Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 401
  1. Beiträge anzeigen #41
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    Neugier und Begriffsstutzigkeit? Eine interessante Mischung, befand Arvideon. Aber der junge Mann benötigte eindeutig einen Tritt in den Allerwertesten und etwas mehr Selbstvertrauen und Liebe zum Detail, sowie offensichtlich eine Brise Geduld - nein, lieber doch ein ganzes Salzfass.
    "Das ist ein Meisterwerk der Kunst Beryl zu schleifen, welches ein findiger Feinschmied auf den Südlichen Inseln herstellte. Eine Hilfe zum Lesen, wenn die Sehkraft im Alter nachlässt, Sohn der Neugier."

    Der Wandermönch nahm seinen recht kurzen Wanderstab von seinen Schenkeln und stand auf diesen gestützt auf.
    "Folge dem Sohn des Feuers, um dein Feuer zu nähren und erkenne die überbordende Weisheit aus Erfahrung und Scherz, die das Leben hervorbringt."
    Sagte es und dackelte los mit festem, aber nun mal kurzem Schritt demonstrativ gestützt auf den Stab, der immer tiefer in den Wüstensand einsank. Er würde dem Jungen zeigen, wie man sich Feuerholz besorgte und er würde es schnell tun, um noch etwas zu Essen zu bekommen, bevor ihn Innos wiederfand und ihm sein Abendgericht streitig machen würde.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Veteran Avatar von Kroen
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    529
     
    Kroen ist offline
    Sohn des Feuers? Wer war diese Gestalt, die mit noch kürzeren Beinen als er selbst vor ihm herwatschelte. Das kurze Gewand, das der kleine Mann trug machte ihn auch nicht wesentlich schlauer. In Rot und Schwarz gehalten hatte es durchaus Ähnlichkeit mit seiner Feuermagierrobe, und doch wieder nicht.
    Er hatte nur genickt, auf die Erklärung des Alten. Geschliffener Beryl auf der Nase zu tragen half also beim Sehen? Welche Art von Zauberei war das? Der Mann wurde immer undurchsichtiger für Kroen.

    „Ein bisschen weniger Scherz und ein bisschen mehr Holz wäre mir eigentlich lieber, kleiner Mann“
    meinte der Feuermagier und wagte sich damit auf Glatteis. Jeder der ihn sah befand ihn für einen Zwerg, und nun, da er einmal einen Kleineren traf beugte er sich fast zu weit aus dem Fenster. „Aber wenn du hier grad schon rumwuselst, dann kannst du mir doch auch verraten, weshalb du dich ‚Sohn des Feuers nennst’? Klingt mir fast ein bisschen blasphemistisch, pass auf dass dich keiner hört, der mehr Wert auf Worte legt als ich.“

  3. Beiträge anzeigen #43
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.092
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    Helles rotes Blut lief zwischen seinen Fingern herunter, als er das Wurfmesser fing und die Klinge erst den Stoff des Handschuhs und dann die Haut zerfetzte. Die Klinge spiegelte sich im roten Licht der Flammen. DraconiZ entrang nicht ein Laut des Schmerzes, als er den Dolch fallen lies. Durch das Feuer hatte er Medin nicht einen einzigen Moment aus den Augen gelassen. Und noch immer trafen sich ihre Blicke, getrennt durch die Wand aus lodernder Hitze. Das Gesicht seines Kontrahenten verschwamm vor seinem Sichtfeld. Es war nicht im Geringsten daran zu denken durch die Flammen zu dringen und den Kampf wieder aufzunehmen. Schließlich hatte er gewonnen und der General alles verloren. „Du verlierst!“, schrie der Klingenmeister über das Tosen der Flammen, dann wandte er den Blick von dem Südländer ab und wandte sich der gestürzten Magierin zu.

    „Das war nicht klug von dir“, meinte der Assassine sanft und kniete sich zu ihr herunter. „Du hättest dich entscheiden müssen. Entscheiden für eine Seite. Für Medin. Warum nur?“. Eine einzelne Träne lief das Gesicht des Schwarzhaarigen herunter, als er den Ritualdolch in seine unverletzte Hand brachte. Die Träne glitzerte im Schein der Flammen, bahnte sich ihren Weg durch die Luft und fand dann ihre Bestimmung. Der Streiter keuchte. Er wusste, dass der Paladin ihn beobachtete. Dann stach und schlug er zu. Seine Hand raubte der Magierin den letzten Rest ihres Bewusstseins. Dann folgte das Kris. Formvollendet brachte er sein grausames Spiel zu Ende. Die Waffe drang ein, dann zog er sie ruckartig zurück. Der Assassine erhob sich und blickte durch die Flammen hinüber zu dem Paladin.

    Medin taxierte ihn. Fassungslosigkeit in seinen Augen. Der Schwarzhaarige schrie gellend auf und war dann mit einem raubkatzenartigen Sprung durch die Flammen auf der Seite des Paladins. Die Hitze raubte ihm den Atem, die Hitze schien unerträglich, doch er schaffte es auf die andere Seite zu kommen. Hass war sein mächtigster Verbündeter in diesem Moment. Das Kris immer noch in der Hand. Die Waffe, mit dem er zugestochen hatte.

    „Wie fühlt es sich an Medin?“, schrie er. Er kam einen Schritt näher und begab sich aus dem Ring der Flammen. „Wie fühlt sich das an?“. Der Attentäter fletschte die Zähne. „Sag es mir!“. Schiere Raserei überkam den Klingenmeister. „Wie ist es eine Welt zusammenbrechen zu sehen? Was fühlst du?“. Die Waffe in der Hand des Streiters zitterte. „Leere? Leere die nie wieder Jemand zu füllen vermag?“. Der Streiter zog die Kapuze vom Gesicht. „Dann fühlst du nun wie ich fühlte. Wie ich in Khorinis gefühlt habe. Das Gefühl lässt einen nie wieder los. Nie wieder. Selbst wenn du mich tötest, wirst du niemals wieder glücklich sein“. Der Streiter Beliars lachte. „Ich nehme dir Alles Medin. Alles. Eines nach dem Anderen. Bis Nichts mehr übrig ist, was dir lieb und teuer ist“. Der Klingenmeister brachte sich in Kampfposition. „Dann, dann endlich wirst du einsehen, dass du zu einer Welt gehörst, die ihre Berechtigung auf ihre Existenz längst verspielt hat. Wirst einsehen, dass all das Blut, was dein König vergossen, zu größten Teil des Blut freier Männer war, die gegen ihren Willen gekämpft haben“. Nach den Worten erwartete er den Angriff Medins. Die Endgültigkeit ihrer Auseinandersetzung lag in der Luft.

    Seine Waffe, das Kris, der alte Ritualdolch der Klingenmeister zitterte erneut. Die Waffe mit der er Medin verflucht hatte. Die Waffe mit der er zugestochen hatte.

    Doch keine rote Flüssigkeit hatte die Klingenspitze benetzt. Kein Blutstropfen flimmerte im Schein des Feuers. Nur einige wenige verbleibende Sandkörner bahnten sich noch den Weg von der Klinge zum Boden.

    Er hatte sie nicht töten können. Es durfte nicht sein. Sie war unschuldig. Eine junge Frau die diesen Krieg bedauerte, die sich nicht im Geringsten anmaßte Macht über Andere auszuüben. Der Schwur von Bakaresh und das Gewissen des Schwarzhaarigen hatten ihr das Leben gerettet.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    Forsch stapfte der kleine Mann mit den scharfen, aber lustigen Augen zwischen den Ruinen der betagten Tempelstadt Al Shedim hindurch. Bahnte sich seinen Weg über Gestein und Sand. Er wusste genau, wo sie Feuerholz finden würden, doch vorerst musste sich dieses Feuerholz erarbeitet werden und das bevor Innos wieder kam. Warum war der Kerl nur so dämlich?

    "Des Rätsels Antwort ist eine weitere Amphore voller Rätsel, junger Freund des Wagnisses. Das Wort ist mehr, als das Wort allein, denn das Wort enthält Gefühl, enthält Seele. Wir geben dem Wort Seele, geben dem Wort Sinn, sind am Ende gar der Sinn der Worte? Das Wort enthält Macht, ist aber nicht Macht, aber ein Weg zur Macht und um Macht auszuüben. Es gibt vielerlei Ursprünge, vielerlei Wege und vielerlei Ziele. Oft ist der Weg das Ziel, das Ziel der Ursprung, oder gar der Ursprung der Weg.", dozierte er sein Bärtchen zwirbelnd.

    Vielleicht brachte es ja etwas, wenn er dem Jungen seine Fragen beantwortete: "Als die Welt noch jung war, fand man Arvideon zu Füßen des Heiligtums des Feuers und unter seiner Obhut wuchs er auf, daher ist er der Sohn des Feuers, dessen Ursprung im Dunkeln liegt, dessen Weg im Feuer liegt, und dessen Ziel abermals in Finsternis verborgen weilt."

    Er wandte sich um und blickte dem jungen Mann, der sich immer noch nicht vorgestellt hatte, in die Augen. War er bereit für die Frage? Hatte er verstanden? Konnten sie endlich umdrehen, um das Feuerholz aus Arvideons Gepäck zu holen? Der Wandermönch würde es sehen, aber sein verdammter Magen knurrte verdammt laut. Inständig hoffte er, dass die Laute Innos nicht anlockten.
    "Was ist dein Ursprung, was dein Weg und was dein Ziel, Kleine Flamme in der Finsternis? Hast du die Geduld das herauszufinden? Hast du die Geduld, noch etwas auf den warmen, blendenden Licht des Feuers zu verzichten, um die Umgebung im fahlen Schein des Mondes zu betrachten?"
    Geändert von Arvideon (08.09.2009 um 23:14 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #45
    Veteran Avatar von Kroen
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    529
     
    Kroen ist offline
    Mit seiner üblichen, schroffen Art schien der Feuermagier bei diesem Kerl nicht weiterzukommen. Die philosophische Ader des kleinen Mannes war unübersehbar, aber auch, dass Kroen eher einfachen Gemütes war. Er wusste, dass er zu essen hatte, wenn er hungrig war und dass es für ihn trotz allem kaum mehr als ein Fingerschnippen brauchte, wenn ihm fröstelte. Er wusste genug um zurechtzukommen und vielleicht ein bisschen mehr, was gewisse Dinge anging . Doch dieser Arvideon ging in seinen Gedanken scheinbar noch viel weiter und stellte Gedankengänge an, die der Schwarzhaarige für sich eher als unnötig abgestempelt hat.
    „Mein Ursprung liegt in Vengard“
    beschloss er also, die Fragen zu beantworten. „Mein Weg ist steinig und mein Ziel hab ich aus den Augen verloren.“
    Er warf einen kurzen Blick zum Mond und senkte ihn wieder. Ein Gestirn, das am Himmel hing und von vielen kleinen Punkten umgeben waren. „Der Mond wird noch die ganze Nacht am Himmel sein.“ meinte er knapp.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    Gut mit dieser bruchstückhaften Selbsterkenntnis konnte er leben, mit seinem Magen, der noch gefüllt sein wollte nicht, daher beschloss Arvideon zumindest momentan aufzugeben. Er seufzte und bog um die nächste Ecke hinter der wieder der Ausgangspunkt ihres Marsches ihrer harrte. Verwirrt schaute sich sein Begleiter um und fragte sich, warum sie im Kreis gelaufen waren.
    Noch größer wurde aber die Fassungslosigkeit als Arvideon seinen bepackten Rucksack hervorholte, sowie das gebogene Holzbrett, auf dem er Feuerholz und Wasser, sowie anderes durch die Wüste hinter sich her zu schleifen pflegte.

    Dann drückte ihm der kleine rüstige Alte zwei zerknitterte Papierstreifen in die Hand auf denen in großen freundlichen Buchstaben 'Geduld' und 'Selbstvertrauen' stand, ließ den Sprachlosen einfach stehen und zockelte mit dem Schlitten im Schlepptau an ihm vorbei zu dessen Lagerplatz, den der Wandermönch schon seit geraumer Zeit erspäht hatte.
    "Komm mit, Junge, steh da nicht herum. Ich werde uns jetzt erstmal ein feines Feuerchen machen und dann sollten wir essen, bevor Innos hier auftaucht."

  7. Beiträge anzeigen #47
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Regungslos stand Medin da. Ohnmächtig, gelähmt. Draconiz hatte es geschafft.
    Nur ein Schrei. Ein machtloser, zitternder Schrei, als der Assassine zugestochen hatte. Vielleicht war es ein Wort gewesen. Ein Nein! Oder ein Name. Er wusste es nicht. Er wusste nichts. In seinem Kopf tobte ein Sturm aus Wut, drehte sich ein Wirbel aus Verzweiflung und beides ließ ihn zittern. Die Worte des Klingenmeisters hörte er nur halb. Die unbefleckte Klinge nahm er nicht als solche wahr.
    Tot? Sein Blick ging starr an dem Mörder vorbei zu dem kleinen, pervers regungslos am Boden liegenden Körper des blonden Straßenmädchens, das er vor einem Jahr in einer Gasse Vengards gefunden hatte. Damals hatte sie auch auf dem Boden gelegen, aber jetzt war es anders. Leblos. Sie lag leblos da. Und Leblos war tot.
    Vielleicht war das die Leere, die Draconiz meinte. Diese unbegreiflich tiefe Leere, die er jetzt spürte. Sie war nichts im Vergleich zu der Leere, die Lilo begonnen hatte zu füllen, als er sie kennen gelernt hatte. Der Abgrund, der jetzt aufgerissen wurde, verschlang alles.
    „Du verdammter Mörder!“, schrie Medin schwer atmend mit allem Hass, zu dem sich die Ohnmacht verwandelte, seinem einstigen Waffenbruder entgegen und rauschte im freien Fall direkt in diesen Abgrund. Sie war tot.
    „Du hast keine Ahnung!“ Seine Stimme gellte heißer durch die Nacht, die wieder dunkler wurden, als die Flammen erstarben. In der Hand des Paladins lag auf einmal wieder sein Schwert. Es war noch immer zu warm, aber das spürte er nicht. Seine Hände umklammerten es eisern, wie einen rettenden Griff, doch das war es nicht. Zu retten hatte es nicht vermocht und würde es auch nicht mehr. Es war nur das Werkzeug zu seinem letzten Wunsch, den er verspürte. Tod. Tod für sie beide.
    Medin war in diesem Moment wie ein kleines Kind, als er mit dem Schwert nach seinem Gegenüber schlug. Unerfahren. Es war vor allem seine Wut, die diesen Kampf so neu für ihn machte. Er hatte noch nie von so einer rasenden Wut beseelt eine Waffe geführt. Seine Bewegungen waren nicht geplant, kannten keine Taktik, aber auch kein System und machten ihn unberechenbar. Und mit jedem Schlag, der ins Leere lief, wurde der nächste noch stärker, noch entschlossener und noch verzweifelter. Er wollte, dass es endete. Dass der Schmerz endete. Mit jedem Schlag wollte er ihn beenden, aber es wurde nur noch mehr.
    „Töte mich!“, schrie er dem Schwarzhaarigen entgegen. „Na los, töte mich endlich. Tu es!“
    Es war sein innigster Wunsch, dem er dem Verräter da entgegen schrie. Der Schmerz würde nie aufhören. Erst im Tod, vereint mit dem Menschen, den er gebraucht hatte. Dem einzigen Menschen, den er je gebraucht hatte. Er wollte sterben, musste es. Und Draconiz würde er mitnehmen.

  8. Beiträge anzeigen #48
    banned
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Ort ist Mord
    Beiträge
    5.294
     
    AnnaJoseph ist offline
    Lilo hasste Medin. Sie hasste ihn. Hasste ihn so sehr. Er ließ sie immer im Stich. Sie wollte nicht, dass er jemals wieder ankam. Sie wollte nicht, dass er sie jemals wieder anfasste oder ihr vorlog, wie wichtig sie ihm doch war. Er war so dumm. Er schrie, Draco sollte ihn doch töten, ohne sich um sie zu kümmern. Sie war ihm völlig egal.
    Ihr Kopf tat weh und sie war tatsächlich fast ohnmächtig. Die Hitze des Feuers war weg. Draco musste sie wohl irgendwie geschlagen haben, weswegen ihr Kopf so wehtat. Aber jetzt hatte sie nichts anderes mehr im Kopf, als Medin umzubringen, denn sie hasste ihn. Er kämpfte, das hörte sie, sah es aber nicht, und die Frau war von der Erde verschwunden. Nur konnte sie sich kaum bewegen.
    Lilo hob den Kopf, sah Medin, nur er sah sie nicht, weil er mit Draco kämpfte und das Feuer dazwischen war. Was sollte sie tun? Weggehen? Oder Medin töten?
    Oder sich selbst töten, kam ihr dann der aberwitzige Gedanke, der als die einzige Lösung erschien. Aber es würde wehtun. Medin hatte sie nicht verdient. Er sollte mit Draco glücklich werden. Sie war zu schwach, aufzustehen, und deshalb stellte sie sich im Kopf vor, wie sie Medin einen Feuerball gegen den Kopf warf. Aber es war nicht wirklich. Und jetzt liefen ihr auch Tränen übers Gesicht. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Draconiz war ihr völlig egal, nein, sie mochte ihn sogar, obwohl er sie eben geschlagen hatte, die Frau existierte gar nicht und ob Medin nun starb, wurde ihr auch egal. Sie wollte nur nicht, dass er jemals wieder zu ihr ankam.
    Sie drehte sich schwankend um im Sand, sodass sie auf dem Bauch lag, wobei sich ihr Kopf schrecklich drehte, und wollte weg. Irgendwie wegkriechen oder wegkommen. Sie sah den dunkelblauen Himmel am Horizont am Ende der Straße, sah weg von den Leuten. Sie schaffte es nicht und ließ den Kopf fallen, innerlich schon tot.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.092
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    Der Schwarzhaarige stieg mit einem beherzten Sprung in die Luft und versuchte so die Entfernung von der Spitze des Ritualdolches bis zur Kehle seines Gegners zu verringern. Medin tat in schierer Raserei Etwas, dass der Klingenmeister nicht erwartet hatte. Er versuchte überhaupt nicht der Attacke zu entkommen. Im Gegenteil er schmiss sich mit seinem gesamten Gewicht und der Klinge voraus dagegen. Funken stoben, als die beiden Feinde aufeinanderprallten. Einen kurzen Moment hielt die Berührung der Klingen an, dann konnte der Schwarzhaarige der Gewalt des Paladins nicht mehr standhalten.

