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    Drachentöter Avatar von Deloryyan
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    Deloryyan ist offline
    Deloryyan lachte, so frei und ehrlich hatte er schon lange nicht mehr lachen können, ein wunderbares und doch seltsames Gefühl.
    "Ja, warum nicht? Erinnere mich eines Tages mal daran", antwortete der Rastlose und klopfte Gedyon anerkennend auf die Schulter.

    "Du hast dich besser geschlagen, als ich erwartet hatte, natürlich hattest du heute keine Chance, aber du bist auf einem guten Weg, das irgendwann zu schaffen. Vorerst wirst du diesen aber allein weitergehen."
    Gedyon, der sich gerade den Dreck aus dem Gesicht puhlte, welchen die Klinge hineingeworfen hatte, schaute nun noch irriterter drein.
    "Wieso? Du hast doch eben noch..."
    "Ich weiß was ich gesagt habe, aber du beherrschst die Grundlagen, du weißt, wie man mit dem Schwert nicht völlig lächerlich aussieht und wie man wirksam zuschlägt und abwehrt, sammle nun erstmal Erfahrung, danach habe ich dir auch wieder etwas beizubringen. Lerne vor allem, dass du immer einen Gegner oder Feind haben wirst, der es mit allen Mitteln auf dein Leben abgesehen hat. So wie der da eben. Da draußen gibt es keine Ehre, lerne, jegliche Tricks zu nutzen, um am Ende siegreich zu sein, aber übernimm dich für den Anfang nicht."
    Deloryyan atmete einmal tief durch, irgendwie redete er schon wieder zuviel, aber diese Worte war er Gedyon nach dessen guter Leistung schuldig gewesen.
    "Nun gehen wir was trinken, bist eingelanden..."

  2. Beiträge anzeigen #102
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Die Hände schmutzig machen, hmpf!“, Lando blickte ihn kurz böse, schließlich wölfisch und er tastete sich ähnlich vorsichtig wie Raad vorerst an den Kampf heran.

    Lando versuchte aus Gewohnheit, zunächst als absoluter Fernkämpfer und Bogenschütze und danach immerhin als Speerkämpfer, Raad auf Abstand zu halten. Die Klingen beider Kämpfer schienen etwa gleich lang, so konnte Lando daraus kaum einen Vorteil für sich ziehen, um Raad auf Distanz zu halten.

    Nach einem etwas heftigerem Schlagabtausch machte Lando einen fast sprunghaften Schritt nach hinten und Raad tat es ihm fast wie ein Spiegelbild gleich. Der Nordmann machte einen Seitschritt nach rechts und Raad machte seinerseits einen solchen. Sie begannen sich zu umkreisen, zu lauern, nach der ersten hitzigeren Phase des Kampfes. Noch war keiner der beiden verletzt.

    Ein paar Mal atmeten beide tief durch, bis Lando schließlich wieder auf Raad zusprang, der ihm entgegen kam. Mit lautem Klirren schlugen die Klingen aufeinander. Lando versuchte Raads Klinge zur Seite hin abgleiten zu lassen, um möglichst rasch seine eigene Klinge wieder frei zu bekommen für einen Gegenangriff, doch Raad schaffte es gerade noch auszuweichen.
    „Hrrrrm...“, machte Lando sich kurz frustriert Luft.

  3. Beiträge anzeigen #103
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Schleier der Dunkelheit legte sich über die Mauerkrone wie die Decke über das Kind in seinem Bett, während zwei Männer mit gezogenen Klingen sich langsam wie Wölfe umkreisten, die Blicke huschend über den Leib das anderen hasten lassend, die Schwachstelle zu suchen, die einem den Sieg bringen würde.
    Raad zuckte nach vorne, bemerkte alsbald, dass Lando dies vorhergesehen, und änderte im letzten Augenblick seine Schrittfolge nach rechts, dass die Klinge des Rotschopfs bloß an der seinen abglitt. Der Jüngling setzte einen weiteren Schritt nach links und hob das Schwert nur ein kurzes Stück, um es auf seinen Gegner herabfahren zu lassen.

    Lando, der die Finte nicht rechtzeitig erkannt hatte, reagierte dennoch schnell genug und wehrte den Schlag ab. Seine Gegenreaktion war heftig und drängte den Schwarzhaarigen an den Rand der Mauer, bis die Linke des ehemaligen Assassinen den kalten Stein ertastete.

    Raad duckte sich unter dem nächsten Schlag weg und rammte dem Rotschopf stattdessen den Ellenbogen in den Bauch, war dieser doch zu nahe, als dass Raad sein Schwert hätte nutzen können. Der Nordmann wich mit erstarrter Miene zurück und der Schwarzhaarige schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln. „Was ist? Spielen Backe Backe Kuchen oder strengst du dich vielleicht noch mal ein wenig an?“, sprach Raad mit schelmischen Grinsen und hob schwerer atmend als noch vor einigen Augenblicken seine Klinge. Er war sich sicher, dass es keine gute Idee wäre, wenn der Rotschopf noch mehr in diesen Kampf legen würde, aber der Jüngling wollte sehen, ob er alleine seine Grenze erreicht hatte oder inwieweit sie gar zu überschreiten war. „Komm schon! Oder hat dir der Pfeil im Arsch die Kraft geraubt?“, das Grinsen des Schwarzhaarigen war böse, als er Lando keine Gelegenheit ließ, verbal zu reagieren, und sich wieder in den Kampf stürzte.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Dank meinem Hintern wurden wenigstens eure Hintern verschont, auch deiner, mein Freund!“, schnaubte Lando zurück.
    Ein schneller Schlagabtausch erfüllte die Nacht mit metallischen Klängen, wie ein Glockenspiel, auf dem ein Kind herum hämmerte. Schließlich nahmen sie kurz wieder Abstand, um Luft zu holen. Lando spürte seinen Arm langsam schwerer werden und ein leichtes Taubheitsgefühl stellte sich ein, denn hin und wieder waren die Schläge doch recht kraftvoll und ließen fast die Knochen erzittern. Doch dies war nicht der erste Kampf in Landos bisheriger Kriegerlaufbahn und er brachte wie zuvor die Disziplin auf die ersten Anzeichen von Schwäche vorerst zu ignorieren.

    Der Nordmann schwang die Klinge gen Raads Kopf, der sein eigenes Schwert erhob, in der Annahme Lando würde auf sein Gesicht zielen. Doch auf halbem Weg ging der Nordmann in die Knie, als wolle er doch tiefer treffen. Sein Kampfpartner beeilte sich die Position seines Schwertes zu korrigieren, nur um zu merken, dass Lando im letzten Moment doch noch einmal die Höhe des Schlages änderte.
    Raad drehte den Kopf und legte ihn etwas zur Seite, doch die Klinge von Landos Schwert erwischte ihn und hinterließ einen feinen roten Strich auf der Wange des anderen.

    „Ha!“, freute sich der Nordmann schon und sah den Kampf als beendet an.
    Wenn er sich da nur nicht zu früh gefreut hatte.

  5. Beiträge anzeigen #105
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Schmerz brannte in seinem Körper und schrie nach Rache, die kleine Wunde an seiner Wange, aus der beständig der rote Lebenssaft floss, übertönend. Sein Körper schien sich aufzubäumen und seine Kehle brachte mit einem krächzenden Laut zum Ausdruck, dass der Vogel zwar getroffen war, doch die Flügel noch nicht lahmten.

    Seine Arme schmerzten, sein Atem ging schwer und dennoch raffte sich der Jüngling ein letztes Mal auf, vollführte eine taumelnden Schritt, während sein Gesicht ein verzerrtes Grinsen zierte und seine Augen finster funkelten.
    Blitzschnell hob sich sein Schwertarm, die Klinge durch die Luft sausen lassend, während seine Füße die kurze Distanz mit einer unvorhergesehenen Eile überbrückten. Wie der Biss einer Viper stach das Schwert nach vorne und ließ den Nordmann zusammen, nachdem es kurz vor seiner Nase zum Stehen gekommen war und dann genüsslich mit einem letzten, schnellen Streich eine zu seiner äquivalenten wunde auf der Wange Landos hinterließ.

    Dann sprang Schwarzhaarige zurück, hob das Schwert zur Verteidigung und winkte mit der Hand ab. „Ich denke das reicht.“, brachte er mühevoll hervor, ehe er leise zu lachen begann und sich gewahr wurde, dass sein Ausspruch mehr für sich selbst galt, als für seinen Gegner. Der Schmerz in ihm, der über seinen Rücken tastete, seine Arme befiel und ihn zittern ließ, lechzte nach mehr Genugtuung, die er nicht bereit war, zu geben. „Das reicht.“, wiederholte Raad und zwang sich, das Schwert fallen zu lassen.

    Als es klirrend auf den Boden landete, schien der Bann gebrochen und der ehemalige Assassine beugte Schnaufend das rechte Knie, mit dem und seiner Rechten er sich auf den Boden abstützte und das Blut ausspuckte, von dem er nicht sicher war, woher es gekommen war. Ein dunkler Fleck bildete sich auf dem Setarrifer Wall, doch der Jüngling suchte nur den aufsteigenden Nebel vor seinen Augen zu bekämpfen. Er lachte noch immer.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Veteran Avatar von Berek
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    Berek ist offline

    Auf zur Jagt

    Berek war an diesen Morgen in der Stadt gewesen um jemanden zu suchen der mit ihm in den Dschungel geht. Leider fand er niemanden.
    Damyen war bei seiner lehre und die anderen sah er und fand er nicht. Berek ging nun von der Taverne über die Brücke in Richtung Stadt Tor. Nun stand er vor dem Tor, groß, mächtig und beidruckend.
    Hinter ihm lag die Stadt mit all ihren Menschen. Berek liebte die Natur aber er könnte sich auch nie von denn anderen Menschen absondern. Berek machte nun den ersten Schriet über die Schwelle des Tores.
    „Ich frage mich was ich jetzt alles sehen werde. Komm Bronko wir gehen jetzt Jagen.“

  7. Beiträge anzeigen #107
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Altes Lagerhaus

    "Verdammt, verschlafen!" Eigentlich wollte Manuele an diesem Morgen in die Akademie gehen, um sich dort jemanden zu suchen, den ihn unterichten konnte.
    Plötzlich flatterte etwas durchs Fenster auf sein Bett. Erschrocken zuckte Manuele, noch ganz verschlafen, zusammen. "Was zum!"
    Mühselig schaute er auf das Schwarze gefieder des Raben, der auf seiner Bettdecke stand und ihn anstarrte. Das konnte nicht sein, wie um Himmelswillen, sollte Rav ihn gefunden haben.
    "Rav? Bist du das?" Skeptisch hielt er dem Vogel vorsichtig seine Hand hin.
    Dieser klapperte ein wenig mit seinem langen, bläulichen Schnabel und kniff in seinen Arm. "Wie hast du mich denn wieder gefunden, ich dachte du würdest in Nordmar bleiben..." Etwas berührt stand Manuele vom Bett auf und zog seine alten Buddlerhosen an. Im Clan hatte er sich nie Gedanken darüber gemacht, neue Kleidung zu kaufen, dort interessierte es auch keinen wie man herumlief. Doch seit er in Setariff angekommen war, spürte er die angewiederten blicke der Menschen, man dachte wohl nicht das beste von ihm. Im Moment konnte er sich aber keine neue Rüstung leisten, somit gab er sich mit seinem Lederharnisch und seinen duklen Arbeitskleidern zufrieden.

    Er wusch sich schnell das Gesicht im Wasserfass neben dem Fenster und nahm ein wenig Brot aus einem der Schränke. "Hier nimm!" Der junge Söldner riss das dunkle Brot in Stücke und schmiss sie seinem gefiederten Freund zu.
    "Du kannst dich hier einnisten, fühl dich wie in der alten Taverne." In diesen Momenten kamen ihm immer die schönen Erinnerungen an den Clan in den Sinn. Der eisige Norden fehlte ihm, dass konnte er nicht mal den anderen aus der Truppe verbergen, man sah es ihm einfach an.

    Geschwind eilte er die Treppe hinunter, um einen weiteren Tag in der Inselstadt Setariff herumzuirren.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Dafür, dass er dem Wirt heute morgen beim Aufräumen des gestrigen Chaos' geholfen hatte, durfte Ronsen sein Zimmer für noch eine Nacht länger mieten. Das kam dem ehemaigen Paladin gelegen, denn das bissche Geld, was er noch besaß, konnte er damit ohne Sorgen für Nahrungsmittel ausgeben und würde morgen wieder mit auf die Jagd gehen können. Und nach einem kurzen Einkauf auf dem Markt, suchte der Südländer abermals nach Wendel, der ihn gestern ja tatsächlich noch erwischt hatte, aber für den Abend abweisen musste. Umso mehr war Ronsen jetzt interessiert, was dieser Kerl ihm zeigen konnte und welchen Einfluss er in der Stadt besaß. Es war nie verkehrt, ein paar mehr Freunde zu haben, darum hatte der Koloss auch als Dankeschön für das Bier vor einigen Tagen sein letztes Geld für eins ausgegeben, dass er Wendel mitbrachte. Eigentlich sah der Bursche nicht nach dem großen Alkoholiker aus, aber es war ja die Geste, auf die es ankam.

    Also suchte er erneut diese Kriegerakademie auf, vor der um die Uhrzeit sogar noch mehr Betrieb war. Und sein Äußeres sorgte schon wieder für Getuschel, das spürte er. Kannte ihn hier vielleicht am Ende noch jemand? Bloß nicht... das wäre das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, Stress mit seinen ehemaligen Unterstellten. Mit Hellebarde und Wurfspießen bewaffnet war er schon ein bisschen gespannt, was Wendel ihm zeigen wollte...

  9. Beiträge anzeigen #109
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Als Wendel am nächsten Tag an den Ort zurückkehrte, an welchem ihre erste Lektion stattgefunden hatte, waren die Studenten bereits fröhlich beisammen und unterhielten sich über den vergangenen Abend. Als er seine Sachen niederlegte, verstummten sie kurzweilig. Er sagte jedoch nichts und so brachen die Diskussionen bald wieder auf. "Seid ihr aufgewärmt?" - "Ja!", meldeten sich einige zu Wort. "Wieso quasselt ihr dann noch so fröhlich? Ich dachte ihr seid hier um zu trainieren und nicht um euch über die Beute der letzten Nacht zu unterhalten."

    "Ich hab ihn mit einer Wassernovizin gesehen", flüsterte einer zu den anderen. "Richtig", knurrte der Mann mit dem Gehör einer Fledermaus, wenn es um seine Errungenschaften ging. "Und ich habe dafür gesorgt, dass die Dame einen schönen Abend hatte. Haben wir jetzt alle Details der vergangenen Nacht besprochen? Gut, Zweierreihe. Die linke Seite nimmt das Schwert zur Hand. Greift eure Partner an." Die Schüler kannten die Übung bereits und Wendel hielt hier und da einen an, um seine Bewegung zu korrigieren. "So funktioniert das nicht. Wer daran denkt, dass das Schwert ihn treffen könnte, der hat schon verloren", schollt er einen jungen Mann, der etwas zimperlich zur Entwaffnung ansetzte.

    Wendel erreichte das Ende der Doppelkolonne und sah die Bekanntschaft aus der Taverne etwas ratlos inmitten einer kleinen Gruppe junger Klingen stehen. "Hallo Ronsen. Bist du gekommen, um eine Klinge herauszufordern?" Nicht nur der Dunkelhäutige, sondern beinahe jeder der es sich leisten konnte, seinen Blick vom Übungspartner zu nehmen sah sich nach dem Sprecher um. "Oder wolltest du nur einen kleinen Übungskampf abhalten?"

  10. Beiträge anzeigen #110
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    "Ein Übungskampf? Ja, warum eigentlich nicht. Irgendwie muss man sich ja seine Bekanntschaft erarbeiten."
    Ronsen besah sich die Bewaffnung der anderen und verglich sie mit der seinen. Er hatte die Hellebarde in der Hand, am Gürtel das Runenschwert und über dem Rücken seinen Köcher mit den Wurfspießen hängend. Aber diese Leute hier kämpften nur mit Einhändern, wenn überhaupt, manch einer nichtmal damit. Und es war kein solcher Koloss wie er dabei, manch ein gut gebauter Kerl, aber keiner von seinem Kaliber.
    "Naja, kämpft ihr denn hier gar nicht mit Waffen gegeneinander? Dann sollte ich wohl auch ohne kämpfen. Dann such du mir ein-zwei Mann heraus, die ein paar auf die Zwölf haben sollen, hehe. Oder gibt es Freiwillige?"
    Während er auf eine Reaktion wartete, legte er die Waffen ab und begann, sich etwas aufzuwärmen...

  11. Beiträge anzeigen #111
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Ich unterrichte sie nicht im Schwertkampf. Dafür sind andere Lehrer zuständig", erklärte Wendel und beäugte seine Schüler einen nach dem anderen. Schliesslich erklärte er grinsend: "Wer Ronsen besiegt kann heute früher gehen. Wer's versucht und nicht schafft wohl ebenso." Jeder Einzelne wusste insgeheim, dass seine Ehre auf dem Spiel stand. Zu verlieren war keine Schande. Sich jedoch vor einem Kampf zu drücken machte sich für keinen Krieger gut. "Wer will zuerst?" - "Weshalb kämpft nicht ihr gegen ihn?" - "Weil ihr dann nichts mehr von ihm habt", retournierte Wendel kalt.

    Während Ronsen noch seinen Bauch massierte, erklärte der Vorlauteste der Gruppe bereits, dass er diesem Fremden zeigen würde, was es bedeutete, Student der Akademie zu sein. Wendel hatte noch einige Tipps auf Lager, liess sie jedoch bereitwillig stecken, um dem mutigen Kerlchen nicht die Show zu stehlen. "Wir gehen raus, ich mag nicht hinterher den Boden reinigen müssen. Die Regeln sind einfach: Keine Stiche in die Augen, keine Tiefschläge, keine Treffer am Hals. Der Kampf ist vorbei wenn der Gegner kampfunfähig ist." Wendel zog mit seinem Schwert einen Kreis mit einem Radius von etwa drei Metern in den Sand und bezeichnete ihn als Kampffläche.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Der frechste von ihnen war einer, der sich selbst körperlich gewachsen fühlte, es mit dem massigen Krieger aufzunehmen. Seine Muskeln versteckte er nicht und er schien in allem ein wenig eitel. Ronsen hatte trotzdem keine Angst vor ihm, Leute dieser Sorte hatte er schon zu Dutzenden umgeworfen. Er stellte sich also in die Mitte des kleinen Kampfplatzes und deutete seinem Gegenüber, sich heranzutrauen. Dieser zögerte nicht lange und hielt beide Hände in lauernder Position. Ronsen nickte und ging darauf ein, packte die Griffel des Kerls und jetzt wurde gedrückt. Es kostete ihn einen kräftigen Impuls, aber er brachte den Kerl schließlich zu Fall, aber der rappelte sich elegant wieder auf. Ein Raunen ging durch die Menge der Zuschauer und ein leichtes Lächeln setzte sich auf die Lippen des Südländers. Sein Trainingspartner ging sofort wieder in Angriffsposition und diesmal war es Ronsen, der den Kraftgriff anbot. Dieser wurde auch angenommen, doch ehe es zum Drücken kam, trat ihn sein Gegenüber heftig in den Bauch und setzte einen Griff um Ronsens Kopf an. Das raubte dem Krieger an Luft, denn die Arme seines Trainingspartners waren wahrlich gut trainiert, dennoch konnte er ihm mit einem doppelhändigen Ellbogenschlag in die Magengegend lösen und erstmal wegschubsen.

    Ronsen schnaubte und spuckte aus. Dann begann der Kerl plötzlich mit Schlägen, die sich gewaschen hatten. Ronsen hob die Arme zur Verteidigung, dennoch hämmerten die Fäuste seines Gegners wie Bolzen auf Bauch und Kopf. Dann wollte der Wicht Anlauf nehmen und ihn umwerfen, doch das gelang nicht, Ronsen konterte mit einer Closeline, dabei wandte er sich zur Seite, hob den linken Arm horizontal und donnerte ihn gegen die Brust des Burschen, der heftig zu Boden ging. Ronsen wollte ihn am Kragen packen und heben, aber er konterte wieder mit Schlägen und verschaffte sich Platz. Unter einer erneuten Closeline konnte er sich wegducken und Ronsen von hinten in die Kniekehle treten, woraufhin er ihn auf ein Knie herab zwang. Der Schmerz durchzog den ehemaligen Paladin sogleich bis zum Fuß hinab. Und sein Gegner war nicht mit ihm fertig, nein, er trat auf den Rücken nach und versuchte anschließend, einen Sleeperhold anzusetzen, sich also mit seinem gesamten Gewicht auf ihn zu legen und allen Druck auf Nacken und Kopf dabei auszuüben. Trotz dieser gut zweihundert Pfund Neugewicht, gelang es dem Südländer unter gewaltigen Anstrengungen auf die Beine zurück zu kommen und seinen Gegner abzuschütteln. Der wollte sich wehren, aber eine erneute Schlagkombination wurde erfolgreich geblockt und anschließend gelang es Ronsen, ihn zu heben und einen Bodyslam mit aller Wucht anzubringen.

    Es gab einen heftigen Knall, dann windete sich der Bursche gequält am Boden.
    "Der hat genug", hörte man jemanden sagen und auch Ronsen ging auf die Knie. Das war anstrengend gewesen, er war wirklich ein wenig aus der Form gekommen...

  13. Beiträge anzeigen #113
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Was haben wir dabei gelernt?", fragte der stellvertretende Lehrer. "Was ist wichtig, wenn ihr gegen einen solchen Gegner antretet?" - "Schnelligkeit?" - "Die ist in jedem Kampf wichtig. Was ist hier besonders wichtig?" - "Dass man vorher nichts gegessen hat?" - "Du bist der nächste. Also hör gut zu, was die anderen vorschlagen." - "Respekt, wir sollten uns nicht von seiner Ungeschicktheit trügen lassen" - "Gibt es Gegner, gegenüber derer wir keinen Respekt aufbringen sollten? WAS ist hier entscheidend?"

    "Ihr wisst es nicht, eh? Gar nichts ist an diesem Kampf speziell. Wenn euer Gegner euch den Kampf diktiert habt ihr bereits sehr schlechte Karten. Ronsen wird jeden Kampf gewinnen, wenn es auf seine Art und Weise zugeht. Das heisst jedoch nicht, dass ihr seine ihm eigenen Fehler nicht ausnutzen sollt. Ich werde jedoch nicht beginnen die aufzuzählen. Die müsst ihr schon selbst herausfinden."

    Ronsen hatte ein-zwei Männer gefordert, die eins auf die Rübe haben wollten. Mindestens einen zweiten Kampf war er dem ehemaligen Infanteristen also noch schuldig. Er war gespannt, was der Breite im zweiten Kampf zeigen würde. Am besten war er bisher damit gefahren, seinen agilen Gegner einfach schlagen zu lassen und ihn dann zu überraschen.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    'Noch einer? Natürlich...', Ronsen seufzte, aber was sollte er machen? Er hatte es ja breitgrinsend so verlangt. Immerhin, der zweite Möchtegern war kein solches Muskelpaket, das konnte einfacher werden. Der Südländer wischte sich gerade noch den Schweiß von der Stirn, da bekam er schon einen blitzschnellen Tritt in die Seite.
    "Autsch, hey!", er setzte einen Schritt zurück, aber der kleine Wicht ließ gar nicht nach, sondern versuchte weiter, mit schnellen Tritten zum Ziel zu kommen. Einem Versuch, nach ihm zu schlagen, wich er gekonnt aus und auch wenn Ronsen nach seinem Fuß schnappen wollte, konnte er ihn schnell genug wieder wegziehen, bisher zumindest. Und er blieb beständig auf Distanz. Was für eine Nervensäge.

    "Hrmpf", knurrte der Südländer und hob die Arme ein wenig, um Schutz vor den Tritten zu haben, die er gegen seinen Kopf bekommen könnte. Das war gar nicht so dumm gewesen, denn schon der nächste Angriff ging mit voller Wucht gegen seinen Unterarm. Wieder zischte er vor Schmerzen und wich ein Stück zurück. Irgendwie musste er den Kleinen doch erwischen. Einen Angriff provozieren? Das war eine Möglichkeit. Er kassierte noch zwei Tritte in die Seite, ehe er seinen Arm herunternahm und seine Verteidigung am Gesicht damit aufgab. Sein Gegenüber reagierte blitzschnell, beinahe hätte Ronsen die Hand nicht hoch bekommen, dafür aber einen Tritt gegen den Kopf. Doch jetzt hatte er ihn, mit beiden Armen hielt er einen Fuß des kleinen Treters und grinste breit, als dieser auf einem Bein hüpfend versuchte, etwas dagegen zu machen. Doch dann geschah etwas völlig Unerwartetes. Mit eleganter Körperbeherrschung sprang der Kerl einfach hoch und donnerte Ronsen seinen zweiten Fuß gegen die Schläfe. Benommen sackte der Koloss zusammen, aber bei dem Aufprall war auch sein Gegenüber hart gelandet, woraufhin sich beide eine kleine Verschnaufpause gönnten und sich aufzurichten versuchten. Die Menge feuerte natürlich ihren Klingenkrieger an und der war auch eher wieder auf beiden Füßen als Ronsen. Es setzte erneut Tritte gegen den ihn und der ehemalige Paladin musste seine Arme schützend über seinen Kopf legen als wäre er eine Schildkröte, die sich in ihre Schale zurückzog. Es hagelte geradezu blaue Flecken an seinen Armen und Händen. Als Ronsen wieder auf den Beinen war, ging es ihm gegen die Knie.

    War es nun Glück oder Können? Jedenfalls erwischte Ronsen seinen Gegner noch einmal genau so wie vorhin, ein Bein in seinen beiden Händen. Doch ehe der Wicht wieder zum verheerenden Tritt gegen die Schläfe ansetzen konnte, drehte Ronsen ihm mit aller Kraft das Bein um. Sein Gegner hatte keine andere Wahl, als seinen Körper mit zu drehen, sonst würde ihm sein Knochen unter dem heftigen Ruck brechen. Aus dieser schubkarrenartigen Position war es für den Koloss ein Leichtes, endlich Provit zu ziehen. Er hob das Bein und donnerte es mit aller Wucht auf den Boden. Der nun heftig schreiende und im ganzen Kampfstil eingeschränkte Krieger mühte sich auf einem Bein hoch, nur um von Ronsen in eine bärenartige Umarmung genommen zu werden, die ihm die Luft raubte bis er ohnmächtig zusammensackte und Ronsen ihn wieder losließ.

    "Jetzt habe ich aber eindeutig genug", keuchte der ehemalige Paladin und machte eine abweisende Geste zu Wendel, dass er für heute fertig mit Kämpfen war...

  15. Beiträge anzeigen #115
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Mit lobenden Worten hatte Ptah sich von Selina verabschiedet und für einen Außenstehenden hätte der Abend wohl so gewirkt, als wäre kaum, oder eigentlich so gut wie gar nichts passiert, Selina selbst war aber beeindruckt, was man spüren konnte und ihre Aufgabe klang sogar noch interessanter. Sie sollte sich einen Gegenstand nehmen, irgendeinen x-beliebigen offenbar und seine Aura spüren. Anscheinend war es möglich bei allem so etwas zu finden und zu erkennen.
    Doch diesen Teil würde sie später erledigen, jetzt nahm sie sich erst einmal vor die andere Übung zu schaffen.
    Konzentration!
    Zum dritten Mal schloss sie ihre Augen und blendete alles andere aus. Diesmal gab es nicht so viel Neues an dem sie sich den Kopf zerbrechen könnte und auch die sonstigen Eindrücke vielen ihr etwas leichter zu verdrängen.
    Den 'See' in ihrem Inneren galt es zu finden und diesmal noch tiefer vorzudringen. Der Anfang gelang der Novizin sogar recht schnell. Die Konzentration war schon öfters gefunden worden und das Gefühl, dass sie spüren wollte, kannte sie auch schon, zumindest ein bisschen, das eigentliche Problem begann aber, als der 'See' gefunden war. Wie tauchte man in etwas ein, was in einem selbst war? Vermutlich durch mehr durch intensivere Konzentration, denn wirklich ernst konnte man diese Wortwahl sowieso nicht nehmen, dafür war das alles viel zu bildlich gesprochen. In Wirklichkeit hatte sie ja natürlich keinen See in ihrem Inneren.
    Mehr Konzentration, nicht weniger, denn jetzt hatte sie eher nachgelassen. Also, sie musste sich wieder zusammen reißen! Ein paar Mal atmete sie tief durch, sammelte sich wieder und konnte die Kraft in ihr wieder spüren. Wie am Vortag lag sie da, ruhig, still, unbewegt und scheinbar nur darauf wartend, dass sie ihn näher erforschte. Langsam kam sie der Kraft näher, spürte wie sie intensiver wurde und plötzlich, ganz plötzlich war sie Mitten drin. Die Schwarzhaarige hatte gar nicht gedacht, dass sie der 'Oberfläche' schon so nahe war, aber im nächsten Moment, war das Gefühl der Kraft allgegenwärtig. Es kam von allen Richtungen gleichzeitig, hüllte sie komplett ein, doch war immer noch ganz ruhig. Bis in die kleinste Pore war ihr Körper mit dem Gefühl durchdrungen, bis in die Finger- und Zehenspitzen reichte es und reichte hinauf bis zu ihrem Kopf.
    Was jetzt?
    Wie es die Aufgabe gewesen war, war sie 'in den See eingetaucht' und es hatte sich unbeschreiblich angefühlt. Beeindruckend! Und sowie diese Gedanken kamen, schwand ihre Konzentration und schließlich öffnete sie wieder die Augen. Das war ihr wohl gelungen!
    Blieb noch eine zweite Aufgabe die Ptah ihr gestellt hatte.

  16. Beiträge anzeigen #116
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Jetzt galt es noch sich an die zweite Aufgabe zu machen und sich dafür nicht die ganze Nacht Zeit zu lassen, da sie ja auch noch mit Ptah darüber sprechen sollte. Zwei Gegenstände nahm sie daraufhin und zog sich mit ihnen in ihre Kammer zurück, da sie hoffte dort mehr Ruhe zu haben und sich besser konzentrieren zu können.
    Der eine Gegenstand war ein Apfel. Aus mehreren Gründen hatte sie ausgerechnet ihn genommen: einerseits war er nicht lebendig, war aber einmal an einem Baum gehangen und dort mit Leben durchdrungen, vielleicht würde es diese Tatsache etwas leichter machen eine Aura zu finden und andererseits konnte man ihn essen, eine Eigenschaft, die Selina sehr an ihm schätzte. Dadurch hatte sie sozusagen eine 'persönliche Bindung' zu ihm, vielleicht würde auch das helfen. Beides waren natürlich nur Theorien, aber mehr konnte sie ohnehin nicht haben.
    Der zweite Gegenstand war ein Buch aus der Bibliothek und zwar eines, das sie schon gelesen und das ihr besonders gut gefallen hatte. Dadurch gab es auch diese 'persönliche Bindung' und außerdem war es voll von 'Wissen'. Auch wenn man nicht wirklich sagen konnte, dass ein Buch etwas weiß, half es vielleicht trotzdem um die Aura zu verstärken oder besser erkennbar zu machen.
    Selina konnte nicht wissen, ob das alles verschwendete Liebesmühe war und man nehmen konnte was man wollte und es sowieso nichts gab, dass die Aura beeinflusste, aber ein paar unnötige Gedanken zu viel waren besser als ein paar wichtige zu wenig!
    Zuerst legte sie also den Apfel vor sich hin, schloss die Augen und konzentrierte sich. Diesmal versuchte sie weder in sich zu gehen, noch die gesamte Umgebung abzusuchen, sonder richtete ihre 'magische Aufmerksamkeit' ganz in die Richtung in der sie wusste, dass der Apfel lag. Dafür wusste sie diesmal nicht, wonach sie suchen musste. Nach allem einfach, doch ob es sich eher anfühlte wie Ptahs Magie oder die Kraft in ihr (bei der sich wahrscheinlich auch um Magie handelte) konnte sie nicht einschätzen. Einfach ausprobieren!
    Einige Zeit konzentrierte sie sich, richtete sich auf den Fleck auf dem sich der Gegenstand befinden sollte und schwenkte langsam ein bisschen darum herum, um nichts zu übersehen. Anfangs ohne Erfolg, doch dann bemerkte sie etwas. Zuerst glaubte sie, es wären Wellen, doch dazu war es zu gleichmäßig. Es war einfach eine Strömung, die von einem Punkt ausging, sich von dort in alle Richtungen fortsetzte und schnell schwächer wurde. Und der Ausgangspunkt war... rund, kugelförmig, so wie... ein Apfel! Doch eigentlich konnte sie die Konturen nicht gut genug erkennen, um wirklich das Objekt bestimmen zu können, wenn sie die Antwort nicht wusste. Ob un wie sich die Aura aber von anderen Gegenständen unterschied, würde sie später sehen, jetzt konzentrierte sie sich aber noch einmal und fand schließlich auch was sie erwartet und gesucht hatte. Auch der Tisch auf dem der Apfel lag, müsste ja so eine Aura haben und bei genauer Konzentration ließ sich diese auch ausmachen. Von der Aura des Apfels ließ sie sich unterscheiden durch die Strömungsrichtung. Während der Apfel in alle Richtungen 'floss', während der Tisch überall von unten nach oben gerichtet war, von der Tischplatte weg eben. Das einzige Problem war, dass die Konturen dadurch noch schwieriger zu erkennen war, doch vorerst war sie zufrieden mit sich und öffnete ihre Augen wieder.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Auch wenn sie mit dem Apfel und dem Tisch eigentlich schon die Auren von zwei verschiede Gegenstände erforscht hatte, wollte sie trotzdem noch mit dem Buch weitermachen. Sie hatte bei dem Apfel und dem Tisch zwar erkannt, dass es sich um unterschiedliche Dinge handelte, aber nur weil sie direkt nebeneinander lagen und andere 'Strömungen' hatten. Aber wenn die Gegenstände voneinander getrennt waren, so wie der Apfel, den sie mittlerweile verspeist hatte, und das Buch, würde sie dann Abweichungen ausmachen können? Oder gar bei Dingen, die sich so ähnlich waren wie ein roter und ein grüner Apfel? Oder ein Reifer und ein Unreifer? An solche Feinheiten wollte sie sich aber noch lange nicht wagen, jetzt gab es erst einmal Buch und Apfel.
    Das Finden der Konzentration wurde langsam schon richtig zur Routine und immerhin hatte sie diesmal auch schon Erfahrung mit Auren. So ungefähr wusste sie, wonach sie suchte und zumindest der Tisch war der gleiche geblieben.
    Ganz genau versuchte sie jede Veränderung wahrzunehmen und das Buch magisch zu finden. Ganz genau wusste sie, wo das Buch vor ihr lag und so konnte sie auch relativ bald seine Aura wahrnehmen. Doch die Frage war: Wo ist der Unterschied zum Apfel? Die Umrisse waren anders und obwohl, das Buch gerade war und somit flach am Tisch auflag, konnte sie spüren, dass es eine Trennung zwischen den beiden gab. Das war ja gut und schön, aber wenn es einen viereckigen Apfel geben würde, der so groß war, wie das Buch dann wären die beiden Objekte identisch, zumindest in ihrer derzeitigen Wahrnehmung. Vielleicht hätte sie etwas komplett konträres wie einen Stein oder eine Flüssigkeit nehmen sollen, doch so sehr sie sich auch bemühte, in diesem Fall gelang es ihr nicht zu erreichen was sie wollte.
    Noch gab sie nicht auf, aber egal wie lange und wie intensiv sie sich versuchte zu konzentrieren, es half alles nichts.
    Schließlich schlug sie die Augen wieder auf. Vielleicht war sie einfach schon zu müde, denn ob man es glauben wollte oder nicht, obwohl sie sich kaum körperlich bewegt hatte, war sie erschöpft und freute sich auf ihr Bett und vielleicht war das auch gar nicht möglich. Ptah hatte zwar gesagt, alles besaß eine Aura an der man sie unterscheiden konnte, doch vielleicht meinte er unterscheiden auch nur an der Form und außerdem war die Aufgabe eine Aura zu finden und nicht sie zu vergleichen und Analyen aufzustellen.
    Auch die andere Aufgabe war ihr gelungen, doch auch zu ihr fiel der Novizin noch eine Möglichkeit ein die Schwierigkeit zu erhöhen. Sie musste einfach nur hinausgehen, sich Wind und Wetter aussetzen und sich zwischen die Leute zu mischen. Dann war die Ruhe ihrer kleinen Kammer mehr als nur gestört und eine Fülle anderer Eindrücke stand ihrer Konzentration gegenüber. Trotzdem konnte ein Magier nicht nur in seinen eigenen vier Wänden zaubern und die Konzentration war dann wohl der erste Schritt dazu. Und auch der schwierigste? Naja, sie würde sehen, ob es ihr gelingen würde, aber erst morgen, für heute hatte sie genug getan.
    Nur etwas wollte die Schwarzhaarige noch machen, bevor sie zu Bett ging: zu Adanos beten! Selten hatte sie es bis jetzt getan, so gut wie nie eigentlich und schon gar nicht regelmäßig, aber jetzt wo sie sich so sehr mit Magie beschäftigte schien es ihr angebracht. Schließlich bekam sie diese Gabe von dem Gott und dafür sollte sie sich bedanken und froh sein, dass es ihr möglich war, die Studie der Wassermagie zu lernen. Gebetsbücher hatte sie zwar nie gelesen und erst recht nicht auswendig gelernt, aber Gebet war Gebet!

  18. Beiträge anzeigen #118
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Es war grotesk, wie sich Raad bewegte, die Laute, die seine Lippen formten. Redsonja schauderte beinahe. Gleichzeitig machte sie sich Sorgen, nicht wegen des Blutes, das von seiner Wange tropfte, sondern wegen dem, das er ausgespuckt hatte. Der Schnitt war nicht durch das Fleisch hindurch gegangen. Wenigstens hatte er das Schwert losgelassen stellte sie erleichtert fest und trat an ihre beiden Schüler heran. Man hätte auch sagen können, dass sie sich zwischen die beiden stellte, denn trotz allem glaubte die Waffenmeisterin, dass der ehemalige Diener Zubens ihr nichts antun würde. So hoffte sie zumindest.

    "Wie war das nochmals mit dem Verletzen gewesen." Fragte sie leicht ärgerlich in die Runde, ehe sie ruhiger hinzufügte. "Aber ihr seid beide gut geworden. Allerdings zeigt sich meine Handschrift. Ihr werdet in die Welt hinausziehen und von anderen lernen müssen, um darüber hinaus zu wachsen. Lasst euch dabei nicht den Kopf abschlagen, ja?"

    Zum Schluss lächelte sie warm. Sie mochte alle beide, so verschieden sie waren.

    "Allerdings denke ich, dass ich mit dir Raad noch ein Wörtchen in aller Ruhe wechseln muss, denn vielleicht bist du bereit jenen Tanz zu tanzen, den Lando verweigerte."

  19. Beiträge anzeigen #119
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung“, sprach die Tänzerin zu sich selber. Eine Aussage, die Resultat ihrer vielen Gedankengänge war und mehr ironisch gemeint. Denn nichts war in Ordnung.
    Kein Gold. Keine Aufgabe. Keine Freunde, auch wenn es an diesem Ort seltsamerweise viele Menschen gab, die yinnesell kannte. Doch yinne konnte die damals geknüpften und gefühlten Bindungen nicht aufrecht erhalten. In Ihnen nicht Etwas sehen, daß wenigstens im Ansatz etwas mit Geborgenheit zu tun hatte und so war es auch nicht verwunderlich, daß die Tänzerin sich trotz dieser Menschen einsam fühlte.
    Nach der innerlichen Leere hatte Unmut sich im Wesen der Frau breit gemacht, was sich in ihrer ernsten Mimik wieder spiegelte. Verkniffenere Gesichtszüge, als von der Frau beabsichtigt und jetzt, wo sie erneut ein bekanntes Gesicht erblickte, verfinsterte sich ihre Mimik noch mehr.

    Lando. Auf dem Weg wohin auch immer.
    Ausweichen?... Weg sehen?... Ignorieren?
    Die Dunkelhaarige schüttelte den Kopf und suchte nun bewußt den Augenkontakt zu dem Herannahenden und war dabei doch die Jenige, die als Einzige hier eine Konfrontation wünschte, wie es schien. Was die Frau dazu bewegte, noch mehr (unangebrachte) Angriffslust zu finden.

    „Ah... unser 'Rühr-mich-nicht-an'. Wohin des Weges?“.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    Den Blick zu Boden gerichtet war Lando durch die Straßen Setarrifs marschiert auf dem Weg zur Akademie, um sich dort zu melden. Der Anblick von Raad und Redsonja ging ihm nicht aus dem Kopf, vor allem nicht die Forderung der rothaarigen Kriegerin an den Burschen. Er verzog das Gesicht, so als würde er auf etwas besonders Bitteres beißen, wenn er daran dachte. Er hatte sein Leben fast für sie geopfert und Nächte für ihren Bogen. Den sie verloren hatte. Und wie dankte sie es ihm? Indem sie sich zuerst Nils fast und dann Raad wahrscheinlich nicht nur fast an den Hals warf. Ein tiefes Seufzen. Es war nicht gerecht.

    Der Anblick Yinnesells, wie sie plötzlich da stand und ihn fast streitsüchtig ansah, trug nicht gerade zur Besserung seiner Laune bei. Lando ließ resigniert die Schultern sinken. Frauen. Frauen waren einfach furchtbar seltsame Wesen.
    „Ah... unser 'Rühr-mich-nicht-an'. Wohin des Weges?“, grüßte sie ihn und ihre Stimme klang nicht gerade freundlich, eher ironisch.
    Was sollte das nun wieder. Ein ‚Rühr-mich-nicht-an’ war doch eine Pflanze, ein Springkraut. Sah Lando etwa aus wie Grünzeug?
    „Ihr Frauen seid mir echt zu hoch…“, murmelte er schließlich kopfschüttelnd, „…ich bin auf dem Weg in die Akademie. Mich melden.“
    Wirklich Lust hatte er dazu nicht. Und eigentlich würde wohl auch keiner laut schreien, wenn er es nicht täte. Er könnte sich Zeit lassen.

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