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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Wild entschlossen diesmal dem Spiel ein Ende zu setzen stand Redsonja Rücken an Rücken mit ihren "Schützlingen", wenn man diese denn noch so nennen konnte. Ein stechender Schmerz lähmte die Söldnerin beinahe, doch das hatte keine Bedeutung. Diesmal würde sie als Beschützerin nicht versagen, oder ein für alle Mal ihre Waffe niederlegen. Das dieser Akt ihr Leben friedlicher gestalten würde bezweifelte sie jedoch sehr, höchstens eine verkürzende Wirkung vermochte sie zu prophezeien. Einen kurzen Augenblick lachte sie auf, ehe sie ihre Gedanken wieder auf ihre Gegner fokussierte. Sie wusste nicht einmal wie viele von diesen irgendwo in der Dunkelheit lauerten.

    Kurz darauf begann es wieder. Doch diesmal hörte Redsonja das leise Annähern des Angreifers und sprang ihm entgegen. Die Schwerter kreuzten sich und für einen Augenblick glaubte die Schwertkämpferin die überraschten, weit aufgerissenen Augen ihres Kontrahenten zu sehen. Dunkle, unergründliche Augen mit einem wunderschönen Glanz. Dann schlug sie zu. Er fiel zu Boden, während sein Rapier in hohem Bogen fortgeschleudert wurde. Natürlich setzte die junge Frau sogleich nach und hielt dem Gestürzten das Schwert an die Kehle.

    Sie schloss ihre Augen, eine Träne rann darunter hervor, während sie hinter sich das Klirren von rhythmisch aufeinanderschlagendem Metall vernahm. "Weshalb trachtet ihr nach unserem Leben?" Hauchte sie bitter, während sie den Wehrlosen betrachtete. Dieser blieb jedoch stumm liegen, ein echter Profi. Selbst als Redsonja den Druck ihres Schwertes verstärkte zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Ein innerer Kampf tobte in ihr. Sie wusste, dass sie bereits den letzten Lebenshaucht ausgeatmet hätte, wären die Rollen vertauscht gewesen und trotzdem war dieser Mann, der vor ihr lag kein Namenloser niemand mehr. Sie konnte ihre Hände nicht mit seinem Blut beschmutzen. Erneut schloss sie die Augen.

    "Geh und ich rate dir nicht wiederzukehren." Befahl sie und steckte ihr Schwert weg, obwohl hinter ihr immer noch der Kampf zwischen den Anderen tobte. Sogleich schoss der Meuchelmörder in die Höhe, nahm den Rapier wieder an sich und drehte sich noch für einen einzigen Augenblick um. Es war als würde er den Kopf schütteln, während sein Blick Mitleid auszudrücken schien. Kurz bevor er mit der Dunkelheit verschmolz, neigte er den Kopf jedoch noch ganz schwach, als würde er eine Verbeugung andeuten, dann war er vorerst wieder verschwunden. Gleichzeitig schienen Narya und Hel Oh Phüt den Zeiten zur erneuten Flucht gezwungen zu haben Redsonja packte mit einem zielsicheren Griff ihr Gepäck, warf es sich über die Schulter und die beiden Gefährten mit sich. Zur Abwechslung war wieder einmal eine Flucht angesagt, doch wohin sollten sie noch?

    Redsonja steuerte in Richtung Meer, wo sie tagsüber eine kleine Fischerhütte entdeckt hatte. Mit etwas Glück konnten sie das kleine Fischerboot erstmals ausborgen. Sofern der Besitzer nicht gerade damit über die Wellen schaukelte.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Schwertmeisterin Avatar von Narya
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    Narya ist offline
    Narya schaute sich zu den beiden anderen um, die flugwegs in ihre Richtung gestürmt kamen. Hel Oh Püt und sie hatten kurz zuvor einen weiteren Angreifer in die Flucht schlagen können und mit einem Gefühl der Genugtuung betrachtet sie die blutgetränkte Klinge des Sumpflers. Es hätte nicht viel gefehlt und dieser Vermummte wäre in Beliars Reich eingegangen. Aber jetzt war er einfach weg.

    Narya wollte ihm schon nachsetzen,da tönte Redsonjas Stimme hinter ihr durch den brüllenden Sturm "Weg hier!". Ein wenig schmollend rannte Narya hinter der Veteranin her. Sie hasste es davonzulaufen, doch sie wusste, dass Redsonja um einiges vernünftiger handelte, als sie es getan hätte.
    Als die junge Schürferin aufholte, warf ihr ihre Lehrmeisterin einen vielsagenden Blick zu- sie hatte vermutlich verstanden, was gerade in Narya vor sich ging. "Sag nichts, du hast ja Recht. Ich mag es nur einfach nicht" entgegnete diese mit bitterer Stimme.Kein Wort drang über Redsonjas Lippen, aber sie schien an Naryas Starrsinn zu verzweifeln. Sie rannten weiter, quer über dies schlammigen Senken, immer weiter an der Stadtmauer entlang.
    Narya hoffte einerseits, dass sie alle angehängt hatten, doch eine leise Stimme in ihrem Innern forderte Revanche. Außerdem wollte sie einfach wissen, wer sie eigentlich angegriffen hatte. Immerhin mussten sie Redsonja alleine hier zurücklassen und das behagte ihr immer weniger. Während sie weiterrannten, warf die Schürferin den ein oder anderen besorgten Blick über die Schulter.

    Es waren kein Verfolger mehr in Sichtweite und das obwohl die Wolken vom aufkommenden Sturm immer weiter südlich getrieben wurden und somit der Himmel mehr und mehr aufriss, sodas das weiche Licht der Sterne auf den teils sandigen und meist nassen Boden fiel. Das bedeutet, dass die Fliehenden endlich sehen konnten, wohin sie traten und nicht mehr im Dunkeln tapsten, was Narya natürlich nicht davon abhielt, zu strunkeln und dann einen Abhang Hals über Kopf hinunter zu kullern.

    Hel Oh Püt jagte ihr nach und wollte ihr schon aufhelfen, doch Narya wehrte seine Hand ab.
    "Nichts passiert.Diese..äh...Abkürzung war natürlich gewollt." Die Schürferin grinste den Sumpfler vielsagend an und setzte ihren Lauf fort. Redsonja, die nur den Kopf schüttelte, jagte den beiden hinterher. Na toll, sagte die leise Stimme in ihrem Kopf. Da sagt sie Dir schon, dass du deinen Übermut bekämpfen musst und Du machst so einen Mist...hast noch nen langen Weg vor Dir, Kleine.....Halt die Klappe, entgegnete eine andere Stimme und trieb die Schürferin weiter vorwärts.

    Sie kamen gut voran, denn mittlerweile konnte Narya sogar das Rauschen des Meeres vernehmen, dessen Wellen stetig am Ufer brandeten und wieder zurückflossen. Sie hatten es geschafft! Mit einem leichten Aufatmen kam Narya neben Redsonja zum Stehen, die mit aufeinandergepressten Lippen einen Augenblick um Halt zu kämpfen schien. Hel Oh Püt stützte sie- für seine Verhältnisse war er ungewöhnlich aufmerksam. "Hast du Schmerzen?", fragte er besorgt, doch anstelle einer Antwort, wies die Söldnerin zum Boot des Fischers. Aus dessen Seiten ragten lange Paddel und ein rotes Segel hang im Wind flatterten am einzigen Masten des kleinen Fischerbootes. Keine sechs Steinwurflängen entfernt, war eine kleine Hütte, in deren Katen noch Licht brannte.

    Narya grinste. "Sollen wir klopfen und fragen, ob wir das Boot haben dürfen oder sollen wir es uns...äh..borgen?" Mit einem listigen Lächeln schaute Narya zu ihrer Lehrmeisterin hoch. Diese schien nicht viel davon zu halten das Boot zu stehlen, doch blieb ihr in diesem Moment wohl keine andere Wahl. Mit einem leichten Kopfnicken gab sie ihren Schülern zu verstehen, was sie tun sollten.

    So stapften Narya und Hel Oh Püt zu dem Boot und stemmten sich mit aller Kraft gegen es, sodass es über den Strand ins Wasser glitt.
    Zwar wollte Redsonja ihnen helfen, doch die Schüler erlaubten es ihr nicht und halfen der Verletzten stattdessen schonmal ins Boot, bevor sie den kleinen Wellenreiter auch noch die letzten Meter durch den knirrschenden Sand schoben, bis er mit einem lauteren Klatschen, als eigentlich beabsichtigt war, ins Meer glitt. Keuchend schoben die beiden das Schiff weiter, bis ihnen das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals stand und kletterten dann die Bordwand hinauf, um sich pitschnass an die Ruder zu setzen.
    "In Sicherheit", meinte der Sumpfler knapp und holte japsend Luft.Narya schüttelte sich, sodass Redsonja über und über mit Tropfen bespritzt wurde. "Ja, da magst du wohl recht haben, " meinte sie sarkastisch und zog mit einem langsamen Ruck eins der Ruder zu sich. "Vorausgesetzt sie haben keine Fernkampfwaffen.Dann sitzen wir hier auf dem Präsentierteller und werden gnadenlos abgeschossen" Im selben Moment flammte ein stechender Schmerz in ihrer Hand auf und die Schürferin schrie mit schmerzerfülltem Gesicht auf.
    Ein Bolzen war an ihrer linken Hand vorbeigeschrappt und hatte ihren Handrücken aufgeritzt, bevor er mit ungeheuerer Wucht im Bug einschlug. "Verdammt, wenn man von Beliar spricht", knurrte Narya und hielt sich ihre blutverschmierte Hand fest, während sie mit den anderen am Boden des Schiffes kauerte.
    Ein Hagel von Bolzen ging auf dem kleinen Schiff nieder und doch das stetige Heben und Senken des kleinen Schiffes schmälerte die Trefferquote der Schützen. Narya zögerte einen Augenblick und reichte ihren Bogen an Redsonja. "Halt mir den Rücken frei", bat sie und ließ sich mit einem verschmitzen Grinsen über Bord kippen, bevor ihre Lehrmeisterin auch nur begreifen konnte was Narya vor hatte.

