Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 401
  1. Beiträge anzeigen #1
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    653
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #12

    Tretet ein!
    Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch seid gewarnt: Hier gelten die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden.

    Die wichtigsten Gesetze lauten:
    • Das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern gestattet, alle anderen geben sie beim Betreten der Stadt ab und erhalten sie beim Verlassen zurück.
    • Das Tragen von Waffen innerhalb des Tempelviertels ist nur den Angehörigen des Ordens des Feuers und des Ordens der Paladine gestattet.
    • Der Verkauf von Waren innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern oder Inhabern einer entsprechenden Lizenz gestattet.
    • Innerhalb der Stadtmauern dauerhaft Handel oder ein Handwerk zu betreiben ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Der Zutritt zur Zitadelle ist ohne Begleitung nur Angehörigen des Ordens der Paladine, Milizsoldaten, Novizen sowie Feuermagiern gestattet.
    • Der Zutritt zu den nicht öffentlichen Teilen der Bastion (insbesondere zum Gefängnis) ist ohne Begleitung nur Angehörigen der Stadtwache, des Ordens der Paladine sowie Feuermagiern gestattet.
    • Gewalttätige Auseinandersetzungen jedweder Art sind untersagt.
    • Jeglicher Diebstahl sowie unbefugtes Betreten fremder Häuser sind untersagt.
    • Besitz und Konsum von Sumpfkraut sowie Handel damit sind untersagt.

    Die Stadtwache achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln und wird jeden zur Rechenschaft ziehen, der sich ihnen zu widersetzen versucht. Hinweise auf mögliche Verbrechen können dabei helfen, die Ordnung Innos’ wiederherzustellen und sind daher gern gesehen. Hinweise, die zur Ergreifung gesuchter Verbrecher führen, die Auslieferung eines solchen oder der Beweis dafür, einen solchen getötet zu haben, werden entlohnt. Gesucht werden zur Zeit:

    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Calintz (Mord)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Medin (Hochverrat)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)
    • Solveg (Mord)
    • Taeris (Raubmord, Verrat)
    • Trilo (Mord, Hochverrat, Desertion, Ketzerei, Gotteslästerung)

    Entsprechende Steckbriefe mit Personenbeschreibung hängen an jedem Stadttor und in jedem Hafen des Reiches.


    Karte von Thorniara
    Geändert von Die Stadtwache (27.02.2012 um 20:45 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Drachentöter Avatar von Lopadas
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    Innos viam nostram luceat.
    Beiträge
    4.611
     
    Lopadas ist offline
    Lopadas konnte sich ein leises Lachen nicht unterdrücken, auch wenn er der einzige war, dem in diesem Moment dazu zu Mute war.
    "Hab keine Angst, wenn du hier anfängst, sollst du sicherlich nicht das Waisenhaus allein führen und die anderen legen sich auf die faule Haut. Ich habe dir legendlich die Aufgabenbereiche aufgezeigt, die hier abgedeckt werden. Deine Tätigkeiten wirst du wahrscheinlich nur selten und auch nur dann, wenn du dich bewehrt hast, allein auszuführen. Du wirst immer jemanden bei dir haben, der dir sagt, was gemacht werde muss und der dir bei Problemen helfen kann. Ich möchte dich ja nicht ins kalte Wasser werfen. Wie du sicher weißst, sind wir eine Gemeinschaft und in einer solchen Gemeinschaft musst du große Aufgaben nicht allein bewältigen. Unser Glaube an Innos einigt uns und gibt uns die Kraft als ein Verbund von Gläubigen seinen Willen zu erfüllen. Es wäre anmaßend den Willen unseres Herren allein erfüllen zu wollen, zu einer solchen Tat ist kein Mensch fähig, deswegen sind wir Menschen immer auf die Hilfe anderer angewiesen. Wenn du allerdings dich nicht in der Lage fühlst, irgendwelche Aufgaben hier im Waisenhaus übernehmen zu können, dann solltest du es gleich sagen und nicht erst unsere Zeit verschwenden. Und falls du dir um leibliche Sorgen machen solltest, dafür ist gesorgt. Der Orden wird dir kein Gold für deine Arbeit zahlen, aber du hast hier eine feste Unterkunft bei den anderen in den Schlafräumen der Bezugspersonen und täglich deine Mahlzeiten. Es ist für alles gesorgt, sodass du kein Gold benötigst. Aber wie dem auch sein, am Ende liegt die Entscheidung bei dir. Möchtest du hier bleiben und unsere Gemeinschaft unterstützen oder doch lieber einen anderen Weg finden, das zu bekommen, was du dir wünschst?"

  3. Beiträge anzeigen #3
    Kämpfer Avatar von Felia
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    323
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Felia ist offline
    Obwohl die Worte des Priesters Innos' nicht der Glaubensvorstellung entsprachen, die Felia sich im Laufe ihres Lebens zurechtgelegt hatte, so spürte sie doch, dass in den weisen Worten zumindest ein Funke Wahrheit steckte. Ein Funke Wahrheit, der die junge Bardin ihre Zweifel und Bedenken bezüglich der Richtigkeit ihres Unterfangens mal wieder vergessen ließ. In den Augenblicken, in denen die freundliche Stimme des Priesters an ihr Ohr drang, fühlte sie sich in ihrer Entscheidung bekräftigt, hier im Waisenhaus zu arbeiten. Nicht nur für ihren eigenen Vorteil, sondern auch für das Wohl der Kinder.
    »Um Unterkunft und Bezahlung mache ich mir keine Sorgen. Ich habe eine Kammer in der Marktschänke gemietet und das Gold verdiene ich durch den Verkauf der Kleider, die ich bei der alten Schneiderin Agnes herstelle.«, berichtete Felia und gewann mit zunehmender Rededauer auch die Sicherheit in ihrer Stimme wieder, die sie die letzten Minuten so schmerzlich vermisst hatte. Ob es nun daran lag, dass der Priester mit seinen freundlichen Worten ihre Zweifel beiseitegefegt hatte oder an dem unbeschreiblichen Gefühl der Hoffnung lag, das sie in seiner Gegenwart verspürte, wusste sie nicht. Es war ihr aber auch egal, denn die Gründe änderten nichts an dem Ergebnis. »Es wäre mir eine Freude, wenn ich den Kindern hier in dem Waisenhaus helfen könnte eine angenehmere Jugend zu haben. Und es wäre mir eine Freude dies im Namen Innos' und seiner Anhängerschaft zu tun.«, sagte sie ehrlich und beobachtete wie sich nun auch ein zufriedener Ausdruck auf dem Gesicht des Novizen ausbreitete.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Drachentöter Avatar von Lopadas
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    Innos viam nostram luceat.
    Beiträge
    4.611
     
    Lopadas ist offline
    "Dann heiße ich dich hier herzlich willkommen. Ich denke, dass du bei deinem Temperament keine Probleme haben wirst. Arbeite einfach ein paar Tage hier und je nach dem, wie gut du dich machst, kannst du schon bald die Urkunde in Händen halten. Pass bisdahin auch ein bisschen auf dich auf. Hier im Hafenviertel bist du zwar nicht vollkommen sicher, aber wahrscheinlich sicherer als in den anderen Vierteln der Stadt. Dies soll für dich aber kein Freifahrtschein sein. Du hast dich bereit erklärt dem Orden zu unterstützen und daher erwarten wir auch deine Mitarbeit. Wir können nur dann stark sein, wenn wir jedem Mitglied vertrauen können, dass es die ihm übertragenden Aufgaben ausführt. Vergeude also nicht das Vertrauen, was ich dir gegenüber erbracht habe, ob du es dir leisten kannst oder nicht. Am Ende richte nicht ich über deine Taten oder ein anderer, sondern nur du selbst und Innos. Sei also dir selber und deinem Wort treu. Dies gilt nicht nur für deine Arbeit hier, sondern nimm es als Lektion für dein gesamtes weiteres Leben mit.
    Ich werde dich jetzt der Obhut des Waisenhauses übergeben. Die Mitglieder des Ordens, welche hier arbeiten, werden dir alles weitere zeigen und erklären. Mit Sicherheit werden dir die Kinder auch noch so einiges zeigen können, was unseren Augen verborgen bleibt. Du musst natürlich nicht hier schlafen, sondern kannst auch dein Zimmer in der Taverne beziehen, aber du solltest morgen früh pünktlich zum Beginn hier anwesend sein. In diesem Sinne wünsche ich dir eine angenehme Nacht und ein paar ereignisreiche Arbeitstage. Sei unbesorgt, ich werde mich über die Qualität deiner Mitarbeit informieren und dir zur geeignter Zeit deine Urkunde zu kommen lassen. Gute Nacht."
    Lopadas nickte noch kurz dem Novizen zu, der verstand, dass alles weitere nun in seinen Händen lag und dann verließ der Schriftgelehrte das Waisenhaus und das Hafenviertel in Richtung Tempel. Da er schon den ganzen Tag auf den Beinen war, wurde es langsam Zeit, dass er sich in verdiente Nachtruhe begab.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    Der Zweig des Nadelbaums, der kurz zuvor noch das gefrorene Weiß getragen hatte, befreite sich im unglücklichsten Moment von seinem kalten Gut und überlud den ohnehin frierenden Magier mit einer Ladung Winter. Mit hektischen Bewegungen schüttelte er den Schnee aus dem Nacken und versuchte das eisige Nass zu ignorieren, welches am Rücken entlang glitt und rann.
    „Bei Innos, diese Kälte!“, fluchte Kialar und beschleunigte seinen Schritt durch das Stadttor, den beiden Wachen zunickend, die zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich oft Gründe fanden, die Seiten zu wechseln und somit in Bewegung zu bleiben. Es herrschte Unruhe in der Stadt und jeder Fremde wurde genauesten durchkämmt, doch nach dem dritten Mal Ein und Ausgehen, hatte sich der Feuermagier doch durchsetzen können und mit den Stadtwachen arrangiert. Allein seine Robe hatte glücklicherweise große Durchsetzungskraft.
    Kialars Lager vor Thorniara war inzwischen untragbar geworden. Die Zelte ächzten unter der Last des Schnees, das präparierte Feuerholz war durchnässt und ließ sich kaum mehr entfachen und der Boden war gefroren und hart, sodass die Kälte Nacht für Nacht in jeden Knochen sickerte. Anfangs hatte der ehemalige Varanter noch geglaubt, sich an die Jahreszeit und die Unwirtlichkeit des Ortes zu gewöhnen, aber die letzten eisigen Wochen haben gezeigt, dass er ein ewiger Wüstensohn bleiben würde. Schließlich war selbst der Glaube Innos nur ein kleiner Funke, der auf Dauer keine wirkliche Wärme spendete.
    Somit hatte sich Kialar schließlich doch noch im Tempelviertel einquartiert und überzeugte sich täglich lediglich davon, dass sein Lager noch nicht zum Banditenunterschlupf geworden war. Lyertanon, der Spielmann, der sich dort bei ihm niedergelassen hatte, war irgendwann bei Nacht plötzlich verschwunden, ohne Nachricht, ohne Vorwarnung. So sehr ihn dies zu Beginn auch überrascht hatte, so wenig wunderte es ihn, wenn er nur kurz darüber nachdachte. Eher war es wohl verwunderlich, einen Lyertanon so lange auf gleichem Platz zu sehen. Er blieb ein ewiger Wanderer, ein Pilgerer des Glücks, ein Spieler, der seinen Weg und sein Schicksal in der Fremde suchte. Irgendwie beneidete ihn Kialar dafür.
    Andererseits hatte er in der Rolle des Feuermagiers einen festen Platz in den Gefügen der Ordnung bekommen.

    Thorniara lag unter einer weißen Schicht, jedoch war nirgendwo ein Anzeichen von Winterschlaf zu erkennen. Auf den Straßen herrschte emsiges Treiben. Kinder erfreuten sich am Schnee und lieferten sich Kämpfe, während der eine oder andere mürrisch etwas vom dem aufgestöberten Wolken abbekam. Ein aufgeblasener Händler ließ sich sogar Zeit, ausführlich die misslichen Tollzustände lauthals zu beklagen.
    Wenngleich die Gesichter der Menschen, von Fellen und Stoffen umhüllt, kaum zu erkennen waren, sah man doch leicht die unterschiedlichsten Gruppierungen anhand ihres jeweiligen Auftritts. Ein in Lumpen gehüllter Mann steuerte genau auf ihn zu, die Hände gefaltet und mit einem zusammengekniffenen Gesicht, stumm bettelnd.
    „Hier.“, meinte Kialar und warf ihm eine Münze zu.
    Aus heiterem Himmel erwischte ihn etwas am Kopf. Kurz war ihm Schwarz vor Augen und er blickte sich nach dem vermeintlichen Angreifer um, sah jedoch nur zwei der Kinder, die eindeutig uneindeutig in seine Richtung deuteten.
    „So!“, rief der Feuermagier, der den Schneeball, der ihn getroffen hatte, schon gar nicht mehr spürte und schritt drohend auf sie zu, was sie zu einem Schrei veranlasste. Mit einem raschen Griff, holte er seinen Stab hervor und drehte ihn einmal in theatralischer Manier. „Wen darf ich bestrafen?“, fragte er ruhig die beiden.
    Sie stießen sich gegenseitig und zischten sich Aufforderungen zu.
    „M-mich…“, stotterte schließlich einer der beiden, ein kleiner Junge, dessen Gesicht unter einer riesigen Mütze zu verschwinden drohte und nun schüchtern hervortrat.
    „Du also…“, meinte der Wüstensohn drohend, wirbelte seinen Stab nochmals und holte aus. Inzwischen hatten sich die anderen um den Kleinsten, der vor Gericht stand, versammelt. Anfangs noch „Aber er hat ja nur…“ „Es war doch nur…“ „Wir wollten nur…“ ausrufend, waren sie nun verstummt und blickten gebannt auf das Schauspiel.
    Mit schrecklicher Präzision näherte sich der Stab, ein kollektives Aufatmen war zu hören und der Verurteilte schloss die Augen. In letzter Sekunde bremste Kialar ab und gab ihm nur einen leichten Klaps. „Huch!“, stöhnte der Kleine auf und Erleichterung machte sich breit. Grinsend beobachtete der Feuermagier die Szene. „Seht ihr, das…“, begann er, konnte sich jedoch weder reichlich über die Szene amüsieren noch ausreden, denn mit einem Donnerwetter kam eine Frau mittleren Alters dahergelaufen und schloss den Jungen in die Arme, während sie Kialar einen wilden Blick zusandte. „Wie konntet Ihr nur so ein Spielchen treiben? Sowas tut man doch nicht! Ich habe mehr von einem eigentlich verantwortungsbewussten Magier erwartet…das habe ich ja noch nie erlebt, mein Junge ist ja ganz erschrocken…“
    „Aber ich habe doch nur…es war doch nur…ich wollte nur…“, stammelte Kialar immer wieder und versengte unter den glühenden Blicken der Mutter. Betreten blickte er zu Boden und konnte erst Reißaus nehmen, als sie endlich ihre Tirade beendet hatte.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
    Registriert seit
    Oct 2007
    Beiträge
    852
     
    Kerdric ist offline
    Mit den Waffenknechten wollte Aaron trainieren, mit den Erfahreneren, die ihm tatsächlich etwas entgegensetzen konnten – anders als die meisten Rekruten, die ihre Waffen schwangen wie Bauern. Mit den Waffenknechten zu üben, könnte den Türsteher und die wenigen Männer, die sich in etwa auf seinem Niveau befanden, in der Tat schneller voranbringen.
    »Nein«, hatte Kerdric trotzdem erwidert. »Ihr gehört zusammen, und ich werde für euch keine Ausnahme machen und euch von den anderen trennen, bloß weil ihr inzwischen gelernt habt, wie man ein Schwert hält. Die Waffenknechte haben in der Regel auch Besseres zu tun, als sich mit ein paar Anfängern herumzuschlagen. Verprügelt euch gegenseitig, dann lernt ihr was … und ansonsten werde ich das eben übernehmen.«
    So wie an diesem Tag, an dem wieder Einzeltraining an der Reihe war. Viele Rekruten waren immer noch vollauf damit beschäftigt zu lernen, wie man einen gut gezielten Schlag ausführte oder eine Klinge am Schild abgleiten ließ, und so brauchte Kerdric ihnen nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu widmen. Er hatte ihnen erklärt, was erklärt werden musste, an ihnen war es nun, das auch vernünftig anzuwenden. Denen, die etwas besser vorankamen, konnte er dafür noch einige weiterführende Hinweise geben.
    »Zurücktreten«, wies er diesen Joshua an und stellte sich gegenüber dem Türsteher auf. »Nächste Lektion«, begann er ohne Umschweife und griff an. Ein Schlag prallte auf den Schild seines Gegenübers, fast unmittelbar danach kam auch schon der Gegenangriff, den Kerdric mit dem Schildrand abwehren musste. Wieder führte dann er selbst einen Hieb gegen Aarons Oberkörper, lenkte ihn aber im letzten Moment nach oben ins Leere ab, um stattdessen mit dem Schild zuzuschlagen. »Nur ein Beispiel«, erklärte er den Rekruten, innehaltend. »Nicht alles, was nach einem Angriff aussieht, muss auch ein Angriff sein. Ihr könnt zuschlagen und den Schlag dann selbst ablenken, so dass die Parade des Gegners ins Leere geht. Dann haut ihr entweder mit dem anderen Arm zu, oder mit demselben an einer anderen Stelle. Zum Beispiel so.«
    Ein schneller Hieb ins Leere folgte, der plötzlich seine Richtung änderte, Kerdric ging gleichzeitig in die Hocke und führte den Schlag aus derselben Bewegung heraus an einer tieferen Stelle zu Ende. »Man täuscht einen Schlag gegen den Oberkörper an, trifft dann aber die Beine … es gibt viele Möglichkeiten, je nach Situation. Probiert es.«

  7. Beiträge anzeigen #7
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.349
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Ziemlich frisch“ bemerkte Jon nebenbei, als sich der kleine Trupp auf den Weg zur Arena machte. Gemeint waren ein paar rote Adler, der Ritter und der Kommandant. Ulrich hatte alle Begleiter gebeten auf ihre Rüstungen zu verzichten, damit der Nordmann nicht gleich Rückschlüsse ziehen konnte. Er würde noch früh genug erfahren, das die Adler zum größten Teil aus der Armee rekrutiert wurden und letztlich vom König bezahlt wurden. Doch nun galt es erst mal herauszufinden, ob Silmacil wirklich was taugte, ob es am Ende Sinn machte ihn in die Geheimnisse einzuweihen.

    Am Seiteneingang der Arena wartete schon der Schließer, wie ihn Ulrich zu nennen pflegte. Ein paar Münzen wechselten den Besitzer, danach öffnete der Mann das schwere Eisengitter. Es war nicht das erste Mal, das der Kommandant diesen besonderen Dienst in Anspruch nahm. Sicherlich wäre eine andere Lösung auch denkbar, Hagen würde ihm bestimmt eine Sondergehnehmung ausstellen. Doch so ging es ja auch bestens und der Schließer hatte ein kleines Zubrot, das er vermutlich gut gebrauchen konnte. Eine Frau und zwei Kinder versorgen war in diesen Zeiten bestimmt nicht einfach.

    „Das ist er“ flüsterte der Paladin seinem Freund Jon zu, mit festen, schnellen Schritten hielt der Nordmann geradewegs auf sie zu. „Lasst uns reingehen..., macht ein paar Fackeln und Öllaternen an“ wies Ulrich an. Es dauerte nicht lange, bis ein Teil der Arena spärlich beleuchtet war, doch für das was hier passieren sollte, war das Licht ausreichend. „Darf ich vorstellen, Silmacil aus Nordmar, ich habe ihm von unserer Truppe erzählt und er wollte sich das mal anschauen“. Danach stellten sich die anderen kurz mit Namen vor, Jon, Sarit, Luthger, Harras, „das sind natürlich nicht alle, aber wir wollten ja auch keine Prozession veranstalten.

    Auf ein Handzeichen, legte Harras ein Bündel auf die Erde, ein paar Waffen, die in einer Decke eingerollt waren. „Zweihänder, Bihänder, schwerer Einhänder, Kurzschwert und sogar den Knüppel den du haben wolltest. Bei uns hat so jeder seine speziellen Fähigkeiten, Jon ist ein Meister in Einhand, Luthger kommt prima mit einem Knüppel zurecht, ich bevorzuge Zwei und Bihänder. Du sagtest ja, du kannst mit allem kämpfen, willst du uns alles zeigen?, oder dich doch lieber auf eine Waffe festlegen?..., es ist deine Entscheidung“.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    "Wird sich von selbst ergeben..."
    murmelte der Nordman auf die gestellte Frage, während er den anderen Anwesenden begrüßend zunickte. Auf den ersten Blick schienen sie relativ gut auf Sils Vorstellungen zu passen, die dieser sich gemacht hatte. Muskulös und durchtrainiert, wenn auch etwas kleiner und schlanker als die Nordmänner seiner Heimat.
    Sicherheitshalber versuchte er, sich die Namen und Gesichter der Männer einzuprägen, für den Fall dass die Sache hier hässlich werden würde. Auch wenn die Namen vielleicht falsch waren, war es immer gut das Gesicht seiner Gegner zu kennen.
    "Schaun wir mal, was wir da so haben..."
    brummte Sil schließlich, und ging neben den in den Sand gelegten Waffen in die Knie und begutachtete die einzelnen Waffen unter dem Gesichtspunkt eines erfahrenen Kriegers und ehemaligen Waffenschmieds.
    Er suchte sich das am besten verarbeite Kurzschwert - eher ein Langdolch in seinen Pranken - herraus, und begann mit dem Knauf vorsichtig die Klinge der anderen Waffen anzustoßen während er diese in die Hand nahm, um auf die Qualität des Materials zu schließen.
    Er ignorrierte die teils verwunderten Blicke, während er die Waffen scheinbar wahllos in vier Gruppen einteilte, zuerst in Zwei Haufen die getrennt waren in zufriedenstellende Material-Qualität und unzureichende Material-Qualität, und diese beiden Haufen dann in zufriedenstellende Verarbeitung und unzureichende Verarbeitung.
    Prüfend überblickte der Schmied die vier Haufen, sortierte denjenigen, wo keines der beiden seinen Ansprüchen genügt hatte schonmal kategorisch aus, und legte den mit guter Qualität aber schlechter Verarbeitung ein wenig weniger weit weg.
    Die Waffen, die in beiden Kategorien gut abgeschnitten hatten waren wie erwartet sehr wenige. Das Kurzschwert, ein schwerer Zweihänder, der es gerade noch in diese Kategorie gewschafft hatte, und ein Dolch.
    Der andere Stapel mit der weniger guten Qualität aber der guten Verarbeitung war deutlich größer, und Sil suchte sich ein ordentliches Bastardschwert herraus, dessen Material etwas besser als der Rest des Haufens war.
    Silmacil prüfte den Dolch aus dem guten Stapel auf Balance und war zufrieden herraus zu finden, dass er zum werfen geeignet war.
    Insgesammt nahm er das Kurzschwert, zwei Dolche und das Bastardschwert an sich, und lehnte den Zweihänder an die Wand der Arena.
    Zur Qualität des Holzsteckens konnte er natürlich keine weitere Aussage machen, also lehnte er ihn einfach neben den Zweihänder, ein wenig Glücksspiel machte manchmal auch nen Reiz aus.
    Silmacil schnallte sich das Kurzschwert so an den Gürtel, dass es waagerecht entlang seiner Hüfte an seinem Rücken hing, steckte den guten Dolch links in den Gürtel und den zweiten in seinen Stiefel. Mit dem Bastardschwert in der Hand betrat er dann den spärlich erleuchteten Kampfplatz.
    Silmacil bildete sich beim Laufen eine Meinung über die Beschaffenheit und Tücken des Untergrunds, und versuchte sich die Position der Lichtquellen einzuprägen, besonders jener welche er eventuell im Kampf nutzen konnte.
    "Gibt es Regeln?"
    brummte er fragend in Ulrichs Richtung, während er die anderen Männer aus dem Augenwinkel beobachtete. Jon war an den Rand der Arena vorgetreten, zögerte nun aber kurz, als er instinktiv abwartete, was Ulrich sagen würde.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.349
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Ich will kein Blut sehen“ sagte Ulrich im sehr schroffen Tonfall, „ein guter Kämpfer muß seine Waffe im Zaum halten können. Hier geht es darum ein wenig zu schauen was du drauf hast, nicht darum Jemanden das Licht auszuknipsen. Ich hoffe wir haben uns verstanden.“ Jon wollte es sich nehmen lassen selbst gegen den Nordmann anzutreten. Obwohl sein Freund und Waffenbruder ein hervorragender Kämpfer war, beschlich den Kommandanten ein ungutes Gefühl. Irgendwas in ihm sagte, das der Nordmann tatsächlich eine Menge drauf haben dürfte. Der Titel Orktöter wurde bei den Nordmännern sicherlich nicht an irgendwelche Nichtsnutze verliehen. „Geh kein Risiko ein“ flüsterte Ulrich seinem Kamerad zu, bevor er mit einem Handzeichen den Kampf freigab.

    Das gewohnte Bild wenn sich zwei unbekannte Kämpfer gegenüber stehen, vorsichtiges Umrunden und erst mal in Stimmung kommen, den Kopf frei zu machen. Der Hüne hielt sich seltsam zurück, Jon ergriff die Initiative mit einer leichten und sicheren Schlagkombination. Mit großen Schwüngen, die Raum schafften konnte man nie etwas falsch machen. Silmacil wich nur soweit zurück wie nötig, blockte am Ende die Schlagfolge von Jon und konterte mit einigen wuchtigen Hieben. So ging da ganze einige Male hin und her, es passierte nicht wirklich etwas. War das alles was der Nordmann drauf hatte?, oder hatte er nur Sorge Jon zu verletzen und sich dadurch Ärger einzuhandeln? So wird das nichts, stellte Ulrich nüchtern fest und zog seinen Bihänder aus der Rückenhalterung.

    „Ich will mehr sehen“ unterbrach der Kommandant das sanfte Duell..., bei mir musst du dich weniger zurückhalten“ kündigte Ulrich an und gab dem Hünen zu verstehen, das er nun Gelegenheit hätte die Waffe zu tauschen. Mit einem kurzen Kopfnicken kündigte der Paladin an, das er bereit sei, der Nordmann erwiderte. Ulrich brachte sein Schwert über Kopf, mit beiden Händen festumklammert, dann bewegte er sich mit schnellen Schritten auf den Nordmann zu. Währendessen brachte er die Waffe in Schwung, um sie kurz darauf in der Diagonalen niedersausen zu lassen. Mit einer halben Körperdrehung fing er den Schwung auf und konnte so die Waffe schnell wieder hochreißen. Nun hielt er sie in Brusthöhe vor sich und deutete einige Stiche in Kopfhöhe an. „Lass uns beginnen“.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Silmacil nickte Ulrich zu, und hob sein Breitschwert wie zum Gruß.
    Er war sich immer noch nicht sicher, wie sehr er sich zurückhalten sollte, denn schon ein leichter Schlag mit der Faust konnte den Gegenüber zum Bluten bringen, und die Schwerter waren scharf.
    Das Werfen von Dolchen viel hier definitiv aus, auch wenn Sil sich zutraute sie mit dem Griff zuerst auf den Gegner prallen lassen zu können, würde dies wohl als zu gefährlich angesehen werden.
    Den Gegner zu ermüden, wie er es zunächst bei Jon vor gehabt hatte, schien jedoch auch nicht zu sein, worauf Ulrich hinaus wollte.
    Es war also Zeit, ein wenig die Initiative zu ergreifen, und Sil war gewillt, dabei ein wenig in seine Trickkiste zu greifen. Er überlegte für einen Augenblick, welche Vorteile er über Ulrich hatte.
    Sil war bereits aufgewärmt durch seine ersten paar Minuten Kampf mit Jon, und Ulrich verfügte über eine deutlich längere Waffe, was den Kampf auf engstem Raum schwierig für ihn gestalten würde.
    Silmacil begann Ulrich zu Umkreisen, und ließ dabei für einen kurzen Moment sein Schwert sinken, wodurch sich scheinbar eine Lücke in seiner Deckung ergab.
    Wie erhofft versuchte Ulrich diese auszunutzen, doch da Silmacil bereits im Vorfelde wusste, wann der Schlag erfolgen würde und wohin er in etwa gezielt werden musste fiehl es ihm nicht besonders schwer, dem Streich auszuweichen und dabei den Abstand zwischen ihnen deutlich zu verringern.
    Noch während der Nordmarer seinen Schritt nach vorne machte, ließ er sein Schwert auf Ulrichs hinteren Fuß zu sausen, was diesen Zwang sein Gewicht auf den vorderen Fuß zu verlegen um den anderen verlegen zu können, wodurch es ihm unmöglich wurde schnell zurückzuweichen als er Silmacils Falle erkannte.
    Der Nordmarer zog daraufhin sein Schwert von schräg unten nach oben, um Ulrich dazu zu zwingen, seine Klinge kurz vor dessen Körper abzublocken.
    Als dies geschehen war, griff Silmacil mit seiner freien Hand unter dessen Arm durch, umfasste das Breitschwert an der Klinge und hebelte es um Ulrichs Schwert herrum, mit dem Ziel die Spitze vor dessen Gesicht oder Hals zu bekommen.
    Ulrich erkannte den Trick jedoch schnell genug, und es gelang ihm seinen Körper rechtzeitig zur Seite zu drehen, wobei er auch seinen Schwertarm befreite.
    Er versuchte wieder ein wenig Distanz zwischen sich und den Nordmarer Hünen zu bekommen, doch Sil setzte Selbstbewusst nach, wohl wissend, dass nur knapp anderthalb Meter hinter Ulrich die Mauer der Arena ziemlich unverrückbar aufragte.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Kämpfer Avatar von Felia
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    323
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Felia ist offline
    Gelangweilt schlich die junge Bardin durch die schmutzigen Räumchen des heruntergekommenen Waisenhauses und versuchte dabei so wenig Geräusche wie nur irgend möglich zu verursachen. Während der Mittagszeit - das hatte die Schönheit am gestrigen Tage überrascht feststellen müssen - kehrte in dem bunten Haufen der unruhigen und verspielten Kinder überraschend Ruhe ein. Nach dem essen verdrückten sich die kleinsten Kinder sofort und die etwas älteren nach einer gewissen Zeit in den großen Schlafraum, wo sie mit abgedunkelten Fenstern friedlich zu schlummern begannen. Ein Mittagsschläfchen, so hatte der Novize es genannt, das die Kräfte der quakenden und wilden Kinderchen wiederherstellste, sorgte deswegen zumindest für einige wenige Stunden am Tage für Ruhe in dem Sauhaufen.
    Eine Ruhe, die Felia nur zu gern nutzen würde, um sich zu erholen oder über den Marktplatz zu schlendern. Ja selbst die Arbeit als Lehrling bei Agnes hätte ihr mehr Spaß gemacht, als das blöde Rumräumen im Waisenhaus. »Während der Schlafenszeit am Mittag«, hatte der Novize ihr freundlich erklärt und dabei gelächelt. In den Augen der Braunhaarigen fehlte ihm jedoch gänzlich die natürlich warme Ausstrahlung, wie sie von dem namenlosen Priester zu spüren war. »muss hier einiges getan werden. Der Tisch muss abgeräumt und das Geschirr gesäubert werden, die Spielsachen der Kinder müssen eingesammelt werden und wenn du einmal dabei bist, kannst du auch kurz durchfegen.«, wurde ihr erklärt, bevor der Novize seinen faulen Hintern zurück in sein Arbeitszimmer schleppte, wo er gemütlich einen Teechen schlürfte oder aus dem Fenster starrte. Zumindest vermutete Felia, dass er das tat. Denn helfen sah sie ihn selten, diesen faulen Knilch!
    Mit einem leisen Seufzen schloss sie die alte Holztruhe, in der die Spielsachen der Kinder gelagert wurden und setzte sich anschließend darauf. Nie hätte sie gedacht, dass Arbeit so anstrengend sein könnte. Ganz zu schweigen von all dem Dreck und dem Schmutz, mit dem sie seit dem gestrigen Tage in Berührung kam. Es war einfach nicht richtig, dass eine Frau von Felias Schönheit sich zu solcher Arbeit herablassen musste.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Kämpfer Avatar von Felia
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    323
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Felia ist offline
    »Frau Felia?« Die nervig quakende Stimme des kleinen Mädchens hinter sich ließ Felia für einen kurzen Augenblick in ihrer Arbeit innehalten. Mit einem leisen Seufzen lehnte sie den Besen an die nahe Wand und drehte sich langsam zu dem kleinen Gör um, das in zerschlissenen und verwuschelten Haaren vor ihr stand und sie mit verheulten Augen anstarrte. In ihrem kleinen Händchen hielt sie eine kopflose Plüschfigur, die wohl mal einen Bären dargestellt hatte. Lautstark zog sie die Nase hoch und hielt der Bardin weinend ihr Stofftier hin. »Die... die Anderen haben Mister Giggels kaputtgemacht!«, jammerte sie weinlich und begann erneut lautstark zu heulen. Es war eine herzerweichende Szenerie, als das heulende Mädchen sich mit dem dreckigen Ärmel ihres Oberteils die Tränen wegzuwischen versuchte, die in Strömen ihre Wangen herunterliefen und dabei den kopflosen Körper von Mister Giggels mit der freien Hand umklammerte.
    Selbst Felia, die sich sonst herzlich wenig um das Wohlergehen anderer Menschen sorgte, empfand in diesen Augenblick so etwas wie Mitgefühl für das kleine, weindende Mädchen, das noch immer laut schluchzend die Tränen aus ihrem Gesicht wischte. »Das kriegen wir wieder hin!« Mit einem freundlichen Ausdruck in ihren sonst so kalten grauen Augen blickte sie das weinende Mädchen an und niete sich hin, um sich Mister Giggels genauer. Wie vermutet war der Kopf nicht bloß abgefallen, weil er schlecht angenäht war, sondern wirklich abgerissen. Wahrscheinlich hatten die Kinder am Kopf und am Körper gezerrt, bis die Naht gerissen und das Stofftier in zwei Teile zerrissen war. »Mister Giggels geht es bald schon wieder besser. Aber nun hör erstmal auf zu weinen.« Aufmunternd fuhr sie dem kleinen Mädchen durch die wuscheligen Haare. »Wie heißt du denn überhaupt?«, fragte die braunhaarige Schönheit und versuchte das Mädchen ein wenig abzulenken und sie so zu beruhigen. »P-Pan.«, brachte sie schluchzend heraus. Ihre Augen waren vom Weinen leicht gerötet und noch immer kullerten einzelne Tränchen über ihre kleinen Wangen. »Alles klar Pan.«, sagte Felia freundlich und nahm das kleine Mädchen bei der Hand, bevor sie sich aufrichtete. »Dann wollen wir doch mal sehen, was wir für Mister Giggels tun können!«

  13. Beiträge anzeigen #13
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.349
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Die Vorahnung von Ulrich das der Nordmann ein guter Kämpfer sei, bestätigte sich gleich nach Beginn des Duells. Und so wie es den Anschein hatte auch einige Finten auf Lager, zumindest konzentrierte sich der Kampfstil des Hünen nicht nur auf das Schwert. Der Kommandant war jedenfalls gewarnt und würde noch konzentrierter agieren. Zurückhalten war ebenfalls nicht mehr angesagt, schließlich wollte er ja wissen, was Silmacil tatsächlich drauf hatte. Noch in der Verteidigungsarbeit verwickelt, bemerkte Ulrich aus den Augenwinkeln, das er sich langsam auf eine Wand zu bewegte. Früher wäre das ein Umstand gewesen, der ihm Sorge bereitet hätte, doch nach einigen Jahren Erfahrung war er nun in der Lage, den scheinbaren Vorteil für den Feind für sich selbst zu nutzen.

    Der Kommandant fing an zu tänzeln, so wie es beim Faustkampf üblich ist, bewegte sich nun bewusst, ganz langsam auf die Wand zu. Nebenbei versuchte er mit geschulte, Blick die gegnerische Klinge zu fixieren, die Ansätze der Schläge zu erkennen. Silmacil versuchte mit einer geschickten Kombination den Abstand zu verringern, er sah wohl die Chance den Paladin an die Wand zu binden und so den Aktionsradius des Kontrahenten entscheidend einzuschränken. Ulrich lenkte einen angesetzten Stich zur Seite ab, dadurch war für einen Augenblick die Deckung des Hünen offen. Der Kommandant handelte blitzschnell, mit dem rechten Bein stieß er sich kräftig von der Wand ab, packte mit seiner freien Hand, das linke Handgelenk des Hünen. Nun beugte er sich vor, machte zwei kraftvolle Schritte vorwärts, der Hüne drehte sich unwillkürlich zu seinem Gegner hin, dies wurde mit einem kräftigen Ellbogenhieb in die Magengegend belohnt.

    Silmacil verlor für einen Moment das Gleichgewicht, die Chance für Ulrich den Hünen wieder unter Druck zu setzen. Dieses mal würde er mehr die Vorteile seiner Waffe ausnutzen, immerhin war der Bihänder etwas länger als das Breitschwert, aber nicht schwerer, dadurch die Möglichkeiten nicht sonderlich eingeschränkt. Ulrich entschloß sich die Fechttechnik anzuwenden, so könne er den Hünen besser auf Distanz halten. Wenn er mit dem Nordmann ringen wollte, dann könnten sich ja gleich die Waffe weglegen. Den Griff des Schwertes fest umklammert deutete Ulrich nur Angriffe an, er wollte sehen, wie sich Silmacil auf die neue Situation einstellt. Keine großen Schwünge, das war die Devise von Ulrich, so konnte er immer gleich ein paar Schritte zurückweichen und hatte das Schwert in der optimalen Position, die sowohl für Angriff und Abwehr geeignet war.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Kämpfer Avatar von Felia
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    323
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Felia ist offline
    »Was fällt dir eigentlich ein, junger Mann?«, keifte Felia den Jungen vor sich an, der überrascht herumfuhr und von seinen Spielkameraden abließ. Die beiden anderen Burschen, mit denen er bis eben gebalgt hatte, verzogen sich leise kichernd in eine andere Ecke des Zimmers und beobachteten tuschelnd, wie ihr Freund sich seine verdiente Strafe abholte. »Du kannst doch nicht so einfach Mister Gig- das Stofftier von Pan kaputtmachen!«, schimpfte die Bardin weiter und funkelte den Knaben aus ihren grauen Augen düster an. Brachte man den Kindern hier denn keinen Respekt bei?
    Ohne dem Gesagten auch nur irgendeine Beachtung zu schenken wandte der kleine Knilch sich zu Pan, die ängstlich Felias Bein umklammerte und sich anscheinend dahinter verstecken wollte. »Verräterin!«, zischte er halblaut. »Warte ab, wenn deine neue Freundin weg ist. Dann -« »HEY!« Energisch fiel Felia dem frechen Bengel ins Wort und stellte sich schützend vor Pan, die ängstlich zu winseln begann und bereits mit den Tränen kämpfte. Auch die Umklammerung um das schlanke Bein der Braunhaarigen hatte sie verstärkt. »Ich glaaaube es ja jetzt nicht!« Zornig funkelte Felia den Frechdachs an, der mit verschränkten Armen vor ihr stand und machte einen großen Schritt auf ihn zu. »Erst machst du ihr Stofftier kaputt und jetzt drohst du ihr? Du bist ja wirklich unglaublich, du Knilch!«, fauchte sie den Zwerg an und beugte sich zu ihm herunter.
    Erschrocken über die plötzliche Schärfe in der Stimme seines Gegenübers wich der kurzhaarige Jungspunt einige Schritte zurück. Als jedoch das leise Kichern seiner ehemaligen Spielgefährten zu hören war richtete er sich wieder auf und blickte Felia frech ins Gesicht. Anscheinend wollte er sich vor den Zweien keine Blöße geben, indem er sich von einem Mädchen einschüchtern ließ. »Was kümmert mich denn das blöde Stofftier? Das war doch sowieso schon suuuper alt. Und voll hässlich!«, meinte er und verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. »Gar nicht wahr!«, rief Pan und wischte sich die Tränen ab. »Mister Giggels war -« »Ach, sei ruhig, du Heulsuse!«, unterbrach der Frechdachs das kleine Mädchen, das erschrocken wieder hinter das Bein der Bardin hüpfte und sich festklammerte. Langsam reichte es Felia mit diesem ungezogenen Frechdachs.
    »Und selbst wenn das Plüschtier fünfhundert Jahre alt gewesen wäre!«, zischte sie wütend. »Was bist du denn für ein Mann, dass du die Stofftiere von kleinen Mädchen kaputtmachst? Schämst du dich nicht, du kleiner Feigling?«, stichelte sie und traf anscheinend voll ins Schwarze. Beleidigt bließ der kleine Bursche die Backen auf und machte einen energischen Schritt nach vorn, um Felia gehörig die Meinung zu geigen. Männerstolz., dachte sie spöttisch, ehe sie mit ruhiger Stimme fortfuhr. »Nur ein Feigling würde sich gegen einen Schwächeren stellen. Und dann auch noch mit Freunden. Du bist der feigste Feigling. Nein, du bist der Feiglingkönig, meinte sie halblaut. Wieder kicherten die beiden Jungs in ihrem Eckchen. »Ist ja gar nicht waaahr!«, protestierte der kurzhaarige Junge lautstark und stampfte mit seinem kleinen Füßchen auf dem Boden auf. Ein süffisantes Lächeln legte sich über Felias Züge. »Beweise es!«, meinte sie leise und blickte den kleinen Jungen herausfordernd an. »Vergreife dich nicht an Kleineren, sondern beschütze sie!«, meinte sie bloß, ehe sie Pan, die zu dem Jungen gewandt eine Grimasse schnitt und ihm mit lautem »Bääätsch! die Zunge herausstreckte, bei der Hand nahm und siegessicher aus dem Raum stapfte. Doch kurz bevor sie das kleine Räumchen verlassen konnten tippte der kleine Junge Pan auf die Schulter.
    »Tschuldige.«, murmelte er halblaut und reichte ihr mit gesenktem Blick den Kopf von Mister Giggels, ehe er mit kleinen Schrittchen davonhuschte.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Silmacil grunzte leise, als Ulrich seinen Plan konterte und ihm den Ellenbogen in die Rippen bohrte.
    Einen Moment rang der Hüne mit dem Gleichgewicht, was es seinem Gegenüber erlaubte wieder Distanz zwischen sie zu bringen, und somit seinen Reichweitenvorteil ins Spiel zu bringen.
    Der Nordmann erkannte dass er nicht kontrolliert genug nachsetzen können würde, und auf seinen Gegner zuzustolpern wäre wie eine verzweifelte Bitte um ein Schwert im Magen.
    So hielt Silmacil erstmal den Abstand, und achtete genau auf Ulrichs nächste Schritte.
    Der Myrtaner hielt seinen Zweihänder nun anders als zuvor, die Spitze auf den Nordmann gerichtet und die ganze Länge der Waffe zum tragen bringend.
    Noch während Silmacil seine Deckung wieder aufbaute kam ein gerader Stich von seinem Kontrahenten, welchem Sil durch einen Schritt zur Seite jedoch knapp ausweichen konnte.
    Ulrich schaffte es aber mit verblüffender Geschwindigkeit die Spitze wieder zwischen sie zu bekommen, sodass Silmacil nicht nachsetzen konnte, und Ulrich weiterhin knapp außer Reichweite seines Bastardschwertes blieb.
    Ulrich stach erneut zu, und Silmacil parrierte, während er versuchte entlang des Schwertes des Myrtaners zu diesem zu laufen, gesichert durch sein eigenes Schwert das an dessen Klinge entlangfahren und so dessen Einsatz behindern sollte.
    Ulrich durchschaute diesen Plan jedoch schnell, machte einen Schritt rückwärts und zog sein Schwert dadurch schneller vom Nordmann zurück als dieser hinterher laufen konnte, sodass dieser sich wieder mit der Spitze konfrontiert sah.
    Der Nordmann schwang daraufhin sein Schwert, nicht gegen den zu weit entfernten Ulrich, sondern tatsächlich gegen dessen Klinge, in der Absicht sie beiseite zu stoßen, und durch die entstehende Lücke näher an den Schwertkämpfer herran zu kommen.
    Es gelang ihm näher herran zu preschen und Ulrich zu mehreren Rückwärtsschritten zu zwingen, wärend derer sie mehrere für die größe ihrer Schwerter verblüffend schnelle Schläge austauschten, doch am Ende konnte Ulrich erneut die Spitze seiner Waffe zwischen sie bringen.

    Silmacil erkannte, dass er es nicht riskieren konnte, Ulrichs Reichweite zu unterlaufen, ohne dass einer von ihnen ernsthaft verletzt wurde. In einem echten Kampf hätte Silmacil eine leichtere Verletzung durch den Zweihänder hingenommen, um Ulrich eine schlimmere, vielleicht entscheidene Wunde beizubringen, doch in dieser Situation kam soetwas natürlich nicht in Frage.
    Stattdessen beschloss der Nordmann, dass er lange genug das Spiel des Myrtaners mitgespielt hatte, und zog sich selber einige Schritte zurück, sodass selbst Ulrichs langes Schwert ihn nicht mehr erreichen konnte.
    Gelassen stand der Hüne knapp außer Reichweite von Ulrichs Schwert und gab sich ziemlich lässig, ohne ihn dabei jedoch für einen Moment aus den Augen zu lassen. Nicht nur erlaubte dies dem Nordmarer sich besser zu erhohlen als der immernoch angespannt dastehende Ulrich, es sollte diesen auch zum Angriff provozieren.
    Silmacil vermutete zwar nicht, dass es ihm gelingen würde Ulrich so aufzuregen, dass dieser begann Fehler zu machen, doch eventuell konnte er ihn in eine Falle locken.
    Wie erwartet griff Ulrich nach ein, zwei Sekunden verblüffter Ruhe an, doch dadurch, dass er selbst nun einen Schritt nach vorne machen musste um Sil zu erreichen konnte dieser seine Angriffe in etwa vorher sehen und sich parrierend und ausweichend langsam zurückziehen.
    Dies war keineswegs eine planlose Flucht, wie er versuchte es auf Ulrich wirken zu lassen, sondern der Nordmann achtete genau darauf, eine der Fackeln mit seinem großen massigem Körper völlig zu verdecken, und sich immer weiter Rückwärts in diese Richtung zu bewegen.
    Als der Nordmann schließlich die sengende Hitze der Fackel fast an seinem Kreutz spürte fasste er mit der Hand an die Klinge seines Schwertes, und parrierte den nächsten Schlag Ulrichs nicht, sondern brach überraschend zur Seite aus.
    Die Lodernde Fackel die Silmacil zuvor die ganze Zeit mit seinem Körper so gut es ging verdeckt hatte erschien aufeinmal dierekt vor Ulrich, und obwohl es nicht genug war um ihn zu blenden lenkte es ihn doch lange genug ab.
    Silmacil hatte sein Breitschwert in den Mordhau gegriffen, hakte seine Parierstange in Ulrichs Schwert ein, und zog kurz kräftig um einen Sekundenbruchteil später schon wieder zuzustoßen.
    So wurde Ulrichs Zweihänder nach vorne gerissen, und dieser gezwungen einen Schritt nach vorne zu machen um zu verhindern das Gleichgewicht zu verlieren oder die Waffe aus den Händen gerissen zu bekommen, und bekam den Stoß des vorschnellenden Knaufes gegen das Kinn.
    Silmacil setzte darauf, dass dies den Krieger, als welchen Silmacil Ulrich inzwischen anerkannte, lange genug ablenken würde damit Sil wieder näher herrankommen und seine überlegene Körperkraft ausnutzen könne.
    Ulrich fing sich jedoch rechtzeitig wieder, sodass es zu einem schnellen Schlagabtausch auf mittlere Distanz kam, bei der keiner ihrer Waffen einen signifikanten Vorteil bot.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.349
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Der Nordmann war recht flott auf den Beinen, damit hatte Ulrich nicht gerechnet, der Hüne war durchtrainiert, beherrschte seinen Körper. Das erschwerte den Kampf erheblich, einfache Finten um den Gegner zu überlisten schieden damit aus. Da müsste der Kommandant schon tief in die Trickkiste greifen um Silamcil in arge Bedrängnis zu bringen, das ohne Verletzungen seines Gegners, eine zusätzliche Herausforderung. Somit fielen verdeckte Angriffe mit dem schnell gezückten Dolch weg, das war einfach nicht kontrollierbar. Während Ulrich mit der bisher erfolgreichen Taktik den Nordmann beschäftigte, analysierte er nüchtern die Sachlage. Versuchte so herauszufinden, welche Vorteile auf seiner Seite oder besser gesagt Nachteile bei dem Hünen lagen.

    Der Nordmann war etwas größer, dadurch etwas schwerfälliger, durch letzteren Umstand auch nicht so einfach von den Füßen zu holen, ebenfalls ein beliebte Finte des Kommandanten, doch in diesem Falle zu riskant. Aufmerksam beobachtet Ulrich, wie der Hüne das Schwert führte, teils sehr wuchtig, was aber viel auffälliger war, das die Bewegungen sehr ausladend waren. Diese Technik war sicherlich darauf zurückzuführen, das der Nordmann gegen Orks gekämpft hatte, der Paladin selbst agierte mit dem Zweihänder in ähnlicher Weise. Gegen Orks musste die Waffe ordentlich in Schwung sein, um im richtigen Augenblick Kraft in einen Hieb zu geben. Das war die Schwachstelle des Nordmannes, stellte Ulrich mit geschultem Auge fest.

    Diesen Vorteil galt es zu nutzen, der Paladin begann nun das gegnerische Schwert anzugreifen. Was in dem Falle bedeutete, das er mit kleinen kurzen Hieben, die gegnerische Klinge ständig in eine aufgezwungene Richtung schlug und somit den Rhythmus von Silamcil massiv störte. Die Folge war, das der Nordmann ständig zurückweichen musste, um die Waffe wieder in optimale Position zu bekommen. Das verschaffte Ulrich die ein oder andere Gelegenheit, ernsthafte Angriffe zu starten. Den letzten Hieb von schräg oben konnte der Kommandant gerade noch ablenken, sonst hätte der Nordmann sicherlich eine tiefe Schnittwunde im schwertführendem Arm. So war es nur ein wenig Stoff, das der scharfen Klinge zum Opfer fiel. Doch der Hüne war kurz abgelenkt, vielleicht sogar beeindruckt, die Gelegenheit sich zu revanchieren.

    Ulrich wechselte seine Führungshand, sodaß die rechte frei war, einen Wimperschlag später schlug die Faust krachend in das Gesicht des Nordmannes ein. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, rollte sich der Kommandant zur Seite weg, war schnell wieder auf den Beinen und grinste den Hünen an. „Ist das alles was du zu bieten hast“, versuchte der Kommandant Silmacil zu provozieren. Vielleicht könnte er so die Aufmerksamkeit des Burschen beinträchtigen, Wut und Zorn waren schlechter Begleiter in einem Kampf. Mit einer gespieltem Lässigkeit bewegte Ulrich sein Schwert wie ein Pendel hin und her. Aus dieser Bewegung heraus könnte er die meisten Aktionen starten, die Möglichkeit des Überraschungseffektes war so am größten.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Silmacil war normalerweise nicht besonders leicht beeindruckt, aber dieser Ulrich verdiente sich langsam ernsthaft den Respekt des Nordmarer Hünen.
    Sich selbst innerlich verfluchend, dass er in den letzten Monaten so eingerostet war, hob Silmacil die schweren Arme, und brachte sich wieder in Angriffsposition.
    Natürlich war diese beleidigende Bemerkung Ulrichs ein Trick... Mann, welcher Grünschnabel hatte NICHT schon versucht, einen Gegner damit aus der Reserve zu locken? Andererseits fühlte Silmacil langsam, dass er den Kampf beenden musste.
    Es war inzwischen fast 5 Monate her, dass er das letzte Mal einen Kampf gegen einen Ebenbürtigen Gegner bestritten hatte, wenn man seine kurze Trainingsrunde gegen Ravenne mal außer Acht ließ, und der Nordmann war sich nicht sicher, wie lange er seinen Mangel an Übung noch würde überspielen können.
    "Bist du mit dem Tanzen fertig, oder können wir langsam anfangen zu kämpfen?"
    rief Silmacil so seinem Gegenüber zu, um diesen einerseits zu signalisieren, dass Silmacil nicht auf dessen Provokation herreinfallen würde, und andererseits den Spieß umzudrehen und Ulrich ein wenig zu verärgern. Der Nordmann ahnte zwar bereits, dass sie beide viel zu erfahren waren um auf so einen Trick herrein zu fallen, doch es zu probieren schadete ja nicht.
    Der Hüne lehnte sein Bastardschwert gegen die neben ihm aufragende Arenawand und zog schnell Kurzschwert und Dolch, ehe Ulrich angreifen konnte, und stellte sich dem Krieger provozierend gegenüber.
    Kurz starrten sie einander in die Augen, dann beschloss Silmacil die Initiative zu übernehmen.
    Er versuchte seinen Gegner zu überraschen, und schleuderte seinen Dolch in die Richtung des verblüften Rebellenführers, während er gleichzeitig begann auf diesen zuzurennen.
    In einem echten Kampf hätte er mit dem Wurfmesser wirklich versucht Ulrich zu treffen und im Idealfall gar zu verwunden, da dies jedoch nur ein Übungskampf war war das Messer absichtlich viel zu hoch gezielt. Das gute an Reflexen war jedoch, dass je besser sie ausgebildet waren, desto automatischer funktionierten sie, die meisten Kämpfer wurden bewusst so trainiert, dass ihre Körper ganz von alleine reagierten, wenn etwas auf sie zukam, ohne dass der Geist erst den befehl geben musste. So riss auch Ulrich aus purem Reflex das Schwert hoch und machte einen Ausweichschritt, während der Dolch ungefährlich viel zu hoch gegen die Arenamauer prallte, und öffnete seine Deckung so für den anstürmenden Silmacil welcher sich gerade den zweiten Dolch aus dem Gürtel riss.
    Diesmal versuchte der Hüne, gnadenlos auf engstem Raum auf Ulrich einzudringen, und ihn dazu zu zwingen das lange Zweihandschwert aufzugeben, welches auf diese Distanz beinahe unbrauchbar werden würde, so er nicht im Halbschwert versiert war.
    Während Sil das Kurzschwert nutzte um mit vielen schnellen Hieben auf Ulrich diesen beschäftigt zu halten rammte er diesem den Knauf des Dolches vor den Bauch, um diesem aufzuzeigen, dass es bei einem ernsten Kampf die Klinge gewesen wäre.
    Ulrich überraschte ihn, indem er schnell selbst seinen Dolch zog und seinerseits mit dem Knauf nach dem Nordmann schlug.
    Silmacil wich aus, und setzte zu einem ausholenden Schlag an, welcher mit der Spitze des Kurzschwertes eine neben ihnen aufgehängte Fackel erwischte, und somit einen Schauer von Funken auf die beiden Kämpfenden niederregnen lies.
    Silmacil, der dieses Manöver geplant hatte versuchte zur Seite weg zu tauchen und dem kurzzeitig geblendeten Ulrich von der Seite das Schwert an die Brust zu halten, doch dieser fuhr von Instinkt und Erfahrung geleitet rechtzeitig herrum, parrierte, und nur ein wenig Stoff seines Ärmels wurde abgeschnitten.
    An seinen schmerzenden Armen erkannte Silmacil, dass er diese schnellen Angriffe auf engstem Raum nicht mehr lange durchhalten können würde, und er wurde langsam ungeduldig den Kampf zu beenden.
    Diese Ungeduld sollte ihm schlussendlich zum Verhängnis werden, denn einige Schläge später achtete er nicht genau darauf, wohin er trat und sein abgenutzter Stiefel trat mitten auf ein Stück glühende Kohle, welches von der malträtierten Fackel abgeflogen war.
    Das heiße Holz bohrte sich durch das nicht mehr allzu dicke Leder Silmacils zerschlissener Schuhe, und brannte ihm eine ordentliche kleine Blase an den Fuß.
    Kurz abgelenkt durch den Schmerz konnte er nicht verhindern, das Ulrich erneut Boden gewann, und begann Silmacil aus unerreichbarer Entfernung mit schnellen Angriffen und Stichen zuzusetzen.
    Die ersten drei Angriffe vermochte der Nordmann noch zu parrieren, dann jedoch schlug ihm Ulrich mit einer geschickten Drehung des Schwertes das Kurzschwert aus den Händen und der Nordmann stand nurnoch mit einem Dolch bewaffnet vor dem Myrtaner.
    Kurz erwog der Hüne, ob sich ein verzweifelter Satz in Richtung des an die Wand gelehnten Zweihandschwertes noch auszahlen würde, aber dann schüttelte er den Kopf und lachte.
    "Du bist gut... wirklich gut."
    gestand er seinem Gegner zu, un steckte den Dolch wieder weg.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Provinzheld Avatar von Die Feuernovizen
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    245
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuernovizen ist offline
    "Was ist das hier denn für ein Lärm?", fragte er lautstark, während er den Gang hinunter lief.
    Um diese Uhrzeit sollten die kleinen Quälgeister eigentlich schon längst in ihren Betten liegen und hier nicht einen solchen Tumult veranstalten. Ohne auf irgendetwas zu achten, stürmte er in den Gemeinschaftsschlafraum.
    "Wieso macht ihr um diese Uhrzeit hier solchen Radau?", fragte er nochmal.
    "Der da musste sich gerade bei einem Mädchen entschuldigen. Und er hat es auch gemacht!", ein Junge amüsierte sich über einen anderen, der schmollend auf dem Bett saß. Sofort stimmten alle anderen Jungen in das Gelächter ein.
    "Legt euch schlafen! Es gibt keinen Grund, dass ihr euch über ihn lustig macht. Wenn sich jemand falsch verhält und dies erkennt, ist das kein Grund für Gelächter, sondern für Lob. Habt ihr das verstanden?"
    "Wir lachen nicht, weil er sich entschuldigt hat, sondern weil er von einem Mädchen ausgeschimpft wurde.", brüllte der eine und alle anderen stiegen wieder in das Gelächter ein.
    "Wer hat ihn getadelt?", fragte er, da er selbst für die Erziehung der Jungen zuständig war und es hasste, wenn ihm irgendjemand ins Handwerk fuschte.
    "Die Neue! Hat sich aufgespielt wie eine von den Mädchen am Hafen.", rief einer lauthals.
    "Die Mädchen am Hafen haben euch überhaupt nicht zu interessieren. Aber jetzt schlaft. Und lasst ihn in Ruhe, schließlich hat er sich korrekt verhalten. Wer sich eines Verbrechen oder einer Schandtat schuldig gemacht hat, wird nicht nur durch andere, sondern auch durch sich und Innos selbst mit einem schlechten Gewissen bestraft. Ein solches Gewissen kann mit einer Entschuldigung aber rein gewaschen werden. Nehmt ihn euch also zum Vorbild. Und jetzt möge Innos über euren Schlaf wachen."
    Er pustete die Laterne aus und verließ leise den Schlafraum. Doch schon kurz nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lief er -nicht mehr so leise- durch den Flur zum Schlafbereich der Mädchen. Nur weil der Tempelvorsteher dieses Weibsbild hier angeschleppt hatte, durfte sie sich nicht alles erlauben. Solang er hier im Waisenhaus die Regeln machte, hatte sie sich niemand in seine Erziehung einzumischen. Sie sollte nur aushelfen und hier keine maßregelnde Rolle übernehmen.

    Lopadas

  19. Beiträge anzeigen #19
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.349
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Das gleiche kann ich zu dir auch sagen“ schnaubte Ulrich, der doch ziemlich aus der Puste geraten war. Der Kommandant reichte dem Hünen die Hand, dieser schlug nach kurzem Zögern ein. Der Kommandant schaute kurz zu Jon rüber, dieser nickte, was einem Einverständnis gleich kam. Der nächste Schritt war getan, Ulrich wusste nun das Silmacil ein hervorragender Kämpfer ist und der Hüne nach diesem Übungskampf sicherlich überzeugt, das der Kommandant keine Lobhudelei betrieben hatte, als er von guten Männern sprach. „Du schuldest uns allen ein Bier“ meinte Ulrich breitgrinsend, „das zuschauen ist genauso anstrengend“.

    Harras sammelte ohne Aufforderung die ganzen Waffen ein, während Luthger die Fackeln und Laternen löschte. Kurze Zeit später verließen die Männer die Arena, Harras wollte nicht mitgehen, was nicht sonderlich verwunderlich war. „Ist ein eigenwilliger Kauz der am liebsten allein mit der Natur ist, einer der besten Fährtenleser die ich kenne“ erklärte der Kommandant. „Er kann dir ganze Geschichten zu einem Scheißhaufen erzählen, unglaublich“. Der Schließer war sicherlich froh, das dieses Schauspiel endlich beendet war und er das Gitter der Arena wieder verschließen konnte. In dieser Kälte wollte Niemand mehr Zeit als nötig verbringen, eilenden Schrittes entfernte sich der Mann dann auch. „Also wie sieht es aus, gibst du einen aus?, dann können wir noch ein wenig plauschen“.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Neuling Avatar von Ryudo
    Registriert seit
    Jan 2012
    Beiträge
    8
     
    Ryudo ist offline
    " Wir leche an! "

    Dies war der etwas seltsame Ruf des Kapitäns, welcher ihn und viele Reisende nach Thorniara gebracht hatte und anscheinend einen kleinen Sprachfehler hatte. Die Reisenden schienen froh zu sein, das die lange Seereise endlich zuende war.

    " Und was mache ICH hier? " fragte Ryudo sich selber. Er überlegte, ob es nicht irgendwas mit seiner Arbeit zu tun hatte. Er konnte sich aber beim besten Willen an keinen Job erinnern, welcher es erfordert hätte Khorinis zu verlassen. " Hmm... sehr rätselhaft... " . Er ging zurück in sein Quartier um seine Sachen zu holen.

    " Hm..?! Merkwürdig... Warum sollte ich eine Schiffsreise antreten, ohne irgendetwas mitzunehmen? Ich werde den Kapitän fragen. "

    " Entschuldigen sie, Kapitän? Ich befürchte ich bin bestohlen worden. "
    Der Kapitän schaute etwas erstaunt. " Sowas sollte eigentlich nich passiern hier auf meim Kahn.
    Was genau ist ihnen den gestohlen worden? "
    Gute Frage, was fehlte ihm eigentlich? Er wusste nicht wie er hierher gekommen ist, oder wo sein Sachen sind.
    "Nun ähm... Ich weiß es ehrlich gesagt selber nicht so genau..."
    " Nun in diesem Fall kann isch ihne ach nischt helfe den Schuldige zu finden, tut mir leid. Nun muss ich se awer bitte von Bord zu gehe, wir müsse uns´re Fracht abladen..."

    Seine Augen blitzten auf als der Kapitän diese Worte sagte, er war womöglich nicht vollends aufgeschmissen.
    " Mein guter Herr, wie ich ihnen eben sagte bin ich bestohlen worden, was heißt das ich jetzt ziemlich mittellos dastehe... Wäre es möglich das sie arbeit für mich hätten? Mit bezahlung versteht sich. "
    Der Kapitän überlegte und musterte den Burschen ziemlich genau.
    " Nach nem Seemann siehste mir nisch grade aus, Jungchen..."
    " Ich wollte auch nicht wirklich bei ihnen anheuern. Aber vielleicht braucht ihr ja einen zusätzlichen Mann, welcher euch beim Abladen der Fracht hilft? "

    Ryudo war sehr nervös, versuchte aber dennoch einen guten eindruck zu machen. Immerhin hing einiges von der Entscheidung des Kapitäns ab.

    " Hmm... Normalerweise würd ich so´n Burschen wie dich ablehnen, ich meine bist ja anscheinend nicht grad der kräftigste. Aber in deiner aussichtslosen Situation will ich ma nisch so sein. Hilf uns und ich geb dir genug Gold das du die nächsten 3 Tache auskommen müsstes. "
    " Danke! ", sagte Ryudo und begann sogleich mit dem Abladen der Fracht. Es war ein großes Schiff und demnach konnte es ein paar Stunden dauern bis er fertig war. Fraglich war, was er dannach machen sollte, und vorallem was er tut wenn ihm das Geld ausgeht...

Seite 1 von 21 12345812 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide