisterstück an Dummheit und Infantilität: sie zog die Blicke auf sich, schränkte die Bewegungsfreiheit ein und machte den Dieb langsamer als es nötig gewesen wäre. So ausgerüstet wollte doch nicht ein einzige vernünftiger mensch auf dem Schlachtfeld stehen, ebenso wenig, wie man ein Schild tragen würde: "Achtung, ich kann mich nicht bewegen, bitte beeilt euch, mich umzubringen, bevor es ein Anderer tut!"

    Die Wahl der Waffe wr da jedoch viel einfacher: die Söldnerklinge war schlicht, nach einigen Nachbesserungen scharf und frisch geölt, nicht auffällig und auch weit einfacher zu führen, als das Schwert, das er dem jungen Gardisten abgenommen hatte, war zu lang und schwer für den puren Einhandkampf gewesen, es hatte ihn wohl eher behindert als unterstützt. Sie waren schon ein seltsam überlegungsneutrales Völkchen diese Myrtaner.

    Der Dieb in Rot hatte sich neben Adson gesetzt und wartete darauf, mit den Anderen aufbrechen zu können und sich vielleicht im Totenreich aus Knochenbechern alten Met zuprosten zu können...

  7. Beiträge anzeigen #327
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    „Woah, woah, woah!“ Orthego schüttelte spöttisch den Kopf und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Nicht so viele Fragen auf einmal, großer, böser Kerl, das verwirrt mich! Hast mir ja so eine gezimmert, dass ich immer noch kaum klar denken kann, Respekt dafür!“
    Der Waldläufer blickte umher: Es herrschte geschäftiges Treiben um ihn herum. Die Soldaten waren bei der Errichtung eines Lagers. Offensichtlich hatten sie vor, länger zu bleiben.
    „Sieh sie dir an, wie sie umherlaufen, Werkzeuge schwingen…. Habt ihr euch da ‘n paar Bauern geliehen, kommt ihr mit der Arbeit alleine nicht zu Recht? Hah!“ Und er zeigte dem Königstreuen sein blutrotes höhnisches Grinsen. „Denkst du, du bist hier wirklich sicher? Nimm’s nicht persönlich, aber…Hast du das deinen Handlangern da wirklich erzählt? Dass ihr hier bleiben werdet? Oh, Mann, die Jungs werden ganz schön enttäuscht sein.“ Er machte eine Pause und blickte dem Myrthaner direkt in die Augen. „Spätestens, wenn sie eines schönen Morgens mit einem Pfeil im Brustkorb aufwachen, ha!“ Und er kicherte keuchend und prustend. „Ich merk schon, wir beide werden noch viel Spaß miteinander haben. Aber lass mich nochmal zu deinen Fragen zurückkommen, vielleicht fällt mir dazu ja was ein!“ Er machte ein nachdenkliches Gesicht. „Hmm, ne. Doch nicht. Scheiße, Mann, tut mir leid! Aber die sind ja auch saublöd, das musst du zugeben! Trotzdem will ich dir mal was über uns erzählen.“
    Orthego schlug einen ernsteren Ton an.
    „Du hast gesehen wo wir herkommen, nämlich aus dem Nichts. Wir kommen und gehen wann und wohin wir wollen und wenn wir wollen, dass uns niemand dabei sieht, dann wird das auch so sein. Ich für meinen Teil bin direkt vor eurer Nase ins Bluttal spaziert und habe angefangen deine Jungs aufzuspießen. Hab einen ganzen Köcher verfeuert! Was meinst du, wie viele ich von deinen Leuten auf dem Gewissen habe? Ein Dutzend, vielleicht zwei? Die meisten von ihnen sind doch schwach um einen Schild zu heben, ich will gar nicht wissen, wo ihr eure Tölpel von Rekruten hernehmt. Züchtet ihr die selber, indem ihr eure Weiber von Schweinen ficken lasst? Du willst von mir wissen, warum. Das sag ich dir gerne: Wir führen keine Kriege, wie ihr Idioten es mit euren Königen tut. Määäh, Mama, sein Königreich ist größer als meins! Der hat mir meinen Schatz geklaut! Wir gucken weitaus lieber zu, wie ihr euch gegenseitig die Köpfe einhaut. Aber diesmal seid ihr auf die falschen Leute losgegangen und habt zwei von unseren Jungs völlig grundlos aufgeknüpft. Da verstehen wir auch keinen Spaß mehr. Konnte ich dir weiterhelfen?“