    Die Klinge Medins rutschte ab und steuerte in geradem Weg auf die Schulter des Schwarzhaarigen zu. Der Streiter wappnete sich nicht für die ankommende Attacke. Er hatte keine Zeit zu vergeuden. Dieser Moment würde die Entscheidung bringen. Ähnlich dem Biss einer Schlange schnellte der Ritualdolch in Richtung des Generals. Gesicht, Brust, Bauch. Egal wo er traf, er würde sich tief in den Körper seines Feindes bohren. Jetzt endlich würde er eine Entscheidung herbeiführen. Alles andere spielte keine Rolle mehr.

    Einen winzigen Augenblick später fiel der Klingenmeister getroffen zu Boden. Die Klinge des Paladins saß tief in seinem Fleisch. Seine Schulter war zerschmettert. Ein gellender Schmerzenslaut folgte dem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Der Dolch befand sich noch immer in seiner Hand. Ob er getroffen hatte? Er wälzte sich auf dem Boden und zog die Klinge des Feindes aus der Wunde. Erneut schrie er auf. Diesmal mischten sich Wut und Hass in den Schrei. Blut sickerte in Strömen über die Rüstung, die er trug. Benetzte den Stoff, der sich wie Spinnweben über den Körper des Assassinen ausgebreitet hatte. Er musste aufstehen. Jetzt oder nie. Der Blutverlust war zu hoch, als das er lange überleben würde, wenn er nicht aufstand. Ein Ruck durchfuhr seinen Körper, wollte ihn nach oben bringen. Doch er schaffte es nicht. Die Kraft war verbraucht, die Reserven erschöpft. DraconiZ blickte sich fast verzweifelt nach einem dunklen Flecken um. Etwas, dass ihn retten konnte. Doch er fand Nichts. Fand nur den Schein der Fackeln. „Scheiße“. Er lies sich zurücksinken. Sein Atem ging schwer. Schweiß lief ihm über die Stirn, die Welt vor seinen Augen verschwamm.

    Er wartete auf Medin. Doch dieser kam nicht. Tat Nichts. Hatte er ihn vielleicht besser erwischt als angenommen? Der Streiter tastete mit der verwundeten Hand zu seinem Gürtel. Seine Augen weiteten sich. Kurz darauf grinste er. An der Spitze des Kris lief diesmal tatsächlich rötliche Flüssigkeit herunter.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    Das Feuer prasselte schon wieder warm und sandte flackerndes Licht in die hereinbrechende Nacht. Den ganzen Tag war nicht viel geschehen. Die junge Begleiterin des jungen Mannes, den Arvideon gestern getroffen hatte, war nicht sehr gesprächig, zumindest bei ihm nicht.
    Auch sein momentanes Gegenüber starrte in den Sand, bohrte seinen Blick in die Tiefen der unendlichen Wüstenei. Nahm er es Arvideon übel, dass dieser gestern so mit Kreon, so heiß der junge Mann, umgesprungen war? Vielleicht und vielleicht sogar mit Recht, schließlich war er der Meister der unterschwelligen Kränkungen und der verdeckten Abschreckung. Trotzdem hatte er keine Lust, einfach so weiter zu schweigen. Der junge Feuermagier hatte eine Chance und etwas Entgegenkommen verdient und der Wanderer hatte gerade die Spendierhosen an, denn erstens war ihm dieses Starren, diese Lethargie, ein Dorn im Auge und zweitens war Innos noch nicht wieder aufgetaucht.

    "Meister des starren Blickens, ich bin Harun Marakiel Arvideon Demar von Thermaron und ich bin mir sicher, ehrenwerter Kroen, dass du im Stande bist über meine winzigen empathischen Unzulänglichkeiten hinwegzusehen. Bedenke bitte, dass es Schicksal ist, das uns beide zusammengebracht hat. Und das Schicksal hochverehrter Kroen, hat bestimmt nicht die Absicht, dass wir weiter unsere Gedanken in den Sand stecken. Daher werde ich dir ein weiteres Mal etwas erzählen. Etwas, das viele als Wahrheit, ich aber, der ich nichts hinter den Dingen zu sehen, sondern höchstens zu erahnen, mir anmaße, als bloße Wahrscheinlichkeit abtun kann. Du sagtest gestern du hättest dein Ziel aus demn Augen verloren. Könntest du dir vorstellen, dass nicht nur wir unsere Ziele im Blick haben können, sondern auch unsere Ziele uns im Blick haben könnten? Könntest du dir dann weiterhin vorstellen, dass so ein Ziel ganz schön traurig sein könnte, wenn es nach einem Ausschau hält und man selbst das Zählen von Sandkörnern der Verfolgung des Zieles vorzieht?"

    Der kleine Mann machte eine Pause, nahm einen Schluck Wasser aus seinem Schlauch und spülte damit den Staub aus seinen Zähnen.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Lehrling Avatar von Shey
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Inside of Emptiness
    Beiträge
    43
     
    Shey ist offline
    Feuerholz suchen. In der Wüste. Aber gefunden hat er es ja.
    Shey saß neben Kroen im Sand und starrte ins Feuer. Nicht nur Holz hatte der Mann gefunden, auch einen kleinen Mann hatte er mitgebracht, der, nach Sheys Geschmack, recht wirres Zeug von sich gab. Kroens Schnauben nach gefiel es ihm auch nicht sonderlich.
    Als dieser sich mit der Antwort gehörig Zeit ließ, nickte Shey dem anderen recht freundlich zu. "Mein Name ist übrigens Shey. Aber... Nun, sollte dies der Fall sein, so nennt mich Junah, wenn neugierige Ohren lauschen. Es könnte zu unser aller Nutzen sein... Vor allem zu meinem."
    Sie schnaubte beinahe so verächtlich wie Kroen. Freundlich war der Kerl nicht, aber sie verbrachten nun schon Tage zusammen, also wagte sie es, über jede noch so große Unfreundlichkeit hinwegzusehen und ihm dann das entgegenzubringen, was sie doch von ihm erwartete. Zumindest Höflichkeit. Doch jetzt zwickte sie ihm in die Seite, als er immer noch nicht auf das Reden des Mannes antwortete, das sie selbe kaum verstanden hatte. Feines Gehabe ja, davon kannte sie zur Genüge, aber dieses Gerede. Nun ja. Sie klimperte mit ihren Armreifen, strich ihr Kleid glatt und schaute mit schiefgelegtem Kopf zu Kroen rüber.
    Feuerholz holen!
    Ein Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. Nein. Alles in allem mochte sie ihn. Aber wer weiß, wie lang das anhalten durfte.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Veteran Avatar von Kroen
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    529
     
    Kroen ist offline
    Innos war aufgetaucht und gerade auch wieder dabei zu verschwinden, wie es der kleine Mann mit der bildlichen Sprache wohl gesagt hätte.
    Inzwischen prasselte ein kleines, aber helles Feuer zwischen den beiden und warf seinen Schein auf ihre Gesichter. Auch Sheys Gesicht wurde durch das flackernde Licht betont, sah geradezu gespenstisch aus, und doch schön.
    „Ja.“ begann er teilweise verwirrt, als sich die Südländerin ebenfalls setzte. Er hatte sie ganz vergessen. „Wenn das Ziel auf uns warten würde, wäre das ja Schicksal. Dann wäre uns ja vorherbestimmt. Daran glaube ich nicht.“
    Ja, es war einfach in Kroens Kopf. Jeder war seines eigenen Glückes Schmied.
    „Insofern dürfte es dem Ziel ziemlich wurscht sein, ob ich auf dem Weg anhalte. Ich hatte ein Ziel und dieses habe ich erreicht, nun muss ich mich umsehen, nach einem neuen.“
    Welches dieses Ziel war ging keinen der beiden etwas an, und auch in Kroens Kopf war es mehr ein Schatten der Vergangenheit, auch wenn dieser Weg ihn dorthin katapultiert hatte, wo er heute war.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline

    Al Shedim

    "Was wäre, wenn das Schicksal vorherbestimmt, gleichzeitig aber die Zukunft vollkommen offen wäre und jeder seinen freien Willen hätte, um seinen Weg zu wählen? Du sagst jetzt bestimmt, dass Schicksal und freier Wille nicht zusammenpassen. Unser Leben wird von dem bestimmt, was vor unserer Geburt war, was unsere Eltern erreicht und getan haben. Also ist es Fremdbestimmt, aber jeder hat auch die Möglichkeit den Fortgang seiner Reise frei zu wählen, genau wie du entschieden kannst, ob du billige verschimmelte Orangen kaufst oder die teuren Frischen kaufst. Nehmen wir jetzt diesen Strang aus vorbestimmten Taten der Vorfahren, selbstbestimmten Taten und Taten der anderen Wesen dieser Welt, ob Mensch oder Ork, - viele Fäden die untrennbar miteinander verbunden sind - und bezeichnen ihn als Schicksal, dann erst kommen wir dem nahe was Glück und Unglück, Euphorie und Depression, Liebe oder Hass, Leben oder Tod aller bestimmt, auch den der Götter. Den auch die mächtigste Gottheit hat keine Macht, wenn er in Vergessenheit gerät.", erklärte Arvideon pathetisch.
    Sein Magen knurrte schon wieder, trotzdem hielt er den von Shey zu Kroen wandernden Blick aufrecht.

    "Aber lasst uns nicht von den Göttern sprechen, sondern von dir, werter Kroen, der du auf der Suche nach neuen Zielen bist."
    Zur Untermalung zeichnete er mit seinem Stab Stichworte in den Sand und verband diese mit Strichen.
    "Ich weiß, wie schwer es ist, den Ozean der Ziele zu auszuloten und dann das eine lohnende Ziel auszuwählen und ich weiß auch, wie einfach man in dieser Zeit des Suchens in Unmut gerät, daher rate ich dir Zweierlei."
    Wieder machte er eine Pause und schaute sich in alle Richtungen zu den Rändern des Lagerplatzes, ob Innos irgendwo lauerte, um ihm wieder dazwischenzufunken, aber er konnte das Monstrum nirgendwo in den Schatten der Ruinen entdecken, also fuhr er fort.
    "Erstens: Bedenke, dass das Finden eines lohnenden Zieles das lohnendste Ziel überhaupt ist.
    Zweitens: Bedenke, dass du nicht nur deine eigenen Ziele verfolgen, sondern auch andere bei der Erfüllung der ihren helfen kannst - eine lohnende Zielsetzung wie ich meine. Verwebe deines und das Schicksal anderer miteinander, um einen sicheren Halt in der Welt zu erlangen."

  14. Beiträge anzeigen #54
    Veteran Avatar von Kroen
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    529
     
    Kroen ist offline
    Aufmerksam hatte der Feuermagier dem Zwergwüchsigen gelauscht. Sagte er nicht genau das, was er selbst meinte? Das sich jeder um sein eigenes Glück selber kümmern musste, dass sie ihre Zukunft trotz allem frei bestimmen konnten?
    „Ja, stecken wir die Götter erst mal dorthin, wo die Sonne nicht scheint“ meinte Kroen zustimmend. Wo dieser Ort war wusste er auch nicht, aber in jedem Fall war dort gerade Nacht. Konnte also durchaus genau hier sein, aber die Götter machten ja eh was sie wollten...
    „Deine Vorschläge klingen auf den ersten Blick nicht schlecht.
    Zum ersten: Das suchen eines Ziels als Ziel zu setzen erscheint mir nicht sonderlich hilfreich. Man hat das Ziel und sucht sich doch ein neues. Ein zu verwirrender Teufelskreis für einen einfachen Menschen wie mich.
    Auch das Zweite kommt mir nicht sonderlich hilfreich vor. Aufgrund meines... Ranges ist es bereits eine Pflicht für mich, Leuten zu helfen. Ich will nicht sagen, dass ich dem nicht nachkommen, aber ich tue es auf meine Weise. Dieses Ziel hätte ich also bereits erreicht. Ich bin kein Wohltäter und daran wird sich auch nicht mehr viel ändern.“

    Er hob die Hand wie zu einem Zeichen und konzentrierte sich auf die Magie, die sie alle umgab. Ein leichter Wind zog auf und wirbelte ein wenig Sand umher, gerade genug um die Kritzeleien des Alten dort zu verwehen. „Welche Vorschläge also hast du mir noch zu unterbreiten?“ fragte der Feuermagier schließlich, darauf bedacht eine höfliche Ausdrucksweise beizubehalten.

  15. Beiträge anzeigen #55
    Provinzheld Avatar von Arvideon
    Registriert seit
    Sep 2009
    Beiträge
    219
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Arvideon ist offline
    Der Feuermagier hatte immer noch nicht vollständig begriffen, aber das war nicht weiter verwunderlich und schon gar nicht schlimm, denn Arvideons Worte waren in den jungen Man gesät und irgendwann einmal würden sie im seinem Geist rumoren. Gedanken würden nach oben steigen, neue Gedanken, die Kroen auf den richtigen Weg lenken würden, aber bis dahin musste erst einmal noch die Zeit etwas an ihm nagen.
    Wenn Arvideon eines mit Bestimmtheit sagen konnte, sodass die Zeit jeden schleifte, die gewaltigste Festung wie auch den kleinsten Kiesel, und das Schicksal kein entrinnen kannte. Hier aber war seine Arbeit getan, zumindest was den jungen Magier betraf, dachte er sich während er das saftig gebratene Steak vom Feuer nahm und hinunterstopfte in seinen Schlund.

    "Ich werde euch beide nun verlassen. Ich wünsche euch noch ein angenehmes, glückliches Leben, sofern ihr ein solches für euch suchen wollt. Vielleicht wird man sich wiedersehen, denn die Welt wird immer kleiner, vielleicht aber wird man sich nie mehr wiedersehen, denn sie ist immer noch groß genug und kann durch findige Entdecker noch größer werden."
    Arvideon wischte sich das Bratenfett von den Wangen, erhob sich und legte den Schlitten über das Feuer. Er würde ihn nicht mehr brauchen in nächster Zeit und dort wo er hingehen würde, wenn die Zeit gekommen war, würde er auch nur unnötigen Ballast darstellen.
    Noch einmal blickte er die junge, wirklich sehr attraktive Frau und den Magier mit seinen gewitzten Äuglein an.
    "Shey, mein Kind, lerne die Welt kennen, aber erwarte nicht allzu viel von ihr. Und ihr Meister Kroen, findet das Ziel und lasst euch nicht länger treiben, als nötig, denn das Treiben der Seele lässt den Schlechtigkeiten in euch Raum. Der Segen des heiligen Feuers komme auf euch herab."

    Der kleine Wandermönch zog den Hut tief in die Stirn und verschwand in der Dunkelheit, dann aber hielt er inne und rief zurück: "Denkt daran niemals die Samen eines Granatapfels zu zählen und hütet euch vor Innos. Hofft, dass das verfressene Glubschauge mich früher findet, als euch."
    Dann war er wirklich mit den Schatten der Ruinen in der Nacht verschmolzen.
    Der kleine Mann wusste nicht recht, ob er den größeren Sinn hinter dem, was er immerzu sagte und tat, verstehen wollte, aber er verstand ihn leider zu gut.

  16. Beiträge anzeigen #56
    Ritter
    Registriert seit
    Oct 2008
    Beiträge
    1.524
     
    Vryce ist offline
    "Wer bist du?" Der Nomade trat vor, den Speer mit der linken Hand fest im Griff. Sein Kollege, ein vollkommen vermummter Mann mit zwei Schwertern auf dem Rücken, trat hinzu. "Woher kommst du?"
    "Ich bin Vryce", erklärte der junge Mann aus Bakaresh, neigte den Kopf. "Ich stamme von einer der Südlichen Inseln. Argaan ihr Name."
    Der Nomade, ein typischer Südländer, kratzte sich am Kinn, überlegte.
    "Argaan? Nie gehört. Aber ich kenn mich in der Geographie nicht wirklich aus, da müsste ich schon einen Wassermagier fragen." Er grinste kurz. "Aber sag, was ist dein Begehr, Vryce von Argaan?"
    "Rast. Und vielleicht jemanden, bei dem ich das Kämpfen lernen kann."
    "Wieso das? Du trägst einen Dolch am Gürtel, wie ich sehe."
    Vryce lächelte schief. "Damit kann ich vielleicht gerade mal einen altersschwachen, blinden Schakal ins Jenseits befördern ... Aber doch nicht kämpfen. Nein, ich brauche eine richtige Waffe und das Wissen, sie zu schwingen."
    Der Nomade überlegte. Sein Kumpel trottete davon ins nahe Zelt.
    "Bei Adanos, hier laufen so viele Menschen unterschiedlicher Herkunft herum, irgendeinen Lehrmeister wirst du schon finden. Und einen Waffenschmied ... Puh, den findest du auch."
    "Ich darf also passieren?", fragte der junge Mann. Der Nomade nickte.
    "Pass auf dich auf. Das Zeltmeer beherbergt - leider - auch einige üble Gesellen. Halte den Dolch immer bereit, vor allem während der Nacht."
    "Ich werd's schon schaffen. Man sieht sich."
    "Auf Wiedersehen, Vryce."

    Aus dem Staunen kam er jedoch nicht mehr heraus. Natürlich, Al Shedim beherbergte die Erzfeinde der Assassinen und war einem gigantischen Heerlager nicht ganz unänhlich ... Doch egal wohin man schaute, jeder Anblick erzählte von dem Willen und Herzblut, mit dem die Bewohner dieser Ruinen und Zelte versuchten, den alten Glanze Al Shedims wiederherzustellen. Vor allem das mächtige Gebäude, fast in "Stadtmitte", beeindruckte den Bakaresher, auch wenn nur die dunklen, fast pechschwarzen Umrisse zu sehen waren, in dieser mondlosen Nacht.
    Dann machte sich Vryce auf die Suche nach einem Schlafplatz.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Er spürte keinen Ruck oder keinen Stoß, wie es sonst manchmal der Fall gewesen war. Er spürte nichts dergleichen. Sein Fleisch fing mit einem Mal an zu brennen und als Draco seinen Dolch wieder aus Medins Oberschenkel zog, schickte das noch eine heiße Welle durch sein Bein. Ein kleines Feuer, das in ihm loderte.
    Aber das war nicht alles. Medin spürte noch immer die Verzweiflung. Nach dem Assassinen schaute er nicht mehr, obwohl er es jetzt leicht hätte zu Ende bringen können. Der war irgendwo zu Boden gegangen und verblutete vielleicht. Auch sein Schwert beachtete er nicht mehr. Sein Blick ging woanders hin.
    Mit zusammengebissenen Zähnen, die Hand auf die Fleischwunde haltend, humpelte er durch den halb verkohlten halb geschmolzenen Sand in Richtung des leblosen Körpers. Dass dieser sich bewegt haben musste, bemerkte er nicht. Helle Punkte tanzten vor seinen Augen durch die Nacht, aber auch die hielten ihn nicht auf. Er sah nur auf einen Fleck, der näher kam.
    Als er sie schließlich erreicht hatte, fürchtete er sich. Was tat er hier? Er wollte sie so nicht sehen. Sie sollte nicht so sein, tot. Aber vielleicht würde das helfen. Vielleicht würde ihm das helfen von all dem loszulassen, wenn er die starren, leeren Augen in ihrem bleichen Gesicht sehen würde. Die Hoffnung, dass sie noch lebte, ließ er nur insgeheim zu. Zu sehr fürchtete er die Enttäuschung, die Leere, als dass er sich angreifbar machen wollte.
    „Lilo“, flüsterte er fast ängstlich und fasste sie vorsichtig an der Schulter, um sie herumzudrehen. Sie war noch warm … und atmete!
    „Lilo?“ Ungläubig strich er über ihr zartes, schönes Gesicht, um zu sehen, dass es nicht nur eine Einbildung gewesen war. Das war es nicht und sein Herz machte einen Hüpfer.
    „Tut mir Leid“, flüsterte er wieder, obwohl er gar nicht sicher war, ob sie ihn hörte. Es war so weit gekommen und trotzdem hatte er so ein verdammtes, unverschämtes Glück. Sein Griff, mit dem er sie hielt, wurde unwillkürlich etwas fester.
    „Bist du in Ordnung?“

  18. Beiträge anzeigen #58
    banned
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Ort ist Mord
    Beiträge
    5.294
     
    AnnaJoseph ist offline
    Lilo war schon tot gewesen, doch natürlich wollte Medin sie wiederbeleben, als er mit Draco fertig war. Ihr Gedanke war nicht, dass er sich doch vollkommen bescheuert vorkommen musste, wo er sich doch schon abgeschrieben hatte und bereits umbringen wollte, ohne überhaupt mal nach ihr zu gucken. Ihr Gedanke war auch nicht mehr, was nun mit Draco passiert war. Vielleicht wollte das jemand ausblenden.
    Ihre Gedanken hatten gar nicht mehr viel inhaltlichen Bezug, sondern nur noch Hass und Wut, die aus den ganzen inhaltsreichen Gedanken der letzten Minuten und auch Tage resultiert waren. Sobald sie das Gesicht sah, dass sie liebte, sagte sie zu ihm, Wut entgegenschleudernd: „Ich hasse dich!“, so sehr, dass er weggehen sollte, und das war paradox, weil sie ihn doch eben dafür gehasst hatte, dass er nicht zu ihr gekommen war, es sich doch wohl gewünscht hatte, dass ihm ihr Leben mehr bedeutete als Dracos … War es jetzt zu spät? Ja, zu spät, wenn auch nur um ein paar Sekunden, die die Welt bedeuteten.
    Sie sah keine Regung seines Gesichts, sah überhaupt nichts, keine Liebe und gar nichts, obwohl diese doch da war, als Medin gucken wollte ob sie noch lebte. Sie stand, ohne es richtig zu wissen, vor einem riesigen Abgrund, denn mit jedem Schritt, den sie tat, ging sie in eine Richtung, in der es nicht weiterging, und es war ihr egal. Sollte sie Medin hassen, würde sie in der nächsten Sekunde schon keinen Ausweg mehr haben und es war ihr egal. Sie wollte ihn nicht mehr.
    Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, mit ihm zusammenzuleben, und gleichzeitig wusste sie, dass es keine Wahl gab. Wusste es die ganze Zeit und wollte es in ihrem Wahnsinn nicht akzeptieren. Vielleicht wollte sie auch einfach die Chance nutzen, Medin zu quälen so, wie er nicht mal vermutete, sie geärgert zu haben.
    Sie wiederholte die Worte nicht noch einmal sondern wollte Gewalt gegen ihn anwenden. Das ging aber schlecht, weil sie es vermutlich noch nicht schaffte, und deshalb wollte Lilo fliehen und entwickelte dabei erstaunliche Kräfte, ohne zu sehen, was sie tat, sie wollte weg.
    Dann sah sie Draco auf dem Boden bluten und ihr Herz fing dabei auch ganz schrecklich an zu bluten, denn wie konnte das sein? Ob er tot war oder nicht, spielte keine Rolle, denn er litt ganz schrecklich, dort war so viel Blut an seinem Hemd. Sie hielt es nicht aus. Sie wollte Medin nicht mehr wiedersehen. Er würde sie nicht festhalten können.
    Geändert von AnnaJoseph (10.09.2009 um 16:01 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #59
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    „Tut mir Leid, dass es so gekommen ist“, antwortete Medin und begriff nicht, was die kleine wirklich meinte. Stattdessen machte er sich Vorwürfe, weil sie verletzt war – auch wenn er noch nicht wusste wie schlimm.
    Vielleicht hätte er ihr diese Vorwürfe machen sollen. Dass das, wenn sie vernünftig gewesen wäre und ihn hätte machen lassen, nicht passiert wäre. Dass sie auf ihn hätte hören sollen. Dass er doch Recht hatte. Aber das konnte er nicht, als er sie so kraftlos und nicht nur physisch am Boden vor sich liegen sah. Sein Ärger hatte in ihm keinen Platz mehr, war zusammen mit der Wut in dem Moment, als er sie hatte atmen sehen, verpufft und war der liebevollen Besorgnis gewichen. Und auch ihre eigentlich grausamen Worte änderten daran nichts und trafen ihn lange nicht so, wie sie es vielleicht hätten tun sollen.
    „Lilo“, redete er ruhig auf sie ein, als er sich hinkniete, um sie vorsichtig auf die Beine zu ziehen. Sie wehrte sich, wollte nicht, dass er sie anfasste und wollte sich von ihm losreißen, aber er war stärker und hielt sie einfach fest.
    „Geh weg“, sagte sie ihm verstört und diese Aufforderung kam Medin aus ihrem Mund unwirklich vor. Ihre Stimme zitterte nicht etwa, sondern wollte ihn wütend anschreien, auch wenn sie es nicht ganz so laut tat. Alles war zu viel.
    „Komm, ich bring dich von hier weg“, erwiderte er nur und zog sie keinen Widerspruch zulassend nach oben. Sie wehrte sich wieder dagegen, wollte sich aus seiner Umklammerung lösen, seine Arme von sich wegreißen, aber das ließ er alles nicht zu. Mit sanfter Gewalt hielt er sie fest, fast in einer Umarmung. Die Schmerzen in seinem Oberschenkel spürte er dabei kaum. Die Verletzung kam ihm gar nicht so schlimm vor und so lange er hauptsächlich das andere Bein belastete, waren die Schmerzen im Bereich des ertragbaren. Zumindest vorerst.
    „Wir gehen weg, zum Tempel oder zu Aniron. Es wird alles wieder gut“, sagte er und wollte gegen ihren Widerstand loslaufen, aber sie stemmte sich mit ihren Beinen dagegen und drückte gegen seine Schultern. Fast verlor er das Gleichgewicht, als er es mit dem verletzten Bein auffangen musste.
    „Ich versprech’s dir, es wird alles wieder gut!“, wiederholte er eindringlich. Sie sollte doch merken, wie er es meinte. Warum er das tat. Dann strich er ihr mit der Hand noch einmal über die Wange und drückte sie, nicht nur um sie zu stützen und am weglaufen zu hindern, fest an sich.
    Geändert von Medin (10.09.2009 um 16:37 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60
    Mamka  Avatar von Aniron
    Registriert seit
    Aug 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    7.470
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Aniron legte das letzte Samenkorn in das kleine Loch und strich Erde drüber. Mit einem leichten Klopfen verfestigte sie den Boden ein wenig, stand dann auf und begutachtete das Werk. Der Samen war ausgesät. Nun konnte endlich alles wachsen und gedeihen, wie es sollte. Die Adeptin freute sich, dass sie nun die Möglichkeit hatte, Kräuter aus Myrtana anzupflanzen und diese weiter zu verarbeiten. Die Sarazenia machte sich wunderbar, sie schien sich in dem grünen Paradies wohlzufühlen und ebenso taten es ihre Kräuter. Aniron brauchte nur zu gießen und sich um die Käruter zu kümmern, sie hochbinden oder zurückschneide, sie ernten und die Gewächse trocknen. Die fleischfressende Pflanze suchte sich ihre Nahrung im Unkraut, dem abgeschnittenen verwelktem Kraut und ab und zu auch ein paar Käfer, welche sich in dem Garten verirrten.
    Zufrieden nickte Aniron und ließ ihren Blick kurz schweifen, als sich Mindroth dem Garten näherte.
    "Adanos zum Gruße, da bist du ja. Bist du bereit? Hast du etwas Wasser dabei? Dann können wir anfangen. Lass uns zur Oase gehen, da haben wir etwas Schatten und mehr Platz."

    Im Schatten einer großen Palme fanden die beiden ein Plätzchen, an dem es sich aushalten ließ.
    "Ich denke, hier können wir anfangen. Ich habe mir überlegt, mit was wir beginnen. Es ist wichtig, dass man als Kämpfer seine Waffe kennt, egal ob Magie oder Schwert oder eben Stab. Man muss sich auf sie verlassen können und ihr sogar blind vertrauen. So ein Vertrauen entsteht natürlich nicht von heute auf morgen und es bedarf auch der Meisterung der Waffe, aber es ist eine sehr wichtige Grundlage."
    Sie reichte Mindroth ihren Stab.
    "Nimm ihn und setze dich ein wenig mit ihm auseinander. Schwinge ihn, drehe ihn, versuche herauszufinden, ob er dir vielleicht zu groß oder zu klein ist. Vielleicht ist er auch perfekt? Nimm dir ruhig Zeit. Ich möchte gerne, dass du mir mitteilst, was du denkst, was der Vorteil des Stabes sein könnte. Und versuche eine Kampfstellung zu finden. Wie hälst du den Stab am besten? Was machst du mit deinen Beinen? All das will bedacht werden."

    Die junge Frau nahm im warmen Sand Platz und lehnte sich an die Palme.
    "Fang an, nimm dir alle Zeit, die du brauchst, ich bin mir sicher, du wirst einiges herausfinden. Ich bleibe solange hier sitzen und beobachte dich. Lass dich aber nicht von mir stören. Wenn du etwas trinken willst, dann trink ruhig etwas. Ich habe Zeit."

Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide