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    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht ist offline

    myrtana Myrtana #39

    Der stechende Schmerz in Albrechts rechter Schulter machte sich bereits seit einigen Tagen bemerkbar. Das viele, meist den ganzen Tag andauernde Training machte ihm zu schaffen und war sicher auch nicht gesund für die Gelenke. Aber im Augenblick war das nebensächlich. Ein sachter Sprung über einen Baumstamm, den Schild eng an den Körper gezogen, sich weit nach rechts lehnend packte er die von Chiarah geformte, an einem Seil hängenden Holzfigur, riss sie ihm Galopp herab und hielt sie fest in den Händen. Als Zeichen, diese Übung bestanden zu haben, riss er seinen Arm empor und drehte sich um. Die Lehrmeisterin nickte zufrieden und kam auf ihren Schüler zu.
    Sie hatte die bereits erwähnte Figur am vorigen Abend aus Ästen, Blättern und einigen Stricken, die sie dabei hatte, gebastelt. Dann wurde sie laufend an Bäume gehängt, auf welche Albrecht meistens hinaufklettern musste, und das Ziel der Übung war es, nach abgesteckten oder abgezeichneten Strecken diese Figur zu Fangen oder zu treffen – allerdings wurde sie bewusst so platziert, dass sich der Ritter so extrem über das Tier hängen musste, dass es nicht selten zu Zwischenfällen oder Stürzen kam. Allem in allem war das eine äußerst gute Übung, zusammen in einer Einheit mit dem Pferd zu trainieren. Die Stute an sich machte dem Reiter alles andere als Schwierigkeiten; sie war das harte Training der letzten Tage bereits gewohnt. Immer wieder ließ Chiarah den Schüler die Figur auf einem Baum aufhängen und danach in einem anstrengend Ritt und einer komplizierten Ausführung wieder abnehmen. Pausen gab es kaum: die Lehrmeisterin pochte auf die Konsequenz des Schülers, über die eigenen Grenzen der körperlichen Ausdauer zu gehen, wie es in realen Situationen beim Kampf zu Pferd durchaus vorkommen kann und wird.
    »Gut gemacht«, sagte Chiarah, nahm Albrechts Stute am Zügel und führte die beiden in die nächste Ausgangsposition.

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    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht ist offline
    »Wir kommen jetzt zu einer besonderen Übung. Sie dient in erster Linie der Perfektionierung Eurer Arm-Augen-Koordination. Es geht darum, dass Ihr die von mir markierten Ziele mit der Spitze eurer Klinge trifft oder sogar aufspießt. Was schwer sein wird, da die kleinsten Ziele bereits Blätter sein können«, antwortete die Lehrmeisterin auf die Frage des Auszubildenden, als er wissen wollte, was am heutigen Tag denn noch anstehe. Sie saßen an einem Feuer, dessen Flamme bewusst äußerst klein gehalten wurde, gönnten sich eine verdiente Pause und aßen etwas von ihren spärlichen Rationen. Die Gegend war nicht ungefährlich - wilde Tiere und Orkpatrouillen galten als stete Gefahren und Risikofaktoren. »Machen wir weiter«, sagte sie, stand auf und begab sich zu ihrem Pferd. Albrecht tat es ihr gleich. Er stieg auf und wartete auf die erste Unterweisung.
    »Wir nehmen die Übung vom Vormittag herbei, was die Strecken betrifft«, erklärte Chiarah. »Die Lichtung hinab und in den ersten Weg hinein, welchen ihr genommen habt. Ziel gebe ich euch derweil keines, übt einfach und wärmt Euch auf«, fuhr sie fort. Dann erklärte sie dem Ritter die Haltung der Klinge: die Faust, welche das Heft stark umfasste, seitlich des Kopfes, und vor dem Ziel sei ein Zustechen unbedingt erforderlich, da man sich die Schulter sonst äußerst leicht verletzen könnte. Keine schwierige Sache, dachte sich der Ritter und galoppierte die ihm mittlerweile sehr vertraute Lichtung herab, in den ausgetretenen Pfad und begann, auf willkürliche Ziele, die meist aus Ästen und Blättern oder ähnlichem bestanden, mit der Spitze der Klinge zuzustechen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen; seine erste Tour dauerte vermutlich eine Viertelstunde und war äußerst anstrengend. Sein kompletter Arm schmerzte. Auf der Lichtung zurückgekehrt, machte sich die Lehrmeisterin daran, die ersten Ziele abzustecken. Seufzend beobachtete Albrecht das Geschehen, während er sich auf seinen rechten Arm fasste, um die Erschöpfung dessen etwas zu lindern.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Waldläufer Avatar von Dulgur
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    Dulgur ist offline
    Enttäuscht darüber, umsonst in nach Bakaresh gereist zu sein, schwieg der junge Ork die ganze lange Überfahrt, war er nur mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und hatte keine Lust auf eine Unterhaltung. Seinem Gefährten ging es genau so, doch waren Dulgur die Gründe momentan ziemlich egal, warum der andere Ork so verschwiegen war.

    Dulgur konnte es einfach nicht verstehen. Seine Vision war doch eindeutig gewesen. Der Ort war eindeutig Bakaresh, und der Thronsaal und die Kasbah sahen genau so aus wie in seinem Traum, nur warum gab es dort dann nichts, dass seine Reise hätte rechtfertigen können? Nichts war da, garnichts. Kein Hinweis, keine weitere Vision, keine Antworten! Oder war vielleicht der Weg das Ziel gewesen? Hatte er sich so darauf fixiert, in den Thronsaal zu gelangen, dass er die eigentlich wichtigen Dinge während der Reise ignorierte? Sah er den Wald vor lauter Bäumen nicht? Nein! Das konnte nicht sein. Was hätte denn auf der Reise wichtiges sein können, dass ihm hätte auffallen müssen? Wenn man im Dienste der orkischen Armee steht, hat man viel mehr Vorteile, das war aber auch das einzigste, was er während dieser Reise gelernt hatte. Und das die Menschen im Süden komisch sind.

    Kap Dun hatte er schon lange hinter sich gelassen. Montera kam in Sicht, doch umging er es weitläufig, um nicht seinen Eltern erneut zu begegnen, würden sie nur unnötige Fragen stellen, warum er so schweigsam sei. So kam es, dass auch Montera schnell passiert war, und es nur noch kurze Zeit dauern würde, bis sich die Burg Farings vor ihm am Horizont aufbäumen würde.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Weitere drei Stunden sind ins Land gezogen, seit Joe und seine attraktive Schülerin zusammen am Feuer den frischen Fisch verspeist hatten. Saiya die ihre Unfähigkeit bereitwillig eingestand, erhielt an diesem Tag eine Reserve Zunderdose von Black aus Bronze, in der sich Zunderhölzchen zum entfachen von Feuer befanden. Er hatte ihr erklärt dass sie diese Hölzchen in jeder Schmiede kaufen könne. Für Joe ein Ausrüstungsgegenstand von hoher Bedeutung, konnte er doch ohne nicht einen einzigen Sumpfkrautstängel rauchen.
    Nachdem die beiden gespeist und noch etwas geplaudert hatten, wies Joe seine Schülerin in die nächste Übung ein.
    Sorgfältig stapelte er flache grössere Steine auf zwei Stapel nebeneinander. Mit den Fingern übte er druck auf sie aus und testete die Standhaftigkeit, die zu seiner Zufriedenheit miserabel war.
    Danach suchte er sich einen stabilen guten Stock und presste ihn Saiya in die rechte Hand.

    „ Ich hoffe doch du bist Rechtshändlerin.“

    Sagte er ihr beiläufig und marschierte zurück zur Feuerstelle wo er die vielen kleinen Steinchen deponiert hatte und nahm diese mit.
    Breit grinsend hatte er sich vor seine Schülerin gestellt und erklärt:

    „So Liebes, stelle dich nun auf die beiden Steintürmchen die ich dir so liebevoll aufgebaut habe…na los…kusch kusch..“

    Mit grossen Fragezeichen in den Augen stellte sich die Grünäugige mit beiden Füssen auf den jeweiligen Haufen, merkte aber schnell dass sie sich hierbei gut Konzentrieren musste um den Halt nicht zu verlieren. Die Steine wackelten bei jeder hektischen Bewegung nervös hin und her, was nur zur Folge hatte dass die schöne Lady noch mehr ins Wanken kam.
    Nach einigen wenigen Momenten hatte sie aber ihren finalen Standpunkt erreicht und schaffte es unter Konzentration still auszuharren. Hämisch Grinsend setzte sich Joe an eine grosse Eiche und betrachtete seine kleine Muse , die ihm nun ebenfalls Grinsend entgegenblickte.

    „ Sehr gut, nun gehen wir in die nächste Etappe kleines. Wir spielen nun ein Spiel, das Spiel endet erst wenn du die Aufgabe erfüllt hast. Du wirst nun auf diesen Steinen balancierend, mit deinem Ast die Steinchen tief in den Wald katapultieren die ich dir Zuwerfe.
    Zwanzig solche Steinchen habe ich hier bei mir, jeden Stein den du nicht triffst sammle ich wieder ein und werfe ihn am Schluss erneut. Solltest du deine Position auf den Haufen verlassen, beginnen wir von vorne.
    Diese Übung wird deine Standhaftigkeit trainieren, deine Koordination und deine Treffsicherheit sowie deinen Reflexe. Ich bin gespannt wie du dich machen wirst.“

    Bevor Saiya auch einen Antwort geben konnte, flog ihr auch schon der erste Stein direkt an den Bauch. Wild mit den Armen Flatternd und den Stand vernachlässigend kippte diese nach hinten Weg und stand grummelnd auf dem Erdigen Boden Myrtanas.

    „Na? Scheint dir ja noch etwas Schwierigkeiten zu bereiten, aber mach dir keine Sorgen, ich habe nicht vor, vor morgen Mittag diesen Rastplatz zu verlassen, hrhrrhhr!“

  5. Beiträge anzeigen #5
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    "Ihr seid schon auf dem richtigen Wege, allerdings hoffe ich doch, dass eure Stute bald ihre Scheu vor Waffen verliert. Es ist schon wesentlich besser geworden aber ich habe schon bei der einen oder anderen Situation bemerkt, dass sie gegen euch arbeitet.

    Stellt euch mal vor ihr müsst vom Pferde aus gegen einen Bären kämpfen, der euch überrascht hat. Das Pferd muss dann in der Lage sein aktiv in den Kampf einzugreifen, auch wenn es euch nur in die richtige Position bringen soll.
    Das wird aber alles noch, ich wollte das nur noch einmal verdeutlichen.

    Heute möchte ich etwas versuchen. Den Anfang hatten wir schon gemacht, ich möchte nun allerdings, dass ihr die Zügel nicht in der Hand habt.
    Mit eurem Schwert werdet ihr Kämpfen, ohne die Möglichkeit, aktiv eure Stute zu führen. Ihr müsst eine Einheit werden und das werden wir auch hinbekommen."


    Chiarah hatte diese Übung noch aufgeschoben gehabt aber heute war es wohl an der zeit dafür. Sie war schon sehr gespannt, wie die Stute ihres Schülers reagieren würde. Sie hatte noch eine gewisse Scheu vor den Waffen und genau diese musste sie noch ablegen. Chiarah wollte sehen, ob sie durchging oder am Kampfgeschehen teilnahm, wenn sie die freie Wahl hatte.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Zweiter Stock des dunklen Kastells
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Faring und Nordmar, Ishtar und Vengard, überall im Untergrund, überall verfolgt- nun ja, nicht unbedingt verfolgt, aber immer mit dem Wissen, nicht willkommen zu sein aufgrund der Tatsache, dass er zu Beliar betet, aufgrund der Tatsache, dass er sich Zuben widersetzt und zu diesem renitenten Völkchen Schwarzmagier gehört, das sich in Bakaresh niedergelassen hat, deren Wohnstätte irgendwann aus dem Nichts auftauchte und die Stadt mit dem Beliartempel befreit hatte.
    Befreit natürlich war relativ, für die Anhänger des Königs hatte man dort nur das eine Übel durch ein Anderes ersetzt, wahrscheinlich sahen es die Orks ähnlich und so musste sich Sinistro eingestehen, dass die Paladine und Feuermagier mehr mit den Grünfellen gemeinsam hatten, als diese wohl dachten. Überhaupt war es komisch, das gesamte Land zu bereisen.
    Spuren des Krieges, aber kaum Kampfhandlungen, scheinbar hatte das Volk sich mit den Gegebenheiten arrangiert, die Orks hielten den Status Quo und die Anhänger des Königs waren zufrieden, nicht ihren kompletten Einflussbereich verloren zu haben. Wobei- dem Grünäugigen waren Geschichten zu Ohren gekommen, dass die rauen Männer des Nordens die Orks in ihren Gebieten bekämpften und sogar Erfolge vorweisen konnten. Doch was hat es ihm selber gebracht?

    Keinerlei weitere Informationen über sich und seine Vergangenheit konnte der Magier aufweisen, in Faring scheiterte er daran, in die Stadt vorgelassen zu werden, schließlich waren erst vor nicht allzu langer Zeit eine handvoll Sklaven aus den Minen entkommen und die Grünfelle verdächtigten inzwischen beinahe jeden Menschen, ein Verbündeter des Königs zu sein. Überhaupt machte diese kriegerische Rasse auf den Hohepriester den Eindruck, dass sie weniger Wert auf Schriften und Wissen legten, ihr Hauptaugenmerk lag auf kriegerischen Auseinandersetzungen, einer guten Prügelei waren sie nicht abgeneigt. Und dass dabei auch Unschuldige zu schaden kamen nahmen sie in Kauf.

    Man konnte anhand dieser Gedankengänge schon sehen, wie sich der Magus seine eigene Meinung über die Orks gemacht hatte, doch die Anhänger Zubens in der Wüste kamen im Kopf des nun nicht mehr ganz Vergangenheitslosen nicht besser weg, im Gegenteil, ihr Streben nach Gewinn widerte den Anhänger Beliars an, als wäre Besitz das Wichtigste auf diesem Planeten. Nun ja, ganz Unrecht hatten diese Assassinen nicht, jedoch war es nicht der materielle Besitz, auf den es ankam, Wissen konnte einem niemand nehmen. Wobei- und diese Erkenntnis war dem Magier während seiner Wanderung gekommen- das Wissen alleine reicht nicht aus, in der Theorie war es klar, dass das Schlagen zweier Steine aufeinander einen Funken erzeugen konnte, die Umsetzung dieses Wissens in ein wärmendes Feuer scheiterte dann an feuchtem Holz oder zu starkem Wind.
    Doch das waren Probleme, mit denen sich Sinistro glücklicherweise nicht auseinandersetzen musste, so lange er alleine reiste war er in der Lage, sein Feuer auf magische Weise zu entzünden. Generell hatte er sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht, auf Wanderschaft zu gehen, das Wetter in Nordmar wurde milder, die Wüstensonne brannte noch nicht in ihrer vollen Hitze und die Luft Myrtanas war kühl, doch erfrischend.

    Nachdem er Estefanias Turm vor einer ganzen Weile verlassen hatte stand er nun alleine auf einem Berg und überblickte das Land, das er bereist hatte. Beliars Schergen in Form der Orks waren überall, die Königstreuen hatten ihren Krieg nicht aufgegeben, dennoch lag es friedlich vor ihm, als wäre es die Ruhe vor dem Sturm. Wie viele Tage und Nächte der Grünäugige gewandert war? Er wusste es nicht. Wie viele Stunden er ohne Nahrung ausgekommen war? Es erschien ihm unzählbar. Und nicht der geringste Anhalt, der Wille des dunklen Gottes war nicht zu spüren, nur Magie war es, die ihn durchfloss und ihm die Kraft gab, nicht aufzugeben.
    Beliar- der endgültige Gott. Sein Streben nach Macht und Einfluss. All das verabscheute der Grünäugige mehr und mehr, er wusste, dass der Tag kommen würde, an dem die Götter all jenes, was sie an Macht hatten, verlieren würden. Diese Erkenntnis war langsam in ihm gereift, jeden Tag ein wenig mehr, jeden Tag ein wenig weiter, tiefgreifend erschütterte sie den Magier nicht einmal, denn er wusste, was sich anstelle der Götter ausbreiten würde.
    Die reine und wahrhaftige Macht der Magie.

    Und wo war diese Magie ausgeprägter als im Kastell, seiner Heimat? Wie lange war er nun schon unterwegs?
    Er dürstete nach dem Wein im Refektorium, nach einem Abend voller Ruhe im Innenhof unter der Esche. Und da seine Reise nun zu einem Ende kommen sollte…

    Dunkle Wolken bildeten sich über Sinistro, ein Strudel sog ihn auf, nahm ihn mit sich und in wenigen Augenblicken, so war er sich sicher, würde er dort erscheinen, wo er sich so sehr hinsehnte. Und einen Schluck Kastellwein genießen. Vielleicht sogar mehrere Karaffen.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht ist offline
    Das Training ging an und für sich sehr gut voran. Den ganzen Vor- und Nachmittag übten die Lehrmeisterin und ihr Schüler bereits in den umliegenden Wäldern Vengards den Nahkampf zu Pferde. Am späten Abend sollte es wieder zurück in die Residenzstadt gehen, um am nächsten Tag in den dort neu angelegten Anlagen zu üben. Die dort zur Verfügung stehenden Hilfsmittel sollten die Ausbildung und auch die Technik perfektionieren. Bei den jetzigen Übungen, die bereits seit dem Vormittag durchexerziert wurden, ging es darum, das Pferd an die Gefechte, die vom Reiter ausgetragen wurden, zu gewöhnen und das Tier unter Kontrolle zu halten oder zu kriegen, sollte sich die Situation entsprechend entwickeln.
    »In größeren Gefechten ist es keine Seltenheit, dass die Tiere durchgehen. In diesen Tumulten bekommt Ihr sie aber schnell unter Kontrolle, wenn Ihr die entsprechende Übung besitzt und die Techniken kennt«, hatte die Lehrmeisterin zuvor noch erklärt. Es ging um mit den Waffen ausgeführte Übungen gegen Chiarah, die allerdings den Vergleich mit den allerersten Versuchen der Ausbildung nicht zu scheuen brauchten; es waren Techniken mit Niveau, Reif für die Bühne und bald auch für die Schlacht an sich. Erstmals wurden die Zügel bei diesen Übungen ausgelassen. Das Pferd wurde nur durch eine elegante Balance des Körpers und dessen Gewichtes sowie mit den Schenkeln gelenkt und geführt. Die Lehrmeisterin selbst hatte sich nun entsprechend anzustrengen, um sich ja keine Pannen gegen den Schüler zu erlauben. Sie war sichtlich zufrieden mit den Ergebnissen der ersten Wochen; dieser Rohdiamant muss in den bereits erwähnten Anlagen der Stadt noch geschliffen werden, dann wäre er fertig. Die Balance lediglich mit den Beinen, durch geschickte und konzentrierte Arbeit derer und das Pferd so auch noch zu führen – keine einfache Arbeit, welche dem Ritter im Schlagabtausch gegen die Lehrmeisterin laufend kleine und größere Fehler einbrockte, die sie schamlos ausnutzte; wie es sich für einen gesunden Übungskampf auch schickte. Nur dadurch profitierte der Schüler am meisten und am effizientesten, das wusste der Ritter vor allem noch aus seiner Zeit als Lehrmeister.
    »Es ist bald finster«, sagte Chiarah in einer der Kampfpausen, in denen sich die beiden in einem Abstand zueinander für die nächsten Ausführungen vorbereiteten oder absprachen. »Lasst uns nun in die Hauptstadt zurückkehren. Ein warmes Bett tut uns allen gut. Wir treffen uns morgen, um die gewohnte Zeit in den Stallungen«, fuhr sie fort - und man machte sich auf den Weg.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Sie waren nicht nach Vengard zurückgekehrt. In dem derzeitigen Stadium der Ausbildung wäre es eher kontraproduktiv die Methode zu ändern. Des Weiteren war Chiarah von ihrer Ausbildungsmethode überzeugt. Hatte sie den Kampf zu Pferde auf die gleiche Art erlernt und sie lebte nach einigen ausgetragenen Kämpfen noch.

    Es war ein wirklich wunderschöner Tag, die Vögel sangen, die Sonne schien und es ging so gut wie kein Wind. War es auch in der Nacht noch relativ kühl gewesen schien es ein angenehm warmer Tag zu werden.

    "Vor einigen Tagen habe ich schon angekündigt, dass wir eine Übung noch einmal versuchen werden. Ich denke, dass das für den heutigen Beginn gut passen würde und habe deshalb auch schon mal einige Vorbereitungen getroffen.
    Ihr werdet also auf die Barriere zureiten die ich da vorne etwas notdürftig aufgebaut habe. Was ihr dann zu tun habt müsstet ihr eigentlich noch wissen. Ich bin mir absolut sicher, dass es euch beiden heute wesentlich leichter fallen sollte."


    Von ihrer Stute aus hatte Chiarah einen guten Ausblick, sie hatte sich ganz in der Nähe des Hindernisses positioniert, von da aus wollte sie sehen, wie sich Schüler und sein Pferd machen würden.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht ist offline
    Die Barrikade bestand hauptsächlich aus aufgeschüttetem Holz- und Blättermaterial, welches sorgsam aufgeschüttet wurde und für den Schüler eine Linie, für das Tier aber eine unüberwindbare Barriere darstellen sollte. Bei dieser Übung ging es darum, auf die Barrikade zuzureiten und das Tier dann, zu dessen Schrecken, zur Seite zu reißen und seitlich der Barriere hinabzureiten. Gerade die ersten Versuche erwiesen sich als eine äußerst gefährliche Plackerei; das Tier scheute, der Reiter konnte es aber davor bewahren, mitsamt ihm durchzugehen. Das wochenlange Training zuvor hatte zweifelsfrei dazu beigetragen, ein vertrautes Verhältnis zwischen Reiter und Tier zu schaffen. Allerdings hatte Albrecht auch eine anstrengende Arbeit zu erledigen, indem er zu Anfang stets versuchte, durch seine geübte Körperarbeit auf dem Tier sitzen zu bleiben und ihm zugleich Vertrauen zuzusprechen. Die Übung wurde nach und nach einfacher; die Stute gewöhnte sich vermutlich daran, trotz der hie und da über die Barrikade durchgeführten Sprünge, die weniger dem Training als dem Zuvorkommen, dass das Tier sich zu sehr an diese Übung gewöhnte, diente.
    Die Übung hatte sich den ganzen Nachmittag lang, ohne gravierende Ereignisse, fortgesetzt. Chiarah enthielt sich konsequent einer Meinung, um Albrecht vermutlich keine Tipps oder Hinweise zu geben – er war fortgeschritten genug, um sich selbst zu verbessern. Dies traute er sich auch selbst zu und glaubte, ein einigermaßen passables Reitvermögen vorweisen zu können, als die Sonne sich dem Horizont zuneigte.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Veteranin Avatar von Neromir Amant
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    Neromir Amant ist offline
    Die Mauern Vengards welche sich unweit vor ihm in den Himmel ragten. Liesen ihn sein seltsames Gespann stoppen. Der Hagere blickte sich um, ja er erkannte es genau auch wenn er für einen Moment sich nicht sicher war so hatte Neromir den Ort gefunden zu dem er Wollte. Den Schindacker vor der Stadt. Was für die Meisten die nicht von seiner Bedeutung wussten wohl wie ein brachliegendes Feld das an einigen stellen aufgewühlte Erde aufwies. War für ihn ein heiliger Ort, ein Ort dem seinem Herren Geweiht ist. Wusste der Hagere doch genau das jede nur so kleine erhebung im Boden für ein Grab stand. Ein ungeweihtes Grab, Armengräber, Gräber für Tier und Mensch zugleich. Wer es sich nicht leisten Konnte , oder es nicht durfte seinen Verstorbenen auf dem Geweihten Boden am Rande Stadt zu begraben der fand seine letzte Ruhestätte hier. Zwischen Mörder, Hübscherinen, und so mach verendeten Tier. Sein Herz wurde so Schwer bei dem Anblick dieses Ortes wenn er an all die Dachte welche er hier ohne einen Hinweis auf ihren Namen begrub. Zierte doch weder Stein noch Kreuz die Stelle an der sie Ruhten. Namendlos nebeneinander gereiht bis zum ende der Zeit. Traurig blickte er zu seinem Karren und dem Wesen das es bis hierher gezogen hatte. „Ich danke dir, gehe nun wieder Schlafen“ Hauchte er dem Ochsen zu den er Unterhalb Faring aus der Abfallgrube gerufen hatte. Langsam sackte das Wesen das nur aus schimmligen etwas gebratenen Fleischresten die an den ansonsten abgenagten und mit Messerspuren übersäten Knochen bestand zusammen. Der Hagere lief an den Knochenhaufen der nun vor seinen Karren lag vor bei zu seinen Karren. Er blickte in ihn auf die Knochen seiner Ziegen welche er mühevoll aus der Abfallgrube zusammen gesucht hatte. Ohne die Fähigkeit die Aura zu spüren hätte er nie all die Knochen finden können ohne das Tier zu rufen. Doch wollte er seine Ziegen nicht aus dem Totenreich zu sich rufen war doch so der Schmerz zu groß sie verloren zu haben. Sie als Untote Sklette vor sich zu sehen hätte er nicht verkraftet vorallen wenn er sie wieder in Totenreich zurücksenden müsste. Mit einer Träne in den Augen griff er nach dem Spaten, hatte er doch viel zu tun. Musste er doch Zwei Gräber ausheben. Eines für seine Ziegen die zusammen sollten Ruhen. Und eines für die Überreste des Ochsen´s der ihm gedient hatte. Das war er ihm schuldig. Auch wenn es lange dauern würde das wäre er ihn Schuldig, mit dem Spaten in der Hand suchte er sich einen geeigneten Platz für das Erste der beiden Gräber. Wollte er doch bis zum Späten Nachmittag damit fertig sein. Schließlich würde es doch noch eine weile dauern bis er selber seinen karren in die Stadt gezogen hätte die er vor Einbruch der Nacht erreichen wollte.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Es war wieder ein wunderschöner Tag. Zur Entspannung waren sie ein ganzes Stück geritten. Gerade kamen sie an einer Wiese vorbei und Chiarah hielt abrupt an.
    Ein idealer Platz für eine weiter Trainingseinheit, Chiarah hatte vor ihren Schüler noch einmal richtig zu testen, dabei würde sie auch sehen können, ob die Stute bereits soweit war.
    Wenn das Training zufrieden stellend verlaufen würde, hatte sich Albrecht einen Ruhetag verdient und seine Stute natürlich auch. Darauf würde dann aber schon die Prüfung folgen, wie diese aussehen wird wusste die Lehrmeisterin noch nicht, das würde sich bestimmt spontan was finden lassen, wenn denn sie nicht vielleicht sogar gefunden würden.

    "So, das heutige Training wird nicht sehr lange dauern, dafür wird es wesentlich intensiver werden, als bisher. Der Trainingskampf wird sehr realitätsnah werden, von euch und eurem Pferd wird wirklich alles abverlangt werden. Das ist zum einen ein sehr gutes Training für euch und das Pferd und zum anderen kann ich so wesentlich besser beurteilen wie weit ihr wirklich seid.
    Wenn ich zufrieden bin folgt dann schon sehr bald eure letzte, die abschließende Prüfung."


    Chiarah ritt einen kleinen Bogen, sie wollte etwas Abstand zwischen sich und ihren Schüler bringen aber auch nur um diesen dann schnell wieder zu verringern. Schnell ging Yasmin in den Galopp über, Chiarah schwang ihre Hellebarde über dem Kopf, damit würde sie ihrem Schüler ordentlich einheizen.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Aufseher 
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    Earnur ist offline

    Die Reise - Silden am langen See bis in die Steppe #3

    Sechs Tage und Nächte marschierte Eärnur durch die Wälder bis er ca. eine Woche nach dem Aufbruch von Silden die Umgebung von der Festung Trelis erreichte; eine flache kahle Ebene die langsam in Steppe überging.

    Die letzte Nacht lagerte er am Pass in die Wüste Varant doch er wagte noch nicht ihn zu überqueren; was wird ihn in der Wüste erwarten? So ganz alleine ohne Führer? Der nächste Morgen war auch nicht vielversprechender; die Sonne stieg rasch auf einen wolkenlosen Himmel und die Hitze wurde unerträglich. Der Wanderer beschloss, den Pass erst in zwei Tagen zu überqueren, da die Vorräte zur Neige gingen (was er jetzt erst bemerkte).

    Eärnur packte Sack und Pack und ging die paar Meilen nordwärts, die Trelis entfernt lag.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Bei Vengard; Richtung Vengarder Pass nach Nordmar

    Wie erwartet war der Kommandant der Rebellen nicht gerade erbaut über diese Sache gewesen. Auch wenn der Paladin sie weitgehend gut redete, trug jeder von ihnen eine Teilschuld an dieser Misslungenen Angelegenheit, und dafür hätte sich Rethus ein Messer in die Brust stechen können. Solch einen Gefühlsausbruch, zusammengesetzt aus Zorn und Niederlage, konnte der Glatzkopf noch nie bei seinem Vorgesetzten feststellen.
    Der Falke, den Rethus mit dem Brief zum Hammerklan geschickt hatte, thronte wieder auf seiner Stange in der Falknerei. Also war das das Zeichen, dass sie endlich dorthin aufbrechen konnten. Wieso allerdings die zukünftige Reisegruppe noch die letzten zwei Tage in Vengard geblieben war, konnte sich der Gardist auch nicht so richtig erklären. Mordry hatte immerhin jetzt sein versprochenes Kurzschwert erhalten. Glücklicherweise traf Rethus außerdem auf einen Rebellen, der wegen einer Nachricht nach Vengard kommen musste. Natürlich erkannte der Kerl den zukünftigen Gardisten des Rebellenhofes bei Reddock sofort. Er stellte sich zur Verfügung, das Gepäck, das Rethus mit nach Varant genommen hatte, nach Reddock zu bringen. Für Nordmar hatte er sich ein vollkommen anderes Sortiment an Dingen zusammengestellt. Vermutlich dauerte ihr Aufenthalt in der Stadt des Königs deshalb solange.

    Doch nun verabschiedeten sich die vier von dem Rebellen, der den Rucksack von Rethus schulterte, um schließlich nach Reddock aufzubrechen. Zuerst blickte der Glatzkopf in das Gesicht seines neuen Freundes Nigel, der ihm schon beim letzten Abenteuer zur Seite stand; ein netter Kerl. Dann sah er sich seinen Schüler Lodrick an, der seit dem Dialog mit dem Heimatlosen fast gar kein Wort mehr sagte.
    „Hey, was ist los?“ fragte der Schwertmeister den jungen Schwertkämpfer.
    Lodrick hob die Schulter.
    Kurz spähte er zu Nigel, dann sagte er: „Ich dachte, du wolltest Orks oder Banditen?“
    Es kam keine Antwort von dem Schmiedgesellen.
    „Ach, komm schon. Mann muss nicht immer auf die Worte anderer Leute hören.“ Er zwinkerte zu Nigel. „Wenn du glaubst, du willst etwas erreichen, indem du Orks tötest, dann tu es doch.“ Das war genau die Ansicht, die Rethus immer zu machen pflegte, auch wenn sie ziemlich, nun ja, banal klingt? Trifft es das?
    „Aber Rache?“ kam es aus Lodrick heraus.
    „Rate mal, was ich will“, antwortete Rethus mit ernstem Gesichtsausdruck. „Nur ich lass mich nicht davon abbringen und zieh mein Ding durch. Der Tot meiner Mutter ist gerecht worden. Das hatte ich einst den Waldläufern zu verdanken. Nur jetzt bleibt einer übrig: Mein Vater. Dieser ist allerdings nicht tot. Er lebt noch. Und es ist mir ein kleinwenig peinlich darüber zu sprechen.“
    Nigel runzelte fraglich die Stirn.
    „Mein Wissen ist nicht aufschlussreich genug, um das abwägen zu können, aber ein Feuermagier hatte unter führender Hand etwas geschrieben, das einer Prophezeiung ähnelt. Es ist keine wirkliche Prophezeiung, wie wir sie alle kennen, die die Ordnung der Welt grundsätzlich ändert, sondern mehr oder weniger ein Blick in die Zukunft, wie ich mich bei dieser Prüfung verhalten muss. Ein Feuermagier namens Idlatus, der allerdings vor Monaten im Kloster Innos’ entschlafen ist, hat diesen Text verfasst. Es klingt verdammt lächerlich, dass es eine Prophezeiung über mich gibt, aber sieht ist wahrhaftig. Bestandteil darin sind zwei Prüfungen Beliars. Eine davon habe ich bereits hinter mir und weiß bis heute nicht, ob ich sie bestanden habe oder nicht. Wir waren dazu in einem Paralleluniversum. Klingt komisch, ist aber so. Und genau dort hat uns ein Diener Beliars hingeführt, der allerdings am Ende sich gegen seinen Gott entschieden hatte und Suizid beging. Es gibt vier Augenzeugen, die das miterlebt haben. Das war der Beweis, dass diese Prophezeiung wahr ist.
    Ich kenne auch schon die nächste Prüfung, die ich allerdings nicht abwägen kann. Aber darüber kann ich nicht weiter erzählen. Fakt ist, um zum Thema zurück zu kommen, dass niemand dich von deiner Sache abzubringen hat.“
    Hoffentlich hat das Lodrick etwas gut getan.
    „Aber darf ich euch unseren Begleiter vorstellen? Das ist Mordry. Er wollte die Welt erkunden und begleitet uns.
    Mordry, das sind Lodrick und Nigel. Ich hoffe, ihr versteht euch schnell.“
    Um die Sache endlich abzuschließen, brachen sie nun auch endlich gen Nordmar auf. Sie wollten den Pass bei Vengard nutzen, um unbemerkt an Faring vorbei zu kommen. Danach ging es auf geradem Wege zum Hammerklan.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ritter Avatar von Mordry
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    Mordry ist offline
    Der heutige Morgen war vielleicht ein durcheinander. Der Händler wollte ihn treffen in seinem "Versteck" wo Mordry allerdings erfuhr das er vor Jahren jemandem wohl auf den Fuß getreten war und jetzt einige seiner alten Freunde ihm ein Geschenk verabreichen wollen. Dann wollte eine Stadtwache das Mordry ein Phantombild anfertigt welches das Bild des Kopfes einer kleinen Gaunerbande beinhielte. Doch Mordry konnte nichts mit einem Stift anfangen, er konnte zwar lesen doch weder zeichnen noch schreiben. Dann kam der Gardist um ihn abzuholen. Der Fischer bekam irgendwelche Gesprächfetzen von der Vergangenheit Rethus mit und noch ein paar andere Fetzen, doch für den zukünftigen Reisenden war dies unwichtig, er hatte bisher nur über eine Vergangenheit gegrübelt und andere Leute gefragt, Kemrick's Vergangenheit und die Vergangenheit seiner Eltern.

    „Aber darf ich euch unseren Begleiter vorstellen? Das ist Mordry. Er wollte die Welt erkunden und begleitet uns.
    Mordry, das sind Lodrick und Nigel. Ich hoffe, ihr versteht euch schnell.“

    Ab diesem Satz an fing die Reise also endlich an, 2 ganze verfluchte Tage musste der Fischer warten. Aber nun war es endlich soweit. Mordry zierte nicht einmal die Mundwinkel sondern senkte den Kopf ein klein wenig nach unten als Zeichen der Begrüßung. Der Proviant des Fischer auf seiner linken Schulter gebunden, die Angel hielt der Fischer mit der rechten Hand und stützte diese auf die rechte Schulter und hielt den Haken mit der linken Hand. Schon von außenhin wusste Mordry nicht was für ein Eindruck hinterließ. War im Grunde auch egal, solange er auf irgendeinem Weg lebendig nach Nordmar gelangte. Rethus wusste mit sicherheit das Mordry die Reise nicht gerade mit Gesprächen bombadieren würde, falls er überhaupt eines Anfinge. Denn er wollte bis Nordmar jede Frage über sich ignorieren. Der Fischer war sich beinahe sicher das mindestens einer fragen würde was seine Geschichte war oder wie er hieße, aber solange es der Gardist Rethus wusste war alles in Ordnung. Der Fischer lockerte noch einmal seine Schultern und lehnte sich an das Gestein einer Mauer und tippte ungeduldig mit den Füßen auf den Boden, ließ aber vom Gesichtsausdruck nichts anmerken. Wie auch? Trostloser Blick und nicht eine Veränderung der Gesichtswinkel seit er am Morgen aufstand.

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    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht ist offline
    Sich ins feuchte Gras fallen lassend, atmete Albrecht kurz auf und öffnete sich rasch und hastig die Schnalle seiner linken Armschiene. Es war ein erleichterndes Gefühl; als würde man einen metallenen Käfig, der eng anliegend angeschmiedet wurde, durch reine Muskelkraft sprengen. Den Ärmel nach oben gekrempelt, erkannte der Ritter direkt das ganze Ausmaß der Misere, welches sich, Innos sei Dank, in Grenzen hielt. Der Unterarm war etwas bläulich unterlegt, an der Stelle, an welcher er getroffen wurde, war eine starke aber kleine, dunkelblaue Schwellung zu erkennen. Über die Nacht, so dachte er es sich, ließ er den Arm erstmal ruhen und am nächsten Tag würde er ihn schön und sorgsam polstern, sodass sich die Schmerzen für die nächsten Trainingstage in erträglichen Bereichen halten würden. Wird schon klappen, dachte er sich optimistisch. Er hatte schon andere Verletzungen überwunden.

    Der Nachmittag hatte beide einige Kraft gekostet; Albrecht aber war als einziger verletzt vom Platz gegangen. Das Training hatte sich aus mehreren, aus drei, Etappen zusammengesetzt, bei welchen die Lehrmeisterin, wie sie angekündigt hatte, äußerst rabiat zur Sache ging. Das war der Grundstein der fundierten Ausbildung: Kämpfe, die beritten durchgeführt wurden, basierten nicht auf Übungen oder Hindernisbahnen. Wer zuerst die Kontrolle über sein Pferd oder seinen Körper verlor, zog schlussfolgernd den Kürzeren. Hier spielte die körperliche Ausdauer eine immens wichtige Rolle: und starke Schläge gegen den Körper oder den Schild, aber auch das Führen von Attacken mit einem Schwert oder gar einer Lanze kosten den Körper solche Kraftanstrengungen, dass die meisten Gefechte in der Realität schneller entschieden waren, als man es annahm.
    Begonnen hatten die Kämpfe auf einer Lichtung, die bergab etwas abfiel; natürlich hatte Albrecht die untere Position zugewiesen bekommen und musste bergauf kämpfen. Beim ersten Durchlauf prallten erstmal zwei Pfeile gegen den Schild des Ritters, mit denen er nicht gerechnet hatte. Er war überrascht, doch etwas schockiert, wie sicher sich seine Lehrmeisterin sein müsste, schießt sie doch einfach spitze Pfeile auf den Schild des Schülers. Aber es war keine Zeit für weiteres Wundern; die wenigen Minuten waren im Nu überwunden und dann war es zu einem kurzen, aber gewaltigen Schlagabtausch gekommen. Albrecht hatte die Lehrmeisterin zu seiner Linken gehabt und konnte mit dem Schild parieren. Dabei wurde er allerdings fast vom Pferd geschleudert. Chiarah hatte sich durch eine meisterliche Ausführung zu Pferd auf die andere Seite des Schülers manövriert und griff seine ungeschützte Seite an: sie war wahrlich eine meisterhafte Reiterin. Aufgrund ihrer Bewaffnung hatte sie äußerst mehr Schwung in den Attacken gehabt. Albrecht hatte die ersten meisterlich abgewehrt, hatte dann die Kontrolle verloren und wurde durch ihren Schaft aus dem Sattel gestoßen. Er hatte sich an jenem noch mit seiner Linken festgehalten, so wurde der Sturz nicht allzu schmerzhaft.
    Nachdem er sich gesammelt hatte, war dem Ritter bewusst, was genau er unter »realitätsnah« zu verstehen hatte. Der zweite Durchlauf war weniger gefährlich; er hatte sich darauf eingestellt, die Pfeile überraschten ihn nicht (denn sie blieben bei jenem Durchlauf auch aus) und ausreichend Kraft besaß er ebenfalls noch. Dennoch hatte Chiarah dieses Treffen ebenfalls für sich entschieden, indem sie ihn fast entwaffnet hatte, die dadurch entstehende Verwirrung seitens des Schülers ausgenutzt und ihm die Waffe an den Leib gerichtet hatte.
    Zuletzt, und das bereits kurz vor Sonnenuntergang, hatte er sich die oben erwähnte Verletzung zugezogen – die Schrammen und Beulen, die er von den anderen Schlägen davontrug, nicht beachtet. Beim zureiten auf den Gegner hatte sich Chiarah die Hellebarde unter den Arm geklemmt und hatte versucht, ihren Schüler, indem sie auf dessen Schild zielte, vom Tiere zu stoßen. Das ging insofern schief, dass die Spitze ihrer Waffe dem Schild entglitten war und auf Albrechts Unterarm schmetterte. Er hatte den Schmerz nicht mehr gespürt als die Treffer zuvor, hatte sich noch kurz mit ihr duelliert und sie sogar, zu beider Verwunderung, mehrfach leicht getroffen. Auch bei dem letzten Durchgang war ihm ein Wurf vom Tier erspart geblieben – er zeigte ihr seine Blöße. Auf diese Schläge verzichtete Chiarah dennoch; sie hätten ihrem Schüler nur das Kreuz gebrochen. Diesem Geprügel folgte ein kurze Mahlzeit an einem kleinen Feuer und ein versprochener Ruhetag, den der Ritter durchaus gebrauchen konnte.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    All die tage die seit dem gespräch mit Nigel vergingen, all die Stunden in denen er die worte des Heimatlosen innerlich wiederholte um eine Unreimigkeit in ihnen zu erkennen, all diese Augenblicke dachte er nur an sie.
    Ob nur die Orks die seine frau getötet hatten oder alle grünhäute verachtenswerte, grausame wesen waren wusste er nicht, doch es stand für ihn immernoch fest: Er würde weiter für ein freies Myrtana streiten. Auch wenn er bis jetzt noch nichts großes geleistet hatte und nur wenige seinen Namen kannten schwörte er sich immer weiter zu kämpfen, niemals aufzugeben.

    Der Waffenknecht war während des Aufenthaltes in der Hauptsstadt die meiste zeit in der Hafenspelunke gessesen und hatte sich im Alkohol förmlich ertränkt. Als er einmal in der Kaserne vorbei gesehen hatte wurde der Wunsch seinen Freund und Kollegen Gwendor wiederzusehen zerstört.
    Laut ein paar Anwärtern hatte er Vengard vor ein paar Tagen verlassen um nach süden zu reisen.

    Nun schritt der Schmiedgeselle neben seinem Lehrer, Nigel und dem neuen in der Gruppe und zündete sich eine Zigarette aus dem Sumpfkraut-Tabak-Gemisch an.
    Als sich seine Lungen mit dem Rauch füllten fühlte er sich wie vor einiger Zeit im einäugigen Piraten. Ermuntert, froh bei der Stadtwache zu sein und einwach nur wohl.
    Doch schon beim zweiten Zug fuhr dieses gefühl wieder aus dem jungen mann aus und die Leere und ausdruckslosigkeit kehrte zurück.
    Dann blickte wandte sich Lodrick zu seinem Lehrmeister.
    " Meister Rethus. Darf ich sie etwas fragen?" Als der Gardist mit einem nicken seine Zustimmung kund tat fuhr der Waffenknecht fort.
    " Ehh ihr sagtet ja schon vor längerer zeit einmal das eure Mutter starb. Nun stellt sich mir die frage ob ihr euch nicht manchmal wünscht das sie wieder hier sei. Das Inoos ihre lebensflamme wieder entzündet?"
    Lodrick blickte dem mann in due augen und hoffte das die Frage nicht zu persönlich gewesen ist.

  17. Beiträge anzeigen #17
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    nördlich Vengard

    Die Reise ging weiter - abermals.
    Es war ein Zufall, dass Rethus und Nigel sich am Marktplatz der Hauptstadt trafen. Doch daran glaubte Nigel schon lange nicht mehr. Es gab keine Zufälle, jeder Schritt war gewollt. Ob von irgendwelchen Göttern oder von dem Wesen des Menschen oder von wem auch sonst spielte keine Rolle. Im Grunde war es alles eins. Die einen nannten es Gott, die anderen Zufall.
    Die kleine Gruppe setzte sich abermals aus vier Personen zusammen. Rethus war wieder dabei und auch Lodrick. Für Falko kam aber Mordry mit. Er wirkte interessant, Nigels Neugier war sofort auf ihn gezogen.
    Rethus erzählte eine Geschichte von sich und seiner Vergangenheit. Er meinte auch etwas über eine Prophezeiung, wo Nigel nur kurz sagte: » Rethus - eine Prophezeiung ist nicht mehr als das. Die kleinen Dinge im Leben machen das große Ganze aus. «
    Doch dann hielt er sich zurück und widmete sich dem 'Neuen'. Das Interessante war, dass er eine Angel mit sich trug.
    » Angelst du einfach nur gerne oder ist es dein Beruf? « fragte der ehemalige Fischer direkt, ohne unnötige Floskeln voran zu setzen.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Ritter Avatar von Mordry
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    Mordry ist offline
    Mordry wollte sich auf dem Abmarsch den Schädel einschlagen, warum sollte jemand nach seinem Namen fragen wenn ihn schon jedes Mitglied der Gruppe wusste? Der Fischer genoss es förmlich aus dem Drecksloch namens Hafen entfliehen zu können. Diese Luft, die wenigen Menschen und die Natur. Perfekt. Der Fischer bewunderte die Landschaft als er sah wie Lodrick sich mit dem Gardisten unterhielt. Doch bedachte der Fischer nicht das seine Angel für Aufmerksamkeit sorgte, was sie tat. Wer lief schon in Nordmar mit einer Angel herum? Nigel schien sich anscheinend für das Angeln zu interressieren und fragte:,, Angelst du einfach nur gerne oder ist es dein Beruf?"

    Eigentlich wollte Mordry die Frage ignorieren was eigentlich kein Problem wäre, doch nun war er aus Vengard draußen und es würde nicht schaden zwar nicht alles aber einiges über sich zu erzählen. Im Grunde war alles was Mordry bei sich trug alles was er besaß.

    ,,Nun..." Mordry musste sich fast krampfhaft anstrengen alle seine bisherigen Lebensgewohnheiten zu überbrücken. Doch er holte tief Luft und sagte:,, Sowohl als auch, besonders wenn die Fische wieder herschwimmen scheint es prachtvoll zu sein. Wenn man manchmal die Fische im Wasser herumspringen sieht und wenn erst die Spannung eintrifft und ein starker Fisch anbeißt und ein fast in das Wasser zieht ist es schon ein Beruf und Vergnügen. Aber manchmal ist es wieder eine Hölle, man wartet von Sonnenaufgang bis zu dem Punkt wo der Mond fast am Himmel steht und keiner beißt an und du immerwieder von hohen Wellen durchnässt wirst."

    Mordry holte wieder tief Luft:,, Diese Angel ist ein Vermächtnis meines Lehrers, der 2 Jahre vor der Evakuirung von Khorinis verstarb. Seitdem habe ich dieser Angel mein Leben zu verdanken."

    Dem Fischer erschien das ein seltsames Gefühl in ihm hochkam, doch wartete er erstmal auf die Antwort Nigels.

  19. Beiträge anzeigen #19
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    östlich Faring

    » Es ist gefährlich, durchaus. Aber wenn wir jetzt unvorsichtiger werden, dann ist das ebenso riskant, wie wenn wir hier rasten. Dort drüben ist ein kleines nicht einsehbares Gebiet. Lasst uns dort rasten. « schlug Nigel nach einer kleinen Diskussion mit Rethus vor und er bekam Zustimmung.
    So kämpften die vier sich durch dichtes Gebüsch und fanden einen kleinen Felsvorsprung vor.
    » Das hier war schon mal ein Lager, wir sollten vorher die nächste Umgebung überprüfen. «, stellte Nigel fest.
    Für eine Banditengruppe war es dort zu klein, ein Lagerplatz für Orks machte so nah an Faring keinen Sinn. Entweder waren es diese kleinen grünen Goblins oder Waldläufer. Von Waldläufern in dieser Gegend wusste der frührere Sildner nichts und ein verlassenes Goblinlager machte auch keinen Sinn.
    Mordry blieb an der Stelle und die anderen drei untersuchten die Lage unmittelbar an dem potenziellen Lager. Da sie aber nichts fanden, erklärte Rethus die Lage für rein und man richtete sich ein.
    Nigel sammelte schnell ein wenig Feuerholz, da er sich nicht großartig einrichten musste. Er würde auch auf einem Baum schlafen.
    Als er mit einigen Ästen im Arm zurückkam, saßen die anderen drei schon auf ihren Matten.
    » Wir sollten nicht zu laut sein, aber das Aufstellen einer Wache ist unnötig...Dann auf einen schönen Abend und einer erfolgreichen Reise.« sagte der Heimatlose und ließ das Holz fallen.

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    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Du bist der Erste, der mich das fragt“, erwiederte Bardasch, sich noch einmal halbwegs unauffällig nach den Wachen umschauend, ehe er sein Augenmerk auf Ulrich lenkte. Es war dunkel und er konnte nicht auf den ersten Blick die Gesichtszüge des Anderen ausmachen, aber das helle Funkeln in Ulrichs Augen war deutlich zu erkennen.
    Keine Ahnung, warum dem Ergrauten das in den Sinn kam. Vermutlich berufsbedingt, denn ein Mann seines Schlages versuchte zu jeder Möglichkeit so unauffällig wie möglich zu sein und so kniff er die Augen zusammen, wärend sein Blick kurz über die Umgebung schweifte und seine Ohren lauschten. Stille.
    Dann wandte er sich erneut dem Freund zu.

    „Noch kann ich, aber es wird halt auf die Art und Weise dauern. Für gewöhnlich laufe ich nicht zu fuß, aber ich wollte yinne das Pferd nicht entreißen, wo sie gerade auf ihm lernt. Es bedeutet ihr viel und ich sehe, wie sehr sie neuen Mut daraus schöpft. Das kann ich ihr nicht nehmen und will ich auch nicht.
    Und wenn ich mich recht entsinne, würdest Du eh nur neben mir als Reitenden herlaufen. Wolltest doch schon damals nicht mit aufsitzen, oder?“, jetzt war es Bardasch, der taxierte.
    „Oder hat sich daran etwas geändert?“.

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