  8. Beiträge anzeigen #328
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Was für ein Scheiß! Im Stillen fluchte Rognor darüber das keiner dieser verdammten Rüstungschmiede der Innosler daran gedacht hatte, eine Rüstung in die Rüstkammer zu legen welche die Maße eines kleinen Menschen besitzt. Naja was sollte man anderes von den Menschen denken, welche ihr Gehirn durch die Hitze ihres Gottes verloren hatten. Und jetzt sah die Rüstung aus wie dreimal durch den Fleischwolf gedreht. Nun ja er sollte ja auch als Überlebender der Schlacht rüber kommen und nicht als Paradebeispiel für die Garde. Allerdings sah diese Rüstung für den Geschmack des Zwerges mehr als nur schäbig aus. Zudem war alles viel zu weit und mehr als nur ein Teil der Rüstung saß locker. Zudem war diese Rüstung ein Meisterwerk der Inkompetenz des Schmieds. Ok sie mag vielleicht ein wenig hermachen aber im Kampf konnte man sich gleich ins eigene Schwert werfen. Das würde zumindest dem Gegner ein wenig Mühe abnehmen. Doch mit einem etwas lauteren Seufzer musste Rognor sich eingestehen, dass man dagegen nun nichts tun könnte. Immernoch sich über die Rüstung der Innosler fluchend ging der Weißhaarige auf den Platz wo schon einige "Innosler" saßen. Grummelnd ließ sich der Zwerg nieder und schaute sich um. So lange konnte es nicht mehr dauern bis zum Aufbruch.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #329
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Kerdric leckte sich verärgert die Lippen und hätte dem Gefangenen am liebsten eine reingehauen, während dieser hier große Reden schwang und mit seinen Taten prahlte, doch hielt er sich zurück. Er hatte mittlerweile gelernt, seine Emotionen recht gut zu kontrollieren – vor den Augen von Untergebenen konnte er sich keine Gefühlsausbrüche erlauben –, und starrte den Irren daher mit zusammengepressten Zähnen nur an, bis der zu Ende geredet hatte.
    Dann schwieg er eine Weile, während es hinter seiner Stirn arbeitete. Tatsächlich schienen all diese Schützen, die urplötzlich über die myrtanischen Truppen hergefallen waren, nicht zu Ethorns regulären Truppen zu gehören und sich nur deswegen eingemischt zu haben, weil der inzwischen tote Offizier zwei von ihnen aufgeknüpft hatte. Wenn sie so leicht in diesen Konflikt hineingezogen werden konnten, konnte man sie vielleicht auch wieder hinausmanövrieren, wenn man sie schon nicht mit dem Schwert in der Hand töten konnte. Die Sache ließ sich dann immer noch zu Ende bringen, wenn Setarrif erst mal gefallen war.
    »Pass auf mit der Scheiße, die aus deinem Mund kommt, am Ende ertrinkst du noch darin«, knurrte Kerdric schließlich zur Antwort. »Wer nicht Manns genug ist, einem Gegner offen entgegenzutreten, stammt zwar vielleicht nicht von Schweinen ab, dafür aber von Ratten. Und wenn du hier dem Falschen dein schmutziges Gewäsch um die Ohren haust, bringen sie dich schneller zum Quieken als dir lieb ist. Dich oder vielleicht irgendeinen von deinen Freunden, die wir noch erwischt haben, während du zuschaust. Vielleicht sie.« Er nickte in Richtung der Schützin, die sie in der vergangenen Nacht gefangen genommen hatten und die ein Stück entfernt ebenfalls bewacht wurde, aber eigentlich schmeckte die Drohung schal in seinem Mund. Er verspürte kein Bedürfnis danach, irgendwen mit glühenden Zangen bearbeiten zu lassen, aber irgendwie wollte er auch auf die Beleidigungen reagieren, die er zu hören bekam.
    »Wenn man euch erst mal auf die Pelle gerückt ist, seid ihr so sterblich wie alle anderen auch, also spiel dich nicht so auf. Ihr gehört also nicht zu Ethorn? Schön. Und greift nur ein, weil zwei eurer Männer gehängt wurden? Ehrenhaft, auch wenn ich den Verdacht habe, dass sie irgendwas getan haben, um es zu verdienen … und auch wenn es mir komisch vorkommt, deswegen anzufangen, vollkommen fremde Rekruten zusammenzuschießen. Aber wie es aussieht, habt ihr inzwischen doch noch eure Rache bekommen.« Kerdric schürzte die Lippen. »Ich schätze, was weiter passiert, liegt nicht bei mir … aber wenn ich euch einen Tipp geben darf, dann denkt lieber drüber nach, ob Ethorn wirklich eure Unterstützung wert ist. Goldene Dächer hat in Setarrif auch nur sein Palast, während die Armen hungern, und auf kurz oder lang wird er sowieso verlieren … ihr verbessert die Welt nicht, wenn ihr ihm helft.«

