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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Nachdenklich blickte Murielle auf die Wellen herab, in welchen sich bis vor Kurzem noch das Licht der untergehenden Sonne gespiegelt hatte. Was würde sie auf dem Festland wohl erwarten?
    Calintz hatte ihr "eine Zukunft" versprochen, aber sie begann mehr und mehr sich zu fragen, um was für eine Art Zukunft es sich dabei wohl handeln mochte. Fast befürchtete sie, dass seine und ihre Vorstellungen davon sich sehr weit voneinander entfernt hatten in den letzten Jahren. Aber wohin sollte sie sonst gehen?
    Es wäre wohl am einfachsten für sie, wenn sie sich vorerst an ihren Gefährten halten würde - obwohl sie gelernt hatte, dass der auf den ersten Blick einfachste Weg nicht zwangläufig der Bessere sein musste.

    Leise seufzend trat sie von der Reling zurück und wandte sich erneut Calintz zu, der noch immer auf einer der Kisten saß und sie anzustarren schien - mit dieser seltsamen Maske, die er trug, war das nicht so leicht zu erkennen. Einen Moment lang fragte sie sich, seit wann er dieses in ihren Augen dämliche Ding wohl tragen mochte - früher hatte er das nie getan - aber sie entschied sich, dass ihr das gleichgültig sein konnte. Langsam ging sie auf ihn zu uns setzte sich dann neben ihn.
    "Gibt es irgendetwas, das ich über Kap Dun wissen sollte?" wollte sie von ihm wissen, nachdem beide einen Moment schweigend dort gesessen hatten. Wenn er nicht von sich aus mit brauchbaren Informationen herausrückte, musste sie eben ein wenig nachhelfen, indem sie ihn mit Fragen löcherte.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    "Kap Dun? Um ehrlich zu sein ist das nicht mehr als ein kleines Dorf an der Küste. Die Orks haben es während des Krieges übernommen und seit damals ist es ziemlich bergab gegangen mit Kap Dun. Ich vermute ja, dass das irgendwann einmal ein florierendes Fischerdorf gewesen ist, aber heute sieht es aus wie ein altes Militärlager. Das ganze Dorf ist auf einer Klippe erbaut worden und ganz oben steht ein Leuchtturm, den die Orks glaube ich als Waffenlager oder so benützen. Davor gibt es einen ausgetretenen, großen Kreis bei dem sich tagtäglich die gemeinen Söldner ihre hohlen Schädel einschlagen. Ansonsten hat Kap Dun nur noch eine kleine, heruntergekommene Taverne. Das einzig wirkliche Interessante ist der riesige Hafen, den die Grünhäute gebaut haben, damit ihre Kriegsschiffe anlegen können."
    "Das meinte ich nicht...was sollte ich WIRKLICH über Kap Dun wissen?"
    "Hm...gute Frage. Betrunkene Matrosen schlagen schnell zu...und lass die Orks am Besten in Ruhe. Die sind nicht gerade glücklich darüber hier stationiert zu sein. Hat wohl irgendetwas mit Ehre zu tun oder so."
    "War das alles?"
    "Naja...glaube schon. Was dich vielleicht noch interessieren könnte, wäre mein Gehilfe."
    "Dein Gehilfe?"
    "Ja. Ist noch ziemlich jung. Hab ihn während der Belagerung von Vengard, das ist die letzte Stadt die noch in Rebellenhand ist, gefunden. Er hatte damals einen Bolzen in seiner Schulter stecken. Ich habe ihn gesund gepflegt..."
    "Wirklich?"
    "...und umerzogen, damit er mir bei Diebeszügen helfen kann oder bei Dingen, die ich nicht erledigen kann. Soweit ich weiß waren seine Eltern ebenfalls Rebellen."


    Murielle machte bei diesen Worten ein leicht enttäuschtes Gesicht, doch kaum wollte der Weißhaarige fragen, was sie denn habe, kehrte sie wieder zu ihrem ausdruckslosen Gesichtsausdruck zurück und fragte knapp:

    "Und sein Name?"
    "Cery."
    "Hm..."


    Calintz spürte, dass er noch etwas sagen sollte, doch wusste er schlichtweg nicht was. Er wusste eigentlich alles von Murielle...zumindest glaubte er alles zu wissen. Also, was sollte er noch fragen? Der Weißhaarige war kein Mann der großen Worte. Es gab nur wenige Dinge die ihn wirklich interessierten und normalerweise zog er auch die Tat dem Gespräch vor, aber irgendwie...irgendwie sollte er zumindest versuchen sich für die Schwarzhaarige zu interessieren. Wenn nicht wegen ihrem Aussehen, dann wenigstens um der alten Zeiten Willen. Leicht verunsichert versuchte der Maskenträger also versuchen zu retten, was noch zu retten war von diesem Gespräch:

    "Und...äh...wie war es in Khorinis seit wir uns getrennt haben?"

