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    Rang 4: Wassermagierin.................... Skills (3/8): Akrobatik I, Stab II
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    Yasmin D'Ahara ist offline
    »Warum habt ihr das getan? Warum habt ihr mich heraufgeholt? Warum? Nun werde ich genauso dahingerafft werden wie all die anderen hier in dieser Stadt? Warum musstet ihr mich retten? Warum? Warum? Warum?«,

    schrie Yasmin D'Ahara voller Wut, Zorn und Enttäuschung, stampte auf den Boden und heulte, wie ein kleines Kind, dass frau den Lolli geklaut hatte. Es war aber auch zum Heulen, sie hatte dem tristen, sinnlosen und gottlosen Leben entkommen wollen, dass eh keinen Sinn hatte, kein Ziel, keine Bedeutung. Es war einfach nur eine Existenz, die beendet werden musste und sie hatte es beenden wollen. Aber nicht mal so viel Ehre wurde ihr gegönnt, ihr Streben auch durchziehen zu können, stattdessen wurde sie gerettet, nur um später durch Orks sterben zu müssen. War das besser, war es besser, als Trinkgefäß zu enden denn als matschiger Fleck? Aber vor allem, wer waren diese Männer, denn es war zum ersten noch einer hinzugekommen, die diese Dreistigkeit gehabt hatten, sie wieder auf die Mauer hinaufzuziehen? Wofür hatten sie das überhaupt gemacht und damit riskiert, von einem Orkpfeil durchbohrt oder von einem Orkgeschoss zermatscht zu werden.

    Aber sie lebte noch und das war das Schlimmste, was sie sich derzeit vorstellen konnte. Sie wollte lieber tot sein als leben und nun war ihr Selbstmordversuch vereitelt worden. Sie überlegte sich, die beiden Männer einfach abzufackeln, überlegte es sch noch einmal und entschied sich schließlich, sie einfach nur anzuschreien:

    »Warum habt ihr das getan, ihr dreckigen Ungeziefer? Kann eine Frau noch nicht mal in Würde sterben? Soll ich wirklich als orkisches Trinkgefäß enden? Redet, warum habt ihr das getan?«

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ehrengarde Avatar von Inorel
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    Inorel ist offline

    Im Belagerungsring

    "Hm." Inorel ließ die Luft in seinen Lungen mit einem schweren Seufzer entweichen und starrte auf den dampfenden Brei, den er mit einem alten Holzlöffel in sich hineinschaufelte. Zweifelsohne hatte er auch schon einmal besser gegessen. Nichtsdestotrotz war der Söldnerführer davon überzeugt, da ein kulinarisches Meisterwerk vor sich zu haben: "Wohlschmeckend und nahrhaft - alles, was der Söldner von heute braucht.", mit diesen Worten hatte der Feldkoch eine Kelle des zähflüssigen, braunen Essens in Inorels Schale gefüllt. Und wenn der Feldkoch so etwas sagte, dann musste ja schließlich was dran sein, oder? An der Oberfläche seiner Mahlzeit erblickte er nun ein Stück Fleisch - endlich! - und irgendwo schamm auch noch ein Stück einer Rübe herum. Das sagte zumindest sein Kamerad Ken, aber wahrscheinlich verhielt es sich mit dem Gemüse in seinem heutigen Abendessen so ähnlich, wie mit dem Monster von Loch Ness: Jeder redete davon, aber niemand hatte es je zu gesicht bekommen.
    Inorel schluckte einen weiteren Löffel hinunter und blickte auf seine Stiefel. Nass waren sie, genau wie das Gras, auf dem seine Füße ruhten. Noch immer konnte man den Regen, der seit gestern Abend auf das orkische Heer geprasselt war, richen. Hier, vor Vengard, hatte er seine ganz eigene Note. Der Armbruster schluckte nochmal, dann legte er den Löffel in die nun leere Schale und brachte diese zurück in die Feldküche.

    Wieder vor dem Zelt angekommen, konnte man immer noch etliche fliegende Gesteinsbrocken und hier sogar eine Kuh oder ähnliches Vieh erspähen. "Hier kommt die Betty... und da die Magda... und das ist die Jennifer.", kommentierte ein junger Söldner mit braunem Haar die fliegenden Rinder. Inorel grinste. Humor hatten sie, das musste man seiner Truppe lassen. Zwar hatten die verteidiger der Hauptstadt das Feuer mittlerweile erwidert, doch hatte sich das Heer daraufhin noch ein Stück weiter zurückgezogen, um auch vor gelegentlichen Glückstreffern gefeit zu sein. Die einzigen, die jetzt noch etwas zu befürchten hatten, waren die Mannschaften der Katapulte. Aber hey - so war das Leben. Und je schneller die Katapulte eine Bresche in die Mauern schießen konnten, desto schneller würde man die Hauptstadt einnehmen und die gegnerischen Geschütze unschädlich machen. So betrachtet lag es also nur im Interesse der Katapultbesatzungen, die Schlagzahl zu erhöhen.
    Inorel seufzte nochmal. Er schloss die Augen, sodass die Bilder der unter Beschuss stehenden Stadt für einen Moment verstanden und er nur die Schreie, der Katapultmannschaften und das anhaltende Trommeln der Orks wahrnehmen konnte. Drum-Bumm. Drum-Bumm. Dieses vermaledeite Trommeln! Anfangs hatte es durchaus für eine Gänsehaut bei den Angreifern gesorgt und auf die Verteidiger wahrscheinlich äußerst demoralisierend gewirkt, doch mittlerweile fühlte er sich selbst davon genervt. Die nie abreißende Geräuschkulisse störte ihn sogar beim Schlafen! Er wusste zwar nicht, wie es seinen Männern dabei ging, doch kämpften ausgeruhte Söldner bekanntlich am besten. Überhaupt, wie lange sollten sie eigentlich noch untätig in sicherer Entfernung von der Hauptstadt lagern und sich den größten Teil der Zeit um die Ohren schlagen. Inorels Blick schweifte gen Norden, wo er das Zelt des Kriegsherren ausmachen konnte. Nach einiger Überlegung rang er sich dazu durch, dem Anführer des Regiments einen Besuch abzustatten - schließlich gereichte es allen zum Vorteil, wenn der Söldnerführer genau darüber informiert war, wohin er die Söldner führen sollte. Langsam setzte der Schütze sich in Bewegung. Noch kannte er zwar nicht mehr als den Namen des Kriegsherren, doch wenn die Banner mit der flammenden Faust zu ihm gehörten, dann hatte er bereits eine Vorahnung, mit welcher Sorte Orks er es gleich zu tun bekommen würde - nicht ohne Grund befand sich seit der verlorenen Schlacht um Khorinis das Brandmahl dieser Faust auf seiner linken Schulter. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er an die Szene in der halb zerstörten Hütte auf Khorinis dachte. Naja, vermutlich wäre die richtige Wortwahl die halbe Miete.

  3. Beiträge anzeigen #103
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Dieses Bild würde ihm noch Tage- oder eher Nächtelang nachgehen. Es war ein schrecklicher Anblick. "Lass uns die Eminenz holen, ich glaube sie hilft den Verletzten im Lazarett, lass uns gehen" meinte Shibuhya. Daryn nickte nur und die beiden machten sich auf den Weg zum Lazarett. Auf dem Weg dahin musste er an seine eigene Verletzung denken, eine offene Wunde am Arm in die man eine Goldmünze hätte hinein stecken können. Sie beeilten sich.

    Nach dem kurzen Fußmarsch kamen sie am Lazarett an, das so schon voll war, was würde passieren wenn die Orks versuchten die Mauer zu stürmen? 15 Verletze auf einen Heiler? Doch darum ging es ja im Moment ja nicht, sie suchten Françoise und die Novizen fanden sie dann auch. Sie war gerade dabei, eine Wunde zu heilen. Es dauerte nicht lange da war die Wunde auch schon zu, genauso wie es beim Diener Innos' auch war.

    "Innos zum Gruß Eminenz!" meinte Shibuhya "Wir haben einen Mann gefunden der zuerst seine Frau umgebracht hat und sich dann erhängt hat! Könntet ihr die Leichen segnen und sie dem Feuer Innos' übergeben?"

  4. Beiträge anzeigen #104
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Berann blickte der Frau in die Augen, er hatte noch nie gesehen, dass weibliche Wesen so wild werden konnten. Irgendwie gefiel es ihm, er musste grinsen, tortz der Situation.
    Nun wollte sie wissen, warum sie von dem Anderen und ihm gerettet worden war, schrie die halbe Mauer zusammen, so dass sich immer mehr Leute ihnen zuwandten. Berann warf einen Blick auf den anderen, welcher ihn ebenfalls kurz ansah und schüttelte den Kopf. Dann trat er einen Schritt näher an die Novizin heran und gab ihr zu verstehen, dass sie schweigen sollte. Ernst blickte er mit seinen weißen Augen durchdringend in die ihren und sprach mit ruhiger, Stimme.

    >> Die Anspannung hier ist schon groß genug, meine Liebe. Wir alle stecken hier in der Scheiße, nicht nur du. Wir alle müssen damit klarkommen, lernen damit umzugehen. Das solltest du auch. Glaube mir, wegrennen nützt dir nichts. Und stellst du es dir schön vor, dort unten zu verrotten, außerhalb der Stadtmauern; wie jeder sieht, wie die Raben dir die Augen aus dem Schädel picken? <<

    Der Dunkle machte eine kurze Pause. Er glaubte zwar nicht, dass seine Worte derzeit bei der jungen Frau gehör fanden, sie hörte ihm warscheinlich gar nicht zu. Trotzdem fuhr er fort, beantwortete ihre Frage.
    >> Ich habe diesem großen Kerl da geholfen, weil es mir dieser ganze Dreck mit den Orks ohnehin schon reicht. Außerdem möchte ich hier nich tatenlos zusehen, wie Menschen Dummheiten begehen. Vielleicht wirst du's noch irgendwann verstehen, Novizin, vielleicht auch nicht. Es ist mir egal. Ich habe geholfen, dich zu retten als ich in der Nähe war. <<

    Die Frau hatte ihren Blick gesenkt, wirkte vollkommen abwesend als Berann endete. Er blickte den Mann neben sich an, er wusste nicht, was er nun tun sollte. Alleine lassen konnten sie die Novizin nicht, sicherlich war sie verstört und nach wie vor eine Gefahr für sich selber, alleine lassen konnte man sie derzeit nicht.
    >> Was machen wir jetzt mit dieser Verrückten hier? <<
    Geändert von Berann (31.07.2008 um 21:27 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Belagerungsring, Hauptzelt Faringregiment

    "So, die zum vorrücken gedachten truppen sammeln sich hier, die Bewegung im Heer kann schnell durchgeführt werden. Durch den stärker werdenden Regen, können die Morras nicht mal mehr sehen wo sie hinschossen! Mit ihren spielzeugen auf den Mauern trafen sie eh nur diejenigen die es verdient hatten, wer war schon so dumm sich in der reichweite der dinger aufzuhalten ohne den Himmel zu beobachten. Morras halt!" Brosh erklährte gerade seinen Offizieren, den Plan des ersten Angriffes. Sie würden sich in der Dämmerung bereit machen. Ein Trupp Morras, wird mit Fackeln, Schilträgern und Sklaven die die Masse vergrösseten aus dem Norden einen Scheinagriff starten. Währenddessen wird eine Schlagkräfigte Orktrupp die Westseite im Dunkeln und dem Schutz des Regens angreifen. Dort hatten sie eine annehmbare Schneise in die Mauer geschossen und auch einen Treffer am Tor gelandet.
    "Ich will dass alle vorbereitet sind, keine schläfrigen oder undisziplinierten, dürfen sich in der angriffseinheit befinden, der Angriff dient dazu erstmal mächtig Schaden in Mauernähe anzurichten. Häuser anzünden, auch wenn wenn es regnet, brennen die Innereien von solchen Morrahaushalten recht gut! Ich werde selbst mitgehen, wenn es brenzlig wird ziehen wir uns zurück, ausserhalb der Tore verteilen wir uns..." Brosh schaute auf, ein Morrasöldner war eingetreten und erhaschte dafür schon den ersten bösen Blick des Kriegsherrn.
    "Jä? Was zum Täufäl traibt diäch hir rain?" brachte der Überraschte Kriegsherr nur heraus und seine Hand war schon zur Peitsche geschnellt, bereit sie zu ziehen und den dämlichen Morra zu bestrafen.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #106
    Ritter Avatar von Mutton
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    Mutton ist offline
    "Hier wird rationiert und rationalisiert, Jungs"
    Der Oberlöffelschwinger mahnte immer wieder seine Gehilfen, bloß nicht zu viel auszuteilen. Er hatte Befehle erhalten, sich auch auf die längste Belagerung einzustellen. Und das tat er. Man vertraute ihm die Versorgung von hunderten von kräftigen Männern an, denn auf diesen alten Knochen konnte sich noch jeder verlassen. Alles war im Voraus geplant. Nicht das kleinste Details entging seiner Kontrolle. Fehlte dort mal eine Rübe, prügelte er sie notfalls aus jemanden heraus. Schuldige gab es überall. Aber hinter die Löffel hatten sie noch alle bekommen. Genau! Das war der Weg!
    "Rationieren und rationalisieren, Jungs!" Er widerholte sich so gern.
    "Jaja"
    Erwidertem ihm diese Jammerlappen von Arbeitern! Richtige Arbeit kannten sie doch nur aus Büchern, wenn sie denn lesen konnten. Hurtig preschte er durch die Reihen seiner Untergebenen. Ja, er liebte es. Draußen herrschte der Krieg und hier drinnen war er der Generall. Er gewann eine Schlacht nach der anderen. Ein großer General!
    "Ja, noch grö ö ö ßer!"
    Die Gehilfen ringsum lachten sich ins Fäustchen. Hatte der Alte doch schon wieder laut gedacht. Knurrend verabschiedete sich der glorreiche Feldherr und suchte für die nächsten paar Minuten das Weite.

    Jetzt war die rechte Zeit gekommen: Hastig schüppten sich ein paar Arbeiter die dünne, braungelbe Brühe in die Schüsseln. In rasanter Geschwindigkeit wurde selbst der letzte Tropfen herausgeleckt.
    "Schnell! Schnell! Ich glaube, er kommt gleich wieder."
    Einer musste immer Wache halten. Die nächsten waren an der Reihe.
    "Bei Innos, endlich was zu essen." stöhnte der eine auf, ehe er sich zu Mutton wandt.
    "Hey, lang ordentlich zu, Bruder!" forderte er diesen auf.
    "Ich mag zwar barmherzig sein aber deine Portion hau ich auch noch auf den Kopf."
    Eine weitere Aufforderung brauchte der ausgemergelte Mann nicht. Der Schüsselrand berührte seine Lippen. Sie brannten. Es war heiß. Die Brühe war viel zu heiß. Doch in diesem Moment war alles erträglicher, als noch länger in der Feldküche aushelfen zu müssen, ohne selber einen Happen abzubekommen. Gierig leckte man sich die Finger. Diesen Abend mussten sie alle nicht Hunger leiden.

    Für Mutton war seine Stellung als Küchengehilfe aber mehr als nur eine Garantie, die Tage über genug im Bauch zu haben. Scheinbar bemerkte niemand mehr, dass unter dieser seriösen, mit Flecken übersähten Schürze ein Sklave steckte, ein Glücksritter, der endlich seine Reise antreten durfte. Ab heute sollte es bergauf gehen, egal wie.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Ehrengarde Avatar von Inorel
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    Inorel ist offline

    Im Belagerungsring

    Inorel blieb eine Sekunde lang mit geöffnetem Mund stehen, während sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete, um die doch recht unverständlichen Worte des Kriegsherren zu einem verständlichen Ganzen zusammenzusetzen. Dieser Ork sprach die mit Abstand miserabelste Form der menschlichen Sprache, die der Söldner je gehört hatte! Während er also da stand, hatte er gelegnheit, die imposante Erscheinung von Brosh dar Urkma genauer unter die Lupe zu nehmen. Riesig war er, selbst für einen Ork, die langen, schwarzen Zöpfe und die pulsierenden Berge aus Sehnen und Muskeln trugen ihren Teil zu dem durchaus furchterregenden Anblick der Grünhaut bei. Jeder Bodybuilder hätte sich wohl die Finger nach so einem Körper geleckt.

    "Ich.", begann Inorel. "Bin Inorel, der Führer der Söldner. Ich bin hier, weil ich gerne wissen möchte, was wir Söldner tun sollen, wenn die Mauern nicht mehr standhalten."

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #108
    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    " Ich werde mit euch kommen, junge Novizen, weißt mir den Weg!" , "Ja eure Eminenz!" sagte Daryn, und Shibuhya trat mit der obersten Feuermagiern zuerst das Zelt. Der dichte Regen war mittlerweile zu einer Flut Adanos' angestiegen und die drei zogen die Kaputzen ihrer Roben auf. Sie machten sich auf den Weg zum Haus der Tragödie. Wenn Shib daran dachte, dann drehte sich immer wieder der Magen um, es war einfach zu schrecklich. Dieses Ereignis würde ihn in seinen Träumen verfolgen, und schlimmer noch, er würde sie immer wieder vor sich sehen. Er hoffte inständig, dass die Orks nicht schon angriffen, denn vorerst wollte er die Körper durch ihre Eminenz Francoise an die Flammen Innos' übergeben lassen.

    Der Regen prasselte auf seine Kaputze nieder und vermischte sich noch zusätzlich mit den Orktrommeln, dieser neue Rhythmus machte ihn nurnoch wütender, und er hasste die Orks umsomehr, seine Heimat anzugreifen und sie fast dem Erdboden gleich zu machen, das war grausam, und sie würden dafür bezahlen, dem war er sich sicher. Als sie am Haus angekommen waren drehte Shib sich zur obersten Feuermagierin um. "Hier ist es Eminenz! Seht selbst" sie traten ein, und Shib wurde es wieder flau. Sie waren unnötig gestorben, sie hätten noch ein langes Leben führen können, Innos würde das verstehen, denn er war gütig, und hatte einst selbst den Menschen zu seiner Nachfolge erwählt, er würde ihnen in seinen Hallen gütig und mitfühlend empfangen, sie waren für ihn den Märtyrertod gestorben.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    "Hmpf.." brachte Brosh nur heraus, als er sich in den Gesichtern seiner Offiziere vergewissert hatte, dass der Morra die wahrheit sprach.
    Dieser Morra sollte der Anführer der Söldner sein? Schreckliche Frisur, die Haare schafften es kaum seine abstehenden Ohren zu bedecken. Abgesehen davon... wo war die imposante Erscheinung, die einem Ork wenigstens nahekommende Statur, die selbst einen Ork beeindruckte, wo waren die mörderisch wirkenden Waffen, die zahlosen Narben aus geschlagenen Schlachten? Stattdessen stand hier ein häufchen Elend vor ihm, dessen einzige einigermassen Eindruck erweckende Eigenschaft von seinem Blick kam. Dieser war kalt, fast abweisend, sehr bedächtig. Ja vieleicht liessen sich Morras ja einzig von Augen beeindrucken, das musste sich der Kriegsherr merken.
    Widerwillig winkte er den Anführer seiner Söldner zum Tisch, auf dem der Schlachtplan war.
    "Erklähr ihm den Plan! Kein Bock dieser hässlichen Missgeburt etwas in seiner Sprache erklähren zu müssen!" meinte Brosh, der lieber endlich seinen Ritter fliegen lassen wollte, als sich mit Hühnerkacke wie Schlachtplänen abzugeben. Zwar war es eine Ehre für ihn, eine solche Streitmacht anzuführen, aber er hatte lieber den Überblick über alle die unter seinem Befehl standen und hasste es, wenn dauern neue Gesichter auftauchten, die behaupteten Befehle von ihm zu erwarten.
    Allerdings würde er sich noch um Tok'schock den Schamanen kümmern müssen. Der hatte sich um Brandgeschosse gekümmert, da war Brosh eine Idee gekommen, als ihm einer der Offiziere erklährt hatte, dass die Kadaver wenig wirkung hatten, wenn die Morras jene sofort abbrannten.
    Brosh hatte in seiner Kindheit nur einmal den Fehler gemacht brennendes Öl mit Wasser löschen zu wollen, den effekt wenn es entzündet wurde hatte er allerdings schon öfters beobachtet.
    Und in seinem Hirn war der Zusammenhang schnell gefunden, es regnete und es wurde etwas angezündet, das schaden anrichten sollte.
    Während der Offizier sich bemühte Inorel die Pläne genau zu erklähren, und dass er bei der Auswahl der Trupps gut aufpassen müsse, schliesslich sollen beim Scheinangriff hauptsächlich entbehrliche Truppen mitmarschieren und bei der sturmspitze nur fähige Männer, winkte Brosh einen Elitekrieger heran. "Geh zum Schamanen Tok'Schock, sag ihm, die Brandgeschosse können warten, solange es nass ist, ist es zu gefährlich sie zu entzünden. Stattdessen soll er die Tierkadaver mit gut brennbaren Materialen stopfen und tränken, die Morras die sie ihren Schaden eindämmen wollen, sollen eine nette Überaschung erfahren!" befahl er ihm, "Jawohl Kriegshäuptling, wird sofort gemacht!" antwortete der Urkma und war auch schon aufgebrochen.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Kämpfer Avatar von Danrius
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    Danrius ist offline
    Verrückt? Ja, das war Yasmin zur Zeit irgendwie schon. Wolte sich selbst von der Mauer stürzen...
    "Mhm... Ich denke mal, am besten wird es sein, wenn wir sie wegbringen. Weißt du wohin?", antwortete Dan dem anderen und sah ihn sogleich fragend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und verneinte. "Ähh... Dann schaffen wir sie am besten in's Lazarett. Dort wird man sich um sie kümmern, zumindest ist sie dort besser aufgehoben als hier.", erklärte der Anwärter, fasste Yasmin mehr oder weniger gewaltsam um den Arm und führte sie die Mauern hinab. Der andere Kerl stimmte zu und lief hinterher. Mittlerweile keifte und schrie die Novizin auch nicht mehr so, nein, fast bedingungslos ließ sie sich abführen.

    Als die Novizin schließlich im Lazarett war, ließ Dan sie mit dem anderen Kerl allein und ging wieder zur Mauer. Hier konnte er nicht viel tun, dort schon. Vielleicht war Jun ja auch da, und Dan war ja immer noch sein Schüler. Wenn der Gardist eine Aufgabe für ihn hatte, würde er sie gern erfüllen. Und wenn nicht, konnte er sich immer noch anderweitig nützlich machen, schließlich gab es zu diesen Zeiten immer etwas zu tun.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Françoise hatte sich die Hände gewaschen, während sie einem Novizen zuhörte, der mit Daryn ins Lazarett gekommen war. Die Botschaft hörte sie wohl, allein ihr fehlte der Glaube. Ein zurechtgerücktes Zitat, das sie vor langer Zeit einmal gehört hatte. Aber es passte in diesem Augenblick auf erschreckende Weise. Die Nachricht, dass jemand zuerst eine Frau, vermutlich die eigene Ehegattin, umbrachte und dann sich selbst war erschütternd. Wenn man es aber recht betrachtete, waren genau solche Dinge zu erwarten. Die Stadt war von Heerscharen umringt und in einer scheinbar aussichstlosen Lage gefangen. Mit einigen Gemütern ging es dann wohl durch. Leider, musste man sagen. Und so war die Priesterin den beiden Novizen gefolgt, da sie Françoise darum gebeten hatten, den Leichnamen den letzten Segen zu erteilen.

    Die Zauberin kniete neben den beiden toten Körpern nieder. Die Spuren der Gewalteinwirkung waren klar zu erkennen und es überkam die Priesterin ein Schauer bei dem Gedanken, wie verzweifelt der Mann gewesen sein musste, um so eine Tat zu vollführen. Sie seufzte leicht und erhob sich dann wieder.

    »Im Anbetracht der derzeitigen Situation bleibt keine Zeit, um sie an den entsprechenden Ort im Tempel zu überführen. Nicht bei der Gefahr, die von den Katapulten ausgeht. Bringt die beiden Leichname bitte vor die Tür. Legt Leinendecken unter sie und achtet bitte darauf sorgsam mit ihnen umzugehen.«

    Die beiden Novizen gehorchten und trugen zuerst die Frau und anschließend den Mann nach draußen. Françoise machte sich unterdessen Gedanken über ein letztes Gebet oder einen Segen. In ihrer Heimat war es verpönt, den Leichnam zu verbrennen. Er musste erhalten bleiben für das Leben nach dem Tod. Allerdings nahm sie die hiesigen Bestattungsrituale hin und sagte nichts weiter dazu. So sorgsam es ging, lagen die beiden Gestorbenen auf Leinentüchern, mit einer Ruhe auf den Gesichtern, die nur die Toten besitzen konnten. Françoise versuchte die Umgebung so gut es eben ging auszublenden und sprach einen kurzen Segen.

    »Innos, vergebe diesen deinen Gläubigen, dass sie in Angst und Verzweifelung den Tod suchten. Nimm dich ihrer an und geleite sie in dein Reich, auf dass ihnen Angst und Verzweifelung für immer genommen werden.«
    Im nächsten Augenblick entflammten die Körper in einem glühend heißen Feuer. Es war nicht mit dem zu vergleichen, was Françoise zuvor mit den Kadavern der Tiere getan hatte. Hier brannte das Feuer so stark, dass die beiden Körper augenblicklich verglühten und nur ein sanfter Hauch von Asche übrig blieb, der im Winde verwehte.
    Aber dieser Moment des Innehaltens wurde jäh unterbrochen, als ein riesiges Geschoss in unmittelbarer Nähe einschlug. Holzsplitter flogen umher, Dachziegel zerbarsten. Mit Mühe und Not retteten sich die drei Ordensanhänger hinter eine Hauswand und überstanden es unverletzt.

    »Wir können nicht länger hier bleiben.«

  12. Beiträge anzeigen #112
    Ehrengarde Avatar von Inorel
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    Inorel ist offline

    Im Belagerungsring

    Viel Zeit blieb Inorel nicht, sich mit dem Kriegsherren zu beschäftigen, denn der hatte bereits das Interesse an ihm verloren und einen seiner Offiziere angewiesen, dem Söldner die weitere Vorgehensweise zu erklären. Morgen würde sich das Heer im Schutze der Dämmerung bereit machen, Vengard zu erstürmen. Aus nördlicher Richtung würde ein mit Fackeln, Schilden und Sklaven als "Kanonenfutter" ausgestatteter Trupp auf die Mauern der Hauptstadt zustürmen. Dabei sollte es sich jedoch nur um einen Scheinangriff handeln, der Hauptteil des Regiments würde im Schutze der Dunkelheit von Westen her gegen Vengard vorrücken und durch eine Schneise in der Mauer in die Stadt gelangen. Mittlerweile hatte man fast alle Katapulte auf die Westseite der Stadt ausgerichtet, um dort weitere Lücken in die Mauer zu schlagen und die bereits bestehende noch zu vergrößern - sie würden ihre zahlenmäßige Überlegenheit schließlich nur dann ausspielen können, wenn sie auf möglichst breiter Front in die Stadt vordringen konnten, statt sich einer nach dem anderen durch ein winziges Loch zu zwängen. Ein wenig Sorgen bereitete Inorel zwar, dass es aufgrund der Dunkelheit und des beständigen Gegenwindes vom Meer keine Möglichkeit geben würde, den Angriff mit Bogenschützen zu unterstützen, doch war ihre Streitmacht zweifelsohne stark genug, um mit diesem kleinen Nachteil fertig zu werden.
    Nun lag es an Inorel, seine Söldner in zwei Gruppen aufzuteilen: Eine, die aus entbehrlichen Leuten bestand und für den Scheinangriff aus dem Norden verantwortlich sein sollte und eine weitere aus schlagkräftigen Männern, die den Angriff auf die Westseite der Stadt unterstützen sollte. Während er das Kommandozelt wieder verließ, dachte er für einen Moment daran, Faren in den entbehrlichen Trupp zu stecken, verwarf diesen Gedanken aber bald darauf wieder. Mit seiner Statur könnte der Schwarzhaarige im Kampf Gold wert sein.

    Während er durch das dunkle, nur hier und da beleuchtete Lager schlenderte - auch wenn man sich außerhalb der Reichweite der gegnerischen Geschütze befand, wollte man den Rebellen keinen Anhaltspunkt für eventuelle Ziele liefern, ein leises Pfeifen auf den Lippen und mit einem offenen Ohr für die Gesänge der Eulen und das Rascheln und Zirpen der anderen nachtaktiven Tiere, die sich zwar nicht zwischen der Hauptstadt und dem Belagerungsring, aber dafür offenbar zur Gänze unberührt von der Schlacht zeigten, entdeckte er eine einsam herumlungernde Gestalt. Oder besser gesagt: Deren Silhouette. Der Kerl war ungefähr so groß wie Inorel und schien relativ muskulös zu sein, doch war das nichts besonderes mehr - schließlich wimmelte es hier nur so von bestens ausgebildeten Kämpfernaturen. "Nix zu tun, wa?", fragte der Söldnerführer und fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten: "Da hinten, bei dem Lichtschein, befindet sich das Zelt mit der Feldküche. Geh da hin und mach dich nützlich, dem Essen nach zu urteilen, könnten die Hilfe gebrauchen.", befahl er, ehe er seinen weg fortsetzte.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Nachdem die beiden Leichen in Leinentücher eingebettet waren, benutze Françoise ihre Magie um die beiden Leichname zu verbrennen. Von den beiden war nur die Asche übrig geblieben, die aber sofort vom Wind davon getragen worden war. Als plötzlich das Geschoss einschlug, versteckten sie sich schnellstmöglich hinter einer Mauer, desswegen hatten sich auch nichts abbekommen. "Wir können nicht länger hier bleiben." meinte die oberste Feuermagierin. Ein letzter Blick auf den Platz an dem eben noch ein totes Ehepaar gelegen hatte, dann wandte sich Daryn an Françoise "Wir beide werden wohl wieder auf die Mauer gehen." "Gut!" meinte die oberste Feuermagierin. Die beiden Novizen verabschiedeten sich von der Magierin und machten sich auf den Weg zum Tor.

    Oben angekommen, lösten sie zwei Waffenknechte ab. Die beiden wären ja fast dort eingeschlafen. Die beiden Freunde spähten zu den Orks hinüber, doch sahen sie wegen des Regens fast nichts. Plötzlich kamen wieder zwei Steine angeflogen, die jedoch beide vor der Mauer landeten.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #114
    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    Shibuhya stand neben Daryn auf der Mauer und blickte in die Dunkelheit hinaus, er sah dort draußen die Gesichter der beiden Toten, die sie eben eingeäschert hatten. Es würde noch lage dauern, bis Shib sie vergessen würde. Der Regen hörte nicht auf, und das würde die Grünfelle hoffentlich beschäftigen, und den unausweichlichen Angriff hinauszögern, doch SHib hatte eine dunkle Vorahnung. Er wandte sich wieder an Daryn. "Das war schrecklich, niewieder will ich sowas vorfinden!" stieß Shib mit ersticker Stimme hervor. "Ich auch nicht mein Freund, ich auch nicht, am Besten ist, wir denken nicht mehr drüber nach, wir haben bisher getan was in unserer Macht steht, und werden es weiter tun!" sagte Darn fest, und drehte sich wieder der Nacht zu. Shib sagte nichts mehr, denn er wusste wieviel er bisher getan hatte, und würde es nocheinmal tun, wenn damit der Fall der Stadt aus den Möglichkeiten der Zukunft gestrichen würde.

    Der Regen konnte seiner Robe nichts anhaben, doch kam ein wenig Wasser durch die Öffnungen an den Armen und am Hals, doch das war ein vergleichsweise geringer Anteil, ganz im Gegensatz zu den Gardisten, die keine Kaputzen trugen und dem Wasser ungeschützt ausgesetzt waren. Vengard durfte nich fallen, diese Stadt war doch Shibs Heimat, alles was er hatte, das war hier, wo sollte er hin? Wovon sollte er leben? Er war nun den Tränen nahe, diese verdammten Bastarde wollten ihm alles nehme, aber sollten sie nur kommen, er würde mindestens einen in den ewigen Tod schicken!

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    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    Unaufhörlich feuerte die orkische Artillerie, als hätten sie unendlich von Kühen und noch mehr an Steinen in ihren großen, mörderischen Pranken. Jun wünschte niemanden solch Tage und Zeiten, wie sie alle in Vengard erleben mussten. Stündlich gab es Verletzte und Tote, Einschläge und Einstürze. Gar eine Irre die Selbstmord begehen wollte. Wahrlich keine Motivation für die tapferen Männer vorne. Der Gardist hatte schon Leute losgeschickt, um die arme Irre zu fesseln und ins Lazarett zu bringen, doch dann waren Danrius und ein Typ, den Jun irgendwoher kannte da. Der Anwärter hatte sich mal wieder bewehrt.
    Jun hatte den ganzen Tag über die Verteidigung organisiert und wie Wenda befahl alles erdenkliche organisiert, um bei einem Durchbrechen der Mauern gegen zu halten - selbst provisorische Straßensperren wurden in bestimmten Abständen angelegt und würden bei einem hereinstürmen Rückzugspunkte geben, bis Verstärkung nahen würde um den feind wieder aus Vengard zu treiben. Die Stellen an der Mauer die speziell beschossen wurden, würden wohl Hauptaugenmerk des orkischen Angriffs sein und dort würden die Orks gebührend mit ein paar Gemeinheiten und schlagkräftigen Truppen empfangen werden. Ebenso wurden an allen Toren noch einmal einige Dinge verbessert und auch da eine stramme Befehlslinie erstellt, die durchweg organisiert und mit jederzeit abrufbereiten Einheiten und Abwehrmöglichkeiten vorbereitet. Mit Innos im Herzen, würden sie den Orks keinen Schritt auf vengarder Boden gewähren.

    Gerade setze Jun im Wachhaus des Faringer Tores und setzte ein Schreiben auf. Nein, eher zwei Schreiben. Eines ging an Cobryn und war eine kurze Meldung zu den Truppen am Tor und das alles stand. Die andere sollte an Yinnesell gehen. Kein Liebesbrief oder dergleichen, sondern einfach ein knapper Brief, das es ihm gut ginge und sie in Innos vertrauen solle, denn er prüft sie alle in Vengard. Ebenso das sie bescheid sagen solle, wenn das Essen knapp wäre bei ihren und ihren Leuten wäre.
    Gerade schlug ein Fels auf der anderen Mauerseite ein und ließ den Tisch rütteln. Jun setzte einen Punkt und ging heraus. Wie durch ZUFALL lief gerade Danrius am Gardisten vorbei.

    "Anwärter Danrius! War gute Arbeit mit der Irren. Ich habe drei Aufgaben für dich.", sprach Jun und brachte den Burschen zum stoppen.
    "Der Brief ist für Cobryn. Es ist ein Lagebericht von Dringlichkeit für Cobryn - den überbringst du. Der andere ist für eine Frau die du wohl nicht kennst. Sie ist irgendwo im Hafenviertel und heißt Yinneselle..frag...frag...eine Dirne und sie wird dir sagen wo sie ist. Ich verlasse mich auf dich. Die letzte Aufgabe ist eine Trainingseinheit. Du wirst in Vengard als Bote umherlaufen, alle zehn Schritt schnallst du so schnell es geht deinen Schild vom Rücken und legst diesen an. Dann zwanzig schritt mit Schild laufen und dann wieder auf den Rücken schnallen. Beim Laufen mit Schild machst du mit deinem Schildarm Bewegungen wie beim Schattenboxen - verstanden? Gut! Für Innos! Und lass dich nicht erwischen.", wünschte der Colovianer und übergab Danrius die zwei Schriftstücke und ein lobendes Schulterklopfen.
    Geändert von Jun (01.08.2008 um 00:06 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Danrius
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    Danrius ist offline
    "Ich werde mein bestes geben, Jun!", gab Danrius stolz lächelnd wider und nahm die Briefe an. Er wusste das Vertrauen Juns zu schätzen, denn nicht jedem Anwärter wurde die Ehre zuteil, für einen Gardisten, ja, sogar für einen Adjutanten von General Wenda Botschaften zu übermitteln. Außerdem hatte Jun ihn für seine Gute Arbeit mit Yasmin gelobt, was ihn noch stolzer machte.
    Der Anwärter machte sich sofort auf den Weg. Als erstes wollte er zu Cobryn gehen, denn für das Hafenviertel war is ihm jetzt zu dunkel, zu zwielichtig. Es gab auch in diesen Zeiten Leute, die jemanden für ein vergammeltes Stück Brot umbrachten. Was heißt hier auch, gerade jetzt!
    Dan wusste, dass Cobryn in der Kaseren war. Zwar war er dem Paladin noch nie persönlich begegnet, doch oftmals hatte er ihn gesehen, und die Waffenknechte redeten in diesen Tagen auch viel. Zu viel, und Danrius mochte sich gar nicht ausmachen, was wäre, wenn sie den Orks in die Hände fallen würden.
    Während er auf dem Weg zur Kaserne war, machte er genau das, was Jun ihm als Training gegeben hatte. Nach zehn großen Schritten schnallte er sich den Schild vom Rücken ab, rannte zwanzig Schritte damit und machte die angesprochenen Bewegungen und schnallte ihn sich schließlich wieder auf den Rücken, im Laufen. Er schnaufte und sein Schildarm fühlte sich schon nach ein paar Minuten wie vor ein paar Tagen an. Aber es war gut und notwendig, dass sie das Training nicht aufgaben. Wann gab es eine bessere zeit, als sich jetzt an den Waffen zu üben? Jetzt konnte man sie gebrauchen, im Krieg, nicht in den Zeiten des Friedens.
    "Seid gegrüßt, Sir.", begrüßte Danrius Cobryn schließlich. In seinem hohen Tempo war er schnell bei der Kaserne angelangt, doch auch er hechelte und war bemüht, vor Cobryn Haltung anzunehmen.
    "Mhm?", murmelte der Paladin, der gerade über ein paar Schreiben saß. "Was willst du, ...?"
    "Danrius, Sir.", gab der Anwärter seinen Namen preis, während seine Atmung keinerlei Anstalten machte, sich zu beruhigen.
    "Okay, Danrius. Was möchtest du? Ich bin ziemlich beschäftigt, denn wir sind, wie du vielleicht schon gemerkt hast, im Krieg", lachte Cobryn sarkastisch und verbitter.
    "Sir, ich habe hier ein wichtiges Schreiben vom Gardisten Qel-Dromâ. Er hat mir die Aufgabe gegeben, es euch zu überreichen. Es ist ein Lagebericht von Dringlichkeit, hat er mir gesagt."
    "Gardist Qel-Dromâ sagst du? Nun gut, ich werde es mir ansehen. Abtreten!"
    "Jawohl, Sir!" Danrius salutierte und machte sich gleich wieder auf den Weg zu Jun, während er seinen Schild wieder auf- und abschnallte. Diese Aufgabe wäre nun erledigt.
    Geändert von Danrius (31.07.2008 um 23:59 Uhr)

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    Schwertmeisterin Avatar von Selara
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    Selara ist offline
    Die einen schossen auf die Stadt und die Anderen schossen vereinzelt zurück. Selara war einst eine Kriegerin gewesen, damals hätte sie das vielleicht noch verstanden aber heute wollte ihr das nicht mehr in den Kopf gehen.

    Es musste bereits schon fast Mitternacht sein und die Magierin war müde, war sie schon lange auf den Beinen und hatte auch in den vergangenen Nächten kaum geschlafen. Sie konnte kaum noch stehen, geschweige denn klar denken und so wollte sich Selara wenigstens etwas Ruhe gönnen aber dazu kam es mal wieder erst gar nicht.

    Eine junge Frau, kaum älter als sie selber wurde von einem Mann zu Selara gebracht, sie hatte wohl ein Splitter der mauer oder Ähnlichem getroffen und eine klaffende Wunde an ihrem Bein verursacht.
    Auf den ersten Blick, für einen Leihen, sicher keine schwere Wunde aber auch die konnte tödlich enden, wenn sie sich entzünden würde.

    Die Heilerin bat die junge Frau sich zu setzen und richtete alles hin was sie brauchen würde. Einige saubere Tücher, ein Eimer Wasser, eine Wundsalbe, die sie selber hergestellt hatte und etwas Verbandsmaterial. Mehr würde sie nicht brauchen und so machte sich Selara auch gleich an die Arbeit.

    Zu erst säuberte die junge Magierin die Wunde gründlich, mit einem sauberen Tuch und klarem Wasser. Danach sah sie sich die Wunde mal genauer an, sie war schon recht tief aber genäht musste sie nicht werden. Da Saphiria bereits schlafen gegangen war, was sie sich aber auch verdient hatte musste die Heilerin selber ran, damit hatte sie aber auch keine Probleme.

    Es war nunmehr so wieso die Zeit gekommen die Ausbildung ruhen zu lassen, bis sich zumindest die Lager wieder stabilisiert hatte. Saphiria konnte sich nun verteidigen und darauf war es der Magierin in erster Linie angekommen.
    Sicher würde sie weiterhin gerne bei den verwundeten helfen, Selara wollte mit ihr darüber am kommenden Tag mal reden, vielleicht würde sie ja auch in der Zeit lieber bei ihrem Volk sein, wobei das sicher ein sehr gefährliches Unterfangen werden würde.

    Nun war aber erst einmal ihre Patientin dran und nachdem die Wunde gesäubert war und die Heilerin ja festgestellt hatte, dass sie nicht genäht werden musste hatte sie eine Wundsalbe darauf geschmiert. Diese verhinderte eine Entzündung und half bei der Abheilung. Nachdem sie die Wunde dann noch schön säuberlich verbunden hatte, hatte sie auch die Patientin entlassen können, sie sollte sich aber in den nächsten tagen noch mal sehen lassen, Selara wollte dann die Wunde noch mal kontrollieren, einfach um Schwierigkeiten auszuschließen.

  18. Beiträge anzeigen #118
    Provinzheld Avatar von Ethrendas
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    Ethrendas ist offline

    Belagerungsring

    “Was für ein Glück“, dachte sich Ethrendas, “dass ich gestern Abend eine Weile geschlafen habe.“
    Nachdem ihm gestern Abend, kurz nachdem er wieder wach geworden war, ein Mann, von dem er glaubte mitbekommen zu haben er sei der Anführer der Orksöldner, befohlen bekommen hatte in der Feldküche mitzuhelfen, hatte er keinen Schlaf mehr gefunden. Suppe austeilen und abwaschen: Welch herrliche Pflicht!
    “Verflucht seiest du Inorel, für diesen bescheuerten Einfall, der nicht Mal von meiner Großmutter in einem schlechteren Augenblick hätte kommen können!“
    Er war Jäger und Kämpfer, ein Gauner im Dienste Beliars und auf dem besten Weg ein Assassine zu werden und kein Küchenjunge!
    Vor zirka zwanzig Minuten war er endlich von seiner Pflicht befreit worden und kam nun endlich wieder an seinem Schlafplatz an. Alle anderen, die ihr Lager an diesem Lagerfeuer hatten schliefen längst und überhaupt war es grade sehr ruhig geworden. In der ganzen Umgebung. Nur das Werfen der Katapulte war in kurzen Abständen noch zu hören.
    Aber das sollte Ethrendas schließlich nur zu Gute kommen bei seinen Bemühungen etwas Schlaf zu finden.

    Gerade hatte er sich hingelegt und die Augen zu gemacht, als die Unruhe begann. Das Scheppern von Rüstungen, Klingen und Äxten drang plötzlich an sein Ohr. Die Jungs um ihn herum machten sich offensichtlich bereit für einen Kampf. Der Gauner richtete sich auf und öffnete seine Augen wieder. Er erblickte einen Strom von Leuten, die an ihm vorüber zogen, Richtung Westen. Offensichtlich sollte die Schlacht um Vengard nun ihren Lauf nehmen. Ein dicker Kerl in schwerer Rüstung und einer riesigen Axt klopfte ihm auf den Rücken.
    >> Na los Jung! Es geht los! << sprach er mit grollender Stimme zu ihm, während in seinen Augen Feuer brannte. Dieser Kerl freute sich darüber in die Schlacht zu ziehen und zu morden!

    Als die Meisten an ihm vorbei waren stand dann auch er auf. Schnell schnürte er seinen Harnisch, die Beinschienen und Armschienen wieder fest, welche er zum Schlafen gelockert hatte, band sich sein Schwert auf den Rücken und steckte seinen Dolch in die dafür vorgesehene Scheide an seinem Gürtel. Auch seinen schwarzen Umhang warf er sich über. Er hatte nicht vor in der ersten Reihe zu stehen, eher sich hinten anzuschließen und sich dann seinen eigenen Weg durch die Straßen zu bahnen um mehr aus dem Hinterhalt zu agieren, wie es sich für einen Gauner gehörte. Bei dem Gedanken blitzen auch seine Augen auf und ein Grinsen zog über sein Gesicht.

    Zum Glück unterstand Ethrendas keinem direkten Befehl in dieser Armee und war nicht dazu verpflichtet stur mit den anderen mitzuziehen. Er war freiwillig hier und er konnte beinahe tun und lassen was er wollte, solange er sich nützlich machte. Und wenn er sich seinen Weg durch die Häuser bahnte nachdem sie erst einmal in die Stadt eingedrungen war, würde er sich mit Sicherheit nützlich machen. Bereit für den Kampf folgte er nun dem Strom nach Westen.
    Er musste an Berann denken. Da er genau, wie er seine Ausbildung für den Schwertkampf absolviert hatte, wäre er bestimmt auch gerne in dieser Schlacht. Wer weiß, vielleicht war er irgendwo hier, aber das war eher unwahrscheinlich, da er den Clans angehörte und bestimmt nicht mit den Orks eine Stadt angreifen würde. Und so verwarf er sämtliche anderen Gedanken, die mit seinem Blutsbruder zu tun hatten erst Einmal und konzentrierte sich wieder auf den Augenblick.

    Einige Minuten später stand er westlich der Stadt im Schutze der Dunkelheit zwischen einem riesigen Haufen von Orks und Söldnern. Einige hatten ihn seltsam betrachtet und jeder hatte wohl gewusst weshalb er hier war. Nicht wegen der Hitze der Schlacht, sonder des Meuchelns wegen. Der Zweikampf war sein Gebiet und das Töten aus dem Hinterhalt, aber nicht der Kampf in einer großen Armee.

    Mit einem Blick nach links erkannte er auch ein weiteres Heer, dass nun auf die Stadt zustürmte, mit Fackeln und scheinbar nur kaum gerüsteten Männern an der Front. In seiner Gruppe jedoch spürte er noch keine Bewegung.
    Es wäre schon sehr von Vorteil gewesen, hätte man ihm den Angriffsplan vor der Schlacht erläutert. Aber wann denn schon? Er hatte ja Küchendienst schieben müssen, während die anderen sich auf den Kampf vorbereitet hatten.
    Offensichtlich war die Streitmacht aus dem Norden nur zur Ablenkung gedacht. Denn wenn er sich die Männer an der Front ansah und den Größenunterschied zwischen seiner und der anderen Gruppe, dann war das, was aus dem Norden kommen sollte lächerlich.
    Laut hörte er nun das Gebrüll, den Klang der Klingen und das Schlagen von Hämmern. Das Heer aus dem Norden hatte die Stadt erreicht und begann nun mit dem Scheinangriff auf Vengard. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sich auch die Streitmacht um Ethrendas herum in Bewegung setzte, denn bald würde auch die Sonne aufgehen und er ging davon aus, dass sie den Schutz der Dunkelheit nutzen wollten für den Angriff aus dem Westen, ganz nach seinem Geschmack…

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    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Auf der Mauer im Norden

    Im Morgengrauen kamen die Scharen der Orks von Norden auf die Stadt zu, der Angriff began, und die Garde wurde in Zwei Gruppen geteilt, eine die im Norden Stellung bezo, in ihr waren Bogenschützen, Speerkämpfer und ausgebildete Schwertkämpfer vertreten, dann die andere Gruppe, die weiterhin die Mauern bewachte, und die Stellung auf ihr bezogen hatten, Shibuhya war unter denen, die im Norden die Stadt verteidigten. Einige Menschen, und auch der ein oder andere Ork lagen schon mit Pfeilen im Rumpf auf der nassen, schlammigen Wiese. Die anderen versuchten mit Leitern die Mauer zu erklimmen, und mit Armbrüsten die Bogenschützen in Deckung zu zwingen.

    Shibuhya hatte schon mehrere angestellte Leitern mit seinem Kampfstab zurückgestoßen, und die anderen Hellebardiere waren mit dem gleichen beschäftigt. Aus Gründen der Gefahr jedoch, konnten sie sich nie richtig aufrichten, denn sonst wären sie den Armbrustschützen zum Opfer gefallen, und hatten somit alle Hände voll zu tun, denn es war nicht einfach eine Leiter aus der Deckung heraus wieder umzustoßen. Das Krachen der Körper, die wieder auf den Boden trafen, die schmerzerfüllten Schreie, das war Genugtuung für die Zerstörung der Stadt! Immer schwerer wurde es, die Leitern wegzustoßen, denn mittlerweile hielten je zwei Orks dagegen und hielten sie fest, sodass die Verteidiger aus der Deckung gezwungen wurden, und zu dritt, manchmal zu viert an einer Leiter herumschoben. In eben diesem moment stand Shib an einer und schob mit noch zwei weiteren, als er ein scharfes Pfeifen hörte, ein Armbrustbolzen! Er duckte sich schnell hinter die Mauer, und sah wie einer seiner Kameraden getroffen in die Stadt stürzte, auf dem Boden aufprallte und zerschmettert liegenblieb. "Ihr Bastarde! Geht wieder zu Beliar!" schrie Shibuhya und schnellte hoch, rief einen weiteren Mann und sie schoben die verdammte Leiter von der Mauer.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis diese Beliarsbrut die Mauer erklommen und die Verteidiger minimiert haben würden, doch Shib würde einem Orksöldner mit seinem Schwert eine Hand abhacken, wenn sie auf der Mauer erschienen, er würde sie büßen lassen!
    Geändert von Nero (01.08.2008 um 10:09 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #120
    Drachentöter Avatar von Grimward
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    Grimward ist offline
    Chaos und Zerstörung. Tod und Verderben. Blut, Schweiß und Tränen. Panik und Todesfurcht. Mut und Todesverachtung. Wut und Hass. Vengard war über Nacht zum Schmelztiegel der Empfindungen geworden und er war mittendrin. In der bedrohlichen Situation, in der sich ein Schwert befand, wenn es zwischen Hammer und Amboss geriet. Grimward war kurz davor sich einfach die Ohren zu zuhalten. Solch ein infernalischer Lärm herrschte in der Stadt. Frauen und Männer schrien, verlassene Kinder weinten, einige wenige Soldaten waren gerade erst auf dem Weg zur Mauer und riefen Befehle. Einige Häuser waren bereits von den brutalen Waffen der Orks zerlegt worden. Offenbar feuerten die Feinde blindlings in die Stadt, in der Hoffnung, möglichst viel Tod über die Bewohner der Stadt bringen zu können. Der Ritter Selerondars kannte den Plan der Grünfelle nicht. Doch er wusste, dass das scheinbar sinnlose Morden an der Zivilbevölkerung schon bald dazu führen würde, dass der Widerstand der Stadt erlahmtem wenn die Orks dieses Tempo durchhielten. Schreiend kletterte eine Frau dicht neben ihm durch die Trümmern ihres Hauses und schrie nach jemanden, der offenbar Norgon oder Norton hieß. Ihr Sohn... vielleicht ihr Mann. Er blickte hinauf zum Himmel. Schwere, dunkle Wolken hingen über der Stadt und gaben dem apokalyptischen Szenario gerade den rechten Anstrich. Dann plötzlich, sah er einen dunklen Brocken, der sich plötzlich am Himmel auftat und auf seine Position zuhielt. Einen momentlang war er wie versteinert. Er konnte sich nicht bewegen, er wollte fliehen, dem Stein ausweichen, doch seine treuen Beine, die ihn soweit getragen hatten, versagten ihm den Dienst. Das war das Ende, er würde sterben hier und jetzt. Der Bogenschütze, gekleidet in seinen roten Mantel, den Bogen über die Schulter geschwungen, einen Rucksack mit Proviant auf dem Rücken und dasch Schwert gegürtet, schloss die Augen. Schicksalsergeben, doch nicht bereit. Wumm, der Lärmpegel war erneut unbeschreiblich ein grässliches Splittern von zerbrechendem Holz und, so fügte er in Gedanken hinzu wohl auch Knochen. Entsetzt riss Grimward die Augen auf, der Stein war wenige Meter rechts von ihm eingeschlagen, gerade dort, wo die Frau durch die Trümmern ihres eigenen Hauses gestakst war um ihren Norton zu suchen. Nun hatte sie ihn wohl gefunden. Denn dort wo die Frau gewesen war, lag nun ein Fels. Der noch ein paar Meter weiter rutschte und ein weiteres Haus einriss, biss er schließlich, endlich, zum stehen kam.

    Grimward stand unter Schock, er fühlte eine grässliche Mischung aus Entsetzten und Erleichterung, dass es nicht ihn, sondern jemand anderen getroffen hatte. Widerlich... es war widerlich.. er war widerlich. Wie konnte er Erleichterung bei dem Gedanken empfinden, dass eine Frau mit zerströmmerten Gliedmaßen unter einem überlebensgroßen Stein ihr Ende gefunden hatte. Obwohl er keinerlei körperliche Anstrengungen hinter sich hatte, raste sein Puls, mit der Kraft von Hammerschlägen pulsierte das Blut durch seinen Körper und er glaubte das Wummern seines Herzens noch in jedem entfernten Winkel seines Körpers spüren zu können. Vom kleinen Zeh bis zur Haarspitze reichte seine Panik. Er musste bescheuert aussehen, wie er, inmitten der panischen Menge, die kopflos herumwuselte und versuchte sich selbst und ihre Lieben irgendwie zu beschützen, dastand, völlig bewegungsunfähig und wieder in den Himmel hinaufstierte. Doch plötzlich, ganz unvorhergesehen regte sich etwas anderes als lähmendes Entsetzten in ihm. Hass. Ein Hass der seinen Puls nicht verlangsamte, der seine Körpertemperatur nicht fallen ließ, sondern eher steigen ließ. Ein Hass auf diese Zerstörer, die ihn aus seiner wohlverdienten Ruhe und auch aus seiner wohlverdienten selbstzerstörerischen Depression gerissen hatten. Er würde es ihnen schon zeigen, mit gleiche Münze würde er zahlen, aber mit Zinsen. Grimward umklammerte den Griff seines Schwertes und schloss erneut für einen Moment die Augen. Du bist kein Mitglied der Garde mehr, im Gegenteil, du bist ein Ausgestoßener, du musst es nicht tun. Versteck dich! Doch er wollte es. Er wollte es tun. Schnellen Schrittes stürmte er zur Mauer. Ein Gardist hielt unten, am Fuß der Treppe Wache.
    "Wo ist deine Uniform?" brüllte er über den Lärm.
    "Verbrannt", schrie Grimward und mühte sich ein wütendes Gesicht zu machen.
    "Verbrannt?" wiederholte der Gardist misstrauisch. Grimward konnte es nicht fassen. Wie konnte man in diesem Augenblick einen bewaffneten Mann, davon abhalten die Mauer zu erklimmen, um die Stadt zu verteidigen. Von oben drang der Kampflärm zu ihm herunter.
    "Ja verbrannt! Verbrannt mit meiner Frau, meinen Kindern und meinem Haus", er packte den Gardist am Kragen seiner Uniform, "Lass mich durch verdammt!"
    Mit einem Ruck befreite sich der Mann und blickte für einen Moment schuldbewusst drein, dann machte er den Weg frei.
    Geändert von Grimward (01.08.2008 um 10:53 Uhr)

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