  10. Beiträge anzeigen #330
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson kam sich in der Rüstung mit Rotstich ein wenig albern vor, aber wenigstens hatte er jetzt eine Rüstung. Es war sowieso Wahnsinn gewesen, dass er ohne vernünftige Ausrüstung in den Kampf gezogen war, und seiner Kleidung war es ja auch nicht gut bekommen. Es hatten sich einige Freiwillige eingefunden, interessanterweise ungefähr die gleichen wie beim Spähtrupp. Edon und Rognor waren dabei, die beiden konnten wohl irgendwie nicht mehr von einander lassen, außerdem Nigel. Doch auch ein unbekanntes Gesicht entdeckte Adson. Er hatte den jungen Mann, Xeratos hieß er wohl, bisher noch nicht gesehen, weder hier, noch in der Taverne in Setarrif. Wahrscheinlich war er noch ziemlich neu.

    Adson ließ den Blick wieder über den Burghof streifen, da entdeckte er ein wesentlich bekannteres Gesicht, zwischen wilden, roten Haaren. Seine Lehrmeisterin Redsonja. Es schien so, als hätte sie die weiteren Kämpfe gut überstanden, nachdem Adson sich von ihr getrennt hatte, um Madlen zu helfen.

    Adson steuerte auf sie zu und sprach sie mit einem freundlichen Lächeln an:
    "Redsonja, schön dich lebendig und vollständig zu sehen. Du hast den Kampf gegen diesen Nordmann also überstanden. Oder fehlt dir irgendwas?"

  11. Beiträge anzeigen #331
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Ein brauchbarer Arm. Hast du per Zufall einen?" Fragte die Lehrmeisterin und lachte. "Aber sonst ist mit etwas Glück und deiner Hilfe alles glimpflich gelaufen. Unkraut vergeht wohl nicht."

    Bemerkte sie, während der Mundwinkel ein schiefes Lächeln andeutete.

    "Aber reden wir nicht über mich, lieber über dich. Du hast dich beim Kämpfen gut gehalten, die Feuerprobe bestanden sozusagen. Es ist nämlich ein himmelweiter Unterschied zwischen Training und Gefecht. Wenn du so weiter machst, dann wirst du bald in der Akademie aufgenommen. Auf solche Kämpfer verzichtet man ungern."

    Nun lächelte sie wirklich und klopfte dem Schüler anerkennend auf die Schulter.

    "Für den Moment kann ich dir wohl nichts mehr beibringen. Jetzt brauchst du nur viel Übung."


    Fügte sie noch hinzu und es war klar ersichtlich, dass sie ein bisschen stolz auf ihren Schüler war.

    "Du schleichst dich also vorweg schon mal in die Stadt. Weisst du, wer sonst noch mitkommt? Gibt es welche, die noch nicht einmal ein Schwert halten können?"

  12. Beiträge anzeigen #332
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    „Du verstehst es nicht, oder? Du bist so verloren in deiner kleinen schwarz-weißen Welt, wo’s nur deinen König, dich und seine anderen Speichellecker gibt und auf der anderen Seite steht Ethorn mit seinen Leuten ihr bellt euch gegenseitig an, wie wütende Straßenköter, die sich wegen des letzten Stückes Fleisch gegenseitig zerfetzen würden. Und deswegen verstehst du es einfach nicht.
    Es ist uns scheißegal, was in Setarrif passiert. Was in Thorniara passiert. Oder ob wir die Welt verbessern, oder nicht. Wir leben nicht wie ihr. Wir denken nicht wie ihr. Wir kämpfen nicht wie ihr. Und das macht sich bezahlt, wie selbst dir mittlerweile aufgefallen sein dürfte. Du kannst uns nennen wie du willst, aber es sind deine Leute, die innerhalb von zwei Tagen von einem Feind aufgerieben wurden, den sie nicht einmal gesehen haben, obwohl er direkt vor ihrer Nase stand.“ Er musste wieder grinsen ob dieser Tatsache. „Aber weißt du was? Ich hab Nachsicht mit dir und deinesgleichen. Wer sich sein Leben lang hinter dicken Mauern aus Stein versteckt und sein Leben für einen fettarschigen Mistkerl geben würde, dem er wahrscheinlich nicht mehr wert ist, als die nächstbeste Hure, der kann schon so ein kaputtes Weltbild haben. Vielleicht liegt es aber auch nur an mir, ich habe nämlich noch nie verstanden, was so ehrenhaft daran sein soll, zu sterben, wenn man stattdessen auch überleben kann. Warum rennst du jetzt nicht hinaus in den Wald? Du würdest zwar keine zwanzig Schritt weit kommen, aber sie würden Loblieder auf dich verfassen, deinem Leichnam vielleicht ‘ne Medaille anhängen, wer weiß. Aber du wärst tot und ich würde dein Ableben gesund und munter begießen.“
    Während er sprach warf Orthego einen Blick zur Seite, wo der zweite Gefangene saß. Die Gefangene, ob genau zu sein. Es war Myra, die grünhaarige, die er bereits oft gesehen hatte, sogar damals noch in Silden. Sie war ja auch schwer zu übersehen. Wie zum Teufel kam sie jetzt hier hin?

    „Ihr denkt, ihr könnt euch Setarrif wieder unter den Nagel reißen? Gut. Schön. Es ist nicht unsere Stadt, es ist nicht unser Land. Wir hängen nicht davon ab. Du kannst die ganze verfluchte Insel abfackeln und du wirst trotzdem nicht einen von uns erwischen, denn wir werden überleben, weil wir zum Überleben geboren worden sind. Ich kann, sehe und weiß Dinge, die du nie können, sehen oder wissen wirst und deshalb werde ich noch lange hier sein, nachdem du und dein König beide eurem Schöpfer gegenüber getreten seid.“
    Geändert von Orthego (12.07.2012 um 18:17 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #333
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson freute sich über die anerkennenden Worte seiner, nun ja ehemaligen, Lehrmeisterin.

    "Leute die kein Schwert halten können?", fragte Adson und überlegte, dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht. "Rognor natürlich, den hab ich bisher immer nur mit Axt gesehen. Aber ernsthaft: Rognor und Edon sind dabei, die haben in den letzten Tagen bewiesen, dass sie eine Waffe nicht nur zum Schmuck haben. Nigel geht mit, aber dass der kämpfen kann ist klar. Es sollten also alle soweit fit sein, außer...", Adson stockte und rieb sich nachdenklich das Kinn. "Dieser Xeratos hat sich noch freiwillig gemeldet. Den kenn ich nicht, aber so wie es aussieht hat er nichtmal ein Schwert. Da wird wohl auch nicht unbedingt damit umgehen können."

    Adson schwieg kurz und betrachtete den unbekannten Mitstreiter. Dann wandte er sich wieder an Redsonja:

    "Wir müssen noch über die Entlohnung für die Ausbildung sprechen. Wir könnten warten, bis wir wieder in Setarrif sind und ich meinen Sold bekomme. Allerdings hättest du dann Pech, wenn ich in Thorniara draufgehe.", ein feines Schmunzeln schmiegte sich um seine Lippen, "Hast du dir inzwischen überlegt, wie ich meine Schuld ableisten kann?"

  14. Beiträge anzeigen #334
    Abenteurer Avatar von Xeratos
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    Xeratos ist offline
    Die Rote Rüstung passte nicht zu Xeratos aussehen. Er sah wirklich dämlich darin aus. Es war für ihm sehr ungewohnt die ganze Zeit eine leichte Rüstung zu tragen und jetzt eine schwere, in der er sich schlecht bewegen konnte. Noch dämlicher sah er aus als er mit der Rüstung ein bisschen gelaufen ist. So würde sicherlich jeder ihn auslachen. Das hieß er musste sich erst einmal einlaufen. Nach einiger Zeit konnte er sich daran gewöhnen, nur kämpfen würde wahrscheinlich schlecht gehen, erst recht mit einem so kleinen Dolch. Er hatte aber keine Erfahrung mit “richtigen“ Einhandwaffen. Aber er kannte niemand der es ihm beibringen könnte.

