Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 12 von 21 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »
Ergebnis 221 bis 240 von 401
  1. Beiträge anzeigen #221
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    „Was meinst du? Das könnte doch passen, oder?“
    Der Magier gegenüber von Tiqnuilius, Myxir mit Namen und seines Zeichens Ratsmitglied, schaute wenig überzeugt auf den Fetzen Papier, auf dem einige Linien noch andeuteten, wofür es einmal geschaffen wurde. „Es könnte tatsächlich eine Karte Jharkendars sein. Wenn man diese schwachen Linien betrachtet“, meinte er, „dann könnte dies der Hohe Tempel sein und dies die Bibliothek.“
    „Genau das habe ich auch gedacht“, kam es von Tinquilius. „Die Karte muss sehr alt sein, wenn man die Setarrifer und Jharkendarische Geschichte betrachtet. Viele Tausend Jahre, wenn ich mich nicht täusche.“
    „Aber“, kam es sogleich von Myxir, „was soll mir dies sagen? Wir sind in Setarrif und nicht Jharkendar.“
    „Dessen bin ich mir bewusst. Aber“, er zog die Karte ein Stück zu sich hinüber und suchte kurz die bestimmten Linien und hielt den Finger darauf, als er wieder zu Myxir aufschaute, „siehst du das hier? Dieses Zeichen und die dazu gehörige Schrift?“
    Myxir beugte sich vor und schaute genauer hin. „Das ist ein alter Jharkendarischer Begriff, nicht wahr? ‚Leben‘ bedeutet er, oder?“
    „Oder ‚Zeit‘. In manchen alten Schriften werden beide Begriffe als Synonyme benutzt. Und ich denke, dass dies auch hier der Fall ist. Und dazu das Zeichen.“
    Myxir schaute noch einmal hin. „Das könnte…“ Er schaute zu Tinquilius auf. „Nein, du willst mir doch nicht sagen, dass du dich weiter damit beschäftigst? Wenn Riordian das wüsste…“
    „Aber er ist nicht hier. Und ich bin nicht mehr so unerfahren und fanatisch wie früher. Ich habe nicht einmal danach gesucht und bin nur zufällig darüber gestoßen, als ich weitere Fakten über einen interessanten Zauber gesucht habe. Und ich bin mir sicher, dass dies…“
    „… der Baum des Lebens sein könnte, nicht wahr?“, beendete Myxir Tinquilius‘ Satz. Dieser nickte mit einem unschuldigen Lächeln. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass er tatsächlich existierte, schon gar nicht in Hinsicht auf seine zweite Bedeutung: Baum der Zeit. Wie kannst du…?“
    „Ich sage nicht, dass ich harte Beweise habe, aber ich finde immer mehr Hinweise. Und allmählich fügt sich alles in ein Bild zusammen, auch wenn ich es noch nicht ganz deuten kann.“
    Myxir schüttelte den Kopf. „Lass es dir nicht zu Kopf steigen, das ist alles, was ich verlange. Ich bin nicht Riordian und auch wenn ich dich in die Kunst der Magie eingeführt habe vor so vielen Jahren, maße ich mir nicht an, zu wissen, was am besten für dich ist. Aber du hast Verpflichtungen, die wichtiger sind als zuvor und ich hoffe, dass du dies weißt.“
    Tinquilius nickte, seine Miene betrübt. Wenn Myxir nur wüsste, wie schlecht ich meine Pflichten verfolgt habe. Meine Angst, von Oktavians Häschern gefangen genommen zu werden. Meine Angst, zu sterben. Und dabei habe ich meine Verpflichtungen vollkommen vernachlässigt. „Sollte es zu viel meiner Zeit in An spruch nehmen, werde ich meine Nachforschungen einstellen, versprochen, alter Freund.“
    Der andere nickte daraufhin. „Gut. Nun, was deine Verpflichtungen angeht, so denke ich, dass bald eine Ratsversammlung einberufen wird. Vielleicht können wir die Kontakte zwischen den beiden Wasserkreisen stärken. Eine Vereinigung ist zu hoffnungsvoll gedacht, aber eine stärkere Verknüpfung mit ständiger Präsenz wäre wünschenswert, vor allem, da der Grund für unsere derzeitige Präsenz hier nicht mehr gegeben ist.“
    „Da stimme ich dir zu. Ich bin gespannt, wer der neue Oberste Magier Setarrifs wird. Ich kenne mich noch zu wenig in Setarrifs oberen Magierkreisen aus, um einen möglichen Kandidaten zu nennen.“
    „Vielleicht Ha…“
    „Nein, er hat mir mehrfach versichert, dass er diesen Posten nicht möchte. Er möchte den Obersten Magier schwächen in seiner Kompetenz, da kann er nicht gleichzeitig den Obersten Hofmagier inne haben. Das wäre Paradox.“
    „Ich bin ebenfalls gespannt und hoffe auf einen, der unserem Kreis positiv gegenüber eingestellt ist. Aber nun ist es spät genug für mich. Ich werde mich schlafen legen, was ich dir auch empfehlen würde. Du siehst nicht gerade fit aus“, meinte der Magier und meinte damit sicherlich die tiefen Augenringe, die Tinquilius‘ Gesicht schmückten.
    „Später. Eine schöne Nacht wünsche ich Und Adanos‘ Segen!“
    Der andere verbeugte sich und schritt von dannen. Tinquilius blieb noch einen Moment sitzen und betrachtete die alte Karte, dann verließ er die Gemeinschaftskammer und schritt in Richtung Bibliothek.
    Vielleicht kann Calamus mir weiterhelfen, ansonsten könnte ich auch weitere Studien über diesen ominösen Avatar anstellen. Vielleicht finde ich ja etwas Hilfreiches?
    Und mit diesen Gedanken betrat er die fast komplett dunkle Bibliothek. Nur eine Kerze auf Calamus Tisch erhellte die Räumlichkeit etwas.
    „Ah, schönen guten Abend, Tinquilius. Ich wollte gerade abschließen.“
    „Du kannst mir den Schlüssel geben, ich werde schon dafür sorgen, dass niemand einfach so eindringt und nach mir abschließen.“ Der andere nickte und reichte dem Obersten Al Shedims den Schlüssel hinüber. Er wollte sich gerade gen Ausgang bewegen, als Tinquilius noch eine Frage einfiel. „Wo ist die Kartenabteilung? Ihr habt doch sicherlich so etwas, oder?“
    „Ja, dort vorne. Dritter Gang, zweites Regal. Und du bist dir sicher, dass du meine Hilfe nicht brauchst?“
    „Ja, ansonsten frage ich dich morgen. Einen schönen Abend noch.“
    „Dir ebenfalls, dir ebenfalls“, meinte der Setarrifer Bibliothekar und verließ damit die Bibliothek, während Tinquilius die Kerze nahm, die in einer Laterne war, und zur Kartensektion schritt.
    Vielleicht habe ich ja Glück. Es wird auf jeden Fall wieder eine lange Nacht.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #222
    Ehrengarde
    Registriert seit
    Feb 2010
    Beiträge
    2.016
     