  3. Beiträge anzeigen #243
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Schweigend blickte Murielle ihn an. Zumindest versuchte sie es - wenn er doch nur endlich diese Maske abnehmen würde! So jedenfalls war sie beim besten Willen nicht dazu in der Lage, an seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, ob es ihn wirklich interessierte, was sie in den vergangenen Jahren getan hatte oder ob er lediglich fragte, um das Gespräch irgendwie am Laufen zu halten. Sie hatte bisher nicht den Eindruck gehabt, dass irgendetwas an ihr oder dem was sie seit ihrer letzten Begegnung getan hatte, ihn auch nur annähernd interessierte.
    Murielle selber hatte sich deutlich verändert, seit sie auf Cain getroffen war und Calintz schien auch nicht mehr der Alte zu sein. Allerdings sah es für die junge Frau nicht danach aus, als hätten sie sich in eine ähnliche Richtung entwickelt, nein ganz und gar nicht, denn ihr Gefährte erschien ihr noch viel kühler, distanzierter und unbeteiligter zu sein, als sie ihn in Erinnerung hatte. Ob er auch zu dem geworden wäre, was er nun war, wenn sie damals bei ihm geblieben wäre? Trug sie eine Mitschuld an dem Weg, den er eingeschlagen hatte?
    "Was willst du hören?" brach sie das Schweigen. Solange er seine Fragen nicht präziser formulierte, würde er von ihr keine vernünftige Antwort erwarten können.
    "Sonderlich viel zu erzählen gibt es da eigentlich nicht. Ich habe mich in Khorinis durchgeschlagen so gut es mir möglich war, aber das habe ich dir schon erzählt. Es hat immer geradeso zum Leben gereicht, also kann ich mich nicht wirklich beschweren. Zuweilen war es ein wenig.." Sie machte eine kurze Pause, um nach dem richtigen Wort für das zu suchen, was sie ausdrücken wollte "..einsam" dachte sie, wollte ihm gegenüber jedoch nicht so offen sein und fuhr fort "..ungewohnt, ohne einen Schatten an meiner Seite zu haben, aber man passt sich eben den Gegebenheiten an."

  4. Beiträge anzeigen #244
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Skeptisch sah Calintz seine Gefährtin an und bemerkte mit einem Schlag, dass es keinen Sinn mehr hatte der jungen Frau etwas vorzumachen. Sein Leben bestand nur mehr aus Tod und Leid. Da hatte ein solch belangloses und in seinen Augen vollkommen sinnloses Gespräch einfach keinen Platz. Sie war schön, natürlich. Und sie hatte diese unwiderstehliche, düstere Aura, die er bei keiner anderen Frau jemals gesehen hatte, doch er wusste einfach nicht mehr weiter. Wenn er schon bei einem kurzen Gespräch das Interesse verlor, wie sollte dann etwas anderes jemals funktionieren? Liebte er sie? Nein. Er wusste nicht einmal mehr was dieses Wort bedeutete. War sie ihm wichtig? Was konnte schon einem Mann wichtig sein, der weder ein Herz noch irgendwelche menschlichen Gefühle besaß? Eigentlich wusste Cal nicht, was ihn an Murielle band. Seine Vergangenheit? Ihre Vergangenheit? Möglicherweise. Trotzdem...die Zeiten hatten sich geändert. Sie hatte sich geändert. Beide hatten sie sich geändert, doch schien dies nicht zu ihrem Vorteil geraten zu sein. Der Hashashin wusste einfach nicht mehr was er von all dem halten sollte. Er wusste, dass er irgendetwas empfinden sollte. Sei es nun Schuld, Trauer, Mitgefühl oder Liebe. Aber...er konnte es nicht. Wortlos stand der Söldner von ihrem gemeinsamen Sitzplatz auf und machte sich auf zum Bug des Schiffes.

    Kurze Zeit später hatte der Dieb seinen Lederbeutel, der all seine Habseligkeiten hier auf See enthielt, erreicht. Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck holte er seine lederne Peitsche hervor. Seine behandschuhten Finger fuhren über die gerippte Oberfläche des Folterinstrumentes und seine Schritte führten ihn langsam in Richtung des Hauptmastes. Dort angekommen entrollte er das lederne Band in seiner rechten Hand und schlug zu. Ein lautes Knallen zeugte davon, dass der Hashashin den Mast getroffen hatte. Blitzartig schlug der junge Attentäter erneut zu und Schlag für Schlag wurden seine Hiebe kräftiger. Sie waren erfüllt von dem unstillbaren Hass in seinem Herzen. Der Hass auf sich selbst. Sein Hass auf die Welt. Erfüllt von dem Hass...der ihn am Leben erhielt.

  5. Beiträge anzeigen #245
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Noch immer auf der Kiste sitzend betrachtete Murielle nachdenklich den nächtlichen Himmel und würdigte ihren Gefährten, der seine ganze Konzentration nun seinen Übungen zu widmen schien, keines Blickes mehr. Allein das regelmäßige Knallen seiner Peitsche erinnerte sie daran, dass er überhaupt noch in der Nähe war.
    Irgendwie fühlte sie sich schuldig und das war kein besonders angenehmer Zustand. Wahrscheinlich wäre es das Beste für sie, wenn sie nach der hoffentlich baldigen Ankunft in Kap Dun einfach schnellstmöglich ihrer eigenen Wege ging und Calintz ein für alle Mal hinter sich ließ.

    Dennoch, sie hatte ihn ein Mal im Stich gelassen und das, was seit jener Zeit aus ihm geworden war, mochte ihr gar nicht gefallen. Das war einfach nicht mehr der Mann, den sie einst gekannt hatte, vielmehr erschien er ihr lediglich ein hasserfüllter Schatten seines früheren Selbst zu sein.

    Vielleicht machte sie es sich einfach zu leicht, wenn sie nun wieder davonlief und ihn sich selbst überließ. Zwar hatte er ihr bisher fast nichts als Kälte und Desinteresse entgegengebracht, seitdem sie nach so langer Zeit wieder aufeinander getroffen waren, aber die Tatsache, dass er sie wie selbstverständlich mit zu der letzten Ruhestätte seiner Familie genommen hatte, ließ Murielle daran zweifeln, dass Calintz wirklich so hart und gleichgültig war, wie es den Anschein hatte.
    Außerdem hatte er ihr eine "Zukunft" angeboten und sie letztlich mitgenommen - das tat man ihrer Meinung nach nicht einfach so, schon gar nicht, wenn die Person einem vollkommen egal war.

    Mit einem tiefen Seufzer stellte sie fest, dass sie es nicht übers Herz bringen könnte, ihn erneut allein zu lassen - zumindest nicht so bald. Die Situation am Grab seiner Eltern hatte ihr doch gezeigt, dass selbst Calintz zuweilen jemanden gebrauchen konnte, der hinter ihm stand und ihm Halt bot. Also würde sie das tun, wozu sie damals nicht in der Lage gewesen war und einfach da sein, für den Fall, dass er sie doch brauchen würde.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Gleichgültig betrachtete Calintz den immer näher kommenden Hafen, auf den das Schiff zusteuerte. Hinter dem Weißhaarigen herrschte inzwischen ein geschäftiges Treiben und die Truppenführer scheuchten ihre Matrosen über das Deck. Ihre Tätigkeiten waren vollkommen unterschiedlich, doch im Großen und Ganzen schien man sich wohl auf die bevorstehende Landung vorzubereiten. Über dem ganzen Geschehen thronte der orkische Kapitän des wendigen Schiffes, der sich in einer herrischen Pose direkt neben den Steuermann auf dem höher gelegenen Steuerdeck gestellt hatte. Im Gegensatz zum Rest der Mannschaft schien der Hüne jedoch vollkommen die Ruhe zu bewahren und erachtete es offenbar nicht als notwendig selbst Befehle zu erteilen, doch dies war anscheinend auch nicht von nöten, denn alles schien, soweit Cal das beurteilen konnte, reibungslos zu laufen. Also blieb der Hashashin weiterhin an der Reling stehen und wartete darauf, bis sie endlich in den Hafen einlaufen würden.

    Kurz bevor der Bug des Schiffes die Spitze eines Steges erreichte, entfernte sich der Maskenbauer von seinem Stehplatz und holte sich seinen Lederbeutel, der immer noch zwischen einigen Kisten verstaut war, die mit Sicherheit, sobald der Landungssteg ausgefahren sein würde, verschwinden würde. Nicht gerade optimal, wenn man bedachte, dass sich im Inneren des Beutels sämtliche Waffen des Diebes befanden. Also schnappte sich der junge Mann seine Habseligkeiten und wanderte dann etwas ziellos über das Deck, welches inzwischen wieder eindeutig ruhiger geworden war. Schließlich galt es jetzt nur noch das Schiff zu vertäuen und den Landungssteg auszufahren, was beides nicht gerade viel Arbeit war. Zudem waren die Segel schon eingezogen und somit suchte gute die Hälfte der Mannschaft unter Deck ihre Sachen zusammen um ihren Landgang möglichst lange und möglichst unbeschwert genießen konnte.

    Plötzlich tauchte direkt neben dem Elitesöldner Murielle auf, die ebenfalls ihre wenigen Habseligkeiten aus Khorinis geschultert hatte. Am Leib trug sie ihre alte Lederrüstung und in ihrer Hand befand sich der Kris, der einst Calintz gehört hatte. Allerdings hatte er ihr die Waffe irgendwann einmal geschenkt. Warum, wusste der Dieb jedoch nicht mehr so genau. Wahrscheinlich als Entschuldigung für irgendetwas, doch um ehrlich zu sein, war es ihm vollkommen egal. Er wollte nur mehr herunter von diesem Schiff und endlich wieder in einem ordentlichen Bett schlafen. An das Leben auf See würde er sich wohl noch gewöhnen müssen...

    "Gehen wir?", fragte die Schwarzhaarige ihren Gefährten. Dieser nickte knapp und bahnte sich einen Weg zwischen den von Deck strömenden Matrosen, die zum größten Teil Kisten in ihren Händen trugen. Schließlich hatten die Zwei es geschafft das Schiff endgültig zu verlassen und Cal führte die Diebin von den Stegen weg in Richtung des Lagerhauses, wo er einen jungen Burschen erblickt hatte, der ihm nur allzu gut bekannt war...

  7. Beiträge anzeigen #247
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    Das gleichmäßige Schwanken wurde Arun allmählich zur Qual, vor allem konnte er schwieriger Fuß fassen und verlor zu Beginn hin und wieder das Gleichgewicht, was die Matrosen ermutigte, Witze zu reißen und lauthals loszuprusten, aber mit der Zeit bekam er ein Gefühl für das hin- und herwanken des Bootes.
    An diesem Tag schon waren die zwei Nomaden aufgebrochen nach Al Shedim, und um Zeit zu sparen, waren sie gleich mit dem Schiff aufgebrochen. Trotz all dem ließ der Lehrer dem Turbanträger nichts erspart und ließ ihn vorerst einige Runden am Deck laufen, was mehr Konzentration erforderte als einfach im Wald zu joggen. Der Hadschir begann in einem langsamen Trott, einige Runden zum Einlaufen zu absolvieren, doch von Zeit zu Zeit steigerte Arun sein Tempo, bis er schließlich erschöpft nach elf Runden Halt vor Tano Ur machte, einen Moment verschnaufte und aus seiner Wasserflasche hastige Schlücke trank. Dann stellte der Nomade die Frage:
    "Und, was ist für heute geplant?"

  8. Beiträge anzeigen #248
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    “Für heute? Hm... nennen wir es ‘Kämpfen unter erschwertem Bedingungen’. Unser liebes Schifflein hier schwankt ja ganz schön, aber das macht uns als Kämpfer ja nichts aus, nicht wahr? Darum werden wir einen weiteren Übungskampf veranstalten, aber mit einer Bedingung: Keiner von uns beiden verweilt an irgendeinem Platz, wir kämpfen ständig in Bewegung. Aber hüpf nicht zu sehr rum, sonst legt’s dich ziemlich schnell auf die Schnauze, klar? Den Matrosen und dem Käpt’n hab ich Bescheid gesagt, sie werden sich nicht sonderlich an unseren Übungen stören, aber komm den Leuten nicht mit deinem Schwert zu Nahe, sonst haben wir ein ernsthafts Problem. Aber in dieser Hinsicht schätze ich deine Fähigkeiten so ein, dass du das schaffst. Probieren wir’s mal.”

  9. Beiträge anzeigen #249
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    Stumm nickte der Hadschir seinem Lehrmeister zu. Ja, 'erschwerte Bedingungen' war ein wenig nett formuliert, aber er würde das schon hinbekommen, Arun musste es schaffen, und er würde es schaffen. Der Nomade trat mit gezogener Waffe vor Tano Ur, und ein kurzer Moment war es stillschweigend, wenn man einmal von den Wellen, welche in gleichbleibenden Abständen das Schiff trafen, und den lärmenden Seemännern absah. Dann schlug Arun zu und hechtete sofort zur Seite, um sich eine bessere Position zu verschaffen und die Übung nicht außer Acht zu lassen. Im letzten Moment parierte der Nomade und attackierte sogleich, da spürte er, wie er langsam ins Straucheln gelang und landete auf einem Knie und sah nur mehr das hersausende Schwert von Tano Ur, und wie immer hob Arun seinen Arm zur Abwehr, aber dieses Mal verspürte er keinerlei Schmerzen wegen seiner Armschienen. Grinsend erhob sich der Nomade geschwind und war sogleich wieder in der Offensive. Schläge wurden ausgetauscht, manch einer eingesteckt, und der Lehrmeister bewieß wieder einmal, warum er ein Schwertmeister war. Im Gegensatz zu Arun hatte dieser einen felsensicheren Stand am Schiff, und der Hadschir musste ab und zu mit dem Gleichgewicht kämpfen, fatal in einem echten Kampf.
    "So, auf zur Tav...", stockte der Turbanträger vollkommen erledigt,"hmm, trinken wir 'nen Krug hier draußen?"

  10. Beiträge anzeigen #250
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    Die See, so ruhig, so trügerrisch. So zumindest nannten sie die Matrosen zur Zeit, mit denen sich der Hadschir gestern ein wenig unterhalten hatte. Diese meinten, dass es nicht normal sei, dass um die Zeit noch keine stärkeren Winde aufgezogen waren, besonders die Gebiete, wo sie sich zur Zeit befanden, war bekannt für Stürme.
    Tano Ur forderte heute von seinem Schüler, dass er nur blocken und bei passender Gelegenheit einen Konter ausführen sollte, dann aber wieder in die Defensive gehen sollte. So weit, so gut, eine recht simple Übung, wenn da nicht das rhytmische Wanken des Schiffes, ausgelöst durch die Massen an Wasser, welche immer wieder gegen die Planken des eher kleinen Schiffes brandeten.
    "Verteidigung. Fester Stand, vorraussichtlich kämpfen, immer die Waffe bereithalten. Konter. Schnell, überraschend, tödlich", ruf der Nomade das Gelernte wieder hervor. Mehrere Male atmete er tief ein, konzentrierte sich vollends auf seinen Gegner und darauf, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, wenn der erste Schlag kommen würde. Und dieser kam dann auch schnell, hart und doch berechenbar. Das Kurzschwert schnellte entgegen das des Lehrmeisters und es klirrte lautstark. Mehrere Hiebe wurden auf Arun ausgeführt, die er jedoch ohne größere Probleme parierte und zurückwich, um Tano aus seiner Angriffsserie rauszubringen. Wieder ein paar Schläge, unberechenbarer als sonst, was den Hadschir stark herausforderte. Normalerweise würde er ja schon längst in die Offensive gegangen sein, jedoch hatte der Turbanträger klare Anweisungen, die es einzuhalten galt. Aber nach einer Vielzahl von Schwerthieben machte er dann doch einen Konter, Arun tauchte unter einem Hieb hindurch und nutzte die wenigen Augenblicke, um selbst zuzuschlagen, und zwar mit seiner Faust. Doch ob unbewusst oder sogar vorausgeplant packte dieser sein Armgelenk und drückte es schmerzhaft zur Seite. Mit einer ungeschickten Handbewegung löste der Hadschir den Griff und wich wenige Meter zurück. Da war auch schon Tano Ur heran und deckte ihn weiter mit Schlägen ein...
    Dies zog sich lange Zeit so, einige Konter gelangen, andere nicht. Und schon wieder wurde Arun auf schmerzliche Weise klar, er hatte noch nicht alles gelernt, was es zu können galt, um in den entsprechenden Situation heiln rauszukommen.
    "So, heute hab ich mir aber ein gutes Essen verdient, nicht wahr?", sprach der Nomade grinsend und ging unter Deck, den Koch fragen, was es denn leckeres zum Abendmahl gab, und er würde nichte enttäuscht werden.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Aufseher 
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    Earnur ist offline
    "He Bursche, keine Müdigkeit vorschützen! Wenn ich dich schon mitnehme kannst du wenigstens mit Anpacken!" Eärnur schreckte hoch, der Fischer stand vor ihm. "Roll die Taue auf und pack die Netze zusammen, dann kannst du von mir aus weiter pennen." Grummelnd stand der Wanderer auf, griff sich die Taue und rollte sie auf. Danach nahm er die Netze und legte sie auf einen Haufen am Bug. "So ists gut. Wenn wir in Ardea sind werde ich dich schon wachkriegen falls du noch pennen solltest." meinte der Fischer. Eärnur ging ans Heck und legte sich hin. Er schaute auf den wolkenlosen Himmel. Aber er schlief keine Minute mehr. Eärnur dachte nach über seine Reise. Zuerst wolle er vom Anleger nach Ardea und dort einen Tag bleiben. Von dort aus, dachte er, wird er ins Landesinnere aufbrechen. Hatte er ein Ziel? Diese Frage stellte sich Eärnur oft. Sein einziges Ziel war ein Ort ohne Orks. Die Wälder von Myrtana.. Er schweifte ab und vor seinem geistigen Auge sah der Reisende Wälder mit grünen Blättern, weite Lichtungen und friedliche Stille soweit die Sinne reichen. Er dachte wieder an seine Eltern. Eines Tages müsse der Wanderer mit diesem Kapitel abschließen. Sich nun in Gefahr zu begeben und die Orks zu bekämpfen bringt seinen Vater und seine Mutter auch nicht wieder zurück. War es wirklich sein Wunsch einer von ihnen zu werden? Sei er nicht gleichwertig mit den Orks wenn er wild mordend durch die Lande ziehe?

    Nein, Eärnur hatte keinerlei Interesse an einem Widerstand gegen die Invasoren. Das einzige was er wollte war Friede und Freiheit und dafür war er bereit zu kämpfen. Wenn jemand seinen Frieden störe. Das Land kümmerte ihn nicht.

    Nun, zumindest noch nicht. Doch das könnte sich sehr bald ändern; wenn Eärnur der Wirklichkeit ins Auge blicken wird.

    Dann sprach ihn der Fischer wieder an. "Sach ma Junge." begann er. "Wieso bestandest du eigentlich darauf, die Stadt über den Seeweg zu verlassen?"
    "Nun, die Stadtwache wollte mich nicht aus der Stadt lassen." Der Fischer schaute verdutzt. "Wasn das fürn Blödsinn? Hatten sie wohl wieder nen Grünschnabel ans Tor gestellt. Hör zu: Momentan verhalten sich die Orks vor Vengard still. Die Wache öffnet die Tore normalerweise! Merks dir wenn du wieder in der Nähe bist."

    Der Fischer wandte sich ab und Eärnur zog an seiner Pfeife. Dieser Weg hier war ihm trotzdem irgendwie lieber.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline

    Ein "guter" Anfang

    Segel blähten sich, das Schiff gewann langsam an Fahrt. Die Abendströmung zog es behutsam und sanft aufs Meer hinaus. Sie hatten Zeit, so dass auch nicht gerudert werden musste, wie zum Beispiel in Khorinis, als sie versucht hatten, schlussendlich sogar erfolgreich, der Orkgaleere zu entkommen.
    Odinson freute sich wieder an Bord der Esmeralda zu sein und auf dem Meer die salzige Luft ungetrübt einatmen zu können, jedoch vermisste er seinen Freund Ronsen hier. Es war seine erste fahrt alleine und die ganze Verantwortung lag auf seinen Schultern. Auch würde ihm die Gespräch fehlen, das lustige Trinken und was sonst noch zu ihrem Beisammensein dazugehörte. Aber es war nun nicht mehr zu ändern.
    Beruhigend war jedoch schon einmal, dass alle Passagiere seiner Liste an Bord waren, Schattengreif und sein Schüler, die schon einen Teil bezahlt hatten wie abgemacht und üblich, Wenda, sie hatte gar nichts bezahlen müssen, da sie eine Paladina war und somit Ehrengast auf der Esma und der fette varantische Kaufmann, der eine der noblen Kajüte gemietet hatte.
    „Käpten!“ kam es von seiner linken Seite. Lefty war zu ihm hoch zum Steuer gekommen. „Wir haben noch einen Passagier, ein gewisser Sir Ulrich ist noch auf das Schiff kurz vor dem Ablegen gekommen.“
    Erst nickte Odinson nur und antwortete:
    „Gut, danke, ich trage ihn auf meine List ein, sag ihm für eine einfach Kajüte hundert Gold, für was feineres mehr. Falls...Moment, wie war der Name?“ stutzte er
    „Sir Ulrich!“ antwortet der erste Maat.
    'Bei Innos, dieser verrückte Rebellenpaladin!'. Dachte er erschrocken. Dieser war zwar ein guter Freund von Ronsen, aber Odinson hatte schlechte Erinnerungen an diesen Kerl, der ihn beinahe angegriffen hatte, nur weil Odinson ihm gemeldet hatte, das ein paar von seinen unfähigen Tölpeln ins Gras gebissen hatten, weil sie ihn angegriffen hatten, ihn und Jarvo und das grundlos.
    Der Ritter spuckte seine Wut aus und knurrte:
    „Der ist Paladin, also gib ihm eine gute Kajüte und sag ihm, er darf kostenlos mit und bestelle ihm schöne Grüße von Sir Odinson. Er wird sich an mich erinnern. Falls er was will, soll er herkommen!“ Lefty bejahte und stiefelte davon.
    Warum, es hatte doch so gut angefangen, fragte sich der Nordmann.
    Geändert von Odinson (27.04.2009 um 21:41 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #253
    Provinzheld Avatar von Morn
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    Morn ist offline

    An Bord der Esmeralda

    Nachdem Morn und sein neuer Lehrmeister noch ein paar Worte gewechselt hatten, machte es sich der frisch gebackene Schüler des Bogenschiessens auf seiner Hängematte gemütlich und dachte zurück, an die Geschehnisse, seit dem Abend, des gestrigen Tages.

    Er hatte nach dem Gespräch mit Schattengreif das Hafenviertel noch nach dem besagten Paket abgesucht und es nach einer etwas langwierigen Suche auch endlich gefunden. Es handelte sich um eine etwa knöchelhohe Holzkiste, mit nicht auszumachendem Inhalt. Sie hatte weder eine Beschriftung noch gab es irgendeinen anderen Anhaltspunkt, aufgrund dessen Morn auf den Inhalt der Kiste schliessen könnte. Der Mann vom Dock hatte lediglich gesagt, dies wäre die Kiste für Cobryn. So hatte er sie Morn in die Hand gedrückt und war auch schon wieder verschwunden. Ohne noch weiter drüber nachzudenken, verliess Morn auch wieder das Hafenviertel und machte sich auf den Weg zurück zur Burg, genauer gesagt zu Cobryn.

    Am nächsten Tag, hatte sich Morn wie befohlen am Übungsplatz innerhalb des Burghofs eingefunden und hatte dort auf seinen neuen Lehrmeister gewartet. Nachdem dieser kam und sie alles besprochen hatten, hatte sich Morn auch schon aufgemacht, seine sieben Sachen zusammen zukramen und einzupacken. Für diesen Moment, war es eine gute Sache, dass er noch den Rucksack aufbewahrt hatte, den er damals von Rethus bekommen hatte. Er packte alles Wichtige ein, dazu noch etwas Proviant und verschnürte den Sack. Danach befestigte er noch das Breitschwert am Rucksack und schwang ihn sich auf den Rücken. So bepackt marschierte er zum Hafen und bestieg dort zusammen mit Schattengreif die Esmeralda - wiedermal. Aber dieses Mal führte sie die Schifffahrt nicht über den Ozean nach Khorinis sondern dieses Mal würde sie das Schiff in die Wüste Varant bringen.

    Morn drehte sich auf der Hängematte hin und her, weil er bei dem Geschaukel auf dem Schiff nicht schlafen konnte.
    Ich muss mir schleunigst in Varant einen Bogen zulegen, damit diese Lehre nicht in die Hose geht., ging es Morn durch den Kopf, dabei fiel ihm auch ein, dass er mit seinem Lehrmeister noch kein Wort darüber gewechselt hatte, dass er noch garkeinen Bogen besaß.
    Mal sehen wie er reagiert.

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Endlich kam wieder Schwung in Wendas Leben. Kaum hatte sie begonnen sich wieder mit ihrer Umwelt zu beschäftigen, schienen die Dinge ganz von selbst ins Rollen zu kommen.
    Ihr Probekampf mit Odinson war verlaufen wie sie es hätte erwarten müssen: schlecht. Auf dem sterilen Kampfplatz vor der Kaserne, im ungestörten Zweikampf ohne jede Möglichkeit von Überraschungsmomenten oder Hinterhalten war sie dem Schildmeister (auch ohne Schild) bald unterlegen gewesen. Ihre Schwächen in der Technik waren allzu offensichtlich gewesen. Allerhöchste Zeit also, etwas dagegen zu unternehmen.
    Auf sein Angebot hin sagte Wenda daher direkt zu, Odinson auf eine Handelsfahrt nach Al-Shedim zu begleiten. Davon abgesehen, dass ihr neue Horizonte mehr als gut tun würden, könnte sich vielleicht die ein oder andere Gelegenheit ergeben, Odinson ein paar seiner Kniffe im Schwertkampf abzuschauen. Seine beiden Schüler namens Lasseko und Cayden (sie hatte sich noch nicht näher mit ihnen auseinandergesetzt, aber Cayden schien selber aus Varant zu stammen), begleiteten ihn ebenfalls.

    Wenda hatte lange überlegt, ob sie Brogan auf diese Reise in sein Heimatland mitnehmen sollte. Der kleine Hengst hatte sich in Varant pudelwohl gefühlt, als sie einige Wochen in Barakesh verbracht hatten. Aber die Schifffahrt bis dort würde der Rappe hassen, weshalb sie sich und ihn damit vertröstete, eines Tages noch einmal in die Wüste zu reiten.
    Über zwei Jahre ist das nun her. Wie die Zeit verfliegt... Ihr kam es vor, als sei bis zum heutigen Tag nicht viel passiert seitdem. Das Leben geht gnadenlos weiter, auch wenn du die Freude daran verlierst.

    Nun stand Wenda an der Reling der Esmeralda und ließ sich von ihr in den Sonnenuntergang schaukeln. Endlich regnete es einmal nicht, sodass sie sich erstmals seit Antritt der Reise aus ihrer geräumigen Kajüte bewegt hatte.
    Neben ihr lehnte sich ein Mann gleichfalls an die Reling.

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    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Es hatte Schattengreif ein wenig überrascht, als er gestern auf dem Deck des Schiffes gestanden hatte, wer noch alles mit an Bord war. Da war zum einen Wenda, die ihn in dem Umgang mit Pferden und den Grundlagen des Reitens unterwiesen hatte; dann glaubte er Sir Ulrich gesehen zu haben, bei dem er während eines sehr merkwürdigen Abenteuers als Einhandkämpfer in die Lehre gegangen war. Es hätte Schattengreif nicht überrascht, auch noch Zasamalel zu sehen, der ihm das Bogenschießen beigebracht hatte. Unglaublich, wie lange das alles schon her war...
    Kopfschüttelnd stand Schattengreif auf dem Deck und blickte über das Meer, von dem er noch immer nicht wusste, ob er es fürchten oder bewundern sollte. Er hatte es lieben und hassen gelernt bei seinen verschiedenen Reisen. Letztlich war das Meer für ihn wohl im Schnitt ein unbeschriebenes Blatt und es würde sich erst noch herausstellen, welche Geschichten überwiegen würden, die guten oder die schlechten.
    Er hoffte inständig, dass dies eine von den guten war.

    Schattengreif stand immer noch auf der gleichen Stelle, als einige Zeit später Morn an Deck trat.
    "He!", rief er seinem Lehrling zu, der ihn entdeckte und mit einem Lächeln zu ihm herüberkam. "Auf dem Schiff geht das Lernen zwar schlecht, aber die erste Lektion kann ich auch hier gut übermitteln.", meinte er. "Hast du einen Bogen dabei?"

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    Provinzheld Avatar von Morn
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    Morn ist offline
    Seine Schritte führten ihn in einem gemächlichen Tempo die Gänge unter Deck entlang bis zur Treppe, die aufs Deck führte.
    Frische salzige Meerluft erwartete ihn an Deck der Esmeralda, gepaart mit dem leichten Wind, der über das Schiff hinweg wehte. Morn streckte sich erst einmal und atmete tief durch.
    ,,Wir müssten bald ankommen.", murmelte er vor sich hin und blickte dann in richtung Bug.
    ,,He!", rief die Person, die dort vorne stand ihm zu.
    Morn überlegte erst, doch dann erkannte er eindeutig Schattengreif und ging mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem neuen Lehrmeister herüber und begrüsste ihn freundlich.
    Schattengreif wollte anfangen Morn die erste Lektion der Lehre zu erläutern und fragte daraufhin erst einmal nach seinem Bogen.
    ,,Nunja.", druckste Morn herum:,,Es ist ja nicht so, als wenn ich den Bogen in Vengard vergessen hätte, sondern es ist vielmehr so, dass ich noch keinen besaß, als ich Euch am Hafen ansprach."
    Schattengreif schaute ihn mit einem leicht verständnislosen Gesichtsausdruck an und wollte gerade etwas sagen, doch Morn war schneller, er wollte unbedingt mit seiner Ausführung fertig werden. Damit er nicht gleich Ärger oder gar extra Liegestütze von seinem neuen Lehrmeister aufgebrummt bekäme.
    ,,Also, ich besaß noch keinen, doch wollte ich das schnellstmöglich nachholen, doch dann sind wir so abrupt aufgebrochen, dass ich keine Zeit mehr hatte, mir in Vengard einen zu besorgen. Der Gedanke, der mir dann kam war: Ich kaufe mir in Varant einen einfachen Bogen, der fürs erste vollkommen ausreichen könnte. Ihr als Fachmann, könnt mich sicherlich beim Kauf unterstützen.", mit selbstbewusster Stimme endete Morn den letzten Satz und schaute seinem neuen Lehrmeister in die Augen.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    "Ach so ist das.", meinte Schattengreif und runzelte die Stirn. "Na ja, ich hatte ja gesagt, dass für den Anfang ein eigener Bogen nicht unbedingt notwendig ist, und in Al Shedim findet sich mit Sicherheit eine gute Auswahl, also kein Problem. Du wirst für den Anfang mit meinem Bogen üben - aber versuch bitte, ihn nicht zu zerbrechen, es ist ein ziemlich teurer Greifenbogen."
    Schattengreif grinste und griff neben sich, wo der von Golsir gefertigten Bogen lag. Die Waffe war damals eine Neuentwicklung gewesen, die sich als so gut herausstellte, dass Golsir die Sonderanfertigung auch für sein normales Angebot angefertigt und nach seinem Kunden benannt hatte.
    "Die erste Lektion", meinte Schattengreif und überreichte den Bogen dem sichtlich erleichterten Morn "ist, wie unschwer zu erraten, das Spannen des Bogens. Dafür gibt es mehrere Methoden, welche für dich persönlich am besten geeignet ist, wirst du bald herausfinden.
    Wenn du Zeit genug hast, kannst du eine Spannschnur verwenden, das ist am sichersten, aber auch am umständlichsten, und meistens hat man eben nicht die Zeit dazu. Ich kann dir zeigen, wie das geht, falls du darauf bestehst, doch ich würde dir raten, erst mal wie folgt zu beginnen:
    Du nimmst das untere Ende des Bogens vor den linken Fuß, stellst deinen rechten Fuß vor den Bogen, etwa so, und biegst das Holz um deinen Oberschenkel. Man sollte es nicht meinen, aber Bogenschießen ist nicht nur eine Sache der Geschicklichkeit, sondern auch der Kraft, also rechne damit, die nächsten Tage mit Muskelkater ins Bett zu gehen. Halte dich in Form, wenn du gerade nicht am Üben bist, das heißt hier an Bord stehen vor allem Liegestützen auf dem Programm."
    Schattengreif nickte auffordernd. "Dann probier mal aus, was ich dir gerade beschrieben habe."

  18. Beiträge anzeigen #258
    Provinzheld Avatar von Morn
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    Morn ist offline

    An Bord der Esmeralda

    ,,...das heißt hier an Bord stehen vor allem Liegestützen auf dem Programm."
    Bei diesem Satz schluckte Morn erst einmal und dachte zurück an die Einhandkampf Lehre bei Rethus. Dort hatte er immer wieder Liegestütze machen müssen, um sich Fit zu halten, neben den Dauerläufen selbstverständlich. Er durfte sich bereits Schwertmeister schimpfen, ob bald Bogenmeister dazu kommen würde?
    ,,Das mit den Liegestützen bin ich schon einigermaßen gewohnt, das sollte machbar sein.", erwiderte Morn darauf und dann musste er unwillkürlich grinsen.
    Aber egal, darauf kommt es nicht an, dachte sich Morn und nahm den Greifenbogen seines Lehrmeisters in die Hand.

    ,,Also den Bogen vor den linken Fuß und den Fuß vor den Bogen.", murmelte Morn, während er seine ersten Versuche durchführte.
    ,,So in etwa?", fragte er seinen Lehrmeister, woraufhin dieser lediglich nickte und ihn weiter bei seinen ersten Schritten beobachtete.
    ,,Und jetzt biegen?", fragte der wissbegierige Schüler erneut. Wieder nickte Schattengreif und Morn fing an den Bogen zu biegen. Zumindest versuchte er es so gut es ging. Es war doch wesentlich schwieriger, als er zu erst vermutet hatte. Ihm fehlten wohl doch noch ein paar Muskelstränge in seinen Oberarmen um mit solch einem großen Bogen richtig umgehen zu können.
    ,,Bei Innos, das ist doch schwieriger als ich dachte.", fuhr es aus Morn heraus, woraufhin sein Lehrmeister nur ein breites Grinsen auflegte.

    ,,Wir sind bald in Al-Shedim!", rief einer der Matrosen den Beiden zu, als dieser auf dem Weg zur Kapitänskajüte war.

  19. Beiträge anzeigen #259
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Al Shedim. Varant. Von allen Regionen auf dem Festland war ihm die große Wüste am wenigsten vertraut - und sie war auch am wenigstens von ihm geschätzt. Nordmar war zwar ebenfalls eine nicht unbedingt freundliche Gegend, allerdings hatte Schattengreif die ganz eigene Schönheit der Eislandschaft schnell erkannt, während er Varant einfach nichts abgewinnen konnte. Was konnte man an Sand und Hitze schon schön finden?
    Schattengreif seufzte. Wie auch immer, er würde gehen, wohin ihn die Suche trieb.

    Ergeben wandte er sich wieder Morn zu. "Wir erreichen also bald Al Shedim.", sagte er. "Dann wollen wir mal sehen, ob es dir bis zur Ankunft gelingt, den Bogen zu spannen. Lass dich nicht entmutigen, wenn es die ersten paar Male nicht klappt, du wirst bald ein Gespür für die richtige Methode bekommen und die Kraft richtig einsetzen können. Außerdem ist der Bogen nicht wirklich als Übungsbogen geeignet, deshalb ist die ganze Sache für dich am Anfang noch schwieriger. Aber wenn du es mit diesem Bogen schaffst, schaffst du es danach mit jedem.
    Jetzt versuch es noch mal."

  20. Beiträge anzeigen #260
    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline
    Grau wälzten sich die Wolken über die Köpfe der Mannschaft und Passagiere hinweg. Sie machten gute fahrt und trotz, dass es hin und wieder regnete waren sie von großen Stürmen verschont geblieben. Die Fahrt lief gut, auch wenn Odinson immer ein unangenehmes Gefühl hatte, da Sir Ulrich an Bord war, aber ihm war er zum Glück noch nicht nahe genug gekommen. Nicht, dass er Angst hatte, aber sich mit Vorgesetzten zu streiten, war nicht gerade das Tollste, was er sich vorstellen konnte.
    Während Odinson also am Steuer stand und immer wieder den Kurs berichtigte und nur hin und wieder Lefty dies überließ, um den Rest der Mannschaft zu beschauen oder einfach mit ihnen zu reden, dachte er darüber nach, was er wohl mit dem Erlös der Fahrt machen würde. Sicherlich, ein Teil ging an die Krone, der andere an die Händler und Ronsen würde auch etwas abbekommen. Aber einen großen Batzen würde sich Odinson einstreichen können, da er der Kapitän dieser Reise war. Das würde ein schönes Plus auf die monatliche Gehaltszahlung geben. Zu dem hatte er auf eigene Faust ein paar Artikel eingekauft, nicht viel, aber wenn er diese gut verkaufen würde, sprang ebenfalls noch etwas heraus. Nur eben war die Frage, was man dann mit dem Gold tun würde. Klar einiges würde auch in Waren bezahlt werden.
    'Moment steht nicht die Taverne ziemlich leer seit einiger Zeit?' fragte er sich. Gemeint war der einäugige Pirat. Wenn er sich recht erinnerte hatte Silothar, der frühere Besitzer sie aufgegeben. Und seitdem war sie ziemlich heruntergekommen. Odinson selbst war ewig nicht mehr dort gewesen. Das wäre es doch! Odinson, Eigentümer der Taverne zum einäugigen Piraten. Das klang gut!
    Zumindest erkundigen würde er sich, wenn sie wieder in Vengard waren. Somit überließ er sich dem Schwärmen, als sie die letzten Seemeilen in Richtung Al Shedim fuhren.

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