    Er ging zu den anderen die mittlerweile auch schon ihre Rüstung an hatten. So wie er es sah war er nicht der einzige der nicht mit seiner Rüstung zufrieden war.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Der Gedanke mit der Hand kam ihr doch wieder, doch war dies keine Gegenleistung für eine Ausbildung. Da musste jemand schon tiefer in ihrer Schuld stehen. Zumal noch immer Hoffnung bestand, dass sich der Arm von alleine erholen würde. Ein bisschen besser ging es bereits. Sie konnte die Hand mit grosser Anstrengung öffnen und schliessen. Auch vermochte sie vereinzelt den Ellbogen leicht zu beugen.

    "Dann wirst du aufpassen müssen, dass du am Leben bleibst. Das können wir in Setarrif erledigen. Hier haben wir andere Sorgen. Bis dahin überlege ich mir etwas und sonst nach Bedarf." Erwiderte sie. Dann fiel ihr noch etwas ein. "Dann schau, dass Xeratos das Schwert eines Gardisten bekommt. Er kann ja nicht mit euch mitgehen, wenn er nicht mal überzeugend eine Waffe halten kann. Gib ihm ein Schwert und sende ihn zu mir. Ich werde ihm das nötigste zeigen. Wenn du möchtest, dann kannst du ihm auch schon mal vormachen, wie man eine Waffe richtig in der Hand hält. Vom unterrichten lernt man mindestens so viel, wie beim normalen Training."

    Bat sie ihren ehemaligen Schüler noch, dann blickte sie dorthin, wo Lopadas gefesselt verharrte. Ihr Brieffreund und ein gefährlicher Magier. Ein überaus gefährlicher, wie alle Magier. Viel zu mächtig.

  16. Beiträge anzeigen #336
    Lehrling Avatar von Otrego
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    Otrego ist offline
    Am nächsten Morgen suchte Otrego einen längeren Ast den er als Wanderstab benutzen könnte, er ging schon früh los, in den Wald hinter der Taverne, dort würde er bestimmt fündig werden dachte er. Otrego wusste dass im Wald viele Gefahren auf ihn lauern würden, doch er trotze die Gefahr denn in ihm ruhte die Abenteuerlust und diese rief nach Taten. „Vielleicht kann ich während dem ein paar Aufzeichnungen machen von wilden Tieren“, dachte er und näherte sich langsam dem Waldrand. Er kniete sich nieder und tastete die Erde ab, als ob er genau wüsste was er tut „Mhm auf der Erde sind seltsame abdrücke, merkwürdig, sie sehen aus als wären sie von einem sehr kleinen Tier“ flüsterte er und folgte geduckt weiter Richtung Fußspuren. Otrego sah sich etwas um doch er war schon so weit in den Wald vorgedrungen dass er nicht einmal mehr zurück sah „Der Wald ist zu dicht, wenn ich nicht vorsichtig bin dann finde ich den Rückweg nicht mehr“ dachte Otrego und so holte er ein paar Holzstücke aus seiner nähe und legte sie zusammen und baute sich somit eine Markierung um wieder zu diesem Ort zurück zu finden, dabei hörte Otrego ein Geräusch als sei etwas im Gebüsch, er sah vorsichtig nach… Ein paar Meter weiter vorne sah er ein kleines Goblinlager, er richtete schon mal seine Schreibfeder und Pergament raus „Mhm das müssen Goblins sein kein zweifel, diese hier schauen aber nicht so diebisch aus eher aggressiv und gerüstet“ dachte Otrego, neben den Kriegern sah er einen leicht bekleideten Schamanen „Das muss ihr Anführer sein, dieser Schamane sieht sehr stark aus dafür dass er mir grade mal zur Hüfte reicht“ er zeichnete den Schamanen auf und seinen mächtigen Stab den er trug, danach steckte er seine Notizen wieder ein. Otrego schaute auf die Rechte Seite am Baum, „Dort liegt der perfekte Stab, lang und einiger maßen Stabil, ich hoffe dass er dies auch ist falls mich eines dieser Wesen von hinten überrascht“ sagte er, nahm den Ast in die Hand und näherte sich langsam dem Lager. Plötzlich näherte sich ein Goblin Späher von hinten an Otrego ran und überraschte ihn, die Goblins drangen Otrego in die Mitte und umzingelten ihn zu 3. "Kommt nur her ich habe keine Angst vor euch" sprach Otrego und zog seinen kleinen Wanderstab den er im Wald fand, er fuchtelte mit dem Stab herum um die Goblins fern zu halten, allerdings ohne großen erfolg....

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #337
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Dies interessiert uns nicht, das interessiert uns nicht … bei Innos, wofür interessierte sich der Kerl überhaupt? Wahrscheinlich nur dafür, dass er immer einen vollen Magen und manchmal eine Frau neben sich im Bett hatte, ansonsten spuckte er einfach auf die Welt. Wobei dem Ausbilder nicht entgangen war, dass der Gefangene es vorgezogen hatte, die Drohung ihn und seine Kumpanin betreffend nicht zu kommentieren, zumindest die körperliche Unversehrtheit schien ihm etwas wert zu sein. Dennoch: Offenbar hatte er keinen Sinn für Ordnung, Recht und Gesetz, die die Welt zusammenhielten, und so war ihm vermutlich auch egal, was er tat, solange er und seine Freunde ihren Spaß dabei hatten; aber über die Grenzen ihrer Gemeinschaft hinaus schauten sie nicht, nicht auf die Ehre und die Werte Innos’.
    Kerdric schnaubte innerlich. Ethorn hatte wirklich Glück, dass irgendein Offizier diese beiden Kerle aufgehängt hatte, sonst wären die Übrigen ihm nie in den Kampf gefolgt. An irgendwelche Abmachungen hielten sie sich wahrscheinlich nur, solange es ihnen nützte. Das heißt dann wohl zumindest, dass sie nicht lange bei den Rebellen bleiben, dachte er. Aber auch, dass Rhobar Schwierigkeiten haben dürfte, sie für sich einzusetzen. Früher oder später muss man sie ausmerzen …
    »Ich denke, ich habe genug gehört«, sagte Kerdric schließlich kühl. »Ihr tut, was ihr wollt, und alles andere scheint euch ziemlich egal zu sein. Vielleicht geht das auch noch eine Weile gut, aber nicht ewig. Es gibt noch andere Menschen auf dieser Welt, das werdet ihr schon früh genug merken. Also nun … danke für die Auskünfte und ein angenehmes Leben. Lange dauert es womöglich nicht mehr.«

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    Abenteurer Avatar von Lenus
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    Lenus ist offline
    Der Abstieg von den Bergen ins Tal, zum See und zur anliegenden Burg war beschwerlicher, als es den Anschein hatte. Jemand, der den Weg gut kannte und sich in dem felsigen, kargen Terrain besser zurechtfand mochte die Strecke in wenigen Stunden zurückgelegt haben, nicht jedoch die beiden Setarrifer. Immer wieder versperrten ihnen dornige Büsche den Weg, oder eine Gerollhalde, die jederzeit abzurutschen drohte. Hinzu kam, dass der Weg bergab recht steil war. Man sagte, nach unten komme man immer – nur das Wie war die entscheidende Frage. Man konnte fallen, stolpern und schließlich unten ankommen, jeder Knochen gebrochen und jeder Zahn ausgeschlagen, und wenn nicht ohnehin schon tot war, so würde man es sich vermutlich wünschen. Oder man kam langsam, sicher runter, was jedoch einen anstrengenden Fußmarsch voraussetzte.
    Unten angekommen lag noch immer der See vor ihnen. Er war größer, als es von oben den Anschein hatte, und so war ihr größtes Problem hier die Distanz. Allerdings war es – zugegebenermaßen – ein Problem, dass man vernachlässigen konnte. Da Lenus ihr Ziel ohnehin nicht kannte, war es für ihn auch nicht weiter wichtig, wann sie dort ankamen. Und hieß es nicht ohnehin, der Weg wäre das Ziel. In diesem Falle wäre er ja schon längst da…
    Er hatte die letzten Tage kaum Gelegenheit gehabt, irgendwelche Übungen zu absolvieren, wie es Nelean ihm empfohlen hatte. Weder Liegestütze, noch Klimmzüge oder sonst etwas. Allerdings empfand es der Geschichtenerzähler in diesen Tagen ohnehin als überflüssig. Seine Waden verkrampften sich nach einem Tag des Marschierens auch so ohne weiteres, seine Arme waren ständig damit beschäftigt, das rostige Schwert und etwas des Proviants zu tragen. Im Klartext: Lenus war bepackt wie selten und damit mehr als nur ausgereizt.
    Dennoch schaffte er es Tag für Tag sich auf den Beinen zu halten und jeden Morgen, auch wieder auf sie zu kommen. Trotzdem sehnte er sich langsam nach einem weichen Bett und einigen Tagen Ruhe. Seine Hoffnung war die Burg, die immer näher rückte und sicherlich in den nächsten Stunden, oder am nächsten Tag erreicht wäre.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Provinzheld Avatar von Badhor
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    Badhor ist offline
    Erneut wanderte der Jäger durch die stillen Wälder West-Argaans. Sie waren weitgehend friedlich und verlassen, ideal um erneut der großen Stadt entfliehen zu können, dem Lärm, den man dort niemals los wurde, und all dem armseligen Pack, das einen dort an jeder Straßenecke überfallen wollte. In den Wäldern jedoch fühlte er sich seiner Heimat nahe, auch wenn sie so gänzlich anders war, hatte sie doch dieses unterschwellige Gefühl von Weite und Einsamkeit, das der Nordmarer so liebte.
    Doch in diesem Moment waren die Wälder weder still noch einsam, die ungewöhnlich scharfen Ohren des Jägers trugen ihm den Lärm von Kämpfenden zu, von denen wohl nicht wenige sehr klein zu sein schienen, zumindest hörte es sich nach den kleinen, kreischenden Stimmen der Goblins an, die oft in der Nähe von großen Felsen ihr Unwesen trieben.
    Badhor folgte einem kleinen Pfad, den sich jemand aus guter Vorsicht mit kleinen Ästen markiert hatte und fand den Ort des Geschehens ohne große Anstrengung.

    Dem Nordmarer offenbarte sich ein Bild von einem Mann, der tatsächlich von ein paar Goblins umzingelt war. Und es schien nicht so, als wäre er allzu erfahren im Umgang mit Waffen. Badhor zog sein altes Jagdmesser, das allemal zum Goblins töten reichen sollte, nahm einige lange Schritte auf den Kampfplatz und trat dem nächststehenden Goblin ohne viel Federlesen in den Rücken, dass er ein paar Schritte weit flog und dort zusammenbrach, während der Jäger seine Klinge schon nach dem nächsten von ihnen schwang...

  20. Beiträge anzeigen #340
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Bluttal

    "Und? Wie gehts dir?", fragte Ornlu Suzuran die soeben erwacht war. Doch die gähnte nur und hatte mal gar kein Bock irgendwas zu sagen. Wie jedes Mal, wenn sie erwachte. In einer Stunde wäre sie dann wohl wach oder würde wieder schlafen. Schlafen war auch ein gutes Stichwort.
    Die Jagdkommandos hatten so manchen Schlaf nachgeholt. Immer im Wechsel und für ein paar Stunden. Dies genügte und genug Jagdkommandos waren ja unterwegs im nördlichen Bluttal und rasteten auch dort soweit.
    Das Bluttal gen Norden verlassen würden sie nicht, aber das Bluttal im Norden im Auge behalten, so wie auch Späher entsandt wurden den Weg gen Stewark mal im Auge zu behalten. Man wusste ja nie.

    Man konnte sagen was man wollte - im Ernstfall waren die Waldvölkler eben durch ihre einfachen Strukturen und Hierarchie gut organisiert. Nicht zuletzt aber auch dank der überschaubaren Zahlen.
    "Botin? Du hier?", stellte Ornlu fest, als eine Gruppe Tooshoojäger bei den Jagdkommandos erschien, die in kleinen Lagern, die einen Pfeilschuss entfernt waren, verteilt waren.
    Die Stumme nickte, während die Tooshoojäger zusammengeschnürrte Bündel von noch verwertbaren Pfeilen ablieferten. Sie hatten gesammelt und immer noch sammelten welche. So wie man auch Plündergut natürlich sammelte, falls es denn sowas gab. Zumindest ein paar Waffen der Myrtaner und auch Ausrüstung war nun ihr Besitz - Stahl für waldvölkische Waffen und Pfeilspitzen.
    "Ist Sennahoj noch in der Burg?", fragte der Druide dann. Die Botin nickte abermals.
    "Dann habe ich einen Auftrag an dich, Botin. Bring Sennahoj hierher. Er soll sich mal ein paar Leute ansehen. Haben uns zwar hier mit Kräutern behandelt, aber manche sind umgeknickt und der Fuss dick, andere stürzten in der Nacht und wieder andere bekamen irgendwie was ab.", erklärte er, bevor die junge Frau mit dem rabenschwarzen Haar aufbrach.

    "Bewahre, Mertens! Du wolltets mich sprechen?", fragte Ornlu an, als er Jarvos Jagdkommando erreichte. Dort waren auch die anderen Jagdführer soweit und hockten um eine Karte Argaans.
    "Bewahre, Ornlu! Ja, komm setz dich dazu.", sprach Mertens.
    Ornlu begrüßte dann auch den Rest und dann kam man schon zum Punkt. Scheinbar hatten die Myrtaner Orthego geschnappt und auch diese Myra.
    "Na wenn Ryu hier wäre, wäre wohl nun klar dass wir alles niedermähen bis seine Prinzessin befreit ist.", scherzte Ornlu, bevor er dann aber ernster wurde "Wir sollten sie nicht hängen lassen - sprichwörtlich. Was sind die Möglichkeiten?", fragte er in die Runde.
    "Die simpelste ist wohl ein Austausch. Wir haben nicht gerade wenige Gefangene. Etwas mehr als zwei Dutzend Myrtaner, von leicht bis schwer verletzt. Haben sie in den Nordosten des Tals gebracht. Da ist eine alte Gobbohöhle. Wissen ja nicht, was die Setarrifer machen, wenn die sehen, dass wir Gefangene haben. Gleichzeitig können wir die da eh nicht nach Tooshoo bringen. Wo sollten wir die einsperren? Zumal es in meinen Augen mehr Bauernlümmel und Taugenichtse sind, die noch nichts vom Leben wissen, statt Soldaten. Dieser Krieg ist nicht unser Krieg und wir sind das Waldvolk und nicht die Argaaner oder die Myrtaner. Wer wären wir also, wenn wir Gefangene umlegen oder den Setarrifern geben, die sie sicher lange weg sperrren oder gleich hängen.", antwortete Mertens und dies entsprach wohl auch in etwa Jarvos Gedanken. Ornlu sah es mit gemischten Gefühlen.
    "Recht hast du da mit deinen Worten bezüglich unseres Volkes. Wir wären wie die Menschen der Städte, wenn wir mit dem Leben der Gefangenen umgehen wie mit lumpigen Klamotten. Trotzdem möchte ich dich an die letzten Tage und die regelrechte Exekution dieses Ritters erinnern. Gutmenschen sind wir auch nicht. Müssen wir auch nicht sein, solange wir die Menschen der Städte behandeln wie die Natur selbst. Wir nehmen und wir geben. So war es bei uns, so wird es auch weiterhin bleiben. Ich stimme also zu mit dem Austausch, aber das war doch nicht der Grund wieso ich antanzen sollte, oder?", meinte der Druide.
    "Zum einen gehts um Heiler. Dieser Rotschopf lebt noch?"
    "Senna? Du hab eben die Botin losgeschickt. Der wird hier bald auftauchen denke ich."
    "Und auch in dieser Gobbohöhle. Vielleicht kann man noch mehr Heiler auftreiben?"
    "Einen aus dem Mantel hervorholen kann ich nicht, Mertens. Aber ich werde mir was überlegen. Und die andere Sache?", fragte er nach.
    "Wenn es zu keinen Austausch kommt, werden wir überlegen müssen wie wirs lösen. Sind deine Kräfte wieder da und kannst du dich auch...in etwas machen...dass den Weg freiräumt?", fragte Mertens verschwörerisch und blickte sich kurz um. Das Ornlu ein Gestaltenwandler war, wussten nur ganz Wenige Waldvölkler und es war besser damit so weiterhin zu verfahren.

    "Solltet ihr mich brauchen, werde ich bereit sein. Wie - das lasst meine Sorge sein.", entgegnete der Jäger und erhob sich wieder. Er verabschiedete sich fürs Erste.

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