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  1. Beiträge anzeigen #181
    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Feuermagier, Rufus hielt bisher nichts von Magiern, sie beherrschten eine ihm unerklärliche Macht, die man im Gegensatz zu allen Arten von Waffen nicht sofort sehen kann.

    Als Nicolei die Armee erwähnte, war Rufus etwas geschockt, denn solch eine Idee hatte er nicht erwartet, aber nachdem er einen Moment darüber nachgedacht hatte, kam er zu dem Schluss, dass es die wohl beste Möglichkeit sei, an Informationen zu kommen.
    Deswegen waren sie schließlich hergekommen.

    "Ja, die Armee wird wohl eine der besten Lösungen sein, aber nehmen die uns überhaupt auf ?"

  2. Beiträge anzeigen #182
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Sie war so unendlich müde gewesen. Sämtliche Kraft hatte sie verlassen, glaubte sie zumindest und dennoch glühte und zitterte sie. Doch immer öfters öffnete sie die Augen, begann langsam ihre Umgebung wieder wahr zu nehmen. Noch war sie nicht am Ende und so schnell würde sie niemand klein kriegen. Sie hätte gelächelt, wenn es nicht so anstrengend gewesen wäre und sie brauchte jeden einzelnen Tropfen Kraft, wenn sie sich doch noch einmal aufbäumen musste. Gegen das Fieber oder gegen Feinde.

    Jemand kam zu ihr, flösste ihr etwas ein. Es war kein Wasser, sondern eher ein Kräutersud, ob Magie angewendet worden war, konnte sie nicht sagen. Nur dass der Sud sehr bitter war. Darüber täuschte auch der Honig nicht hinweg. Irgendwann, sie hatte wohl geschlafen, kehrten ihre Gedanken langsam zurück. Sie konnte ihre Glieder wieder bewegen, die Augen öffnen. Doch tat sie es nur vorsichtig. Nur, wenn sie keiner sehen konnten, denn falls Lopadas sie trotz seiner Rettung aus Setarrif verraten hatte, dann wollte sie unterschätzt werden. Denn dies war ihre einzige Chance mitten in diesem grossen Wespennest.

    Also wartete sie. Auf den Magier und dass sie langsam wieder zu Kräften kam. Nur war sie noch nie besonders geduldig gewesen. Sie wusste, dass sie das Weite suchen würde, sobald ihre Beine sie wieder trugen.

  3. Beiträge anzeigen #183
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Wie geht es ihr?", fragte Lopadas einen der anderen Magier in der Heilkammer, in welcher er Sonja ungebracht hatte.
    "Sie scheint langsam wieder zu Kräften zu kommen. Das Fieber ist noch nicht weg, aber ab und zu blinzelt sie oder zuckt mit den Beinen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird sie wieder vollends bei Bewusstsein sein.", antwortete jener und wechselte den feuchten Umschlag auf der Stirn der Rothaarigen.
    "Gut. Dann ruh dich ersteinmal aus, Bruder. Ich übernehme die Patientin wieder.", entgegnete der Schriftgelehrte nahm den nassen Lappen entgegen.
    Der andere Magier nickte kurz und verließ die Kammer. Vorsichtig legte der Tempelvorsteher den Umschlag auf Sonjas Stirn. Sein erstes Ziel war die Rothaarige gesund zu pflegen, doch wusste er nicht, was danach kam. Sie würde keineswegs mehr als eine Sekunde hier bleiben, sobald sie wieder bei Kräften war. Vielleicht würde sie sogar versuchen ihn erneut als Geisel zu nehmen, denn sie war sicherlich nicht ohne Grund in Thorniara. Es war eine Schande, dass die beiden sich immer nur unter solch widrigen Umständen zu Gesicht bekamen. Lopadas konnte sich gar nicht vorstellen, wie ein Tag aussehen würde, an dem sie nicht feindlich gegenüber stehen würden. Wahrscheinlich würde irgendwas fehlen.
    "Auf ein Wort, Novize.", sprach der Schriftgelehrte zu einem der Heilerhelfer, der gerade am Zimmer vorbei lief und sofort dem Wort des Priesters nachkam, "Ich möchte, dass sie Tag und Nacht überwacht wird. Damit meine ich nicht nur medizinisch, sondern allgemein. Eine Wache soll ständig ein Auge auf sie haben. Zur Not bringt jemanden aus der Stadtwache für diese Aufgabe hierher. Es wäre jedenfalls nicht im Sinne des Ordens, wenn sie plötzlich verschwunden wäre."
    Der Niederrängige nickte zwar, doch schaute er den Tempelvorsteher mit besorgtem Blick an.
    "Es droht keine unmittelbare Gefahr.", entgegnete Lopadas, als er den Blick des Novizen bemerkte, "Doch sollte ihre Anwesenheit keine zu große Aufmerksamkeit erregen. Rede nur mit den Leuten über sie, die dir bei der Überwachung behilflich sein sollen. Ich danke dir."
    Nocheinmal nickte der Novize und dann verschwand er wieder aus der Kammer. Der Priester blickte auf das fiebrige Gesicht der Rothaarigen und ging dann zu einem Schrank mit allerlei vorbereiten Salben, Pasten und Tränke hinüber. Innos erwählte den Menschen als seinen Avatar und als Diener Innos' war er ein Diener aller Menschen, auch derer, die ihm nicht freundlich gesinnt waren.

  4. Beiträge anzeigen #184
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    „Reich mir den Hammer an“, meinte Florence zu Geoffrey. „Und ein paar Nägel.“
    Florence stand auf dem Gerüst und hielt mit einer Hand ein Brett fest, während sie die andere nach unten ausstreckte, in der nach kurzer Zeit ein paar Nägel und ein Hammer lagen. Sogleich steckte sie in paar Nägel ein und platzierte dann einen nach dem anderen auf dem Brett, um sie dann mit dem Hammer hineinzuschlagen. Es dauerte nur eine Minute, dann saß das Brett vollkommen fest.
    „So, das wäre auch geschafft. Nun fehlt nur noch das Dach.“
    „Davon haben wir aber keine Ahnung.“
    „Wir brauchen Hilfe“, meinte Tommen.
    „Ja, die brauchen wir, aber die können wir nicht holen. Nicht so offensichtlich.“
    „Warum denn nicht?“ Tommen war genervt und ungeduldig. Diese Arbeiten hatte er nicht verrichten wollen. „Weil ich ihnen versprochen habe, dass nur wir hier dran arbeiten und sonst niemand.“
    „Wqas versprichst du auch so was?“
    „Hör mal, Tommen, ich weiß, dass du nicht hier arbeiten magst, aber das ist kein Grund so unhöflich zu sein.“ Manchmal fühlte sie sich tatsächlich wie die Mutter der beiden Jünglinge. „Ich habe es versprochen, weil sie uns sonst nicht erlaubt hätten, ihnen zu helfen.“
    „Dann hätten wir es nicht getan. Ihre eigene Schuld.“
    „Willst du weiter rumstänkern? Dann kannst du lieber gehen.“
    Der andere machte ein genervtes ‚Püh‘ und verließ die anderen beiden dann. Florence schaute ihm ungläubig nach. „Er hat Recht. Wir können das nicht alleine schaffen.“
    Sie schaute zu Geoffrey. „Das habe ich auch nicht vor. Siehst du das Gerüst hier am Nachbarhaus? Davon hat man einen guten Blick auf das Dach hier. Während ich mit ihnen Tee trinke, holst du einen der Handwerker, der das Dach von dort begutachten und dir sagen soll, was zu tun ist. Verstanden?“
    Geoffreys Augen strahlten plötzlich und er nickte eifrig. Nach wenigen Minuten war er nicht mehr zu sehen und sie klopfte an. Sogleich öffnete die alte Fischerin die Tür.
    „Ich will euch nicht stören, aber hättet ihr vielleicht noch einen Tee für mich?“
    Mit einem Lächeln bat sie Florence hinein.
    Hoffentlich geht das gut.