    Gath ist offline
    "Mir schreiben beibringen?", fragte Gath etwas ungläubig.
    Irgendwie wäre er ja nie von selbst auf die Idee gekommen jemaden zu fragen - Selina schon gleich gar nicht - aber andererseits: Warum eigentlich nicht?
    Es wäre durchaus von Vorteil, wenn er diese Fähigkeit besitzen würde, denn dann konnte er vernünftige Materiallisten und ähnliches führen - also überhaupt mal soetwas wie Buch führen - er konnte mit eventuellen Kunden auch per Brief Kontakt halten, er konnte sich mal um das, was Yared so schön als Zusammenschluss agaanscher Händler gepriesen hatte, mal etwas effektiver kümmern, da er nicht nur mit den einzelnen Leuten reden konnte, sondern auch mit Leuten schreiben, die etwas weiter entfernt waren, er konnte Aufträge für andere annehmen und weitereichen und vieles, vieles mehr.
    Ja, die Idee, schreiben zu lernen war eigentlich wirklich nicht schlecht.
    "Warum eigentlich nicht?", beantwortete Gath damit seine vorhin selbst gestellte Frage, "Es kann garantiert nicht schaden mehr als nur eine Hand voll Buchstaben, die man halt überlicherweise auf Plänen als Abkürzungen verwendet, zu kennen und selbst Texte schreiben zu können. Und dass das nicht von heute auf morgen geht, habe ich schon bemerkt, als mir mein Meister in Vengard ein paar Lektionen in diese Richtung erteilt hat.
    Aber ich wäre ganz stark dafür, dass wir das morgen erst machen, weil so arg früh am Abend ist es dann heute auch nicht mehr und so überbeschäftigt, dass ich absolut auf dem Sprung bin, bin ich dann auch nicht.
    Oder werfe ich da irgendetwas in deiner Planung durcheinander?"

  3. Beiträge anzeigen #223
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Er konnte es selbst nicht glauben, dass er dem weiteren Gespräch schweigend noch zu folgen im Stande gewesen war. Die Vorstellungen, welche die Magierin durch ihre Worte als Antworten auf die Fragen des Bärtigen zu entwerfen im Stande war, grenzten mehr denn je an Wahnsinn und dennoch konnte er nicht weghören. Es war wie der Blick auf ein schier endlos erscheinendes Gemetzel. So sehr man es auch verabscheuen mochte, der Blick wanderte doch immer zum Schlachtfeld zurück. Der Mensch war unfähig, sich dessen zu erwehren. Selbst, wenn er kurz davor stand, seinen gesamten Leib auszukotzen.

    Und dann, als dies alles davor stand, einen Abschluss zu wagen, hatte Serverus nichts Besseres zu tun, als sich selbst zu verraten, wieder zu erwachen und den tragischen Helden zu mimen, der mit einer vom Zorn verzerrten Maske seinem bitteren Ende entgegen lief.

    Raad grinste hämisch, als der Körper des Novizen gegen den Schrank donnerte und Colodis mit drohender Stimme Antworten zu fordern begann. Der Jüngling dagegen saß noch immer auf seinem steinernen Stuhl und betrachtete das sich ihm bietende Schauspiel mit einer Mischung aus Freude, Genugtuung und der leisen, zweifelnden Frage, ob dies eine gute Idee war, nachdem der Bärtige den Novizen bereits einmal die Nase gebrochen hatte. Manchen Menschen jedoch schienen nur eine Sprache zu verstehen, um so etwas wie Vernunft anzunehmen.

    „Ich schätze, Serverus, jetzt ist es an der Zeit, alle Gegenwehr aufzugeben und brav zu antworten. Immerhin sind wir hier schon eine ganze Weile ungestört und das wird wohl auch noch eine Zeit lang sp bleiben. Wer weiß, ob dich am Ende wirklich jemand vermissen würde…“ , eigentlich wirkte die Miene des Novizen nicht so, als bräuchte es noch große Worte, doch Raad konnte es sich nicht verkneifen und das sich verstärkende Zucken der Augen Severus‘ und die zitternden Mundwinkel waren ein nur allzu erstrebenswerter Lohn. Es schien, als lernte da jemand eine neue Muße kennen. Eine grausame Geliebte, die sich selbst den Namen Angst gab und fortan den Menschen in ihrem Wahn folgte.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Melaine tat wenig, um die Situation zu kontrollieren, geschweige denn, zu schlichten. Sie konnte nicht sagen, ob ihr gefiel, was Colodis da tat, doch die Art, die der Novize an den Tag gelegt hatte, machte es ihr einfacher, dies zu dulden. Und trotzdem zweifelte sie, dass sie so an die Antworten kommen würden, die sie haben wollten. Ja, es mochte sein, dass dies manchmal ein guter Weg war, doch nur allzu oft endete er in einem Desaster, welches nicht mehr zu heilen war, ohne, dass es ein zu kompliziertes Ausmaß annahm.

    Dennoch. Irgendwie war es auch nützlich.

    Mit ruhiger Miene zupfte sich die Wassermagierin am Kragen ihres Mantels und trat leichtfüßig näher an den Nordmann und sein Opfer heran. Auf ihrem Mund zeichnete sich ein trauriger, ja beinahe entschuldigender Ausdruck an, doch ihre Augen zeugten in ihrer Kälte von der Lüge, welche sie ihre Mimik erzählen ließ.
    „Wie ihr seht, Serverus, besitzt die Arroganz dieser Würmer eine wirklich beachtliche Schlagkraft.“, sprach sie beinahe gleichgültig, „Der eine nutzt euch als Prügelknaben, der andere stellt sich bereits euer Ende bildhaft vor. Und ich… ich kann nicht das Geringste dagegen tun, selbst wenn ich wollte. Ein Weib gegen zwei Männer?“

    Ein leises Wimmern drang aus dem Munde des Novizen an ihre Ohren. Beinahe schien es, als nässte er sich ein, so zitternd, so verkrampft wie der dort stand. „Ich habe euch nicht ganz verstanden, Serverus. Sprecht doch bitte ein wenig deutlicher. So, dass wir Würmer es verstehen können.“, ihre Stimme hatte etwas von einem eisigen Wind, der den Novizen zu ersticken suchte. Sie lächelte schmal.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
    Registriert seit
    Dec 2005
    Beiträge
    257
     
    Die Wassernovizen ist offline
    Begriff um Begriff raste durch seinen Kopf. Einer nach dem anderen war beleidigender als jener zuvor. Doch keiner von ihnen wollte noch über seine Zunge springen und das Licht der Welt erblicken, aus Angst, der Druck des Kriegers, würde sich noch verstecken.

    Sein Rücken schmerzte und das Schieben des Kriegerarmes wurde immer drängender, als wollte jener, wenn er nicht antwortete, die Antworten aus ihm herauspressen. „Ihr seid eine Magierin.“, presste er hervor, wissend, dass dies eigentlich keine gute Idee war, „Ihr könnt dem ein Ende setzen. Beiden.“

    Doch die Angesprochene lächelte bloß ihr mitleidiges Lächeln und schien sich nicht im Geringsten daran zu stören, dass ein Novize des Wassers von zwei Kriegern bedroht wurde. Was ging hier vor? Waren sie alle Beliar ergeben, oder wie konnte es sein, dass sie einen solchen Frevel an einem Novizen begingen? Er verstand es nicht. Es überstieg alles, was er sich vorzustellen im Stande gewesen war.

