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    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline

    Ishtar

    Wie ein Schatten von der Sonne verdrängt wurde, wich der Assassine dem wandernden Licht aus und zog sich die Kapuze seines Mantels tiefer ins Gesicht. Nicht mehr lange, und die Sonne hätte auch den Rest der Gasse ausgeleuchtet. Es wurde Zeit, dass seine Verfolger verschwanden. Und sie taten es besser jetzt. Wollten sie auch nach diesem Tag weiterleben, wäre es besser für sie, wenn sie ihn vergaßen und sich in ihren Alltag zurückzogen.

    Mit leisen Atemzügen harrte er im Schatten und musterte die drei Männer, die den Eingang der Gasse versperrten. „Der Schatten wir ihn nicht mehr lange schützen.“, rief der Ältere von ihnen und schob langsam die in der Sonne blitzende Klinge zurück in die Scheide. „Wenn ihr euch so sicher seid, dass er noch hier ist, wird es Zeit, dass wir uns um ihn kümmern. Ansonsten sehe ich da nur eine leere Gasse und meine Zeit für eure Spinnereien ist mir zu schade.“, rief ein blondhaariger Jüngling und zuckte während seiner Ansprache immer wieder mit dem Schwert in die dunkle Ecke.

    „Sei ruhig, Halib! Najl wird schon recht haben. Sein Vater war Assassine, auch wenn er es nie so weit gebracht hat und sich nun mit dem dreckigen Pack herumschlagen muss!“, blaffte ein schwarzhaariger Mann mit kurzgeschorenem Bart und dunklen Augen, die immer wieder in die Schatten zuckten. Er würde einen guten Assassinen abgeben., dachte sich der in den Schatten verborgenen und ließ seine Hand zum Griff seines Schwertes wandern, als jener einen weiteren Schritt auf den Schatten zutrat. Wenn er nicht so dumm wäre..

    „Bleibt zurück, Fafir!“, zischte Najl und blickte dem schwarzhaarigen finster an, der sich mit einem hässlichen Lächeln zu dem Älteren umdrehte. „Halib hat recht. Wir sollten ihn da rausholen.“
    „Seid nicht dumm. Ein Assassinen weiß den Schatten ebenso gut wie sein Schwert zu nutzen.“
    „Drei gegen einen, er hat keine Chance.“
    „Ich sage nein.“
    „Und ich sage, dass ihr zu viel redet, alter Mann. Los jetzt.“, rief Fafir und blickte Halib an, der ohne zu zögern an seine Seite trat. „Bewegt euch, Najl!“
    Murrend trat auch der ältere Mann neben seinen Anführer und zog die eben erst verstaute Klinge wieder hervor.
    „Auf mein Kommando.“
    „Das ist Irrsinn.“
    „Jetzt!“, schrie Fafir und stupste den alten Najl an, dass dieser vor ihn trat und als erster in den sich plötzlich weitenden Schatten trat. Etwas Silbernes blitze in an dem finsteren Ort, an dem eigentlich die Sonne hätte hinreichen sollen. Ein Schrei war zu hören und im nächsten Moment wich Najl mit einer Wunde an der rechten Wange zurück.

    Halib trat in den Schatten und stieß wie wild geworden in die Dunkelheit hinein. Fafir trat an seiner Seite.
    Der Assassine wich den Stichen aus und gönnte sich ein amüsiertes Lächeln, als die beiden immer weiter in die Ecke schlichen. Sein Blick wand sich kurz zu dem alten Mann, der mit großen Augen in seine Richtung starrte.
    Er legte den Finger auf die Lippen und wollte mit langsamen Schritten an den alten Mann, von dem er dachte, dass er ebenso viel Humor wie er selbst besaß, vorbeigehen und fand sich im nächsten Moment seiner Klinge gegenüber. „Glaubt ihr, ihr habt eine Chance, selbst wenn ihr mich nun sehen könnt?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem finsteren Grinsen und hob seine Klinge ein Stück weit höher.
    „Zu dritt schon!“, hörte er eine Stimme von hinten und wusste, dass Fafir und Halib das Interesse an der imaginären Nadel im Heuhaufen verloren hatten.
    „Schade für euch!“, murmelte er und wand sich mit einer schnellen Drehung um. Seine Klinge schlug gegen die des blonden, ehe sein Körper sich in die Luft erhob.

    Eine Möwe kreischte in der Ferne, als sein vom Blut rot verfärbter Mantel sich über Fafir legte und sein Fuß unsanft den rollenden Kopf Halib aufhielt. „Der dunkle Herr hatte scheinbar Sehnsucht nach euch!“, sprach er mit einem finsteren Lächeln, das er ihnen zum Abschied ließ, und wandte sich um…


    Schweißgebadet öffnete Farel die Augen und blickte direkt in die durch das Fenster scheinende Sonne. Mit einem Ruck streifte er die dünne Decke von seinem Körper und erhob sich aus seinem Bett, um den hellen Licht zu entgehen. Seine Augen waren trocken und brannten, während sein Körper so nass war, als wäre er in ein Wasserloch gefallen. Seine Haare klebten ihm an der Stirn und seine Augen zuckten wild durch den Raum und suchten nach etwas, was sie nicht finden würden und doch zu gerne gefunden hätten.
    „Verflucht!“, stieß er aus. Mit einem Ruck fuhr seine Hand zur Stuhllehne und ließ den Stuhl mit einem weiteren Ruck gegen die Wand sausen. Mit einem dumpfen Klang landete dieser unversehrt auf den Boden und schien ihm ebenso wie der Tote entgegen zu lächeln, wie wenig fähig er war. „Aargh!“, ließ er dem ersten Fluch folgen und ballte seine Fäuste, mit denen er ungehalten dem Tisch drohte und sie doch im letzten Augenblick davon abhielt, dass Holz zu berühren…

  2. Beiträge anzeigen #322
    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    Gazin zog äußerlich ruhig und innerlich angespannt an dem metallenen Mundstück der Wasserpfeife und ließ den weißen Qualm aus seiner Nase treten. Seine Augen ruhten auf den brennenden Kohlen, während seiner Aufmerksamkeit noch dem galt, was nur seine Augenwinkel wahrnehmen konnten. Die Straße blieb leer.

    Mit finsterem Blick reichte Gazin dem Sklaven den Schlauch und erhob sich von seinem Platz am Boden. Es war der Tag vor dem Tag an dem das große Ereignis stattfinden soll. Der Abend für die letzten Vorbereitungen, dass der Auszug am morgigen Tag ebenso glorreich sein würde, wie die Rückkehr des neuen Helden nach seinem Sieg.
    Mürrisch verzog der Schwertmeister den Mund und hielt sich zurück, ehe er auf die Straße spuckte. Farel konnte nur als Held zurückkehren, oder er vermasselte es, wie einer jene dämlichen Idioten, denen er einst gedroht hatte, sie den Schakalen in der Wüste zum Fraße vorzuwerfen, sollten sie nicht anfangen, ihre Albernheiten zu lassen.

    Mit einem lauten Pochen schlug er gegen die Tür und trat in den kleinen Raum, in dem Farel zusammengesunken vor dem Bett saß und mit leerem Blick auf den Boden starrte, als wäre ihm zuvor der dunkle Gott höchst selbst erschienen und hätte ihm offenbart, dass er seiner Gunst nicht wert sei.
    Der Blick des Assassinen wurde noch dunkler. Dies war alleine seine Aufgabe und niemand, nicht einmal ein Gott würde sie ihm streitig machen, wenn die Zeit gekommen war.

    „Was ist los? Willst du hier Wurzeln schlagen oder erhebst du dich bald mal, um den letzten Abend zu begehen?“, schnauzte der Schwarzhaarige und blickte von oben auf den Kauernden herab, der nicht einmal den Blick zu seinem Meister hob. „Hörst du schlecht oder hast du schon wieder vergessen, wie man sich gegenüber seinem Lehrer zu verhalten hat?“

  3. Beiträge anzeigen #323
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Farel starrte auf den Boden und unterbrach jenes Starren auch nicht, als das Schweigen statt der harschen Worte Gazins den Raum füllte und ihm die Luft zum Atmen raubte. Hinter der Leere seiner Augen verbarg sich die Frage nach dem Sinn seines Strebens in dieser Stadt, wenn alles was er war bloß eine Erfindung derjenigen war, die sich hier um ihn kümmerten. Wer war er gewesen, dass er immer wieder von Schlachten träumte, in denen seine Klinge unter der dicken Kruste aus getrocknetem Blut kaum noch zu erkennen war? Wie ein Berserker im Blutrausch zog er eine Schneise in die Reihen derjenigen, die es wagten, sich ihm entgegen zu stellen. Egal, mit welchen Motiven, egal, ob es einen anderen Weg gegeben haben könnte.
    War er so wenig menschlich und konnte doch so viele Zweifel in sich tragen?

    Sein Blick hob sich zu dem Schwertmeister und nahm nur langsam durch den dichten Nebel hindurch die Gestalt Gazins war, als sein Mund die Frage formte, von der er wusste, dass sie ihm die Antwort verwehrt blieb. „Wer bin ich?“, sprach er mit schwacher Stimme und schloss den Mund wieder. Nur langsam wurde sein Blick fester und zwang sein Gegenüber in die Position, die er ihm angedacht hatte.
    „Was soll der Scheiß? Hast du zu viel Sumpfkraut in den letzten Kopf gemischt oder haben sie dir ins Essen geschissen?“, war seine einfache und wenig zufriedenstellende Antwort, die mit dem bekannten Spott im Widerspruch zu seinem finsteren Blick über die Lippen drang.

    „Es ist wichtig! Wie kann ich für Zuben kämpfen, wenn ich nicht einmal weiß, wer ich bin? Du musst es wissen! Du kennst mich, wie du es selbst gesagt hast! Wie soll ich ohne dessen…“, flüsterte er und brach den letzten Satz ab, als Gazins wütender Blick ihn traf und er den Schmerz seines Trittes in den Rippen spürte. Sein Körper wollte sich zusammenkrümmen, während sein Geist sich weigerte und gewann.

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    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    Mit wenig Freude sah Gazin zu, dass Farel nicht einmal zuckte, als er ihn mit dem Fuß getroffen hatte. Es fiel ihm schwer, ihn nicht auch noch die Faust ins Gesicht zu schlagen, ihn auf die Füße zu reißen und gegen die Wand zu schleudern, dass er wieder zur Besinnung kam.
    „Reiß dich zusammen, Mann! Wer bin ich? Ein tratschendes altes Weib, das dir am Abend alte Geschichten vorliest? Wir sind jetzt und das, was du warst, warst du, während du nun zu dem werden kannst, was du sein wirst. Hast du ein Problem mit Zuben? Missfällt dir Beliar? Sag es nur, sprich dich aus! Hier sind genug Klingen, die sich nur allzu gerne in deinen Hals bohren wollen, wenn du sie nur laut genug rufst!“, schrie er ihn und packte ihn unter den Armen, „Wüsste ich es nicht besser, würde ich dich zu den jammernden Nomaden schicken. Der letzte, den wir gefangen haben, hat genauso wie du gewimmert. Wo war das all die Zeit, in der du zu meinen Übungen gekommen bist, in der wir Abend am Feuer saßen und den Schnaps gehoben haben? Hätte ich gewusst, dass du so ein Weib bist, hätte ich Braga selbst heimgesucht.“

    Nun warf er den anderen Mann doch noch wütend gegen die Wand und hob drohend die Faust. „Du wirst dich jetzt zusammenreißen und deiner Aufgabe nachkommen, ehe nicht nur ich dich den Schakalen zum Fraße vorwerfe. Jeder der oberen wird ein Stück von dir höchst selbst an sie verfüttern wollen. Wage es nicht, ihren Unmut und schon gar nicht den Zubens auf dich zu ziehen!“

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    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Gerade noch mit leerem Blick wandelnd, wandelte sich dieser nun zu einem erschrockenen, der so gleich die Wut spiegelte, die Gazin in den Raum entließ. Farel schlug die fuchtelnde Hand des Schwertmeisters zur Seite und trat einen Schritt auf den Assassinen zu, während sich sein Blick ein Stück weit hob und ein arrogantes Grinsen sein Gesicht zierte, „An meinem Glauben brauchst du nicht zu zweifeln, weder an meinen Fähigkeiten noch an meinem Willen, meine Aufgabe, die sich selbst angenommen habe, zu erfüllen. Ich hätte sie vor Zuben ausschlagen können, weil er mich nicht haben wollte, weil er mich als Abschaum sah, der seinen guten Boden beschmutzte. Nur ein Wort von mir und alles wäre in sich zusammengebrochen. Doch ich widerstand dem Drang trotz meines Unwissens, widerstand allen Einflüssen, die mich zu einer Weigerung drängen wollten.
    Doch hier und jetzt zweifel ich an der Kraft, das Ziel erreichen zu können, so, dass es nicht nur mir gefällt. Ich sehe diese Gemeinschaft und doch weiß ich nicht, ob es meine Gemeinschaft ist. War ich wirklich zuvor ein Assassine Zubens oder ist meine Vergangenheit deswegen ein geschlossenes Buch, da ich der wimmernde letzte Nomade war, den ihr gebrochen habt?“, Farel verzog angewidert den Mund und spuckte Gazin vor die Füße. „Ach zu Innos mit meiner Feigheit. Doch sollte ich mich wirklich dereinst erinnern, achte besser darauf, dass du deinen Rücken deckst, sollte ich dich als Feind erkennen, weil du mir kein guter Freund geworden bist.“

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    Waldläufer Avatar von Assassinen Zubens
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    Assassinen Zubens ist offline
    Ein finsteres Lachen drang aus dem Mund des Schwertmeisters, als er mit der flachen Hand sachte gegen die Wange seines Gegenübers schlug. „Du bist ja doch ein guter Junge und ich zweifel nicht an deinen Worten. Doch ich fürchte den Tag nicht, an dem du deine Erinnerungen wiedererlangst. Vielleicht sind sie gar deine Belohnung für die Mühen, die du in Braga haben wirst.“, lachte Gazin Farel an und tätschelte ein letztes Mal seine Wange, ehe er die Hand wieder sinken ließ und sein Blick sich erneut verfinsterte.
    „Und nun zieh dich an. Zuben erwartet uns zum letzten Mahl vor deiner Reise.“, fügte er hinzu und wandte sich um, um mit schnellen Schritten den kleinen Raum zu verlassen.

    Die Kühle der Nacht umfing ihn und fuhr ihm in die Glieder. Sie erzählte wie jede Nacht nur wenig von der Wärme des Tages und forderte, dass man sie als einzige Herrscherin der Wüste anerkannte, wo sie unter den Blicken des dunklen Herrscher hervorgebracht worden war, um dieses Land zur Hälfte zu regieren.
    Ja, Innos und Beliar bekämpften sich hier nicht nur im Menschen sondern auch in der Natur. Doch während die Natur jeden Tag den Gott des Feuers gewinnen ließ, blieb die Herrschaft Beliars durch die Menschheit von Bestand.

    Mit schlurfendem Gang und gesenktem Kopf erreichte Gazin den Eingang zur Festung des Löwen der Wüste, als er eine kurze Berührung auf seiner Schulter spürte. Er drehte sich um und blickte in die grauen Augen Farels. „Wenigstens hast du dich beeilt!“, murrte der Assassine leise und musterte seinen Schüler kurz, „Gut, so kannst du Zuben unter die Augen treten. Vergiss nicht. Gleich wie an deinem ersten Abend redest du nur, wenn du gefragt wirst. Nicht nur bei Zuben, sondern bei jedem Assassinen der hier heute im Rang über dir ist.“

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    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Farel blickte seinen Lehrmeister einen Moment stumm an und nickte dann wissend. „Ja doch, ich weiß, dass Zuben seine Hierarchie nicht gefährdet sehen will und weiß auch, dass ihr drei mit dem gleichen Respekt wie immer vor ihm euch zusammenraufen werdet, als seid ihr Brüder. Ich frage mich allerdings auch, wann der Schwarzmagier merken wird, dass eine Führung so nicht funktionieren kann.“, antwortete der Braunhaarige leise und ließ seinen Blick zwischendurch zu den Wachen zucken, die regungslos in die Nacht blicken und scheinbar keine Notiz von ihnen nahmen.

    „Gar nicht, wenn es nach mir geht!“, zischte Gazin drohend, „Ich kann nichts dafür, dass sich der Hund Aasin wie ein dummer Bauer aufführt!“, fügte er mit einem Grinsen hinzu und wandte sich um. Schnell griff Farel ein weiteres Mal nach der Schulter seines Lehrers und schaffte es, dessen Blick wieder zu ihm zu wenden.
    „Gazin, es…“, Farel räusperte sich verlegen, „es tut mir leid wegen dem, was ich gesagt habe.“, sprach er leise und hielt den Blick vor dem Schwertmeister gesenkt, der nur ein kurzes Lachen für ihn übrig hatte, ehe seine Hand auf die Schulter des Braunhaarige klopfte.

    „Schon gut!“, erwiderte er knapp, „Und jetzt mach dir mal nicht in die Hose, sondern komm mit. Ich will den Löwen nicht warten lassen, wenn er Hunger hat!“
    Farel nickte stumm und folgte dem Assassinen durch das schwarze Tor mit den goldenen Ornamenten in die Festung des Herrschers über Varant. Leise Musik erklang aus der Ferne und verführte die Ohren, ihnen zu lauschen, als die Blicke von dem rauschenden Gold, was die sich lichtenden Vorhänge enthüllten, gefangen wurden.

    Goldene Tische standen auf dem Boden und wurden von roten Kissen umsäumt. In einem Pool in der Mitte des Raumes rekelten sich nackte Frauen und begrüßten jeden Blick der anwesenden Männer mit einem schüchternen, lockenden Lächeln, dass alles zu versprechen schien.
    Die Quelle der Musik war nicht auszumachen, doch die Augen fanden nur allzu schnell die schwingenden Kurven der restlichen Frauen, die sich leicht bekleidet zum Takt der Musik bewegten.

    Zuben saß von zwei Frauen umsäumt an dem größten Tisch und hob bei ihrem Eintreten seinen Pokal. „Ah, Gazin und sein Schüler der mir mein Braga zurückbringen soll. Kommt und setzt euch an meinen Tisch. Meine Sklavinnen werden euch alles bringen, was ihr verlangt. Manche gar alles tun, was ihr fordert, doch nicht jeder ist es erlaubt. Also bleibt wachsam!“, begrüßte der Schwarzmagier seine Diener mit einem nicht deutbaren Grinsen und wies auf die freien Plätze an seiner Tafel.
    Farel und Gazin gehorchte und ließen sich neben Rashma und gegenüber von Aasim nieder, während sie dem Löwen dankbar zunickten.
    „Wunderbar. Ich bin von dem Erfolg eurer Mission überzeugt. Rashma berichtete mir bereits, dass alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Die letzten Botschafter mit Befehlen für die Männer in Mora Sul wurden entsandt und die ersten Boten brachten bereits Nachricht, dass auch in Mora Sul alles bis zu eurer Ankunft zu meiner Zufriedenheit erbracht worden sein wird. Möge Beliar euch gnädig sein. Und nun trinkt und esst!“, sprach Zuben mit lauter Stimme und wartete nicht auf das Nicken Farels oder Gazins, ehe er sich den von seinen Damen angebotenen Speisen widmete.

    Farel griff zu dem Weinpokal und nahm einen tiefen Schluck, während sein Blick über die Speisen wanderte. „Woah. So viel hatte er beim letzten Mal hier nicht stehen!“, murmelte er leise und ließ seinen Blick schnell zwischen dem Speisen und seinem Lehrmeister zucken. „Ich merke erst jetzt, wie viel Hunger ich habe.“
    „Dann iss. Er hat sie sicher nicht zur Zierde auftragen lassen. Und trink, weil er sehen will, dass du mit ihm feierst.“, flüsterte Gazin leise und griff seinerseits nach dem Weinpokal und dem Schenkel und einem Stück Fleisch. Auch Farel griff zu und schon bald verschwamm der Abend zwischen immer neuen Speisen, strömendem Wein und dem Lächeln der ein oder anderen Frau, deren Finger kreisend seine Brust entlang fuhren und ein schüchternes Kichern bei jeder Berührung seiner Hände entließen…

  8. Beiträge anzeigen #328
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    Lago

    Den ganzen Tag waren die vier Gefährten in dem kleinen Varanter Fischerdorf. Es war ein nettes kleines Örtchen, wo große Grünfelle herumlungerten. Dies ergab ein äußerst groteskes Bild.
    Am Ende des kleinen Dorfes war der dementsprechend kleine Hafen, wo nur kleine Fischerboote oder etwas größere Kähne lagen.
    Eigentlich bräuchten sie ja nur ein kleines Boot, steuern könnte Nigel die Gruppe. Wobei es dann ziemlich gefährlich war, denn der ehemalige Fischer war schon lang nicht mehr auf dem Wasser gewesen und es war doch eine weite Strecke, der Meerbusen.
    Als letzte Alternative war die Idee aber zu gebrauchen. Und es schien, als ob er sie wahr machen musste. Es ließ sich einfach kein Fischer, einfach niemand finden, der sie hinüber schiffen wollte.
    » Hey, Rethus. Kannst du schwimmen? « lockerte Nigel schließlich die Stimmung auf. Doch der Gardist hatte nur ein müdes Lächeln übrig.
    Plötzlich ertönte hinter ihnen eine tiefe brummige Stimme.
    'Hey, ihr da! Was sucht ihr hier, wer seid ihr?'
    Nigel wusste, was da hinter ihm stand.
    Seufzend drehte er sich um und blickte tatsächlich in eine hässliche Orkvisage.
    Er schien nicht viel sagen zu haben, denn sonst wäre er nicht in Lago. Und genau darüber schien er sehr frustriert zu sein, ansonsten hätte er die vier in Ruhe gelassen.
    » Wir suchen ein Fährmann nach Kap Dun, Kleiner. Und wer wir sind? Frag' mal in Faring nach uns...«, log Nigel, um den Ork Angst einzujagen. Dies klappte bei solchen Typen immer recht einfach.
    'Ich glaub auch, Morra. Pass auf, Freundchen. ich kann auch anders' brummte er.
    So einfach war es dann doch nicht. Nigel konnte sich bei dem Spruch des Orks kaum ein Grinsen verkneifen.
    » Das kann ich mir vorstellen, Herr Ork. Was ist ihre Aufgabe hier? «, fragte Nigel mit möglichst unschuldiger Stimme.
    'Ich bin der... MOMENT MAL, Bürschen!! Wer glaubst du eigentlich wer Du bist'
    » Frag mal Kan. Wir sind im Auftrag der Orks unterwegs und müssen dringend nach Kap Dun! «
    Man sah richtig, wie der Orkkopf arbeitete.
    'Kommt mal mit. Alle! ' brummte die stiefe Stimme schließlich.
    ....Mist.....

  9. Beiträge anzeigen #329
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Lago

    Der Groll über den Händler hatte sich in dem Glatzkopf bereits gelegt. Anstelle dessen legte sich nun ein anderer auf. Nigel hatte den einen Ork in Lago etwas unterschätzt. Zuerst sagte er zu Rethus, dass die Orks in Lago lockerer waren als die Orks in den Städten Myrtanas. Dem schien nicht so gewesen zu sein. Denn nach ein paar vorlauten Sätzen, wies das Grünfell sie an, ihm zu folgen.
    Na schön, das hatten sie ja hervorragend hinbekommen. Jetzt bekamen sie noch Stress von so einem bekloppten Lagoraner. Darauf hatte der Gardist keinen bock.
    „Hey, Weichbirne“, erhob nun Rethus das Wort.
    „Redest du mit mir?“ Der Ork drehte sich mit bösartiger Geste um.
    „Wieso fühlst du dich angesprochen?“
    „Morra, jetzt halt dein verdammtes Maul. Statt dich zum Anführer zu bringen, könnte ich dich auch auf der Stelle den Kopf abschlagen.“ Er ruderte drohend mit dem rechten Arm.
    Rethus ließ sich davon nicht beirren und sagte: „Du hast Dreck auf deiner Rüstung.“
    „Wo?“ Sogleich schaute der Grünling zu seiner Brust hinab.
    „Und zack!“ Rethus nutzte diese Gelegenheit, um dem Ork mit voller Wucht einen Unterkieferschlag zu verpassen. Ein Knacken bedeutete ihm, dass der Unterkiefer durch war.
    „Morra! Dafür zahlst du!“
    Plötzlich standen schon fünf weitere Orks mit ihren Waffen bereit.
    „Ich glaube, die lassen sich nicht mehr verarschen. Hauen wir ab.“

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #330
    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Einen letzten, prüfenden Blick auf die Karte werfend, dann verließ Saiya endgültig Taklars Lager. Die Wachen blickten ihr zwar misstrauisch hinterher, kannten sie sie noch nicht wirklich lange und konnten sich nicht sicher sein, dass sie den Standort des Lagers nicht verraten würde, doch hatte Taklar es ihr gestattet, und somit spielte es keine Rolle mehr, was die anderen dachten, duldete der Oberste keine Widersprüche.

    Nachdem sich die junge Diebin davon überzeugt hatte, dass ihr Bein nicht mehr so stark schmerzte, dass sie problemlos reisen konnte, hatte sie sich noch von Taklar verabschiedet, und auf den Nachmittag gewartet, um der unerträglichen Hitze teilweise entgehen zu können.

    Viel Gepäck hatte Saiya ja nicht bei sich - lediglich ihre Karte, den Kompass, den frisch gefüllten Trinkschlauch, ein verrostetes Messer und die alte Maske vom Ball im Kastell - weshalb sie auch schnell vorankam.

    Die Ruinenfelder südlich Bragas hatte sie schnell in Richtung Osten verlassen, war ihr nächstes Ziel Bakaresh, um von dort mit dem Schiff nach Norden zu kommen. Ob es in Nordmar eine Anlegestelle gab,wusste sie nicht. Zur Not würde sie halt nur bis Vengard fahren, um von dort aus weiter in den Norden reisen zu können.
    Sie legte ein schnelles Tempo an den Tag, denn sie wusste, wie kalt und unfreundlich die Nächte in der Wüste werden konnten, und sie hatte vor, Bakaresh noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Kämpfer Avatar von Abtrünnige Nomaden
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    Abtrünnige Nomaden ist offline

    Ali und Hassan (Abtrünnige unter Taklar) - Ruinenfelder Bragas

    „Verdammt“, stöhnte Hassan, sich den Schweiß aus dem Gesicht wischend, doch es schien vergebens. Je mehr er strich, umso mehr schien von dem ekligen Nass nachzuquellen. Sein Herz pochte in schnellen Schlägen und schon bald schien es ob eines unguten Gefühls sich zu überschlagen.
    Er und Ali waren dazu abgestellt worden, den Süden im Auge zu behalten und nun mußte er mit panischen Gedanken fest stellen, daß nicht nur er geschlafen hatte, sondern auch der Mann an seiner Seite. Aufkommende Wut wollte den Mann dazu bringen, dem Anderen kräftig in die Seite zu stoßen, als seine Mimik erstarrte und seine Ohren sich spitzten. Statt also den Anderen augenblicklich zu wecken, erhob er sich mit weichen Knien aus seiner halb liegenden Haltung. Die Hände suchten Halt an dem heißen Stein, bis es ihm gelang, von den Ruinen verdeckt, die Umgebung in Augenschein zu nehmen.
    Geräusche hatten sich in einer Schrecksekunde in sein Gehirn gerammelt und bei ihm den Wunsch aufkommen lassen, daß es lediglich der Wind war, der seinen Sinnen einen Streich spielen würden, doch die Realität sah leider anders aus. In nicht weiter Entfernung näherten sich etliche Menschen und Kamele, die das Lager der Abtrünnigen in kurzer Zeit erreichen konnten, wenn Adanos ihnen denn das Glück gewährte, auf ihre Fährte zu kommen. Sie waren schon viel zu nahe unentdeckt herran gekommen, daß in Hassan die Frage aufkam, ob es ihnen gelingen würde, die Männer nun noch zu warnen.
    Langsam sank der Mann hinter die schützende Mauer zurück, wo der den Gefährten nun mit zu gehaltenem Mund weckte.

    „Psst. Leise“, flüsterte er und teilte ihm das Gesehene in wenigen Worten mit, daß man im Gesicht des Anderen aufkommende Unruhe sehen konnte.
    „Was nun?“, war die leise Frage, auf die hin Hassan seine Hand wieder vom Mund des Gefährten nahm. Beide blickten sich an, keiner sagte etwas, doch beide Augenpaare verhießen Verrat an dem Anführer. Beide schienen sich wortlos darüber einig zu sein, daß jede Hilfe zu spät kam und sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen würden, wenn sie jetzt ihren Standpunkt in entsprechende Richtung verließen und dennoch kam aus einem der beiden Münder der Ausruf, sich sofort in Bewegung zu setzen und Meldung zu machen.
    Von Hast gepackt und von Panik verblödet, krochen die beiden Männer davon, in der Hoffnung, daß eigene Leben in diesen Sekunden nicht lassen zu müssen. Gegen die nahende, starke Gruppe konnten sie sich nicht behaupten.

    Bardasch

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #332
    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline

    Ruinenfelder Bragas

    Es schien fast wie eine unendliche Reise, auf der er sich inzwischen befand, vielmehr war es allerdings nur ein Hin- und Herreisen zwischen zwei Orten. So schnell er nach Al Shedim gekommen war, so schnell hatte er es auch wieder verlassen müssen. Nicht unfreiwillig. Er war Pakwans Willen gefolgt und in den unbewohnten Ruinen der Tempelstadt aufgetaucht. Nicht lange, bis weitere Männer hinzukamen, irgendwann auch jemand, der wusste, warum sie alle dort waren, der sie lenkte und von da an leitete. Sie zogen im Auftrag der Nomadenobersten los, um das zu strafen, was in Al Aristo geschehen war. Dieser offene Angriff der Abtrünnigen hatte das Fass zum Überlaufen gebracht hieß es, nun würde man ohne Scheu zurückschlagen. Werkzeug dieses Entschlusses waren jene Männer, die sich daraufhin in den Ruinen zusammenfanden. Auserwählt und von den Obersten gebilligt, möglicherweise gleichzeitig die einzige und letzte Chance Al Shedims, endlich Ruhe zu finden, definitiv aber dazu bestimmt, ein Massaker zu ahnden.
    Wieder einmal musste dabei Frieden durch Krieg erzwungen werden, für den Assassinenjäger aufgrund der Taten gerechtfertigt, in den Augen einiger Wassermagier aber garantiert der falsche Weg. Sie hatten in dieser Hinsicht aber nicht die nötige Entscheidungsgewalt, sodass der Entschluss der Nomadenobersten ausgeführt wurde und die knapp dreißig Mann starke Truppe in Begleitung mehrerer Lasttiere aufbrach. Ihr Ziel sollte nördlich Al Aristos liegen, dort, wohin die Täter den wenigen Zeugenaussagen nach verschwunden waren. Berge lagen dort, genau wie jener Ort, der das Schicksal Lobedans erst vor kurzem gekreuzt hatte: Braga. Umgeben von etlichen Ruinen bot die Gegend ein hervorragendes Versteck für Räuber. Wozu er diese abtrünnigen Nomaden ohne weiteres hinzuzählte, ein gottloses Pack, das schier nicht mehr, als den eigenen Wohlstand im Kopf zu haben schien.
    Jedoch waren dies Vorurteile. Niemand unter ihnen wusste, wie sie wirklich lebten. Möglicherweise mochten sie eine Kultur haben, Organisationsstrukturen oder ähnliches kannte keiner, nicht einmal ihr genauer Aufenthaltsort war gewiss. Sie waren einfach losgezogen, blind ins Verderben, spekulierte einer unter ihnen, wurde jedoch direkt von seinen Gedanken abgebracht. Schließlich gab es mehrere unter ihnen, die einen Erfolg nicht anzweifelten. Sie zählten etwas auf das eigene Können, sahen Unüberwindbarkeit in ihrer Vereinigung und lechzten nach dem Kampf. Er dachte nicht ganz so extrem, hoffte aber auf einen deutlichen Erfolg. An eine Niederlage glaubte Lobedan jedenfalls keineswegs. Entsprechend die Moral der gesamten Gruppe.
    Plötzliche Unruhe kam in den vorderen Reihen auf, jemand meinte, Bewegungen in dem vor ihnen liegenden Ruinenteil erblickt zu haben. "Ein wildes Tier!", rief jemand, wurde aber direkt überstimmt. "Wir sehen dort nach.", bekräftigte Josh, ein erfahrener Nomade, seit ihrem Aufbruch mehr oder weniger ihr Anführer. Dennoch mahnte er Vorsicht, plädierte darauf, dass eine Gruppe ihrer Größenordnung sich nicht unsichtbar bewegen konnte. Sie gewährten genügend Zeit, einen Hinterhalt oder dergleichen vorzubereiten. Sie würden jedoch zusammenbleiben, die Masse konnte abschreckende Wirkung zeigen, zugleich gegenseitigen Schutz gewähren. Er sah keine Gefahr darin, die beobachtete Stelle aufzusuchen und möglichen Spuren zufolgen.

  13. Beiträge anzeigen #333
    Kämpfer Avatar von Abtrünnige Nomaden
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    Abtrünnige Nomaden ist offline

    Ali und Hassan (Abtrünnige unter Taklar) - Ruinenfelder Bragas

    Ein wildes Tier?

    Hassan hatte die Stimme genau vernommen und wußte nun einmal mehr um die Nähe, die zu den Verfolgern bestand. Er zweifelte nicht mehr einen Moment daran, daß sie damit gemeint waren und das ihre versucht unterkannte Flucht gescheitert war. Selbst wenn sie bisher noch halbwegs unerkannt blieben, wäre es damit in Kürze vorbei und die Überlegung nahe, nichts mehr auf ein Versteckspiel zu geben und stattdessen dafür zu sorgen, die Anderen möglichst schnell zu erreichen.
    Und trotzdem blieben die beiden Abtrünnigen vorsichtig, konnte ein Satz Pfeile nicht nur das Vorhaben sondern auch ihr Leben beenden. So gut es ging, blieben sie in Deckung und nutzen jeden zerfallenen Stein, um sich vor den Blicken der herran Nahenden zu schützen, doch der vorraus schauende Blick der beiden Banditen, die sonst mit der Versorgung der Kamele beauftragt waren, verhieß nichts Gutes. Dort wo sie waren, bildeten die Mauern ein undurchsichtiges Labyrint, doch dort, wo sie hin mussten, klaffte eine große Schneise inmitten der Ruinenfelder.

    „Renn!“, zischte Hassan dem Anderen zu und preschte los, in der Hoffung, in dem gegenüber liegenden Ruinenfeld wieder untertauchen zu können, doch dann entschied er sich für den direkten, kürzeren Weg entlang der frei liegenden Mauer, die sie zwar schneller, aber auch auffälliger zum Lager bringen würde.

    Bardasch

  14. Beiträge anzeigen #334
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Schon seit raumer Zeit lag der Schatten Beliars über dem Land Adanos'. Man konnte die Scheibe des dritten Gottes nicht mehr mit dem bloßem Auge erblicken, doch war noch rote Farben am Himmel zu sehen. Deutlich erkennbar war auch, dass keine Wolken mehr am Himmel waren, was friedliches Wetter bedeutete. Die drei Nomaden und der Wassernovize waren nun schon sehr weit gekommen. Der Zusammenhalt unter ihnen wurde von Tag zu Tag größer. Meistens war es Paulir, der anderen seine Hilfe anbot. Erst gestern half er Vainguard seinen Bogen fertig zu stellen, was dem verhüllten nicht entging.

    So marschierten sie nun mit einer Fackel in Crock's Hand quer durch alle Sandünen, welche sich auch rasch den harten, stampfenden Schritten der Reisegruppe beugten. Es war auch nicht wurderlich, dass so manch interessante Gespräche entstanden. Was dem Ruinenwächter sofort seit Anbeginn des Abenteuers verwunderte, war die Tatsache, dass Vainguard ein wenig Ich-bezogen war. Ihm kam dies nicht gut, also war er immer ein bisschen unfreundlicher zu ihm. Warum sollte man denn auch bitte freundlicher auf selbstnützige Menschen reagieren?

    Schwer erschöpft von dem langen Fußmarsch bat Xatras schon das erste Mal um Wasser. Es war ja immerhin noch genug da. >>Hey Crock! Wie lang ist es noch zur Oase?<<, fragte Vainguard schon ungeduldig.
    >>Wir sind gleich da, jetzt frag nicht immer so viel! Das nervt mich!<<, wurde er schon wieder zynisch. Wohl wissend, dass es nur noch ein paar Fußschritte waren, ließ er sie im Glauben noch eine Ewigkeit gehen zu müssen.

    Vainguard

  15. Beiträge anzeigen #335
    Waldläufer Avatar von Mort
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    Mort ist offline

    Taklars Lager

    Zugegeben, fette Beute zu machen, ist wirklich reizend, aber gefährlich war die Nummer trotzdem gewesen, und das Gezicke von diesem Bardasch hat mir auch zu denken gegeben. Jetzt ist es jedenfalls ruhiger geworden und ich kann mir endlich wieder die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Es gibt genug zu rauchen, Alkohol fließt auch wieder und Taklar lässt mich in Ruhe, auch wenn seine Laune verständlicherweise zwischen beschissen und grottig schwankt. Heute liegt aber irgendwas in der Luft, das mich nicht so recht zur Ruhe kommen lassen will. Naja, vielleicht ist es auch nur Tevlons Mundgeruch, der mich so fertig macht.


    "Wie sieht's aus, Lust auf ein Spielchen?", fragte Mort in die Runde und schüttelte den Becher hin und her, in dem sich zwei aus Knochen geschnitzte Würfel befanden. Bayire antwortete prompt.
    "Halt die Klappe, Mort! Taklar hat mal wieder schlechte Laune, da kann er unser Gebrüll bestimmt nicht brauchen. Und ich bin auch nicht in der Stimmung, um mir dann sein Gebrüll anzutun..."
    Die Männer saßen im Kreis um einige Scheite, die schon einmal vorsorglich für ein nettes Feuerchen aufgestellt worden waren, das sie zu einem späteren Zeitpunkt entzünden wollten. Selbst wenn Taklar einmal mehr stinkig war, so wollten es doch wenigstens die anderen gemütlich haben.
    Die allgemeine Lage der Sippe war - gelinde gesagt - recht beschissen: die Abtrünnigen waren um einiges dezimiert worden, die Kampfkraft der Gruppe war auf ein Minimum reduziert und der Oberste traute niemandem mehr wirklich über den Weg. Und dennoch, gerade deswegen wollte Mort sich den Tag nicht durch ihren Sippenführer vermiesen lassen.

    Plötzlich jedoch kam Leben ins Lager. Mort war der erste, der sich erhob und auf die Hinzustoßenden zu schritt, als Ali und Hassan das Lager erreichten.
    "Hey, solltet ihr nicht auf euren Posten draußen sein?", fragte der Hüne, doch die beiden reagierten überhaupt nicht auf die Frage. Vollkommen außer Atem begannen sie zu berichten.
    "Eindringliche... ganz in der Nähe! Mehr als zwei Dutzend!"
    Ali führte den Bericht Hassans fort.
    "Sie sahen ziemlich schwer gerüstet aus. Die könnten uns jeden Moment erreichen!"
    Mort klappte sprichwörtlich die Kinnlade runter.
    "Scheiße..."
    Die anderen hatten bereits begonnen, auf die so plötzlich gekommene und brandgefährliche Situation zu reagieren. Einige stürmten in die Zelte, um sich zu bewaffnen, während einige andere denen bescheid gaben, die noch nicht erfahren hatten, was hier vor sich ging. Kurz darauf erschien Taklar vor seinem Zelt, dem das Wort 'Scheiße!' förmlich auf die Stirn gebrannt schien.
    "Dass sie das Lager entdecken, wird sich wohl nicht mehr vermeiden lassen. Sorgen wir wenigstens dafür, dass sie uns nicht auf offenem Feld mit ihrer Überzahl erwischen!"
    Geändert von Mort (05.06.2009 um 22:26 Uhr)

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline

    Ruinenfelder Bragas

    Die Spur erwies sich zugegebenermaßen als heiß, sehr heiß sogar, denn kaum waren sie richtig in dieses Labyrinth von Ruinen eingedrungen, waren zwei Männer wie aufgescheuchte Kleintiere fluchtartig von ihnen weggelaufen. Man unterließ es aber, Kopf und Kragen zu riskieren, um ihnen direkt zu folgen, die Spuren, die sie hinterließen, waren auch so deutlich genug.
    Allgemeine Kampfeslust machte sich kurz darauf breit, Waffen wurden gezogen, Rüstungen überprüft und Gürtel ein letztes Mal fester geschnallt, ehe man sich bereit fühlte, den entscheidenden Kampf antreten zu können. Unter den Männern fanden fast wettähnliche Debatten über die Anzahl von Räubern statt, einige beschlossen, dass derjenige von ihnen, der am Ende die meisten von Abtrünnigen zur Strecke gebracht haben würde, von jedem einen Schnaps ausgegeben bekommen würde. Lobedan hielt dies für etwas hochgegriffen und auch Josh schien diesen Übermut nicht gutzuheißen. Allerdings sprach er sich auch nicht offen dagegen aus, scheinbar genügte ihm die Motivation zum Kampf, damit ließen sich ohne Zweifel Siege erringen, vielleicht auch Wunder vollbringen. Dass die Vorsicht dabei möglicherweise nicht von jedem von ihnen im Vordergrund stand, würde ihnen allen hoffentlich nicht zum Verhängnis werden.
    "Es geht los!", rief jemand aus der ersten Reihe und zeigte dabei verheißungsvoll nach links, seine Klinge verlängerte dabei seinen Waffenarm, es war wie eine Herausforderung, die allerdings nicht angenommen wurde. Die beiden Männer standen unbeirrt zwischen einigen Mauerresten, ihre Waffen ruhten in ihren Händen. Eine verwirrende Szenerie, die jedoch aufgelöst wurde, als plötzlich jemand aus den hinteren Reihen aufschrie. Ein Blick zurück zeigte, dass er unerwartet von einem Angreifer aus dem Hinterhalt attackiert wurde, der Nomade ging jedoch nicht zu Boden, sondern rang nun mit dem Angreifer, bis sie beide in den staubigen Wüstenboden fielen und dort weitere Schläge austauschten.
    "Verteilen!", war die kurze Anweisungen Joshs, die jedoch direkt verstanden wurde. Auf dem Weg von Al Shedim aus hatten sie einige mögliche Taktiken durchgesprochen, um auf diverse Szenarien vorbereitet zu sein. Der Erfolg des Angriffs hatte die gesamte Zeit über oberste Priorität. Und deshalb stürzten sich nun immer mindestens drei nomadische Krieger in eine Richtung, um dem Gegner an keiner Stelle Überhand zu gewähren.
    Lobedan hatte einen weiteren Schwertkämpfer sowie einen mit einem Speer ausgerüsteten Krieger an seiner Seite, beide ihm namentlich unbekannt, jedoch wirkten sie relativ erfahren, wie alle von ihnen. Den Dreien gegenüber standen zwei Männer in dunklen Kluften, ihre Körpersprache wirkte nur bedingt überzeugend, sie hatten ihre Waffen aber gezogen und waren offenbar im Anmarsch gewesen, als die Drei vor ihnen auftauchten. Der Überraschungsmoment schien nun also in kleiner Form die Seite gewechselt zu haben.
    Einige Schreie drangen daraufhin aus dem Hintergrund, dort schienen erste offene Kämpfe zugange zu sein. Der Assassinenjäger hatte nun langsam ebenfalls genug vom Austausch anfeindender Gesten und wagte deshalb einen ersten Vorstoß, der im Schwertblock seines Gegenübers landete, der nachsetzende Schlag seines Gefährten verfehlte ihn daraufhin nur knapp.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    In den Ruinenfeldern Bragas suchte die Schar Krieger nach den Abtrünnigen oder zumindest nach einer Spur, wo sich ihr Aufenthaltsplatz befand. Wie immer schritt Arun an letzter Stelle, neben ihn auch ein eher schweigsamerer Geselle. Da kam plötzlich Bewegung in die Reihen, so zog auch der Turbanträger sein Schwert und blickte sich erwartungsvoll um. Keinen blassen Schimmer, was gleich passieren würde, griff er mit der anderen Hand nach einem seiner Wurfhölzer. Allmählich umfassten seine Finger das aufgewärmte, feine Holz, da hörte er einen Aufschrei neben sich. Der Nomade rangelte mit einem anderen Mann und kurzerhand lagen beide am Boden und schlugen aufeinander ein. Bevor der Hadschir jedoch nach weiteren Angreifern Ausschau halten konnte oder seinem Kameraden zu Hilfe eilen konnte, wurde er von einer Wucht zu Boden gerissen, die sich als Körper eines schwer gerüsteten Abtrünnigen handelte. Instinktiv verpasste er diesem einen Schlag, welcher das Kinn des Gegners traf. Doch auch Arun wurde nicht verschont, eine Fußsohle von einem anderen Abtrünnigen grub sich schmerzend in dessen Magengegend. Sofort packte der Vermummte das Bein und riss auch diesen in den Wüstensand. Aus der Hocke heraus rollte sich Arun weg von dem Haufen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Die Taktik ging auf, die Nomaden waren auch klar in der Überzahl, der Kampf würde zu ihrne Günsten enden, fragt sich nur, wie viele Leben sie einbüßen werden.
    Ein Abtrünniger stürmte auf den Hadschir zu, aber ein "Ligno" bremste dessen Sprint, letztenendes standen sich aber die beiden Männer doch gegenüber. Einen Moment verharrten die beiden in ihrer Ausgangsposition, keiner wagte den ersten Streich, doch irgendwann wurde es dem Turbanträger zu blöd und vollführte den ersten Schlag. Stahl traf auf Stahl, Muskeln wurden angespannt, die zwei Männer drückten mit aller Kraft gegeneinander. Arun stieß dann letztlich das gegnerische Schwert von sich und wagte einen Ausfallschritt, der Feind merkte diese aber sofort und handelte dementsprechend und trat in seine Richtung. Wieder traf der Fuß ihn, dieses Mal zwar nur am Oberschenkel, es schmerzte trotzdem. Wieder wirbelte "Damaya" durch die Luft, mehrere Angriffe trafen immer wieder die Klinge des Abtrünnigen, doch dem Hadschir gelang ein Treffer. Am linken Arm grub sich das Kurzschwert durch Stoff, Rüstung und Maut ins Fleisch. Fluchend sprang der Gegner zurück, Arun setzte erbarmungslos nach. Zwei Hiebe, dann ließ der Vermummte seine Faust vorschnellen, die Nase barst mit lautem Knacksen. Blutend taumelte sein Gegenüber zurück und ein Tritt Aruns sendete diesen wieder zu Boden, das Schwert entglitt diesem. Hämisch lachend ging der Schwertmeister auf ihn zu, wollte schon "Damaya" auf dessen Brust ansetzen, da riss der Feind einen Dolch aus seinem Gewand hervor und nach wenigen Augenblicken steckte jener im Oberschenkel Aruns. Zu geschockt, um Schmerzen zu empfinden schlug er nach dem Abtrünnigen, der allerdings schon wieder auf den Beinen stand und sein Schwert hoch erhoben hielt. Mit wahnsinniger Miene hieb der Turbanträger nur so auf seinen Gegner ein, welcher gekonnt dessen Angriffe parierte und selbst auch in die Offensive gehen konnte, dennoch nur kurz, dann drosch Arun wie im Rausch wieder auf ihn ein. Eine Finte, ein Rückhandhieb, den der Feind nur mit Mühe blockte, da stach der Hadschir kurzerhand nach vorne und traf den Körper des Abtrünnigen unter dem Brustkorb. Die Spitze ragte aus dem Rücken des Gegners, ungläubig betrachtete dieser das Schwert, anschließend kippte jener leblos in den Sand. Arun lachte...

  18. Beiträge anzeigen #338
    Waldläufer Avatar von Mort
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    Mort ist offline
    Hier ist die Kacke aber mächtig schnell mächtig stark am dampfen. Nach minimaler Vorbereitungsphase präsentiert uns Taklar einen Plan, der auf einen Hinterhalt abzielt. Wirklich begeistert bin ich davon nicht, aber immerhin bin ich dem Kerl unwichtig genug, um mich nicht in den wichtigeren Teil des Plans einzubeziehen. So kann ich in den Ruinen bleiben aus die Umgebung nutzen, um ein paar von den Kerlen nieder zu machen. Ob das bei der offensichtlichen Übermacht der Al Shedimer nun allzu viel bringen wird... naja, zumindest treten wir nicht ohne Paukenschlag ab


    "Ja leck mich doch, wo nehmen die so viele gut ausgerüstete Leute her?"
    Mort staunte nicht schlecht, als er den Tross durch die Gegend wandern sah, und war verblüfft, als er mit ansehen musste, wie die große Gruppe auf die Attacke aus dem Hinterhalt, die doch recht planlos wirkte, organisiert reagierte und sich in alle Richtungen verteilte, um die Ruinenfelder mit aller Kraft möglichst effektiv zu durchkämmen.
    Ganz in seiner Nähe hatte er eine der Dreiergruppe ausgemacht, die sich durch eine engere Gasse zwischen zwei hoch aufragenden Fassaden bewegten. Ein Speerkämpfer, ein Bogenschütze, ein Doppelschwertkämpfer - abgesehen von Letzterem waren die Jungs ziemlich leichte Beute in dieser Umgebung.

    "Komm, die holen wir uns", raunte er Rufete zu, der von der Idee nicht allzu begeistert schien. Dennoch willigt er ein. Der kräftige Kerl bewegte sich zu einer Stelle, von der aus er ohne vorher gesehen zu werden in die Gasse stürmen konnte, während Mort seine Massen von der erhöhten Position aus, die sie auf der schwer einsehbaren Plattform inmitten der Mauerreste inne hatten, über die Fassade schob und sich nun zwischen die Wände gestemmt knapp zwei Körperlängen über den Angreifern befand.
    Hmm, könnte ziemlich schmerzhaft werden.

    Die Kämpfer standen nun direkt unter ihm, und aus seiner Position konnte der Hüne sehen, wie Rufete in Position ging. Jetzt oder nie, sagte sich der Hüne und ließ los.
    Krachend landete er auf einem der Männer, der sofort zu Boden ging und reglos am Boden blieb. Rufete stürmte herbei und griff einen weiteren mit gezogener Klinge an, während der Fleischberg sich wieder aufrichtete, die Schmerzen von der Landung ignorierte und sich seinem Gegenüber zuwandte.
    Scheiße, nur den Bogenschützen erwischt!
    Rufete kämpfte gegen den Speerkämpfer, der die volle Wirkung seiner Waffe in diesem engen Gang nicht im Ansatz ausnutzen konnte. Mort jedoch sah sich einem böse drein blickenden, zwei große Säbel schwingenden Schwertkämpfer gegenüber, der nicht so aussah, als wollte er spielen.
    Dann wollen wir mal!

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    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    Josh - Ruinen Bragas

    Ein verdammt enger Kampf – im wahrsten Sinne des Wortes. Josh kämpfte an der Seite eines Mannes, dessen Name ihm nicht einmal bekannt war, doch er war scheinbar ein erfahrener Kämpfer, der mit zwei Waffen gegen seinen Gegner vorzugehen gedachte. Bei dem Abtrünnigen war keine Klinge oder Ähnliches zu erkennen, doch die Masse, die der Kerl aufwies, war schon beunruhigend genug. Nur Sekunden vorher war er wie eine Bombe scheinbar vom Himmel gekracht und hatte dort einen Gefährten unter sich begraben, der nicht mehr aufstand. Ob der Mann noch lebte, wußte Josh nicht, doch er besaß auch nicht die Gelegenheit, der Frage auf den Grund zu gehen.
    Scheinbar zu lange hatte er sich auf den Fleischklops und den Doppelklingenschwinger konzentriert, das er gerade noch im letzten Moment der Waffe entgehen konnte, mit der er nun attakiert wurde.

    Immer wieder versuchte er von seinem Speer Gebrauch zu machen, doch hier, inmitten der eng anlegten Ruinenmauern war es verdammt schwierig, das lange Ding erfolgreich in Einsatz zu bringen. Ein Ortswechsel schien dem Nomaden geeignet, doch der Gegner schien mit den Wünschen des Alten nicht konform zu gehen. Bei jedem Versuch den Anderen von sich weg zu drängen, fand der wieder eine Möglichkeit, sich an dem Speer vorbei zu schmuggeln. Und so stieß die Spitze der Waffe mehrmals gegen den harten Stein, daß Josh sich schon um die Gesundheit seiner Hieb- und Stichwaffe sorgte.

    Schweiß rann dem Nomaden von der Stirn, der nicht mehr wirklich auf den Kampf der beiden Anderen achtete, denn jetzt hatte er seinen Gegner doch noch so weit gebracht, sich mit dem Rücken vorweg in entgegen gesetzte Richtung zu bewegen. Damit erreichten die beiden Kontrahenten eine Stelle, in der die Mauerreste sich lichteten. Unter Anstrengung wirbelte der Speer und stieß die Klinge des Gegners das Eine um das Andere mal weg, bevor der Gegner sich bückte und das Instrument des Nomaden erneut gegen den Ruinenteil krachte. Stein knirschte und bröselte, daß Josh seinen Speer wie einen Kampfstab gebrauchte, in dem er ein fallendes Stück stein mit dem stupfen Ende auffing und dem Gegner entgegen schlug. Das harte Material verfehlte das Ziel logischerweise, doch die Spitze tat es nicht, die dem Abtrünnigen nun eine Wunde verpasste. Es klang, als ob der Andere seinen Schmerz zu verbergen versuchte, doch die Pein war dennoch deutlich zu hören.

    Weiter wich der Verletzte zurück, daß Josh ihm folgte und er somit die anderen beiden Kämpfenden vollkommen aus den Augen verlor, doch was er stattdessen sah, war ein weiterer Kampfherd, bei dem es hoch her ging. Doch nicht länger als einen kurzen Moment schielte der Nomade dort rüber, denn wieder einmal kam der Gegner mit seiner Klinge zu nahe, daß der Alte es nicht mehr schaffte, rechtzeitig beiseite zu springen. So spürte er das Metall wie es seinen Körper streifte, doch er spürte auch darauf folgend die Erschütterung in dem Holz, mit dem er den Gegner seitlich nieder schlug. Schon völlig außer der Puste setzte er nach, dem Anderen die Spitze nun in den Rücken rammend.

    Bardasch

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline

    Ruinenfelder Bragas

    Keuchend über den knapp verfehlten Treffer des Gegner schnellte er zurück, ohne Absprache und dennoch passend drang direkt darauf der Speerkämpfer mit seiner langen Waffe nach vorn und konnte durch einen gezielten Stich die beiden Kontrahenten auseinandertreiben, sodass die beiden verbliebenen Nomaden sich jeweils einen vornehmen konnten, während der Speerkämpfer ihnen den Rücken freihielt.
    Lobedan sah sich nun einem Säbelschwingenden Abtrünnigen gegenüber, ein hämischen Lächeln machte sich auf dessen Zügen breit, was er zunächst nicht zu interpretieren wusste, erst als der Kerl in plötzlicher Drehung, den Säbel voraus gestreckt, auf ihn zukam, erkante Lobedan seine offene Deckung und konnte Verheerendes gerade so noch verhindern, als er seinen Scimitar in die Höhe riss und so lediglich zurückgedrängt wurde. Einen kurzem Taumler seines Gegenübers, vermutlich aufgrund der schnellen Drehung, nutzte der Assassinenjäger aus, ließ seine linke Faust hervorschnellen, was aber nicht mehr als eine Finte darstellte, die eigentliche Attacke ging natürlich von seinem Schwertarm aus, der mit einem seitlich geführten Schlag nicht nur sein Ziel traf, sondern auch Blut am Oberkörper seines Kontrahenten leckte. Der zuckte zusammen, wusste eine weitere Attacke aber erfolgreich abzuwehren, schaffte es allerdings nicht, einen erfolgreichen Konter anzusetzen, dem Dunkelhaarigen gelang es, ihn sofort wieder zu beschäftigen, in dem er einen Tritt ansetzte, dem sein Gegenüber ausweichen konnte. Wie aus dem Nichts drang daraufhin aber plötzlich eine lange Waffe hervor, mit unerwarteter Wucht durchbrach sie den Stoff der dunklen Kluft des Abtrünnigen und bohrte sich danach in dessen Körper, woraufhin der Kerl schreiend zu Boden ging, Blut färbte des Sand direkt rot, so reglos, wie er auf der Stelle liegen blieb, verzichtete Lobedan auf einen schier überflüssigen Gnadenstoß, ließ auch dessen beim Sturz zerbrochene Waffe im Sand liegen und wandte sich stattdessen dankend seinem Gefährten zu, der mit seinem Speer aber bereits den verbliebenen Gegner im Auge hatte, der ihren nomadischen Schwertkämpfer arg bedrängte. Gemeinsam schafften sie es allerdings, ihn soweit zurück zu drängen, dass er mit dem Rücken zu einer alten Ruinenwand stand, die Attacke, die ihn daraufhin durchbohrte, hatte so viel Kraft, dass selbige ins Bröckeln geriet und den zu Boden gegangen nun teilweise unter sich begrub.
    "Der ist wohl Geschichte.", meinte der Speerkämpfer mit einem bitteren Lächeln, seine Züge wandelten sich aber nur kurz darauf, sein Körper versteifte sich, er geriet ins Taumeln, fing sich aber wieder. Mit einem kurzen Blick stellte Lobedan fest, dass der Stoff der Rüstung des Mannes an der Hüfte rot gefärbt war, hinter ihm stand jener Abtrünniger, den sie nur kurz zuvor, im Glauben er sei bereits in Beliars Reich eingekehrt, reglos zurückgelassen hatten, mit abgebrochenem Schwert in der Hand, das Gesicht geprägt von Todeswahn, blutverschmiert und offenbar zu allem fähig.
    Sollten sie in dieser Manier über Al Aristo hergefallen sein, so konnte der Nomade sich nur zu gut ausmalen, wie grausam es dort wirklich gewesen war. Keine Erzählung konnte diesen Anblick herüberbringen, nur eigene Erfahrungen übermitteln die tatsächlichen Leiden.
    Mit einem übereilten Ducken konnte er noch dem herumwirbelnden Speer seines Gefährten entgehen, der jedoch zu unüberlegt handelte und für seinen offenen Angriff die Strafe kassierte: Der Säbelstumpf steckte in seiner Brust, noch ehe er den Abtrünnigen mit seiner langen Waffe gefährden konnte. Selbiger war nun jedoch waffenlos, was die beiden Nomaden ausnutzen und ihn nun wirklich mit dem Tod strafen konnten. Der Verlust eines eigenen Mannes schmerzte dabei jedoch viel mehr, als die eigene leichte Verletzung, die Lobedan sich anfangs zugezogen hatte, auch sein Gefährte sah über seine blutende Schnittwunde hinweg und verfiel kurzzeitig in trauernde Körperhaltung, ehe beide, angestachelt durch Schreie aus dem Hintergrund, wieder der Kampfesmut packte und sie weiterzogen. Nun galt es, umsichtiger vorzugehen, um weitere Verluste zu vermeiden.

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