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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Nachdenklich schritt Ramirez durch die Gassen der Ruinenstadt. Wutras hatte das geplante Treffen von gestern Abend auf den heutigen Nachmittag verlegt, was Onatas zugute kam, der nun etwas mehr Zeit hatte das Vorsprechen vorzubereiten. Bald würden sie Gewissheit haben über den Stand der Dinge in Varant, wenn der ausgesandte Spähtrupp in den nächsten Tagen heimkehrte und berichtete. Sorgen machte er sich um die Gruppe, denn wenn es so war, wie die Händler sich erzählten, gab es allen Grund dafür. Andererseits schien Onatas recht sicher, dass alles gar nicht so wild war und schließlich war auch er ein erfahrener Nomade. Etwas überfordert mit Maris’ Arbeit, aber sonst eine gute Seele.

    Beinahe hätte er den Mann ungerempelt, der ihm rotzfrech im Weg stehen geblieben war und mit einer Mischung aus Verblüffen und Missmut blickte er erst, bis er das Gesicht erkannte und sich ihm selbst ein abwesendes Lächeln auf die Lippen stahl.

    „Irgamon.“, raunte der Varanter und stellte am Schweißgeruch fest, dass der Neuling seine Arbeit schon verrichtet zu haben schien. „Hätt ich dich fast über den Haufen gerannt.“ Das erste Mal am heutigen Tage lachte der Ruinenwächter und war zufrieden, denn endlich war jemand da, dem er nicht dauernd auf die Finger schauen und darauf achten musste, dass die Arbeit erledigt würde. Ein tüchtiger Kerl schien der Fremde zu sein. „Schon fertig mit dem Gießen, was? Gute Sache. Wo soll’s denn hingehen? Ich hab noch etwas Zeit, bis ich zu einem weiteren Treffen muss nachher. Wenn’s dir nichts ausmacht, begleite ich dich ein Stück.“

    Saleph

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    „Es wäre mir eine Ehre! Aber eigentlich wollte ich eh zu dir. Es geht um die Arbeit im Kräutergarten, die du mir gestern besorgt hast. Ich habe dir ja bereits erzählt, dass ich bevor ich hier angekommen bin als Schmied gearbeitet habe. Und nunja, ich wollte fragen, ob ich der Stadt nicht einen größeren Dienst erweisen könnte, wenn ich meine alte Arbeit irgendwie wieder aufnehmen könnte. Ich möchte nicht unhöflich und überheblich klingen, doch ich glaube, dass meine Kompetenzen in anderen Bereichen als im bloßen Wasserschleppen liegen. Wenn du es verlangst werde ich natürlich auch weiterhin zweimal am Tag die Eimer zum Beet tragen, doch der Mensch lebt meiner Meinung nach ja nicht nur vom Essen allein, wenn du verstehst.“
    Der alte Mann nickte. “Hm was kannst du denn schmieden?”
    “Nun, ich hatte mich damals auf Waffen spezialisiert und hatte jeweils eine Schmiede bei Onar, dem wohlhabendsten Großbauern in ganz Khorinis und ich war außerdem noch Schmied unter der Flagge des ehrenwerten Kapitäns Greg. Da fällt mir ein, ich habe sogar einmal ein Schwert für einen der Wassermagier geschmiedet. Saturas war sein Name, sofern ich mich recht entsinne.” Nicht ohne Stolz dachte der Schmied an diesen Auftrag zurück, ein Prachtstück von Waffe war es geworden, und die Bezahlung von eintausend Goldmünzen war auch nicht von schlechten Eltern. Was nur aus dem ganzen Gold geworden ist?
    “Klingt brauchbar. Ich treffe Onatas ohnehin gleich und werde ihm davon berichten. Nichtsdestotrotz muss auch der Garten am Leben bleiben, denn ohne ihn gibts keine Tränke und Salben mehr, die wir mindestens ebenso dringend brauchen wie Waffen.”
    “Selbstverständlich! Ich danke dir vielmals. Ach, eh ich’s vergesse. Du hattest mir doch geraten neue Kleidung zu kaufen, da meine jetzige nicht sehr geeignet für das Leben in der Wüste ist. Könntest du mir eventuell irgendwann einmal noch ein paar Tricks und Kniffe zeigen, wie man hier in der Einöde besser zu recht kommen kann?”
    “ Hm klar, wieso nicht. Selten fragen die Neuen danach oder zumindest erst, wenn ihnen schon irgendein Mist passiert ist, aus dem man sie wieder rausholen kann. Daher zeig ich dir gern etwas über das Leben in der Wüste.”
    “Nochmals vielen Dank, du hast in der kurzen Zeit in der wir uns erst kennen bereits sehr viel für mich getan. Falls du mich irgendwann brauchen solltest, werde ich dir zur Verfügung stehn.”
    Ramirez lachte und die Beiden verabschiedeten sich voneinander. Gut gelaunt und voller Erwartungen ging Irgamon nun erstmal Richtung Meer. Er hatte vor ein wenig schwimmen zu gehen, und ein Bad hatte er außerdem mal wieder dringend nötig.
    Geändert von Irgamon (10.04.2009 um 16:24 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Ein wildes Rascheln erfüllte das Zelt. Papier fiel vom Tisch, knisterte leicht beim Aufprall und machte etwas Platz auf der hölzernen Tafel, die immer noch vor Unordnung strotzte. Onatas hatte soweit alle Unterlagen für die Unterredung mit Wutras zusammen und er dankte Adanos, dass die Besprechung von gestern auf heute verlegt wurde und ihm so noch etwas Zeit gegeben hatte.

    „Suchst du die hier?“, fragte Ramirez und hob die Karte Varants in die Höhe.
    „Verdammt und ich dachte schon, sie wäre weg.“
    „Beruhig dich doch erstmal.“, schlug der Ruinenwächter vor, wurde aber barsch abgewiesen.
    „Ja danke Ramirez. Schlaue Sprüche haben mir gerade noch gefehlt.“

    Der Varanter verzog keine Miene, denn wusste er, dass sein Nomadenbruder einen stressigen Auftrag hier abbekommen hatte. Die Arbeit des obersten Wüstenräubers in Vertretung Maris’ war kein Zuckerschlecken und auch schien Onatas kein besonderes Talent für die Administration zu haben. Zumindest schien es dem Ruinenwächter so, dass dem eher die Wüste und das Kämpfen lagen, nicht die Koordination von Raubzügen, Informationen und Erkundungsgruppen. Gemeinsam verließen sie das Zelt, wobei sich der stellvertretende oberste Wüstenräuber noch drei Mal vergewisserte, alle Berichte bei sich zu haben.

    „Tut mir leid, ich hab’s nicht so gemeint.“, seufzte er auf dem Weg zu Wutras.
    „Schon in Ordnung. Ich seh ja, dass du viel Arbeit hast.“
    „Danke…“
    „Sie scheint dir auch keinen großen Spaß zu machen oder?“
    „Ich tu einfach was ich kann, aber…“ Mit zusammengekniffenen Lippen zuckte der die Schultern. „Hoffentlich kommt Maris auch irgendwann zurück von seiner Reise. Langsam wird das hier ein bisschen viel.“
    „Machen dir die Räuberbanden Sorgen?“
    „Nicht so wirklich. Klar sind sie da, aber dafür hab ich ja vor kurzem die Gruppe unter Jonathan losgeschickt. Bei der Gelegenheit können die neuen Sandläufer auch etwas über das Leben in der Wüste erfahren. Zeit genug haben sie ja dafür.“
    „Sieben Tage um durch halb Varant zu marschieren sind schon für erfahrene Nomaden eine knapp bemessene Zeit.“ Eigentlich hatte sich der Ruinenwächter vorgenommen, seinen Anführer nicht zu kritisieren. „Zudem gibt es auch Gefahren, die man mit vier Kämpfern und vier Klötzern am Bein nicht so einfach bewerkstelligen kann.“
    „Ramirez.“ Onatas blieb einen Moment stehen und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich geb zu, dass es eine Herausforderung ist und ich bin dennoch sicher, dass Jonathan das gut hinkriegen wird mit seinen Männern. Aber wenn du denkst, du könntest das hier besser…“ Den Satz beendete er gar nicht mehr, winkte nur ab und setzte dann den Weg fort. Ramirez bedauerte schon, es ihm so direkt gesagt zu haben und bisher hatte er eine gute Arbeit verrichtet. Seit einer Woche aber, schien ihm die ganze Sache zu entgleiten.

    Vor Wutras’ Zelt angekommen, grüßte der wachende Sippenkrieger und bot den Einlass an. Der Wüstenfuchs hatte sich vorgenommen, Onatas nach besten Kräften zu unterstützen und doch missfiel ihm dessen Einstellung den Banditengruppen gegenüber, derer Erfolge der letzten Zeit als Misserfolge für die Gemeinschaft der Nomaden in die Bücher eingingen. Nicht um sonst hatte Wutras das Vorsprechen angeordnet, doch wusste der noch nichts von der Überforderung des stellvertretenden obersten Wüstenräubers und verließ sich zudem noch auf das Wort des alten Kampfgefährten. Vermutlich würde dies eine kurze Besprechung werden.

    Saleph

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #24
    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    "Wie kann man nur 200 Goldstücke für ein kleines Bündel Spitzpfeile verlangen?", dachte sich der Varanter und schüttelte den Kopf, um klaren Verstades zu werden. Noch einmal versuchte er, den hartnäckigen Händler zu Vernunft zu bringen, doch unbeirrt kam eine Antwort zurück: >>Mann der ehrwürdigkeit, entweder ihr nehmt mein Angebot an, oder ihr geht vor die Warge! Ich verkaufe meine hochqualitative Ware nur um ihren genaueso gerechten Preis. Also was sat ihr dazu?<<
    >>Was ich dazu sage?<<, sprach er mit ernster Stimme. >>Ich sage dazu nur, dass du ein Halsabschneider bist! In all den Zeiten seitdem ich geboren war, habe ich nie solch übertriebene Preise gesehen!<<
    >>Nun, Sohn der dümmlichkeit, so ist das Leben, euch verkaufe ich keine Ware mehr.<<
    Ihm war er gleichgültig, ob er die Verhandlung gewann oder nicht, es war Zeit solchen Leuten zu zeigen, dass es auch ärmere Leute gab, die aber sich aber genauso, wie die Menschen mit einem größerem Geldbeutel, beschützen wollten.

    Des Nordmanns' Augen fielen jedes Mal wieder zu, und brauchten immer länger, um sich zu öffnen. Wahrlich zogen sich seine Tage immer weiter auseinander, und er fand immer weniger Ruhe, aber irgendwie gefiel es ihm, um diese Tageszeit noch unterwegs zu sein.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline
    Es hatte gedauert und gedauerte, hatte Sandkörner durch das dünne Rohr getrieben, dass die beiden gläsernen Kugeln verband, und doch nichts erreicht, was es in der verstrichen Zeit hätte erreicht werden können. Wie die Zeit sich in ihre Teilchen spaltete um aus der Ferne als ein Ganzes wirkte, spalteten sich die Meinungen derjenigen, die geeint hätten sein sollen, in so viele kleine Einzelteile, dass es bald lächerlich erschien, sie in irgendeiner Weise zusammenfügen zu wollen.
    Es war lächerlich und nicht der Mühe wert und doch wichtig, wenn die Schale, in deren Zentrum das Ganze weilte, nicht im Sturm zerbrechen wollte.

    Wutras seufzte und hielt seinen Blick auf die Karte gerichtet, die an der Rückwand des Zeltes aufgehängt worden war, während seine Gedanken den Zeiten nacheilten, die einst dieses Land gespalten und zusammenfügten. Es hatte gedauert. So lange. Beinahe vergebens hatte sie gehofft, etwas zu erreichen, dass weniger war, was sie in der Gegenwart erreicht hatten. Und doch. Es war vollbracht worden.

    Seufzend fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht, rieb sich die Augen und zwang die Müdigkeit, die von seinem Geist Besitz ergreifen wollte, nieder. Es war nicht die Zeit, um zu schlafen. Sie würde kommen, doch bis dahin musste er wach bleiben.
    Die trügerische Ruhe der Bastarde um Zuben auf der einen Seite und die immer weiter ausartende Aktivität der verfluchten Feiglinge, die glaubten, die Wahrheit gepachtet zu haben, auf der anderen Seite, bereiteten ihn schlaflöse Nächte und vermiesten ihn den wenigen Schlaf, den sie ihm ließen, mit Alpträumen einer brennenden von Blut getränkten Wüste, deren Wind rostig schmeckte und deren Horizont vom Tode grau war.
    „Warum prüfst du dieses Land so?“, murmelte er leise in seinen kurzen Bart und ließ die Hände wieder sinken. Was sollte er nur tun? Wenn die Assassinen auf den Gedanken kamen, sich zu erheben, und noch dazu deren verhasste Brüder im Osten die gleiche Sehnsucht plagte, war dieses Land kurz davor, erneut alles zu verlieren. Wie würden sich vier Parteien verbrüdern?
    Wahrscheinlicher war jedoch, dass der Stolz einer jeden Gruppierung diesen Krieg in ein Blutbad verwandelte, das sich nicht aus einer Schlacht speisen ließ, sondern von Stadt zu Stadt sprang, um Freunde wie Feinde vor die Wahl zu stellen. Wer nicht parierte, musste sterben und wer folgte, verriet seine ehemaligen Freunde.
    Der Himmel war schwarz und hing drohend über dem Land wie ein Leichentuch, das sich weigerte, das Blut aufzunehmen und so zuvor schon schwarz war.

    Die Zeltplane wurde zurückgeschlagen und riss den obersten Nomaden aus seinen Gedanken. Mit einer Raschen Bewegung wandte er sich zu den Eintretenden um und hatte für sie doch nur ein knappes Lächeln übrig, als er in ihnen seinen Waffengefährten Onatas und Ramirez erkannte.

    „Adanos zum Gruße!“, erwiderte Wutras die Begrüßung der beiden Wüstenräuber und nickte ihnen jeweils knapp zu, ehe er Onatas bedeutete, seine Unterlagen auf dem Tisch auszubreiten.
    „Die Situation missfällt mir. Das die beiden dunklen Seiten schweigen, ist ein seltener Glücksfall, doch kein Grund zur Freude. Wir wissen nicht, was sie planen oder was sie bereiten und doch haben wir keine Zeit uns mit ihnen auseinander zu setzen.
    Die fortsetzenden Übergriffe der Abtrünnigen machen mir Sorgen und zwingen uns, einzugreifen, wenn wir so etwas wie ein Gleichgewicht halten wollen. Sie werden immer dreister und es ist Zeit, dass wir ihnen eine Grenze zeigen, die wir zu verteidigen fähig sind. Und doch sehe ich nicht, dass wir auch nur annähernd etwas Derartiges unternehmen!“, offenbarte der oberste Nomade seine schlechte Laune, die in Worten gefasst nur wenig der Wut, die in ihm schwelte, verbergen konnte. Und doch achtete er darauf, sie aus seiner Stimme fern zu halten, hielt jene ruhig und gewann mit ihr kaum an Lautstärke. „Nun?“

    Ramirez öffnete unter dem stechenden Blick Wutras den Mund doch schloss ihn sofort wieder, als auch Onatas seinen Blick auf den Wüstenräuber lenkte. Stattdessen schweifte der Blick des obersten Nomaden nun zu dem stellvertretenden obersten Wüstenräuber. Onatas war ein guter und zuverlässiger Kämpfer, doch er hatte seine Gründe gehabt, warum er Maris diesen Posten anvertraut hatte und nicht Onatas. Maris lies eindeutig zu viel Sand verrinnen.

    Onatas nickte und berichtete ihn von der Situation. „Die Raubüberfälle haben zugenommen. Damit wir diese ergründen können, habe ich Jonathan ein paar Männer mitgegeben und ein paar Stationen genannt, die er erkunden soll.“

    Wutras hielt sein Gesicht regungslos, nur die Lippen pressten sich ein wenig mehr zusammen, ehe sie sich einander lösten. „Wann hast du ihn losgeschickt? Und wann wird er wieder hier sein?“
    „Vor vier Tagen. In drei Tagen sollten sie hier wieder eintreffen!“
    „Welche Stationen?“
    „Mora Sul, die Handelsstraße nach Braga, Braga selbst und seine Umgebung und ein paar der Stammesführer. Außerdem sollen sie bei Sanuyem, Kayor und Hurit nach dem rechten sehen.“
    „Die Zeit reicht kaum, um die einzelnen Orte innerhalb einer Woche mit dem Blick zu streifen, geschweige denn sich lange genug an ihnen aufzuhalten, um die Probleme zu ergründen, die sich offensichtlich in der Wüste wie die Fliegen vermehren. Hast du einen Vorschlag, wie wir gegen die Abtrünnigen vorgehen?“, schloss er ruhig an und ließ seinen Blick über die mitgebrachten Papiere des obersten Wüstenräubers fliegen.
    Melaine

  6. Beiträge anzeigen #26
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Ramirez hatte sich arg auf die Zunge beißen müssen, als Onatas berichtete, die Gruppe wäre seit vier Tagen unterwegs. De facto waren sie nun schon seit fünf Tagen in der Wüste, aber getraute er es sich nicht den Vorgesetzten vor dem obersten Nomaden zu korrigieren, denn genauso gut konnte es sein, dass er so Zeit zu schinden versuchte, falls die Gruppe aufgehalten würde. Am liebsten hätte er jetzt auch selbst geantwortet, doch war die Frage nicht an ihn gerichtet.

    „Ja die Zeit ist knapp bemessen, aber wollte ich dir alsbald Ergebnisse vorlegen. Zudem ist Jonathan ein sehr erfahrener Ruinenwächter und ich bin sicher, dass er bei Zeiten wieder hier sein wird.“, beschwichtigte Onatas, ehe er sich an die Beantwortung der eigentlich Frage machte.
    „Meines Erachtens übertreiben die Händler mit ihrem Gerede. Von Banditen reden sie, die größer als zwei Männer sind und sie zu Heerscharen überfallen wollten. Du weißt, wie sie sich mit einem solchen Entkommen brüsten, das entweder erfunden oder dermaßen aufgeblasen ist wie ein leerer Wasserschlauch.“

    Wutras fasste sich ans Kinn und nickte nachdenklich. Vermutlich hatte er sich doch zu arg das Hirn zermatert und Gefahren überschätzt, die nur in der Theorie da waren, obschon ihn Onatas nicht ganz überzeugen konnte. Der versuchte dennoch den obersten Nomaden auf seine Seite zu bringen.

    „Wir sollten auf Jonathans Bericht warten und dann die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, wenn es denn welche geben sollte. Gäbe es ernsthafte Problem mit den Abtrünnigen oder Zubens Leuten, hätten die anderen Stammesführer schon lange jemanden geschickt.“

    Jetzt räusperte sich Ramirez dann doch und erntete dafür einen scharfen Blick vom stellvertretenden obersten Wüstenräuber, während Wutras ihm das Wort erteilte.

    „Im Geschwätz der Händler mag ja einiges geschönt sein, aber die in Al Shedim kommen nicht viel herum. Maximal bis nach Al Aristo, wo sie die Waren am Umschlagplatz beziehen und dann wieder zurück hierher und das ist sicherlich kein Gebiet der Abtrünnigen. Wenn sie sich aber schon auf der kurzen Strecke beschweren denke ich, dass das schon Grund zur Sorge bietet.“

    Ehe der oberste Nomade etwas sagen konnte, ergriff Onatas das Wort und suchte zu relativieren. „Wenn es etwas gibt, um das man sich Sorgen machen müsste, wird uns Jonathan davon berichten. Warum sollten wir also jetzt auf Grund eines Verdachts mit einer Kampfgruppe losziehen, wo wir nicht einmal genügend Männer oder Waffen hier haben? Al Shedim können wir unmöglich schutzlos lassen.“

    Wieder nickte Wutras, dem der Zwiespalt anzusehen war und auch die Müdigkeit, die sich in den Bewegungen und der Mimik spiegelte. „Nun gut. Ich vertraue deinem Urteilsvermögen Onatas und somit warten wir, bis dein Spähtrupp wieder hier ist. Gibt es sonst noch etwas?“

    Zeitgleich schüttelte Onatas den Kopf, während Ramirez nickte. Diesmal hatte er aber keinen Punkt mehr, der das vorig Besprochene betraf. Jedenfalls nicht zur Gänze. „Bezüglich der Waffen: vorgestern ist hier ein Neuling aufgeschlagen, ein gewisser Irgamon. Er möchte hier leben und seinen Nutzen unter Beweis stellen, weswegen ich ihn zur Zeit im Kräutergarten einsetze, wo er die Pflanzen gießt. Heute hat er mir allerdings berichtet, dass er schon einmal Schmied auf Khorinis war und Waffen hergestellt hat. Er ist zwar noch nicht lange hier, aber er macht mir einen vernünftigen und zuverlässigen Eindruck. Ich möchte euch daher bitten, seine Aufnahme in die Gemeinschaft in Erwägung zu ziehen und gerne schicke ich ihn euch zu einem persönlichen Gespräch.“

    Alle Punkte waren vorgetragen. Wutras beruhigt und Onatas zufrieden, dass er nicht so schlecht dastehen musste, wie er es angenommen hatte. Nur Ramirez war nicht glücklich mit dem Herunterspielen der Gefahr, aber immerhin hatte er seine Schuldigkeit gegenüber Irgamon erfüllt.

    Auf dem Weg durch die dunklen Gassen, an der Zweigung nahe des Tempelvorplatzes, wo sich ihre Wege scheiden sollten, ergriff der stellvertretende oberste Wüstenräuber das Wort und brach somit das lange Schweigen. „Danke für deine Unterstützung heute. Bis morgen.“ - „Bis morgen.“, brachte der Ruinenwächter nur hervor, der damit nicht gerechnet hatte. Eine Abfuhr hatte er erwartet, da er ihm dermaßen dazwischen gefunkt hatte, aber es hätte weit schlimmer kommen können für Onatas. Was aus der ganzen Geschichte würde, stand auf einem anderen Blatt. Doch für heute war sie beendet und fand somit ihre Ruhe in der Stille der Nacht.

    Saleph

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #27
    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Da Andys Schüler diese Übung auch gut gemeistert haben. Entschied sich Andy dafür eine kleine Reise durch die Wüste zu machen um zu sehen wie sie auf Lebende Ziele reagieren würden. Deswegen sagte er "So ihr habt die Aufgabe wieder einmal hervorragend geschafft. Deswegen werden wir nun eine kleine Wanderung machen. Erstens will ich sehen wie ihr euch dort anstellt und zweitens wird es wieder einmal Zeit für eine Prüfung. Ich würde vorschlagen wir machen heute nichts mehr und ihr ruht euch aus. Morgen Mittag ziehen wir dann los in die Wüste. Nehmt nur das nötigste mit schließlich müsst ihr euer Gepäck selbst tragen. Also dann bis morgen." Andy verabschiedete sich von seinen Schüler und verlies dann den Trainingsplatz. Er wollte sich im Meer etwas abkühlen. Schließlich war es in den letzten Tagen ziemlich war und staubig gewesen.

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    Der Bootsmann fühlte sich wie ein Schwein, das sich gerade über einem heißen, gemütlichen Feuerchen um die eigene Achse drehte und dessen Saft unter leisem Zischeln in die Glut fiel. Nachdem er sich diesen Vergleich bildlich vorgestellt hatte kam auch noch dazu, dass sein Magen lauthals auf sich Aufmerksam machte, als ob er sagen wollte: „Wo bleibt das Futter?!“
    Ja, wo blieb es denn nur? Ungeduldig knabberte Irgamon an seinen verdreckten Fingernägeln. Es schien ihm, als wäre die halbe Stadt heute in der Freilufttaverne versammelt und er den schwarzen Peter gezogen hätte, sodass er seine Bestellung als letztes erhielt, oder dass sie gar vergessen wurde. Er wollte gerade schon aufstehen und nachfragen, wo sein Essen denn blieb, immerhin wartete er jetzt schon fast eine ganze Stunde in dieser glühenden Hitze, da tänzelte Rebekka auch schon leichtfüßig an und stellte ihm eine Portion herrlich duftenden Kameleintopfes auf den Tisch. Die Spezialität des Tages, so wurde ihm versprochen, schmecke einfach nur sensationell. Leider war sie nur unten etwas angebraten, weshalb Irgamon etwas Probleme damit hatte, den noch verträglichen Anteil der Speise von dem weniger verträglichen zu trennen. „Naja, bei all dem Stress hier kann so etwas ja mal passieren“, dachte er sich und schob sich den vollbeladenen Löffel in den Mund.

    Als er fertig war stand er auf und machte sich auf den Weg zum Kräutergarten, um die zweite der beiden täglichen Bewässerungen zu vollstrecken. Auch wenn er keine Lust hatte, bei diesen Temperaturen noch irgendetwas zu machen, zog er es immer noch vor, die Kübel zu schleppen, als dass ihm Ramirez die Ohren dafür langziehen würde, dass er es eben nicht getan hatte. Und so wusch er sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht, krempelte sie hoch und schleppte Eimer für Eimer zu den Beeten, wo er sie über den ach so wichtigen Kräuter entleerte.

    Nach getaner Arbeit gönnte er sich dann auch erstmal wieder eine Pause in dem kühlen Schatten der nächstbesten Palme, wo er sich kurz ausruhen wollte, um mit wiedergekehrten Kräften Ramirez einen Besuch abzustatten.
    Er wollte ihn fragen, ob er ihm denn in absehbarer Zukunft ein wenig über die Wüste und ihre Tücken verraten konnte.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    „Aaah warum ich denn schon wieder?“
    „Genau aus dem Grund Kalle, genau aus dem Grund…“, murmelte Ramirez und schleifte den Sippenkrieger hinter sich her. Genauso gut hätte er auch wieder Bernardo zum Gartendienst verdonnern können, aber Kalims Pech war es gewesen, ihm zuerst unter die Augen gekommen sein. Das Gleichgewicht würde dafür sorgen, dass es auch seinem Waffenbruder auf kurz oder lang widerfahren und ihn in den Garten schicken sollte, da war sich der Ruinenwächter sicher. Nicht so sicher war er sich, ob das Gleichgewicht auch dafür Sorge trüge, die beiden endlich erwachsen werden zu lassen.

    „Was glaubst du, ist deine Bestimmung in dieser Gemeinschaft?“
    „Ähm… dass ich sie beschütze natürlich!“, entgegnete Kalim.
    „Und was machst du?“
    „Na sie beschützen.“
    „Und was machst du öfter als das?“
    „Sauf… sie beschützen…kacke.“
    „Hast du was gemerkt?“, lachte der ältere Nomade und gab dem Jungen einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken. „Man Kalle. Ich mach das doch nicht um euch zu ärgern, auch wenn mir klar ist, dass ihr das anders seht. Aber ihr scheint es einfach nicht zu lernen, dass das Leben nicht nur aus Spaß besteht. Wie willst du denn die Gemeinschaft beschützen, wenn du dir mit Berni die Nacht um die Ohren haust und dann morgens nicht zur Patrouille aus dem Bette kommst?“ Ernst sah er den Jüngeren an, während sie den Weg zum Kräutergarten fortsetzten. Etwas betrübt sah der Sippenkrieger auf den Boden, mied den Blickkontakt mit seinem Mentor, was den aber gar nicht störte.
    „Ihr sollt doch auch mal beide Ruinenwächter werden und im Rang und Ansehen in der Gemeinschaft steigen. Liegt euch nichts daran?“
    „Doch… schon.“
    „Und was ist der beste Weg dorthin?“
    „Pünktlich zur Patrouille kommen.“
    „Genau. Und wie kommt man pünktlich zur Patrouille?“
    „Indem man bei Zeiten aus dem Bett kommt.“
    „Genau. Und wie kommt man bei Zeiten aus dem Bett?“
    „Indem man Abends nicht die halbe Nacht in der Taverne verbringt…“ Ein leises Seufzen war zu hören.
    „Sehr richtig. In der Theorie verstehst du es scheinbar und damit es auch in der Praxis klappt, helfe ich dir. Denn wie verbringt man den Abend nicht in der Taverne?“ Die Frage beantwortete Ramirez lieber selber, bevor irgendwas Dummes kam. „Indem man sich im Kräutergarten etwas den Rücken krumm schuftet und so ganz alleine ins Bett fällt. Am Morgen hat man dann gewusst, was man gemacht hat, kommt pünktlich zur Patrouille und hat zusätzlich noch die Quelle der Heiltränke für die Gemeinschaft erhalten.“

    Ein Danke zu erwarten wäre nun zuviel des Guten, aber irgendwann, so wusste der Alte, würden es auch die beiden Jungspunde einsehen und ihren Weg gehen, dass auch er auf sie stolz sein konnte. In jenem Augenblick erreichten sie auch die Beete und offensichtlich hatte die Moralpredigt geholfen, denn ohne erst gebeten werden zu müssen, schnappte sich Kalle den Eimer und taperte zur Oase. Zufrieden sah ihm Ramirez hinterher, ehe er sich zu Irgamon gesellte, doch hatte er die Befürchtung, dass der plötzlich erwachte Elan ebenso schnell wieder ersterben könnte.

    „Irgamon, grüß dich. Ich habe gute Nachrichten.“, setzte er an und nahm dann neben dem Neuen an der Palme Platz. Gerade stellte er fest, dass die Beete schon gegossen waren und so würde er Kalim dann zum Unkraut jäten auffordern. Ersaufen sollten die Pflanzen immerhin auch nicht. „Gestern habe ich dem obersten Nomaden und dem obersten Wüstenräuber von dir berichtet. Sie wollen über deine Aufnahme in die Gemeinschaft beraten und vielleicht geben sie dir sogar den Posten des Waffenschmiedes, aber freu dich nicht zu früh. Das letzte kann ich nicht versprechen.“ Kurz räusperte sich der Varanter und fuhr dann fort. „Hattest du denn sonst einen guten Tag?“

    Saleph

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    Irgamon ist offline
    „Wie man’s nimmt. Mit der Ausnahme, dass ich heute in einer überfüllte Taverne gut eine Stunde in unerträglich heißer und stickiger Luft auf meine Essensration warten musste ist heut eigentlich nichts Besonderes passiert. Die Pflanzen hab ich aber natürlich auch noch gegossen. Ach, ist das nicht schon wieder der eine Typ, der sich hier vor mir um die Blümchen kümmern musste?“
    Nicht ohne etwas Schadenfreude sah Irgamon dem Nomaden hinterher, der gerade mit einem vollen Eimer Wasser zurück zu den Beeten trottete.
    „Er trägt auch nur seinen Teil zum Wohle der Gemeinschaft bei. Alle packen mit an wie du siehst, aber ich hab ihn nicht ohne Grund mitgebracht. Wäre es dir recht, mich zur nächsten Oase im Nordosten zu begleiten? Ich will dort ein paar Früchte pflücken und könnte dir unterwegs was über die Wüste beibringen. Das wolltest du ja oder?”
    “Es wäre mir eine Freude. Und nochmals danke für die Anfrage bei euren Anführern. Du bist mir wirklich eine große Hilfe. Falls es tatsächlich soweit kommt, dass ich meine Arbeit hier wiederaufnehmen darf, dann sollst du der Erste sein, der davon profitieren darf.”
    Der Schmied stand auf, streckte sich kurz und machte sich zusammen mit dem erfahrenen Varanter, im Licht der nun langsam untergehenden Sonne auf den Weg zu besagter Oase.


    “Was sind das denn eigentlich für Früchte, die du da pflücken willst? Diese Datteln vielleicht? Ich hatte gestern Abend das große Vergnügen einige zu verspeisen, und ich konnte es mir nicht verkneifen zu sagen, dass diese Frucht wahrlich ein Geschenk Adanos sein muss!”

  11. Beiträge anzeigen #31
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    „Ja, unter anderem. Aber an der Oase hat es noch einige andere Früchte, die du hier nicht findest. In Al Shedim wird einfach zu fleißig gepflückt.“ Gemächlich erhob sich der Alte und half dann dem Schmied auf, mit dem er dann zum Kanal schritt. Leise gluckerte es als die beiden Männer die Wasserschläuche auffüllten und diese danach an den Gürteln festmachten. Lange wollte Ramirez nicht weg bleiben, denn in nächster Zeit würde auch die Erkundungsgruppe um Jonathan die Tempelstadt erreichen, bei derer Rückkehr er nicht fehlen wollte.

    „Es ist nicht schwer zu erraten, dass das Zeug in der Wüste das Wichtigste ist. Am Tag verliert man um die vier Wasserschläuche Flüssigkeit, was auch der Menge entspricht, die man mindestens zu sich nehmen sollte. Meistens hat man allerdings nur zwei bei sich, weswegen man einige Tricks kennen muss, damit es einem reicht.“

    Die Dämmerung näherte sich langsam ihrem Ende und der rote Schein der Sonne verglomm wie ein Eisen, das der Schmied des Tages auf dem Amboss zurückgelassen hatte. Jenes glimmende Stück Metall, das für gewöhnlich die Hitze auf die Wüstenbewohner ließ, gab sie nun hin am Horizont und ließ sich umfangen von der Kühle der Nacht, die das Eisen ruhen lassen wollte.

    „Darum wandern wir Nomaden bei Nacht und nur wenn es unbedingt erforderlich ist, marschieren wir am Tage. Falls du einmal in der Situation sein solltest, bedecke deine Haut so gut es geht.“ Den verwunderten Blick bekam er immer wieder. „Ich weiß, es klingt widersprüchlich, aber so verminderst du den Flüssigkeitsverlust durchs Schwitzen und vermeidest zudem schmerzhafte Verbrennungen durch die Sonne. Wenn du dir einen kühlen, feuchten Lappen ins Genick legst, hilft auch das dabei. Das Wichtigste aber ist, dass du genügend trinkst, denn wenn einmal ein Wassermangel eintritt ist er nur sehr schwer und mit viel Aufwand wieder zu beheben und dieser Aufwand kann in der Wüste den Unterschied zwischen Leben und Sterben machen.“

    Ramirez nahm einen kleinen Schluck aus dem Schlauch, schraubte ihn danach wieder sorgfältig zu und befestigte ihn wieder am Gürtel. Mit der freien Hand deutete er auf seine Wangen, an denen man deutlich erkannte, wie das wenige Wasser in seinem Mund hin und her geschoben wurde, während sein Kehlkopf, in regelmäßigen Abständen zuckend, das Schlucken aufzeigte. Den Rest schluckte er einfach so hinunter, denn normalerweise hätte er den Mund für die nächste halbe Stunde nicht mehr geleert. Nun musste er ihn aber zum Sprechen gebrauchen.

    „Der Durst ist ein trügerisches Gefühl. Du solltest ihn nie verspüren, denn meistens ist es dann schon zu spät und der Wassermangel tritt ein. Manchmal aber, glaubt dein Körper nur Durst zu verspüren und fordert dich daher auf, deine Wasservorräte zu trinken, obwohl er sie eigentlich noch gar nicht braucht. Deshalb spült man den Mund mit kleinen Schlücken aus dem Wasserschlauch. Bewege das Wasser im Mundraum hin und her, schlucke ab und an eine kleine Menge und wandere einfach weiter, bis nichts mehr übrig ist. Nimm dann den nächsten. So nimmst du auf Dauer auch genügend Flüssigkeit zu dir.“ Ein letztes Mal prüfte er die Ausrüstung. „Gut, dann lass uns mal losgehen. Während der Nacht brauchst du das nicht machen mit dem Wasser, aber morgen laufen wir am Tage zurück, damit du siehst, wie anstrengend es ist. Zudem lassen sich dann auch noch einige weitere Dinge erklären, die du dann siehst.“

    Gerade trottete Kalim an den beiden vorbei, den Ramirez anhielt und ihm die neue Aufgabe des Unkrautjätens zuteilte, wobei er ihm auch klarmachte, nicht mehr allzu lange im Garten zu bleiben. Den Sinn erläuterte er nicht, denn hatte er vorerst genug über das rechtzeitige Aufstehen berichtet und war sich somit sicher, dass der Sippenkrieger verstand. Gemeinsam mit Irgamon verließ der Wüstenfuchs dann die Tempelstadt in Richtung Nordosten und überlegte sich schon, wie er ihm das Navigieren mit Hilfe der Sterne näherbringen würde.

    Saleph

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    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Als sein Meister zu dem Nordmann sprach >>Ihr habt die Aufgabe wieder einmal hervorragend geschafft. Deswegen werden wir nun eine kleine Wanderung machen. Erstens will ich sehen wie ihr euch dort anstellt und zweitens wird es wieder einmal Zeit für eine Prüfung. Ich würde vorschlagen wir machen heute nichts mehr und ihr ruht euch aus. Morgen Mittag ziehen wir dann los in die Wüste.<< beschloss er, der sonst Abends immer einen Krug herbes Weizen trank, heute darauf zu verzichten. Mit viel beachtung, bloß das richtige in seine Taschen zu packen, entgleitete ihm auch schon einmal Kopfweh.

    Schmerzen über schmerzen überkam es ihn, wenn er den Kopf hastig wendete. Und schließlich fand er dann doch elle wichtigen Sachen für die Wüste. Einen kleinen, aber treuen Dolch, jede Menge Pfeile, selbstevrständlich für ihn der Bogen, zehn Wasserflaschen reinstes, kostbares, flüssiges Gut, ein Hirschfell welches er bei einem der Händler kaufte und als letztes seine treuen, geheimnisvollen Steine, mitdessen Hilfe man mit der richtigen Technik Feuer entfachen konnte.

    Nun blies er die letzte Kerze aus, die er in der Stadt entfachte.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Al Shedim war erreicht, Elonhil war erleichtert, erleichtert weil nichts Nennenswertes auf ihrer Reise geschehen war.
    Sicher hätte er die eine oder andere Gefahr von ihnen abwenden können aber bei einer Gruppe Banditen, Orks oder auch anderem Gesindel wäre es mehr als nur eng geworden, so war er nur froh, dass sie unbehelligt ihr Ziel erreicht hatten.

    Der Abschied war herzlich, Elonhil hatte sich schon umgedreht als er noch mal zurückgerufen wurde. Hinrich, kramte auf dem Wagen herum und zog unter einem Tuch einen sehr schönen Bogen hervor. Es war ein Langbogen aus Buchenholz, wenn sich der Wächter nicht irrte, dazu übereichte er ihm noch einen Köcher mit Pfeilen.
    Weitere Worte waren nicht nötig, Elonhil nickte dem Händler zu und ging dann davon. Sie würden sich bestimmt wieder sehen, er fühlte es tief in sich.

    Elonhil schaute sich um, einiges war los aber an einem bestimmten Punkt blieb der Wächter mit seinen Augen hängen. Dort trainierten einige mit den Bögen, versuchten immer besser zu werden. Ein Nomade fiel ihm dabei besonders auf, er schien ein Lehrmeister zu sein, unterwies er doch wenigstens zwei der jungen Bogenschützen.
    Er wollte nicht bei dem Training stören, hielt sich deshalb etwas abseits, Elonhil beobachtete aber genau was dort vor sich ging, sein Interesse war geweckt.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    Nachdem sie wieder in Al-Shedim angekommen waren verabschiedete Irgamon sich von Ramirez, der ihm die geernteten Früchte übergab, damit er sie von Rebekka einlegen lasse und begab sich auf direkten Weg zur Taverne. Immer noch den beißenden Geschmack der Ameisen im Mund verspürend und mit leerem Magen wollte er sich heute unbedingt etwas Deftiges gönnen. Um den Kräutergarten konnte sich jetzt seinetwegen ruhig dieser Kalim kümmern, den heutigen Tag wollte er ohne weitere Anstrengungen ausklingen lassen.
    Heute war die gute Stube, wenn man den mit Teppichen ausgelegten Platz unter freiem Himmel so bezeichnen wollte, nicht so gut besucht wie am gestrigen Tage. Nur eine Hand voll Gäste waren gerade anwesend und genossen die frühen Abendstunden mit etwas Tee.
    Mit knurrendem Magen ging er auf die Wirtin zu und übergab ihr den Beutel voller Datteln und Feigen.
    „Hier, die haben Ramirez und ich heute gepflückt. Er meinte du würdest sie einlegen wollen.“
    Dankend stellte die junge Frau den Sack in die Ecke, wobei ihr der Bootsmann selbstverständlich half den schweren Sack dorthin zu tragen.
    „Ach, eh ich’s vergesse: Könnte ich bitte so ein Snappersteak haben? Ich habe gerade einen Hunger, der nur von einem saftigen Snappersteak gestillt werden kann!“
    Grinsend setzte er sich, nahe der Küche auf einen der freien Plätze und trank den letzten Rest Wasser aus seinem Trinkschlauch, um wenigstens schon mal seinen Durst zu bekämpfen.
    Nach einigen Minuten des qualvollen Wartens, in denen er schon kurz davor war das Mobiliar anzuknabbern kam dann auch endlich sein langerwartetes und wohlverdientes Abendessen. Ohne lange zu fackeln und ohne die allgemein angesehene Etiquette zu Tische zu wahren nahm er das köstlich duftende und noch leicht dampfende Stück Fleisch in seine noch dreckigen Hände und verschlang es beinahe mit einem Bissen.
    Mit verschmierten Händen und einem verschmiertem Mund machte er sich danach auf den Weg zur Küste, um sich zu waschen und ein wenig im kühlenden Meerwasser zu schwimmen.
    Auf dem Weg kam er an den Beeten vorbei, die er in den letzten Tagen nur allzu gut kennen gelernt hatte und sah einen sichtlich entnervten Kalle beim Unkrautjähten.
    „So wie der wieder arbeitet muss Ramirez im wohl wieder einmal Feuer unterm Hintern gemacht haben.“

    Als er die Küste erreicht hatte war die Sonne bereits weit in den Westen gereist und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Dämmerung einsetzte. Doch noch hatte er genug Zeit, um etwas im Wasser zu entspannen und sich den Dreck und Scheiß vom Körper zu spülen. Er zog sich aus, legte seine Kleidung und sonstiges Mitgeführte unter eine Palme und lief in das seiner Meinung nach geradezu perfekt temperierte Wasser.

  15. Beiträge anzeigen #35
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Noch immer konnte sich Ramirez über den hervorragenden Streich amüsieren, den er dem Schmied Irgamon gespielt hatte. Zwar war es nicht sonderlich fein gewesen, seine Unerfahrenheit für etwaige Spielchen auszunutzen, doch war man auch in den frühen Vierzigern eines Lebens noch im Innern ein Kind. Zudem hatte er dem Neuling mehr beigebracht, als irgendeinem vor ihm und das war eine Menge. Wie viel er davon behielt und umzusetzen wusste, würde sich noch zeigen, denn zeigte sich der Ruinenwächter optimistisch was die Aufnahme des Mannes betraf. Einen wie ihn konnte man in der rauen Wüste immer gebrauchen und dass Wutras und Onatas über haufenweise Kämpfer verfügten, konnte man auch nicht unbedingt behaupten. Im Prinzip konnte man das gar nicht.

    Eigentlich hatte der Alte bei Rebekka vorbeischauen wollen, um zu sehen, ob sie schon die Feigen eingelegt und die Datteln zum Trocknen vorbereitet hatte. Die Hälfte der Früchte würde er ihr überlassen, als Dank für ihre Mühen, während er die andere Hälfte mit Irgamon teilen wollte. Doch für weitere Gedanken an die süßen Früchte hatte er weder die Zeit, noch den Nerv, denn musste er zu Onatas. Auch wenn er nicht glaubte, dass die Gruppe um Jonathan schon zurückgekehrt sein würde, war es immerhin einen Versuch wert zu fragen.

    „Guten Abend Ramirez.“, begrüßte ihn der stellvertretende oberste Wüstenräuber, der vor seinem Zelt auf einer Bank saß und bis vor wenigen Wimpernschlägen noch den Kopf in die Hände gestützt hatte.
    „Grüß dich. Ist alles in Ordnung?“
    „Ja… ja, klar. Nur etwas Kopfschmerzen. Weißt ja wie das ist, wenn man den ganzen Tag in dem muffigen Zelt hockt und sich den Kopf zermartert.“
    „Sicher.“ Eigentlich wusste der Ruinenwächter das nicht und sonderlich scharf war er auch nicht auf diese Erfahrung.
    „Ich weiß schon, weswegen du gekommen bist.“
    „So?“, entgegnete der Wüstenfuchs und kramte seine Pfeife aus der Tasche. „Ich darf doch?“
    Onatas nickte mit einem abwesenden Blick. „Mach nur. Du bist doch entweder hier wegen deinem Neuen oder wegen dem Spähtrupp, oder?“ Ramirez lachte zwischen den zusammengepressten Lippen hindurch, die gerade die Pfeife hielten, während er sie mit einem kleinen Stöckchen zum Glimmen brachte, das er an einer Fackel entzündet hatte.
    „Das war ja jetzt nicht schwer zu erraten.“ Mit dem letzten Wort verließ der dicke Rauch seinen Mund.
    „Wohl wahr.“ Erwiderte der stellvertretende Rafik mit einem Grinsen.
    „Wegen mehr saßen wir auch in letzter Zeit nicht beisammen, was ich sehr bedaure.“
    „Geht mir gleich, ebenso wie mit anderen. Ich komme einfach zu nichts mehr.“
    „Das tut mir leid.“, bedauerte Ramirez den anderen. „Eigentlich komme ich heute einmal wegen nichts. Ich wollte dich gestern vor Wutras nicht bloßstellen, denn wolltest du meine Unterstützung und nicht meinen Tadel.“
    „Schon in Ordnung. Mir sollte es leid tun, dass ich dich aus einer Laune heraus so angefahren habe. Es wird nur alles etwas viel hier in letzter Zeit, aber ich sehe, dass der Zeitplan für die Gruppe viel zu eng war. Ich denke, dass Jonathan in den nächsten zwei Tagen wieder hier sein wird.“
    „Das denke ich auch. Vielleicht solltest du heute etwas früher schlafen gehen.“
    „Damit ich bei Zeiten aus dem Bette zur Patrouille komme?“ Onatas grinste den Alten an, in Erinnerung an vergangene Zeiten.
    „Tjaja.“, lachte Ramirez. „Das hab ich neulich auch Kalim und Bernardo gesagt.“

    Schon dämmerte es in der Tempelstadt. Der heutige Abend sollte niemandem mehr aufs Gemüt schlagen, denn brachte es nicht den geringsten Vorteil. Die Gruppe würde deswegen auch nicht früher und unversehrt auftauchen, sondern nur dem Anführer der niederen Nomadenränge den Abend vergällen. Einfach dasitzen und eine gemütliche Unterhaltung führen. Das wollte Ramirez und obwohl er es nicht sagte, übermittelte der andere den Dank in seinem Verhalten. Und so wurde es ein ruhiger Abend für die Obersten in Al Shedim, während andernorts mit Problemen mannigfaltiger Art gekämpft wurde.

    Saleph

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #36
    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Neugierig blickte der Nordmann um sich. Er war zwar nicht vollständig ausgeschlafen, wie es ihm Meister Andy riet, aber müde war er auch nicht. Gerade kam der Wassernovize Jaryvil an, er hatte nicht viel Gepäck dabei. Nur seinen Bogen, die Pfeile und ein bisschen anderes Zeugs. Gerade freundlich sah er nicht aus. Offenbar hatte er eine lange Nacht hinter sich, doch er wagte nicht Behauptungen in den Raum zu stellen. Wo Meister Andy nun steckte?

    Da war er schon. Spurtig gingen sie los, angeführt von Andy. Diesen Teil der Wüste war dem Wasserträger unbekannt. Nach einer kurzen Zeit machten sie aber halt, um ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen.
    >>Wo sind wir hier, Meister?<<
    Er antwortete laut und deutlich den Beiden Schülern, sie seien in einem alten Teil der Wüstenstadt und sollten Tiere jagen. Sie haben ja schon auf den Zielscheiben geübt, und seien nun bereit auf lebendige Biester zu schießen. Und falls etwas schiefgehen sollte, wäre da ja immer noch der Lehrmeister selbst, der sich gut zu verteidigen wusste. Ihm wäre egal wer anfing, aber man musste sich der Sache bewusst sein, um die Gefahr zu erkennen und genau zu treffen. Jaryvil entschied dem Nordmann lieber den Vortritt zu überlassen, um erst einaml zu erkennen, wie die Prüfung ablaufen sollte. Vainguard war diese Entscheidung selbstverständlich recht.

    Alsbald war der erste Schakal gesichtet. >>Ein Einzelner ist äußerst selten, sonst kommen sie nur in Gruppen vor.<<, fügte Andy noch hinzu. Da dies ein echtes Ziel war, versuchte er genauer zu schießen. Sein linker Fuß stand vorne, der rechte leicht in die Gegengesetzte Richtung. Sein Oberkörper stand aufrecht, die Wirbelsäule in einer geraden Linie. Sein linkes Auge musste auch noch geschlossen werden, anschließend zog er die Sehne mit überraschend wenig Aufwand zu seinem etwas verkrapft aussehenden Gesicht und streckte den Ellenbogen absichtlich ein wenig nach oben, um mehr Zugkraft zu erreichen. Er hatte diese Technik alleine schon ein paar mal geübt, und er traf wirklich besser. Am Übungsplatz schoss er von fünf Pfeilen vier Pfeile innerhalb der drei engsten Kreise. Er lies den Pfeil surrend los, und traf. Das Vieh aber fiel nicht wie geplant um, sondern lief auf den Nordmann, den Wassernovizen und Andy zu. Mit der Wut in den Augen und offenem Gebiss spurtete das Tier auf sie zu. Andy beschloss die Prüfung des Nordmanns abzubrechen, und mit vereinten Kräften auf die Ausgeburt Beliars zu schießen. >>Wartet bis ihr das schwarze in dem Auge seht. Noch nicht schießen!<< Ungeduldig und um ihr Leben bangend mussten sie warten. Das Tier kam immer näher. Das Gebrüll wurde immer deutlicher, und lauter. Und schließlich, als der Meister das Stück Holz losließ, schossen sie gleichzeitig. Das Vieh setzte gerade zum Sprung an, als es von allen drei Pfeilen durchbohrt wurde. Leichte zuckungen waren noch zu erkennen, da einer mitten in den Schädel traf. Der Sonnenrot gefärbte Sand war ein unschöner Anblick.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Gestern, nachdem Vainguard auf den Schakal geschossen und dieser dann von ihnen allen dreien getötet werden musste, war es schon zu dunkel, um noch einmal auf Wild schießen zu können. Also hatten sie beschlossen, auf den nächsten Tag zu warten, bis die Sonne wieder hoch am Himmel stand und ihre Strahlen allen Lebewesen zu schenken.

    Und nun standen sie zu dritt wieder hier. Jary hatte sich heute vorgenommen, als erster zu schießen und deswegen stand er nun auch einen Schritt vor seinem Lehrmeister und seinem Trainingspartner. Mit dem linken Fuß stand er vorn, den Bogen ebenfalls in der Linken. Der Pfeil war bereits angelegt und die Sehne weit nach hinten gezogen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ein geeignetes Zielobjekt in sein Sichtfeld eindrang, seine Aufmerksamkeit erregte und schlussendlich seinen Pfeil spühren sollte. Dann musste er nachdenken, über Pfeil und Bogen. Ein kleines, längliches Stück Holz, mit dem man normalerweise nicht einmal einen Goblin hätte töten können wurde zusammen mit dem Bogen und einer Spitze zu einem tötlichen Geschoss, welches, richtig eingesetzt, einen Menschen mit einem Mal töten konnte. Erst da wurde ihm bewusst, welche Waffe er fähig war zu lenken. Ihm wurde bewusst, mit dieser Waffe konnte man der Richter sein.

    Seine Gedanken wurden durchbrochen, als ein Schakal in sein Sichtfeld drang, er war verletzt und so nicht fähig, mit seinem Rudel mitzuhalten. Er war allein gelassen. Die Augen des Schützen waren auf das Tier gerichtet, Pfeil und Bogen ebenfalls und dann spreitze er die Finger und das Geschoss suchte sich sein Ziel. Ein Aufheulen, doch der Schakal war nicht tot, er rannte, so gut es mit einem verletzen Fuß ging, auf sie zu. Jetzt musste es schnell gehen, der nächste Pfeil wurde aufgelegt, die Sehne gespannt und wieder flog ein normalerweise harmloses Stück Holz durch die Gegend. Einzig die Spitze und der Bogen verliehen Macht, die Macht den Wüstenräuber zu Boden zu bringen.

    Und er wusste, er konnte der Richter sein. Und gerade war er der Richter.

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    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Jeder seiner beiden Schüler hatten nun einen Schakal erledigt. Beide freuten sich über diesen Triumph. Andy wusste aber nur zu gut das dieser nicht lang anhalten würde wenn es nicht nur ein Schakal sondern mehrere gewesen wäre deswegen sagte er "Gut ihr habt nun beide einem leidendem Tier geholfen. Nun wollen wir aber weiter in die Wüste hinausgehen um dort nach einer richtigen Herausforderung für euch zwei zu suchen. Sie sollte anspruchsvoll aber für euch möglich sein. Habt ihr kapiert was ich meine?" Beide Schüler nickten und Andy sprach weiter "Gut ich will nachher nicht in den Kampf eingreifen müssen, Schließlich sollt ihr lernen alleine zu recht zu kommen. In einigen Tagen bin ich nämlich nicht mehr euer Lehrer und ihr seit wirklich auf euch allein gestellt. Dann wollen wir mal in die heiße Wüste ziehen."
    Andy führte die kleine Gruppe wieder einmal an, nur dieses Mal verließen sie die Ruinenstadt Al Shedim und zogen hinaus in die Wüste Varants.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    Nachdem er zum zweiten Mal heute die Gewächse des Kräutergartens gewässert hatte und ein wenig Unkraut, das versuchte sich zwischen den nützlichen Pflanzen breit zu machen, aus der Erde gerupft hatte wollte Irgamon einen kleinen Spaziergang unternehmen. Unter Berücksichtigung der Tricks, die er in den letzten Tagen von seinem Freund Ramirez gelernt hatte, würde er ein wenig im Norden der Zeltstadt sein Unwesen treiben. Er füllte seinen Schlauch auf und gurtete ihn vorsichtshalber zusammen mit seinem Schwert an seine Hüfte. Der Abend war noch jung, doch schien die Sonne nicht mehr allzu geballt auf seinen Körper, als dass er Gefahr laufen würde wie eine Rosine in dieser Hitze zu verschrumpeln.
    Er war gerade dabei die Stadt zu verlassen, als er nur einige Meter weit entfernt, etwas abseits einer der Handelsstraßen einen scheinbar leblosen Körper mit dem Gesicht im Sand liegen sah. Augenblicklich lief er auf dieses kleine Häufchen Elend zu und bei ihm angekommen erkannte er eine junge Frau, die scheinbar unter der glühenden Hitze der Sonne versucht hatte die Ruinenstadt zu erreichen. Hastig drehte er die Frau auf den Rücken, nahm seinen Trinkbeutel in die Hand und flösste ihr so vorsichtig wie es eben nur ging das kostbare Nass in ihren sichtbar ausgetrockneten Mund. Sie lebte noch, das war gewiss. Doch wenn sie noch lange hier liegen bleiben würde, könnte sich das nur allzu schnell ändern. Nachdem er selbst noch einmal einen großen Schluck des Wassers genommen hatte, schulterte er sich die bewusstlose Fremde und trug sie unter großer Anstrengung hinein in die Stadt.
    Der Bootsmann wollte gerade einem der vorbeiziehenden Nomaden zurufen, dass er ihm gefälligst helfen wollte, als sich scheinbar neues Leben in dem Körper der Frau regte.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Provinzheld Avatar von Carni
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    Carni ist offline
    Wellen trugen sie dahin, im Land der Träume.
    Nein, es waren keine Wellen, eher Ruckler. Ruckler, die bei Schritten entstanden.
    Bewegte sie sich? Nein, unmöglich, sie träumte doch und beim Träumen bewegte man sich nicht vorwärts.
    Oder war sie Schlafwandlerin?
    Langsam bahnten sich auch das Knirschen des Sandes und das Atmen eines Mannes an ihr Ohr. Wurde sie von ihm getragen?
    Wenn ja, wohin?
    Vorsichtig öffnete sie die Augen.
    Zu Gesicht bekam sie schulterlange rotbraune Haare und als sie den Blick etwas senkte, eine lädierte Piratenkluft.
    War er etwa Pirat? Wollte er sie entführen und als Sklavin an einen reichen, fetten Typen verkaufen?
    Das ließ sie sich nicht gefallen!
    Geschwind warf sie sich nach hinten, durchbrach seinen Tragegriff, machte einen beeindruckenden Flick-Flack nach hinten und landete mit einem Pulzelbaum im Wüstensand.
    Es war bereits junger Abend, die Sonne begann rot zu leuchten und senkte sich zum Horizont.
    Der Fremde drehte sich schlagartig um.

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