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Ormuss hätte es nicht für möglich gehalten, selbst einmal einen Rollentausch zu durchleben. Dankbar war er seinem Herren dafür nicht, doch sah man das Gute im Unschönen, so konnte er sich nun in einen Menschen hineinversetzen, der seiner Zeit nie eine Chance auf eine Audienz bei ihm hatte. Und vielleicht würde er das nächste Mal, sollte es eines geben, die Menschen besser behandeln und aus den Fehlern lernen. Doch so ein Verbot wollte ihn nur noch mehr anspornen. Nie kannte er irgendwelche weltlichen Grenzen in seinem Leben. Jetzt, da ihm die geistige Macht abhanden gekommen war, wollte er erstere nicht auch noch einbüßen. Unglücklicherweise schien sich dieses Problem jedoch nicht spontan zu lösen, da waren weitere Nachforschungen nötig.
"Gut, dann dankt Ormuss für diese Auskunft. Einen schönen Abend noch die Herren."
Wohl verdutzt über diesen ihnen ungewöhnlichen Auftritt blickten die beiden Wächter ihm noch eine Weile hinterher, ehe Ormuss irgendwo in der Dunkelheit verschwand, um sich einen kostengünstigen Schlafplatz zu suchen. Die Ruinen am Stadtrand waren natürlich lukrativ, doch wollte ihm die Warnung eines Assassinen nicht aus dem Kopf gehen, dort nicht nach dem Tod suchen zu sollen. Der Tod, ja... Ormuss lächelte darüber und legte sich in eine der verlassenen Buden. Sein Tod würde anders kommen, sonst wäre doch dieses ganze Machtspiel um ihn, Zeit und Raum völlig unsinnig. Da hätte er auch schon im eisigen Schnee oder in der Mine Farings sterben können. Sein Gott hatte sich bei diesem Puzzle ganz sicher etwas gedacht und daran würde ihn gewiss kein stumpfes Wüstentierchen aufhalten...
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Land! Gelobtes, heimisches Land, geliebtes Varant!
Endlich hatte seine Heimat ihn wieder, wenngleich seine Ankunft alles andere als einem Ideal entsprechend war. Seit Stunden hatte er bereits wieder festen Boden unter den Füßen, und dennoch war ein noch kein Stück weiter gekommen.
Vor Erschöpfung stöhnend stellte er die letzte Kiste ab und erstattete dem Aufsichtsführenden Bericht.
"Na dann, mach dich vom Acker, Sohn des Fleißes. Wenn du deine Schuld immer so abarbeitest, bist du stets willkommen!!", entgegnete der Kerl mit urvarantischem Akzent. Übliche Umgangsformen, geheuchelte Freundlichkeit, doch das war dem Blondschopf in diesem Moment herzlich egal.
Nachdenklich strich sich der Nomade über das nunmehr wieder rasierte Kinn, wobei er es vermied, den recht tiefen Schnitt zu berühren, den er sich während der Rasur auf See und mit einem schartigen Rasiermesser zugezogen hatte. Immerhin war der Schnitt unschön genug, um als glückliche Kampfwunde durchzugehen.
Es war bereits spät und Maris mehr als erschöpft, da er während der Überfahrt keine Sekunde lang ein Auge hatte schließen können. Ob er wollte, oder nicht - diese Nacht würde er hier bleiben müssen.
Mit müden Augen schleppte er sich zur nächstbesten Taverne, wo er das Gold, das er für den Verkauf seiner Nordmarausrüstung bekommen hatte, zu großen Teilen direkt wieder ausgeben musste, um sich Verpflegung und Unterkunft leisten zu können. Der Hunger hielt sich in Grenzen, nachdem ihn die Seereise so mitgenommen hatte, doch die Müdigkeit überwog dafür umso mehr, sodass der Nomade ohne große Umschweife seine Kammer aufsuchte und sehr schnell in einen sehr tiefen Schlaf fiel.
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"Komm und sieh her, Sohn der Neugier! Sieh die größte Bestie, die Varant zu bieten hat! Lang wie ausgewachsene 2 Männer und mehr als 10 qintar schwer! Selbst ein Wüstenläufer ist nicht größer als ES!"
Voll überschwänglicher Freude hielt der Ausrufer den Nomaden an den Schultern fest und zwang ihn dazu, sich zu ihm umzudrehen.
"Warte doch, Sohn der Eile! Das ist eine einmalige Chance, nie wieder wirst du so ein reißendes Biest sehen können!"
Maris hatte eigentlich nicht den Nerv für solche Dinge. Eigentlich wollte er nur etwas Proviant auf dem Markt besorgen, um endlich weiter reisen zu können bis nach al Shedim, nachdem er sich nun wieder erholt hatte, doch über einen varantischen Basar zu gehen, ohne angesprochen und aufgehalten, war ein Kunststück, das wohl selbst die großartigsten und unsichtbarsten Späher nicht vollbringen konnten. Diese Menschen hatten einfach einen sechsten Sinn dafür, arglose Menschen aufzuspüren und so lang auf sie einzureden, bis sie ihre Waren loswurden.
"Na gut, wo ist denn euer Zelt - Sohn der Aufdringlichkeit?", antwortete der Blondschopf lächelnd, woraufhin sein gegenüber etwas an Schwung verlor, aber keineswegs weniger überzeugend wirken wollte.
"Geht einfach diese Straße entlang, ihr könnt das Zirkuszelt von hier aus sogar sehen! Die heutige Vorstellung beginnt in wenigen Minuten, also beeil dich, sonst verpasst du das Beste. Die Bestie!"
"In Ordnung, dann werd ich mal zusehen, dass ich noch rechtzeitig komme."
Und damit war er aus dem Werben des aufdringlichen Kerls entlassen.
Dass er eine gewisse Neugier ob dieser so angepriesenen Bestie verspürte, konnte er aber nicht abstreiten. Sollte er vielleicht doch einen Blick auf dieses Tier werfen? Ja, vielleicht war das gar kein so schlechter Gedanke, doch nicht im Rahmen einer Vorstellung, sondern direkt im Lager der Zirkusmitglieder. Er wollte dieses Tier ohne pompöse Beleuchtung sehen und ohne, dass es großartig in Szene gesetzt wurde.
Nachdenklich schob sich Maris die Straße entlang, immer der schon von weitem sichtbaren Spitze des Zeltes entgegen, bis er sich vor dem mächtig Eindruck schindenden mobilen Bau wieder fand. Ein Zaun umsperrte das Gelände links und rechts des Eingangs, doch war der nur gute sieben Fuß hoch, um die Blicke Neugieriger abzuhalten, sodass sich der Blondschopf mit einem kühnen Sprung und etwas Anstrengung über die Holzlatten zwängte und sich direkt im Lager wieder fand.
Wie erwartet herrschte einiger Betrieb im Lager der Schausteller so kurz vor einer Vorstellung, doch ein anderes Geräusch als das der üblichen Betriebsamkeit erweckte das Interesse des Nomaden. Umgehend näherte er sich der Geräuschquelle und hielt sich hinter einer Kiste bedeckt, während er sah, woher der Aufruhr rührte. Drei der Schausteller, mit Mistgabeln und anderen langen Werkzeugen bewaffnet, stachen in das Innere eines für das darin befindliche Wesen geradezu winzig anmutenden Käfigs, während die Raubkatze in Rage wieder und wieder gegen die Gitter des Gefängnisses stieß.
Maris wusste nicht, was er tun sollte. Ging er dazwischen, hätte er schneller eine Horde Assassinen am Hals, als er Kameldreck rufen konnte, doch er konnte nicht mit ansehen, wie diese Männer das Tier quälten, das wirklich gigantische Ausmaße zu haben schien, die selbst einen Löwen übertrafen.
Mangels besserer Einfälle griff er zu einem Stein und schleuderte ihn mit aller Kraft an den Kopf eines der Männer. Irritiert hielt der inne, was die Katze nutzte, um ihm die Hand mit seinen Krallen aufzureißen.
"Ah, bei Beliar, verdammte Scheiße!"
Schreiend blickte der Kerl auf seine Hand, aus der einiges an Blut strömte - der Prankenhieb dieses Tiers war nicht ohne.
"Lassen wir ihn, der beruhigt sich schon wieder und ist erst später dran", meinte ein anderer. "Kümmern wir uns erstmal um deine Hand. Kannst du nicht einmal aufpassen?"
Zeternd und diskutierend warfen die Männer eine Plane über den Käfig und entfernten sich, während der eine sich krampfhaft die Hand hielt und vor Schmerzen wimmerte. Als die Luft rein war, kroch Maris schließlich aus seinem Versteck hervor.
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Langsam schob er die Plane beiseite und blickte in die Augen des Raubtieres, das ihn argwöhnisch betrachtete. Zumindest in einer Hinsicht hatte der Ausrufer Recht gehabt: noch nie zuvor hatte Maris ein solches Tier gesehen. Das Fell gestreift mit dunklem auf hellem braun, der Kopf bis zur Augenhöhe breiter werdend und spitz auslaufend in einer Form, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte, ein nicht zu übersehender Fettansatz - doch das Erstaunlichste war wohl die Größe dieses Tieres. Der Kopf schien doppelt so groß wie der eines Löwen, wenngleich mähnenlos, und mit der Länge des Tieres hatte der Ausrufer keineswegs untertrieben. Dieses Tier war faszinierend... Doch vor allem verdiente es nicht, in solchen Zuständen gehalten zu werden.
"Du bist also der größte Räuber, den Varant je gesehen hat, was? Ich frage mich, was für ein Tier du bist..."
Maris schrak zusammen, als er sich nähernde Schritte hörte. Schnell versteckte er sich unter dem Käfigwagen, in dem sich die Katze befand, und lugte zwischen den hölzernen Rädern hervor, als ein klein gewachsener, dunkelhäutiger Mann den Wagen erreichte und sich verwirrt dem Käfig zu wandte.
"Was ist denn hier los? Warum bist du denn noch abgedeckt, und wieso sieht das so schlampig aus?", fragte der leicht gereizte Mann. Vielleicht war dieser Kerl die Chance für Maris, mehr über das Tier herauszufinden.
So leise wie möglich kroch der Blondschopf auf der anderen Seite hervor, umkreiste den Wagen und riss den Mann mit einem beherzten Hechtsprung von den Beinen. Schreiend versuchte dieser, sich zu wehren, doch Maris drückte eine Hand auf dessen Mund, um ihn still zu halten, bis er sich beruhigt hatte, bevor er ihn wieder Sprecherlaubnis erteilte, während er auf dem am Boden liegenden schwarzen Mann saß.
"Entschuldige die Störung, aber ich würde gern ein paar Dinge wissen. Du wirst nur beantworten, was ich frage, und ansonsten schön die Klappe halten, sonst machst du ganz schnell Bekanntschaft mit meinem Freund aus magischem Erz hier."
Freundlich lächelnd zog er sein Messer hervor und fuchtelte dem Kerl ein wenig vor der Nase herum. Das reichte schon, um ihn willens zu machen, seine Fragen zu beantworten.
"Also, Frage Nummer 1: Mit was für einem Tier habe ich es hier zu tun?"
Wimmernd versuchte der kleine Mann, eine feste Stimme zu fassen, und stammelte schließlich hervor: "Das ist ein Liger, Herr."
"Ein was? Ich kenne nur Tiger, auch wenn ich noch nie einen gesehen habe, aber das hier ist keiner."
"Nein, Herr, es ist eine Züchtung! Wir führten einen männlichen Löwen und einen weiblichen Tiger zusammen, und dies kam dabei heraus."
Maris war erstaunt. Solche widernatürlichen Dinge waren überhaupt möglich? Die beiden Tiere lebten ja seines Wissens nach nicht einmal in den selben Regionen.
"Na gut, will ich dir mal glauben. Kommen wir zu Frage Nummer 2: Gibt es einen anderen Ausgang aus diesem Lager, als den am Eingang des Zeltes?"
Nun schien sich das Gegenüber des Nomaden langsam gefasst zu haben und antwortete prompt:
"Es gibt einen Ausgang hinten bei den Pferdeställen, dort ist gerade niemand, weil die Vorstellung gleich beginnt. Bitte, lasst mich leben!"
Der Blondschopf musste grinsen. Langsam erhob er sich und zerrte den Mann mit auf die Beine, dabei jedoch stets darauf bedacht, ihm keine Gelegenheit zum Entkommen zu bieten.
"Gut. Frage Nummer 3: Willst du mir zwei eurer Pferde an den Karren spannen? Ich wäre dir sehr verbunden, wenn das möglich wäre."
"Aber natürlich, Herr. Nur bitte, lasst mich leben!"
Es war ohnehin keine Bitte, sondern vielmehr eine Aufforderung gewesen. So setzten sich die beiden also in Bewegung in Richtung der Pferdeställe. Es war ein seltsamer, ein verrückter Plan, eine gigantische Raubkatze aus einem Zirkus stehlen zu wollen, wo er doch einfach nur so schnell wie möglich zurück nach Hause wollte, doch was war das Leben ohne schlechte Ideen?
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"Mach jetzt ja keine Anstalten, irgendetwas zu sagen!", fauchte Maris seine Geisel an, die prompt gehorchte und schwieg, als zwei Schausteller an ihnen vorüber gingen - den beiden Männern, zwei Pferden und dem daran fest gemachten Karren, in dem unter der Plane versteckt der Liger steckte, der sich zum Glück beruhigt hatte. Dennoch blieben die beiden Kerle stehen und wandten sich an den Begleiter des Nomaden.
"Hey, Abbas! Wo willst du denn hin und was ist mit dem Karren? Und wer ist deine Begleitung?"
"Mein Name ist Sven, ich bin Zimmermann. Euer Freund hat mich gebeten, mir den Wagen einmal anzuschauen, weil er ziemlich mitgenommen ist, und leider muss ich ihn mitnehmen zu meiner Werkstatt, um ihn wieder flott zu kriegen, bevor ihr wieder abreist", kam Maris dem anderen zuvor, der nun doch zum Sprechen angesetzt hatte. Momentan konnte er wohl eher als Nordling denn als Varanter durchgehen. Die beiden schienen ihm diese Nummer zum Glück abzukaufen.
"Achso, na dann viel Spaß!", raunte einer der beiden stark akzentuiert, und so ließen die beiden sie passieren. Der Weg aus dem Lager war frei, und so rumpelte der Karren, der tatsächlich so wirkte, als hätte er eine Generalüberholung nötig, in die bunten Gasse Bakareshs hinein.
"Ihr habt nun, was Ihr wolltet, Herr. Lasst Ihr mich nun gehen?"
Maris wandte sich zu Abbas, seinem Begleiter, um.
"Noch nicht. Zuerst suchen wir jemanden, der die Pferde im Zaum halten kann, und wenn Bakaresh weit hinter uns in der Wüste liegt, lasse ich dich gehen."
Er wollte schließlich nicht das Risiko eingehen, dass der Dunkle zu seinen Kumpanen stürmte und sie ihn verfolgten. Immerhin stahl er ihnen hier nicht nur gewaltigen Besitz in Form der Pferde und des Karrens, sondern auch die Haupteinnahmequelle der Schausteller.
Mit nunmehr ernster Miene deutete Maris auf einen Mann, der es sich an einem kleinen Zelt nahe der Stallungen bequem gemacht hatte.
"Der da drüben sieht gut aus. Den werden wir fragen. Du bezahlst."
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Je näher die beiden Bakaresh kamen, desto schwerer fiel es dem jungen Dulgur, den Blick von dem großen Palast zu nehmen. Erst als sie an dem großen Hafen, welcher dem in Kap Dun nur um weniges nachstand, angekommen waren, konnte er seinen Blick davon losreißen. "Ich werde nicht viel Zeit brauchen, vielleicht einen, allerhöchstens zwei Tage. Wirst du solange warten können?"
Osknog überlegte kurz, nickte dann jedoch, er war wohl nicht der Gesprächigste. "Gut, halte dich in der Nähe des Hafens auf, ich werde dann hier her zurückkommen, wenn ich alles erledigt habe." Mit diesen Worten verabschiedete sich Dulgur und hielt schnurstracks auf diesen Palast zu.
In Gedanken versunken, was ihn dort oben wohl erwarten würde, lief er, den Blick weiterhin auf den Palast richtend, durch die Straßen Bakareshs, bis er unsanft aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er war mit einer genau so in Gedanken versunkene Menschenfrau wie er zusammengeprallt, er spürte nur einen kleinen Zusammenstoß, sie jedoch wurde glatt zu Boden gerissen. Freundlich wie er war, streckte er ihr seine große Pratze entgegen, um ihr aufzuhelfen, doch bevor er ihre Hand erreichen konnte, war sie schon schreiend davon gerannt. "Komische Menschenweiber hier im Süden." dachte er sich, doch als er seinen Blick wieder dem Palast zuwenden wollte, bemerkte er, dass dieses Weib nicht die einzigste war, die von dem Ork irritiert war. Beinahe jeder in der näheren Umgebung von Dulgur starrte diesen an, manche mit hasserfüllten Augen, manche mit Verachtung, manche mit Neugier, doch egal was sie auch dazu trieb, ihn so anzustarren, ihm war es unwohl dabei, und das Gefühl in ihm wurde immer stärker. "Orks sind hier wohl eine Seltenheit." dachte er sich, um sich selbst zu beruhigen, und wisch sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. "Kein Wunder bei der Hitze."
Den Blick wieder zu seinem Ziel gerichtet, schritt er weiter in dessen Richtung, doch aus den Augenwinkeln heraus immer die gaffenden Menschen beobachtend.
"Halt!" ertönte es plötzlich vor dem jungen Ork. Zwei schwer bewaffnete Soldaten versuchten, sich vor ihm aufzubäumen, was ihnen aufgrund ihrer Größe und der Größe von Dulgur jedoch schlecht gelang, die Hand auf dem Waffenknauf, um schnell ziehen zu können, wenn Dulgur nicht das tat, was sie von ihm verlangten. Dulgur musste feststellen, dass es genau die Soldaten waren, die er auch in seiner Vision hatte. Jetzt war er sich sicher, es war seine Bestimmung, hierher an diesen Ort zu kommen.
"Rok'tar. Mein Name ist Dulgur, ich komme aus Faring, und muss unbedingt in diesen Palast dort oben." So finster wie die zwei Gestalten drein blickten, hatte er wenig Hoffnung, dass er so einfach mir nichts dir nichts den Palast betreten konnte.
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Fren`ch ibn Dres ben Sing war langweilig. Wachdienst war wohl das schlimmste, was man haben konnte. Er gähnte herzhaft und während er versuchte, den langweiligen Erzählungen seines Bruders Americ ibn An ibn Dress ben Sing wenigstens etwas AUfmerksamkeit zu schenken. Doch wie so meist war dies ein Unterfangen, das selbst dem großen Gott Beliar unmöglich sein musste. Zum wiederholten Male fragte sich Fren`ch, warum gerade er mit einem Bruder gestraft wurde, dessen Einfältigkeit nur durch seine Kraft wieder wettgemacht wurde.
Der Ork, der auf sie zu kam, versprach Abwechslung. Es war lange her, dass sich eines dieser Pelzviecher nach Bakaresh begeben hatte. Das war noch unter dem alten Emir gewesen. Doch Seit Berash war hier keiner mehr gewesen. Mochte das an der Ausstrahlung dieses Mannes liegen? Ein Stoß riss ihn aus den Gedanken.
"Guck ma, n Ork."
"Seh ich selbst, du Weichkäse."
"Häh?"
"Ach, vergiss es. Nimm gefälligst Haltung an!"
Da der Ork jedoch keine Anstalten machte, auf sie zuzugehen, rief Der Wächter laut Halt. Er baute sich vor dem Ork auf, zumindest versuchte er es, lies es dann aber bleiben. Stattdessen wollte er wissen, was der Ork hier wollte. Als dieser mitteilte, in die Kasbah zu wollen, musste Fren`ch beinahe lachen, besonders darüber, dass der Ork Palast zur Kasbah gesagt hatte.
"Eh, Americ! Der Ork will in den Palast."
"Häh?"
"Na in den PALAST!"
"Häh?"
"... in die Kasbah?"
"Häh?"
Fren`ch würde noch in den Wahnsinn getrieben werden, wenn das so weiterging. Irgendwann würde er entweder seinen Bruder umbringen oder mit einem fröhlichen Lachen in sein Schwert hüpfen. Hauptsache es wäre schnell.
"Ich mein das große schwarze Ding da hinter uns, du Hornochse."
"Aber hinter uns ist doch nur ein großes Haus und kein Ding, Fren`ch..."
"Ach halts maul."
Er wandte sich zu dem Ork zurück.
"Also, bepelzter Freund der Sonne. In die Kasbah kommst du nicht. Das ist das Heim der Assassinen, nur Assassinen dürfen da rein. Und wenn die dich da erwischen, bringen sie dich zum Emir. Und falls du es noch nicht gehört hast: Der Emir hat viele spitze und scharfe Sachen für ungebetende Gäste. Was willst du überhaupt dadrin? Bist du ein Bote oder sowas?"
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„WAAAAAAAS?“ brüllte der fette Händler durch die Räume hinter seinem Laden. Ein goldenes Gefäß flog durch die Luft, ein Weinpokal den Ahmed, der Händler, entzürnt gegen eine Wand donnerte, von der sie abprallte und mit einigen Dellen scheppern auf den Boden fiel. Der Putz hatte die Rottönung des erlesenen Weines angenommen und auf dem Boden war ebenfalls eine kleine Lache der Flüssigkeit zu finden.
„Was ist passiert!“ schrie er Calan an. „Die Karawane! Überfallen! Das bedeutet Verluste, große Verluste“ Die Wanst des Händlers waberte vor Zorn, die Hände hatte er vors Gesicht geschlagen. „Und du warst dabei, eh? Sag mir wo! Wo ist es passiert! WO!“
Der junge Mann stand zittern vor dem Mann und empfand nur Abscheu ihm gegenüber. Der Händler kümmerte sich nur um sein Geld, nicht um das Schicksal dahinter. Dass er seine gesamte Familie und alle die ihm lieb waren verloren hatte. Die Tränen standen ihn in den Augen, doch er unterdrückte sie. Er wollte dem Mann zeigen, dass auch er hart sein konnte.
„Nahe Mora Sul, in einer recht felsigen Gegend, in einem kleinen Tal. Sie kamen von allen Seiten und...und...“ es verschlug ihm die Sprach, doch Anthros, den auch der Händler nur unter dem Namen Tulachim kannte sprang ein. „und überfiele die Karawane.“
„Idioten! Bei Beliar, verdammte Idioten!“ brüllte Ahmed auf. „Ich kanns nicht glauben. Ihr!“ brüllte er und zeigte mit seinen dicken, ringbesetzten Wurstfinger auf sie. Calan ahnte schon, er würde sie dafür schuldig machen. „Sorgt dafür, dass diese verdammte Scheiße aufgeklärt wird! Ich will jemanden hängen sehen!“
Mit der Zornesröte, die ihm ins Gesicht stand wandte er sich ab und verzog sich in seine Gemächer. Was in dem dicken Händler vorging wollte er gar nicht wissen.
„Und wo sollen wir da anfangen?“ fragte der junge Mann mit ahnungsloser Mine zu Anthros.
Geändert von Calan (14.05.2009 um 17:29 Uhr)
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Wieso hatte es sich der junge Ork schon halb gedacht, dass er nicht einfach so in diese Kasbah, wie der Palast wohl offensichtlich hieß, hineinmarschieren konnte. Wär ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Dulgur wischte sich kurz nochmal mit dem Handrücken über die verschwitze Stirn, beantwortete dann die Fragen der Wache.
"Ein Bote?" Der Ork musste schnell in die Tiefen seines Erinnerungsvermögens vordringen, hatte er die genaue Bedeutung dieses Wortes vergessen, doch fiel es ihm nach kurzem Überlegen wieder ein.
"Aaahm ein Bote. Nein, das ist nicht richtiges Wort. Ich habe Informationen, dass sich in Kasbah, wie ihr sie nennt, eine Statue und ein Thron aus purem Gold stehen. Ich habe Auftrag, mir diese Gegenstände anzuschauen, und ich denke, dass hohe Orks in Faring nicht freuen, wenn mir Zugang verwehrt bleibt."
Dulgur hatte vor, weiterhin zu behaupten, dass mit einem Auftrag direkt aus Faring kam, denn so hatte er es auch schon geschafft, kostenlos mit einem Boot hierher geschippert zu werden, wieso sollte es jetzt nicht auch funktionieren?
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„Naja“, er wandte seine schwarzen Augen von der Treppe ab, die sich der Fette gerade hinauf gewuchtete hatte und blickte zu Calan, „ich bin ja dafür, dass wir einfach ihn aufhängen. Dann hängt einer, er hat also was er will, und wir müssen sein Gekeife nicht mehr ertragen. Aber es gibt wohl kein Seil, was diesen geballten Berg Abscheu halten könnte. Also müssen wir uns was anderes überlegen.
Ich würde sagen, die einzige Möglichkeit, die wir haben, ist, dass wir nach Mora Sul zurückkehren und uns den Ort des Überfalls ansehen. Wenn wir Glück haben, finden wir dort noch eine brauchbare Spur, auch wenn ich es nach all der Zeit bezweifle.“
Während er das sagte, wanderte seine Hand in Richtung des Holzregals neben ihm und einen Handgriff später war der dort ausgelegte goldene Ring in seiner Hosentasche verschwunden. „Idioten wie dieser Typ werden es nie lernen. Sie legen sich immer und immer wieder mit den Falschen an. Er wird noch sehen, was er davon hat, wenn er erstmal mit einem Messer in der Kehle aus dem Schlaf hochschreckt. Gerade in dieser Stadt sollte man allen mit ein wenig Respekt begegnen, denn man weiß nie, wer einen geschärften Dolch unter dem Umhang versteckt.
Naja, nicht mein Problem …“, schloss er diesen Gedanken ab und ließ seinen Blick weiter durch die Auslage des fetten Händlers wandern. „Also, hast Du noch eine bessere Idee? Eine, die nicht beinhaltet jeden runtergekommen aussehenden Typen in den Tavernen anzusprechen und zu fragen, ob er nicht etwas weiß?“
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Bei dem unangenehmen Händler konnte Calan nicht anders als zu grinsen, nachdem er Anthros gehört hatte. Doch es stimmte, was er sagte. Neider gab es überall, und man tat gut daran diese ruhigzustellen, sie mit Geschenken zu beschwichtigen und möglichst aus dem Weg zu gehen, doch der Dicke legte es regelrecht darauf an, irgendwann des Nachts hinterrücks erdolcht zu werden. Hätte er Frauen und Kinder wären auch sie gefährdet, ebenso wie all der angehäufte Reichtum, der eines Tages sicher verschwinden würde. Und Calan wäre sicher nicht der Mann, der all dies verhindern würde.
„Keine besonderen. Vielleicht irgend einen Kopfgeldjäger fragen, ob irgenwelche Banditengruppen in Mora Suls Nähe bekannt sind. Aber das heißt noch lange nicht, dass es uns helfen wird“ meinte er und lenkte die Schritte aus der Bogentür, in die brühende Sonne, die ihn auf den Kopf knallte und dem heißen Sand, der unter seinen Schuhen knirschte.
„Dann könnten wir ihm wenigstens sagen, wer das war. Aber die Stelle sollten wir auch suchen, auch wenn ich denke, dass ich das kaum noch mal verkraften werde. Du weißt nicht wie es war, all die Leichen, die Menschen...“ Wieder stockte es ihm die Sprache, er schluckte und blickte wieder auf.
„Also, was machen wir zuerst?“
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„Du sagst es. Selbst, wenn wir einen Kopfgeldjäger finden würden, was ich bezweifle, da sie selten ein Schild um den Hals gehängt haben, auf dem steht 'ich töte Menschen für Geld', und selbst wenn wir auch noch das Glück hätten einen zu treffen, der etwas über Banditengruppen bei Mora Sul weiß, was ich auch bezweifle, da es weit entfernt ist und die Banditengruppen selten an einem Ort verweilen, und nur weil jemand ein Kopfgeldjäger ist, heißt das ja nicht, dass er sich automatisch mit allen Banditen und Dieben der Wüste auskennt; dafür ist der Untergrund doch viel zu verworren, nicht eine Organisation, sondern hunderte, …
Ja, und selbst bei dem unwahrscheinlichen Glück so einen Kopfgeldjäger zu treffen, was ja übrigens eh wieder bei dem fremde Leute ansprechen in der Taverne enden würde, und dieser Kopfgeldjäger sich auch noch mit den Banditen auskennt, und dann der wirklich nahezu auszuschließende Fall eintritt, dass er etwas über genau diesen Überfall weiß, von den Dutzenden, die täglich passieren, selbst bei diesem Glück bliebe noch die Frage: wieso sollte er uns helfen?
Wenn sich jemand so gut auskennt mit einer Banditengruppe, weiß, wo sie wen überfallen hat und am besten auch noch wo sie sich jetzt aufhält, dann frage ich mich doch, woher er es weiß. Die einzige plausible Möglichkeit ist, zumindest fällt mir keine andere ein, dass er selber involviert ist in diese Gruppe. Und in diesem Fall würde er uns wohl eher an unserem eigenen Darm aufhängen als uns die Einzelheiten zu nennen, nach denen wir suchen, meinst Du nicht auch?
Nein, ein Kopfgeldjäger ist wirklich keine gute Idee.“
Seine schwarzen Augen wanderten nach oben, er kniff sie zusammen und schaute jetzt mit finsterer Miene fast direkt in die brennend heiße Wüstensonne. „Gerade mit Kopfgeldjägern ist nicht zu spaßen.“, sagte er noch leise und ein wenig Verbitterung schwang in seiner Stimme mit.
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Inzwischen war längst der Abend angebrochen, obwohl man davon nicht viel mitbekam. Einerseits ging das geschäftige Treiben der Händler einfach weiter, andererseits wurden die Tage immer länger. Besonders hier in Varant merkte man das.
Auch Vicious war es ziemlich egal, wie spät war. Wo DraconiZ zur Zeit herumtrollte, wusste die Kopfgeldjägerin nicht. Er würde schon auftauchen, wenn er es für nötig hielt. Und in der Zwischenzeit würde Vicious sich mit ihren neuen Spielzeugen vergnügen.
Dabei musste sie schon mehrmals wieder einkaufen gehen, weil die Bolzen nicht immer dort landeten, wo sie hin sollten. Oder überhaupt irgendwo, dass man sie zumindest wiederfinden konnte. Es hätte die Marmo jedenfalls nicht gewundert, wenn inzwischen ein paar Viecher mit Bolzen gespickt durch die Gegend wandern würde, ohne dass sie es überhaupt beabsichtigt hatte.
Sowas passierte halt. Jedem Schuss, der daneben ging, folgte aber einer, der präziser war. Nicht perfekt, dennoch schon besser als der Vorgänger. Und letztlich ging es genau darum. Und vielleicht um dicke Arme. Inzwischen fühlten die sich doppelt so schwer an, denn dieses elende Spannen der Sehne ging ganz schön in die Muskeln.
Zumindest tat die Schulter nicht mehr so höllisch weh, wie noch zu Anfang. Ein Golem hätte keine massivere Schulter haben können. Jedes Mal den Schaft der Armbrust zu spüren bekommen, härtet unweigerlich ab. So auch Vicious.
Jetzt kniete sie und visierte über das Korn auf die Zielscheibe. Ein Rucken ging durch die Armbrust und der Bolzen zischte davon. Der gehörte mal wieder zur Aufnimmerwiedersehn-Fraktion.
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"Aha. Deiner Beschreibung nach willst du in den Thronsaal..." Fren`ch nickte seinem Bruder zu, der wie immer nur doof aus der Wäsche schaute. "Hmm, und du bist sowas wie ein Bote." Ein perfider Plan entwickelte sich in den Gedanken des Wächters. Vielleicht konnten sie beide... Nein, vielleicht konnte er dem Ork ein klein wenig Gold abnehmen, um seinen Lohn aufzubessern.
"Also eigentlich müsste ich jetzt hinein gehen und den Emir sprechen. Das würde dauern. Mehrere Tage könnten vergehen, weißt du? Aber mit einer kleinen Motivationsspritze würde ich das vergessen und dich zum Heiligtum führen, Ork." Unauffällig streckte Fren`ch seine Hand aus.
"Ich hoffe, du weißt, was ich damit meine. Und wenn ich klein sage, dann denke ich natürlich an eine etwas größere Zahl, nicht wahr, Americ?"
"Häh?"
"Ach, halt doch die Klappe. Ich weiß garnicht, was unsere Mutter mit dir gemacht hat, dass du SO blöd bist."
Der Bruder glotzte nur, verzog dann das Gesicht zu einem glücklichen Lächeln, als er an seine Mutter dachte. Ja, sie hatte sich immer sehr um ihn gekümmert.
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Lehrling
Rückblick
Das Flimmern hatte einmal mehr nachgelassen. Die Abende und Nächte in der großen Wüste waren sehr verträglich, obwohl Dorthon die Wälder Myrtanas eher bevorzugte. Eine kleine Brise bewehte seine Schuhe mit Sand. Doch welch Glück er nur hatte, dass er bereits an seinem Ziel angekommen war…
Trelis schaute sehr verschlafen und langweilig aus. Die Orks scherten sich dort eher weniger um die Königstreuen. Ja, soviel stand auch einmal wieder fest: Trelis war wieder eine Burg der Menschen, jedoch momentan von den Orks besetzt. Aus reiner Natur mochte der Vermummte die Orks. Aber dass sie Menschen metzelten, konnte er nicht begreifen. Myrtana wäre so ein herrliches Land gewesen, wenn die Menschen mit den Orks in Frieden lebten. Aber Dorthon musste es leider so hinnehmen, dass dieser Tag erst verdammt spät eintreffen sollte, wenn es überhaupt geschah.
Die Reise über den Pass nach Varant verlangte zwei Tage. Zwischen den hohen Felsen der Schlucht fühlte sich der Vermummte etwas geborgener als auf dem offenen Gelände südlich und westlich von Trelis.
Seine erste Rast legte er in der Wüste in Braga ein. Man konnte jedoch nicht behaupten, dass sich Dorthon innerhalb dieses kleinen Nestes bequem gemacht hatte. Wie auch einige der Siedlungsbewohner nächtigte er an einem Brunnen vor Braga, denn das Dorf selbst war vom Feuer niedergebrannt worden. Hoffentlich konnten die Menschen Braga wieder aufbauen, sollte es wirklich ernsthaft beschädigt worden sein.
Den nächsten Halt legte er in Ben Erai ein. Dort erfuhr er erstmals, dass es in der Wüste zwei Völker gab: Das vorherrschende Volk der Assassinen und die Nomaden, die scheinbar sehr gern als Räuber bezeichnet wurden. Ben Erai gefiel ihm nicht sonderlich. Es barg sehr viele Sklaven, was Dorthon nicht billigte. Aber ebenso wenig konnte er etwas gegen die Assassinen sagen. Stattdessen zog er daraufhin schnell in die nächste Siedlung Lago. Und dort verbrachte er drei Tage lang. Man konnte vom Wasser aus die Küste Myrtanas sehen. Große Wasserfälle stürzten dort die Steilklippe hinab. Einer der Dorfbewohner erläuterte ihm, dass die Lehren Beliars vor allem im Kastell der Schwarzmagier einhergingen. Dieses Kastell befand sich nördlich von Bakaresh. Also nahm er nach den drei Tagen wieder seine Reise auf. Sie führte ihn nach Ben Sala, einem kleinen Schmiededorf. Dort besorgte er sich Verpflegung und brach schließlich nach Bakaresh auf.
Und dort war er soeben angekommen. Mal schauen, was es dort so alles gab. Außerdem war er schon verdammt gespannt auf die Magie Beliars, die ihm bei seinem Wissenshunger weiterhelfen sollte…
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Lehrling
Eine Taverne. Eine Taverne der Sorte, die jeder gute Bürger mied. In ihr lungerten missgelaunte oder vom Pech verfolgte Halunken mit wenig Geld in der Tasche, die nur darauf brannten, jemandem das Fell über die Ohren zu ziehen. Es war ein Ort, an dem die Fenster abgedeckt und die Lampen nur schwach brannten, damit man das Essen nicht allzu genau unter die Lupe nehmen könnte. An der Fassade der Taverne hing ein von der Wüstensonne verblichenes Schild, welches eine zimtfarbene Frau zeigte, die auf einem kahlen Felsen lag und nur dank langer Zöpfe ihren Anstand wahren konnte. Die Taverne befand sich in einem verfallenen Bezirk, der sich über eine Reihe von alten Gebäuden erstreckte. Im Moment war der Laden wieder bis zum Bersten mit merkwürdigen Gestalten gefüllt. Eine davon war Juan.
Der glücklose Krauthändler hatte seine Ladung zwar los bekommen, jedoch unter Wert. Dazu kam noch, dass seine diebische Partnerin eines Nachts verschwand - zusammen mit Juans erwirtschaftetem Gold. Einzig und alleine einen dürftigen Haufen Münzen konnte er wieder ergattern, indem er die richtigen Personen ansprach, zugeständnisse machte und alte Gefallen einlöste. Alles in Allem war die beschwerliche Reise nach Bakaresch ein Fehlschlag. Tag ein, Tagaus versuchte Juan sein Unglück durch Alkohol hinweg zu spülen. Er blickte in seinen Krug und konnte durch den abgestandenen Wein bereits wieder den Boden erkennen. Juan sah sich um und entdeckte die Bedienung. Sie stand drei Tische von ihm entfernt, ein großer Mann hatte seinen Arm um sie gelegt. Ihr lachen hörte sich obzön an und entfachte Juans Wut.
"Weib!" rief er ungeduldig und schlug mit dem Zinnkrug auf die Tischplatte. Die Dame löste sich aus dem Griff des Hühnen, kicherte und stieß sich auf eine Weise von ihm ab, mit der sie sich zwar von ihm befreien wollte, die aber zugleich auch etwas Verführerisches hatte. Sie bahnte sich IHren weg durch den vollen Raum und nahm Juans Krug. Der Halunke betrachtete die Szene mit finsterem Blick, wendete sein mächtiges Haupt und tuschelte einen Moment mit seinen Kameraden. Juan ignorierte sie und lehnte sich gegen die Wand in seinem Rücken. Er war unzählige Male in derartigen Kneipen gewesen und er hatte Hunderte von Männern wie diese Halsabschneider gesehen.
Die Bedienung brachte dem glücklosen Händler einen gefüllten Krug Wein. Er bezahlte und gab ihr ein mäßiges Trinkgeld, das ihm keinen freundlichen Blick bescherte. Normalerweiße trennte sich der braunhaarige großzügig von seinem Gold und machte sich so bei den Bedienungen beliebt. An diesem Abend scherte er sich jedoch nicht darum. Er wollte einfach nur einen gut gefüllten Krug. Der glücklose richtete seine Aufmerksamkeit auf das kalte Essen auf dem Holztablettm welches vor ihm stand. Die Mahlzeit setzte sich aus sehnigem Fleisch und verbrannten Kartoffeln zusammen, versehen mit einigen Klecksen dünner soße, die so appetitlich aussah wie Hundespeichel. Die Taverne konnte es sich leisten, etwas derartiges zu servieren, da die Gegend mit Abschaum überlaufen war, der froh sein durfte, wen er überhaupt etwas zwischen die Zähne bekam. Juan nahm ein Stück Fleisch und kaute darauf herumm, während er sah wie der Hühne - gefolgt von seinen zwei Kameraden - von seinem Tisch aufstand.
"Hey, du da, Kameltreiber" knurrte der große und zog den Stuhl zurück, der gegenüber von Juan am Tisch stand. Dann nahm er unaufgefordert platz. Die Art, wie der Hühne ihn angesprochen hatte, ließ keinen Zweifel daran, dass er ihn beleidigen wollte. Juan wartete ab.
"Du sollst nicht ein junges Mädchen unterbrichen, wenn es nur seine Arbeit nachgeht.", erklärte das Gegenüber des Krauthändlers. Er war jung und blond, hatte ein breites Gesicht und eine Zahnlücke - ein Mann, der die meisten Zwischenfällealleine wegen seiner imposanten Größe unversehrt überstanden hatte. Die Narben im Gesicht und an den Arme sprachen aber auch für eine alles andere als gewaltlose Vergangenheit. Er trug eine billige Lederrüstung und ein rostiges Kurzschwert. Die beiden anderen waren in etwa dem selben alter, doch hatten sie im Gegensatz zu ihrem Alphatier weniger Lust auf eine Konfrontation.
Juan nippte an seinem Wein.
"Dies ist mein Tisch", sagte er, "und ich habe niemanden dazu eingeladen, sich zu mir zu setzen."
"Du hast einsam ausgesehen."
"Lass deine Augen untersuchen", schlug Juan schroff vor.
Der Hühne warf ihm einen finsteren Blick zu.
"Du bist nicht gerade von der freundlichen Sorte."
"Nein", stimmte der Händler ihm zu, "Wenigstens hast du das richtig begriffen." fuhr er fort.
Der große Mann beugte sich vor, stemmte seine Ellbogen auf den Tisch und stützte sein kantiges Kinn auf die Hände.
"Ich mag dich nicht."
Juan lehnte sich weit zurück. Die flackernde Kerzenflamme am Tisch nebenan warf tiefe Schatten auf das große Gesicht des Mannes.
"Marcus", sagte einer der beiden Männer an seiner Seite und zupfte dabei an dessen Ärmel.
"Lass dich nicht provozieren. Den Ärger ist's er nicht wert."
"Geht nur" warf Juan ein, "und vergesst nicht, vorher den Schwanz einzuziehen."
Dies war nun die Provokation, die das Fass zum überlaufen brauchte. DIe Hand des Hühnen wanderte zur Klinge, doch bevor er diese ergreifen konnte, warf Juan all seine Kraft in einen Kopfstoß, der mit einem Schlag den Nasenknochen des Kriegers zum Bersten brachte. Blut lief quer über dessen breites Gesicht, bevor er jaulend zu Boden glitt. Seine beiden alamierten Kameraden zogen nun beide ihre Degen und stürmten auf den sitzenden Krauthändler zu. Dieser sprang auf und schleuderte diesen beiden seinen Hocker entgegen, welcher mit solcher Wucht auf einen der beiden auftrag, dass man hätte meinen können, er müsse sich sämtliche Knochen gebrochen haben. Von seinem Ziel ließ sich der getroffene dadurch nicht abbringen. Die Gäste der Taverne begutachteten das Treiben mit erheiterter Stimmung. Juan packte nun seine hölzerne Waffe, als er die Wirkung des Alkohols spürte und sich die Welt um ihn herum zu drehen begann. Desorientiert schlug er um sich, wurde von einem schweren Hieb zu boden gerissen und fand sich nun in einer höchst unangenehmen Lage wieder. Zum ersten mal bereute er es ernsthaft, nie an den väterlichen Fechtübungen teilgenommen zu haben. Bedrohlich hob einer der beiden kampffähigen den Degen und verpasste Juan mit einem eleganten SChwung eine Schnittwunde auf der Brust. Blut lief über seinen Oberkörper - vielmehr störte ihn jedoch das zerschnittene Hemd.
"Damit du nicht wieder vergisst, mit wem du dich nicht anlegen solltest."
Einer von beiden kümmerte sich um den verletzten Kameraden, während der andere Juan packte und ihn auf di staubige Straße schmiss.
Die Sonne brannte unerbitterlich auf Ihn herab, dazu überkam dem zerschlagenen noch ein mächtiges Übelkeitsgefühl. Er fürchtete, sich gleich übergeben zu müssen.
"Warum endet es immer damit, dass man versucht sich gegenseitig umzubringen? So ein beschissenes Leben.."
Mit dem nächstenAtemzug würgte er bereits das erste bisschen Mageninhalt auf die Straße. Zwei mal, drei mal, bis nichts mehr als ein trockenes keuchen folgte.
Plötzlich vernahm er eine Stimme.
Geändert von Juan de Rivera (21.05.2009 um 14:34 Uhr)
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Zeit ist immer so eine Sache. Manchmal zieht sie sich dahin wie Honig, zäh und lange. Manchmal ist sie wie ein Sturzbach, ein Wasserfall und vergeht schneller als einem lieb ist. So auch die Zeit eines Mannes namens Vryce, einem Überlebenskünstler im Kleinformat. Vor gut einem Monat nahm er sich vor, seinen alten Gönner Resha zu besuchen. Arbeit wollte er bei ihm suchen, Geld wollte er verdienen. Und doch war er nicht dort gewesen. Bis jetzt.
»Los Junge, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«, knurrte ein reicher Händler mit gezwirbeltem Bart. Hernando war sein Name, ein echtes Schlitzohr was Geschäfte angeht, ein Meister im Spiel der Intrigen. Wahrlich ein begabter Mann unter Männern, die stets mit gezinkten Karten spielten. »Zum Hafen, aber etwas zügig, wenn's sein darf!«
»Ja, Herr.«, kam es unterwürfig von Vryce, als er die beiden Holzstangen zu seinen Seiten packte und sie anhob. Es war stets ein Kraftaufwand, einen zweirädrigen Wagen in Bewegung zu setzen. Jede Strecke eine Tortur. Bergauf wie bergab. Die Bezahlung war mittelmäßig, gerade gut genug um sein Zimmer in der Taverne zu bezahlen. Der Wirt hatte ihm zwar dort Arbeit angeboten, aber das war nicht Vryces Wunschvorstellung. Auf der Straße, da wollte er arbeiten. Auf der Straße, da hatte er die Chance mit den Reichen und Mächtigen zu tun zu bekommen und sei's auch nur als Maultier in Menschengestalt.
»Gut, das reicht. Setz uns hier ab. Ja, genau. Gute Arbeit, Junge, ich werde dich weiterempfehlen.«, sprach Hernando und klopfte dem ehemaligen Hufschmied auf die Schulter, reichte ihm einige Goldmünzen. »Wenn ich wieder in Bakaresh bin, komm mal bei meinem Anwesen vorbei, für dich finde ich vielleicht bessere Arbeit als eine solche.« Und so verschwand der bärtige Händler auf seiner Handelskogge. Vryce seufzte und schüttelte nur den Kopf. Solche Angebote hatte er oft genug bekommen. Entweder war es Arbeit, die nicht viel besser war als diese hier (manch einer bot ihm eine Stelle als Hausdiener an) oder bestand darin, die etwas verqueren Wünsche der Reichen zu erfüllen. Wünsche, die sie sich auch sehr einfach im Vergnügungsviertel erfüllen könnten.
»Zum Teufel, ich geh jetzt zu Resha. Ich pfeif auf den Job hier, soll doch ein anderer Idiot sich den Ziehwagen schnappen und Zugtier spielen. Mir reicht's.«
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Reshas Anwesen
Das Anwesen des berühmt-berüchtigten Teppichhändlers war schneller erreicht, als Vryce gedacht hatte. Der Weg war ihm noch bekannt, zwei Goldmünzen und ein - durch sie aufgeschlossener - Straßenjunge, der seine Dukaten als Schuhputzer verdiente, verrieten auch, dass Resha zur Zeit in der Stadt war.
Ein Klopfen an der Stahltür zum Vorhof. Reshas Hausdiener Mahmed horchte auf, schritt schnell die Stufen hinab zum Tor und öffnete eine kleine Sichtluke.
»Wer da?«, murrte er knapp.
»Vryce, Herr Resha hat mich vor einiger Zeit bei sich empfangen. Könntet Ihr den Herrn fragen, ob er seine wertvolle Zeit für mich verschwenden kann?«
»Sicher, warte kurz.«
Einige Minuten vergingen. Schritte im Innenhof, das Tor wurde einen Spalt breit geöffnet. Mahmeds langes Gesicht und seine dürre Gestalt kamen zum Vorschein. »Resha empfängt dich ...«, sagte er, blickte dabei auf die zerlumpten Kleidungsstücke Vryces. »Folge mir.«
Der Hausdiener brachte den jungen Mann zu seinem Gönner. Resha, wie er leibte und lebte. Zugenommen hatte er, einige goldene Ringe mehr zierten seine Finger. Wie ein Vater seinen verloren geglaubten Sohn begrüßen würde, so hieß Resha Vryce willkommen.
»So lange ist es her. Wie ist es dir ergangen? Hast du deine Meinung bilden können?«
»Ja, Meister Resha, dass habe ich. Dieses Kastell, dieser Höllenpfuhl auf dem Berg, wird nie eine Heimat sein können. Aber Bakaresh, diese wunderbare Stadt hier, die hat es mir angetan. Arbeit findet man hier, wenn man die richtigen Kontakte hat, sogar wirklich lohnende.«, sprach Vryce und ließ sich auf Reshas Geheiß hin auf einem der Kissen nieder, die um den flachen, kurzbeinigen Tisch ausgelegt waren. Darauf befanden sich einige Wüstenblumen, Karaffen mit Wein und edel verzierte Teekannen und -tassen.
»Nun, was für ein Zufall« - Resha grinste ein Räubergrinsen - »Resha kennt die richtigen, einflussreichen Leute. Jedenfalls jene einflussreichen, die dir anständige Arbeit verschaffen können. Wobei es darauf ankommt, was für eine Arbeit du machen willst ...«
»Wie meint Ihr das?«, fragte Vryce nach.
»Nun, offizielle oder inoffizielle.«, gab der Teppichhändler von sich und trank einen gierigen Schluck Wein aus einem goldenen Kelch, welcher verziert war mit Saphiren und Rubinen.
»Ich verstehe nicht ...«
»Du verstehst sehr wohl.« Wieder dieses Räubergrinsen. Vryce schluckte, dieses Grinsen verriet einiges über die Vergangenheit Rehsas. Er war wohl nicht immer der Teppichknüpfer gewesen. Zweifellos hatte er vor seiner sesshaften Zeit hier in Bakaresh kein wirklich ehrenvolles Tagwerk betrieben.
»Ach, so etwas meint Ihr. Nun, ich bin sicher das ich mich auch für solche Arbeit begeistern lassen könnte.« Vryce lächelte vielsagend. »Hauptsache der Preis stimmt.«
»In der Tat, ein schlauer Bursche bist du.« Er rief Mahmed zu sich, welcher sich herabbeugte und einige Instruktionen ins Ohr geflüstert bekam. »Mahmud wird dich in dein Zimmer führen, mein Junge. Dort wäscht du dich ordentlich, ziehst dir etwas anderes an und dann geb ich dir etwas Geld um deine Miete in der Taverne zu bezahlen.«, erklärte Resha. Vryce sah ihn mit großen Augen an.
»Woher ...«, stammelte er. Der Händler winkte ab.
»In Bakaresh muss man an jedem Ort zu jeder Zeit seine Augen haben, Vryce. Merk dir das.«
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Der Wirt sah ziemlich blöde aus der Wäsche, als Vryce an die Theke trat und einen Geldbeutel auf die hölzerne, unschön gefärbte Fläche fallen ließ. Der Wirt schaute noch blöder, als er dem Erscheinungsbild des jungen Mannes Gewahr wurde. Komplett saniert. Frisch gewaschen und in einfach wirkende aber gut gearbeitete Kleidung gewandet. Das Grinsen strahlte weiß.
»Das sollte die Miete für die letzten vier Wochen sein.«, meinte Vryce und deutete auf den Beutel hin. »Danke.«
Und ohne ein weiteres Wort oder eine Antwort abzuwarten, verließ der ehemalige Hufschmied die zur Straße hin geöffnete Taverne und machte sich davon. Seine Schritte führten ihn zum Marktviertel, wo das Gerufe von Verkäufern und Käufern die Luft erfüllte und die Ohren wie auch die Goldbeutel klingen ließ. Lange wollte er hier nicht verweilen. Etwas die Waren beschauen, die Ohren spitzen und vielleicht das eine oder andere Gerücht aufschnappen.
Einige Zeit schlenderte der Vryce auf dem Marktplatz herum, mimte den interessierten Kunden und heuchelte Fachwissen vor. Irgendwann wurden jedoch einige Händler misstrauisch, beäugten den Herumspazierenden argwöhnisch und gaben unmissverständlich zu verstehen, dass sie die Ahnung hatten, dass er nichts kaufen würde und eher Informationen aufschnappen wollte. So verließ der junge Mann den Platz durch eine Seitengasse, wurde aber an deren Ende von einem spindeldürren Lumpensack auf zwei streichholzähnlichen Beinen aufgehalten.
»Haaalt, Geld rüber oder's gibt'n Radau!«, kam es aus dem Mund dieses Dinges, wohl ein Mann und Gauner von der Straße. Kein wirklich furchteinflößender. Fettiges, braunes Haar. Hasenzähne und ein schiefer, unsicherer Stand. Dagegen wirkte Vryce mit einem von der Schmiedearbeit gestählten Körper doch etwas stärker. »Na los, zack zack!«
»In deinen Träumen«, sprach Vryce und lächelte dreckig. »Geh wieder zurück ins Bordell, deine Mutter vermisst dich sicher.«
»Du Aas! Ich stech dir die Augen aus!«, keifte der Räuber und zog einen Dolch, den der blonde Mann gar nicht bei einem solchen Menschen erwartet hatte. Keine Parierstange, gebogene Klinge. Der Griff war gelblich gefärbt, relativ schön verziert. Wohl eine Waffe wie sie Attentäter verwenden, um ihren Opfern sauber die Kehle durchzuschneiden. Die Art wie der Räuber die Klinge jedoch hielt, verriet Vryce, dass er es auf jeden Fall nicht mit einem Attentäter zu tun hatte. Trotzdem, scharf und spitz war das Ding selbst in den Händen dieses Tölpels noch gefährlich.
Als der Kerl also zustechen wollte, wich der Mann von den Südlichen Inseln zur Seite aus und trat dem Gauner vors Schienbein. Er jaulte auf, fiel jedoch nicht und wirbelte wild herum, das Gesicht vor Wut verzerrt. Unachtsamkeit erlaubte es Vryce, die Maske der Wut zu einer des Schmerzes zu formen. Die Faust des ehemaligen Hufschmieds stieß vor und die Knöchel trafen hart auf das Nasenbein. Gebrochen war die Nase nicht, dennoch fiel der Räuber nach hinten um und ließ dabei den Dolch fallen. Zwei gezielte Tritte in die Seite und der Gauner gab nur noch ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich.
»Überschätze dich in Zukunft nicht.«, gab Vryce lachend von sich und nahm Dolch samt der ledernen, kleinen Scheide an sich. »Fällst du das nächste Mal über mich her, war's das für dich.«
Mit diesen Worten schritt der ehemalige Hufschmied munter pfeifend weiter, zurück zu Resha. Er erzählte ihm von den neusten Gerüchten der Händler und trank einen der besten Weine aus dem südlichen Midland, den der Teppichhändler bei sich hatte. »Gut gemacht, Junge. Du hast Talent.«
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Hitze, nichts als Hitze. Ursidarem lag erschlaft von eben jener Hitze auf dem Deck des kleinen Kutters auf dem er untergekommen war..Sein Kopf schmerzte vor drückender Luft und seine Kehle dürstete nach Wasser um den Staub aus seinem Hals zu bannen. Er setzte sich auf um den Fortschritt der Reise zu begutachten. Er trat an die Reling und sah über das kühle Wasser hinweg auf die sandigen Landschaften.
Allein der Anblick machte ihn noch durstiger als er es ohnehin schon war. Überall war nur Sand, Sand und noch mehr Sand. Er sah nicht mal irgendein Tier, das einzige was sich von dem Sand abhob waren die Steinformation welche wohl einige Höhlen beinhalteten dürften wo sich Mensch und Tier vor Innos Zorn versteckten.
Trotzalldem erfreute es ihn, diese verdurstende Gegend zu erblicken, hier war er fast am Ziel angelangt, dem Kastell. Dem Ort, wo ihm Macht versprochen wurde. Der Mann, wie war sein Name gleich? Draconiz hieß er. Ein ominöser Mann, der ihn eines Tages in den eisigen Weiten von Nordmar begegnete und ihm von der Macht berichtete die ihm hier gegeben werden konnte. Er wusste immernoch nicht ob er dessen Aussage Vertrauen schenken sollte, jedoch bestand die Chance das er recht hatte. Und WENN er recht hatte, dann würde dies Ursidarem zu Macht verhelfen.
Plötzlich hörte er den Käpt'n über das Schiff raunen:"Ihr Landradden, Bakaresh in Sicht!" Ursidarem - aus seinen Gedanken gerissen - blickte nach links. Dort sah man den riesigen Hafen von Bakaresh, dort herrschte reges treiben, Matrosen begannen ihren Landgang, Fischer hieften ihren Fang aus ihren Kuttern und große Handelssschiffe wurden entladen. Ursidarem sah gespannt zu wie die Massen ihrem treiben nachgingen. Nun sah man auch den großen Beliartempel, er war gigantisch. Das größte Gebäude was er je gesehen hatte. Ein riesiger Steinturm durch eine Brücke mit einem anderen Turmähnlichem Gebilde verbunden. Weiter Rechts, auf einem Berg sah er noch ein Gebäude. Es lag Abseits der eigentlichen Stadt und der Weg schien nicht der angenehmste zu sein. Was war das? War das, das Kastell? Er blickte interessiert auf das große Gebäude. Währendessen legte der kleine Kutter im Hafen an.
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