  5. Beiträge anzeigen #185
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Dieses Mal hatte sie die Stimmen vernommen. Sie genoss die kühlende Wirkung auf ihrer Stirn und freute sich über die Nähe einer bekannten Person. Gleichzeitig hatte sie Angst. Sie sah sich wieder in einem Gefängnis. Sie sah den Fuchs über sich stehen, die Ork, spürte den Schmerz, die Angst. Nie wieder dachte, sie als Lopadas sich eben über sie beugte. Sie schlug plötzlich die Augen auf und hauchte:

    "Wenn du vor hast mich an die Wachen auszuliefern, dann musst du mich gar nicht erst gesund pflegen."

    Dann schloss sie die Augen wieder, denn sie hatte direkt Lopadas' Blick getroffen und er verlegen zur Seite geschaut. Das brauchte er nicht. Nicht heute, denn er war einer der wenigen Männer, denen sie ansatzweise vertraute.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Erst zuckte der Schriftgelehrte zusammen, als Sonja ihm etwas zu geflüstert hatte, doch dann schob sich ein Lächeln über seine Lippen. Sie trotzte einfach allem, sogar dem Fieber. Vorsichtig hob er den Lappen von der Stirn seiner Patientin und drückte diesen erneut in das kalte Wasser, welches in einer Schüssel bereit stand.
    "In dem Zustand würdest im Kerker nur zu Grunde gehen.", antworte er auf seine freundliche Art und legte den kalten Umschlag wieder auf die Stirn, "Und das möchte ich nicht."
    Erleichtert, dass es der Rothaarigen besser ging, ließ sich der Priester auf dem Stuhl neben dem Bett sinken. Durch die Tür schaute kurz die Wache hindurch, um sich über den Verbleib der Fieberkranken zu vergewissern. Lopadas nickte dem Novizen nur kurz zu und rührte dann an einer Salbe weiter, die er bereits vor ein paar Stunden begonnen hatte. Da die Wache gerade nicht schaute, beugte er sich über Sonja.
    "Was machst du hier und warum finde ich dich in dem Zustand?", flüsterte er ihr besorgt zu.

  7. Beiträge anzeigen #187
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Nun öffnete Redsonja die Augen wieder. Sie vermochte noch nicht zu schmunzeln. Dennoch tat sie es innerlich. Er hatte sie noch nicht verraten. Sonst hätte er nicht geflüstert.

    "Weisst du Lopadas."
    Sie machte eine Pause und noch viele weitere folgten, als sie sprach. "Du wirst keine Freude an mir haben. Ich wollte herausfinden, ob bald ein Vergeltungsschlag kommen wird. Dazu musste ich erst in die Stadt. Als Prostituierte habe ich mein Glück versucht und war so überzeugend, dass ich mir gleich einen Freier angelächelt habe."

    Nun folgte eine längere Pause in der sie Hustete, statt zu lachen.

    "Ich ging mit ihm nach Hause. Eine einfache Sache, doch dann kam sein Fanatismus zu Tage und seine Lust brachte Erinnerungen. Dinge, die ich längst vergessen glaubte. Ich habe versucht ihm die Kehle durchzuschneiden, doch zu lange gezögert."

    Sie hatte vermutet, dass Lopadas sie in dieser Pause unterbrechen würde, doch tat er es nicht. Was er wohl darüber dachte? Sie wusste es nicht und sprach folglich weiter.

    "Er hat geschrien und plötzlich standen Lobedan und eine Wache da. Alles ging so schnell. Ich rannte zum Hafen, entkam, doch sie waren mir dicht auf den Fersen. Also habe ich mich unter einer Anlegestelle versteckt, meist Knietief im Wasser. Ich habe ausgeharrt bis ich ausschloss, dass sie noch nach mir suchten. Das war wohl zu lange."


    Erschöpft schloss sie ihre Erzählung. Sie hatte bisher nicht gewusst, dass Sprechen so anstrengend war. Dabei hatte sie eher gehaucht, als wirklich Worte von sich zu geben. Doch Lopadas nickte. Er hatte wohl verstanden.

  8. Beiträge anzeigen #188
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Mehr als über die Beichte, welche Sonja ihm gegenüber tat, war er über sich selbst überrascht. Obwohl die Geschichte mehr als abenteuerlich und im Bezug auf den versuchten Mord auch moralisch anzweifelbar war, hatte er mit dem oder etwas ähnlichem gerechnet. Die Rothaarige war einfach keine Frau wie jede andere. Sie kam auf die seltsame Ideen und neigte zu extremen Mitteln. Obwohl sie ihn schon das eine oder andere Mal in Gefahr gebracht hatte, fühlte er unter der rauen Schale einen treuen Kern. Er gab Sonjas Seele nicht auf. Sie gehörte zu den Guten auf dieser Welt, auch wenn sie ihren Weg nicht immer gerade ging.
    "Ich weiß nicht, was die größere Dummheit war: dich in Thorniara einzuschleichen oder knietief im eisigen Wasser auszuharren. Bevor die Konsequenzen deiner Taten dich einholen, sollst du ersteinmal gesund werden."
    Lopadas nahm die Schale zur Hand, in der er eine Salbe aus verschiedensten Heilkräutern zusammengestellt hatte. Den Stösel legte er zur Seite und tauchte zwei Finger in die Paste. Hauchdünn bestrich er damit die Schläfen und die Partien unter den Augen. Dann öffnete er, ohne einen Gedanken an irgendwelche Ungeziemtheiten zu verschwenden, die obersten Knöpfe des Hemdes der Rothaarigen. Eine Novizin hatte seine Patientin freundlicherweise in saubere und keimfreie Sachen gesteckt. So strich er ebenso den oberen Brustkorb und den Halsbereich ein. Dies war nötig, da er nicht wusste, wie weit sich das Fieber bereits im Körper der Rothaarigen ausgebreitet hatte. Danach schloss er das Hemd wieder. Neugierig hatte die Wache den Vorgang beobachtet und lehnte sich nun wieder zurück.
    Der Schriftgelehrte wusch sich die Hände im kühlen Wasser und lehnte sich ebenfalls zurück. Nun musste er warten, dass die Salbe ihre volle Wirkung entfaltete.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Es war eine leichte Berührung und sie zuckte zusammen. Nur kurz. Sie sagte sich immer wieder, dass Lopadas anders war. Anders als die anderen. Dennoch pochte ihr Herz schneller.

    "Konsequenzen."

    Hauchte Redsonja.

