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  1. Beiträge anzeigen #281
    In the mirror lies beauty  Avatar von Char
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    Char ist offline
    Wenn es eine Sache gab die Char gelernt hatte die wirklich wichtig war, so wichtig das er sie seinen Kindern auf dem Sterbebett weitergeben wuerde, war es das man iim Zweifel Dinge immer moeglichst positiv interepretieren sollte. Oft wurde ein junger Mann Moerder weil er der Aussage des Gegenueber zu viel Wert beigemessen hatte. So lachte er nur heiter und kommentiere:

    "Ich weis nicht wie oft du schon Wochen hinter feindlichen Linien verbracht hast. Aber glaub mir: Du kannst nicht waehlerisch in deiner Profession sein. Zumal du ja auch voller Talente bist. Das wichtigste welches mir fehlt hast du. Ich war nie ein sonderlich guter Vater."

    Diese Erkenntnis traf Char wo er sie aussprach erneut, wie jedes Mal, aufs harte. Seine gute Stimmung nahm einen kleinen Knacks hin. So sagte er mit weit weniger Elan wie zuvor:

    "Ich denke ich koennte auch etwas Ablenkung vertragen!"

  2. Beiträge anzeigen #282
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    Spärlich fielen die letzten rotgoldenen Strahlen der Abendsonne durch die vielen kleinen Fenster in der altehrwürdigen Bibliothek, verliehen den unzähligen fliegenden Staubteilchen eine bewegende Anmut auf ihrer Reise von einem Schmöker zum anderen Wälzer beliarscher Zauberkunst, in welcher sich der Goldschmied aufhielt und vertieft in eine nur allzu passende Lektüre war. Es war soviel Zeit seit seinem letzten Zusammentreffen mit seinem Lehrmeister vergangen, an deren Spanne er selbst wahrscheinlich nicht ganz unschuldig gewesen war. Vor ihm lag ein weiter Tatsachenbericht eines gedankenlosen Magiers, der aufgrund von Unwissenheit oder der hektischen Lage seiner Situation das magische Gefüge fehlinterpretierte und sich somit in eine weitaus gefährlichere Situation katapultierte. Viele Tage hatte Igor damit verbracht, sich über die Tücken und Gefahren achtlos gewirkter Magie zu informieren und nicht selten zierte dabei ein schadenfreudiges Schmunzeln sein Angesicht. Der arme Tropf in dem Bericht, der komischer nicht hätte sein können, war auf der Flucht vor wilden Goblins in eine mit vielen Sackgassen behaftete Höhle geraten und hielt sich selbst für derart schlau und gerissen, daß er beschloß den einzigen Ausweg seines brillianten Verstecks mit einem magischen Siegel zu blockieren und so lange auszuharren, bis es die wutentbrannten Grünlinge leid waren, auf ihr Opfer zu warten. In seiner Angst und Hektik hatte der junge Magier namens Gemmscheid Grummel den Zauberspruch allerdings sehr vage und unbedacht formuliert und mit einem Schlüssel versehen, der aus einem Bild in seinem Kopf entstanden war. Er nahm nicht an, daß sein Martyrium so lange andauern würde und hatte die einzige Möglichkeit seinen Zauber zu brechen schlicht und einfach vergessen. Hunger und endlose Langeweile konnten eine harte Strafe sein und sicherlich auch eine harte Lektion, dachte sich Igor. Welche Lektion ihn wohl erwarten würde, wenn...

    Aber der Magieschüler konnte den Gedanken nicht zu Ende denken, da just in diesem Moment ein Dämon vor ihm erschien, mit einer Mitteilung seines Lehrmeisters, daß er ihn zum Essen bestelle. Igor war im ersten Moment erschrocken, so daß ein wenig Wachs der schwebenden Kerze, die als magische Übung vorgesehen war auf seinen Handrücken tropfte. Also war der Moment seines Gerichts sehr viel näher gekommen, als ihm lieb war. Schnellen Schrittes verließ er die Bibliothek, die schwebende Kerze im Gefolge und begab sich ins Refektorium, in dem KARhaBS ihn bereits erwartete. Mit einer Geste der Demut rückte der Magier einen Stuhl zurecht und ließ sich seinem Lehrmeister gegenüber nieder, der ihn mit einem fragendem Ausdruck im Gesicht begrüßte. Eine beträchtliche Platzwunde zierte den Kopf von KARhaBs und erinnerte den Goldschmied peinlichst an die Ursache der Verletzung. Doch entgegen seiner Erwartung mit einem Gewittersturm hohepriesterlicher Erzürnung beworfen zu werden, grüßte ihn sein Lehrmeister freundlich, erkundigte sich nach seinem Befinden und lud ihn zum geimeinsamen Speisen ein. Glücklich mit der eigenen Scham davongekommen zu sein, aß Igor artig und seelenruhig, bis ihn KARhaBs nach den letzten Ereignissen befragte, Zeuge davon, daß dieser keine Erinnerungen mehr von dem schicksalsreichen Tag in sich trug. Wären sie nicht hier im Kastell mit den allwissenden Dämonen, die einem Hohepriester auf Verlangen die untrügerische Wahrheit erzählen konnten, wäre Igor beinahe der Versuchung erlegen, sich irgendeine wilde Geschichte auszudenken oder zu behaupten von nichts eine Ahnung zu haben. Doch nun? Nun blieb ihm keine Wahl. Innerlich bereitete sich der Goldschmied schon einmal auf das Schlimmste vor und versuchte soviel Sanftmut wie möglich in seine Stimme zu legen.

    "Ihr...ehm...seid auf dem Sand ausgerutscht, der durch meinen Fehler überall im Übungsraum verteilt auf dem Boden lag und hart mit dem Kopf aufgeschlagen...Anschließend hat Euch der Dämon, den Ihr zur Überwachung dagelassen habt in seine Obhut genommen. Er meinte, Hohepriester sind zäh und daß Ihr bald wieder auf den Beinen seid. Es schmerzt mich zutiefst, daß der Flattermann wohl einer der fehlbaren Sorte war...Aber die Schlösser sind fertiggestellt und ich habe mich weiteren Studien hingegeben, um weiteren Fehltritten vorzubeugen. Wollt Ihr sie nun sehen?"
    Geändert von Igor Vectrex (22.05.2009 um 19:47 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #283
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Gut, Jil, Char, wir machen jetzt eine Heilsalbe“, kündigte Ceron schmunzelnd an und sogleich verschwanden die Essteller und anstelle des Bestecks erschienen bei den Männern scharfe Messer und vor Jil stand plötzlich ein gläserner Mörser mit Stössel. „Die Wurzeln da werden geschnitten, die Lorfruchtblätter werden zerrieben, die Weissbeeren werden zerdrückt.“ Der Heiler schnappte sich eine Handvoll Weissbeeren und begann, diese mit der flachen Seite des Messers zu zerdrücken. Während er seine Beeren bearbeitete hielt er jedoch stets ein Auge auf den Glasstössel neben ihm und dirigierte diesen magisch wieder in Richtung des Mörsers, wenn Jil etwas gar weit ausholt.

    Beiläufig murmelte er dabei: „Das Rezept ist beispielsweise zu finden in ‚Heilsalben – Erster Band‘ von Ford Ummies. Wenn Jil dann fertig ist, bitte ich dich, die zerriebenen Lorfruchtbrätter in siedendes Wasser zu geben und zu warten, bis diese es lila färben. Dann nehmen wir es vom Feuer und verdicken die Flüssigkeit mit den ausgequetschten Weissbeeren und dem Rübenzucker. Schliesslich kommt noch dein Wurzelextrakt dazu.“ Es dauerte nicht lange, da erschien zwischen den beiden Männern eine handliche Konstruktion, mit der man für gewöhnlich wohl Tee kochte. Ceron nahm die bereitgelegte Kohle raus und beschwor stattdessen einige Mikrogolems, welche er dafür auf die höchste Hitzestufe stellte.

