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    Ritter
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    Ceyx ist offline
    Die Anhöhe war höher, als sie den Anschein gemacht hatte. Seine Beine waren müde, denn er hatte seit Tagen nicht mehr richtig geruht. Dennoch war es komisch, denn ihm war, als würde, mit jedem Schritt, den er machte, als würden seine Füsse leichter werden. Als würde der Wind helfen und ihn sanft in den Rücken stossen.
    Er hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich gerade noch rechzeitig um, um Redsonja die Hand zu reichen und sie somit vor einem Sturz zu retten. Er sah zurück, als er sie wieder ganz auf die Füsse zog und glaubte, fern, ein paar graue Flecken auszumachen, von den Eseln, die nun frei über die Hügel streunten, dennoch in einer Gruppe blieben.
    Sie waren frei...
    "Gehts?" fragte er Redsonja, als sie wieder vor ihm stand und fragte sich im gleichen Atemzug, ob die Sorge in seiner Stimme echt war. Sie nickte nur ihm zu und er lies seinen Blick über die anderen gleiten, die langsam die Anhöhe erklommen.
    Anaya zu hinterst, eine Frau, die er kaum kannte, und warum sie auch auf diesem Weg war, würde ihm wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
    Carras, der wie immer eine imposante Erscheinung zeigte, sein von Muskeln und Kraft durchzogener Körper, sein ausdruckloses, beinahe finsteres Gesicht, dass dennoch von einer gewissen Müdigkeit und Sorge (?) zeugte.
    Bloodflowers, der halb vor sich hinsummend und irgendwie fröhlich erscheinend den Weg hochstieg, doch irgendwo zwischen dieser Fröhlichkeit lag ein ernster Kern, das wusste Ceyx, auch wenn er ihn kaum je zu Gesicht bekommen hatte.
    Und dann war da Redsonja, deren Hand, wie er gerade feststellte, er immer noch festhielt. Schnell lies er sie los und drehte sich wieder um, um den Weg weiter zu gehen. Er war ihr dankbar, hatte sie diesen Weg mit ihm gemacht, mehr, als sie vielleicht wusste.
    Doch, nun, es war nicht mehr weit...

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Lange hatte er ihre Hand gehalten, viel zu lange und schlussendlich doch losgelassen. Nun hatte sie Gewissheit und auch sie entschied sich, ein letztes Mal, endgültig. Sie schaute nicht mehr zurück um sich zu vergewissern ob Bloodflowers, Carras und schlussendlich Anaya immer noch hinter ihnen die Ebene erklommen. Sie wusste, dass auch sie da waren, denn ihre Esel waren ebenfalls davongetrottet, einer fadenscheinigen Freiheit entgegen. Sie schritten weiter, hinauf, dem Himmel entgegen, wo die Nachmittagssonne, verzweifelt versuchte einige Strahlen zu ihnen hinunter zu senden, oder versuchte sie es gar nicht mehr diesem kalten Ort etwas Licht und Wärme zu spenden?

    Auf eine gespenstische Art und Weise flaute der Wind ab, als sie beinahe die Anhöhe erreicht hatten und Totenstille kehrte ein. Nicht nachdenken Redsonja, einfach weitergehen, immerzu... Zwang sie sich in Gedanken vorwärts. Ein Mantel des Schweigens schien sich über das Land gelegt zu haben. Alles um die kleine Gruppe herum schien inne zu halten, zu warten bis Ceyx den letzten Schritt wagte um sich dann weiter zu drehen. "Warte, nur noch einen Moment." Durchbrach Redsonja die Stille. Es kam ihr wie ein Frevel vor, der den Frieden dieses Ortes zerstörte, doch was war ein Scheinfriede schon wert, der nur die darunter brodelnde Masse verdeckte. Die Söldnerin schaute noch einmal zu dem neu gewonnenen Freund auf und er drehte sich tatsächlich um. Nun hätten gewichtige Worte auf ihrer Zunge liegen müssen, denn dies sollte ihre letzte Gelegenheit dazu sein, doch nichts dergleichen war der Fall. "Gib nicht auf." Stiess sie hervor und schluckte leer.

    Kaum hatte sie einen Freund gewonnen sollte sie ihn wieder verlieren und sie ermunterte ihn auch noch weiter zu gehen. Welch eine Ironie des Schicksals. Aber sie würde sich nicht dadurch nach unten schmettern und bodigen lassen. Noch nicht. Sie hatte die Kraft dieser Willkür zu trotzen und sie war nicht alleine. Diesmal nicht. So glaubte sie zumindest.

  3. Beiträge anzeigen #83
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    Ceyx ist offline
    Gib nicht auf?
    Nein, er würde nicht aufgeben. Er lächelte ihr zu und fühlte sich, als würde sein Körper verschwimmen.
    Er lächelte.
    "Nein, ich gebe nicht auf. Jetzt nicht mehr..."
    Seine Worte waren nur geflüstert und er wünschte sich, er könnte in diesem Moment etwas gewichtigeres sagen, etwas wichtigeres, als nur diese unbedeutende Worte, die aus seinem Mund kamen, ohne nachzudenken.

    Aber immerhin waren sie wahr.
    Soviel wahrer als vieles, was er in seinem Leben gesagt hatte.
    Er würde nicht aufgeben. Nun nicht mehr.

    Der Wind kam wieder auf, bog um die Anhöhe, die nur noch wenige Schritte vor ihm zu Ende war. Der Wind trug kalte Asche mit sich, nur wenig und kaum sichtbar, für jemanden, der nur schnell einen Blick darauf warf. Es war nicht mehr weit, dass wusste der Kämpfer.

    Er spürte, wie sehr sein Herz in seiner Brust schlug.

    Und für einen der wenigen Momente in seinem Leben hasste er dieses Gefühl nicht vollends. Im Gegenteil, er genoss es auf irgendeine Weise. Sein Herz schlug immer härter, als er sich wieder umdrehte. Doch noch ging er nicht weiter, machte nicht den letzten Schritt, der ihm vollends die Sicht frei geben würde, auf das, was dahinter lag, hinter dieser Anhöhe.

    Die letzte Anhöhe, die es zu erklimmen galt.

    Manche würden nun sagen, dies war für Ceyx der letzte Schritt, der Schritt, nach dem es kein zurück mehr gab, aber das war falsch. Es gab immer ein zurück und es gab immer einen anderen Weg, den man gehen konnte. Alles was zählte, waren die Entscheidungen, die man traf und diese Entscheidungen waren es, die einem den Weg vorgaben.
    Sein Fuss rutschte beinahe ab, als er einen weiteren Schritt nahm. Staub wirbelte unter seinen Schuhen auf, doch er ging weiter und schliesslich stand er auf der Anhöhe.

    Die Welt schien fast grotesk still, angesichts...

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    ...angesichts dieser beiden Heere, die sich einander gegenüber versammelt hatten. Die einst kahle Hochebene wimmelte vor Menschen. Die Einen bis an die zähne bewaffnet und mit schillernden Rüstungen, andere mit Holzknüppeln und zerschlissener Kleidung, das sogenannte Kanonenfutter. Die fünf Todesmutigen standen zwischen den beiden Fronten eingeklemmt in der Mitte.
    Redsonjas Herz drohte in die Hosen zu sacken und pochte wild. Doch ihre Fingerspitzen zuckten und liessen sie Shadowsong umschliessen. Sie wandelte wie in Trance, langsam voran, als eine zarte Hand ihren Arm umklammerte und Anaya sie aus furchterfüllten Augen flehend ansah. Sie zitterte und die Söldnerin versprach ihr ohne lange zu überlegen, oder die Tragweite dieses Versprechens nur einmal zu überdenken: "Keine Angst, wir werden dich beschützen." Beim Sprechen dieser Worte schaute sie Bloodflowers und Carras entschlossen an, fasste wieder Mut. Dieser schien jedoch alleine dazu zu dienen um wieder zusammen zusacken, als sie den Blick erneut in Richtung der beiden Heere wandte.

    Für den Moment wartete auch Ceyx ab, was als Nächstes geschehen würde, denn zwischen den Heeren waren wenige Kämpfer versammelt und schienen zu verhandeln. Redsonja schloss die Augen wünschte sich, dass eine Einigung erzielt würde, alle nach Hause gingen und der gewohnte Alltag wieder einkehrte. Leider würden dies wohl nur fromme Wünsche bleiben, denn hatten Menschen erst einmal Hass aufgestaut, so konnten sie ganze Städte vernichten. Sie hatten dies am vergangenen Tag nur zu deutlich gesehen.
    Wartend betrachtete sie den Himmel, wie sich die Sonne langsam aber stetig wieder dem Horizon näherte, um den Kreis wieder zu schliessen und sie hörte auf über die Sinnlosigkeit nachzudenken.

    Sie versuchte zu akzeptieren. Zu akzeptieren was Ceyx im Begriff war zu tun und zu akzeptieren was sie selbst tun würde.
    Geändert von Redsonja (30.01.2005 um 19:32 Uhr)

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    Ceyx ist offline
    Die beiden Heere standen einander gegenüber. Unzählige Menschen, mit Schild und Schwert, bereit zu sterben, bereit zu leben. Bereit zu töten. Und doch war es still, es war eine Stille, die über der Erde lag, wie ein Schauernebel aus leichtem Regen, man musste nur seine Hand ausstrecken und man konnte es fühlen.
    Ceyx kannte diese Stille. Er hatte sie viele Male gespürt, vor jeder Schlacht, die er geschlagen hatte, immer, wenn er in einer dieser Armeen gestanden hatte, mit seinem Schwert in der Hand und die Welt friedlich erschien. Es war ein Gefühl von einem Friede, der vollkommen war, denn nie konnte man etwas mehr messen, als in jenem Moment, kurz bevor es einfach zerbrechen würde, wie ein trockenes Laubblatt, das eben noch im Wind getanzt hatte, nur um Sekunden später in einer Hand zerdrückt zu werden...

    Er wollte etwas sagen, doch ein bitterer Kloss lag in seinem Hals. Er sah zurück, über seine Schulter, sah in das Gesicht Redsonja's, das angstvoll über die beiden Heere fuhr.
    "Ihr solltet nun besser gehen." Er war sich nicht einmal sicher, ob er die Worte gesprochen hatte, oder ob er sie nur gedacht hatte. "Bitte, geht nun." wiederholte er, nun lauter. Sie standen zwar noch am Rand des Schlachtfeldes, doch es war nicht abzusehen, wo überall die Schlacht toben würde, kaum würden die Urmächte, die sich schnaubend gegenüber standen entfesselt sein.
    "Und du?" Carras trat vor.
    Ceyx lächelte. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte.
    "Geht nun." wiederholte er lauter und machte einen Schritt nach vorne. Das Schwert lag fest in seiner Hand.

    "So willst du gehen? Du willst uns einfach hier stehen lassen, zurück lassen, ohne ein Wort?"
    Ceyx drehte sich um und fuhr mit seinem Blick über die Gesichter.
    Carras, der ihn durchdringend ansah, vielleicht auch ein wenig enttäuscht, Anaya, mit ihren grossen, angstdurchdrungenen Augen, Bloodflowers, der beinahe etwas traurig ansah und Redsonja, die wohl nun eine Antwort von ihm erwartete.

    "Nein..." so antwortete er, "ich will nicht ohne ein Wort gehen. Ich will euch danken, für dass ihr soweit mit mir gekommen seit. Doch dies soll nicht euer Ende sein, denn es ist meines, darum will ich euch bitten, zu gehen, als allerletzter Dienst, den ich für einmal von euch fordern will."

    Er machte Anstalten, sich umzudrehen und wieder zu gehen.

    "Bloodflowers..." Soviele Worte, die auf einmal durch seinen Sinn gingen. "Guter Freund...mögest du dich nie ändern, denn mehr als einmal hast du mich vor schlimmeren bewahrt, und Carras,..." Und so wenig Zeit. "...manche Tage warst du ein Bruder für mich, zürne und trauere nicht und lass dein Schwert für heute stecken, wenn es um meine Seele geht."
    Schliesslich drehte er sich doch noch einmal zu der Gruppe um und sah Redsonja, wie es ihm vorkam, eine Ewigkeit in die Augen.

    "Und Redsonja...ich danke dir, dir besonders. Vielleicht, wenn alles anders verlaufen wäre, dann...hätte ich vielleicht deinen Weg eingeschlagen...Doch nun führe Anaya und die anderen auf dem Weg des Lebens..." Er hielt inne und musste der Versuchung wiederstehen, einen Schritt auf sie zuzugehen und eine Strähne aus ihrem Haar auf die Seite zu schiebe. Die Welt wurde für einen Moment unscharf, zerschwamm, und er wähnte sich am Rande eines Abgrundes, der tausend Meter in die Dunkelheit führte, und er wähnte jemanden neben sich, deren Hand er gerade eben noch gehalten hatte...
    Dreia...
    "Dreia..." flüsterte, doch die Welt wurde wieder normal, als er seine eigene Worte hörte und wahrnamm, dass er sie so eben ausgesprochen hatte. Redsonja sah in mit grossen Augen an und schien etwas sagen zu wollen, doch Ceyx drehte sich um. Seine Hand verkrampfte sich um das im schwarzen Stoff verpackte Schwert.
    "Ceyx?!" Redsonja machte einen Schritt nach vorne, als wollte sie den Kämpfer aufhalten. "Was hast du gerade...?"

    Doch der Kämpfer schien sie gar nicht mehr zu hören, sah einen Moment zum Himmel hoch.
    "Vielleicht werde ich sie ja auf der anderen Seite wiedersehen...sie endlich wiedersehen...wiedersehen...nach so langer Zeit..."

    Und dann ging er los, mit festen Schritten ging er, in eben jenem Moment, als die Kriegsherren in der Mitte des Schlachtfeldes zu einem Ende gekommen zu sein schienen und sich wieder auf ihre Pferde schwangen, in eben jenem Moment ging er los.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Dreia, Dreia, Dreia hallte es in ihrem Kopf wieder. Sie kannte eine Dreia, sie kannte diese Dreia. Sie wagte es sogar sie Freundin zu nennen. Mit ihr zusammen hatte sie Sly an den Khorinischen Spielen mit Mehl eingeschmiert, während er schlief. Sie hatten zusammen geschwiegen und gelacht, über alles gesprochen, nur dem Themen Liebe und Vergangenheit war sie immerzu ausgewichen... das Puzzle fügte sich zusammen, ein weiterer Kreis schloss sich, doch Ceyx war schon so weit weg. Sie rannte los, ihm hinterher. Ihr Haar wehte im sanften, erstaunlich lauen Wind.

    "Ceyx, warte! Dreia lebt." Schrie sie ihm hinterher, doch er hatte bereits zuvor das letzte Mal gewartet, er lief unbeirrt weiter, das Schwert in der Hand und sie war einfach zu langsam. Tränen verschleierten ihren Blick, liessen die Welt verschwimmen, dann sah sie Ceyx noch ein letztes Mal. Ceyx, der sich umsonst in eine Schlacht stürzte.

    Soldaten. Sie rannten auch auf sie zu. Leicht zögerlich zwar. Ob das an ihren in dieser grauen Welt feurig rot leuchtenden Haaren lag...? Sie, die Hexe.

    Die Söldnerin reagierte blitzschnell, zog ihr Schwert und verteidigte sich. Sie kämpfte um ihr Leben und verlor Ceyx endgültig aus den Augen. Sie liess sich zurückdrängen um Rückendeckung zu bekommen und Anaya zu beschützen. Seite an Seite mit Carras und Bloodflowers.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist gerade online
    Bloody schaute zuerst Carras und dann Anaya an, konnten sie ihm weiterhellfen?
    Denn er wusste nicht wer Dreia war und schon gar nicht weswegen Ceyx sich zwischen die Fronten der Armeen gestellt hatte.
    Wollte er die Schlacht verhindern? Wenn ja dann wollte Bloody ihm seine Hochachtung aussprechen!
    "Ceyx... wirf dein Schwert weg... zeig den Feinden das es anders geht. Es ist Krieg und keiner geht hin... so soll es sein!"
    Doch Carras berichtigte den Banditen schnell und erklärte ihm, dass Ceyx andere Gründe zu haben schien.

    Dann verlor auch Bloody den Veteranen aus den Augen. Obwohl er ihm noch sicher einige Worte zum Abschied hätte sagen wollen. Zum Beispiel das er zurück mit zum Hof kommen soll, weil Bloody so unbeschreiblichen Appetit auf ein Crawlereiomelett hatte. Ceyx machte die besten Eintöpfe und Omeletts die es auf Khorinis je gab. In der Taverne im neuen Lager damals, hatte Bloody sogar gehört das Cronos, der Hüter des Erzes, einen Schürfer beauftragt hatte die Rezeptur auszuspionieren. Es hieß damals, Cronos wolle Gift herstellen um Gomez das ins Essen mischen zu lassen. Aber das konnte nicht sein, Bloody hatte Ceyx Speisen probiert und lebte noch, nicht nur das er war ein geistig und körperlich vollauf gesunder Halbirrer!
    Vermutlich war die Geschichte um Cronos also nur ein Tavernengerücht, über die Magier gab es damals sowieso jeden Tag ein neues Gerücht:
    "Saturas hat ne Erzallergie!" - "Nefarius riecht wie ne Molerat!"
    Natürlich alles Blödsinn gewesen und viel viel abenteuerlicher als die Geschichte von Cronos und Ceyx' Rezepten, aber so war das eben wenn man ein unantastbarer Magier war und sich selten jemandem zeigte.

    Bloody schwelgte in Erinnerungen, als er von Redsonja aus Versehen ein wenig gerempelt wurde.
    "Gibs zu, das war doch mit Absicht!" grinste Bloody und spannte seinen Bogen. ...
    Geändert von Bloodflowers (30.01.2005 um 21:04 Uhr)

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    Ceyx ist offline
    Er glaubte noch etwas hinter sich zu hören, doch er hörte gar nicht mehr hin. Er ging weiter, immer weiter. Er glaubte Rufe hinter sich zu vernehmen und wie Menschen rannten, doch er nahm es nicht mehr wahr.
    Es gab nur die Schritte, die jetzt vor ihm lagen.

    Die letzten Momente seines Lebens...
    Auf einmal schien ein Ruck durch die Welt zu gehen und Schnee fiel vom Himmel. Doch Ceyx wusste, dass es kein Schnee war. Es war Asche. Es regnete Asche vom Himmel, tanzend-fröhliche Flocken, die von Zerstörung kündeten.
    Doch er ging weiter und mit einem Mal löste er den Knoten, der bis an den Stoff um sein Schwert gehalten hatte und noch in der selben Bewegung löste er seinen Umhang, welcher flatternd zu Boden fiel. Sein Schwert blitzte silbern. Es regnete Asche vom Himmel.

    Und die Zeit blieb stehen, für einen Moment, als der Kämpfer stehen blieb. Sich einmal um seine Achse drehte, den Wind spürte, der doch warm war. Er hörte sein Atem, der völlig ruhig war. Und ihm war, als hätte sein Herz bereits aufgehört zu schlagen.

    Dann kehrte die Zeit zurück, doch nicht so, wie sie sollte, sondern viel, viel langsämer. Er hörte einen Schrei, der sich fortsetzte und er sah Menschen, wie sie sich bewegten und er fühlte, wie ihre rennenden Schritte auf dem Boden vibrierten.

    Die beiden Heere rannten aufeinander zu. Die Heeresführer, die noch nicht ganz zu ihren Männern zurückgekehrt waren, hatten mühe, ihre scheuenden Pferde zu umkehren zu bringen, um dann sich in die Gewalten einzuordnen, zwischen denen Ceyx stand.
    Es schien, als hätte irgendetwas den Stein zum Rollen gebracht, der aus eine Horde von Männern eine Woge aus Gewalt machte und Ceyx fragte sich für einen Moment, ob er es vielleicht gewesen war...

    Dann hatte er den Gedanken vergessen, als er sein Schwert hochriss, damit zischend durch die Asche fuhr, die die Welt zu bedecken began, denn er war bereit. Die Urgewalten rannten auf ihn zu, doch er war bereit.

    Dies war der Moment, in dem er seinem Ende entgegen blickte.
    Asche zu Asche...

    Und dann waren sie heran und sein Schwert traf auf ein anderes. Er schlug zu, obwohl er blind war, obwohl die Macht, mit der die Leiber aufeinander trafen, ihn fast von den Füssen warf. Blut spritzte quer über die Welt, als er einen Körper traf und wieder zuschlug und wieder traf. Er wollte sich drehen, wollte ausholen, wollte sich Luft verschaffen.
    Und sein Schwert traf wieder auf ein anderes, ein heller Ton, der zu zerreissen drohte, doch auch dieses Mal traf er sein Ziel, mühelos und dann holte wieder aus, glaubte noch zwei Augen zu sehen, eines Kämpfers, die kalt blickten, und Ceyx schloss die Augen.

    Nur für den Augenblick eines Herzschlages.
    Genoss die Stille.
    Genoss das Gefühl.
    Genoss das Leben.

    Dann trafen die Waffen aufeinander. Sein Schwert brach entzwei ob der Wucht des anderen Zweihänders, mit dem sein Gegner focht. Und vielleicht hätte er sich nun noch gewundert, dass sein Schwert derart lange gehalten hatte...
    ...wenn da nicht die silberne Klinge gewesen wäre, die auf ihn zuraste...


    Die Heere fochten weiter, unerbitterlich, drangen aufeinander ein. Der Mann, der sich zwischen sie gestellt hatte -und keiner der anderen Kämpfenden hätte gewusst, wieso eigentlich der Mann da gestanden war- verschwand zwischen ihnen.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Es regnete warme Asche, vereinzelt hagelte es Pfeile und mitten in diesem Wirrwar standen sie. Redsonja sah kaum ihre Hand vor Augen und drängte ihre Gefährten langsam zurück, dicht an dicht mit Bloodflowers. Ja, in gewisser Weise war es Absicht, dass sie seine Nähe suchte. Doch das behielt sie für sich. Sie wehrte Hiebe von Soldaten ab, die vereinzelt bis zu ihnen, an den Rand der Hochebene gelangt waren, dann surrte ein Pfeil gleich neben ihrem Ohr vorbei und sie vernahm eine leises Röcheln, doch sie hatte keine Zeit sich umzuwenden, denn ein weiterer Angreifer bedrängte die verlorene, kleine Gruppe.

    Als der Ansturm wieder etwas abflachte, fasste sie einen weiteren Entschluss. "Ceyx hatte Recht, hier gehören wir nicht mehr hin. Lasst uns später zurückkehren." Versuchte sie mit ihrer Stimme gegen den Kampflärm anzukommen. Bloody stimmte dem sogleich bei und auch Carras hatte nichts einzuwenden. Die Söldnerin wandte sich als erste um, während ihr die anderen beiden Rückendeckung gaben, doch weit kam sie nicht. Anaya lag mit geschlossenen Augen auf der Erde. Sie erstarrte. Anas Gesicht war schneeweiss, in ihrem dunklen Haar hatten sich Ascheflocken verfangen und an ihren Wimpern und Brauen hingen einzelne Flöckchen. Stück für Stück liess die Asche Anaya mit dem Boden verschmelzen, legte seine sanfte Decke über die junge Frau und nahm sie in Besitz. Sie wirkte hübscher denn je, wie sie da auf der blutgetränkten Erde lag.

    Redsonja focht einen inneren Kampf. Sollte sie weitergehen, Ana hier liegen und von der Asche begraben lassen, oder ihr Leben für eine Tote, leichtsinnig aufs Spiel setzen? Noch mehr Menschen ihre kalte, harte Klinge spüren lassen? Die Antwort lag auf der Hand, doch tat sie sich schwer diese Entscheidung zu fällen. Lebewohl zu sagen.

    Dann wurde sie von Bloody vorangeschoben, irgendwo den Weg entlang, doch sie sah nichts mehr. Auch sie hatte die Augen geschlossen. Doch unter ihren Lieder rann ein feiner Tränenfluss hervor, den sie nicht einmal aufzuhalten versuchte. Sie wandte bloss das Gesicht von Bloodflowers und Carras ab. Nicht aus Scham, aber sie wollte doch stark sein...

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Wie lange sie die Ohren zu verschliessen versuchte um das Waffengeklirre und die Sterbeschreie der Fallenden nicht mehr zu hören, interessierte sie nicht einmal. Irgendwann war es einfach vorbei. Endlich. Sie fröstelte, denn inzwischen war es wieder kalte geworden. Sie kauerte zusammen mit Bloodflowers und Carras hinter einem Felsvorsprung und wartete. Die wenigen Schnitte, die sie abbekommen hatte kümmerten sie nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Viel zu dumpf war ihre Wahrnehmung des Diesseits. Sie hatte eine Mauer der Kälte um sich herum errichtet, die alles reale von ihr abprallen liess. Nur ab und zu hallte es Dreia in ihren Gedanken wieder.

    Weitere Stunden verstrichen, der Mond zog über den Himmel. Eine zerbrechliche, schmale Sichel, die ihr fahles Licht zur Erde sandte. So beruhigend und schön, aber auch kalt und teilnahmslos, ja beinahe hämisch strahlte der kleine Wicht auf die drei Zurückgebliebenen hinunter. Die Zeit verstrich, schleppend, aber unbemerkt.
    Irgendwann brachen sie wieder auf, erklommen die Hochebene zum dritten Mal und schauten sich um.

    Redsonja hatte erwartet ein makaberes Zeugnis dieser Schlacht vorzufinden, doch eine gnädige Decke aus Asche hatte sich über die Toten gelegt, ihnen eine letzte Ruhestätte geschenkt. Von Anaya war keine Spur mehr zu sehen und die Söldnerin liess die Tote ruhen. Sie buddelte nicht mehr, nur um ihre Leiche nochmals zu sehen. Sie wollte dieses freidliches Gesicht in Erinnerung bewahren, das sie zuletzt gesehen hatte. So lange bis auch dieses Bild verblassen würde.

    Carras hingegen war zur Mitte des Schlachfeldes gelaufen, hatte sich auf die Knie fallen lassen und die Hände verworfen. Gerne wäre Redsonja zu ihm geeilt, hätte ihn in die Arme genommen und weggezogen, doch sie liess ihm seine Trauer. Die Zeit würde das ihrige tun, seinen Schmerz über den Verlust lindern. Der Wind wirbelte die Asche um den Schmieden herum auf, liess graue Luftgeister um den Unglücklichen tanzen und geleiteten ihn schlussendlich zur Mitte des Schlachtfeldes, dahin wo ein Schwert in der grauen, unfruchtbaren Erde steckte. Carras zog es aus dem Boden. Es zwar zerbrochen. Die beiden anderen Teile waren jedoch schnell gefunden. Denn sie steckten erstaundlicher Weise ebenso im Grund, wie das Erste.
    Ein leises Beben liess die Erde erzittern, Redsonja deutete dies als Zeichen, dass es endgültig Zeit war diesem Schauplatz des Schreckens den Rücken zu kehren. Angeekelt überquerte sie hinter Bloody das Schlachtfeld. Sie wollte gar nicht wissen auf wie vielen leblosen Körpern sie dabei herumtrampelte... und wieder setzte ein leiser Ascheregen ein, als wolle er auch noch ihre Spuren verwischen nachdem sie das Gräberfeld überquert hatten. Dieser Ort gehörte den Toten.

    Sie schwiegen, jeder trauerte stumm für sich. Sie waren tot. Für immer aus dem Leben geschieden. In ihrem tiefsten Innern hatte Redsonja das noch nicht einmal realisiert, was der Tod bedeutete. In Gedanken diskutierte sie weiter mit Ceyx, sie malte sich seine Antworten aus.
    Sie war gescheitert... War diese Reise umsonst gewesen? Das Unabwendbare war eingetroffen, trotz ihrer hilflosen Versuche. Hätten sie Ceyx und Anaya retten können? Sie hatte versagt...

    Nach Hause.

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    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist gerade online
    Bloody war es leid, soviel ausgelöschte Leben auf einen Haufen. Trauer machte sich breit und er ging schweigend vor Redsonja her. Einziger Lichtblick war, das er wenigstens Ceyx noch einmal gesehen hatte. Wusste was mit ihm war und nun seinen Frieden mit dem Veteranen schliessen konnte.
    "Ich glaub er hat sogar beim Abschied ein wenig gelächelt!" freute sich der Bandit und trottete weiter voran. Die andere Sache war Anaya, war sie denn wirklich tot? Oder nur heimlich wieder entschwunden? Würde die schöne, geheimnisvolle Frau, mit den faszinierenden dunklen Haaren irgendwann wieder einmal auftauchen, so wie es am Beginn dieser Reise geschehen war. Bloody schloß es nicht vollkommen aus.

    "Jaja die Reise. Umsonst war sie nicht, ich denke das Ceyx uns auf eine seltsame Art und Weise gebraucht hat!" Bloody redete wieder mit sich selbst.
    "Denn wisst ihr, das Leben ist voller Geschichten und irgend jemand muss die Geschichte von Ceyx erzählen, wer wenn nicht einer von uns sollte das tun können?"

    Die, nunmehr nur noch drei Reisegefährten, durchquerten die bergige Landschaft. Von den Nomaden hatte Bloody eine Art Karte erhalten mit deren Hilfe sie die kürzeste Strecke, zurück zur Hafenstadt, finden konnten. ...

  12. Beiträge anzeigen #92
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Einige Stunden hatte es gedauert, ehe sie wieder den verbrannten Wald durchquert und schlussendlich die Hafenstadt betreten hatten. In dieser Zeit hatte Bloody viel nachgedacht. In erster Linie über die Geschichte von Ceyx. Danach dann über Geschichten im allgemeinen. So vieles was es zu erzählen gab und nur so wenig davon konnte berichtet werden. Eigentlich ungerecht, fand der Bandit.

    Schnurstracks marschierten die drei ins Hafenviertel und heuerten ein Schiff an, welches sie auf schnellstem Wege zurück nach Khorinis bringen sollte. Das anheuern an sich dauerte zwar einige Zeit, aber gegen entsprechende Bezahlung fand sich doch noch ein Kapitän der sich bereit erklärte.
    "Wieviele Personen werden mitkommen?"
    "Drei!" antwortete Redsonja.
    "Nein, nur zwei!" korrigierte Bloody und wehrte Redsonja's fragenden Blick erst einmal ab, bis die Verhandlungen abgeschlossen waren. Danach verkündete er ihr seine Idee:
    "Ich werde hier bleiben und probieren ein Schiff aufzutreiben, dass mich auf's Festland bringt. Dort sollen nämlich alle die Geschichten der Söldner des berühmten General Lee hören. Außerdem will ich die Hauptstadt des Reiches sehen und den König erdolchen!" Bloody grinste und sprach dann weiter:
    "Nein aber die Hauptstadt interessiert mich wirklich, ebenso möchte ich Gorr und Tuan wieder finden... mehr als alles andere auf der Welt möchte ich das."
    Bloody schwieg eine Zeit lang und auch Carras und Sonja sagten nichts. Schließlich schluckte der Bandit den Kloß im Hals runter und flüsterte:
    "Wenn euch Lee auf's Festland geführt hat, und ich bin überzeugt das er das tun wird, er hat es nämlich gesagt und der General hält sein Wort... immer. Wenn es also soweit ist, werde ich euch bestimmt wieder finden."

    Sie verabschiedeten sich noch voneinander und dann betraten Carras und Sonja ihr Schiff. Der Anker wurde gelichtet und das Schiff stach in See. Lange schaute Bloody noch und winkte Redsonja zu, die auf dem Deck stand und deren feuerrotes Haar im Wind flatterte. So gesehen wirkte die Söldnerin richtig wild, obwohl sie ganz ruhig da stand und schaute.
    "Lee zum Gruße!" flüsterte Bloody, ehe er sich umdrehte und mit ein paar Blicken die Lage hier im Hafenviertel sondierte.

    Wie ging es jetzt nur weiter? Wer von den Kapitänen würde die Reise bis zum Festland auf sich nehmen? Wie weit war es von hier aus eigentlich noch? Wenn man es von Khorinis bis hierher geschafft hatte, hatte man dann die Orkgaleeren schon hinter sich oder kam das "dicke Ende" erst? Wie weit würde er also überhaupt kommen? Nicht das er letzten Endes für immer hier auf diesem Eiland festsitzen würde, das wäre ja genauso schlimm wie Khorinis.

    "Naja..." der Bandit zuckte mit den Schultern und betrachtete amüsiert einen betrunkenen Seemann der gerade aus der Hafenkneipe getorkelt kam.
    "Ich steh jetzt hier wie Lares einst in Khorinis... jaja Lares der alte Haudegen. Ob Torlof mich jemals wieder wird verdreschen können? Frag mich was Gorn grade macht..." und so ging Bloody all die alten Bekannten aus seiner Zeit im neuen Lager durch. Ein paar besonders schöne Erinnerungen verband Bloody natürlich auch mit seiner Blutfeuer.
    All das erinnerte ihn wiederum an das was er eigentlich ja tun wollte. Also betrat er die Hafenkneipe und setzte sich an den Tresen. Sogleich sprach er auch seinen Platznachbarn an:
    "Ich komme aus Khorinis. Willst du die Geschichten vom Fall der Barriere hören? Soll ich dir von all den seltsamen Vorkommnissen aus dem berühmten Minental von Khorinis erzählen? Schönes und schauerliches?"
    Der Mann erklärte sich widerwillig einverstanden:
    "Wenns denn sein muss..."
    Aber dadurch ließ sich Bloody nicht entmutigen, aller Anfang war schwer. Und irgendwann würde er schon das sein was ihm so gefiel, ein Mensch der Geschichten erzählte, der sie jedem erzählte der sie hören wollte.

    "Aber erst brauch ich ein Bier um mir die Kehle anzufeuchten!" der Bandit bestellte und fing dann an zu erzählen:
    "Das Minental ist ein dunkler und schauriger Ort. Böse Geister, Unholde, Monster aller Art und sogar Drachen treiben dort ihr Unwesen. Aber das war nicht immer so!"

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Weit breitete sich die See vor ihnen aus. Wie ein riesiger schwarzer Teppich und sie konnten nicht einmal erkennen wo genau der Horizont anzusetzen war. Aber irgendwo, zwischen Himmel und Erde, da musste er sein.
    Carras und Redsonja standen auf Deck und schauten in die Ferne. Zusammen schweigend, trauernd. Das Sternenzelt spannte seine prächtige Kuppel schützend über den beiden auf, fand jedoch kaum Beachtung. Irgendwann zog sich Carras unter Deck zurück und Redsonja blieb alleine stehen. Ihre Haare wehten im Wind. Aufrecht stand sie da, wie eine Statue.

    Bald würden sie Khorinis erreichen, in ihre Heimat zurückkehren und doch hatte Redsonja das Gefühl, dass sie nie mehr dieselbe sein würde. Anders war nicht zwingend schlechter, aber gewöhnungsbedürftig bestimmt.

    Nochmals schaute die Söldnerin dorthin in die Dunkelheit, wo sie die Hafenstadt vermutete aus der sie eben kamen, wo das unbekannte, fremde Land lag, dass ihr immer fremd bleiben würde. Dort, wo sie ihre Spuren in der Asche hinterlassen hatte, die später wieder überdeckt wurden und doch eine Geschichte in sich trugen, die trauriger kaum hätte enden können.

    Grüss Tuan und Gorr von mir, Bloody... Ceyx ich werde Dreia grüssen. Sie winkte in die Dunkelheit hinein. Ein zaghaftes Winken. Dann legte sie ihre Hand auf die Reling und verharrte bis sie Khorinis erreicht hatten.
    Geändert von Redsonja (01.02.2005 um 22:25 Uhr)

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