    "Weisst du, ich fürchte mich nicht davor. Gefährlich, oder?"

    Sprach sie und dieses Mal deuteten ihre Mundwinkel tatsächlich ein müdes Lächeln an. Dann schloss sie die Augen und dachte nach. Allerdings nicht über mögliche Konsequenzen.

  10. Beiträge anzeigen #190
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    Die Arbeiten an der Hütte hatten sich den ganzen Tag hingezogen und waren auch jetzt noch nicht fertig. Dafür gab es viel zu viel zu tun. Das Dach bedurfte der meisten Arbeit, aber auch so viele andere Teile des hölzernen Gebäudes waren in einem miserablen Zustand, sodass sie noch sicherlich zwei volle Tage damit beschäftigt sein würden, alles auf Vordermann zu bringen. Doch Florence war glücklich. Sie half Menschen mit ihrer Arbeit, machte sie glücklich und selbst die Tees, die sie vor allem mit der Fischerin trank, waren eine willkommene Abwechslung.
    Und es hat funktioniert. Während sie abgelenkt waren, konnte der Handwerker sich das Dach genauer anschauen und Geoffrey die Verbesserungsvorschläge geben. Es war nur eine einfache Idee. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so effektiv klappen könnte.
    Morgen dann könnten sie mit der Arbeit fortfahren und dafür sorgen, dass das ältere Pärchen wieder ordentlich leben konnte. So, wie man es sollte. Nun jedoch war Florence wieder auf einer ihrer Patrouillen. Dieses Mal jedoch zur Abwechslung mit Tommen, der sie bislang zu ignorieren schien. Nur am Anfang hatte er sie kurz gegrüßt und selbst diese Worte schienen unfreundlich und grimmig.
    „Vielleicht sollten wir einen Schritt schneller gehen“, meinte die Waffenmagd, als sie gerade an der Marktschänke vorbeischritten. „Wir sollen heute vermehrt das Reichenviertel ablaufen.“
    „Hmm.“
    „Wenn die keine Stadtwachen sehen, werden die ungemütlich und nervös. Das wollen wir ja nicht.“
    „Hmm.“
    „Hör mal“, meinte sie daraufhin etwas genervt. „Du hast keinen Grund sauer zu sein.“ Tommen schaute nur kurz zu ihr rüber und sie sah sofort seine Verärgerung. „Ich hatte es versprochen und es war ja wohl nicht zu viel verlangt, oder?“
    „Pff. Zieh mich nicht rein. Mach was du willst, aber lass mich in Ruh!“
    Florence schüttelte nur den Kopf ob so viel junger Arroganz. Ja, Geoffrey war übereifrig in jeder Hinsicht, war zwar auch faul aber ließ sich leicht mitreißen. Tommen war da anders. Träumte von großen Taten und einem Leben als Ritter. Doch so wie er sich verhielt, war er noch weit davon entfernt.
    Morgen kann ich wieder Dienst mit Geoffrey schieben. Das wird angenehmer. Aber Tommen wird sich auch wieder einkriegen. Da bin ich mir sicher. Nur sicherlich heute Nacht nicht mehr. Das wird also sehr langweilig.
    Und so schweigend schritten sie nun weiter.

  11. Beiträge anzeigen #191
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    Vereinzelt hingen ein paar Wolken am Himmelszelt, der größte Teil erschien jedoch in einem kräftigen Blau, welches umstrahlt wurde von den Sonnenstrahlen, die hinter einer Wolke hervortraten. Florence, zusammen mit Geoffrey, standen auf einem Gerüst und werkelten an einem Dach, welches so heruntergekommen war, dass sie viele Bretter bereits hatten austauschen müssen. Die Balken waren zwar noch stabil, doch mit solch morschen Brettern auf ihnen würden auch sie in baldiger Zukunft anfangen zu verrotten.
    „Braucht ihr irgendetwas, Florence?“, rief die alte Fischerin und Besitzerin der Hütte hoch. „Vielleicht einen Tee? oder soll ich euch ein paar Brote schmieren?“
    Florence drehte sich um und schaute nach unten. Zwar war die Hütte nicht sehr groß, doch ohne Gerüst hätten sie sich niemals um das Dach kümmern können. „Ähm, Nein. Im Moment sind wir beiden voll versorgt.“ Sie drehte sich gerade wieder um, als sie Geoffreys wehleidigen Blick sah. „Nun ja, wenn ihr vielleicht etwas Brot über hättet, würden wir nicht Nein sagen“, meinte sie dann doch.
    „Ich beeile mich.“
    „Lasst euch Zeit!“
    Doch die alte Frau war bereits wieder in der Hütte verschwunden und würde sich sicherlich keine Zeit lassen. Während ihr Mann griesgrämig meistens in der Hütte oder in der Hafenkneipe verweilte und Florence und ihren Kollegen kaum beachtete, war sie fürsorglich und beinahe mütterlich. Florence wusste von der Nichte, die auf dem Festland wohnte und hatte den Verdacht, dass sie nun als Ersatz herhalten musste.
    Solange es ihr Freude macht und sie uns weiter an dem Haus arbeiten lassen, ist alles in Ordnung für mich. Und gegen etwas Freundlichkeit habe ich gewiss nichts.
    „Wenn Tommen hier wäre“, riss Geoffrey sie aus ihren Gedanken, „dann würden wir vielleicht heute schon fertig.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Ein Starrkopf“, murmelte er. „Wenn er…“
    „Er ist nicht hier und ja, er ist ein Sturrkopf. Aber er darum geht es jetzt nicht. Lass uns lieber arbeiten.“ Geoffrey nickte und fuhr mit dem Hämmern fort, während er wenig glücklich aussah. Tommen und er, so viel wusste Florence, waren alte Freunde aus Kindheitstagen und hatten bislang alles gemeinsam gemacht. Dass der andere nun nicht hier war, wurmte Geoffrey gewaltig.
    „Wir sollten auf jeden Fall auch ohne ihn einen Großteil der Arbeit heute schaffen!“
    Und dann waren keine Worte mehr von den beiden zu hören, lediglich das Klopfen ihrer Hämmer.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #192
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    "Es ist gefährlich, mehr sage ich ja gar nicht ..."

    Tolan hatte nicht zum ersten Mal versucht, Callindor wegen der Magielehre hinein zu reden von wegen dass Lopadas es nicht richtig machen würde und sein Mentor daher nicht das erhalten würde, was er sich von dem Ganzen erhofft hatte. Es war ihm klar, dass sich der Innospriester auf dünnem Eis bewegte, doch welche Wahl hatte er denn? Lopadas war von allen, die er kannte und die der Magie auf diesem Niveau mächtig waren, am besten geeignet. Einzig Francoise bliebe noch als Alternative, doch wollte er der Obersten Magierin in seinem Zustand lieber aus dem Weg gehen, sonst endete er noch so, wie es damals für Vic beinahe geendet hatte. Und bei aller Liebe und der kurzen Zeit, die ihm vielleicht noch blieb wollte er nicht gerade auf dem Scheiterhaufen oder mit einem Strick um den Hals abtreten. Lopadas war seine einzige wirkliche Chance und Callindor würde sie nutzen, ganz egal, was Tolan davon hielt und wie sehr dieser ihn bekniete, jemand anderen zu suchen oder es auf eigene Faust zu versuchen.

    "Ich bin mir des Risikos bewusst, welchem ich mich und Lopadas dadurch aussetze, doch du brachtest mich doch erst auf diese Idee, also arrangiere dich damit und lieg mir nicht dauernd in den Ohren, wie unpassend du es findest."

    Wider Erwarten war Callindor heute munterer als die letzten Tage. Vielleicht lag es am Wetter oder an seinen in Schwung kommenden Magieübungen, obwohl er grade heute darauf verzichtet hatte. Nicht ganz so legere wie sonst hockt Callindor also an seinem Schreibtisch und wälzte Magiebücher, die so hoffte er, ihm bei der Lehre mit Lopadas ein besseres Verständnis vermitteln würden. In diesem Tagen hatte er eine so kurze Auffassungsspanne, dass er davon ausging, Lopadas' mit unter sehr umfangreichen Ausführungen schon nach kurzer Zeit aufgrund von Ermüdung nicht mehr folgen zu können

    Gerade hatte er ein Kapitel über die erweiterte Bewusstseinkontrolle begonnen, als es an der Tür klopfte und Tolan sogleich die Pforte einen Spalt breit öffnete und seinen Kopf hinaus steckte.

    "Was wollt ihr? ... Ihr seid nicht vom Orden? ... Callindor ist beschäftigt und ist nicht zu sprechen. Guten Tag!"

    "Mit wem sprichst du denn da, Tolan?"

    Endlich zog er seinen Kopf wieder zurück und meinte nur, dass das da draußen ein Niemand sei, der ihn gleich nicht weiter belästigen würde.

    "Geht das auch ein bisschen konkreter?"

    Tolan schnaufte und wollte schon zu aufmüpfig werden, als er es sich aufgrund des strengen Blicks Callindors anders überlegte und den Innospriester darüber informierte, dass dort draußen ein Kerl namens Silmacil war, der mit ihm eine Vereinbarung getroffen hatte und nun von seiner Reise zurück sei.

    Callindor verstand, was Tolan sagte und nickte zustimmend, ehe er Tolan bat, Silmacil einzulassen. Es war einige Zeit vergangen, wenngleich weniger, als der kranke Magier angenommen hatte.

    "Aber, deine Studien der Magie. Er wird dich nur ablenken! Wir haben dafür keine Zeit!"

    Langsam reichte es Callindor für heute wirklich.

    "Würdest du ihn jetzt bitten herein lassen und nicht über alles, was ich entscheide, mit mir diskutieren? Ich weiß, was ich tue! Und jetzt mach, was ich gesagt habe!"

    Tolan fügte sich und ließ Silmacil herein, der mit einem Gesichtsausdruck beseelt gewesen war, an dem man erkennen konnte, was er von der Sache hielt, denn allem Anschein nach war die Tür nur angelehnt gewesen und Silmacil hatte daher das gesamte Streitgespräch zwischen Callindor und Tolan unfreiwillig mitangehört. Noch bevor der gute Schmied etwas sagen konnte, kam ihm Callindor zuvor.

    "Schon zurück? Oder bist du in deinem Vorhaben gescheitert? Um ehrlich zu sein habe ich dich nicht so bald zurück erwartet. Wie stehen die Dinge?"
    Geändert von Callindor (12.04.2013 um 13:33 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #193
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Noch einmal hatte sich Silmacil aufgemacht, nach Callindor zu suchen. So langsam machte ihn das ständige Fehlen des Feuermagiers stutzig, es wollte ihm nicht in den Kopf, warum der Nordmann ihn einfach nicht hatte auftreiben können... Natürlich war er auch anderweitig beschäftigt gewesen, die Unterweisung von Lodrick, die Restaurierung der Stadt und nicht zuletzt die gemeinsame Zeit mit Ravenne hatte den Nordmann in Atem gehalten. Aber jedesmal wenn der Nordmann in das Tempelviertel kam fand er entweder eine verschlossene Tür vor, oder wurde von Callindors... "Diener"? ... abgewimmelt.
    So auch wieder heute, Tolan stand in der Tür der Gemächer, blockte gekonnt jeden Blick nach Innen ab, und versuchte dem Nordmann einzureden, dass sein Meister gerade mal wieder nicht zu sprechen wäre.
    Grimmig blickend argumentierte der hochgewachsene Schmied mit dem ihm sehr unsympathischen Mann. Nur zu gerne hätte er ihn einfach zur Seite gestoßen oder bei seinen etwas ausfallenderen Ausbrüchen gar einen ordentlichen Kinnhaken verpasst.
    Doch hier war Thorniara, nicht Nordmar, und so hielt sich der Goldschmied zurück. Er versuchte sich zu beherrschen und dem Diener in möglichst neutralem Ton zu erklähren, dass er Callindor DOCH sprechen würde, und ihm dieser doch bitte mitteilen sollte, wo sich der exzentrische Magier aufhielt.
    So langsam kam sich der Nordmann wirklich veralbert vor.

    Gerade wollte ihm Tolan mit einem abfälligen "Guten Tag" mal wieder die Tür vor der Nase zuschlagen, als aus dem Zimmer hinter ihm eine schwache Stimme eine Erklährung verlangte.
    Tolan machte ein Gesicht, als hätte er gerade in einen sauren Apfel gebissen, drehte sich leicht um - wobei der Ausdruck sofort quasi spurlos verschwand - und behauptete, dass hier ein "Niemand" sei, welcher ihn bald nicht mehr "belästigen" würde.
    Bitter schluckte Silmacil diese neuerlichen Beleidigungen, sah er doch momentan wirklich nicht allzu vertrauenserweckend aus, mit dem provisorischen Hemd, dass er sich in Ermangelung von Ersatzhemden zusammengeschustert hatte. Kaum mehr als zwei Wolfsfelle, welche an einer Seite grob zusammengenäht waren, wobei der Mittelteil nahtfrei geblieben war um als Kopfloch zu dienen. Seitlich zusammengehalten von einem alten Ledergürtel, den sich der Nordmann um die Hüften geschlungen hatte.
    Er musste wirklich sich einen Ersatz für seine beim Unfall zerrissene Kleidung besorgen... eventuell könnte Ravenne ihm dabei helfen...
    Aufgrund dieses Aufzuges fiehl es dem Nordmann einfacher als sonst, den herabfallenden Tonfall des Dieners zu verstehen, und dessen beleidigenden Worte drangen desswegen nicht ganz so tief wie sonst.

    Tolan war inzwischen ganz in einem Streitgespräch mit dem Insassen des Zimmers verstrickt und hatte der Tür nur einen kräftigen Ruck gegeben, damit sie von alleine zuschwang. Das dies an dem von Silmacil zuvor vorsorglich in den Ramen gestellten Fuß scheiterte, hatte er nicht bemerkt, und so bekam Silmacil unfreiwillig einen guten Teil des Streitgespräches zwischen den beiden Männern mit.
    Schließlich öffnete Tolan missmutig die Tür, und Silmacil nickte seinem Begleiter Martin zu.
    "Scheint, als würde ich ihn heute tatsächlich treffen. Du kannst die Klingen holen Martin."
    brummte er dem Bürgerwehrer zu, und betrat das Studierzimmer Callindors.
    Aufgrund der wiederholten gescheiterten Versuche Callindor anzutreffen hatte der Nordmann inzwischen aufgehört, bei jedem Versuch einen von der Stadtwache mit den Schwertern mitlaufen zu lassen... ganz zu schweigen von den Freibieren die er an sie danach regelmäßig ausgeben musste.
    So hatte der Nordmann seinen Bekannten aus der Bürgerwehr gebeten, ihn ein Stück zu begleiten und nur wenn notwendig die Waffen aus dem Torhäuschen abzuholen.
    Martin der Schreinergeselle war einer der wenigen Leute hier in Thorniara, denen Silmacil weit genug vertraute, dass er unbeaufsichtigt die Klingen holen konnte und wie es aussah würde sich diese Maßnahme heute zum ersten Mal auszahlen.

    Als Silmacil das erste Mal seit längerer Zeit Callindor erblickte, hätte er den Feuermagier fast nicht wiedererkannt.
    Er wirkte schwach und gebrechlich, fast als wäre ihm die Kraft geradewegs aus dem Körper gesaugt worden.
    Der Nordmann hatte gar keine Zeit, seine Verwunderung zu überwinden, da er sofort von Callindor angesprochen wurde, die Stimme heiser und leise.
    "Schon zurück? Oder bist du in deinem Vorhaben gescheitert. Um ehrlich zu sein habe ich dich nicht so bald zurück erwartet. Wie stehen die Dinge?"
    fragte der gebrechliche Magier den Schmied und hustete ein wenig.
    "Stehen ganz gut."
    brummte Silmacil zurück.
    "Meine Reise war ein Erfolg, auch wenn es ein paar kleine Schwierigkeiten gegeben hat. Doch wie ich sehe scheinen die euren bei weitem größer gewesen sein."
    sprach der Nordmann weiter, und ließ den Teil über die Länge seiner Abwesenheit bewusst unter den Tisch fallen.
    Zwar war es inzwischen schon weit über anderthalb Monate her, dass sie einander gesehen hatten, aber in dem Zustand, in dem sich Callindor zu befinden schien, hielt es der Nordmarer durchaus für möglich, dass er jegwedes Zeitgefühl verlohren haben könnte.
    Silmacil drehte sich kurz zu Tolan um, einen etwas verstehenderen Blick in den Augen. Inzwischen erkannte er, warum der Diener ihn hatte von seinem Meister fernhalten wollen, doch dieser erwiederte den Blick mit solcher Herablassung, das das Funkeln des Mitgefühls und Verstehens schnell aus Silmacils Blick wich, und er sich lieber wieder Callindor zuwandte, als zu riskieren erneut wütend auf Tolan zu werden.
    "Nun sehe ich, warum es so schwer war euch zu erreichen. Eigendlich binn ich gekommen, um mit dir weiter an meinen Klingen zu arbeiten, doch wie du aussiehst könntest du tatsächlich eher ein wenig Ruhe vertragen."
    grummelte der Nordmann. Er wusste, dass das Mitgefühl, welches in seiner Stimme unweigerlich mitschwang Callindor normalerweise zu einer bissigen Antwort verleitet hatte, doch war der Nordmarer noch immer eine sehr ehrliche Haut, der mit seinen Emotionen sehr selten hinterm Berg hielt. Und momentan erschien es ihm, als wäre ein Heiler für den abgemagerten Feuermagier erheblich wichtiger, als die Arbeit zu der der Schmied ihn so gerne drängen würde...
    Eine Klinge zu weihen konnte im Notfall noch eine Weile warten, oder gar von einem anderen Magier durchgeführt werden... wenn Callindor sich aber in seinem momentanen Zustand überanstrengte, könnte dies allem Anschein nach gar bis zum Tod führen, und das war es dem Nordmann nicht wert.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Es lag eine seltsame Spannung in der Luft. Zwischen Tolan und Silmacil schien es eine gemeinsame Vergangenheit zu geben, von der Callindor nichts wusste.

    "Tatsächlich hat sich bei mir so einiges ereignet. Doch das muss dich nicht kümmern. Ich gab dir ein Versprechen und du hast deinen Teil der Abmachung erfüllt."

    So warteten sie also auf den Gehilfen, den der Schmied losgeschickt hatte, um die Schwerter zu besorgen. Während dessen starrte Tolan wie üblich aus dem Fenster und Silmacil schien die Ankunft seines Helfers gedanklich herbeizusehnen. Und dazwischen hockte Callindor und blieb zwischen den beiden hin und her. Wollte er wissen, was da vorgefallen war? Lieber nicht ...

    "Tolan, sei so nett, und besorge uns etwas zu essen. Und für Silmacil einen Brug Bier. Der Wirt Konsul wird schon wissen, welche Sorte die passende ist. Und für mich das Übliche. Ich bin nicht sehr hungrig."

    "Ich werde nicht gehen und dich hier allein zurück lassen. Mit IHM!"

    "Entschuldigung? Das ist immer noch mein Zimmer, also raus mit dir, aber plötzlich. Ich möchte mich mit dem guten Mann n ur etwas unterhalten, ist das zu viel verlangt. Und vergiss nicht, mit wem du hier redest. Ein anderer hätte dir schon wegen deiner ausufernden Manieren den Kopf gewaschen."

    Tolan schien nicht sich zu ringen, weiter zu diskutieren, während Silmacil teils amüsiert den Part des Beobachters übernahm. Schließlich lenkte der Bedienstete ein, auch wenn man ihm ansah, dass es ihm nicht gefiel, Callindor ohne Aufsicht zu lassen.

    "Gut, wenn es dein Wunsch ist. Doch egal was du tust, nimm nicht die Handschuhe ab, während ich nicht da bin. Stell nichts Dummes an. Das ist es nicht wert!"

    "Du kennst mich doch ...", meinte Callindor schelmisch und erwartete, dass Tolan wenigstens etwas bessere Laune bekäme, doch dessen Blick wurde nur noch finsterer und abweisender.

    "Eben drum ...", flüsterte er kaum hörbar, als er schon halb das Zimmer verlassen hatte.

    Manchmal war ihm sein Gehilfe sehr fremd. Besonders, wenn dieser sich so sonderbar aufführte, als wüsste er über etwas Bescheid, worüber er Callindor noch nicht in Kenntnis gesetzt hatte. Nachdem Tolan die Tür geschlossen hatte und sich eine erdrückende Stille anschickte, sich bis in alle Ritzen auszubreiten, fand der Innopriester wieder zurück zu natürlichen Artikulationen und entschuldigte sich formell für Tolans ungebührlichen Auftritt.

    "Und nachdem das nun geklärt wäre, erzähl mir etwas darüber, wie du die Schwerter bearbeitet hast. Wie ist deine Pilgerreise verlaufen? Es scheint mir nämlich, dass es noch ein Weilchen dauert mit deinem Bürgerwehrler ..."
    Geändert von Callindor (12.04.2013 um 15:32 Uhr)

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    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil nickte.
    "Kann`s ihm nicht verübeln... die Schwerter sind schwer, selbst für meine Verhältnisse."
    brummte der Nordmann, und ärgerte sich einmal mehr über diese unerfreuliche Nebenwirkung der verschiedenen Erzsorten untereinander.
    Er entschloss sich, auf das Thema nicht weiter einzugehen, sondern lieber auf Callindors Fragen zu antworten.
    Anstatt sie eine nach der anderen abzuarbeiten, entschloss sich der Nordmarer gleich einen knappen Reisebericht abzuliefern.
    "Was meine "Pilgerfahrt" angeht...
    Ein Freund von mir und ich haben uns ein Schiff gesucht, welches die Fahrt von hier nach Vengard unternimmt. Die Überfahrt hat ein paar Wochen gedauert, aber schließlich sind wir in der Hauptstadt gelandet. Von da aus sind wir über den Ostpass, genau nördlich von Vengard weiter nach Nordmar gezogen.
    Es ist beinahe schon seltsam, wie ruhig es auf dem Festland war. Kein Zeichen von Gefahr weit und breit, aber es lag eine gefährliche Spannung in der Luft... wie die Ruhe vor dem Sturm wenn man so will...
    In Nordmar angekommen führte ich meinen Begleiter auf den mir wohlbekannten Pfaden direkt zum Hammerclan.
    Kann nicht wirklich behaupten, dass wir herzlich aufgenommen wurden - die Clanler haben immernoch sehr wenig Liebe für Außenseiter übrig, und da ich es vorgezogen habe auf die Insel zu ziehen anstatt weiter mein Leben der Verteidigung des Clans zu widmen..."
    Silmacil seuftste einmal frustriert, fing sich aber schnell wieder.
    "Tja... glücklicherweise war mein Wort bei den Nordmännern immernoch was wert.
    Wir sind in meiner alten Hütte im Clan untergekommen, und ich nutzte mein dort zurückgelassenes Werkzeug, um die Halbedelsteine in die richtige Form zu bringen, während ich mit dem Clanlord darüber stritt, ob ich immernoch zugang zur Mine habe oder nicht.
    Schließlich konnte ich mich durchsetzen, und habe in den tiefen des Hochofens die notwendigen Änderungen an den Klingen vorgenommen.
    Beinahe augenblicklich haben wir uns dann auf den Rückweg hierher gemacht.
    Mein Freund und ich deckten uns mit Vorräten und einigen örtlichen Spezialitäten ein - du bekommst nirgends sonst so guten Schnaps wie in Nordmar - und machten uns schnell auf den Rückweg nach Vengard. Das mag hastig erscheinen, aber mir gefiehl die Stimmung in den Clans ganz und gar nicht.
    Sie sind angespannt und nervös, so als würden sie nur darauf warten, das etwas schlimmes passiert. Keine gute Zeit für unwillkommene Gäste...
    Wieder in Vengard nahmen wir das nächste Handelsschiff nach Thorniara und kamen wenig später unbeschadet wieder hier an."
    schloss Silmacil seinen Bericht.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor nickte dann und wann, doch wie schon bei Lopadas, ermüdeten ihn lange Reden mittlerweile sehr schnell. Das Thema vermochte durchaus interessant zu sein, doch schon bei der Hälfte hatte er heillos den Faden verloren und fragte sich eher, wo denn dieser Milizer abgeblieben war.

    Da er wie angemerkt nach der Hälfte geistig abwesend war, fiel ihm auch kein passender Kommentar dazu ein und so werkelte Callindor an einer am besten höchst unverfänglichen, allgemeinen Antwort, ohne unhöflich zu wirken. Zum Glück jedoch wurde sein Vorhaben durch das heftige Donnern an die Türe beendet und nach Silmacil so frei war, zu öffnen, stand ein schnaufender Bürgerwehrler vor ihnen, der sogleich anmerkte, dass *ihn* dass das Doppelte als sonst üblich kosten würde.
    Silmacil nickte notgedrungen, dankte für die Dienstleistung und komplimentierte den Milizer hinaus.
    Mit geübtem Griff legte der Schmied die beiden Waffen auf den Tisch und Callindor sah die bearbeiteten Kristalle in ihren Sockeln sitzen, wo sie vorher nur Schmucksteine in einem seiner Kästchen waren. Eine sehr liebevolle, gewissenhafte Arbeit und Callindor gratulierte zu diesem Erfolg.

    Silmacil bedankte sich für das Kompliment und erzählte noch etwas über die Schwierigkeiten, mit denen er bei der Hitze unten beim Erzofen zu kämpfen gehabt hatte. Einer der Kristalle wäre ihm um ein Haar ins Schmiedefeuer gefallen und für immer verloren gewesen.

    "Wirklich sehr beeindruckend und wie gesagt, werde ich dir gerne dabei helfen, deine Schwerter mit einem Segen des Lichts auszustatten."

    Ohne sich irgend etwas dabei zu denken, streifte Callindor seine Handschuhe ab und befühlte die glatten Oberflächen der Kristalle. Es fühlte sich so einfach an und in seinem Kopf reifte schon die passende Vorgehensweise. Es war quasi alles schon zu perfekt. Welch Wunder er damit kreieren könnte ...

    Es schepperte. Reinheit der Magie. Jemand rüttelte an ihm und warf mit Worten um sich. Was für eine wunderbare Handwerkskunst. Jemand versuchte, seine Hände von den so kunstvoll gefertigten Schmucksteinen zu heben, ziehen, ja beinahe gewaltsam zu reißen.

    "Callindor, lass los!"

    "So wunderbar. Welche Macht ..."

    "Ich sagte, du sollst sie los lassen ..."

    "So funkelnd ... schwarz ... kalt ..."

    "Lass los!"

    Tolan hatte Callindor in so einem Ton angebrüllt, dass jedem Magier sofort klar war, dass hier nicht nur mit Worten, sondern auch mit Magie gehandhabt wurde. Der Bedienstete hatte so eine Gewaltigkeit in seiner Stimme, dass sogar die Fensterscheibe einen Riss bekommen hatte. Ganz zu Schweigen von Silmacils Anwesenheit, dem das Ganze wohl sehr suspekt vorkommen musste.
    Callindor verstand gar nicht, weshalb Tolan und Silmacil so ein Gesicht machten. Wo kam Tolan überhaupt so aus dem Nichts her? Der Schmied war gerade dabei, von seiner Pilgerreise zu erzählen, wie sie nach Vengard reisten und dann über den Pass und wie alles so friedlich war, und ... und ..."

    Was hatte Silmacil noch gesagt? Hatte er noch etwas gesagt? Sein Kopf schmerzte und er konnte sich nicht mehr erinnern.

    "Ich habe dir doch gesagt, du sollst sie nicht ausziehen!"

    Callindor lächelte, verstand noch immer nicht, worum es hier überhaupt ging.

    "Wovon redest du denn, Tolan? Silmacil war gerade dabei, von seiner Reise zu erzählen ..."

    Erst da fiel ihm auf, dass die Schwerter, die der Nordmarer gefertigt hatte, vor ihm auf dem Tisch lagen. Wie kam das? Hatte Tolan sie dem Milizer abgenommen und mitgebracht? Und wieso hatte er seine Handschuhe ausgezogen? Ja sicher, um sich die Arbeit Silmacils anzusehen, nur hätte er das nie und nimmer in seinem Zustand gemacht. Oder hatte er es bereits gemacht?

    Erneut schmerzte sein Kopf und Callindor rieb sich die Stirn, wie es auch Tolan fast zeitgleich tat.

    "Ist schon gut, Callindor. Alles kommt wieder in Ordnung. Ruh dich aus ..."

    Wie ein Invalide wurde der Innosmagier zum Bett geleitet und ließ es ohne Murren mit sich machen.

    "Was ist denn passiert ...?", fragte Callindor seinen Bediensteten Tolan, doch dieser streichlte ihm nur das Haar und bettete ihn zur Ruhe.

    "Nichts ist passiert, schlaf jetzt. Ich wache über dich, keine Sorge."

    Callindor nickte nur und schloss die Augen.
    Nur noch im Halbschlaf hörte er Tolan, der etwas zu Silmacil sagte.

    "Es tut mir Leid, aber dein Wirken war vergebens. Callindor hat die Schwerter in seiner Unachtsamkeit *verflucht*. Du wirst sie nie verwenden, geschweige denn anfassen können. Das kann ich leider nicht zulassen. Stell keine Fragen zu Dingen, zu denen ich dir keine Antworten geben kann. Es ist geschehen und nichts wird daran mehr etwas ändern können. Deine Waffen werden diesen Raum nie wieder verlassen."

    "Geh, du kannst hier nichts mehr tun. Und solltest du dich weigern, werde ich alle nötige Gewalt anwenden, zu der du mich zwingst. Einem Gegner wie mir bist du noch nicht begegnet, also warne ich dich vor. Leg dich nicht mit mir an. Ich meine es nur gut mit dir. Hake dein Vorhaben als gescheitert ab und geh."
    Geändert von Callindor (12.04.2013 um 16:24 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #197
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Es kam so überraschend, dass der Nordmann zunächst gar nicht verstand, was eigendlich los war.
    Im einen Moment strich Callindor noch mit seiner Hand über die Kristalle, im nächsten Moment schien er wie ein einer Trance versunken... oder doch eher in einem Fiebertraum.
    Er murmelte, zitterte, schien gar nicht mehr richtig hier zu sein.
    Tolan, welcher an der angelehnten Türe gewartet und wies schien beobachtet hatte, stürmte das Zimmer und riss dabei aus versehen einen der nahe an der Tür stehenden Tische um.
    Es schepperte und klirrte, als das darauf liegende Geschirr wie zum Beispiel Tintenfässer und Kerzenhalter zu Boden fiehlen, doch weder Tolan noch Callindor schienen es auch nur zu bemerken.
    Beinahe gleichzeitig waren Silmacil und Tolan bei Callindor, um ihm zu helfen wie irgendwie möglich, doch Tolan stieß den Nordmann beiseite.
    In der Hitze des Momentes und seiner Verwirrung - denn damit hatte Silmacil nun wirklich nicht gerechnet - versuchte er noch einmal zu Callindor zu kommen um ihm zu helfen, doch Tolan stieß ihn erneut so energisch weg, dass er Silmacil dabei eine blutige Nase schlug.
    Doch noch nicht einmal das schien er wirklich mitzubekommen, wie besessen saß er neben Callindor, rüttelte ihn, rief ihn, schrie ihn an, als ob Beliar persönlich von den beiden Besitz ergriffen hätte.
    Endlich schien Callindor zu reagieren, desorientiert blinzelte er die beiden Männer an, stammelte scheinbar unzusammenhängende Wortfetzen mit leiser rauer Stimme, ehe er langsam wieder zu klarem Bewusstsein zu kommen schien und von Tolan zum Bett getragen wurde.

    Zornig und verwirrt, vor allem aber besorgt schritt Silmacil kurz hinter den beiden her, unschlüssig wie er helfen sollte bei diesem Vorgehen, welches weit außerhalb dessen lag, was er gewohnt war. Nur eine einzige Erfahrung seines Lebens schien hiermit vergleichbar, als seine Freundin verzweifelt gegen den geistigen Griff eines Dämonen angekämpft hatte...
    Nachdem Callindor im Bett lag, und Silmacil sich sicher war, nichts mehr für ihn tun zu können, wollte er sich bücken um die Schwerter mitzunehmen und den Magier ruhen zu lassen, doch Tolan fuhr dazwischen.
    "HALT"
    schrie er den Nordmann an.
    "Es tut mir Leid, aber dein Wirken war vergebens. Callindor hat die Schwerter in seiner Unachtsamkeit *verflucht*. Du wirst sie nie verwenden, geschweige denn anfassen können. Das kann ich leider nicht zulassen. Stell keine Fragen zu Dingen, zu denen ich dir keine Antworten geben kann. Es ist geschehen und nichts wird daran mehr etwas ändern können. Deine Waffen werden diesen Raum nie wieder verlassen. Geh, du kannst hier nichts mehr tun. Und solltest du dich weigern, werde ich alle nötige Gewalt anwenden, zu der du mich zwingst. Einem Gegner wie mir bist du noch nicht begegnet, also warne ich dich vor. Leg dich nicht mit mir an. Ich meine es nur gut mit dir. Hake dein Vorhaben als gescheitert ab und geh."
    rief er mit bebender und befehlender Stimme.
    Silmacil, welcher schon durch dessen vorheriges Verhalten unter großer Spannung gelitten hatte wurde nun langsam ernsthaft wütend.
    "Drohe mir nicht, Tolan."
    donnerte er zurück.
    "Wohin ich gehe, und wohin ich meine Sachen nehme ist meine Sache und niemandes anderen!"
    rief er mit unterdrückter Wut, aber in Rücksicht auf Callindors Zustand erheblich leiser als zuvor.

    "GEH!"
    bellte Tolan ihn an, und Silmacil spürte dessen Willen wie eine gewaltige Druckwelle gegen seine Schläfe branden.
    Instinktiv wiedersetzte sich der Nordmann dem Zwang, wollte seinen eigenen Willen sammeln um sich dem Sturm entgegen zu werfen.
    Bedrohlich baute er sich vor Tolan auf, bereit ihm einen wohlverdienten Kinnhaken zu verpassen, doch tief in seinem Inneren spürte er, dass der Diener aus ehrlicher Überzeugung handelte.
    Der Nordmann vermochte nicht zu sagen, ob der Zauber - denn was anderes sollte es sein - des Dieners seinen Willen durchbrochen hatte, oder ob eigene Erkenntnis ihn dazu bewegte, seinen instinktiven Trotz gegen den Befehl zurück zu halten, doch nachdem die erste Sekunde verstrichen war, gab der Nordmann seinen instinktiven Wiederstand auf.
    "Ich werde gehen... weil ich deinem Urteil vertraue.
    So gern ich dir auch eine reinhauen würde... Callindor braucht dich.
    Ich bete, dass es ihm bald besser geht, und einer von euch mir erklähren kann, was hier vor sich geht."
    brummte der Nordmann, und wandte sich zur Tür.
    Immer mehr Rätsel bauten sich in diesem Raum auf, und der Nordmann würde Antworten finden.
    Er würde seine Schwerter zurück bekommen, und die beiden zur Rede stellen. Doch nicht heute. Erst musste Callindor genesen, danach war immernoch Zeit, eine Erklährung und die Herausgabe seiner Sachen zu verlangen. Silmacil hoffte nur, dass es eine gute Erklährung werden und sich ultimativ alles zum Guten wenden würde.

  18. Beiträge anzeigen #198
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    „Wir sind noch nicht ganz fertig geworden“, meinte Florence zur alten Fischerin entschuldigend. „Aber ich denke, dass wir es morgen zu Ende bringen können.“
    „Ah, meine Liebe, ihr seid zu gütig. Hetzt euch nicht! Wir wohnen hier schon so lange, auf einen Tag oder zwei kommt es gar nicht an. Wir sind euch so dankbar – nicht wahr?“ Die Frage war eindeutig an ihren Mann gestellt, der nur griesgrämig schaute und dann nickte. „Möge Innos euch schützen.“
    „Und euch!“
    Damit verließen die beiden Stadtwachen das Hafenviertel und begaben sich in Richtung Bastion. Heute hatten sowohl Geoffrey als auch sie beschlossen, nicht in ihrer Stadtwachenkleidung zu arbeiten, sondern stattdessen in ihren einfachen Kleidungen, weil es mit diesen einfacher war, auf dem Gerüst zu arbeiten. Nur die Schwerter hatten sie beide nicht abgelegt. Sie musterte kurz das wenig genutzte Schwert an Geoffreys Gürtel. Er war stolz und ehrgeizig, doch bislang hatte er den Schwertkampf nur ansatzweise erlernt.
    Wie viel Hilfe würde er mir in einem Kampf bringen? Vermutlich gar keine, wenn er mich nicht sogar behinderte. Sie schmunzelte. Jeder fängt so an. Wenn ich an mein Training mit Freeze zurückdenke, dann graust es mir.
    „Ich hol mir etwas vom Markt“, meinte Geoffrey wenig überraschend. Wenn er Markt meinte, meinte er vor allem die Marktschänke, in der er sich allzu gerne begab. Vermutlich mit der jungen Schankwirtin flirte, so wie er es allzu oft tat, wenn er meinte Florence würde es nicht mitbekommen „Magst du mitkommen?“
    Florence schüttelte den Kopf. „Ich wollte noch etwas mit dem Schwert üben, bevor wir nachher unsere Patrouille antreten.“
    Geoffreys Augen glitzerten vor Freude, als er von dannen zog und Florence dann alleine zur Bastion lief. Anstatt dort jedoch hineinzugehen, verblieb sie in ihrer lockeren Kleidung und begab sich zum Training. Sie hatte nicht so viel zeit, weshalb sie auch nicht des Bucklers bedurfte, der sich in ihrer Truhe befand. Sie nahm eine abwehrende Position ein, Beine breit genug und die Schwerthand auf Höhe ihres Gesichts, dann vollzog sie den ersten Schlag nach vorne und begann so mit ihrem Training.

  19. Beiträge anzeigen #199
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Anscheinend hatte auch Argaan unter dem langen Winter gelitten, selbst wenn das Wetter hier milder war als in Myrtana, wo sie ja nun den Winter verbracht hatte. Als sie vom Schiff gegangen war, war sie gleich in Baustellen gestolpert, es wurden im Hafenviertel Häuser repariert, wie es schien. Ein wenig fragte sie sich doch, wie Schwarzwasser mittlerweile aussehen mochte, aber sie entschied sich gegen den direkten Weg zu den Sümpfen über Stewark und durch den Orkwald. Es mochte nicht schaden, sich vielleicht mal in Setarrif umzuhören oder das Kastell mal zu besuchen. Alles in allem gehörte ja auch der Tod zum Leben, und wer kannte sich damit besser aus als die Schwarzmagier des Zirkels, wie sie sich wohl selbst nannten? Vielleicht erwischte sie diesmal auch einen, der kein Scherzkeks war. Nein, da tat sie Black unrecht, er war nett gewesen, und er hatte ja nichts dafür gekonnt, dass der mysteriöse Geheimgang im Speisesaal in den Speisesaal geführt hatte.

    Diese Neugier, wie es wohl denen gehen mochte, die sie kannte, und auf ein erhellendes Gespräch im Kastell, machten ihr Beine. Betont stützte sie sich auf den Wanderstab, um den nicht noch loszuwerden. Diese Leute hier hatten den einzigen Hafen, sie musste nun einmal die Stadt durchqueren. Da wollte sie keine unnötigen Scherereien, also war es eben ein Gehstock. Mal davon abgesehen, dass es auch für die Stadtwachen eine unnötige Maßnahme wäre, ihr den Stab abzunehmen, um ihn ihr beim anderen Tor zurückzugeben. Zumindest Proviant hatte sie noch und konnte sie zur Not finden.

  20. Beiträge anzeigen #200
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Für euch interessiert sich wohl keiner, nicht wahr? Wo sind eure Wachen, wenn ihr sie braucht? Wo sind sie, wenn ihr am verhungern seid? Armes Volk, waren die Leitgedanken Rafiks, als er sich verhüllt zum Armenviertel schlich. Der Schock nach der Aktion am Hafen hatte lange angehalten, sodass er sich zurückgezogen hatte und einige Tage mit nichts verbracht hatte. Er fühlte sich nun aber wieder sicher und wollte ein wenig erkunden, die Stadt kennenlernen und einen besseren Zeitpunkt hätte er sich kaum wünschen können. Nachts fühlte er sich geborgen, nicht gnadenlos ausgeliefert wie es am hellen Tag war.

    Kurz vorher schlich er noch durch Hinterhöfe und hatte im Schutz der Dunkelheit alte Kleidung geklaut. Sie war sauber, aber durch ausgebleichte, braune Farbe schien er ziemlich arm zu sein. Die Landarbeiterkluft lag versteckt in einem kleinen Gebüsch, welches er sicherlich nicht wieder finden würde. Ein wenig Erde schmierte er auf die neu ergatterte Kleidung, etwas ins junge Gesicht und in die Hände, schließlich wollte er wirklich wie ein armer Bettler wirken. Seinen kleinen Geldbeutel hatte er bewusst beim Tavernenwirt geleert. Einige Münzen im Vorraus begrüßte dieser sehr und Rafik hätte das verräterische Klimpern im Armenviertel gestört. Unauffällig ging er langsam, müde aussehend an den Wachen vorbei und fühlte den herablassenden Blick auf sich, die Ansicht er sei nur Abschaum.

    Wartet nur, eines Tages bricht die Vergeltung über euch ein und wenn es meine Klinge ist, die in eurem Blut badet
    , war seine einzige, innere Antwort. Angekommen im dreckigsten Viertel der Stadt musste er staunen und musterte seine Umgebung genau. Schmutz und Müll, kaputte Straßen, all dies gab es hier zu genüge und Diebstahl und Mord schienen in der Luft zu liegen. In engen Gassen lagen zusammengerollte Gestalten, kaum Fetzen Stoff auf dem Körper und abgemagert. Gleichzeitig fühlte er wie die Schatten um ihn herumschlichen, auf einem unbekannten Weg zu einem unbekannten Ziel. Rafik fühlte sich unwohl, aber wenn der gute Teil des Volkes über nichts Bescheid wusste, dann vielleicht der schlechte, korrupte Teil.

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