  4. Beiträge anzeigen #284
    Veteranin Avatar von Neromir Amant
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    Neromir Amant ist offline
    Wiedereinmal blickte er zu dem Stapel von Schriften und Bücher die auf seinem Schreibtisch lagen. Auch wenn ihn der Inhalt der selben Brennend Interessierte so hatte er irgendwie keine Lust sich an die Übersetzung der Alten aber dennoch im geläufigen Schrift zu machen. Seit er anscheinend seinen Fluch gebrochen hatte. Was wohl tatsächlich so war wie er in keinen Übungen wie das entfachen einer Kerze u ähnlichen feststellen konnte. Hatte er keine Lust mehr die Bücher der Bibliothek oder die er aus Barussk´s reich mitgebracht hatte zu lesen. Was eigentlich nicht verwunderlich war. So bestand doch sein Leben die letzten Monate nur noch darin die Bücher nach einem Weg der Heilung zu durchstöbern. Wobei der Hagere seine eigentliche Aufgabe seinen Beruf fast vergessen hatte. Wie sehnte er sich danach mal wieder mit seinem Gespann durch die Lande zu ziehen. Sein Gespann! Sein blick wurde Finster wie konnte er es nur vergessen sein Wagen und die Tiere standen immer noch in Faring wenn diese Überhaupt noch lebten. Welch schrecklicher Gedanke selbst für ihn. Unsicher blickte er sich in seinen Räumlichkeiten um sollte er die Sicheren Räume des Kastells wirklich wieder verlassen? Irgendwie hatte ihn der Fluch verändert seine einstige Überheblichkeit und selbst Sicherheit war gewichen. Was war nur aus ihm geworden einen Mensch der einst keine Angst hatte nur mit einem Messer durch die Lande zu Ziehen. Und jetzt wo er sogar die Magie erlernt hatte bangte ihm vor einer Reise nach Faring. Wie konnte dies nur sein hatte er zulange auf die Stimmen gehört und somit sein Selbstvertrauen verloren? Es gab nur einen Weg dieses zurück zu gewinnen er musste sich seiner Furcht stellen. Egal was auf dem Weg nach Faring passieren würde er musste nun alleine damit Fertig werden. Neromir blickte zu dem Fenstersims auf dem er die restlichen Beeren aus Barussk´s Sphäre hingelegt hatte. Leicht hoben sich seinen Mundwinkel. Bei dem Gedanke das der bei seiner Rückkehr versuchen würde aus den Samen einem Brauch mit diesen Beeren zu ziehen. Aber dies musste warten zuerst galt es nun seinen Wagen ,die Ziegen ,und sein Holz aus dem er sich einen Stab anfertigen lassen Wollte aus Faring zu holen. Sollte doch alles noch vor Ort sein wenn es sich kein Dieb oder Ork angeeignet hatte. Neromir griff nach seinen Lederbeutel den er erst vor kurzen von seiner Letzten Reise geleert hatte, um diesen erneut für die Neue zu Packen.

  5. Beiträge anzeigen #285
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ein steter Strom aus Dunkelheit wand sich um den Hohepriester der – wie könnte es auch anders sein, wenn bereits die erste Behauptung zur Beschreibung der Realität wurde – dunklen Mächte, der mit langsamen Schritten die kalten und stillen Gänge des Kastells bereiste, als wäre er von Beliar persönlich zu diesem Ort entsandt, um ihn durch seine Anwesenheit ein wenig seinem hohen Herrn näher zu bringen. Und während der hohe Herr in der Finsternis weilte, streifte sein Fürst weiter über den roten Teppich, der die Mitte des Ganges hervorhob, musterte die goldenen Linien, die einem Fremden suggerieren sollten, dass sie ihn führen würden, wo auch immer er hinwollte, und wusste doch, dass er ohne sie sein Ziel erreichen würde, welches offensichtlich nicht mehr allzu fern seines momentanen Standortes sein musste, wenn sich bereits die Hand des Hüters zuckend hob und seinem Körper vorauseilte.
    Gelassen und ruhig, dass kein Geräusch die heilige Stille der Hallen zu zerbrechen vermochte, drückte Ardescion die Klinge zu der Kammer, in der er seine Schülerin zurückgelassen hatte, hinunter und trat mit ausdrucksloser Miene, einem geraden Mund als Ausdruck seiner Ausdruckslosigkeit und einem gelangweilten, müden Blick zur Pointierung seiner offensichtlich ausdrucksvollen Abstinenz von Interesse an dem, was er nun zu sehen bekam, in jenen Raum hinein auf seine Schülerin zu.

    Näher trat der Schwarzhaarige an sie heran und schwieg doch, darauf wartend, dass sie den Blick hob, ihn damit berührte und von alleine zu der Einsicht gelangte, dass sie ihm etwas zu berichten hatte, ehe er entschieden in jenes einschritt, was sie bereits vorbereitet hatte. Und war man guten Willens, war das, was zu sehen war, durchaus löblich und gut im weitesten Sinne, wenn man - einmal davon abgesehen, dass es den meisten Menschen nicht als gut gilt, Mäuse auf Stiften aufgespießt durch den Raum wandern zu lassen, dazumal es den meisten nicht vorstellbar ist und sie es darüber hinaus als vollkommen absurd von sich weisen würden, dass es überhaupt jemanden möglich wäre, wenn sie nun nicht gerade bereits einmal Opfer jener Schauspiele geworden waren, weil das bloße Beobachtertum den meisten Schwarzmagiern zu wider ist und sie, was sollen sie auch sonst mit störenden Staunenden anfangen, so jene lieber als Opfer annehmen - nun nicht gerade Lehrmeister der dunklen Magie war, den Namen Ardescion trug und bereits seit dem Frühstück eine solch sprühende schlechte Laune hatte, dass sie durch die Abwesenheit von leidenden, kriechenden Opfern seiner spitzen Zunge nur noch mehr ins verfaulte abdriften konnte.

    Jener Magier mit verfaulter Laune, einer weitgehend ausdruckslosen Miene und dem desinteressierten Ausdruck in den Augen wartete nun also für einen, wie sollte es bei jenen Attributen auch anders sein, kaum für Reaktionen zu nutzenden kurzen Augenblick darauf, dass Violetta sich ihm zuwandte, ehe er mittels seiner Magie den Stift auf dem untoten Tier riss, jenen gegen die Wand schleuderte und die Maus mit keiner Handbewegung zu Staub zerfallen ließ.

    „Ästhetik als Grundmotiv der Neuzeit sollte auch euch und besonders euch, wenn man bedenkt, dass ihr eine Frau seid, dazu reizen, die Kreaturen, die ihr beschwört, nicht durch so plumpe Mittel in das Schwarzmagiertum zu überführen. Mittels der Magie ist es euch auf weitaus einfachere Weise möglich, Augen fehlen zu lassen oder die vielleicht schon vorhandenen Platzwunden am Schädel wieder zum bluten zu bringen, bei Interesse auch pumpend und spritzend, dass sich jeder winselnde Schwächling nur kotzend darüber wundern kann, wie viel Blut ein solch zierliches Wesen enthält.
    Sicherlich ist euch darüber hinaus bewusst, dass ihr eine Maus ebenso gut wieder vollständig herzustellen vermögt. Eine Seltenheit unter dem Aspekt, dass jene Fähigkeit euch bei höheren Wesen abhanden kommen kann, da ihr vorrangig an anderen Dingen während dem Erhalt der Beschwörung arbeiten müsst. Doch will ich euch nicht schon vor dem gesehenen Fall eures Geistes Schwäche attribuieren, wenngleich es, geht ihr weiter so stümperhaft an die Beschwörung heran, es nicht mehr lange dauern kann, bis ich es zurecht ein weiteres Mal und lauter äußern werde. Zeigt mir also, dass ihr es besser könnt, und beschwört mir eine Maus mit langem glatten Schwanz, einer flippigen Löwenmähne und ordentlichen Hauern, dass sie sich mit Wollust in einen Fleischberg zu graben vermag. Haltet dabei, trotzdem es euch sicherlich unterfordert, eine Lichtkugel bereit. Sollte sie flackern, flackert auch euer Lebenslicht. Sollte sie bleiben, dürft ihr mich danach von Viedernichs Katze berichten, natürlich darauf bedacht, jede Kleinigkeit zu entfalten, die vermöge ihrer Deutung kaum genialer sein könnte, wenn man die eigentliche Theorie zuvor verstanden hat.“

    Der Hohepriester ließ sich auf einem Sessel aus karmesinrotem Samt nieder und führte alsbald ein rotgetöntes Weinglas, über dessen Rand seine Augen weiter an Violetta hafteten, zu seinen Lippen, um seiner Zunge die nötige Feuchte zur Antwort auf die folgenden Taten seiner Schülerin einzuverleiben…

  6. Beiträge anzeigen #286
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Es gab doch nichts bessere als einen Tag bei einer interessanten Abendlecktüre und einem anregenden Schluck Wein ausklingen zu lassen. Zwar hatte „Die Abhandlung des menschlichen Geistes – lyrische Form“ wenig mit seine Studien zu tun, aber die Gedichte die er bisher zu lesen bekam, waren doch von einem gewissen wissenschaftlichen Zug geprägt und bildeten vielleicht irgendwo eine andere Sichtweise auf die Beschwörungsmagie und auf die Menschen überhaupt.

    Das Buch an sich war in mehrer Kapiteln aufgeteilt, die den Werdegang einer beispielhaften, namenlosen Seele beschrieben. Besonders einfallsreich, so fand Narzuhl, war der dauerhafte Konflikt der Seele mit sich selber, wie die zwei Seiten selbiger miteinander kämpften, um einander warben, zu überzeugen versuchten, verführten und einander unterwarfen.
    Narzuhl hatte bisher das erste Kapitel – „Vom Erwachen“ gelesen und war begeistert.
    Endlich eine abwechslungsreiche Abendbeschäftigung. Das ewige Trainieren wurde ihm langsam zu Wider. Entweder würde er demnächst einmal eigene Studien beginnen müssen, eigene Abwandlungen der Beschwörungsmagie entwickeln, oder er würde sich wieder einmal an einen der Lehrmeister wenden müssen, um sich eine Quelle neuer Informationen zu erschließen.

    Sanft ließ der Magier das Buch zufallen mit der Absicht so langsam sich zu Bette zu begeben, während er sich dabei ertappte, wie er innerlich noch einmal eines der Gedichte zu rezitieren begann:

    Dunkle Wolken am Firmament
    Kein klarer Blick mehr
    Ich erblinde

    Düstere Stille in der Luft
    Kein wohltuender Ton klingt
    Ich werde taub

    Dumpfe Leblosigkeit im Raum
    Kein sanfter Reiz auf der Haut
    Ich verliere jegliches Gefühl


    Doch ich bin nicht allein in diesem Gefängnis
    Etwas regt sich in der Finsternis
    Lockt mich; treibt mich; versucht mich
    Ich lasse geschehn

    Die Tür zum Gefängnis wird geöffnet; ich brutal herausgezogen
    Auf der Hinrichtungsstätte erlange ich meine Sinne wieder
    Will ich doch nur zurück in meine Zelle

    Rufe ich nach der Dunkelheit und werfe mir ihren Umhang über



    Ein ungewöhnliches Gedicht, auf jeden Fall nicht typisch, aber es gefiel Narzuhl besonders, da es ihn ein bisschen an sich selbst erinnerte…

  7. Beiträge anzeigen #287
    Kämpferin Avatar von Violetta
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    Violetta ist offline
    Das Leben war hart, war es nicht so? Nun, ihr Lehrmeister war noch härter mit ihr. Kein Wort des Lobes, keine Bestätigung ihrer Fortschritte. Aber letztlich bedurfte es dieser nicht, wusste die Magierin in ihrem Innern doch selbst, wie ihre Entwicklung und auch entsprechende Erfolge waren.
    Die Möglichkeit der Widerherstellung des beschworenen Wesens - die Möglichkeit war ihr bewusst gewesen, hatte sie doch davon gelesen, doch hatte sie für den ersten versuch die reine Beschwörung erproben wollen, frei von jeglichen anderen Möglichkeiten, die sich abseits davon in diesem Zuge anboten.

    Ihr Tier sah tatsächlich etwas erbärmlich aus - das Fell teilweise ausgefallen, der Körper durch die etwas martialisch anmutende Fixierung teilweise verstümmelt - und so konnte ihm gegenüber vielleicht die Illusion aufrecht erhalten werden, lebendig zu sein, doch im Umkehrschluss konnte man das nicht behaupten, denn die Maus sah... nun ja... irgendwie... tot aus. Was sie letztendlich natürlich auch war, doch das stand hier nicht zur Debatte. Der Schausteller beharrte gegenüber dem Publikum schließlich auch nicht darauf, das von ihm vorgeführte Stück sei frei erfunden. Was zählte, war die Illusion.

    Die magische Präsenz der Maus hatte sich verändert. War das Anhaften der Seele zuvor als recht schwerlich wahrnehmbarer Punkt im Gefüge aufgefallen, schien es nun wieder in den Körper eingedrungen zu sein. Dennoch, die Urkraft blieb dieselbe und so konnte Violetta jedes Detail ihrer Kreatur auf magische Art sehen und Modifizieren.
    Einen Moment lang wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Beschwören der vom Hohepriester geforderten Lichtkugel zu, und kurz darauf erhellte das magische Gebilde den Raum. Nun galt es, den Spagat der Konzentration erfolgreich zu bewältigen. Mittlerweile war sie im Beschwören von Lichtkugeln versiert genug, um dem nicht die volle Konzentration widmen zu müssen, doch das Befassen mit untoter Materie war vollkommenes Neuland für sie.

    Langsam und vorsichtig fühlte sie sich in das Tier hinein, dass dank der magischen Kontrolle still hielt. Es fühlte sich seltsam an - fast so, als würde sie mit frei formbarer Masse hantieren können, die sich dennoch auf seltsame Art mit ihr verbunden anfühlte. Vorsichtig ließ sie das Haar um den Kopf wachsen - ein Prozess, der bei einem lebendigen Tier ständig stattfand und deshalb lediglich einer Reaktivierung bedurfte, nur um ein Vielfaches schneller durchgeführt - bis der Wuchs durchaus an eine kleine Mähne erinnern konnte. Dann wandte sie sich den Zähnen zu.
    Auch hier lag der Fall ähnlich, wie bei den Haaren. Der Prozess des Wachstums musste lediglich reaktiviert und beschleunigt werden, sodass auch dieser Punkt ohne größere Probleme getan werden konnte. schließlich jedoch folgte der Schwanz - ein missgebildetes, kurz geratenes Ding, den es zu begradigen und zu glätten galt. Der Gedanke an einen Bildhauer, der sein Werk ausbesserte, drängte sich der jungen Frau auf, doch befreite sie sich davon, um das Denken auf die beiden Aufgaben zu fokussieren, die auch so schon schwierig genug waren.

    Langsam versuchte sie, Die Glieder des Schwanzes zu strecken und zu glätten, doch musste sie sich immer wieder unterbrechen, wenn sie spürte, dass ihre Konzentration vom Licht abließ. Wenn sie den einfachen Zauber vernachlässigte, gab sie sich in jedem Falle die Blöße, die Aufgabe nicht erfüllt zu haben - unabhängig vom restlichen Erfolg. Nach und nach jedoch, mit ausreichen Sorgfalt und Vorsicht, gelang es ihr, den Schwanz des Tieres ein Stück weit an das gewünschte Ideal heranzuführen. Zufrieden mit dem Ergebnis ließ sie von der Maus ab und ließ auch die Lichtkugel verschwinden.

    Ardescion wirkte zufrieden, zumindest jedoch sagte er vorerst nichts und ließ sie gewähren, während die Magierin sich mit der Beantwortung der Frage des Hüters bezüglich der Rolle der Katze in Wydernichs Werk beschäftigte.
    "Wydernichs Katze übernimmt die Rolle eines Puppenspielers. Obwohl sie in seiner abartigen Phantasie nicht der Jäger ist, verhält es sich doch ähnlich. Die Beute tut, wozu der Jäger sie zwingt, und die Maus tut, wozu die Katze sie zwingt, wenngleich die Motive andere sind. So ergibt sich für den Beschwörenden die Rolle des Überlegenen, der dem beschworenen Wesen seinen Willen aufzwingt. Dazu ist es unbedingt notwendig, dass man dem Wesen zu jeder Zeit überlegen ist, um die Kontrolle zu bewahren."

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #288
    Ritter Avatar von KARhaBs
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    Im Schatten hoher Säulen, düsterer Gänge und Pforten. Im Kastell des Zirkels.
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    KARhaBs ist offline
    Gute Arbeit… glänzend, so… noch viel vor… keine Zeit für… nein… Igor…Igor...

    Benommen öffnete KARhaBs die Augen und fand sich zeremoniell gewandet in seinem Schlafgemach. Das schwarze Laken bedeckte der Köpermitte an seinen Leib und schien ein wenig wilder als üblich. Vorsichtig und Schlimmstes erwartend richtete er sich in eine sitzende Haltung auf – kein Schmerz. Beliar sei Dank. Der wirre Traum floss zäh aus seinen Gedanken und hinterließ nur ein schwaches Bild dessen, was er geträumt – nein – getan hatte. Schlagartig wurde dem Hohepriester bewusst, dass sich seine letzte Erinnerung auf die Mittagsstunden eines Tages bezogen, da er eine schlichtere Robe trug und mit keiner Anstrengung vermochte er es zu rekonstruieren wie er zu Bett gelangte. Es war kein Ball und die Kissen rochen nach keinem Weibe, warum also konnte er sich – ohne Anzeichen von Kopfschmerz, wohl gemerkt – an nichts erinnern? Es war mühsam und doch von Nöten, dass er die Bruchstücke seines Gedächtnisses zusammenfügte und rettete, was zu retten war.
    »Der Turm« sprach er laut in den Raum und wusste nicht recht, was er selbst damit meinte.

    Igor war dort gewesen. Nicht auf einem Turm, sondern im Refektorium und dann waren da die Schlösser. Glänzende, makellose Schlösser. Zehn an der Zahl und bereit für ihre Bestimmung…
    KARhaBs entledigte sich seiner feinen Robe und suchte in einem der großen Schränke nach einer angemessenen, aber schlichteren Hohepriestergewandung, tat sich damit an und erstarrte, da er hinausgehen wollte. Noch immer klaffte dort inmitten des Empfangsraumes dieses Metallgestell. Ein solches, wenn nicht gar das gleiche, hatte er bei der Ausbildung Violettas eingesetzt, sie der Qual der Todesangst ausgesetzt, nur damit sie ihre eigenen Fähigkeiten entdeckte. Nein, er musste umdenken. Igor war kein Kind in den Augen des Kastells, er war bereits Priester der hohen Mächte gewesen, damals, in Khorinis. Oder gar hier? Er begann die Possen seines eigenen Geistes zu verabscheuen.
    Was nutzten die Schlösser nun, da irgendeine höhere Macht ihm sein Gedächtnis streitig machen wollte und er daraus nur folgern konnte, dass mit Igor anders verfahren werden musste? Die althergebrachte Weise mochte nicht die schlechteste sein. Nun denn, Igor kannte sein Potential und seine Möglichkeiten und der Hohepriester hatte Vertrauen in dessen Strebsamkeit. Mochte es also auf die schlichtere Weise geschehen, wozu er berufen wurde.

    Beim durchschreiten der Pforte zur großen Bibliothek floss das magische Gefühl der Barriere an ihm vorbei, da er so in Gedanken war. Als KARhaBs aber vor Igor, der lesend in einem großen Sessel saß, stand, konnte er sich konzentrieren. Er nahm im zweiten Sessel des Lesetisches Platz und sah Igor bedeutungsschwer an.

    »Igor, was wisst ihr über Teleportation? …«

  9. Beiträge anzeigen #289
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Hohepriester befasste sich nicht lange mit der misslungenen Kreatur, die Violetta eine Maus nannte und als das auch noch hätte verkaufen wollen, - wobei er auch keine Gelegenheit bekam, sich lange mit der Maus zu befassen, war sie doch schon verschwunden, bevor der Hohepriester überhaupt die Augenbraun heben konnte, und damit auch bevor er zu seinem Tadel ansetzen konnte – sondern nippte weiter gelangweilt an seinem Wein, wissend, dass es besseres gab, dass seine Zeit in Anspruch nehmen konnte, wissend, dass auch Violetta die komplette Zeitverschwendung war. Nun, sie gab sich Mühe, mehr zu sein und scheiterte schon an einer einfachen Maus.

    „Ganz von abgesehen, dass ihr der Maus zu kurz gewährt habt, in dieser Sphäre zu leben, ganz so als hätte euch die Transformation des recht abgegriffenen Wesens, welches ihr mir da vorgesetzt habt, mehr Kraft gekostet, als es bedurfte, sodass ihr nicht mehr fähig ward, sie zu halten, scheint es allgemein eine Schwäche von dir zu sein, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Die Lichtkugel hat geflackert und das Wenige, was du als die Essenz von Viedernichs Katze wahrgenommen hast, scheint dir sogar die Kraft für jenes einfache Gebilde genommen zu haben.
    Du hast mir also die Zeit damit geraubt, unfertig zu sein, wie ein Klumpen Lehm, der dumm und faul im Sand liegt und bis auf das Wissen darum, dass das Wasser ihn ihm von der Sonne verdampft durch den Regen zurückgebracht wird, nichts leistet, ehe nicht ein fähiger Schöpfer ihn in die Hand nimmt.“, gab der Hohepriester der dunklen Mächte seine Einsicht in die Gesamtsituation zum besten und enthielt sich eines süffisanten Lächelns.

    „Die Beschwörung selbst habt ihr hingegen wenig Effekt haschend einigermaßen zufriedenstellend ausgeführt. Euer Fehler lag lediglich darin, dass die Kreatur, verweilt sie erst einmal wieder in dieser Welt, nur mit viel Mühe gewandelt werden kann. Das Bild, das sie am Ende repräsentieren soll, ist schon während der Beschwörung festzulegen und durchzuführen. Wir sind in dieser Hinsicht keine Bildhauer, die aus einem groben Stein ein wahrhaft zauberhaftes Wesen kreieren. Wir sind Schöpfer, die aus dem Brei an Leichen und Moder zu unseren Füßen die nötige Essenz entnehmen und zu einem neuen ganzen zusammensetzen, auf das sie unseren Vorstellungen entspricht.
    Im Laufe der Zeit haben sich genug Leichen unter uns angesammelt, dass es möglich ist, vollkommen frei in den Merkmalen zu agieren, obschon die Grundversion stets die gleiche sein wird.
    Folglich gilt es nun also nach dem Erkennen der Maus als totes Wesen, wohlmöglich noch von der eigenen Hand erschlagen, in die wahre Welt der Toten, die nicht ganz so wahr ist, wie sie gerne Wäre, einzutauchen. Dazu soll die Katze dienen.“, eine kurze Pause des Hüters folgte, weil auch er eingesehen hatte, dass er Violetta nicht mit Worten erschlagen konnte, wollte er noch, dass sie fähig blieb, weiterzuarbeiten. Sie währte jedoch nicht lange.

    „Viedernich hat auch seine Katzen geliebt und weder das Opfer noch den Jäger bevorzugt. Ein Puppenspieler mag er sie genannt haben, doch durchaus nicht als solcher verstanden haben. Er würde sich im Grabe umdrehen, wenn ihr dies als seine Aussage in die Welt tragen würde. Die Katze selbst mag der Puppenspieler der Maus sein, wissend, dass die Maus ihr zu Diensten sein wird. Sei es als Spielkamerad, sei es als Fressen, sei es als Wesen, dass sie auf trapp und jung hält. Doch dies allein gründet sich darauf, dass die Katze von der Natur so beschaffen wurde. Vom Dirigenten zum Puppenspieler der Maus bestimmt und doch nicht fähig, selbst zu entscheiden, ob sie nicht lieber den Schattenläufer jagen will, egal, ob sie ihre eigenen Grenzen kennt oder nicht.
    Das mag durchaus seltsam sein, bedenkt man, dass sie ihre Grenze in dieser Hinsicht kennen sollte, wodurch sie es nicht tut. Doch würde sie jene kennen, würde es Katzen geben, die sie nicht kennen oder sie auszureizen versuchen. Es ist aber zu erkennen, dass die Mehrzahl dieser Wesen nicht den Versuch unternimmt, sondern sich ihren Gegebenheiten fügt. Alles andere sind Missgeburten.
    Soweit Waryms Ansichten.
    Der Schluss mag nahe liegen, dass ein Beschwörer gleichsam wie ein Puppenspieler zu agieren versuchen sollte. Allerdings werdet auch ihr mit der Zeit feststellen, dass ihr bei manchen Kreaturen keine Chance mehr habt, ihnen jederzeit vollkommen überlegen zu sein.
    Der Katze hingegen schon. Sie ist ein spielerisches Wesen, dem nicht umsonst neun Leben unterstellt werden. Sie weiß gut, wann sie Situationen meiden sollte und reizt nur zu gerne jene aus, von denen sie weiß, dass sie ihnen rechtzeitig wieder entkommen wird. Was bedarf also dieses Wesen, dass sie euch folgen wird? Genau des Zwanges, der vollständigen Kontrolle, das Wissen darum, dass ihr ihre Grenze seid. Eine Katze, die dies nicht weiß, wird mit euch machen, was sie will. Und eine Katze kann für euch ein durchaus ernst zu nehmender Gegner im Geiste sein.
    Ich will also, dass ihr die Katze nun direkt beschwört. Zuvor jedoch werdet ihr mir erläutern, wie ihr vorzugehen gedenkt. Schlagworte wären wohl… ach, kommt ohne sie aus, ich habe euch genug erzählt, dass ihr es wissen könnt.“, schloss Ardescion.

  10. Beiträge anzeigen #290
    In the mirror lies beauty  Avatar von Char
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    Char ist offline
    Char hatte viel Spass beim mischen der Heilsalbe gehabt. Jil war erheiternd und trotz das sie nicht sprechen konnte verstand sie viel von sich zu erzaehlen. Ceron schaffte nur schmunzelnd und verschaffte eine angenehme Ruhe.

    So befluegelt machte Char alles was Ceron gesagt hatte und gab schlieslich laechelnd das Wurzelextrakt hinzu. Schnell verzog sich sein Laecheln doch zu einer Grimasse und er bekann keuchend zu husten. Weise Daempfe hatten sich gebildetet und stiegen nun schwer aus dem Topf heraus. Char hatte das Gefuehl als ob sich eine Skeletthand um seinem Hals legte. Es begann zu schimmern vor seinen Augen und er keuchte nur erstickend: "Ceron hilfe!".

    Gottseidank standen Vater und Tocher weiter vom Topf entfernt, doch auch Jil begann sich schon unwohl am Hals zu kratzen.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Danke, Jil. Ich seh selbst, dass Char röchelnd zu Boden geht“, meinte Ceron energisch und warf ihr dabei einen Blick zu, dass sie sofort die Hand vom Hals nahm und auch nicht weiter auf den keuchenden Druiden deutete. Stattdessen beobachtete sie leicht schmollend wie Ceron das Golemfeuer entfernte und sich dann seines neuen Schülers annahm. Einige sanfte Griffe an dessen Hals verrieten ihm, wo die Schwellung lag, die dem Mann den Atem raubte. Todernst war es noch nicht. Erst einmal ohnmächtig würde er sich entspannen und dann wohl genügend Luft erhalten. Blieb also noch ein Moment für Unterrichtszwecke. „Hörst du mich?“, schrie er den Mann an, dessen Blick immer verklärter wurde. Er glaubte ein Nicken zu erkennen. „Lösung eins: Einschnitt in die Luftröhre... und zwar hier“, er deutete mit einem Finger auf die Stelle, an der er das Skalpell ansetzen würde. „Eine Röhre formen und reinstecken. Lösung zwei: Bewusstlos werden lassen und dann in Ruhe etwas gegen die Schwellung zusammenbrauen. Lösung drei...“ Der Heillehrmeister hetzte seine Magie durch Chars Hals. Weit von Angelinas Frostzaubern war seine Heilmagie nicht mehr. Seine Magie zwang das krampfende Gewebe, sich zu entspannen und drang dann in die geschwollenen Bereiche ein.

    Wie ein Fischernetz durchkämmte seine Magie Chars Körper und fischte dabei all die Partikel heraus, welche diese Schwellung bewirkt hatten. Einige Momente später löste er die Verbindung zu Char und drehte diesen erstmal auf die Seite. „Atme ruhig!“, befahl er diesem und legte dabei seine Hand an die Seite Chars. „Vielleicht bist du doch immernoch anders als wir Bewohner Myrthanas, auch wenn dein Geist mittlerweile nichtmehr zweigeteilt ist. So eine Reaktion auf die Dämpfe habe ich noch nie erlebt. Interessant... Interessant. Bestimmt gibt es auch etwas, was dein Körper besser verkraftet als meiner...“

  12. Beiträge anzeigen #292
    In the mirror lies beauty  Avatar von Char
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    Char ist offline
    Erste wollte Char Ceron dafuer verluchen das er ihn so demuetigend warten lassen hat. Die Zeit seinen Foltermeister sein lasse hatte. Dann besann er sich jedoch eines besseren und lachte soweit es sein Hals zu lies:
    "Mensch, Ceron! Ich kann schon gar nicht mehr zaehlen wie oft du mir das Leben gerettet hast. Jetzt wo du es sagst, ich bin relativ oft krank. Sei es nur ein leichtes Ziehen in den Schlaefen oder Schleim im Hals.
    "Es koennte wahrhaftig daran liegen das mein Koerper nicht fuer Myrtana geschaffen ist. Aber was machen wir da? Ich will ja nicht das ich umkippe jedes Mal wenn du mir zeigst wie man einen neuen Trank braut!"

  13. Beiträge anzeigen #293
    Kämpferin Avatar von Violetta
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    Violetta ist offline
    Zeitverschwendung! Vielmehr hätte sich Violetta fragen sollen, ob sie nicht diejenige war, die ihre Zeit verschwendete. Die Theorie aus den Büchern in die Praxis umzusetzen, konnte mit einigen Versuchen auch allein nicht allzu schwer sein, und die in solch einem Fall nicht vorhandene Belastung der Nerven würde dem Lernfortschritt sicher zugute kommen.
    Dennoch, ob der mehr oder minder lobenden Worte wollte Violetta sich nicht allzu sehr von der immerwährenden und unnötig störenden kritischen Worten Ardescions beirren lassen, sodass sie auf seine Forderung einer Darstellung der Theorie des Beschwörens eingehen wollte.

    „Aller Beginn einer Beschwörung liegt im Finden eines entsprechenden Grundmaterials. Dies können ein Leichnam oder knöcherne Überreste sein, deren es einige in den Tiefen der Erde zu finden gibt. Diesen Überresten haftet ein Teil der Seele an, die das Wesen dereinst belebte und durchdrang – ein fahler Abklang nur, ein schwacher Schimmer vom einst strahlenden Feuer, doch es reicht aus, um diese Wesen wieder zum Leben zu erwecken. Dabei ist auf möglichste Vollständigkeit der Bestandteile dieses Wesens zu achten. Je mehr Knochen man etwas vorfinden kann, desto einfacher ist die Beschwörung. Ebenso kann es von Vorteil sein, wenn das zu beschwörende Wesen vor noch nicht allzu langer Zeit verschieden ist und so möglicherweise der Illusion eines immer noch existenten Lebens erliegt, beziehungsweise dem Anhängen an selbigen. Das kann die Beschwörung vereinfachen.
    Um das Wesen zu beschwören, muss man schließlich den blanken Rest der Seele mit Hilfe der Magie zurück in die Materie zwängen und im Moment der Verbindung den neuen Leib daraus formen, den das beschworene Wesen annehmen soll. Dabei ist stets darauf zu achten, dass man zu jeder Zeit die Kontrolle über die Seele halten kann. Ist dies nicht der Fall, können die Beschwörung und das Wesen dem Magier aus den Fingern gleiten und die eigene Schöpfung sich gegen den Meister richten.“

    So viel zur Theorie, nun musste sie die Praxis folgen lassen.
    Dem Gesagten entsprechend versuchte sie, die schwachen Ausprägungen im diffusen Gefüge der Magie auszumachen. Viele Wesen schienen sie zu umgeben, tief unter ihnen zeigte sich eine Vielzahl von Seelen, deren Übergang in das Reich Beliars teilweise schon vor langer Zeit vollzogen schien. Nur schwach konnte sie diese Präsenz spüren, doch nach einiger Zeit wurde sie fündig. Die Knochen einer Katze, beinahe vollständig, in nicht allzu großer Tiefe.
    Violetta schloss die Augen und versuchte, Kontakt zur Seele aufzunehmen, die unweigerlich mit ihren materiellen Überresten Verbunden war. Ein ums andere mal stand der Versuch, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen – die Katze schien sich zu verstecken.
    Nun war wohl Improvisation gefragt, und die junge Frau nutzte einen entscheidenden Schwachpunkt der Tiere, die ihre Eigenarten selbst im Tode nicht abzulegen schienen – die Neugier. Kurz sandte sie einen Impuls ihrer Magie, um daraufhin inne zu halten. Und tatsächlich, die Katze schien zu reagieren, es kam Bewegung ins Spiel.

    Violetta wartete nicht lange, sondern ergriff die Chance augenblicklich beim Schopfe. Mit aller Kraft versuchte sie, die Seele des Tieres in den Leib zurück zu zwängen. Das Kalkül ging auf, Leben schien zurückzukehren in die schon lange ruhenden Knochen. Die Magierin holte die Knochen herauf, verbunden mit der Seele im noch nicht fest geformten Zustand ließ sich das Skelett problemlos durch die dicken Mauern hinauf in den Raum bewegen und zu einem knöchernen Wesen vervollständigen.
    Mit einem Lächeln bedachte Violetta das sich auf ihren Befehl hin im Kreis drehende, bizarr wirkende Wesen, doch schnell verflog die Freude, als sich Widerstand regte. Das Tier wehrte sich, die Seele begehrte auf, die eigene Kontrolle über sich zurück zu erlangen.
    Mit einer Welle ihrer Magie drängte die junge Frau so sehr auf das Tier ein, nutzte die einschüchternde Wirkung ihrer Überlegenheit, schürte die Angst, und schnell ward der Widerwille gebrochen.
    Erneut schob sich das Lächeln auf ihre Lippen, als die Katze ihrem Willen gehorchte.
    Die Beschwörung war gelungen.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Wohl wahr...“, murmelte Ceron und ging im Kopf einige Möglichkeiten durch. „Wir brauchen eine Menge Proben“, meinte er schliesslich und stob bereits davon, als ihm in den Sinn kam, dass Jil ja noch immer am Tisch festgemacht war. Etwas verwirrt ging er zurück, hob sie aus dem Kinderstuhl und ging dann erst in Richtung des Labors. „Haut, Blut, Haar... Galle. Was wir kriegen können. Alles von dir und von...“ er zupfte den Vorhang, welcher vor dem Glasbottich mit der konservierten Leiche hing, zur Seite. „Vielleicht finden wir ja auf diesem Wege etwas. Gewiss ist es aber nicht. Und dennoch hättest du dann wenigstens mal gesehen, wie man die einzelnen Schritte ausführt.“

    Char stimmte dem zu und es schien ihm auch ganz recht zu sein, dass sie erst an der Leiche herumhantierten, bevor sie sich Chars Körper annahmen. „Ich hoffe schwer, das Lebenselixier hat den Körper genügend erhalten, dass wir alle Proben verwenden können“, sprach der Heiler. „Das Blut könnte hingegen etwas schwer werden. Das werd‘ ich von mir nehmen. Versuch du dich doch an den übrigen Körperflüssigkeiten und der Hautprobe. Am besten verwendest du dazu „General Wallerstein – Feldautopsie“. Findest du hier in meinem kleinen Büchergestell. Der Kerl hat eine äusserst, ich will es mal so sagen, praktische Herangehensweise. Du wirst es mögen.“

  15. Beiträge anzeigen #295
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Beschwingt durch lyrische Zeilen trieb es Narzuhl zu einer kleinen Zwischenmahlzeit ins Refektorium. Das zweite Kapitel – „Vom Seelenschmied“ lag nun hinter ihm und bevor er sich erneut in die Tiefen der Bücherseiten stürzen wollte, hielt er eine Stärkung doch für angebracht. Flugs durchquerte er die Eingangshalle und … ja und stutzte kurz. Etwas unsicher streifte eine Gestalt durch die Halle. Zwar trug sie einen Kapuzenumhang, etwas das man in diesen Mauern recht häufig als Bekleidung fand, jedoch war die Person garantiert kein Mitglied des Zirkels. Mittlerweile steuerte sie ebenfalls auf den Speisesaal zu. Schulterzuckend nahm auch der Schwarzmagier seine kleine Reise wieder auf und betrat kurz nach dem Fremden das Refektorium.

    Zielsicher steuerte Narzuhl auf einen bequemen Sitzplatz zu, genoss den ersten Schluck Wein und ließ wieder einmal ein Gedicht aus dem doch sehr fesselnden Buch durch seinen Verstand gleiten.


    Ihr verfluchten Geister
    Die ihr mir gegeben habt
    Wonach ich mich sehnte
    Und worum ich euch gebeten habe

    Schenktet ihr es mir nur, um mich damit zu quälen
    Ich glücklicher Narr, der euch rief


    Wieder einmal ein sehr bezeichnendes Gedicht, so fand der Magier. Allerdings wurde seine Aufmerksamkeit zufällig auf etwas anderes gelenkt. Der Fremde stand immer noch am Eingang zum Speisesaal und blickt sich staunend um. Narzuhl erinnerte sich wie fasziniert er damals gewesen war, als er zum ersten Mal in den Mauern Beliars umhergestreift war.
    Kurzerhand erhob sich der Schwarzmagier und steuerte zielsicher zum Unbekannten.
    Auch diesem wurde bewusst, dass er Aufmerksamkeit erregt hatte und blieb unsicher auf der Stelle stehen. Genügend Mut um zu sprechen besaß er allerdings noch.

    Entschuldigung? richtete er sich an den herannahenden Magier.

    Euren Blicken nach seid ihr zum ersten Mal im Kastell der Schwarzmagier Fremder. Wer seid ihr und was wollt ihr? ...
    Geändert von Narzuhl (30.05.2009 um 18:57 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #296
    Lehrling Avatar von Dorthon
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    Dorthon ist offline
    Viel Zeit hatte er in Bakaresh verbracht. Die Tempelstadt schaute schon aus der Ferne so atemberaubend aus, dass sich Dorthon lieber die ganze Zeit über nur dort aufhalten wollte, auch wenn es ein Beliar geweihter Ort war. Ebenso das Dorf blieb ein sehr empfehlenswerter Ort, in dem Pilger alle möglichen Lehren der Magie Beliars erlernen konnten. Auch der Vermummte hatte sich Gedanken gemacht, sich diese Form von Magie näher anzusehen. Jedoch dachte er, dass er die Magie noch besser im Kastell, nördlich von Bakaresh, auffassen konnte. Deshalb führten ihn seine Schritte nach einigen Tagen in das so genannte Kastell des Zirkels. Was genau das für ein Zirkel war, hatte der sonstige Waldstreicher nie erfahren.

    Vielleicht fand er hier im Kastell Antworten auf seine Fragen. Grimmige Gesellen streiften durch die Gänge. Waren die Anhänger Beliars genauso von der Macht besessen, wie der dunkle Gott selbst? Lieber wollte Dorthon das nicht erfahren. Vielleicht kostete das an diesem Ort seinen Kopf. Neben den Magiern tauchten auch bewaffnete Personen auf. Wie er in Bakaresh erfahren hatte, nannten sie sich Assassinen. Es waren scheinbar die Kämpfer des dunklen Gottes.
    Dorthon betrat einen großen Speisesaal. Hinter ihm tauchte einer der Magier auf. Er glitt gelassen über den Boden, um sich schließlich irgendwo niederlassen zu können. Der Vermummte hingegen blieb wie angewurzelt stehen. Seine Blicke wanderten durch den Raum. Schließlich fing er auch den Blick des eben hinter ihm Erschienenen. Dieser stand auf und ging auf Dorthon zu. Was wollte er?
    „Entschuldigung?“ brach er aus sich hervor.
    Der Magier erkundigte sich um seinen Namen und sein Anliegen. Während sie den Platz des Magiers aufsuchten, antwortete der Vermummte:
    „Mein Name ist Dorthon. Ich bin nach Bakaresh oder nun viel mehr zum Kastell gekommen, um die Magie Beliars kennen zu lernen.“
    Sein Gegenüber musterte ihn, als sie Platz genommen haben.
    „Also…ich möchte die Magie nicht erlernen. Ich will nur wissen, wie sie funktioniert, welche Auswirkungen sie erzielt, welche Art und Form von Magie das ist. Könnt Ihr mir dabei helfen?“

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Zweifelnd begutachtete Narzuhl sein Gegenüber. Warum sollte jemand eine Reise durch die Wüste auf sich nehmen, nur um die Magie Beliars zu sehen? Zu Sehen! Dorthon wollte sie nicht einmal erlernen, er wollte nur einfaches Wissen über sie sammeln.
    Nun vielleicht war der Schwarzmagier als Anhänger des dunklen Gottes etwas zu streng mit ihm, für ihn gab es schließlich nichts Höheres in der arkanen Welt als die Magie Beliars.

    Nun Dorthon, jetzt weiß ich schon einmal etwas mehr über euch. Der Höflichkeit halber; mein Name lautet Narzuhl. eine bedeutungsschwere Pause folgte. Der Schwarzmagier genoss es jetzt regelrecht den Geheimnisvollen zu spielen, obwohl jeder der ein paar Tage mit den Bewohner des Kastell verbrachte feststellen musste, dass sie mehr verrückt und sonderbar als geheimnisvoll waren; verrückt aber eigentlich sehr umgänglich.

    Seid euch bewusst, dass ich kein Lehrmeister der Magie bin, aber da ihr ohnehin nicht dergleichen Ziele hattet ist dies von minderer Bedeutung. Ich schätze man kann euch vertrauen und wie ein Diener Innos seht ihr mir schon mal überhaupt nicht aus…
    Nun denn dann folgt mir, diese Räumlichkeiten sind sicherlich nicht geeignet für eine Demonstration; die Untoten machen sonst nur irgendwelchen Unfug mit dem Essen


    Lachend erhob sich Narzuhl und schritt voran zu einem der Trainingsräume. Da der Vermummte ihm folgte schien der Schwarzmagier ihn noch nicht verschreckt zu haben.
    Mal sehen wie er sich im Anblick mit Untoten schlug.
    Knarrend ließ Narzuhl die Tür zum Trainingsraum aus einiger Entfernung aufschlagen und bat seinen Gast sich auf einen der bequemen Sessel zu setzen.

    Also Dorthon, die einfachste Magie die wir Anhänger des Zirkels beherrschen sind mehr oder weniger einfache manipulative Tricks: Kerzen anzünden, Türen öffnen, Schlösser verschließen und so weiter. Dies dürfte wohl jeder Magier des Landes beherrschen, es sind einfache Grundlagen im Umgang mit der Magie.

    Narzuhl beendete seine Einleitung, schloss kurz die Augen und beschwor ein einfaches Skelett. Ein kurzer Blick hinüber zu Dorthon verriet ihm, dass sein Gast fasziniert war, allerdings vermochte er nicht zu sagen ob im positiven oder im negativen.

    Erneut erhob Narzuhl das Wort
    Dies stellt unsere Spezialisierung der Magie dar: Die Beschwörungsmagie. Das einfache Wiederbeleben toter Lebewesen. Der Magier stellt dabei eine Art Verbindung mit den sterblichen Überresten her und haucht ihnen neues Leben ein. Dies erfordert nicht nur Können, sondern auch Willenskraft. Der Magier muss über das Wesen die Überhand haben, es kontrollieren, ansonsten wären Befehl an die Kreatur sinnfrei oder schlimmer die Kreatur hätte Kontrolle über den Magier. Aber soweit kommt es nur im Extremfall.

    Mit einem Wink zerfiel das Skelett wieder zu Staub und einen Moment später erhob sich das Skelett eines Wolfes an selbiger Stelle. Irgendwo in den Katakomben hatte Narzuhl tatsächlich die Überreste eines Wolfes gefunden. Wie der da wohl hingekommen sein mag?
    Egal…

    Ein Schwarzmagier ist jedoch auch in der Lage tierische Kreaturen wiederzuerwecken. Einzige Voraussetzung: Die sterblichen Überreste müssen in „Reichweite“ sein

    Der Wolf vollführte eine Sprung und schmiegte sich schmusend an Dorthon, der unweigerlich etwas zurückzuckte, sich jedoch schnell wieder beruhigte, als er feststellte, dass ihm keine Gefahr drohte.

    Nun denn, Fremder solltet ihr Fragen haben dann stellt sie jetzt.

  18. Beiträge anzeigen #298
    Lehrling Avatar von Dorthon
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    Dorthon ist offline
    Zuerst war Dorthon etwas erschrocken und zugleich fasziniert über die Skelette, die Narzuhl, so hieß der Magier, in einen der Trainingsräume beschworen hatte. Schnell erinnerte ihn diese Angelegenheit an Gotha. Dort war er ja auch kurz auf ein Skelett gestoßen.
    Allerdings widerte ihn das auch ein wenig an. Die schwarze Magie ging tatsächlich soweit, die Ruhe von Verstorbenen zu stören oder zumindest ihre Gebeine zu misshandeln. Diese Form der Magie war nicht so ganz Dorthons Ding, akzeptierte sie allerdings weitgehend.

    „Mich würde noch interessieren, ob diese Beschwörungsmagie mehr drauf hat, als Knochen wider zu beleben“, meldete sich schließlich der Vermummte wieder. „Und außerdem interessiert mich dann auch noch, was für Untote das in Gotha sind. Werden sie auch von einem Magier kontrolliert?“

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Hmm interessant…jemand der tatsächlich Interesse an der Beschwörungsmagie zeigt. Erfreut mimte Narzuhl erneut den Lehrmeister.

    In der Tat, die Beschwörungsmagie geht noch einen riesigen Schritt weiter. Ein Schwarzmagier der am Ende seiner Ausbildung angekommen ist, vermag es ebenfalls sich mit den Kreaturen Beliars einzulassen. Im einfachsten Sinne also Dämonen zu beschwören, obwohl Beliars Reich sicherlich noch mehr bietet als nur Dämonen, dessen könnt ihr sicher sein. Jedoch werde ich jetzt davon absehen einen Dämon zu beschwören nur um ihn als Anschauungsobjekt zu degradieren. Diese Geschöpfe besitzen ein hohes Maß an Würde und sind keinesfalls einfache Diener wie Skelette es sind. Stattdessen will ich lieber eure zweite Frage beantworten.

    Dorthon musste nun bei weitem nicht wissen, dass Narzuhl gar nicht in der Lage war einen Dämon zu beschwören, aber der Schwarzmagier hatte seine eigene Unkenntnis recht geschickt verpackt und verschleiert. Aber zurück zum eigentlichen Geschehen
    Kurz dachte Narzuhl über die Erzählungen nach, die er über Gotha aufgeschnappt oder gelesen hatte.

    Nun die Untoten in Gotha unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von den Untoten die ihr hier bestaunen konntet. Wahrscheinliche sind es die ehemaligen Bewohner der Stadt, die dort nun ihr Unwesen treiben. Allerdings kommt es immer auf den Beschwörer an und den…hmm …den Stempel den er dem Beschworenen aufdrückt an. Soweit ich weiß ist ein Dämon in Gotha der Verantwortliche und Dämonen sind etwas eigen und sonderbar was ihrer Beschwörung angeht. So ist es gut möglich, aber das ist nur eine persönliche Theorie, dass der Dämon den Untoten freien Lauf lässt, sie also nicht weiteres als wilde Kreaturen sind. Ohne genaue Untersuchung ist und bleibt dies aber nur eine Theorie

    Nachdenklich saß Dorthon nun im Sessel. Narzuhl ging es zwar nichts an, jedoch verwunderte ihn das Interesse seines Gastes an Gotha ein wenig.
    Abwartend stand Narzuhl in der Mitte des Raumes, ob Dorthon noch weitere Fragen an ihn richten würde…

  20. Beiträge anzeigen #300
    Ritter Avatar von Igor Vectrex
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    Igor Vectrex ist offline
    Ein wolkenverhangener Tag legte sich über das altehrwürdige Kastell, einzelne Sonnenstrahlen wagten den Kampf gegen die dunkelgrauen Riesen und schienen tatsächlich einige Gefechte für sich zu entscheiden, da der lesende Goldschmied in der Bibiliothek beizeiten von einigen arg geblendet wurde. Und ebenso wie der Sommer sich nicht entscheiden konnte zu bleiben, die Oberhand über das Firmament zu gewinnen, wurde dem Magier klar, daß er noch viel zu tun hatte. Sein Kampf gegen das verlorene Wissen, daß er einst in sich trug, schien ebenso nicht abzureißen wie die Natur der Gezeiten. Gerade eben noch hatte er sich mit den minderen Zaubern der erste Magiestufe beschäftigt, als ein Dämon ihm weitere Folianten auf das Lesepult vor ihm beförderte, den Igor damit beauftragt hatte. Von großen Beschwörungen und neuerschufenem Leben war darin die Rede, die stummen Zeugen dessen, daß man sein derzeitiges Beschäftigungefeld nichts anderes als Taschenspielerzauberei und Effekthascherei bezeichnen konnte. Ein leises Seufzen rann aus seiner schwer gewordenen Kehle, den Verlust seiner arkanen Kräfte betonend, als er sich ein weiteres Mal in dem Schmöker für Gauklerzaubereien vertiefte, um das eigentlich Notwendige, tatsächlich aber unnütze Wissen in sich aufzunehmen, zu verinnerlichen und beständig abrufbar zu halten. Jedoch wurde Igor unterbrochen durch das Erscheinen seines Lehrmeisters und in diesem Falle kam ihm das sogar sehr zugute.

    Der Magier ertappte sich bei dem Gedanken, ob der Hohepriester wohl des Gedankenlesens mächtig war, da er ihn um sein Wissen um einen Zauber befragte, der eindeutig in die Kategorie bedeutsam fiel. Auch der Blick desselbigen unterstrich diesen Eindruck deutlich. Womöglich hatte sein Lehrmeister aber auch einfach entschlossen, daß die Zeit der Spielereien ein Ende finden mußte und dieser das Potential des einstigen Priesters nun erkannt hatte. Anscheinend waren die zaubergeschmiedeten Schlösser aussagekräftig genug gewesen.

    "Ich grüße Euch, mein Lehrmeister...Ich habe bereits ein wenig über die Teleportation in Erfahrung bringen können. Es handelt sich dabei um einen Vorgang, der es jemandem ermöglicht von einem Punkt zu einem möglicherweise weit entfernterem allein durch Gedankenkraft zu reisen. Ein solcher Eingriff in das magische Gefüge birgt vielerlei Gefahren in sich; der ausführende Magus könnte an einem Ort enden, der nicht geschaffen für eine Wiederkehr ist, zum Beispiel mitten in einem Berg oder inmitten einer epischen Schlacht. Möglich wäre auch, daß der dematerialisierte Körper sein Ziel verfehlt und auf alle Zeit im Fluß der magischen Ströme gefangen ist. Deshalb muß der Magier den Ort bereits kennen und so vertraut damit sein, daß er ihn als persönliche Zuflucht betrachten kann. Nichts darf die Konzentration stören, die möglichen Folgen aus dem winzigsten Fehler wären fatal, wobei meine Anführungen wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Von daher sollte es nur einem bereits erfahrenen Magier vergönnt sein, diese Reisen heil zu überstehen."

    Kaum hatte Igor die Worte zu Ende gesprochen, als deren entfaltende Wirkung einen kleinen Anflug von Stolz in ihm bewirkte. Die schwebende Kerze um ihn herum, vollzog einen weiten Kreis um Schüler und Lehrmeister, die Anstrengung den ständigen Begleiter in diesem Zustand zu halten, bemerkte Igor gar nicht mehr. Der Fluß der magischen Energie war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Sollte er tatsächlich schon so weit sein, bedeutsamere Magie zu wirken? Das Antlitz des Goldschmieds wandelte sich in ein ebenso bedeutungsschweres wie das seines Lehrmeisters, als ein weiterer Sonnenstrahl durch die schmalen Fensterschlitze hineindrang, ein weiterer Sieger in dem ewigen Kampf des Dreigestirns...

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