    „Bitte.“, flehte Serverus, doch die Rothaarige schüttelte bloß kaum merklich mit dem Kopf, während der Druck des Kriegers gar noch zunahm. „Ich… Ich…“, stotterte er. Er war hilflos. Vollkommen. Er hatte keine Wahl mehr.

    „Antonius hat mich nicht geschickt… aaaaauuu.“, stieß er hervor, als der Krieger nicht von ihm abließ, sondern stattdessen noch Freude daran zu empfinden schien, jedes Wort mit weiteren Schmerzen zu belohnen. „Moryn ist krank… Sie hat es euch doch schon gesagt.“, schrie er den Krieger an, der noch immer zu dämlich schien, seinen Kopf einzuschalten. Wie sonst sollte man es nennen, dass er ihn nicht in Ruhe ließ. „Sie hat den Hofmagier verraten. Er wollte nicht, dass es jemand wusste. Das ist nun der Preis für sein altes, blindes Vertrauen in eine Frau, die er nicht einmal kennt. Es wäre lediglich hilfreich gewesen, wenn Moryn ohne Aufsehen gefunden wird. Und wer ist dafür besser geeignet, als zwei Krieger, noch dazu Myrtaner, die rein gar nichts mit dieser Stadt gemein haben… Die perfekten Suchhunde… zumal ihr außer euch den Bauch vollzuschlagen sowieso zu mehr hier nicht nützlich gewesen seid.“, stieß er wütend hervor und erntete erneut Schmerz dafür, dass ihm ein würgendes Krächzen entwich… Er wollte ihn umbringen… vollkommen egal, was er sagte… sie hatte Recht… dieses verfluchte Weib… Was hatte sie dem Hofmagier angetan?

    Melaine

  6. Beiträge anzeigen #226
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Der große Hüne arbeitete verbissen weiter an der Aufgabe, das erste der beiden speziell auf ihn zugeschneiderten Schwerter zu schleifen.
    Stumm und ohne eine Miene zu verziehen ignorrierte er die Blasen und unzähligen kleinen Schnitte an seinen Händen, während er versuchte, sich zu einer ungeahnt großen Konzentration zu zwingen.
    Zum einen konnte er sich in dieser finalen Phase der Arbeit nicht den kleinsten Fehler leisten, zum anderen versuchte er krampfhaft sich von der Tatsache abzulenken, dass Ravenne gerade nicht hier war.
    Die junge Schmiedin hatte sich aufgemacht, sich ihrerseits einen klaren Kopf zu verschaffen, und dem Hünen einen Brief hinterlassen, der ihn innerlich ziemlich aufgewühlt hatte. Bei dem ersten Absatz war ihm geradezu der Atem gestockt, bis er bemerkte, dass er den Satz zum Glück in seinem Schrecken falsch gedeutet hatte.
    Trotzdem fehlte sie ihm sehr, und obwohl er ihren Wunsch danach, sich ein wenig für sich zu erholen respektierte, wurmte es ihn doch sehr, nichts für sie tun zu können, und er entwickelte eine ziemliche Wut auf die Situation, welche sie beide dazu zwang so etwas überhaupt als notwendig zu empfinden.
    Um sich nicht von seinen aufgewühlten Gefühlen und der Hilflosigkeit die er verspürte überennen zu lassen versuchte der Schmied also, sich völlig in seine Schmiedeaufgabe zu versenken. Er versuchte, seinen Geist selbst so hart wie Stahl werden zu lassen, und ihn in eiserner Konzentration auf das Erz in seiner Hand zu projezieren um mit der Arbeit vorran zu kommen.
    Stunde um Stunde schleifte und polierte der hünenhafte Schmied mit all seiner Kraft das unglaublich zähe Erz, machte jede unebenheit ausfindig und stemmte sich solange mit Schleifmasse und Stein dagegen, bis die Klinge rasiermesserscharf und spiegelglatt ward.
    Nie hatte er ein solches Metall verarbeitet, selbst reines Erz bereitete ihm weniger Probleme als diese Mischung, die wohl aufgrund der Härtung in Drachenblut zu einer unglaublichen Widerstandsfähigkeit gefunden hatte.
    Sie war nicht ausschließlich hart, nein Härte alleine wäre geradezu unpraktisch gewesen, nein sie war... zäh... das war das Beste Wort, welches ihm einfallen wollte. Es war sicherlich härter als alle Materialien die er kannte, aber es schien, als ob es nicht die Absicht hätte zu brechen wie es extrem harten Materialien eigendlich eigen war, tatsächlich könnte er sich eher vorstellen normale Haut zu zerbrechen als dies, welches auf ihn den Eindruck machte, als wäre es im Notfall so zäh wie das Sprichwörtliche Leder, weder zu biegen noch zu brechen...
    Wie wundervoll müsste das Material erst sein, wenn sich seine Magie entfalten würde, welche Höhen würde es erreichen können?
    Doch davon war nichts zu sehen oder zu spüren, wie ein Brocken Blei lag es dem Hühnen auf den Schenkeln, matt und von weit größerem Gewicht, als er jemals gedacht hätte. So dünn er die Klinge auch schliff, sie schien nicht wirklich scharf werden zu wollen, als würde sich die Klinge instinktiv weigern irgendetwas zu schneiden...
    Fast wirkte es, als wolle das Schwert mit allen Mitteln vermeiden, irgend eine Art von benutzbarer Waffe zu werden, ein stumpfer viel zu schwerer Klotz nahezu unzerstörbaren Metalls, der höchstens als Keule zu benutzen wäre...
    Ohne ein Wort legte Silmacil die fertig geschliffen und polierte Waffe auf den Tisch neben sich. Es gab keine einzige Unebenheit mehr auf dem Metall und trotzdem war die graue Farbe des Materials so stumpf und matt wie bei Schleifpapier. Die Schneide war im perfekten Winkel geschliffen, und doch konnte der Hüne sie so hart umfassen wie er wollte, ohne auch nur das Gefühl zu haben sie wäre auch nur im geringsten Scharf.
    Schwer, als wäre die Waffe doppelt so dick und aus Blei gefertigt wog sie in seinen Händen, das einzige was Stimmte war die Balance, aber bei diesem Gewicht würde selbst ein Hüne wie Silmacil die Waffe nicht effektiv führen können...
    Beinahe anprangernd sah ihn die bereits vorbereitete Vertiefung an, welche sich am perfekt an seine Hände angepassten Griffstück befand, wo später die Griffwicklung drüber liegen würde. Silmacil hatte eine kleine Eigenheit, er setzte sein Signum unter jede seiner Arbeiten, doch er setzte es nur unter Arbeiten, die er stolz sein eigen nennen konnte und wollte. Für ihn hieß das soviel, dass jedes einzelne Stück seiner Arbeit, von Diebeswerkzeug wie Dietrichen über Waffen bis zum schönen Schmuckstück ein Werkstück überragender Qualität sein musste, egal wie unwichtig oder schlecht bezahlt es wurde. Das war sein Stolz als Schmied. Das silberne Schwert, meist sehr gut irgendwo verborgen, war das Symbol seiner Arbeit, seiner Mühen und seines Stolzes. Es bedeutete, dass er stolz war, dieses Stück geschmiedet zu haben, und es als perfekt ansah, sodass er sich nicht schämte es an den Kunden auszuhändigen...
    Nun starrte das Schwertförmige Loch in dem Griffstück ihn an. War er wirklich zufrieden mit seiner Arbeit? War die Waffe so perfekt, dass er sie guten gewissens mit diesem Symbol versehen konnte?
    Nie hatte er mehr Arbeit in irgendein Werkstück gesteckt, nicht einmal Trilos wahnwitziger Auftrag hatte ihm soviel Schweiß und Herzblut abverlangt, wie diese Zwillingsschwerter. So sehr er die Klinge auch absuchte, er konnte keine Stelle finden, wo er einen Fehler gemacht hatte, und doch ließ sich an dem Ergebnis nichts rütteln und drehen...
    Entschlossen schüttelte Silmacil leicht den Kopf. Nein, er würde sich um nichts in der Welt dazu hinreißen lassen an seinem Projekt zu zweifeln. In dem Moment wo er zu zweifeln beginnen würde, würde er sich, die Arbeit und die Schwerter entehren, und wirklich einen Fehlschlag produzieren. Die Klingen waren noch nicht vollendet, natürlich waren sie noch nicht perfekt. Erst ihre Vollendung würde sie zu dem machen, was sie sein sollten.

    Auf eine seltsame Art erleichtert sah der Hüne auf, und erhob sich von seinem Sitzplatz. So abstrackt sein Gedankengang auch gewesen war, so hatte es ihm doch in vielerlei Hinsicht sehr weiter geholfen, denn die Erkenntnis die er erlangt hatte, galt für mehr als nur für seine Arbeit.
    Niemals würde er an Ravenne oder an seinen Gefühlen zu ihr zweifeln, so sie diese erwiederte, sondern würde standhaft für sie eintreten und sich an ihrer Seite durch all die Schwierigkeiten kämpfen die da kommen mochten, egal wie schwer es zwischendurch erscheinen musste.
    Fast musste der Schmied lächeln, als ihn neues Selbstbewusstsein und Mut durchströmten. Er wusste, dass er ein wenig kitschig klingen musste, doch dies änderte nichts an seiner Entschlossenheit und seinen Entschluss, welchen er nicht nur in Stein, sondern gar in Erz zu setzen beabsichtigte.
    Als die Türe der Schmiede sich langsam öffnete, und eine wohlbekannte Figur sich vor dem Mond abzeichnete wusste der Hüne, dass dieser Tag schlusendlich doch eine schöne Wendung genommen hatte.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Veteranin Avatar von Selina
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    638
     
    Selina ist offline
    "Nein nein, überhaupt nicht! Ich freue mich dir helfen zu können."
    Die Adeptin merkte wie das Gespräch dem Ende zuging und lenkte ihre Schritte deshalb wieder weg vom Meer, in Richtung des Hauses der Magier. Sie hatte keine sonderliche Lust um diese Uhrzeit alleine durch die Straßen zu marschieren und da konnte auch ihr Licht nicht helfen und so war sie froh, dass Gath sie bis zu dem Gebäude begleiten könnte.
    "Die Reise die du vorhin angesprochen hast, klingt interessant. Was von Argaan hast du eigentlich schon gesehen? Ich habe nicht einmal einen Schritt aus Setarrif herausgemacht. Ich habe zwar ein bisschen über die Insel gelesen, aber es würde sicher nicht schaden sie irgendwann einmal selbst zu erkunden."
    Schließlich waren sie vor der unscheinbaren Tür angekommen, die in das Haus der Magier führte.
    "Aber heute werde ich nichts mehr, außer mein Bett aufsuchen. Ich würde sagen wir treffen uns morgen einfach in der Bibliothek, ich werde sowieso die meiste Zeit dort sein und du kannst einfach kommen wenn du Zeit hast. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Möge Adanos nicht bewachen!"

  8. Beiträge anzeigen #228
    Ehrengarde Avatar von Colodis
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Gilde: das Königreich Argaan | Rang: Schwert Ethorns
    Beiträge
    2.600
     
    Colodis ist offline
    Colodis erschrak über sich selber, sein Handeln lief beinahe aus dem Ruder. Der Instinkt war so unkontrollierbar wenn man ihm nachgab. Die Genugtuung zu verlockend, ihm endlich seine unsägliche Arroganz ausgetrieben zu haben.
    Erschreckend...
    Der Nordmann lockerte den Griff und liess den Novizen wieder gewähren.
    "War das jetzt so schwer?", brummte er mit einem Unterton den er sich nicht verkneifen hatte können.
    Bevor er wieder zu seiner Ruhe finden konnte.
    Aber er konnte nicht mehr länger auch nur in der Nähe stehen, aus verschiedenen Gründen. Er bereute nicht was er getan hatte, das war es nicht.
    Zu seinen Taten stand er, auch wenn das irgendwie tatsächlich Konsequenzen haben konnte.
    Der Krieger glaubte nicht daran, dass Serverus die Füsse still hielt. Wahrscheinlich würde er auf dem direkten Weg zu Antonius rennen und es ihm brühwarm erzählen.
    Da stand einfach die Frage im Raum, wie sich das auf ihr Vorhaben auswirkte.
    Vorallem weil er Melaine wohl oder übel da irgendwie reingezogen hatte.
    Mit seiner Reaktion, die er nicht vollends beherrschen hatte können. Jetzt wussten sie zwar, dass Serverus sie nur loswerden wollte, verständlicher den je, irgendwie.
    Aber auf die übrigen Fragen, besassen sie nach wie vor keine befriedigenden Antworten.
    Colodis sah einen Moment in die Augen Melaines, seine verhärteten Züge entspannten sich.
    Er trat den Rückzug an, irgendwie schien es ihm tatsächlich besser zu verschwinden. Und das möglichst bevor der armselige Haufen wieder die Zeit hatte sein Leben zu versauen.
    Die Tür blieb offen hinter ihm stehen und er lehnte sich daneben an die Wand. Vielleicht kam die Magiern nach, vll war sich aber in der Lage die Situation etwas zu beruhigen. Der Nordmann erwartete es nicht von ihr, es war natürlich nur gut für alles was dann folgte. Aber er bezweifelte, dass Serverus noch irgendetwas von einem der drei wissen wollte.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    In der ersten Zeit hatte man sie von den Gefangenen ferngehalten, und während der Stunden nach dieser seltsamen Reinigung, ja, so mochte man es nennen, war sie so verwirrt gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie die anderen zu tuscheln begonnen hatten. Hatte die stumme kleine Wasserträgerin sich etwa mit den Gefangenen angefreundet? Machte sie etwa gemeinsame Sache mit ihnen und wollte ihnen etwa noch kurz vor dem Tausch zur Flucht verhelfen? Als Ravenne wieder Herrin ihrer Gefühle geworden war, war ihr das Getuschel auf den Senkel gegangen. Sie war soeben von einem Quälgeist erlöst worden, sie brauchte keine drei Ersatzquälgeister. Also war sie bald nach der Rettung abgereist. Gern hätte sie dem Mann noch ihren Dank übermittelt, aber dann hätte man sie wohl endgültig für eine von den Gefangenen gehalten.
    Es war gefährlich, allein zu reisen. Immer und immer wieder merkte die Stumme es. Zu allem Überfluss war sie vollkommen unbewaffnet, da der Dolch ihres Großvaters ihr in Al Shedim gestohlen worden war und sie sich in letzter Zeit nicht getraut hatte, eine Waffe zu tragen, aus Angst, sie könnte Silmacil töten. Fast traute sie sich während ihrer Reise nicht zu schlafen, aus Angst, überfallen oder angegriffen zu werden, ohne dass sie sich verteidigen oder überhaupt irgendwie um Hilfe schreien konnte. Umso erleichterter war sie, als sie Setarrif endlich erreichte. Es war beinahe nur der Wunsch nach einem warmen Bett, der ihre Schritte gen Schmiede lenkte. Sie gähnte, öffnete die Tür und sah sich Silmacil gegenüber. Einen Moment war sie perplex ... ja, es gab kein dröhnendes Lachen, keine donnernde, provokante Stimme in ihrem Kopf. Ruhe. Ihre eigenen Gedanken. Und die Erinnerungen an diesen Gefangenen ...
    Sie lächelte, schloss die Tür, stellte ihre Tasche weg und fiel Silmacil um den Hals. Dann kramte sie eilig nach Tafel und Kreide.
    Es ist vorbei!
    Ich hatte dir doch geschrieben, ich war bei diesem Gefangenenaustausch ... dort war ein mann, ich weiß nicht wie, aber er schaffte es, mit seinen Gebeten den Dämonen zu vernichten. Es ist vorbei.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Silmacil konnte es kaum glauben, was Ravenne ihm da eröffnete.
    Es war vorbei? Es war wirklich vorbei?
    Eine gewaltige Welle widerstreitender Gefühle tobten in dem Schmied, als er die junge Schmiedin fest in die Arme schloss, und er spürte, wie ihm leichte Tränen in die Augen stiegen.
    Auf der einen Seite verletzte es ihn, dass er trotz seines Schwures anscheinend keinen Beitrag zur Vertreibung des Dämonen hatte leisten können, aber dies wurde weggewaschen von der unendlichen Erleichterung auf der anderen Seite, dass der Alptraum endlich endlich vorbei war.
    Es hatte ihm deutlich mehr wehgetan als die Verletzungen die er davon getragen hatte, zu sehen wie Ravenne gelitten hatte unter dem Einfluss des verfluchten Dämonen, und sie nun so erleichtert zu sehen füllte ihn mit einem glücklichen Gefühl, das er kaum in Worte zu fassen vermochte.
    Mit Tränen der Freude in den Augenwinkeln wirbelte er Ravenne einmal herrum, und setzte sie dann ab. Er hielt sie auf Armeslänge von sich und sah ihr tief in die Augen.
    "Das ist... wunderbar Ravenne!"
    brachte er schließlich hervor.
    "Das müssen wir unbedingt feiern, komm, ich lade dich ein.
    Lass mich mich kurz frisch machen, und dann gehen wir los, ok?"
    fragte er begeistert, und wusste vor lauter überraschung und Freude kurz weder ein noch aus.
    Wahrscheinlich musste der normalerweise so eindrucksvolle Hüne momentan ziemlich albern aussehen, wie gerührt und glücklich er war, doch das war Sil in diesem Moment völlig egal.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Es war nicht verwunderlich, dass er außer sich war. Auch sie hatte es in erster Zeit kaum glauben können. Aber nun, nachdem es ein paar Tage her war, hatte sie Zeit und Gelegenheit gehabt, sich darüber einige Gedanken zu machen. Über vielerlei hatte sie nachgedacht, über den Assassinen, den sie in Varant getötet hatte, ihren Schwur, den sie in Faring abgelegt hatte, dann über die Erschaffung des Amuletts bishin zu ihrer seltsamen Erlösung.

    Vermutlich war es zu früh, mit Sil darüber zu sprechen. Er war völlig aus dem Häuschen, und sie wollte ihm diese Laune nicht verderben, indem sie ihm von ihrem nächsten Vorhaben erzählte. Sie wartete, bis er fertig war, lächelte in sich hinein, daran denkend, dass es doch sonst immer hieß, die Damenwelt müsse sich frischmachen.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Unter der Brücke am Fluss, Alte Lagerstätte

    Hochnebel hüllte den Himmel ein und kündete von heraufziehendem Regen. Die Sichel des zunehmenden Mondes leuchtete fahl verschwommen als länglicher etwa fingerbreiter Strich hinter ihm, wie eine schmale Talgkerze hinter einem dünnen Leinenvorhang. Sanfte Kühle spendend hatte sich die Nacht, wie ein dunkles türkises Seidentuch, auf die goldenen Kuppeln, marmornen Säulenhallen und gepflasterten Plätze der Königin unter den Städten hernieder gesenkt.

    Arvideon und Iaras saßen da, eine kleine Keramikamphore zwischen sich, aus der sie durch zwei lange Strohhalme über Nachmittag im gefassten Bachbett gekühlten, leicht gegorenen Traubensaft schlürften.
    Hier unter der Brücke am Westrand der Alten Lagerstätte, dem Armenviertel Setarrifs, war es trotz der kühlen Winde, die von der Ostflanke des Weißaugegebirge abfielen, immer noch recht warm. Wohl weil der Stein des antiken Gemäuers über ihnen die frühsommerliche Mittagshitze lange zu speichern vermochte. Glücklicherweise aber hatte sich die Mittägliche Schwüle schon verzogen, sodass der alte Wandermönch und sein junger Begleiter frei atmen konnten, ohne sich zu fühlen wie zwischen den dampfenden Wassertrögen in der königlichen Palastwäscherei.

    "Es war schon immer ein Wunder, dass die Kraft Innos' in den Elementen der Sphäre des Herrn verweilt, unerklärlich für die Theologen und Forscher. Arvideon las einst von einem Alchemisten, der der Meinung war, dass sich in jedem einzelnen Element der Sphäre Adanos' die Kräfte von Beliar und Innos die Waage halten, in Luft, Erde und Wasser. Daher antwortete er auf die Frage nach den heißen Steinen und dem eisigen Wasser, dass auch in ihnen der ewige Kampf tobe, der alles in Bewegung erhält."
    "Ihr meint, wie eine unzählige Menge kleiner Schlachten und Scharmützel, die mal der eine und mal der andere für sich entscheiden kann?"
    Arvideon nickte anerkennend.

    Ein anderer gelehrter Adanosdiener mochte ihn für seine Kriegsmetapher rügen, nicht so der keilen Wandermönch. Mord mochte verdammungswürdig sein, aber dennoch konnte man den Widerstreit der allem innewohnte, der Natur, den Menschen und selbst den unbelebten Elementen der Sphäre Adanos', nicht verdammen. Er war Teil des Lebens, Teil der Kraft der Veränderung.
    "Genau das meint der weise Gnom. Und genau wie eine Stadt oder Festung dem Feind anheim fallen kann, können auch die Kräfte des Tages und der Nacht, des Feuergottes und des Herrschers der Finsternis kurzzeitig von den Elementen besitz ergreifen. Doch wie immer können wir Menschen nur theoretisieren und mutmaßen. Gänzliche Wahrheit werden wir zu Lebzeiten nicht schauen, junger Hort eines gelehrigen Verstandes."

    Arvideon nahm noch einen Schluck, während Innos sich von seiner Schulter aus eine Schnake aus der Nachtluft angelte. Die Biester und Blutsauger gediehen bei dem Wetter, schlüpften scharenweise in irgendwelchen Tümpeln im Dschungel und fielen über die Stadt und ihre Bewohner, ob nun Mensch, Kuh oder Ratte her. Daher war es durchaus praktisch die eigene lebendige Fliegenklatsche mit sich herumzutragen, wie der alte Gnom fand.
    Er sah hinüber zu dem jungen Mann, der ihn nicht gänzlich uneigennützig aus den Händen einiger gemeingefährlicher Bauern errettet hatte.

    Hätte Arvideon es nicht besser gewusst, so hätte er sich vielleicht eingestanden, dass der Kerl ein Mysterium für ihn darstellte. Der Bauernsohn erschien ziellos. Jetzt da sein Großvater mehr oder weniger seinen letzten willen bekommen hatte, fehlte ihm offenbar Sinn und Bindung im Leben - nur zu verständlich, da er keine Familie mehr hatte.
    Dennoch suchte er keinen Anschluss kein neues Leben. Wollte er sich aufgeben? Oder würde er am Ende gar ewig wie eine Klette am Fuß des Wanderpriesters kleben? Arvideon hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, die Gespräche mit dem wissbegierigen Jüngling würden ihm keine Freude bereiten. Doch auch diese Wissbegierigkeit ließ ihn stutzen. Hatte er am Ende gar wirklich ein weiteres Mitglied seiner teils erfundenen Bruderschaft geworben?
    Er hatte zwar einen Auftrag von Adanos, aber eigentlich hatte er nicht vor gehabt, dessen Kirche neu zu gründen, auch wenn es vielleicht bitter nötig schien, bei dem, was man hier in der Stadt so über die Ereignisse der letzten Wochen und Monde vernehmen konnte.
    Immerhin sein Bein war wieder in Ordnung und das Betteln in der Königsstadt war einträglich genug, um über die Runden zu kommen, vorausgesetzt man wusste es richtig anzustellen, aber Arvideon war nicht umsonst einer der unbekannten Meister der manipuliativen Künste.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Ritter Avatar von Silmacil
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    Irgendwo im Nirgendwo
    Beiträge
    1.587
     
    Silmacil ist offline
    Silmacil beeilte sich, den ganzen Schmutz und Schweiß abzuwaschen, den ein Tag in der Schmiede nun einmal mit sich brachte. Der Hüne wusste, dass er auf den ersten Blick vielleicht ein wenig albern rüber kommen musste, normalerweise hätte es ihn auch nicht im mindesten gestört so in irgendeine Taverne zu gehen, doch wenn er schon einmal mit Ravenne gut ausgehen wollte, so war dies schon etwas anderes.
    Da wollte er nicht unbedingt verdreckt und Rußbeschmiert, nach Rauch und Schweiß stinkend unterwegs sein. Auch wenn Ravenne selbst Schmiedin war, und daher um die problematik eines Schmiedes am Ende des Arbeitstages wusste, so war sie doch zumindest in Sils Augen auch eine Frau, und er wollte zumindest ein wenig ein romantisches Gefühl aufbringen, was wohl nicht unbedingt möglich wäre, würde er einfach so nach der harten Arbeit aufbrechen, ohne sich zumindest ordentlich zu waschen.
    Der Hüne spritzte sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht, um die nach dem harten Tag langsam einsetzende Müdigkeit zu vertreiben und zog sich schnell seinen einen Satz Wechselklamotten an.
    Schnell kehrte Silmacil in die Schmiede zurück, wo Ravenne bereits auf ihn wartete. Sie schien recht amüsiert zu sein, was den großen Schmied kaum verwunderte, waren die Rollen doch normalerweise eher vertauscht.
    Leicht verlegen grinsend reichte er der jungen Schmiedin seine Hand, und führte sie hinaus auf die vom Mond beschienene Straße.
    Er wusste, wo es ein gutes Gasthaus gab, wo auch um diese Zeit noch ein gutes Essen und guter Wein serviert wurde, und er freute sich schon sehr darauf, mit Ravenne das Ende ihrer Probleme bezüglich dieses unsäglichen Dämonen zu feiern.
    Als er zusammen mit Ravenne aus der Schmiede trat und die Straße entlang lief, gäbe es keinen Ort auf der Welt, wo er in diesem Moment lieber sein würde.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Chosen One Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.166
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Es war ein ruhiger Morgen im Haus der Magier. Tinquilius war erst spät zu Bett gegangen und war doch so rastlos, dass er bereits zu solch früher Stund wieder wach war. Mit einem leisen Klicken schloss er seine Tür im Obergeschoss ab und schritt dann gen Treppe. Geschwind erreichte er den Gemeinschaftsraum der Magier und holte sich eine gut abgehangene, geräucherte Schafswurst und eine Flasche Wasser und begab sich sogleich gen Innenhof.
    Was für ein toller Morgen. Hier, alleine im Innenhof und dazu der tolle Ausblick aufs Meer. Wahrlich ein guter Morgen!
    Genüsslich biss er in die Schafswurst, als neben ihm jemand trat und sich mit einem Lächeln verbeugte.
    „Guten Morgen Tinquilius“, sprach der Bibliothekar Setarrifs.
    „Dir auch einen guten Morgen, werter Calamus. Du bist bereits früh wach.“
    Der andre lachte. „Das wollte ich gerade zu dir sagen. Ich war früh im Bett, nicht wie du, oder?“ Tinquilius schüttelte ebenfalls lachend den Kopf. „Siehst du, hab ich mir gedacht.“ Der andere hielt für einen Moment inne und ließ seinen Blick ebenfalls über das Meer gleiten. „Und, gefunden, wonach du gesucht hast?“
    Der Priester schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich habe zwar die alte Karte, die ich dir auch gezeigt habe und die selbst Myxir als mögliche Karte Jharkendars betrachtet, aber mehr auch nicht. Ich weiß nicht, wann sie gezeichnet wurde, noch weiß ich, wer es war. Ich stecke, mal wieder, in einem Dilemma.“
    „Komm mal mit, ich muss dir etwas zeigen“, meinte Calamus daraufhin mysteriös.
    Und so verließen die beiden die Klippe, schritten wieder in den Innenhof. Erste Sonnenstrahlen berührten das Haus der Magier und einzelne verirrten sich gar im Gras, wodurch dessen Tautropfen zu glänzen begannen. Dann war das Schauspiel auch schon vorbei und er befand sich im Gang zur Bibliothek, die er mit dessen Verwalter auch kurzerhand betrat.
    „Ich habe auch Nachforschungen betrieben, nachdem du mir die Karte gezeigt hast. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Und da habe ich über meine ersten Studienjahre nachgedacht, als noch mein Mentor diese großartige Bibliothek führte – hach liegt das lange zurück“, meinte er lachend. „Dabei ist mir eingefallen, dass es damals mein Meister mir damals von einer Abteilung in den Kellern des Magierhauses berichtet hat, in dem sich Bücher verschiedener Herkunft befinden. Wobei es weniger eine Abteilung ist als vielmehr eine Rümpelkammer mit heruntergekommenen Werken.“ Der Bibliothekar hielt einen Moment inne. „Bei Adanos, wo habe ich ihn nur hingelegt?“ Er suchte verzweifelt auf seinem kleinen Tisch, dann in dessen Schubladen.
    „Kann ich dir…“, begann Tinquilius, wurde jedoch durch ein jähes Aufschreien Calamus unterbrochen.
    „Ah, hier ist er.“ Er hielt einen Schlüssel hoch. „Den wirst du brauchen, wenn du diese Abteilung aufsuchen möchtest. Ich kann dir nichts versprechen, aber vielleicht hast du ja Glück und findest dort mehr. Ich bringe mittlerweile nur noch die Bücher dahin, die keinen Wert mehr haben, weil sie entweder schon auseinander fallen oder aber ihre Schrift nicht mehr oder nur noch kaum zu erkennen ist.“
    Das klingt doch schon einmal sehr gut. „Danke, Calamus. Ich werde achtsam mit diesem Schlüssel umgehen. Aber bevor ich da hinunter gehe, suche ich noch weitere Informationen über etwas anderes heraus.“
    Der andere nickte mit einem Lächeln. „Du weißt ja, wo du suchen musst“, meinte er grinsend und ließ sich dann auf seinen Stuhl sinken.
    Den Schlüssel fest umfassend schritt der Priester in die Abteilung, die wenig mit seinen anderen Nachforschungen zu tun hat. Nur eines ist gemeinsam: Auch zu seinen Zeiten in Jharkendar und bereits zuvor im Kloster der Heiligen Allianz gab es einen Wasseravatar. Nur kann ich ihn wieder erlangen? Wieder erlernen?
    Und damit versank er wieder in den Tiefen der Bibliothek – wie so oft.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Seine Besucher waren weniger geworden, erst langsam, dann drastisch, so als wäre man sich bewusst, dass man selbst oder vielleicht auch niemand mehr etwas an der Situation des jungen Novizen ändern könnte. Noch immer lag dieser in Form eines nahen Verwandten des Eiswürfels auf einem Krankenbett und frostete so vor sich hin, während wohl alle um ihn herum das selbe dachten, aber noch keiner in seinem 'Beisein' ausgesprochen hatte. Noch war er auch noch nicht so weit, schließlich war er doch noch jung! Doch würde er nicht bald hier raus kommen, würde er zumindest vor Langeweile sterben. Schon eine Weile lag er so hier rum und tat einfach.. nichts. Nachdenken war das einzige und einen Versuch, sich noch einmal zu bewegen, hatte er nicht getan, nachdem der letzte nicht wirkliche Erfolge außer eine unendliche Erschöpfung gebracht hatte. So kam es, dass sich Jaryvil schon fast an diesen Zustand gewöhnt und sich damit abgefunden hatte, die Ewigkeit als eine eisige Säule zu fristen.

    Doch dann plötzlich hörte er, stark gedämpft, dass sich die Tür öffnete. Erst als sich die Person in sein Sichtfeld schob, konnte er sie erkennen und es war Selina, die junge Dame, die er vor dem frostigen Geschoss bewahrt hatte. Bei ihrem Anblick wurde ihm leicht warm ums Herz, falls das in diesem Gefängnis aus purem Eis überhaupt möglich war. Jedenfalls freute er sich, sie zu sehen, denn auch ihr letzter Besuch war eine Weile her. Sie jedoch sah nicht allzu glücklich aus, musste sie ja auch auf einen Eisklotz starren als auf ihren Freund, der nebenbei doch auch noch Meilen besser aussah. Vielleicht kann ich ihr irgendwie mitteilen, dass ich noch... lebe.. In seinem Kopf ging es nun drunter und drüber und er wog ab, ob er nun lieber liegen bleiben sollte um seine Kräfte zu schonen und es vielleicht irgendwann einmal ganz zu schaffen, sich zu befreien oder ob er eher jetzt einen unvorbereiteten Versuch begehen sollte um seiner Freundin mitzuteilen, dass ihn das Eis noch nicht gerichtet hatte.

    Einen letzten Blick widmete er Selina, dann blendete er sie aus...

  16. Beiträge anzeigen #236
    Veteranin Avatar von Selina
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    638
     
    Selina ist offline
    Selina wusste zwar, dass Gath zu ihr in die Bibliothek kommen könnte, beschloss aber trotzdem mal wieder ihren besten Freund besuchen zu kommen. Wahrscheinlich war sie sein häufigster Besuch, auch wenn es in letzter Zeit etwas weniger geworden war, aber sie gab Jaryvil nicht auf! Er war ihr bester Freund, er hatte sich für sie geopfert und er hatte schon davor diese magische Eishaut gemacht, also würde er auch noch mehr Eis überleben können!
    Langsam betrat sie sein Zimmer und ging auf sein Bett zu. Der Sessel auf dem sie immer bei ihm gesessen hatte, stand immer noch so da, wie sie ihn das letzte Mal zurückgelassen hatte und auch jetzt setzte sie sich wieder auf ihn. Traurig schaute sie auf den kalten herab und legte ihre Hand in seine. Wie konnte man bei Zimmertemperatur nur so lange gefroren bleiben?
    "Jaryvil!?" versuchte sie vorsichtig mit ihm zu reden. "Kannst du mich hören? Gib nicht auf! Du schaffst das, ich glaube an dich! Bitte, wach wieder auf! Nichts würde ich mir mehr wünschen."
    Wie würde sie es sich verzeihen können, wenn er sterben würde? Und das wegen ihr! Gar nicht.
    Aber nein, so etwas durfte sie gar nicht denken. Die Hoffnung starb zuletzt und Selina hatte sie noch nicht aufgegeben. Und wenn ein Wunder geschehen musste, Jary würde aufwachen!

  17. Beiträge anzeigen #237
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Nur schwach vernahm er die Worte Selinas am Rande seines Bewusstseins, doch was er hörte, ermutigte ihn und plötzlich spürte er eine leichte Welle der Wärme in der Nähe seines Armes. Seine Kraft, injiziert durch das blutige Ritual begann sich nun, in seinem Körper auszubreiten und es war, als würde sie ihn erwecken, seinem Laib die Kraft geben, um sich von den Toten zu erheben. So zumindest fühlte er sich, zusätzlich angespornt durch die Worte seiner Freundin, die nicht weiter um ihn trauern sollte. Langsam aber stetig verschwand die Kälte und er spürte plötzlich mehr Wärme an seiner Hand, was ihm half, seine eisigen Glieder zu erspüren und sie Kraft seiner Gedanken zu bewegen. Knacken war zu vernehmen, als sich seine Finger etwas mehr um die Hand der jungen Frau schlossen, welche wahrscheinlich ziemlich geschockt über die plötzliche Bewegung sein musste.

    Noch ist nicht Schluss! Ohne Unterlass sendete er die Befehle aus und der Eisklotz begann sich zu rühren. Ein Knacken folgte dem anderen und es war, als würde ein uralter nordmarer Drache aus seinem tausend Jahre währenden Schlaf erwachen. Jaryvil war bereit und er war froh, nicht länger gewartet zu haben, denn nun war es soweit, der Wille, die Eismasse zu kontrollieren war da, so wie er es sich einmal geschworen hatte um die Türen in den Kreis der Magier zu öffnen. Damit gleichzeitig noch Selina ein Lebenszeichen zu geben, verschaffte ihm ein Hochgefühl, welches so schnell nicht verblassen sollte.
    Schwerfällig wie er nun war, setzte er alles daran, sich auf dem Bett aufzusetzen und seinen Rücken an der Wand anzulehnen. Als er es geschafft hatte, Blickte er in das Gesicht seiner Freundin, die gebannt dem Schauspiel zusah. Unter Mühen hob er seine rechte Hand an und nahm damit die freie Hand der jungen Frau, welche wieder, seinem Gefühl nach, massive Wärme ausstrahlte. Wenn ich nun... Schoss es ihm durch den Kopf, doch da war es schon geschehen. Seine Kraft lies nach, doch er konnte noch dafür sorgen, dass sie aus den äußersten Schichten seines Gefängnisses genommen wurde, statt seinen Körper wieder zu manifestieren. Ein Teil des Eises begann nun zu schmelzen und eine Pfütze am Boden des Raumes zu bilden, während auch Selina ein bisschen nass wurde, was für sie aber hoffentlich angesichts der Situation nicht zu schlimm wäre.

  18. Beiträge anzeigen #238
    Veteranin Avatar von Selina
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    638
     
    Selina ist offline
    Zuerst war sie erschrocken oder hatte es für Einbildung gehalten, als sich Jarys Hand stärker um ihre schloss, doch dann hatten er sich immer mehr bewegt, bis er schließlich sogar aufrecht vor ihr saß. Es sah etwas gruslig aus, so mancher hätte es vielleicht mit einem Zombie verglichen, welches einem Grab entstieg, doch auf so etwas kam die junge Adeptin gar nicht erst. Für sie war es ihr bester Freund der da vor ihr saß und dessen Lebensgeister nach so langer Zeit endlich wiederkamen und mit jeder Bewegung von Jary wuchs Selinas Grinsen an. Schließlich hielt sie beide seiner Hände und er begann regelrecht vor ihr dahinzuschmelzen.
    "Jary! Bin ich froh, dass du dich endlich wieder bewegen kannst! Ich wusste du würdest es schaffen."
    Vor Freude konnte sie gar nicht anders, als seine Hände loszulassen und ihn zu Umarmen. Sie ermahnte sich nicht zu stürmisch zu sein um nicht unabsichtlich etwas Eis abzubrechen, aber dazu war das Eis vielleicht sogar schon zu sehr am schmelzen. Einiges des Elements Adanos musste sich schon verflüssigt haben und ihr eigenes Gewand war der beste Beweis dafür, denn die Umarmung führte dazu, dass bald nichts mehr trocken blieb.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Nun, so schlimm konnte das bisschen Wasser wirklich nicht gewesen sein, denn statt vor ihm zurück zu weichen, hatte sie wohl beschlossen, sich total nass zu machen, indem sie ihn umarmte. Nicht, dass Jaryvil etwas dagegen gehabt hätte, schließlich war er froh, sich endlich - zumindest teilweise - befreit zu haben. Natürlich dachte er sofort daran zu versuchen, weitere Eisschichten von sich fallen zu lassen, doch das traute er sich noch nicht, schließlich hatte er doch noch keine Erfahrung mit dieser neueren 'Form' gemacht und er wusste auch nicht, wie weit er gehen konnte. So beschloss er, lieber erst einmal Selinas Umarmung zu erwiedern und in seiner Form zu bleiben, auch wenn seine Freiheiten noch immer beschränkt wären.

    Er war gerade glücklich, doch trotz der ganzen Freude, gelang es ihm nicht, etwas auf Selinas Worte zu erwidern. Währenddessen vergaß er auch total, sich auf den Erhalt seiner Macht über das Eis zu konzentrieren und erst als es zu spät war, realisierte er nun, dass seine Kraft erst einmal erschöpft war. Dass Selina jetzt in seiner Umarmung gefangen schien, war für sie, so durchgeweicht wie sie war, sicherlich auch nicht förderlich. Gut gemacht, klasse! fluchte der Novize innerlich und wartete darauf, dass sie bemerkte, dass sie sich nicht so leicht befreien konnte.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Veteranin Avatar von Selina
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    638
     
    Selina ist offline
    Es war schön Jaryvil zu umarmen und ihn endlich wieder unter den Lebenden zu wissen. Es war zwar nass, kalt und Jary hatte wieder aufgehört sich weiter zu bewegen oder zu schmelzen, aber trotzdem hätte sie ewig so ausharren können. Plötzlich kam ihr aber ein anderer Gedanke: Ihr Freund bewegte sich nicht mehr! Vielleicht würde sie also wirklich in der Haltung verweilen müssen. Das waren in der Tat nicht die besten Aussichten, doch die Novizin ließ sich nicht verunsichern. Er würde sie sicher wieder loslassen wollen und früher oder später würde er auch die Kraft dazu haben und bis dahin, konnte sie sich genauso gut freuen ihm Nahe zu sein, anstatt zu jammern, dass ihr kalt war, sie Hunger hatte oder ihr sonst etwas nicht passte.
    "Es ist ja schön dir Nahe zu sein, aber ich hätte auch nichts dagegen wenn du mich irgendwann wieder loslassen würdest. Keine Sorge ich würde schon nicht weglaufen und ich würde dich auch wieder besuchen!"
    Ich Worte waren scherzhaft gemeint und klangen weder ängstlich noch besorgt. Als sich Jary dann aber immer noch nicht bewegte, fügte sie noch hinzu.
    "Ich kann aber auch genauso gut hier bei dir bleiben."
    Sie schloss ihre Arme dabei noch enger um ihn und legte ihre Kopf auf seine Schulter als wäre das die gemütlichste Position in der sie sich befinden könnte. Wegen der Nässe und er Kälte war das zwar nicht wirklich der Fall, aber das ließ sich die Novizin nicht anmerken. Dann hatte sie aber noch eine Idee.
    "Glaubst du könnte ich dir mit der Telekinese irgendwie helfen dich zu bewegen. Ich weiß zwar nicht, wie du mir Antworten kannst, aber versuch mir einfach ein Zeichen zu geben, wenn du es für möglich hältst."

Seite 12 von 21 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide