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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Die Stimmen verrieten nicht, was zu tun sei und was zu lassen sei. Sie ließen ihn im Stich und im Dunklen tappen, als ahnten sie, dass ihm die größte Lust ereilte, wenn er lediglich ins Blaue riet, mit dem, was die anderen zu zerstören vermochte.
    Seine Schritte erzeugten leise Geräusche auf dem schwarz weiß gekachelten Boden und erzeugten ein leises Hallen, dass von den Wänden transportiert wurde. Das dunkle Blutrot seines Mantels schien im Schein der Flammen zu fließen, als sei der Mantel gar dem Blut der Menschen, die sich dem Hüter dieses finsteren Hortes anvertraut hatten. Ein äußerst aussagekräftiges Symbol, wie der Hohepriester wusste, obschon er ahnte, dass diejenigen, für die es bestimmt war, sich seiner Interpretation nur im güngstigsten Falle anzuschließen vermochten.

    Ardescion lachte leise, als er die letzte Ecke passierte und in die Eingangshalle des Kastells eintrat, die im gleichen Augenblick von zwei Gestalten durchquert worden war, die nun in ihrem augenblicklichen Schritt zu verharren schienen, als wüssten sie plötzlich nicht mehr, was sie mit sich anfangen sollten.
    Das Lachen des Hohepriesters verebbte in der brandenden Dunkelheit um ihn herum und sein Blick, der yinnesell und Sarpedon gleichermaßen berührte, verfinsterte sich zusehends. „Ihr wollt schon gehen?“, fragte er kalt auf eine Art, die darauf schließen ließ, dass er dies nicht zulassen würde, wenn ihm nicht danach war. Aber man konnte sich ihm opfern, ihn gütig stimmen, ihn als den ihren Gott anerkennen… Das Lachen kehrte im Inneren des Hohepriesters zurück, doch das Gesicht blieb unberührt, wenn seine Augen auch ein seltsames Funkeln annahmen.

  2. Beiträge anzeigen #362
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Im ersten Moment erschrak der Schurke, zuckte sogar ganz leicht zusammen, dann jedoch funkelte er den Störenfried angriffslustig an, denn er gab sich nur sehr ungern eine Blösse. Besonders, als die Dirne tatsächlich stehen blieb und auch ein leichtes Stossen seines Armes nicht den gewünschten Erfolg brachte, sie zum weiterlaufen zu bewegen. Was hatte dieser Mann bloss an sich, was alle so zu beeindrucken schien? Seine Präsenz war wirklich ausserordentlich. Dachte Sarpedon und beschloss von ihm zu lernen, ohne ihn zu offensichtlich zu imitieren.
    Ja, wollten wir? Stört euch das?
    Fragte er wieder etwas ruhiger, ja fast schon freundlich.
    Oder wolltet ihr eure Gäste einfach nur persönlich verabschieden?
    Fuhr er mit undeutbarem Unterton fort, bis ihn Yinnesell am Ärmel zupfte.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Hohepriester neigte leicht den Kopf, als wollte er den Worten des anderen Mannes zustimmen, und zuckte dabei unwillkürlich mit den Mundwinkel, ehe er in ein offenkundiges Gelächter verfiel, dass so schnell wieder abklung wie es angeschwollen war. Seine Augen hafteten weiter an der Dunkelhäutigen und das Funkeln in ihnen schien sich noch zu verstärken, bevor er leicht die Nase rümpfte.
    „Vielleicht wollte ich einfach nur sehen, wie sicher ihr euch mit eurer Entscheidung seit, wo das Kastell doch sicherlich noch mehr Möglichkeiten habt, als ihr fähig seid, zu finden. Mehr Möglichkeiten zum Nutzen.“, orakelte der Hüter jener Stätte und breitete einladend den rechten Arm in Richtung des Ganges aus, der ins Refektorium führte. „Zuvor jedoch wären Speis und Trank nicht zu verachten.“, sprach er ruhig, beinahe ohne Kälte in der Stimme und setzte den ersten Schritt, ehe er hinzufügte: „Außerdem scheint es, als habe sich euere Frau eh schon entschieden.“, das nicht vorhandene Lächeln seiner Lippen wurde zu einem weiteren Zucken seiner Mundwinkel, ehe er langsamenen Schrittes seinen Weg fortsetzte.

  4. Beiträge anzeigen #364
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Hat sie?“, erwiederte die Dunkelhäutige gehaucht und leicht heiser, daß ihre Worte kaum zu verstehen waren. Ihre Hand berührte immer noch den Ärmel Sarpedons und es war, als klebten ihre Finger regelrecht daran fest. Ihr Leib versteckte sich dabei halb hinter dem Manne, als könne sie auf diese Art und Weise vor dem Blick des Finsteren fliehen, doch der hatte die Tänzerin fest im Griff und machte es yinnesell unmöglich, einfach weg zu sehen und nach eigenem Willen zu handeln.
    Also funktionierten ihre Beine, wenn auch wiederwillig dem Fingerzeig, daß zwei Menschen in stottender Art und Weise zu schreiten begannen, was auch daran lag, daß yinnesell den Ärmel Sarpedons immer fester krallte und so an ihm zog und zerrte, bis ihre Hand sich endlich ein wenig entspannte und sie löste.

    Dieser Fremde schien irgendwie mehr zu wissen, als yinne, denn Diese hatte alles Andere getroffen, als eine eindeutige Entscheidung. Und so wünschte die Frau doch den Namen dieses eisigen Magiers zu wissen, auf das sie Erkundungen über ihn einholen könne.
    Warum ist mir dieser Gedanke nicht eher gekommen?, tadelte die Hure sich in Gedanken. Da war auch die Erkenntnis den Namen ja nicht gewußt zu haben, keine Entschuldigung.
    Aber immerhin etwas, was man zum derzeitigen Zeitpunkt ja nachholen könnte.

    Erst als das Refektorium in Sicht war und damit ein wenig mehr von dem, was man irgendwo als belebt bezeichnen konnte, fand die Hure aus ihrer vorsichtigen Starre. Ihr Geist sagte ihr, sich wieder mehr in den Bewegungen lösen zu können, doch der Leib gehorschte nicht. Er war stocksteif für ihre Verhältnisse und schwächlich, als hätte sie sich in körperlicher Ertüchtigung vollkommen verausgabt.
    „Hier... wenns recht ist“, wies yinnesell auf einen Tisch, ohne auf ihn zu deuten. Der Arm war einfach nicht zu heben, denn es fühlte sich an, als wäre er von innen heraus erfroren.
    „Verratet mir doch bitte Eurer Namen“, bat die Hure. Der wäre das Erste, was sie am morgigen Tage auf ihrer Suche in der Bibliothek verwenden würde.
    „Und sagt mir doch bitte was, was wir bisher an diesem Gemäuer noch nicht... was noch nicht gefunden wurde. Von uns“, erkundigte sie sich, gleichzeitig immer darum bemüht, Abstand zu dem Finsteren zu halten. Vielleicht überlies sie es am Besten auch dem Fremden, sich einen Platz zu wählen, bevor sie selbst sich nieder lassen würde, auf das sie möglichst weit von ihm entfernt zum Sitzen käme.

    Wir hätten ablehnen sollen, hatte yinne irgendwie das ungute Gefühl.

  5. Beiträge anzeigen #365
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    „Im Innenhof dieses Gemäuers, wo einst eine wunderschöne Esche stand, klafft nun eine schwarze Wunde, die ihresgleichen giert, nach Tod und Verzweiflung. Manche behaupten, dort liege das Vergessen der Welt, der Neubeginn für ein jedes Individuum, dass nur mutig genug ist, sich zu opfern.“, erhob sich die Stimme des Hohepriester, nachdem er sich auf einem Sessel niedergelassen hatte und mit ruhiger Hand einen gläsernen, von Wein angefüllten Pokal schwenkte. „Dagegen ist mein Name bedeutungslos, der er gibt euch nichts, außer dem Wissen, dass ihr das, was euch ängstigt, benennen könnt. Ja, ihr hofft tatsächlich, dadurch würde es euch leichter fallen.“, ein schwaches Lächeln breitete sich auf den Munde des Magiers aus. „Doch wozu soll das Gut sein. Vielleicht ist es gerade die Dominanz meiner Persönlichkeit, die euch letztendlich retten wird.“, mutmaßte der Magier und streckte die Hand aus. „Aber ihr seid auch im nüchternen Zustand nicht fähig, euch zu entscheiden. Ihr habt gehofft, vergessen zu können, aber ein kleiner Teil eurer Selbst weigert sich, gerade dies zu tun, weil es noch immer die Hoffnung nährt, dass ihr keine Schuld an dem, was geschehen ist, in euch tragt, die winzige Hoffnung, dass es nie geschehen ist, dass alles nur ein Traum war und sich letztendlich alles zum Guten wenden wird. Ihr habt die Vergangenheit nicht akzeptiert. Wie könntet ihr sie da vergessen?“, fragte der Hohepriester und nippte mit Genugtuung an seinem Wein, während er den Mann an der Seite yinnesells vollkommen ignorierte. Er war wertlos in diesem Spiel, außer er trug ihm zu

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Yinnesell schwieg, halb sprachlos, halb bewundernd über das, was der Fremde da von sich gab, denn sie meinte sich nicht daran zu erinnern, die Sache bereits schon einmal aus dem Blickwinkel betrachtet zu haben, obwohl diese Erklärung doch so etwas von einleuchtend und logisch war.
    Langsam berührte die Hand der Tänzerin die Oberfläche des Tisches, an dem sie sich nun ebenso langsam nieder lies. Und obwohl es yinnesells Absicht gewesen war, sich weit weit weg von dem Fremden zu setzen, wählte sie einen Platz, der sich recht nahe an dem Finsteren befand... und damit dem Mann des Hauses näher als an dem Manne, der sie eigentlich vor diesem Kerl schützen sollte.

    Für yinnesell erschien ebenfalls ein Wein, der gleichzeitig mit den Worten erhoben und an die Lippen geführt wurde, daß sie keinesfalls die Absicht hätte, an ihrem nüchternen Zustand etwas zu ändern. Eine Rechtfertigung, obwohl yinne niemandem Rechenschaft schuldete, außer sich selbst.

    „Ihr habt recht“, murmelte die Hure und die Hand fuhr dabei immer wieder über die Nase, als würde sie sie verlängern wollen und schließlich gönnte sie sich einen ausgiebigen Schluck, der ihre Glieder hoffentlich etwas lockern würde, denn die Finger krallten sich unangenehm verkrampft um das Behältnis, daß sie mit einem leichten Zittern zurück auf den Tisch brachte. Ein Schlucken und ein tief zitterndes Atmen später und ihre Lippen öffneten sich erneut, um fortzufahren.

    „Ihr habt recht im Bezug auf das Ding mit der Hoffnung nicht... nicht...“, da war es wieder, das Problem mit der Wortfindung und die Konzentration schien noch weiter zu sinken.
    „... aber ich habe keine Absicht, mich zu töten. So wie ich Euch verstanden habe, ist Opfern wo das Loch klafft mit dem Tod gleich zu setzen. Oder was meintet Ihr, ehrenwerter...?“, yinnesells Augenbrauen zogen sich hoch und der Kopf schüttelte sich wie bei einem Menschen, der eine entsprechende Antwort erwartete. Vielleicht würde der Fremde doch noch mit seinem Namen raus rücken.
    Aber gleichzeitig nagte an yinnesell auch das Bedürfnis, eine Reaktion von Sarpedon zu erhalten, der in der Angelegenheit wohl weniger befangen war, als sie.
    Und so opferte sie ihm ihre Aufmerksamkeit, in dem ihr Blick nun ihm galt.
    Aus seinen Gesichtszügen würde sie lesen und seinen Worten Beachtung schenken... nicht wieder davon laufen und Hilfe annehmen, die man ihr bot.

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    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    ... ehrenwerter.
    Echote er voller Hohn.
    Ein ehrenwerter Herr würde sich vorstellen, wenn ihn eine Dame darum bittet, statt lange um den heissen Brei herum zu reden. Luft mit Worten zu füllen, bis die Zühörer ersticken. Aber nur zu, fühlt euch nicht unterbrochen.
    Fuhr er gelassen, fast schon emotionslos fort. Er konnte beobachten und wenn es ihm zu blöd wurde einfach abhauen. Aber das Essen hier war ausserordentlich gut, wenn man es mit dem Frass verglich, den man in gewissen Absteigen vorgesetzt bekam ganz besonders. Also kein Grund sich dieses Mahl nicht noch zu gönnen und nachher zu entscheiden, ob er sich ein neues Ziel suchen würde oder nicht. Und man wusste nie, wann man jemanden brauchen konnte, der einem noch etwas schuldig war.
    Sollte sie sich doch mit diesem Orakel unterhalten. Er war fasziniert. Vielleicht musste er auch einmal versuchen Dinge von sich zu geben, die ein Normalsterblicher nur ansatzweise verstand.
    Geändert von Sarpedon (13.03.2010 um 18:47 Uhr)

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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion lächelte schwach wie der Vater zu seinen unbedarften Kindern hernieder und fragte sich insgeheim, wie er die Störung durch den anderen Mann beseitigen konnte. Vielleicht fand er genauso viel Interesse an einem kleinen Spiel. Andererseits hatte das, was er sich für ihn ausgedacht hatte, auch noch Zeit. Denn jene drängte nicht. Stattdessen verharrte sie in langsamen Atemzügen, als würde selbst ihr das Herz vor Spannung stocken.
    „Opfern heißt nicht immer, zu sterben. Ihr könnt euer Vertrauen oder eure Hoffnung opfern. Ein Mensch frei von Vertrauen ist weniger leicht zu hintergehen. Ein Mensch frei von Hoffnung, weniger leicht zu verletzen, hat er doch schon lange akzeptiert, dass das Leben für ihn nichts Gutes mehr bereit hält.“, schweifte der Hohepriester ab und nippte wie zur Belohnung leicht an seinem Weinglas, „Hier liegt es jedoch anders. Das schwarze Loch ist von Beliar selbst und ein direkter Zugang zu ihm. Ein besserer Zugang, als alle Meditationen euch jemals ermöglichen würden, wenn ihr der Magie nicht Herr seid. Sie nimmt euch die Seele, um mit Beliar zu kommunizieren, und wenn er euch wohlgesonnen ist, wird von jener das zurückkehren, was euch aus macht, frei von der Vergangenheit, die euch so tief hat fallen lassen.“

    Der Schwarzhaarige stellte das Weinglas zurück auf den Tisch und bedachte Sarpedon mit einem durchdringenden Blick. „Wie sehr seid ihr wohl bereit, für eure Frau zu kämpfen, wenn ihr sicher wüsstet, dass sie sich in Gefahr befindet, anstatt, dass ihr halbherzig versucht, zu begreifen, was hier passiert? Vielleicht solltet ihr euch darauf beschränken, vielleicht solltet ihr aber auch einfach gehen, wenn ihr euch eingestehen solltet, dass ihr nichts zu tun vermögt. Dies letztendlich wird eure Entscheidung sein und ihr tut besser darin, nicht derart zu schwanken, wie die Frau, der ihr mit eurer bloßen Anwesenheit nicht helfen könnt.“, es war eine Provokation, doch der Hüter hatte Übung darin, seinen Tonfall von jedweden Angriffspunkten in dieser Richtung frei zu halten. Es schien als bloßer Fakt, aber verfehlte es deswegen seine Wirkung?

  9. Beiträge anzeigen #369
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Meine Frau.
    Dachte sich Sarpedon und lächelte dabei wie immer. Er begegnete dem Blick des Namenlosen und sah darin eine ähnliche Gleichgültigkeit. Dennoch waren sie weit davon entfernt Brüder zu sein, also sprach er mit ihm nicht über solcherlei Dinge. Es bestätigte ihm nur, dass sein Gegenüber pokerte und weniger wusste, als er vorgab.
    Und trotz dieser Erkenntnis war er weit davon entfernt den Anderen annähernd zu durchschauen, was ihm das antworten keineswegs leichter machte.
    "Hinterfragt ihr immer eure Taten? Ich nicht. Jetzt bin ich hier und zu einem anderen Zeitpunkt anderswo. Wenn Yinnesell mich nicht hier haben wollte, dann hätte sie es mir mitgeteilt. Ansonsten bin ich einfach hier. Also nur zu, wenn du ihr helfen kannst. Ich will dich nicht davon abhalten. Im Gegenteil ich unterstütze das ideell sogar. Wenn du allerdings möchtest, dass ich meinen Mund halte, dann musst du mich schon erst des Kastells verweisen oder mir einen guten Grund liefern zu schweigen."

  10. Beiträge anzeigen #370
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Bitte!“, heppte die Dunkelhäutige dazwischen und erreichte damit das Schweigen der beiden Männer, daß aber sicherlich nicht lange anhalten würde und dewegen war es von Nöten, ziemlich schnell auf den Punkt zu kommen und einen weiteren Zwist damit zu untergraben.

    Die Spannungen der Beiden machte es der Tänzerin nicht gerade einfach, die Worte des Finsteren zu ordnen aber es brauchte keine große Konzentration sich darüber im Klaren zu werden, daß ein Leben ohne Freuden, nur um kein Leid zu haben, nicht erstrebenswert war.

    Ein kurzer Blick zu Sarpedon, der so viel hieß, wie vorerst keine Feindlichkeiten auszusenden und schon galt die Aufmerksamkeit wieder dem Magus, wobei es doch mehr das Trinkgefäß des Fremden war, das sie ansah.

    „Vielleicht magt Ihr denken, daß ich...“, ach – wieder diese Wortfindungsstörungen.
    Ein Stöhnen verlies den Mund der Hure, die sich den Schädel rieb.
    „Es liegt mich fern, mir die...“, was war nur los? Wieso konnte yinnesell nicht einfach das Wort gebrauchen, daß für Rosinen üblich war? Sie hatte es vergessen, wie diese kleinen getrockneten Dinger genannt wurden. Doch warum?
    Also versuchte sie dem Finsteren garnicht erst zu erklären, daß sie ihre Erinnerungen nicht mit solch einem Ergebnis sondieren wollte, sondern ging gleich dazu über, sich nach den Folgen zu erkundigen, die eintreten konnten, wenn Beliar ihre Seele nicht zu reinigen pflegte.
    „Wovon hängt es ab, ob er mich wohl gesonnen ist? Und was passiert mit mich, wenn er gut machen ablehnt?“.

    Zweifel und Angst waren da, aber auch der Reiz vorhanden, sich diesem Loch zumindest einmal zu nähern. Und gleichzeitig war yinne darüber froh, dieses Loch nicht schon eher gesichtet zu haben.

    „Wäre es gefährlich, sich die Öffnung nur anzusehen?“, war die Frage der Hure, die es wohl im Hinterkopf hielt, diesen Gang nicht ohne Sarpedon anzutreten.
    Gut für yinne, denn die Frau dachte bei Weitem nicht so klar und fuchsig, wie ihr männlicher Begleiter.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    „Schweigen unterstützt die Verringerung von Fehlern, die aus meinen noch menschlichem Dasein nur zu leicht entstehen, wenn sich eine kleine Stimme ständig dazwischen drängt, und meine Gedanken stört. Wie eine Fliege, die euch ständig ums Ohr fliegt, wenn ihr wohlgeformte Worte zu Papier bringen wollt. Es wird euch nicht gelingen. Ein guter Grund, zu schweigen, findet ihr nicht, Sarpedon?“, fragte der Hohepriester und blickte den anderen Mann noch einen Augenblick lang an, während er die Worte der Frau in seinem Schädel rezitierte. Er wusste, dass sie nicht seine Frau war, aber dies wiederum schien Sarpedon nicht zu wissen. Aber dies würde der Fehler des anderen Mannes sein, nicht der des Hüters.

    Ardescion erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung und schritt erhaben um den Tisch herum, näherte sich yinnesell und griff geruhsam nach dem Kinn der Dunkelhäutigen. „Mir scheint, als habt ihr einige Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Ich würde es liebend gern darauf zurückführen, dass ihr einfach nur zu große Angst vor mir habt, als dass ihr klar denken könntet. Doch die meisten Menschen, denen es so geht, hegen gleichzeitig eine ungemeine Wut auf sich selbst und dies ist in ihren Augen als kleiner Funke wiederzufinden. Ihr dagegen tragt lediglich Verzweiflung und Verwirrung in ihnen.“, erklärte der Hohepriester der jungen Frau ihre eigenen Gefühle und lächelte beinahe milde, während er ihr wie bei einer anschmiegsamen Katze über das Kinn strich, „So leicht zu durschauen.“, murmelte er leise vor sich hin, bevor sein Blick wieder ernst wurde, sein Gesicht zu eingebrannter Strenge zurückkehrte und seine Hand zu seinem Körper zurückfuhr und ein hoffentlich bekanntes Gefühl des Vertrauens bei der Frau zurückließ. „Sagt mir, was ihr nachdem getan habt, wo eure Erinnerung euch noch einen klaren Ausdruck attestiert. In allen Einzelheiten.“

  12. Beiträge anzeigen #372
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Der Fremde hatte yinnesell keinesfalls dazu aufgefordert, sich von ihrem Platz zu erheben, doch die Tänzerin tat es trotzdem, als würde der Körper in dem sie steckte, nicht ihr gehören. Ihr Blick war verwirrt, auch aufgrund der Tatsache, daß sie Ardescions Anliegen nicht verstand... sie nicht wußte, wo sie anzusetzen hatte zu berichten und was genau der Mann von ihr zu hören pflegte. Irgendwie beschlich die Frau das ungute Gefühl, daß der Finstere dezent sauer werden konnte, wenn ihm ihre Antworten nicht gefielen.
    Und so war es auch ein automatischer Vorgang, der yinnesell dazu trieb, die Lippen nun fest aufeinander zu pressen und ein sehr ernstes Gesicht aufzulegen.

    Verwirrung wurde auch dadurch ausgedrückt, daß die Frau nun den Gedanken hegte, den Raum zu verlassen, in der Annahme, man würde sich nun dem Loch nähern und es war die Reglosigkeit des Magus und sein regelrechtes im Weg stehen, daß yinnesell einmal mehr aus dem Konzept brachte.
    Auch war es die entstandene Nähe zu dem Kerl, die die Hure mehr als störte, daß ihre Hand sich nach vorne bewegte und Druck gegen die Brust des Magus ausübte.

    Dann wurde die Irritation perfekt, daß es yinnesell war, die sich selbst weiter zurück trieb, daß sie auf dem Tisch bald zum Sitzen kam.
    Zeit irgend etwas zu tun, denn spätestens jetzt ereilte die Dunkelhäutige das Gefühl, daß Sarpedon jeden Moment der Gedultsfaden reißen konnte.

    „Schon gut. Lasst mich überlegen“, waren ihre Worte, mit denen sie schließlich wieder halb auf ihrer Sitzunterlage landete.
    Die gehobene Hand in Richtung Sarpedon sollte einmal mehr ausdrücken, daß alles in Ordnung war und sie in dieser Runde die Einzige, die nicht ganz richtig tickte.
    Und dann wurde der Abstand zu dem Magus etwas größer, daß auch sie sich wieder in den Stand begab. Ihre Hände berührten dabei aber den Rand der Tischplatte, als müsse sie sich an diesem Möbel fest halten.
    „Mein ganzes...“, verdammt... wo war nur das Wort 'Leben' in ihrem Wortschatz?
    „Mein ganzes Dasein nach einem gewissen Ereigniss gleicht einem Nebel und ich habe einige Dinge vergessen. Ich hab eigentlich viele Dinge vergessen, bis auf die schlimmen Dinge, die mir wiederfahren waren“, stellte yinnesell für sich selber fest und dabei erstaunte sie diese Erkenntnis für die beiden Menschen sichtbar.
    „Ich reiste... war in Sildön, auf der In...sel Khorinis“, yinne stutzte und blickte einmal mehr unsicher in die Augen des Finsteren. Und sie schluckte.
    „Ist ganz gleich, wo ich war. Alles was mir an Erinnerungen klar in den Sinn kommt, sind Emotionen... wie es mir in der Zeit ergangen ist. Ich erinnere mich an eine traurige Begegnung in...“.

    Und schon wieder stutzte die Frau, nicht nur weil Wortfindungsstörungen sich mit Erinnerungslücken paarten, sondern weil sie das Gefühl überfiel, viel unsinniges und überflüssiges Zeugs von sich zu geben.

    „Wisst Ihr was? So richtig seltsam bin ich eigentlich erst, seid ich hier im Schloss verweile.
    Irgendwas ist passiert, was mich mein Geist so wirr macht. Und ich glaubs nicht ist. Und ich glaub nicht, daß es... Wenn ich mich so recht überleg, fühlts sich an, als wäre ich krank“.

    Irgendwas war hier faul, doch yinnesell konnte sich keinen Reim machen.

    „Frisst Belair das auch aus mir?“.

  13. Beiträge anzeigen #373
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    Ardescion ist offline
    „Nein.“, sagte der Hohepriester schlicht und kalt und es schien, als wäre es das erste Mal an diesem Abend, dass er sich in einer Klarheit ausdrückte, die die vollkommene Wahrheit postulierte. Dagegen wirkten seine vorherigen Worte wie nutzlose Schatten, die durch den Raum trieben, um ein Netz zu spinnen, in denen sich seine beiden Bittsteller verharren sollten. Doch er mochte es nicht, wenn ihn etwas Unvorhergesehenes zu einem anderen Handeln zwang.
    „Beliar frisst nichts aus euch. Er nimmt euch die Übel, von denen er sich im Gegensatz zu euch, zu nähren versteht. Dagegen ist Innos ein verblendeter Narr, der glaubt helfen zu können, doch nur gerechte Worte findet, die so leer sind wie das Feuer, dass er seinen Dienern zu tragen versprochen hat.“

    Der Hüter des Kastells wandte sich dem Sarpedon zu und musterte ihn einen ruhigen Augenblick lang wie er entspannt da saß und doch sein gesamtes Äußeres den Anschein erweckte, als sei er jeden Moment bereit, aufzuspringen, um irgendetwas Dummes zu tun. Ja, etwas Dummes schien diesem Mann gut zu Gesicht zu stehen. Keineswegs Einfältig, aber dumm, weil er glaubte, es wäre das Richtige, trotzdem er sich sehr wohl bewusst war, dass er nichts wusste.

    „Aber es gibt Wesen in diesem Kastell, die nicht unter der Kontrolle Beliars oder seiner Diener stehen. Wesen, die nur nach ihrem eigenen Wohl streben und nicht scheuen, alles für dieses zu tun. Sie mögen vom dunklen Gott erschaffen worden sein, doch haben sich lange schon seinem Einfluss entwunden. Ich vermute, ihr habt Bekanntschaft mit ihnen gemacht, auch, wenn ihr euch dessen nicht bewusst seid. Ich vermute… ward ihr in der Bibliothek?“, fragte Ardescion unvermittelt und blickte weiter auf den anderen Mann, die Antwort von diesem erwartend. „Was hat sie dort getan?“

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    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Dieser Mann war es wohl gewohnt, dass ihm alles gehorchte, ob Mensch oder Kreatur, was Grund genug für Sarpedon gewesen wäre zu Schweigen. Allerdings war das Gegenteil des Verlangten zu tun oft auch nicht das beste. Also überlegte er.
    Wir waren irgendwo in den hinteren Bereichen der Bibliothek und haben nach Büchern gesucht. Gedankenkontrolle und ähnliche Stichworte.
    Er schaute den Namenlosen an, suchte in seinem Antlitz, ob er mit der Antwort bereits zufrieden war, doch fand er es ebenso herausfordernd wie nach dem stellen der Frage vor. Mehr Details also.
    Yinnesell hat sich genauer umgeschaut, viele der Bücher nur flüchtig angeschaut oder gar nicht. Dann wurde ihr plötzlich schwindlig.

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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Die Worte Sarpedons klangen in einer Art und Weise an die Ohren der Dunkelhäutigen, als wäre sie dabei ihre Hände fest auf die Ohren zu pressen, was allerdings ausnahmesweise eine normale Ursache hatte, denn die Hure war damit beschäftigt, in ihren eigenen Erinnerungen zu kramen und Gedanken nach ihrer Wichtigkeit zu sortieren.
    So war da auf der einen Seite der Grund für ihren Besuch in der Bibliothek und auf der anderen Seite eine Frage, die sie im Moment mehr interessierte.

    „Wesen sagtet Ihr?“, murmelte sie und der Blick haftete für Sekunden starr auf der Brust des Finsteren. Und dann hob sich ihr Blick langsam, daß sie in sein Gesicht sah... dabei aber irgendwie durch ihn hindurch.
    „Wesen? Ihr meint, dort gäbs noch etwas Anderes als die Bücher und Kinder, die sie lesen?“.
    Der Gedanke daran erschauderte die Dunkelhäutige, die aber auch murmelnd kund tat, daß sie nichts dergleichen gesichtet hätten, als sich selbst und eben diese Bücher.
    „Wir waren auf Suche nach was Verwertbarem“, berichtete yinnesell weiter und ihr Blick schweifte ab, an dem Finsteren vorbei. Ihre Stirn legte sich in Falten und zeigte deutlich, daß sie versucht war, sich an das Besondere zu erinnern, aber da war nichts.
    „Je weiter wir ins Innere ein drangen, umso mehr hat ich komisches Gefühl. Fühlte mich schlechter.
    Aber da war nichts, außer die staubigen Bücher, die jetzt sauberer sind“.

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    Ardescion ist offline
    „Ja.“, hauchte der Hohepriester leise und ein Lächeln flog über seinen Mund, „Ganz so, wie ich glaubte.“, fügte er hinzu und lies seine Miene sich wieder verdunkeln, einem Schatten gleich, der demjenigen nahe kam, welcher nun auf der Seele der Frau lastete. „Wesen und ich korrigiere mich. Ihr habt einen Teil von ihnen gesehen, aber nicht ihre wahre Gestalt. Die Bibliothek ist ein solches Wesen und die Bücher sind es ebenso. Ein jedes Buch hat seine eigene Persönlichkeit, ist dazu bestimmt, selbstständig das Wissen dieser Welt zu sammeln, in sich aufzunehmen und den Menschen in passender Form darzubieten. Die Bücher sind nur ihre äußere Form, sie machen es den Menschen einfacher, dass Wissen zu greifen, weil sie nicht fähig sind, alles auf einmal in sich zu tragen und für sich selbst zu sortieren. So übernehmen die Wesen der Bibliothek dies. Doch wer nicht liest und die Bücher lediglich berührt, gibt lediglich den Preis, den er ebenso gezahlt hätte, hätte er sich dafür anderes Wissen angeeignet. Die Bibliothek interessiert sich für das, was ihr darstellt, doch bleibt ihr nur, wer ihr seid, wenn ihr im Gegenzug von ihr fordert. Ihr hättet also besser darin getan, nicht mit der Bibliothek zu spielen, sondern sie tatsächlich zu nutzen. Ein weiteres Übel, über das ihr nun grübeln dürft.“

    Der Hohepriester entfernte sich einige Schritte von der kleinen Menschenansammlung. „Folgt mir.“, forderte er sie leichthin auf und verließ das Refektorium in Richtung des Innenhofes. Yinnesell schien ihm sogleich zu folgen, während Sarpedon erst nach einigem Zögern, vielleicht auch dem ein oder anderen Seufzer und der Frage, warum, sich auf den Weg machte, die anderen beiden zu begleiten.
    „Dort ist es.“, sprach Ardescion und deutete auf das schwarze Loch in der Mitte des Innenhofes, noch immer von den Bänken umsäumt, die einst einen natürlichen Zaun um die Esche gebildet hatten. „Ein wunderschöner Anblick, findet ihr nicht? Die pure, reine Dunkelheit!“
    Tatsächlich schien das Loch in der Mitte des Innenhofes alles Licht in seiner Umgebung in sich aufzunehmen und wirkte gar mehr wie eine schwarze Blase, die aus dem Boden quoll und in unregelmäßigen Abständen zu pulsieren schien. „Gefährlich noch dazu. Aber doch nur einer von vielen Wegen. Einen weiteren habt ihr selbst gefunden, wenn ihr ihm auch ebenso hilflos wie eurer Vergangenheit gegenübersteht.“, fügte er bedeutungsschwanger hinzu und verließ die beiden ohne ein weiteres Wort. Es galt, dass sie sich darüber klar wurden, ob sie seine Hilfe wirklich benötigten. Letztlich wusste der Hüter doch nur sicher, dass er ihnen in Bezug auf die Bibliothek zu helfen imstande war, und war nur allzu bereit, die eine oder andere Theorie am menschlichen Geiste ob des Vergessens auszuprobieren.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Das Verwirrspiel war perfekt und yinnesell in diesem Moment so alleine, wie sie es vielleicht in der ganzen Zeit noch nicht gewesen war, denn sie spürte die Anwesenheit allem was sie umgab nicht mehr und spürte stattdessen einen kalten und dunklen Strom, der wie das Atmen gleich von dem Loch auszugehen schien.
    Es war auf seine Art und Weise faszinierend und weckte die Begierde mehr wissen zu wollen, doch gleichzeitig wurden Furcht und Abscheu geschürt. Ein Wechselbad der Gefühle, welches aber im Irrsinn der Dunkelhäutigen unter ging.

    Wieviel konnte ein Mensch ertragen? Sich mit schlimmen Erinnerungen herum zu plagen, war eine Sache. Letztendlich einer Situation gegenüber stehen, die man nicht verstehen und greifen konnte, eine Andere.

    Ein Stöhnen klang aus dem Munde der Frau, daß durchaus den Eindruck erweckte, als wäre sie im Liebesspiel, bereit sich von den Eindrücken tragen zu lassen, doch die schwindende Kraft zwang sie schließlich in die Knie und überzeugte sie letztendlich von dem Irrsinn, der hier gerade geschah.
    Ihre Hand angelte nach dem Finsteren, der in diesem Moment der einzige Mensch zu sein schien, der sie auffangen und ihr den rechten Weg zeigen konnte, doch der war fort.

    Ein Glück für die Dunkelhäutige und ihren Begleiter.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Schade. Warum konnte es nicht einfach so bleiben wie heute Morgen“...

    „Nicht sprechen, yinne“...

    Schone Dich.

    Schon seid den Morgen- und Vormittagsstunden beschäftigte die Frau sich mit Selbstgesprächen und Gedankengängen, die den gestrigen Abend und alles was ihr so in den Sinn kam betraf.
    Denn erst jetzt, wo es der Tänzerin vergönnt gewesen war, für einige Stunden vollkommen zur Ruhe zu kommen, war wieder ein wenig Klarheit in die Dunkelhäutige zurück gekehrt, die sie dazu nutzte das aufzuholen, was wohl gestern versäumt wurde.

    „Dieser finstere Mensch...“, begann yinne wieder mit Worten, doch dann verstummte sie und setzte den Gedanken in der Stille fort.
    Dieser Mensch an den yinne dachte, hatte ihr vor Augen geführt, was in der Bibliothek wohl passiert war und ihr damit einen Gedanken ins Hirn gesetzt, der gleichzeitig abschreckend, aber auch einen weiteren Gedanken wert war.
    Ardescion sprach, wenn sie es recht in Erinnerung hatte, von der Möglichkeit sich diesen Einflüssen noch weiter auszusetzen, doch ihr Verstand lehnte einen derartigen Schritt ab, bei dem am Ende vielleicht nichts weiter übrig bleiben würde, als eine leere Hülle.
    Und den nächsten Gedanken, den der Finstere in ihr schürte, war die Frage danach, wie schädlich ihr Handeln denn nun wirklich gewesen war. Heilte die Zeit auch hier alle Wunden oder hatte yinnesell etwas davon getragen, daß sich von alleine nicht wieder kittete?
    Und wie gefährlich war es, Beliar die eigene Seele zu borgen?

    Die Dunkelhäutige wandte sich von dem Fenster ab, durch das sie hindurch gesehen hatte, um sich aus dem Exil zu lösen, daß sie für sich selbst auserkoren hatte. Denn diese Massenunterkunft schien ihr in dieser Zeit der einzige Ort, der keine Gefahren barg – der einzige Ort, der ihr ein wenig Wohlbefinden vermittelte... und Ruhe. Und so hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, wo Sarpedon sich aufhielt. Bis jetzt, doch nun änderte sich das Interesse an dem Manne, der hoffentlich noch im Refektorium sein würde.

  19. Beiträge anzeigen #379
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Er sass da und ass. Sein Gaumen wirkte zufrieden. Ein guter Zeitpunkt sich zur Abwechslung einige Gedanken über seine Zukunft zu machen. Wohin wollte er? Was wollte er?
    Mein Leben der Rache verschreiben?
    Sarpedon wusste nicht, ob er vielleicht doch mehr davon erwartete. Eine Ausbildung als Schauspieler zum Beispiel. Der Gedanke gefiel ihm irgendwie. Nur gab es wohl im ganzen Land keine Schule, die solche Künste lehrte. Höchstens irgendwelche Gauklertruppen, doch das war nicht die hohe Kunst, die er sich erhoffte.

    Schritte. Ein leises Kratzen auf dem Boden, das seine aufmerksamen Ohren dennoch ausmachten. Er schaute auf und Yinnesell näherte sich. Sie blinzelte ihm entgegen, schaute ihn aber nicht länger an.
    "Gut geschlafen?"
    Erkundigte er sich.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Joahh“, gab die Tänzerin mit einem Stöhner zur Antwort, daß ihre Lippen sich aufblähten und die Luft aus ihnen entwich, als sie endlich saß.
    „Verhältnismäßig“, fügte sie noch hinzu, sich nun mit beiden Händen den Schädel reibend, sowie das Gesicht, aus dem die knautischen Stellen nicht mehr weichen wollten.
    Und dann verharrte sie einige Sekunden schweigsam, wärend der wieder müde Blick durch den Raum wanderte.
    Yinne fühlte sich gestärkt und munter, als sie ihre Zeit noch im Schlafraum verbrachte, doch der Weg bis hier hin hatte ihr einiges ihrer doch guten Form wieder genommen.
    „Und Du?“, fragte sie, Sarpedon nun ansehend.
    „Was hälst Du von dem, was das Schreckgespenst gestern von sich gab?“, war ihre Frage und der Hinweis darauf, den Lösungsansätzen des Fremden nicht zu trauen.

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