    Das Wasser war sehr kalt und Narya schluckte zunächst eine Menge des salzigen Nasses, bevor sie Luft holte und untertauchte, um sich von den Wellen an Land schwemmen zu lassen. Ihre verletzte Hand brannte wie Feuer, doch Zug um Zug näherte sie sich dem Ufer. Schon drohte ihr die Luft auszugehen, doch Narya versuchte verzweifelt das Brennen ihrer Lungen zu ignorieren, damit die Schützen ihr Näherkommen nicht durch ein Auftauchen bemerkten. Endlich warf eine große Welle die Schürferin an Land.

    Narya schnappte gierig nach Luft und blieb einen Moment still liegen um sich umzuschauen. Die Schützen standen auf einer etwas entfernten Landzunge und schossen was das Zeug hielt, während Redsonja dann und wann das Feuer erwiderte. Rasch rappelte Narya sich hoch und rannte in geduckter Haltung einen Bogen schlagend das Ufer entlang, während sie das Schwert unter ihrem nassen,vollgesogenen Mantel verbarg, damit kein verräterischer Lichtschein den Feinden ihr Nähern verraten konnte- nur das große Leuchtfuer von Gorthar wäre dann auffälliger gewesen.

    Schließlich warf sie den schweren Umhang ab und ging mit lauter Stimme zum Angriff über- auch wenn ein Hinterhalt in dieser Situation sicherlich angebrachter gewesen wäre. "Hier, ihr Feiglinge, ihr Hasenherzen. Hört auf meine Freunde aus dem Hinterhalt zu beschießen und kämpft ein wenig ehrenhafter." Die Antwort war ein Bolzenschuss, der Narya nur knapp verfehlte, doch statt eingeschüchtert zu werden, warf sich die Schürferin auf den ersten Schützen, dem sie seine Waffe aus der Hand schleuderte.

    Im selben Moment riss der Entwaffnete sein Rapier hervor und parierte schnell wie der Blitz Naryas Schwerthieb, woraufhin die Schürferin versuchte mit einer raschen Schlagkombination ihren Gegner ausser Gefecht zu setzen. Jedoch parierte der Vermummte gekonnt jeden Hieb und setzte zum Gegenangriff an. Aus den Augenwinkeln konnte Narya das wohlbekannte Spannen einer Armbrust hören, die zweifellos auf ihren Rücken gerichtet war. Schon vernahm sie das Sirren und warf sich verzweifelt zur Seite, als der Schütze aufschrie und sich an den Arm fasste.
    Ein langer gefiederter Pfeil ragte aus selbigem- Redsonja hatte getroffen, dachte Narya zufrieden lächelnd und ging zum Angriff über.

    Mit einer federleichten Seitwärtsdrehung ließ sie den Schwertstreich ihres Gegenübers an sich vorbeisausen, sprang vom Boden ab und schmetterte ihm mit hervorschnellendem Bein einen Tritt an den Hals, während ihr Schwert auf das seinige herunterdonnerte und ihren taumelnden Gegner entwaffnete. Schon wollte sie ihm nachsetzen, als eine spitze Klinge sich in ihren linken Oberarm frass.Wutentbrannt wirbelte die zierliche Frau herum und traf ihren anderen feigen Gegner mit dem Schwert am Arm, was diesen ebnfalls zurückweichen ließ.

    "Komm, " brüllte wiederum der andere und riss seinen verletzten Kumpanen mit sich, sodass Narya ihnen nur noch verdutzt hinterherblicken konnte.So gut waren ihre Karten doch gar nicht gewesen, dachte sie und runzelte die Stirn. Erst als das Mondlicht auf den anderen Flüchtling fiel, wurde ihr klar, dass Redsonja nicht nur eine Meisterin des Schwertkampfes war, sondern auch den Umgang mit Pfeil und Bogen beherrschte.
    Lächelnd hob Narya den Daumen in Richtung des kleinen Bootes, obwohl sie wusste, dass man diese kleine Geste nicht wirklich wahrnehmen konnte und suchte dann den Boden ab. Etwas weiter entfernt lag ein kleiner Wurfdolch, der ihr vermutlich den Arm aufgeschlitzt hatte. Narya kickte ihn wütend ins Meer, während sie die rechte Hand auf ihre heftig pochende Wunde presste bis dicke Blutstropfen zwischen ihren Fingern hervorquollen.

    Sie hatte wirklich Schmerzen und fragte sich immerwieder, wie Redsonja sowas nur so einfach wegstecken konnte.
    Müde suchte sie den Boden weiter nach Waffen ab, doch es war aussichtslos, denn die Wellen forderten ihren Tribut. So stromerte Narya eine Weile am Ufer entlamg und rannte schließlich noch zur Kate- ohne Erfolg, weil ihre Verfolger keine einzige Spur hinterlassen hatten.Tief enttäuscht und ein wenig beunruhigt wie Redsonja reagieren würde, watete Narya ins Meer und schwamm langsam zum Boot zurück....

  3. Beiträge anzeigen #223
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Triefend nass hievte sich Narya ins Boot zurück. Verfolgt von den leicht sorgenvollen Blicken ihrer Lehrmeisterin. "Es waren nicht nur zwei gewesen." Bemerkte Redsonja trocken und dämpfte damit die Euphorie, welche ihre Schülerin so erfolglos zu unterdrücken versuchte. Dann jedoch umarmte Redsonja die junge Frau kurz, aber herzlich, ungeachtet dessen, dass sie ebenfalls nass wurde. Zu froh war sie Narya lebend vor sich zu sehen. Was sie jedoch weniger froh stimmte, war der Verdacht, der sich langsam als Gewissheit manifestierte: Diese Meuchelmörder waren auf sie selbst angesetzt worden. Angeheuert durch den Entführer, der sie damals nach Khorinis verschleppt hatte. Den Entführer, welchem sie beinahe zu Dank verpflichtet war. Sie hatte auf der Insel ein neues Leben geschenkt bekommen, die Möglichkeit es selbst in die Hand zu nehme und zu verteidigen.

    Sie hütete sich jedoch davor ihren beiden Begleitern diesen Verdacht mitzuteilen, denn sie mussten hier weg. Das war nicht ihre Angelegenheit und sie würde die beiden nicht beschützen können, noch vermochten Narya und Hel Oh Phüt das ihrige zu schützen. Heute hatten sie es vielleicht getan, wer weiss, doch das Glück war mehr als herausgefordert worden und sie mussten bald weg, denn Redsonja konnte nur mit grösster Anstrengung den aufrechten Eindruck wahren und sie wollte nicht, dass sich jemand Sorgen um sie machte. Sie hatte noch einige Trümpfe im Ärmel.

    Das kleine Schiff schaukelte zum Hafen und je näher sie selbigem kamen um so tiefer zogen die beiden Frauen ihre Kapuzen über die Stirn. Sie durften nicht erkannt werden und Redsonja war es gerade recht, dass sie ihr Gesicht unbemerkt verbergen konnte, denn sie war traurig, sehr sogar, doch sie konnte und wollte es nicht zeigen, denn Gefühle zu zeigen bedeutete Angriffsflächen zu bieten und im Moment konnte sie sich das nicht leisten. Ein grösseres Schiff schien am Pier bereits auf die Ankömmlinge zu warten. Das kleine Boot schaukelte langsam in der Nähe das Hafens ein, wo die Drei ein notdürftiges Versteck fanden. Danach schlenderten sie möglichst unauffällig zum Schiff hinüber. Schnell hatte Narya den Kapitän bezirzt und es stellte sich heraus, dass noch drei Plätze frei waren. Redsonja indessen winkte leise lächelnd ab. "Habt Dank, doch ich werde hier in Gorthar bleiben."

    "Alleine?" Fragte der Seemann überrascht, doch die junge Frau winkte erneut ab. "Das tut nichts zur Sache." Entgegnete sie freundlich aber bestimmt, "doch wenn ihr uns einen Happen anzubieten hättet würde selbst ich nicht verneinen." Fuhr sie nahtlos fort.
    "Wenn ihr bezahlen könnt." Lächelte der Kapitän galant und streckte der Söldnerin seinen Arm hin. Diese hakte sich unter und zog spielerisch die Augenbrauen hoch. Natürlich würde sie bezahlen.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Abenteurer Avatar von Hel Oh Phüt
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    Hel Oh Phüt ist offline
    Da ging doch Redsonja tatsächlich mit diesem schmierigen, schleimigen Kapitän mit und vielsagend zwinkerte sie ihm auch noch zu, dass sie sicher bezahlen würde. Hel Oh Phüt wäre beinahe explodiert- wie konnte die Veteranin nur so mit diesem Kerl reden, ja beinahe flirten. Seine rechte Hand griff schon nach seinem Schwert und er wollte sich auf den schmierigen Seefahrer stürzen, als Narya ihre Hand nahm, den Kopf schüttelte und ihm somit andeutete, jetzt bloß keinen Fehler zu machen. Nun hakte sich Narya bei dem Glatzköpfigen unter und die beiden folgten der Lehrmeisterin. Narya näherte sich Hel dabei ein wenig und flüsterte dem Sumpfler irgendwas ins Ohr, doch dieser war zu erregt, um ihre Worte wahrzunehmen. Letztendlich hatten sie die Kajüte des Kapitäns erreicht, er hatte zuvor dem Smutje noch den Auftrag gegeben, ein Mahl für vier zu kredenzen und beinahe zu freundlich öffnete er die Türe- hier jedoch war nur ein Tisch für höchstens zwei Personen sichtbar.

    „Harr, esst in der Küche, da reicht der Platz!“ befahl der Kapitän dem Sumpfler und der Schürferin, die beiden folgten seinen Anweisungen, das heißt, genauso genommen zog Narya den Haarlosen hinter sich her und musste dabei ihre gesamte Kraft aufwenden, denn Hel wehrte sich nach Kräften.
    „So nen Aufstand hast du doch nicht mal bei deinem heißgeliebten Sumpfkraut gemacht, jetzt stell dich mal nicht so an, Reddi wird schon auf sich aufpassen können!“
    Sumpfkraut- das Zauberwort, der Sinn des Lebens, die einzig wahre Existenzberechtigung für diesen Sumpfler. Er wollte soeben nach seinem Beutel greifen und sich einen Stängel anzünden, als seine Hand jedoch an seine hüfte wanderte, bemerkte er, dass sein Vorrat nicht dort war, wo er ihn eigentlich gelassen hatte. Wie von der Tarantel gestochen schoss Hel Oh Phüt nun erneut zu der Kajüte des Kapitäns, riss die Türe auf und Redsonja von dem nach fisch stinkendem Mann weg.
    „Wo…“, weiter kam er nicht in seiner Frage, seine ehemalige Lehrmeisterin erkannte sein Dilemma sofort und gemeinsam verließen sie das Schiff und suchten den Kutter, mit dem die Drei zuvor flüchten konnten. Die rothaarige Frau wollte Hel in seinem Zustand nicht alleine lassen, tief die Kapuze in ihr Gesicht gezogen schritt sie vor ihm, der aufgeregt hin und her wuselte, her und glücklicherweise trafen sie auf ihrem Weg weder Stadtwachen noch andere, finstere Gesellen. Schnell hatte das ungleiche Paar den Kutter erreicht, Redsonja schwang sich auf die Planken, der Glatzkopf hinterher und schnell hatte Redsonja den Beutel samt kostbarem Inhalt gefunden. Der Ohrberingte konnte nicht mehr vor Freude, er begann zu tanzen und zu frohlocken, doch die Frau wies ihn an, sofort leise zu sein, da sie sonst zu sehr auffallen würden.

    Hel folgte den Anweisungen seiner Lehrmeisterin und die Zwei schritten schnell zurück zu dem Boot, auf dem Narya sicher noch wartete, zu dem schmierigen Kapitän, der verdreckten Kombüse, in der ein kleiner Smutje ein Mahl für vier bereitete und zurück zu der einzigen Möglichkeit, Khorinis wieder zu erreichen. Nachdem der Steg auf das Boot überquert war und Redsonja sich wieder zu dem Kapitän in dessen Kajüte begeben wollte, nahm Hel Oh Phüt all seine Mut zusammen und kurz bevor die Veteranin die Tür zur Kajüte öffnen wollte, hatte er sie erreicht, seine Arme wanderten um ihren Oberkörper, unbeholfen zog er seine ehemalige Lehrmeisterin an sich und drückte sie. Und wie er es zuvor bei anderen Paaren gesehen hatte, legte er nun seinen kopf zur Seite, seine Lippen näherten sich langsam den ihren und zärtlich und leicht berührten sich die Lippen des Einhandschülers und seiner ehemaligen Lehrmeisterin. Beinahe endlos erschien Hel oh Phüt dieser Moment.
    Geändert von Hel Oh Phüt (28.06.2005 um 20:00 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #225
    Schwertmeisterin Avatar von Narya
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    Narya ist offline
    Mühsam zog sich die Schürferin an Bord des kleinen Schiffes, wo sie rasch den Kopf einzog, um Redsonjas Standpauke in Empfnag zu nehmen- nicht ohne sich hilfesuchend nach Hel Oh Püt umzusehen.Sie hatte das alles doch nur gut gemeint- wäre sie im Boot geblieben, dann hätten diese maskierten Meuchelmörder sie im wahrsten Sinne des Wortes abgeschossen.

    Doch anstelle des dronnenden Unwetters umarmte ihre Lehrmeisterin sie. Perplex erwiderte Narya diese und atmete innerlich auf: Eine Predigt der Veteranin hatte sie sich nämlich nicht gewünscht und so war Redsonja, die nun ihrerseits ebenfalls klitschnass war, ihr um einiges entgegengekommen. Mit einem dankbaren Lächeln zog Narya ihre Kapuze ins Gesicht, wobei das allerdings kein Schutz war, wenn man bedachte, dass sie eben mit selbigem Umhang durch das Meer geschwommen war.

    Und während der Sumpfler es irgendwie schaffte das Schiff auf Kurs in Richtung Hafen zu lenken, hisste Narya das Segel entsprechend den Wind- und Wetterverhältnissen, wobei ihr immernoch blutender linker Arm ihr sehr hinderlich war. Verstohlen ließ sie sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht neben Redsonja nieder und versuchte möglichst unauffällig ihren Arm zu verbinden- sie wollte nicht, dass ihre Lehrmeisterin sah, dass Naryas Unternehmen nicht nur leichtsinnig gewesen, sondern auch gestraft worden war- außerdem wollte sie sie nicht beunruhigen und so kämpfte die junge Schürferin mit zusammengebissenen Zähnen gegen den Schmerz an ohne einen Laut der Klage von sich zu geben.

    Als das leicht knarrende Schiff schließlich die mächtigen Mauern des Hafens passierte, zog Narya unwillkürlich den Kopf ein- sie mochte diese Stadt wegen den stets präsenten Truppen des Königs, die auch zu dieser späten Stunde an den Kaimauern entlang patrouillierten, nicht. Andernfalls wäre Gorthar als Seefahrerstadt genau nach dem Geschmack der jungen Schürferin gewesen.
    Doch das war im Moment nicht wichtig, denn in Gedanken versuchte sie angestrengt, ja fast verzweifelt die Übergriffe dieser Meuchelmörder zu begründen- ohne Erfolg. Auch keiner der anderen schien eine Lösung des Rätsels parat zu, doch Narya ahnte ein klein wenig, wem die Angriffe gegolten hatten. Als Redsonja dann auch noch gesagt hatte, dass sie wirklich bleiben würde,war Narya sich fast sicher, dass es etwas mit ihr zu tun hatte.

    Eigentlich war dies nur ein weiterer Grund für die Schürferin zu bleiben, doch Redsonja würde sie nicht weiter dulden und so machte Narya sich schweren Herzens und leichten Lächelns auf zu einem Kapitän der großen Schiffe,die im Hafenbecken vor Anker lagen und verwickelte den rauen Seebären in ein Gespäch, wobei ihr mehr als einmal die weibliche Überredungskunst zu Hilfe kam.

    Letztlich willigte der Kapitän mit ein, sie alle mit an Bord zu nehmen, was Narya erleichtert aufatmen ließ. Fortan hatte sie viel Zeit sich um einen furchtbar eifersüchtigen Hel Oh Püt zu kümmern, da Redsonja gekonnt auf ihr Spiel mit dem Kapitän eingelassen hatte und mit ihm zu einem herrlichen Essen ging, während der Sumpfler und seine Mitschülerin mit weniger auskommen mussten.
    Narya wollte sich schon mit einem Bärenhunger über das Essen hermachen, weil Redsonja ihr ,Innos sei Dank, die manchmal lästige Rolle der Verführerin abgenommen hatte, und so öffnete die Schürferin gierig den Mund um eine große Portion Essen mit einem einzigen Haps zu vertilgen, damit das knurrenden Geräusch aus ihrer Magengegend endlcih verschwand, doch ein aufgebrachter Sunmpfler, der wütend durch die Kabine stapfte und vor sich herfluchte, ließ ihr keine Ruhe.
    Mühsam wollte sie den Glatzköpfigen dazubringen sich zu beruhigen, aber als dieser auch noch den Verlust seines Sumpfkrautes beklagen musste, drehte er völlig durch, stieß Narya kraftvoll zur Seite, stürmte an Deck, klagte seiner Lehrmeisterin sein Leid, während er sie schon mehr oder weniger galant von ihrem Kapitän weggezerrt hatte und verließ das Schiff um seinen Sumpfkrautvorrat zu holen.
    Narya sah im kopfschüttelnd nach- er würde noch die Überreise ruinieren, soviel stand fest. Da kam ihr die Idee: Sie griff in ihre kleine Umhängetasche, wo sie die ewige Ration an Sumpfkraut für den süchtigen Sumpfler verwahrte, um sie ihm zu geben. Doch leider war ihre Tasche ebenfalls vom Meer durchnässt worden und so schied diese Möglichkeit den Sumpfler zurückzuholen aus.

    Narya seufzte leise, doch schon legte sich eine schwere Tatze auf ihren Arm und zog sie sanft aber bestimmt zu sich herum."Nun, junge Frau. Dann wollen wir mal sehen, ob wir irgendwo etwas zum Anziehen haben." sprach der Kapitän mit rauer Stimme. "Etwas trockenes." fügte er mit einem Lächeln hinzu.
    Narya riss sich innerlich zusammen, verfluchte Redsonja und ihre übereilte Flucht mit Hel Oh Püt, die, wenn die Schürferin ehrlich und objektiv war, eigentlich mehr einer Entführung geglichen hatte, und zwang sich dann zu einem Lächeln. "Natürlich, werter Herr. Doch habt ihr auch etwas passendes?" wagte sie einzuwenden. Der Kapitän lachte unverschämt und winkte eine Matrosin heran um ihr mit knappen Sätzen und in befehlsgewohnten Ton zu sagen, dass sie Narya behilflich sein sollte.

    Mit einem breiten Grinsen nahm die Matrosin den Befehl entgegen und brachte Narya unter Deck, wo sie ihr trockene Sachen zum Anziehen gab und sie beim Umziehen mit unverhohlener Neugier musterte. "Wie kommt es, dass Ihr so nass seid," wollte sie nach einer Weile wissen. Naryas Herzschlag beschleunigte sich. Was sollte sie nur sagen? Es war recht ungewöhnlich, dass drei Reisenden mit einem Boot um diese Zeit noch in den Hafen kamen- zumal die Blicke der Matrosin eindeutig über Naryas Wunde am Arm glitten.
    "Tja..äh..wisst ihr" die junge Frau suchte nach den passenden Worten, bis ihr schließlich die perfekte Ausrede einfiel. Sie machte ein leicht verschämtes Gesicht und lugte mit einem schüchteren Augenaufschlag unter ihrern Haarsträhnen hervor- die Mitleidstour. "Mein Freund, der Glatzkopf, ist....nunja..sumpfkrautabhängig...er hat deswegen manchmal Halluzinationen, was heute dazu geführt hat, dass er mich eben im Wahn ins Hafenbecken geschmissen hat"
    Narya bat alle drei Götter inständig, dass diese neugierige Frau nicht misstrauisch wurde. Als sie bemerkte, wie die Matrosin ihre Wunde weiter argwöhnisch musterte,setzte Narya hastig hinzu. "Die habe ich mir beim Sturz eingefangen...ich bin an einer Ankerkette vorbeigeschrammt" Innerlich war sie furchtbar angespannt, denn eigentlich konnte jeder noch so Schwachsinnige sehen, dass diese Verletzung von einem Schwerthieb stammte.

    Doch die Matrosin schien sich mit Naryas Erklärungzufrieden zu geben und schickte sie schlussendlich zum Kapitän nach oben, der schon ungeduldig mit den dicken Stummelfingern auf dem Tisch herumtrommelt. "Ah...welch bezaubernder Anblick", meinte er lächelnd und stand auf, um Narya den Stuhl zurechtzurücken. Narya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen- man merkte einfach, dass dieser Mann schon lange allein zur See gefahren war- er schien die Gesellschaft von Frauen bitter nötig zu haben, andernfalls hätte er wohl auf Redsonja gewartet.
    Mit einem Lächeln ließ Narya sich auf den ihr angewiesenen Platz nieder und fing an dem Kapitän mit dem ein oder anderen Blitzen in den Augen und koketten Augenaufschlägen zu schmeicheln- sie leißen ihn mit all seinen bestandenen Abenteuern prahlen und hörte aufmerksam zu.Wenn auch die Hälfte seiner Geschichten kein Seemannsgarn war, dann beeindruckte der breitschultrige Hüne sie mehr, als sie sich eingestehen wollte.

    Dennoch blieb sie innerlich angespannt- die beiden anderen ließen sich viel Zeit und der Kapitän erhoffte sich scheinbar mehr als nur ein gemeinsames Abendessen, wenn man nach den zunehmenden Berührungen gehen wollte.
    Weniger notgedrungen als zu Anfang spielte Narya mit- wenn sie auf dem Schiff reisen wollten, dann mussten sie sich mit dem Kapitän gutstellen- und wenigstens war er kein Barbar, wie Narya zunächst gedacht hatte,da dieser Mann eindeutig mehr als nur die raue Erziehung eines Seebären genossen hatte.

    Und so prosteten sie sich mit erhobenem Weinglas zu, wobei Narya ihm unter dem strahlenden Sternenhimmel ihr schönstes Lächeln schenkte, während die Wellen sanft gegen die Kaimauern schlugen und eine leichte Brise leise säuselnd über Gorthar fuhr. Es würde ein langer Abend werden....

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Wie ein Blitzschalg durchfuhr sie die ungewohnte, durchaus schöne Berührung, spürte die warmen, ja süsslichen Lippen auf den ihren und roch noch eine Note Sumpfkraut heraus. Kurz liess sie es mit sich geschehen, ja genoss es sogar, um sich dann sanft aus der Umarmung zu befreien. Verwirrt schaute sie ihren ehemaligen Schüler an, betrachtete seinen wohlgeformten Oberkörper, den er stolz präsentierte und lächelte kurz.

    In den Augen Hel Oh Phüts schien die Frage geschrieben zu stehen: „Und weshalb lässt du diesen Kapitän gewähren?“
    Innerlich lächelte Redsonja abermals. Verhandelt hatte sie und ihm beigebracht, dass er Narya wie ein zivilisierter Mann behandeln solle. Denn sie hatte nun mal die Beschützerrolle für ihre junge Schülerin übernommen. Irgendwann würde Hel Oh Phüt das erkennen. Wenn er sie noch etwas besser kannte und das würde er eines Tages bestimmt. „Pass auf Narya auf, sie ist ungestüm, dickköpfig und weiss ihre weiblichen Reize durchaus einzusetzen. Ich hoffe nur, dass dies keiner ihrer Verehrer überinterpretiert.“ Diesmal gelang der Söldnerin das Lächeln nicht, denn sie war traurig. Sehr sogar und sie sehnte sich nach weiteren Küssen dieses glatzköpfigen, aufgeplusterten und trotzdem unglaublich liebenswürdigen Freundes, doch sie unterdrückte das Verlangen erfolgreich und unterband ihre Gelüste endgültig indem sie vorschlug Narya vom Kapitän zu befreien.

    Die beiden traten ein, hörten das Klingen zweier Weingläser und störten die traute Zweisamkeit des Seemanns und der Schürferin. Die Sterne schienen listig zu Funkeln, als der Seebär die beiden Störenfriede unmutig musterte. Als er jedoch Redsonja in der einen erkannte, wurde er wieder freundlicher. Sie bezahlte ihm das Abendessen und die Überfahrt für ihre beiden ehemaligen Schüler, bat ihn jedoch gleichzeitig darum sie noch einen Moment mit den Beiden alleine zu lassen. Das Gold nicht einmal nachzählend, zog er sich kurz darauf diskret zurück, jedoch nicht ehe er noch erwähnt hatte, dass sie sich sputen solle, da sie bald ablegen würden.

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    Schwertmeisterin Avatar von Narya
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    Narya ist offline
    Der Abend verlief herrlich und da Redsonja und Hel Oh Püt rechtzeitig kamen, hatte Narya auch keine eindeutigen Angebote des Kapitäns zu fürchten. Zumindest nicht mehr diesen Abend und während sie an dem für ein simples Schiff reichgedeckten Tisch saßen, aßen, tranken, lachten und scherzten, brach auf dem Deck des Schiffes emsiges Treiben aus.
    Matrosen brachten schwere Kisten,Taue und kostbare Handelsgüter, wie z.B. Gewürze aus dem Landesinneren, die von einer Karawane gebracht wurde, an Bord, wo sie mit lautem Zurufen unter Deck gebracht wurden.

    Andere rollten schwere Fässer mit Vorräten über steile Rampen auf das Schiff, wobei allerdings eines der Fässer einem der Matrosen entglitt und rumpelnd und polternd über Deck donnerte, sodass sich einige Matrosen nur mit Hechtspüngen aus der Gefahr des Zerquetschtwerdens retten konnten.

    Wieder andere kletterten mit unglaublicher Geschicklichkeit und in hohem Tempo die riesigen Masten hoch und hissten die Segel. Kurzum: Es herrschte Aufbruchstimmung und als der Kapitän sich von seinem Platz erhob und an Redsonja gewandt sprach "Nun, Ihr werdet mein Schiff nun verlassen müssen- wir werden gleich Anker lichten", wusste Narya, dass die Zeit des Abschieds,den sie solange verdrängt hatte, gekommen war.

    Der Kapitän schien nicht zu spüren, dass er jetzt störte, doch nach einer zarten Andeutung Redsonjas, rieb sich mit einem riesigen Tuch, das ihm als Serviette diente, das vom Wein klebrige Kinn ab, verabschiedete sich von Naryas Lehrmeisterin mit einer tiefen Verbeugung und einem Handkuss und stürmte über Deck um mit tiefer Stimme Befehle an seine Matrosen zu brüllen, sodass sie bald aufbrechen konnten.

    Narya schlugte einmal schwer. Keiner der beiden anderen sagte etwas, doch Redsonja erhob sich vom Tisch. Hel Oh Püt und Narya warfen sich einen vielsagenden Blick zu- sie wollten ihre Lehrmeisterin und Freundin nicht hier zurücklassen...wobei Narya sich nie ganz sicher war, ob da wirklich nur Freundschaft zwischen den beiden war, denn vor allem das Verhalten der beiden am letzten Abend schien eine andere Sprache zu sprechen.

    Narya sprang von ihrem Stuhl auf, warf dabei selbigen fast um und sagte leise bestimmend "Du gehst jawohl nicht ohne Abschied, oder?" Ihre Lehrmeisterin drehte sich sanft lächelnd um und schüttelte den Kopf. Die Schürferin seufzte zum wiederholten Male und fasste sich dann ein Herz- es war nicht leicht, doch zu einer Freundschaft gehörte auch, dass man einen Freund gehen ließ, wenn es besser für ihn war und so tapste Narya vorsichtig zu Redsonja hin, richtete ihren Blick in ihre Augen und sagte leise.

    "Äh..Danke für alles, Redsonja. Ich habe viel bei Dir gelernt- und damit mein ich nicht nur den Umgang mit dem Schwert" Die Schürferin lächelte und zwinkerte Redsonja verschmitzt zu. "Und auch wenn Du uns in diese furchtbare Einöde geschleppt hast und ich mir den ein oder anderen bissigen Kommentar nicht verkneifen konnte- ich bin gern mitgekommen- und gerade weil ich Dich mag, fällt es mir schwer Dich zurückzulassen....."

    Narya machte eine kurze Pause und fuhr dann mit leicht zitternder Stimme fort."Ich wünschte, wir würden uns nochmal wiedersehen, aber auch wenn mir das jetzt nicht leicht fällt- ich werde deine Entschiedung akzeptieren- nur tu mir einen Gefallen."Sie trat ein wenig näher an die Söldnerin heran und lächelte sanft. "Pass in diesem götterverlassenem Land bitte gut auf Dich auf, Große." Mit einem Lachen trat sie an Redsonja heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange."Schließlich hast Du jetzt keine Beschützer mehr" Ein vieldeutiger Blick sprühte aus ihren blauen Augen zum Sumpfler, während sich eine eiserne Faust um ihr Herz zu schließen schien.

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    Abenteurer Avatar von Hel Oh Phüt
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    Hel Oh Phüt ist offline
    Hel oh Phüt bemerkte, wie sich ein schwarzer Schatten über sein Herz legte, er merkte, wie sein Hals sich zuzog und er realisierte, dass sämtliche Flüssigkeit aus seinem Mund entwichen war. Narya hatte die Initiative ergriffen und sie war auf Redsonja zugegangen, hatte ihr eine Kuss aufgedrückt und sich von ihr verabschiedet- doch der Sumpfler war dazu nicht in der Lage. Verlegen blickte er gen Boden, sein Körper zitterte und er wusste nicht, was er sagen sollte. Bedröppelt schritt er nun ebenfalls zu seiner Lehrmeisterin, seine Stimme hatte er nicht wieder gefunden, doch nahm er all seinen Mut zusammen und umarmte seine Lehrmeisterin erneut. Doch so weit, sie wieder zu küssen, abermalig ihre sanften Lippen auf seinen zu spüren, sich ihr hinzugeben- so weit war der Sumpfler nicht. Eine Träne floss seine rechte Wange hinab, eine Weitere nun über die linke Wange und ehe er sich versah, heulte der Glatzkopf wie ein kleines Kind.
    „NEIN, NEIN, NEIN“, der junge Mann stampfte mit den Füßen auf den Boden, „NEIN, das darf nicht sein! D…du- du… du darfst nicht alleine bleiben, aber ich- ich kann nicht mit dir gehen! Du gehörst nicht hierher, dein Platz“, Hel machte eine kurze Pause, „dein Platz- dein Platz ist bei mir!“ Nach diesen Worten konnte der naive Sumpfler nicht anders, als seinen Tränen freien Lauf zu lassen, seine Gefühle für seine Lehrmeisterin waren tiefer Natur- tiefer als er es sich jemals hätte eingestehen können und wollen.

    Nun war es an Narya, ihre Tränen zu unterdrücken, sie näherte sich dem Trotzigen und ihre Hände wanderten auf seine Schultern, sanft zog sie den Kopf des Sumpflers und strich ihm durch die Haare- zumindest hätte sie das gemacht, wenn Hel Oh Phüt Haare sein Eigen genannt hätte.
    „Sie tapfer!“ forderte sie ihn auf, Redsonja beobachtete noch immer traurig doch ebenso stumm die Szene, Narya kümmerte sich rührend um den Sumpfbruder, sie streichelte ihn, beinahe ohne darauf zu achten, wie es ihr selber ging. Und langsam näherten sich Naryas Lippen nun der Stirn des jungen Mannes, sie küsste ihn sanft und zärtlich, nahezu wie eine Mutter ihre Kinder umhegte.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Sich von Toten zu verabschieden war anders, als Freunde wie Narya und Hel Oh Phüt zurückzulassen. Dort war die Trauer einseitig, der Abschied unumgänglich, doch hier sah sie wie sie nicht alleine litt. Es zerriss ihr beinahe das Herz und doch wusste sie, dass sie das Richtige tat, obwohl sie ihr Heim, den Hof des Grossbauern, und dessen Bewohner für lange Zeit nicht wiedersehen würde.

    Nun glitzerten auch in ihren Augen die unvermeidlichen Tränen, doch kein Fluss kam zu Stande. Sie blickte bloss auf ihre beiden Freunde, stumm und stumpf. Narya schien die grosse Schwester zu sein, die den kleinen Bruder tröstete und Redsonja hätte gerne mit Narya getauscht, den lieben Glatzköpfigen in die Arme genommen und ihn mit sanften Worten, gar Versprechen getröstet. Sie vermochte sich jedoch nicht zu rühren, geschweige denn zu sprechen. Der Wind verwehte ihr Haar, liess es über ihre trockenen Lippen streifen und erweckte von Neuem die Sehnsucht nach einer sanften Berührung.

    Sie schluckte abermals, blinzelte und fasste sich ein Herz. Langsam trat sie auf die beiden eng Umschlungenen zu, um sich zuerst an Narya zu wenden. „Leb wohl und pass auf dich auf, denn auch ich würde dich liebend gerne munter und wohlauf wiedersehen.“ Sie lächelte, ein trauriges Lächeln, während sie fortfuhr: „Du bist hast beachtliche Fortschritte im Umgang mit dem Schwert gemacht. Ich bin wahrlich stolz auf dich, wie es jede Lehrmeisterin wäre. Nun habe ich noch eine letzte Bitte. Kannst du dich denjenigen widmen, die fortan den Umgang mit dem Schwert erlernen wollen, denn ich kann mir keinen Menschen vorstellen, der dieser Aufgabe besser gewachsen wäre als du. Falls du dich dafür entscheidest, melde dich bei einem der Söldner und richte ihm meine Empfehlung aus.“ Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie noch lange in Gorthar bleiben würde, doch irgendetwas hielt sie davon ab Narya zu General Lee zu senden, um ihm von ihrem Verschwinden zu berichten. Denn diese Nachricht würde sie eines Tages selbst überbringen müssen. Doch da war noch eine Sache, etwas das die Söldnerin ihrer Schülerin hinterlassen wollte.
    Narya, wenn du irgendwann einen Ort der Zuflucht brauchst, dann suche meine Hütte auf der Banditenburg auf. Sie hat mir oft als solcher gedient und würde es bestimmt auch dir tun...

    Einen tiefen Atemzug voll Seeluft nehmend wandte sich die junge Frau schlussendlich Hel Oh Phüt zu, sie öffnete leise den Mund, schaute ihn aus ihren grünen Augen an, die dumpf leuchteten und brachte noch immer kein Wort über die Lippen. Nichts vermochte das auszudrücken, was in diesem Augenblick in ihrem Innern tobte. Kurzerhand streifte sich Redsonja ihre Halskette, über den Kopf und liess sie in Hel Oh Phüts Hand gleiten.
    Nun warf sie Narya einen letzten hoffnungsspendenden Blick zu, hauchte ein diesmal an Hel Oh Phüt gewandtes Lebewohl und wandte sich ab. Noch in der Drehung begann der Damm zu brechen, dicke, salzig schmeckende Tränen strömten ungehalten aus ihren Augen und sie begann zu laufen. Sie lief bis zu dem kleinen Boot, schob es aus dem Versteck und liess es ins Wasser platschen. Kurz darauf paddelte sie bis zur Erschöpfung. Bis sich ihre Wunden, die Inneren wie die Äusseren, bemerkbar machten und das kleine Fischerboot nur noch wie eine Nussschalen von den Wellen hin und hergeschaukelt wurde. Am Ende ihrer Kräfte, betrachtete sie durch den Tränenschleier das schützende Sternenzelt, ehe sie sich leise schluchzend von der See in den Schlaf wiegen liess.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Lehrling Avatar von Ellak
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    Ellak ist offline
    Die Fischer fuhren ein und aus auf ihren kleinen Holzbooten und eines davon würde Ellak bald in seinen Besitz bringen. Lautlos verharrte er schon den ganzen Tag am Strand abseits der Stadt im Gebüsch und beobachtete die kleinen Ruderboote, die aus Richtung der Stadt ein und ausfuhren. Interressant war das zwar nicht wirklich aber immerhin kannte er nun die Plätze an denen die Fischer angelten und nicht mehr lange, dann würde er sich eines der Fischerboote unter einen seiner dreckigen Nägel gerissen haben.

    Da, eines der kleinen Ruderbootebewegte sich in seine Richtung. Nun würde sich Zeigen, ob Ellak sich wirklich so gut anpirschen konnte wie er immer dachte. Ob im Wasser oder an Land.
    Als der Fischer seine Angel auswarf, machte sich Ellak rasch auf den Weg ins kalte, schmutzige Wasser.
    In dem fast undurchsichtigen Nass würde der Fischer ihn sicherlich nicht erkennen wenn er ersteinmal tauchte.
    Lange dauerte es nicht, dann war der risige Körper unter Wasser und die gigantischen Lungen mit Luft gefüllt.
    Langsam, lautlos tauchte der Orc stück für stück näher an das kleine Fischerboot heran bis er es berühren konnte. Nun war die Zeit gekommen. Seine erste Rache an den Menschen. Er dauchte auf, drückte die eine Seite des Bootes so tief unter Wasser, das es kenterte mitsammt seines Besitzers.
    Der Fischer versuchte panisch davonzuschschwimmen, war aber schon nach einem kurzen Moment eingeholt und wurde unter Wasser gedrückt.
    Der Menschling wedelte unter Wasser wild mit den Armen und Luftblasen stoben aus seinem Mund. Ellak fand es lustig dieses schwächliche Wesen um sein erbärmliches Leben kämpfen zu sehen.
    Als der Mensch aufgehört hatte zu zappeln wie ein Fisch, den man ins trockene geworfen hatte, lies Ellak seine Leiche einfach im Wasser treiben, zog das kleine Fischerboot an Land um es vom Wasser zu leeren und Seine wenigen Habseligkeiten in der Nusschale zu verstauen.

    Lange dauerte diese Prozedur nicht, dann saß der Ork in dem für seine Statur viel zu kleinem Boot und machte sich auf den Weg nach Khorinis. Langsam ging die Reise vorran aber sie ging vorran und das machte Ellak freude. Endlich konnte er ein neues Leben anfangen...
    Immer mehr rückte Gortar in die Ferne. Immer ferner schien die Vergangenheit des Orks...

  11. Beiträge anzeigen #231
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Wie erwartet war die Begrüssung der Bootsdiebin mehr als frostig ausgefallen. Redsonja konnte den Fischer nur knapp mit beruhigenden Worten besänftigen und davon abhalten sogleich zur Stadtwache zu laufen. Ihre drei Schwerter, die sie umgehängt hatte, trugen wohl das Übrige bei. Von da an erwarteten die Söldnerin harte Tage. Am ersten davon brach sie gar mitten auf dem Meer draussen zusammen, sodass der Fischer sie zuerst mit einem Schwall Wasser ins Bewusstsein zurückrufen musste.

    Ihre Wunden heilten jedoch schnell und sie vertraute sich mit der harten Fischerarbeit in kürzester Zeit, lernte die Strömung des Meeres kennen und begleitete den Alten jeden Morgen auf seinem Boot, das noch bevor die erste Morgenröte graute in die meist raue See stach.


    Heute sassen die beiden schweigsam nebeneinander. Der Fang war gut ausgefallen, doch eines der Netze musste geflickt werden. Keine leichte Arbeit für die ungeübte junge Frau, doch sie hatte versprochen dem Fischer so lange zu helfen, wie er es für angemessen hielt. So arbeitete Redsonja wie sie es noch nie in ihrem Leben getan hatte, bis ihr abends die Augen zufielen und noch länger. Niemals jedoch fand ein Wort der Klage den Weg über ihre Lippen, denn es war durchaus kein schlechtes Leben. Sie hatte etwas zu essen und sank Abends müde von der verrichteten Arbeit auf ihr hartes Nachtlager nieder, wo sie augenblicklich in das süsse Land der Träume verschleppt wurde, dahin wo sie mit Erfolg für Gleichheit, Gerechtigkeit und Wahrheit kämpfte.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    In diesen Tagen lernte sie auch das Schweigen. Der Fischer schien mit den Möwen zu sprechen, mit den Fischen, doch das Gespräch mit anderen Menschen war er nicht gewohnt. Hin und wieder schenkte er Redsonja dafür ein aufmunterndes Lächeln, welches wohl massgeblich dazu beitrug, dass die junge Frau die harte Arbeit ertrug.

    Sie betrachtete ihre zerschnittenen Hände, welche sie ihm fahlen Licht einer Kerze drehte, dann versuchte sie ihre Haare zu kämmen und knüpfte sie schlussendlich in einem Knoten am Kopf fest, denn draussen auf hoher See kam ihr die wilde Mähne höchstens in die Quere und eine stürmische Nacht kündigte sich an.

    Noch konnte sich die Schwertmeisterin eine Weile hinlegen und sich ein wenig Schlaf gönnen, ehe der für sie noch namenlose Fischer sie wieder aufwecken würde. Einige Windböen strichen um die Holzhütte, liessen das alte Gebälk leise knarren, während die Schatten der Kerze einen gespenstischen Tanz über die vernarbten Wände vollführten. Irgendwann sanken ihre Augen zu und bald drauf verlöschte auch die Kerze.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Sichtlich zufrieden schaukelten der Fischer und die junge Frau wieder auf die Küste zu. Der Fang war erstaunlich reich ausgefallen, denn die Sturmböen waren noch rechtzeitig abgeflaut, die Wolken hatten sich verzogen und sogar freien Blick auf den Morgenstern gegeben.
    Redsonjas Arme schmerzten von der Arbeit. So lehnte sich die junge Frau zurück, gönnte sich ein kurzzeitiges Aufatmen und schauten den Möwen zu, die über ihnen kreisten. Es war ein wunderbarer Tag um "nach Hause" zurückzukehren.

    Langsam glitt das Boot über die sanften Wellen in Richtung der Fischerhauses, doch da schien etwas nicht zu stimmen. Eine Rauchsäule stieg in die Höhe. Noch schien der alte Mann diesen Umstand nicht bemerkt zu haben, so stupfte ihn Redsonja stumm an und deutete mit dem Zeigefinger auf das wild-malerische Bild, welches sich ihnen bot.
    Einzelne Flammen züngelten, bereits aus dieser Entfernung erkennbar, entlang den Hauswänden und leckten nach dem alten Holz.

    Viel zu lange dauerte es, um die letzte Strecke zurückzuleben und noch ehe der Fischer das Boot festgezurrt packte Redsonja den Eimer, füllte ihn mit Wasser und stürmte auf die lodernde Hütte zu, versuchte verzweifelt etwas zu löschen, schmeckte den Rauch, der hervorquoll als das Wasser zischend gegen die Flammen ankämpfte und sie in den Augen brannte. Obwohl sie erkannte, dass es zu spät war, füllte sie den Eimer erneut und erneut, lief allein schon der Sinnlosigkeit wegen und spürte schlussendlich die ruhige Hand des alten Mannes auf ihrer linken Schulter. "Zu spät." Meinte er mit besänftigender Stimme. Als sich Redsonja jedoch umdrehte und in sein Gesicht blickte, welches puren Zorn ausdrückte, schrak sie zurück. Und sie war Schuld!

  14. Beiträge anzeigen #234
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    "Es tut mir leid, wohin ich auch gehe. Ich bringe den Leuten nur Unglück..." Sprach sie weinerlich.
    Nun schien der Fischer wahrlich in Rage zu geraten. Seine Wangen waren leicht gerötet und seine Augen funkelten angriffslustig."Nur zu, gib dir die Schuld an all dem. Ziehe dahin, gequält von deinem schlechten Gewissen, gejagt bis ans Ende der Welt, wo du dich ja eigentlich bereits befindest."
    "Ihr wisst ja gar nicht wer ich bin, noch welche Schuld ich bereits auf meine Schulter geladen habe." Versuchte Redsonja einzuwenden.
    "Ich weiss weder woher ihr kommt, noch kenne ich euren Namen oder gar eure Vergangenheit, doch ich vermag Menschen einzuschätzen und ihr gehört wahrlich nicht zur üblen Sorte unserer Spezies."
    "Das glaubt ihr." Die junge Frau hob provokativ das Kinn, ihr erstes richtiges Gespräch mit diesem Mann drohte in einem Streit zu enden. Auf diese Worte hin schwieg der alte Fischer und Redsonja beruhigte sich langsam wieder. "...Aber jene Leute, die euer Zuhause niedergefackelt haben, die hatten es auf mich abgesehen." Startete sie erneut einen traurigen Versuch.
    "Dann sei froh, dass sie die alte Hütte erwischt haben." Entgegnete er barsch.

    Nachdem sich die beiden ein Weilchen stumm betrachtet hatten, brach der Fischer irgendwann das Schweigen. "Nicht weit von hier ist eine Höhle. Lass uns dort erstmals Unterschlupf suchen. Oder besitzt du noch irgendetwas, das du aus dem Aschehaufen vor uns bergen muss."

    "Ich hab doch nicht mehr als ich auf dem Leib trage." Lächelte Redsonja schief. Es hatte auch seine Vorteile beinahe besitzlos zu sein, denn so hatte sie wenigstens nichts zu verlieren, ausser ihr Leben vielleicht.

    So sassen die beiden bald darauf vor einer notdürftig errichteten Feuerstelle, brieten sich einen der Fische und machten sich darauf mit vollem Magen auf den Bruder des Fischers zu suchen. Von Ruhen war keine Rede.

  15. Beiträge anzeigen #235
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    Auf den ersten Blick mochten die Menschen hier zwar ziemlich verschlossen wirken, doch nun lernte die junge Frau wahre Solidarität kennen. Wer konnte, der half. Ob nun beim Wiederaufbau der Hütte, mit Gütern oder dadurch, dass er den beiden ein Bett anbot. Schlussendlich fand sich noch ein Trupp, der sich an die Fersen der Brandstifter heftete.
    Nach langen Diskussionen hatte sich Redsonja durchgesetzt. Sie durfte sich dieser Gruppe ebenfalls anschliessen. Sie fühlte jedoch, wie sich diese, inzwischen herzlichen Menschen, ihr gegenüber von diesem Augenblick an wieder verschlossen und sich sogar distanzierten. Wehmütig dachte sie da an die Tage auf Onars Hof zurück, wo man sie wohl sogar darum gebeten hätte mitzugehen beziehungsweise die Leitung der Verfolgung zu übernehmen. Doch dies schien der Vergangenheit anzugehören und wie hatte ein weiser Mann einst so treffend formuliert: Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.

    Eines Tages würde sie auch diesem Menschen noch davon überzeugen, dass sie im Kampf durchaus zu gebrauchen war, schwor sie sich und lächelte leise vor sich hin.

    Sie kauerte hinter einer Böschung, neben ihr lag Erek, der Sohn eines Fischers, der ihr hin und wieder ein anzügliches Lächeln zuwarf. Er war hübsch, kräftig gebaut, von der Sonne gebräunt und sein lockiges Haar reichte bis zu den Wangenknochen. Die Arme der beiden berührten sich sanft und Redsonja genoss das leise Kribbeln, welches sie dabei durchfuhr. Gleichzeitig ruhte ihre Hand auf dem Schwert und sie lauschte in die Nacht hinaus, denn sie warteten auf ein Zeichen des Kundschafters.

    Kurz betrachtete sie das Profil des jungen Mannes neben sich, lächelte fein und spürte gleichzeitig die Welten, die zwischen ihnen lagen.

  16. Beiträge anzeigen #236
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    Redsonja ist offline
    Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch. Blitzschnell war eine Drehung vollführt und das Klirren zweier zusammenprallender Schwerter erfüllte die Nacht. Ein rasanter Schlagabtausch folgte, bis sich die beiden Waffen verkeilten und Redsonja einen Blick in die Augen ihres Gegenübers zu werfen vermochte. Im Glanz des fahlen Mondes schimmerten sie genau gleich wie damals, als sie ihn laufen gelassen hatte. Sie hatte ihm eine zweite Chance gegeben, denn sie hatte geglaubt, dass seine Augen ehrlich flehten. Doch nun war wieder derselbe beinahe unschuldige Blick zu erkennen. Wie verlogen! In Gedanken spuckte sie auf den Boden, doch es blieb bei dem gedanklichen Ausdruck der Abscheu, mehr liessen ihre Manieren nicht zu. Zumal Erek sich mittlerweile auch erhoben hatte, jedoch noch zögerte einzugreifen. „Weshalb?“ Zischte die junge Frau, obwohl sie wusste dass sie keine Antwort erhalten würde. Dieses Geheimnis würde er mit sich ins Grab nehmen.

    Noch ein letztes Mal blickte Redsonja in die Augen des Mannes, der ihr Schicksal hätte besiegeln sollen, dann schlug sie zu. Noch vermochte er zu blocken, doch ihre wütenden Hiebe liessen ihn zurückweichen. Ein kräftiger Überkopfhieb bodigte schlussendlich den Meuchelmörder, welcher ein leises Röcheln ausstiess und liegen blieb. Ihren Blick auf den Menschen, der vor ihr lag, zwingend, versetzte sie ihm den Gnadenstoss. Dann sank sie in die Knie, am ganzen Körper zitternd.

    Erek eilte herbei, wusste nicht richtig wie er sich verhalten sollte, denn er traute sich nicht Redsonja in die Arme zu nehmen und zu trösten, obwohl er dies gerne gemacht hätte. Die junge Frau hätte es sich ebenso sehnlichst gewünscht und war trotzdem froh, dass er es bleiben liess.

    Dann vernahm sie stimmen. Der Rest des Suchtrupps kam herbei, entdeckte den Toten jeder der Männer klopfte Erek auf die Schultern. „Gut gemacht mein Junge.“ Sein Vater klopfte ihm stolz auf die Schultern, während Redsonja einfach nur abwinkte. Was brachte eine Erklärung. Geglaubt hätte ihnen sowieso keiner und so wurde Erek zum Helden der Stunde und die freie Söldnerin beschloss weiter zu ziehen. Kurz darauf hatte sie sich von Erek verabschiedet und ihn gebeten dem Fischer auszurichten, dass sie eines Tages wiederkommen würde. Ansonsten wurden wenige Worte gewechselt, doch der junge Mann beharrte darauf, dass Redsonja einen Beutel gefüllt mir Proviant und einer Decke mit sich nahm, wofür die junge Frau mehr als dankbar war, denn ihre Decken hatten den Flammen als Futter gedient.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Sie schnaufte leicht und fand endlich einen windgeschützten Ort, wo sie ihr Nachtlager aufschlagen konnte. Sie sammelte Holz, entzündete ein Feuer und versuchte sich aus einem biegbaren Ast einen Bogen herzustellen, doch sie besass keine Sehne und musste so auf eine Kordel zurückgreifen, die bei weitem keine ausreichende Spannkraft erlangen konnte. Sie würde also nochmals in die Hafenstadt zurückkehren müssen, denn obwohl die gesammelten Beeren lecker schmeckten boten sie auf Dauer nicht genug Nahrung. Sie seufzte, immerhin hatte sie nichts Wichtigeres zu tun. So war sie wenigstens beschäftigt. Die junge Frau lachte bitter. Bald würde sie Selbstgespräche führen...

    Vorsichtig türmte Redsonja rund um das Feuer Steine auf, damit es aus der Entfernung nicht gesehen werden konnte, denn niemand wusste welche Gefahren hier noch drohten. Zumal die junge Frau die Geräusche der Wildnis noch nicht zu deuten vermochte.

    Die Dämmerung brach erst herein, doch Redsonja verkroch sich bereits in ihre Decke, beobachtete das Spektakel am Himmel und redete sich gut zu. Eines Tages wird dir auch diese Wildnis ein zu Hause bieten und du wirst sie nicht mehr zu fürchten brauchen, nein sie wird dich schützen. Zweifelnd lächelnd lag sie da und wartete darauf was die Zukunft bringen würde.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Sie hatte einen seltsamen Traum gehabt. Sie war durch das dichte Unterholz eines Wald gepirscht. Auf den Fersen eines scheuen Rehs. Lautlos dahingleitend, vom Hunger getrieben. Als das Reh einen Moment verharrte spannte sie die Bogensehne, wollte eben den Pfeil lossirren lassen, als ein Geräusch im Unterholz das Reh vertrieb und Redsonja kurz darauf von den Füssen gerissen wurde und in ein lachendes Gesicht blickte. Bloody. Sogleich überhäufte die junge Frau den Freund mit Fragen, die wohl selbst das Traumbild vertrieben.

    Die Jägerin erwachte. Lehnte ihren Kopf an den nahen Baum und verweilte eine Weile ehe sie sich erhob. Die Vorräte waren verzerrt und sie war tatsächlich hungrig. In der Nähe ihres provisorischen Lagers pflückte sie sich einige Heidelbeeren, doch der Hunger plagte sie weiter und drängte sie immer mehr in Richtung der Hafenstadt aufzubrechen.

    Sie rollte die Decke zusammen, band sich das Bündel auf den Rücken und rannte bereits Augenblicke später den Hügel hinunter. Ein lauer Wind wehte ihr dabei entgegen, liess ihr Haar tanzen und sie spürte wieder einmal, dass sie lebte.

    Als sie das Stadttor erreichte begann ihr Herz dumpf zu pochen. Sie hatte sich die Kapuze über ihr feurig leuchtendes Haar gezogen und hoffte inständig nicht erkannt zu werden. Die Wachen liessen sie unbehelligt passieren. Auch den Markt erreichte sie unerkannt. In den Massen fühlte sie sich wohl. Denn sie würden ihr ein allfälliges Untertauchen eindeutig erleichtern. Nun brauchte sie jedoch einen Bogen und sie hätte sich verfluchen können, dass sie Drakk ihr ganzes Geld für seine Arbeit gegeben hatte, denn nur einzelne Münzen klimperten noch in dem kleinen Beutel und zur Diebin machte sie nicht einmal der knurrende Magen.

    Fiebrig dachte sie nach, denn inzwischen stand sie vor dem Laden des Waffenhändlers und erspähte einen leichten, schmucklosen Kurzbogen.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Waldläufer Avatar von Coth
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    Coth ist offline
    Spät in der Nacht schipperte das kleine Boot durch einen schmalen Pass der Stadtmauer in das Hafenbecken ein. Im Schutze der Dunkelheit konnten sie sich unbemerkt in die Stadt schleichen. Wie er aus Tagen bei der Garde wusste, waren Fremde in dieser Stadt nicht sehr willkommen. In einer kleinen Taverne hatten sie dann schließlich die Nacht verbracht.

    Langsam liefen Coth und sein Begleiter durch die Straßen der Stadt, die Leute schauten ihnen misstrauisch nach und beobachteten die beiden Reisenden genau. Diese Stadt war seltsam, sie war nicht wie Khorinis, dort waren die Menschen bereits in Aufruhe wegen den Orks aber dies war wahrlich etwas anderes.

    Auf den Marktplätzen sah es nicht viel anders aus, die Preise waren überteuert um hier an günstige Ware zu kommen musste man Glück haben. Hätte der junge Tagelöhner dies gewusst wäre er sicherlich lieber nach Khorinis gegangen.

    Man musste der Stadt aber eines lassen, die Wege waren sauber und gepflegt. Als Coth seinen Blick in Himmle schweifen lies, zeigte sich ihm dasselbe Bild wie in den vergangen Tagen. Dicke graue Wolken, zwischendurch ein paar kleine Sonnenstrahlen und ein paar Vögel die auf Nahrungssuche waren. Das Wetter war in diesem Tagen einfach ziemlich wechselhaft.

    Während er noch in die Höhe schaute erblickte er ein Schild das zu erkennen gab das er sich vor Bognerei befand. Langsam schlenderte er hinein, es war ein recht kleiner Laden. An den Wänden hingen diverse Bögen und Köcher, die Tiertrophäen rundeten das merkwürdige Bild ab.

    Der Tagelöhner beugte sich auf die staubige Theke und klopfte mit der Faust darauf. Der vermutliche Inhaber drehte sich um, er trug eine alte Lederüstung und auf dem Kreuz hatte er einen Langbogen. Sein Gesicht wurde von einem zotteligen Bart verdeckt und die buschigen, grauen Augenbrauen neigten sich zur Stirn hin als er seinen Kunden erblickte.

    "Guten Tag, ich bin auf der suche nach ein paar Pfeilen. Wären sie so freundlich und würden mir ihr Angebot zeigen?", fragte Coth und winkte den Piraten hinaus.

    "Mal sehen, was darfs denn sein?", fragte der alte Mann mit krächzender Stimme.

    "100 Pfeile und wenn möglich noch 5 Betäubungspfeile dazu", erwiderte er und musterte den Inhaber der etwas unter der Theke rumkramte.

    "Hier habe ich 100 Pfeile und ................ ah genau hier hab ich sogar noch ein paar Betäubungspfeile", sprach der Verkäufer.

    "Wie viel sollen die kosten?", sagte Coth nachdenklich.

    "Hm sagen wir 150 Gold?", fing der Händler an zu feilschen.

    "Ich gebe ihnen 70 und dieses Kurzschwert", erwiderte der Tagelöhner und packte aus seinem Beutel sein altes Schwert von der Miliz aus.

    "Hm....... na gut das ist ein Angebot", schloss der alte Mann ab und übergab die Pfeile, dafür riss er sich hastig das Gold und das Schwert unter den Nagel. Mit einer Handbewegung verließ er wieder den kleinen Laden.

    Vor der Tür wartete der Pirat auf ihn und folgte Coth dann zum Marktplatz, wo er direkt den erst besten Waffenhändler aufsuchte. Er bot ihm seinen silbernen Dolch und seine Axt an, da beides recht wertvoll war bekam er eine ordentliche Summe von 200 Gold. Coth hatte zwar schon allein damals für die Axt 300 bezahlt aber sie war immer schon benutzt.

    Auf dem Rückweg besorgte er für die Heimfahrt noch etwas Proviant, diesmal mehr als das letzte Mal, er hatte keine Lust das ihm Jack noch verhungert. Da der gefräßige Pirat noch bei ihnen war, war dies sowieso so eine Sache ob er nicht alles an einem Tag aufessen würde.

    Grade sie auf den Weg zurück ins Hafenbecken waren, fiel dem Tagelöhner sofort etwas ins Auge. Einer der Händler bot einen Piratensäbel an, 150 Gold sollte das Prachtstück kosten. Hastig zählte Coth sein Gold nach, sei kleines Vermögen reichte locker aus.

    "Guten Tag, ist der Preis von 150 Gold bei dem Piratensäbel fest oder kann dieser noch variieren?", fragte er in der Hoffnung dass der Händler etwas mit dem Preis runter ging.

    "Nein, 150 oder gar nichts. Ich verhandle nicht mit Fremden wie euch", erwiderte der der Mann genervt.

    "Nun denn, hier habt ihr das Gold", fauchte Coth zurück und nahm sich den Säbel. Es wurde Zeit schleunigst von hier zu verschwinden, er wollte endlich wieder zurück ins Lager.

    Die beiden Reisenden rannten durch die schmalen Gassen in das Hafenbecken wo sie ihren Proviant im Boot verstauten und einstiegen. Sie waren schon viel zu lange hier, irgendwie vermisste der Tagelöhner den Strand. Der Bootsfahrer band noch schnell das Tau los und legte ab....................

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Sie sah bereits Piraten herumlaufen, die sich jedoch ehe sie sich versah wieder in Luft auflösten. Langsam wurde ihr Zustand bedenklich. Als nächstes würde sie Gespenster sehen, dann... "Du wirst dich aber nicht an meinen Waren vergreifen oder?" Unterbrach der Händler Redsonjas Gedankengänge abrupt.
    "Ach dieser Kurzbogen hat mich so angelächelt."
    "Die sind nicht nur zum Anschauen sondern zum schiessen, Mädchen."
    "Nein wirklich!"
    "Ja gewiss." Meinte er wohlwollend ihren bissigen Unterton überhörend.
    "Na dann werde ich wohl damit schiessen müssen." Meinte die junge Frau gespielt naiv, dann schaute sie den Händler direkt an.
    "Hm, du willst also wirklich damit schiessen..." Überlegte er stirnrunzelnd.
    "Ich schiess dir sogar den Hut vom Kopf." Meinte Redsonja lachend.
    "Wenn du den triffst, dann gebe ich dir den Bogen sogar umsonst."
    Redsonja schlug ein und der Händler stellte sich hinter ein Brett, sodass nur noch der Hut hervorlugte. Es war lange her, dass Redsonja das letzte Mal mit einem Bogen geschossen hatte, doch sie mochte sich noch genau an Taeris erinnern, wie er auf und abgelaufen war während ihren Trainingstunden, wie er ihr beigebracht hatte ruhig zu zielen und... Bilder besuchten ihre Erinnerung, während sie das eine Auge zugekniffen den Hut fixierte, die Sehne spannte und der Pfeil durch die Luft sirrte. Einen kurzen Augenblick lang hielt die Schützin den Atem an. Sie verfolgte gespannt den Flug des Geschosses und lächelte schlussendlich leise, als er den Hut in der Mitte durchdrang.
    "Euch kann ich die Waffe wohl getrost anvertrauen." Lächelte der Händler und untersuchte seine durchstossene Kopfbedeckung.
    "Mit euch lässt sichs gut Geschäfte machen. Mal überlegen ich brauche auch noch Pfeile."
    Dies schien ein Zeichen gewesen zu sein. Der Händler zog sie nahe zu sich heran und entdeckte in diesem Moment zwei, der drei Schwerter, die sie bei sich trug. Erschrocken stockte er einen Moment ehe er verschwörerisch flüsterte: "Auf den ersten Augenblick habe ich es euch nicht angesehen, doch ihr scheint perfekt geeignet zu sein. Ein "Freund" von mir, er sollte um sein Leben erleichtert werden..."
    Redsonja trat augenblicklich einen Schritt zurück. Sie als Meuchelmörderin. Wie kam dieser freundlich wirkende Mensch bloss auf solche Gedanken und was ihn aller Welt liess ihn überhaupt auf den Gedanken kommen, dass sie so etwas tun würde. Sie wollte eben auf dem Absatz kehrt machen, als er sie am Arm zurückhielt.
    "Es ist nicht so, wie ihr denkt. Dieser Mensch, wenn man ihn überhaupt so nennen kann hat es wirklich nicht verdient zu leben."
    "Rache?"
    Der Händler nickte. Darauf erzählte er eine Geschichte und bestätigte der jungen Frau wieder einmal, dass viele Menschen, die zu Tode unglücklich waren eine fröhlich, lächelnde Fassade vorschoben, so wie auch sie es oft tat.
    Die Erzählung war herzerweichend. Trotzdem beharrte Redsonja darauf, dass es schlecht war Selbstjustiz zu verüben. "Das kannst du immer noch wenn die Richter zu korrupt sind, als dass sie ihn verurteilen würden." Meinte sie ernst und diskutierte mit dem Händler bis die Dunkelheit hereinbrach.

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