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    Krieger Avatar von Die Nomaden
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    Die Nomaden ist offline

    varant Al Shedim #30

    Offenheit und Herzlichkeit, Misstrauen und Abschottung – kein anderer Ort als Al Shedim vermag gleichzeitig derartige Kontraste zu vermitteln.
    Erblickt man die vielen, dunklen, in den himmelragenden Säulen und Trümmer gedenkt es dem ein oder anderen Fremden gar nicht in den Sinn zu kommen, dass genau dort, weit im Süden Varants, jemand, gepeinigt von Innos’ allgegenwärtigem Zorn, zwischen Ruinen und Sand zu leben wagt.
    Und dennoch herrscht dort kaum vorstellbare Geschäftigkeit in einem Meer von Zelten und Ruinen, der Zuflucht unzähliger, von Hass und Abneigung, vom Volk der Assassinen und Beliar selbst ausgestoßenen und zum Feinde erklärten, Nomaden und Wassermagier.
    Neben dem massiven, zentralen, Adanos’ geweihten Tempelkomplex, einer atemberaubenden Arena, unzähligen Ständen von Handwerkern und Händlern und dem erfrischenden, immerwährenden Kanal bietet auch die ein wenig abseits gelegene, schattige und fruchtbare Oase jedem erschöpften Wanderer Erholung, Unterhaltung und Kommunikation inmitten einer faszinierenden Kultur traditionellen Nomadentums.
    Lasst euch auf einem der weichen Teppiche, im Kühle spendenden Schatten der Taverne nieder, genießt die euch angebotene Wasserpfeife, das ein oder andere erfrischende Getränk und die Gespräche mit den braungebrannten, erfahrenen Geschichtenerzählern der Sandwüste Varants.

    by Hârkon

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    Krieger Avatar von Xatras
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    Xatras ist offline
    Mit den Gedanken bei der Mission, die ihm Kuron am gestrigen Abend gegeben hatte, war er am heutigen Tag schon in aller frühe aufgestanden und hatte Trainiert indem er um die Ruinenstadt lief.
    Als er die Stadt einmal relativ schnell und dann noch einmal etwas langsamer umrundet hatte, war es ihm vorerst genug und er begab sich auf den Tempelvorlplatz, wo schon ein reges Treiben der Nomaden, Novizen und Händler begonnen hatte. Da er schon mal da war, holte er sich gleich von einem der Händler etwas Proviant für seine Reise. Nichts besonderes, lediglich ein wenig Brot und Käse. Er wollte noch zu einem anderen Händler gehen, von dem er wusste, dass er auch noch einiges anderes an schmackhaften Waren zum Verzehr anbot. Dieser war jedoch noch nicht somit beschloss Xatras vorerst Bass einen kleinen Besuch abzustatten. Immerhin wollte er sein Gepäck und Proviant nicht mit den Händen tragen. Außerdem hatte er noch die Hoffnung bei ihm noch eine bessere Kleidung, die ihm passte, zu finden. Mit dem Fetzten der er bisher am Leibe trug hatte er angst, man könne ihn trotz des Schreibens des miesgelaunten Bibliothekars nicht nach Vengard, geschweige denn zu den Feuermagiern vorzulassen.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #3
    Krieger Avatar von Xatras
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    Xatras ist offline
    Bei Bass angekommen und nach einer kurzen Begrüßung besah er sich sogleich das Sortiment an Taschen an, welche im Geschäft ausgestellt waren.
    Eine davon, welche den merkwürdigen Namen 'Cernunnos' trug, befand er als passend und hatte so schon einen kleinen Teil seines Verdienstes wieder an den vorigen Besitzer zurückgebracht. Bass schien gerade an einer neuen Kluft zu arbeiten und war so konzentriert, dass Xatras ihn dreimal Rufen musste damit dieser von der Arbeit aufsah. Jedoch konnte Bass Xatras noch nicht sagen wann er mit der Arbeit für seinen Helfer fertig werden würde, bat jedoch Xatras heute Abend noch einmal vorbeizusehen.
    Dieser wollte zwar schon um Mittag losgehen so wie es ihm der jugendfeindliche Kuron geheißen hatte, doch dachte Xatras kaum, dass dieser wirklich um Mittag oder kurz nachher aus seiner kleinen gemütlichen Bibliothek ins direkte Sonnenlicht bei dieser Hitze gehen würde, nur um einen, in seinen Augen unmöglichen, also durchschnittlichen jungen Mann zu kontrollieren. In der festen überzeugung, das das tatsächlich so sein würde, versprach er Bass am Abend wieder zu kommen.
    Bis dahin hatte er noch ein bischen Zeit, sich den fehlenden Proviant zu besorgen. Danach lehnte er sich an einen Baum in den Schatten dessen, welcher zwischen den Ruinen, etwas weiter entfernt des belebten Teiles der Stadt, einsam wuchs.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Calan ist offline
    Mit offenem Mund ließ Calan den Blick über die Ebene schweifen. Stein reihte sich an Stein, zeugten einer längst untergegangenen Kultur, die hier – immer noch prunkvoll – davon zeugten wie hoch entwickelt diese gewesen sein musste. Die Steine gehörten zu Ruinen, verfallenen Bauten von Häusern, Brunnen, gar Palästen oder einfache Läden, Gerbereien, Schmieden, Gasthäuser. Alles schien vertreten und wenn er die Augen schloss meinte er eine Stadt in vollem Glanz zu sehen, weiß verputzte Fassaden in einem orientalischen Stil, Dachterrassen auf jedem Haus, Minarette die in den Himmel schossen. Leute wanderten umher, einigen hatten sich einen Turban um den Kopf gewickelt, wieder andere schwenkten mit einem Fetzen ihrer Tunika und an den Ständen der Händler wurde geschäftig gefeilscht. In breiten Straßen und engen Gassen herrschte gleichermaßen Gedrängel, die Reichen und Schönen schritten mit erhobenem Haupt an Bettlern vorbei, die in einer Gasse dicht an dicht gereiht waren, jeder einzelne mit einer kleinen hölzernen Schale in den Händen oder vor den Füßen ruhend. Sie waren schmutzig, unrasiert und waren in Fetzen gehüllt, ein krasser Gegensatz zu der reicheren Bevölkerung.
    Calan öffnete nach einigen Augenblicken die Lider und erschrak fast. Nichts von alledem war wahr, von den Häusern waren nur einzelne Ziegel übrig, von den Bettlern zeugten wenn überhaupt nur verblichene Gebeine unter Metern von Sand. Von der Bevölkerung war nichts übrig außer einigen Nomaden, die mit Schwertern im Gürtel oder dem Speer in der Hand durch die Stadt patrouillierten. Geckos rannten flink über die heißen Steine, die überall verstreut lagen, eventuell gab es hier irgendwo sogar Warane oder Schakale, unter Umständen sogar Löwen, auch wenn Calan daran zweifelte. Sie mochten die Nähe der Menschen nicht, waren nicht die blutrünstigen Menschenfresser die man normal vor Augen hatte.
    »Was ist das für ein Ort?« fragte er, während er mit seinem Retter, einem alten Nomaden namens Saran, immer tiefer in das Geflecht von verfallenen Bauten vorstießen.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Nanu? Was will der denn…, grübelte Ramirez, der an seiner Pfeife zog, dass es in der Dunkelheit der Nacht einen kurz glühenden, roten Punkt zu sehen gab. Genüsslich stieß er den dicken Rauch aus und fragte sich, wo der Kerl herkam und was er wollte. Vermutlich nur einer der Wasserträger oder Sandläufer, die Onatas geschickt hatte, weil der wohl wieder was von ihm wollte. Behände machte er sich auf, der alte Ruinenwächter, der so alt noch gar nicht war, aber als Kämpfer schon bessere Zeiten gesehen hatte. Seinen vierzigsten Sommer hatte er schon überschritten und auch die dunkle Haut des Varanters warf allmählich Falten. Zeit ließ sich nicht aufhalten, auch für einen Wüstenfuchs nicht.

    „Was will Onatas denn schon wieder?“, raunte er dem Fremden entgegen, da der endlich auf Sprachweite gekommen war.
    „Was? Wie? Wer ist denn Onatas?“
    „Hast du geraucht Junge? Wo kommst du überhaupt her? Für gewöhnlich kommen die Boten von hinter der Düne und nicht vom Meer.“
    „Ich bin kein Bote. Ich wurd von irgendwelchen Sklavenhändlern verschleppt, konnte mich aber befreien. Was willst du überhaupt von mir?“, entgegnete der Pirat trotzig.
    Bei dem Ausspruch wäre Ramirez beinahe die Pfeife aus dem Mund gefallen.
    „Donnerwetter... das hätt ich jetzt nicht erwartet. Wie zum Geier bist du denn hier her gekommen? Und viel wichtiger: wo willst du denn jetzt hin? Ich bin Ramirez, ein Nomade hier in Al Shedim.“
    „Ich bin gelaufen, was denn sonst? Und ob du’s glauben willst oder nicht, ich war gerade auf dem Weg zu diesem Al-Shedim. Aber wo bleiben denn nur meine Manieren? Ich bin Irgamon, Pir... Irgamon, ein Schmied aus Khorinis.“
    Der Nomade zog die Augenbraue hoch und wunderte sich über den eigenen Altersstarrsinn. Dass er das nicht gleich gesehen hatte.
    „Da hast du aber Glück, denn hätte ich nicht hier gesessen und meinen Feierabend zugebracht, wärst du noch glatt dran vorbeigelaufen.“ Der Alte lachte gütig und reichte dem Fremden die Hand zum Gruß. „Nun dann folge mir mal, denn der Weg durch die Ruinen kann bisweilen ziemlich verworren sein.“

    Gemeinsam mit dem Schmied erklomm er die Düne, von wo aus man schon die Tempelstadt sehen konnte, die durch Fackeln in einen dämmrigen, orangen Schein getaucht wurde. „Das ist sie, die Tempelstadt Al Shedim. Hier leben wir Nomaden gemeinsam mit den Wassermagiern.“, erklärte er und setzte dann den Weg fort.

    Der Kerl trug schon reichlich merkwürdige Klamotten, das musste Ramirez feststellen, während er Irgamon durch die Ruinen führte. Die alten Bauten, die einmal den Stolz einer Hochkultur ausgestrahlt hatten, waren verkommen und hatten dennoch nichts von ihrem Zauber verloren. Für solche Dinge war der Neue im Moment allerdings nicht zu haben und der Nomade verstand das. Er wusste nicht, wie weit der Mann marschiert war, doch sah er müde aus und hungrig, was sich dann und wann auch akustisch bemerkbar machte und dem Varanter ein Lächeln abrang.

    Die zentrale Stelle der Stadt, den Tempelvorplatz, erreichten sie daraufhin recht zügig. Immer führte der gutmütige Nomade die Neuen zuerst hier her, denn vom Vorplatz ließen sich alle wichtigen Wege am einfachsten erklären. „Eigentlich würde ich dir ja jetzt erstmal alles hier zu den Örtlichkeiten beibringen, aber es ist spät. Was hältst du davon, wenn ich dich auf was ordentliches zu Essen in der Taverne einlade und dir danach einen Schlafplatz zeige?“ Ja, zu den Neuen war Ramirez immer gut. Nur die jungen Nomaden unter seiner Führung wussten, dass er auch ganz anders konnte.

    Saleph

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    „Glück dem, der es verdient“, dachte Irgamon und folgte dem netten Mann mittleren Alters zu einem von einem Sonnendach überdeckten Platz, ausgelegt mit kunstvoll gestickten Teppichen, auf denen ungewohnt niedrige Bänke und Tische standen. Mittendrin war sogar eine Küche zu erkennen. Reges Treiben herrschte hier. Dies musste zweifellos die Taverne sein, auch wenn es dem Bootsmann ungewohnt erschien im Freien zu speisen. Ihm war alles recht, Hauptsache er konnte hier seinen Hunger, mit halbwegs essbarer Kost stillen. Ramirez setzte sich an einen der wenigen freien Plätze und Irgamon tat es ihm nacht. Sie saßen recht abseits der Küche, in der eine bezaubernde junge Dame gerade damit beschäftigt war irgendwelche wohlriechende Gewürze zu hacken. Süße, exotische Düfte kitzelten Irgamons Nase und bei dem Anblick der edlen überall auf den umliegenden Tischen Speisen lief ihm bereits das Wasser im Munde zusammen.
    „Bestell dir nur was du willst und betrachte dich als eingeladen.”
    Dies ließ sich er sich nicht zweimal sagen, auch wenn er die Großzügigkeit seines Wohltäters nicht ausnutzen wollte. Er hatte zumindest vor, so viel wie möglich von der Speisekarte zu probieren, wenn auch nicht alles an diesem Abend.
    “Ich danke dir vielmals”, antwortete er und ließ sich als Vorspeise eine kleine Portion Hummus, einer Art Erbsenbrei, wie er von Ramirez erfuhr, bringen, die ihm zusammen mit einem großen Stück Fladenbrot gereicht wurde.. Der Schmied probierte, und nahm sich gleich noch einen Löffel, von diesem köstlichen Brei.
    “Ausgezeichnet”, kommentierte er.
    Nachdem der Teller leer war, genehmigte er sich noch eine Portion Mutabbal, erneut ein Brei, diesmal gemacht aus mit Joghurt versetztem Auberginenpüree. Erneut wurde sein Gaumen von dem wohlschmeckenden Gericht bis aufs äußerste verwöhnt.
    Zum Schluss bestellte er sich noch einen Teller gut gewürzten Snapperkebab, zu dem er einen köstlich erfrischenden Joghurttrunk seine Kehle ausspülen ließ, der von den Varantern Ayran genannt wurde. Als er schließlich mit dem Essen fertig war, schienen Mond und Sterne bereits hell über die Ruinenstadt. Nun, nachdem der Tisch leer geräumt war und die Speisen bezahlt worden waren, ließ Ramirez ihnen eine Wasserpfeife bringen, gefüllt mit süßestem Apfeltabak. So verweilten sie dort noch ein bisschen, der Neuankömmling Pfeife rauchend, während der Wüstenfuchs ihm vom Leben im Meer aus Sand erzählte.
    Geändert von Irgamon (08.04.2009 um 22:50 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    „Ja und so war das damals, als wir Al Shedim von dem ganzen Ungeziefer befreit haben.“, beendete Ramirez seine Erzählung über die Rückeroberung der Tempelstadt von den Orks und ließ genüsslich den süßen Rauch aus seinem Mund quellen. Eigentlich hätte er Irgamon etwas über die Nomaden und die Wassermagier erzählen sollen, das Leben in Al Shedim und wie man es ihr zu was brachte, worauf man achten müsste und all diese Dinge eben.

    Große Lust hatte er zu so später Stunde aber keine mehr gehabt, weswegen er mit dem Neuankömmling lieber eine Runde gepafft hatte und dabei eine Geschichte zum Besten gab. Mittlerweile war es allerdings sehr spät geworden und auch Rebekka warf bisweilen einen strafenden Blick zu den beiden Männern, die als letzte Gäste noch die Taverne unterhielten. Der Nomade verstand und so tat es die Shisha, die den Rest ihrer Glut erlöschen ließ und somit dem süßen Rauch die Quelle nahm.
    „Na komm, suchen wir dir eine Unterkunft.“ Behäbig machte sich der Varanter auf die kampferprobten Knochen und derart lahm und alt wie er manchmal tat, war er gar nicht. Es machte nur halt manchmal Spaß es vorzugaukeln.

    Mit dem angeblichen Schmied verließ der Ruinenwächter dann das Tavernenzelt, winkte Rebekka zum Abschied noch einmal, die beim Abräumen der Wasserpfeife ein großzügiges Trinkgeld finden würde. Eine schöne, sternenklare Nacht war es und bot einen angenehmen Kontrast zum Rauch, den die beiden Männer ebenso gern und tief eingesogen hatten, wie die frische Luft außerhalb. Keine Ahnung hatte er, was sich bei seinem Weggefährten Jonathan im fernen Mora Sul abspielte, das sie eigentlich schon lange hätten verlassen müssen und folglich rechnete Ramirez auch damit, dass sie wohl bereits in der Nähe von Braga waren.

    Viele Gedanken vergeudete er nicht an die fernen Geschehnisse, denn ein Zelt musste gefunden werden. Die Wege und Gassen merkte sich Irgamon vermutlich nicht, weswegen sich der Wüstenfuchs auch sämtliche Erklärungen vorerst ersparte, denn es war das Recht des Neuen, der einen langen Weg zurückgelegt hatte, müde zu sein. Endlich war ein Zelt gefunden in der Nähe der Oase, das für gewöhnlich nicht benutzt wurde.

    „Kalim und Bernardo, ihr faulen Schweine!“, donnerte die alte Stimme und ließ die beiden Sippenkrieger hochfahren.
    „Ihr sollt euch in den Kräutergarten scheren und das Ding gießen, oder habt ihr das gemacht?“
    „Klar haben wir das gemacht…“, murmelte Bernardo.
    „Ahja und wenn ich dort gleich hingehe und schaue, wird dann die Erde feucht sein?“ Das war die entscheidende Frage und flott waren die beiden Faulpelze auf den Beinen. Murrend verzogen sie sich zu dem nahegelegenen Garten, wo sie noch ihre Strafarbeit zu leisten hatten und wie lange das noch so ging, entschied Ramirez.

    „Wenigstens ist das Bett für dich schon warm. Falls sie wiederkommen, schick sie weg. Das ist dein Zelt für heute Nacht und wenn sie einen Zoff anfangen, sagst du mir das morgen klaro?“ Aufmunternd klopfte er dem Schmied auf die Schulter. „Dann wünsch ich eine gute Nacht, erhol dich. Ich seh dich dann gegen Nachmittag oder wann immer es dir beliebt. Wenn du den Weg hier runter gehst in Richtung der Oase, findest du auf der rechten Seite den Kräutergarten. Dort werde ich mich aufhalten. Machs gut!“
    Mit diesen Worten verzog sich der Alte und sah lieber noch mal nach dem Rechten, denn recht traute er Berni und Kalle nicht. Eher stellte er es sich vor, dass die schon wieder unter der erstbesten Palme Rast machten und pennten. Faule Säcke.

    Don Saleppo

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    So gut geschlafen wie diese Nacht hatte Irgamon schon lange nicht mehr. Es war bestimmt schon Mittag, und die Sonne schien bereits grell durch die Zeltwände als er aus seinem Schlaf erwachte. Er stand auf, zog sich an, gurtete sein Schwert und band sich den Bogen auf den Rücken. Noch hatte er nicht genug Vertrauen zu den Menschen hier gefasst, zumindest nicht zu allen. Die Wassermagier würden ihn bestimmt nicht bestehlen, doch einige der Leute hier auf den Straßen sahen doch schon etwas zwielichtiger aus als ihm lieb war. „Wo wollte dieser Ramirez noch mal hin? Zum Kräutergarten?“ Unglücklicherweise war dem Bootsmann der Weg, den ihm der Varanter gestern noch beschrieben hatte entfallen, sodass er erstmal einige Minuten orientierungslos durch die Gegend wanderte.
    Er kam vorbei an dutzenden interessant aussehenden Marktständen und Geschäften, die umringt waren von Menschenscharen. Teppich-, Gewürz-, und alle möglichen anderen Händler priesen ihre Waren lauthals, über den Markt rufend an, und feilschten gleichzeitig noch mit ihren Kunden. Er schaute sich viele der exotischen Waren an, die überall ausgelegt waren, bis er sich schließlich besann, was er eigentlich vorhatte und einen der Einheimischen nach dem Weg zu den Kräutergärten fragte.
    Als er nun wenige Zeit später dort ankam, stand Ramirez bereits, verschwitzt von der vielen Arbeit in der Sonne, zwischen all diesen wohlduftenden Pflanzen und zupfte hier und da etwas Unkraut, dass versuchte sich hier breit zu machen.
    „Guten Morgen, kann ich dir irgendwie behilflich sein? Achja, ich wollte mich noch mal herzlichst für den gestrigen Abend bedanken.“

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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Auch wenn es Kalim und Bernardo nicht verdient hatten, dass er ihnen bei der Gartenarbeit half, die für die beiden Sippenkrieger immerhin eine Strafarbeit darstellte, half Ramirez heute selbst etwas im Garten mit. Das Gärtnern konnte eine unglaublich beruhigende Wirkung haben, sodass er sich nicht über die Schützlinge ärgern musste, die er gerade zum Wasserholen an die Oase geschickt hatte. Der Duft der verschiedenen Kräuter und das Bisschen Bewegungen hatte fast eine therapeutisches Wirkung.

    „Ha! Das ist die richtige Einstellung.“, raunte der Varanter und wünschte sich, dass sich die zwei Faulenzer ebenso zur Arbeit anbieten würden. „Guten Morgen erstmal. Ich hoffe, du konntest vernünftig schlafen in dem Zelt. Weiß ja nicht, was du so gewöhnt bist. Wir sind hier eher einfacherer Natur, aber wenn wir was haben, dann teilen wir es gerne.“ Der Ruinenwächter deutete auf die Bank in der Nähe der Beete, da auch er sich nun eine kleine Pause gönnen wollte.

    Das alte Holz knackte leicht, als sich die beiden Männer darauf niederließen. Mit geschlossenen Augen flößte sich der Alte das Wasser aus dem Trinkschlauch ein, das ein kleines Rinnsal an seiner Wange entstand, das er daraufhin mit dem Ärmel abwischte.
    „Die Magier hatten mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Garten seit kurzem nicht mehr gegossen wurde. Scheinbar kümmert sich niemand darum.“, erklärte er und stellte den Wasserschlauch wieder in den Schatten neben der Bank. „Eigentlich sollten die beiden Sippenkrieger, die da mit den Wasserkübeln kommen, die Arbeit für eine Weile übernehmen. Aber ich brauch die Bengel leider für Wachposten und Patrouillen.“

    Leise plätscherte es als Kalim und Bernardo das Wasser in die Beete entleerten, ehe sie sich zum nächsten Gang an die Oase scherten. „Die Assassinen Zubens, abtrünnige Nomaden, die Händler und sonst alles überfallen, was schutz- und wehrlos ist und auch die Assassinen aus Bakaresh sind unsere Feinde. Darum brauchen wir jeden Kämpfer, um die Gemeinschaft zu schützen.“ Nun wusste Irgamon über die Machtverhältnisse in Varant bescheid und auch das Verhältnis zu den Sippen erklärte Ramirez. Demnächst wollte er ihm eine Karte zeigen, um das Ganze etwas zu verdeutlichen.

    „Wenn du also im Kräutergarten arbeitest, würdest du uns allen in Al Shedim einen großen Dienst erweisen. Ich weiß, es sieht nach nicht viel aus, aber wegen dir kämen zwei Kämpfer zu sinnvolleren Aufgaben. Außerdem beziehen unsere Heiler die Mittel für ihre Tränke und Salben aus diesem Garten, weswegen er doch recht wichtig ist für die Gemeinschaft, auch wenn die meisten Leute das nicht erkennen. Leider kann ich dir für deine Arbeit nichts bezahlen, aber ich werde bei Onatas ein gutes Wort für dich einlegen. Er vertritt den obersten Wüstenräuber Maris, während der auf Reisen ist und kümmert sich somit um die kleinen Dinge in der Gemeinschaft. Für wichtigere Angelegenheiten ist Wutras, der oberste Nomade als unser Anführer zuständig.“ Ramirez räusperte sich kurz. „Natürlich sollst du nicht verhungern, darum werde ich Onatas vorschlagen, dass er dich mit Nahrung bezahlt, wenn man das so sagen kann, anstelle von Gold. Mehr kann ich dir leider nicht bieten im Moment. Allerdings denke ich, dass es eine nützliche Arbeit ist und dir zum Vorteil gereicht, bis du etwas Besseres gefunden hast. Was meinst du?“

    Saleph

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    Irgamon ist offline
    Er sollte was? Im Garten arbeiten zu müssen missfiel dem Piraten auf Anhieb und er wünschte sich, dem alten Mann seine Dienste nicht angeboten zu haben. Dennoch fühlte er sich Ramirez verpflichtet, wäre er ohne doch bestimmt an der Stadt vorbei gezogen, die aus der Ferne doch eher aussah wie trostlose und verlassene Ruinen. Außerdem was waren schon die paar kleinen Beete? Und bleiben konnte er hier dann auch erstmal, würde sogar durchgefüttert werden. Er hätte zwar lieber wieder seine frühere Arbeit als Schmied wiederaufgenommen, aber vielleicht würde ihm sich die Gelegenheit ja auch später noch bieten.

    „Na gut. Aber du musst wissen, dass ich mich noch nie in irgendeiner Weise mit Botanik beschäftigt habe. Was ist das hier zum Beispiel, und was muss ich beachten?“ Er zeigte auf ein kleines, aromatisch riechendes grünes Gewächs, an dessen Stielen überall grüne behaarte Blättchen und weiße Blüten sprießen.
    "Das ist einfacher Basilikum. Aber du musst dich mit den Pflanzen nicht auskennen. Sie müssen nur einfach gegossen werden, zwei Mal am Tag. Einmal vormittags und einmal am Nachmittag. Mit der Zeit entwickelst du auch ein Auge dafür, was hier wachsen soll und was nicht. Dann kannst du auch etwas das Unkraut rausreißen."

    „Na, das kann ja was werden“, murmelte der Pirat, legte seine Waffen ab und tat sie beiseite, schnappte sich einen Eimer und folgte den beiden zur Gartenarbeit verdonnerten Varantern zur Oase, um ebenfalls frisches Wasser für die Pflanzen zu holen. Es erinnerte ihn schon ein wenig an seine Ausbildung bei Nafolux, dem Bogenschießenden Schwarzmagier. Nur dass er hier nicht mit einem Bogen auf Zielscheiben zielen würde, sondern mit Wasser auf Gewächs.

    Als er am Wasserloch angekommen und das Gefäß bis zum Rand gefüllt hatte, machte er sich sogleich auf den Rückweg, wobei er darauf achtete, so gut wie es eben ging nichts von dem kostbaren Nass zu verschütten, was ihm aber gründlich misslang. Das Wasser was den Weg bis zu den Gärten überstanden hatte goss er vorsichtig über die Kräuter.
    Hiernach ging er noch einmal durch die Beete, um zu überprüfen ob auch jedes Gewächs nun mit Feuchtigkeit versorgt war. Da dies anscheinend der Fall war, holte er sich Bogen und Schwert wieder und ging zurück zu Ramirez, der ihn bereits im Schatten eines Baumes erwartete.
    Geändert von Irgamon (09.04.2009 um 12:45 Uhr)

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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Gemütlich lehnte Ramirez an der Palme und betrachtete das Treiben. Kalle und Berni machten sich schon wieder vom Acker, denn die Arbeit war soweit getan und erst am späten Nachmittag müsste wieder Wasser geholt werden. Irgamon hatte sich gar nicht schlecht angestellt, denn die meisten Anderen hätten die Pflanzen beim ersten Gießen halb ersäuft.

    „Tja, das war es auch schon. Du siehst, dass es recht entspannt zugeht und bis zum Nachmittag kannst du nun tun und lassen, was du willst.“ Der Ruinenwächter grübelte einen Moment und obschon es genug Dinge gegeben hätte, die der Neue wissen sollte, kamen sie dem Alten nicht sofort in den Sinn, denn für ihn waren sie schon zum Alltag und somit selbstverständlich geworden.

    „Wenn es dich interessiert, könnte ich dir die Stadt etwas weiter zeigen, obwohl man Al Shedim kaum als Stadt bezeichnen kann. Wir können aber auch ein Stück in die Wüste gehen und ich zeige dir ein paar Tricks zum Überleben.“, einmal mehr räusperte er sich und legte eine kurze Pause ein. Er wollte Irgamon immerhin nicht auf den Nerv fallen, zumal es auch anderes gab, worum er sich selbst kümmern könnte. „Aber das liegt an dir. Meinetwegen kannst du auch ne Runde im Meer baden gehen oder dir die Sonne aufn Bauch scheinen lassen, aber verbrenn dich nicht. Mir ist das gleich, denn die Stadt und die Wüste laufen nicht weg.“

    Genüsslich biss er dann in einen Apfel, den er aus der Tasche zog. Kein besonders üppiges Mittagsmahl, aber viel brauchte er ja auch nicht. Zum Abend hin würde es wieder etwas nahrhafteres geben und je nachdem wie sich Irgamon entschied, würde der mal früher, mal später kommen. Bis dahin ließ sich die Zeit mit Bestimmtheit durch nützliche Dinge füllen. Zu Onatas wollte er und sehen, wie die Lage auf den Handelsstraßen stand, doch ließ sich das genauso später noch erledigen.

    Saleph

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    „Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne die Stadt besichtigen, wobei ich auch gerne erstmal etwas essen würde. Mein Magen rumort schon die ganze Zeit rum, schon seit ich aufgestanden bin. Aber wenn du noch etwas wichtigeres zu erledigen hast, nur zu. Dann leg ich mich erst einmal auf die faule Haut. Oder wir gehen zu diesem Onatas und ich biete ihm offiziell meine Dienste hier im Kräutergarten an.“
    "Gut, dann lass uns erst was essen, dann gehen wir zu Onatas und danach zeige ich dir noch etwas von Al Shedim. So hätten wir die wichtigsten Dinge zuerst abgearbeitet. Einverstanden?"

    „Natürlich.“ Irgamons Magen grummelte zustimmend und die Beiden Männer setzten sich in Bewegung, Richtung Taverne, wo sie sich eine leichte, aber dennoch kräftigende Mahlzeit zu sich nahmen, bestehend aus gedämpfter Gerste und ein bisschen gemischtem Gemüse. Dazu tranken sie einen erfrischenden, dampfend heißen Tee, der den Piraten unweigerlich an den die Kräuter im Garten erinnerte.
    „Ihr Nomaden versteht euch aufs Kochen“, meinte Irgamon zu Ramirez und nahm noch einen Bissen von dem Kuskus, wie diese Speise genannt wurde.
    „Eher die gute Rebekka. Ohne sie gäbe es hier nur Hirsebrei.“ Der Nomade lachte und Irgamon tat es ihm nach. Er betrachtete die junge Frau, die dort ganz alleine in der Küche diese fantastischen Speisen herzauberte. Hübsch war sie, eine echte Schönheit. Doch im Moment gab es Wichtigeres zu tun, als dem weiblichen Geschlecht hinterherzublicken, drum wandte er den Blick wieder seinem Gastgeber zu.

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    Die Wüstenfüchse ist offline
    „Also“, setzte Ramirez an, ehe er sich eine beladene Gabel in den Mund schob und dann halb kauend fortsetzte: „Wir Nomaden beschützen die Wassermagier hier. Du kannst… wenn du erstmal eine Weile hier deinen Nutzen und deine Loyalität unter Beweis gestellt hast… entweder den Magiern als Novize dienen oder bei den Nomaden zum Kämpfer ausgebildet werden.“ Mit einem Schluck des Tees spülte der Ruinenwächter den letzten Bissen hinunter. „Wobei du mir nich wie einer aussiehst, der mit magischem Hokuspokus was am Hut hat oder Freude dabei empfindet, sich hinter Büchern zu verkriechen.“

    Die Vermutung war nicht weit hergeholt, denn allein schon Irgamons Klamotten zeugten von Abenteuer- und Kampfeslust. Geduldig hörte der den Ausführungen des erfahrenen Nomaden zu, der weiter die Aufgabenteilung zwischen Wassermagiern und Nomaden, sowie dem Glauben an Adanos erklärte.
    „Hmm…“ Ramirez murrte und schaute in den leeren Becher. Das vermeintlich unfreundliche Geräusch bezog sich aber weniger auf den Gast, noch auf die Leere des Bechers, sondern nur auf den eigenen Verstand. „Ja doch, das sollte alles zu dem Thema gewesen sein.“, stellte der Varanter dann zufrieden fest. Mittlerweile war auch Irgamon mit seiner Mahlzeit fertig, sodass der Ruinenwächter die gute Rebekka bezahlen konnte, die wieder einmal durch die Taverne wirbelte wie ein Sandsturm und so all die hungrigen Mäuler stopfte, die ihr da entgegen gereckt wurde.

    Gemeinsam verließen sie dann das Lokal, schritten hinauf zum Tempelvorplatz, um von dort in eine weitere Gasse zu biegen, die zu Onatas’ Zelt führten. Ein wachsamer Nomade passte davor auf, hielt den Speer in der Hand, dessen Spitze in der Sonne leicht blitzte und auf Freund wie Feind ordentlich Eindruck machen konnte. Freundlich grüßte er Ramirez und seinen neuen Begleiter, ehe er sie einließ in das Zelt des stellvertretenden obersten Wüstenräubers. Eine lange Unterhaltung würde das dennoch nicht werden, wie sich herausstellte.

    „Ramirez, gut dass du da bist.“ Verwundert blickte der Ruinenwächter drein bei der unverhofften Begrüßung. „Heute Abend brauche ich dich bei Wutras. Er will…“, verloren wühlte Onatas auf dem Tisch herum, der mit Karten und einem Haufen Papier beladen war. Einen Moment wartete Ramirez, bevor er das Wort ergriff.
    „Onatas, das hier ist Irgamon. Er kümmert sich von nun an um den Kräutergarten.“
    „Ja schön ääh… achja! Also sei heute Abend bei Wutra mit mir, wir sollen über die Lage mit den zunehmenden Überfällen der Abtrünnigen vorsprechen. Ich will aber nicht, dass er sich Sorgen macht, denn dafür gibt es absolut keinen Grund!“
    Ramirez glaubte nicht, dass sein Vorgesetzter wirklich zugehört hatte. Vermutlich würde er Irgamon nicht einmal wieder erkennen, wenn er ihm zwei Wimpernschläge später vor dem Zelt begegnen sollte.
    „In Ordnung, ich werde da sein. Bis nachher.“, verabschiedete sich er Ruinenwächter und verließ mit dem Neuen das Zelt.

    „Tut mir leid, Junge. Er meint es nicht so, nur ist er zur Zeit etwas im Stress. Die Arbeit als oberster Wüstenräuber kann ziemlich an die Nieren gehen, wie du siehst. Aber gut, ich werde ihn heute Abend noch mal auf dich ansprechen, mach dir da keine Gedanken.“ Aufmunternd klopfte er dem Schmied auf die Schulter. „Jetzt lass uns erstmal einen Blick auf dieses Nest hier werfen, damit du auch den Rest noch kennen lernst.“

    Saleph

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    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    „Also, was du hier siehst ist der Tempel, aber das weißt du ja schon. Er ist natürlich dem großen Adanos, der Waagschale unter den Göttern gewidmet. Wie du ja unschwer an diesem seinem kunstvoll ausgearbeiteten Abbild erkennen kannst.“
    Die beiden Männer standen vor einem wirklich prachtvollen Zeugnis menschlicher Baukunst. Eine riesige Statue des Gottes, gefertigt aus blauem, an das Meer erinnernden, Marmor warf einen vor der Sonne schützenden Schatten über den Eingang des Bauwerks.
    „Du kannst dich hier im Erdgeschoss, sowie in den oberen Kellergewölben frei bewegen. Im Untergeschoss befindet sich die Bibliothek dieser Stadt. Sie umfasst unzählige Bücher und Schriften, teils aus den längst vergangenen Tagen der Erbauer. Des Weiteren gibt es dort allerlei sanitäre Anlagen, wie Waschräume und Aborte. Der Zutritt zu den unteren Kellern ist dir versagt. Dort dürfen sich nur die angesehensten Mitglieder unserer Gemeinschaft aufhalten. Die oberen Etagen wiederum dienen den Priestern und Magiern als Gemächer und Studienräume, selbst uns Nomaden ist es untersagt diese Stockwerke zu betreten, es sei denn wir haben triftige Gründe, und selbst dann auch nur in Begleitung von Mitgliedern der magischen Kaste.“
    Irgamon versuchte so viel wie möglich der Informationen im Gedächtnis zu behalten und fragte zwischendurch immer nach, wenn ihm etwas unklar erschien.

    Nachdem der Nomade mit ihm das Untergeschoss des Tempels gezeigt hatte, gingen sie wieder ins Frei, wo die Sonne nun bereits im Zenit stand und ihre Strahlen die Wüstenbewohner mit versengender Hite peinigten. Der Zuständige für Kräutergarten und Unkrautjähten nahm einen großen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Wenn er hierbleiben wollte, und das wollte er erstmal musste er sich an die Hitze gewöhnen, so schwer es ihm auch fiel. Der sonnige Strand vom Piratenlager war nichts im Vergleich zu den fast unerträglichen Temperaturen die hier herrschten. Hier wurde man ja in seinem eigenen Saft gebraten!

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    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    „Gut, alle wichtigen Dinge hier hast du ja jetzt schon gesehen. Den Tempel und die Taverne kennst du, die Oase hast du gefunden, wo du dich jederzeit mit Trinkwasser versorgen kannst.“ Ramirez nickte zufrieden bei der Aufzählung, denn nichts hatte er mehr vergessen. „Wenn du lustig bist, kannst du dich noch etwas auf dem Markt umsehen oder bei den Handwerkern. Manche haben vielleicht auch einen Auftrag für dich, dir ein paar Münzen mehr in die Tasche bringt.“

    Gemütlich schritt er mit Irgamon wieder in Richtung der Oase und steckte sich dabei die Pfeife an. Eigentlich hatte er das Rauchen aufgegeben, doch die Ereignisse der letzten Tage riefen die Not nach etwas Entspannung zurück und was half da mehr als ein bisschen Paffen. „Vielleicht besorgst du dir andere Klamotten. Dein dunkles Zeug zieht nämlich die Hitze der Sonne an. Hellere Kleidung macht sie für dich ein wenig erträglicher und damit fällst du auch weniger auf. Manche könnten denken, dass du zu den Assassinen gehörst, denn die hüllen sich in ähnlich gefärbte Tücher.“

    „Ich weiß nicht was du jetzt vor hast, aber ich lege mich erstmal ein wenig unter die Palme. Siesta. Was anderes kann man bei der Hitze auch kaum anstellen.“, sagte der Ruinenwächter und wischte sich einen Schweißtropfen von der Stirn. „Zudem wird’s für mich heut Abend wohl wieder länger werden. Das soll dich aber nicht von etwaigen Aktivitäten abhalten. Wie gesagt: ein Bad im Meer hat noch niemandem geschadet.“ Kurz und stoßartig, fast schnüffeln, zog er die Luft durch die Nase, als könnte er Irgamon riechen, der reflexartig an sich selbst roch und dem Ruinenwächter ein schallendes Lachen entlockte.

    „Kleiner Witz Kumpel. Vergiss den Kräutergarten nicht zu gießen am Nachmittag. Wir sehn uns!“ Einmal klopfte er dem Schmied noch auf die Schulter, wie er es immer zu tun pflegte mit den Neuen und verschwand dann die Gasse hinab, immer am Kanal entlang. Die nächste Palme und ihr Schatten würden ihm gehören!

    Saleph

  16. Beiträge anzeigen #16
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    „Vergiss den Kräutergarten nicht zu gießen am Nachmittag.“
    Nein, das wollte er wirklich nicht. Direkt am ersten Tag die Pflanzen in der Hitze eingehen lassen würde seinem Ansehen hier bestimmt nicht gut tun. Drum machte er sich sogleich an die Arbeit und ging zurück zu seinem neuen Arbeitsplatz und schnappte sich gleich zwei der Eimer, mit denen er schnurstracks zur Oase watschelte. Als er am Wasserloch angekommen war wehte ihm aus Richtung der benachbarten Stallungen der penetrante Ruch von Pferde- und Kamelkot entgegen. Er rümpfte die Nase und schleppte die gefüllten Bottiche zurück zu den Beeten, wo er sie vorsichtig und schön gleichmäßig über die Pflanzen goss. Nachdem er dies ein paar Mal wiederholt hatte, war er fertig. Mit der Arbeit, wie auch körperlich. Er entschied, dass es das Beste war, sich ein wenig in den Schatten an der Oase stehenden Palme zu legen, um nicht am Ende noch einen Hitzschlag zu bekommen. Er zog sein nassgeschwitztes Hemd aus und machte es sich im grasigen Untergrund gemütlich, schloss die Augen und döste ein wenig vor sich hin.
    Er dachte über das Leben in der Wüste, das was er heute gelernt hatte und über das, was wohl in den nächsten Tagen passieren würde nach, befand jedoch, dass er es noch früh genug erfahren würde und schlief schlussendlich ein.

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    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Obwohl es schon so spät war, schien noch immer die Sonne über der varantischen Wüste, erhitzte den Wüstensand und brachte Krieger, Magier und Bewohner der Städte zum schwitzen. So auch Jaryvil, der, mit seiner Wasserflasche in der Hand, auf dem Übungsplatz stand und weiter an der Aufgabe von Andy übte. Damit immer jemand die Zielscheibe anstieß, hatte sich der Stängeldreher einen jungen Mann hergeholt um ihm bei dieser Aufgabe zu helfen. Es hat wohl nicht nur Nachteile, wenn man Novize ist. Der Braunäugige war dem Tabakmischer sofort gefolgt, ohne ein Murren, Knurren oder eine Widerrede.

    "Schubbs sie nochmal an, bitte." Es war keine Forderung, kein Befehl. Ob er den Bürgern überhaupt etwas zu sagen hatte? Eher nicht, schließlich stand so ziemlich alles über ihm, außer eben den anderen Novizen, doch ihm war es egal, er war froh ein Schüler der Wassermagier zu sein, auch wenn man öfters mal Frühjahrsputz machen musste.
    Mit einem Kopfschütteln brachte sich der Blauäugige zurück in die Realität und zog einen der fünf Pfeile aus dem heißen Wüstensand. Die Sehne wurde mit angelegtem Pfeil gespannt und auf das pendelnde Ziel gerichtet. Mittlerweile ging es ganz gut, einen Schuss in die Mitte hatte der Diener Adanos' zwar noch nicht geschafft, doch überhaupt in die Nähe davon zu treffen, war ihm mittlerweile gut genug.
    Dann, als die Scheibe wieder von oben herunter kam, spreitzen sich seine Finger und der Pfeil ging mit einem surren von der Sehne. Immer näher kam der Pfeil der runden Scheibe und als diese Gerade ihren tiefsten Punkt erreicht hatte, traf der Pfeil darauf. Nur 2 Ringe vom Mittelpunkt entfernt! Freudig zog er den nächsten Pfeil aus dem Sand und begann wieder die gewohnte Prozedur. Während der Bakaresher übte, stand der Bürger, dessen Name der ehemalige Sklave nicht kannte, vorn und bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck.

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    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Mit den in den Hüften gestützten Händen sah der Nordmann dem Wassernovizen mit einem kritischen Blick zu. Obwohl sein Blick fast immer diesem ähnelte, war es dieses mal ein ganz anderer, anders aussagender Blick der Jaryvil durchbohrte. Als der Pfeil auftraf wurde die eher finstere Mine von ihm zu einem kleinen Schmunzeln übertüncht.
    Als der Wasserlehrling an der Reihe war die Scheibe anzustupsen, wurde der Wasserträger der Nomaden ein klein wenig nervös, aber äußerlich wollte er noch immer, wie in alten Zeiten, wie ein abgehärteter, stumpfer Nordmarer wirken. Sei´s drum, er nahm feste Stellung ein und nahm auch noch den Bogen von seinem Rücken. Bedächtig packte er den Pfeil in die Hirschsehne und zog fest an. Ein enormer Kraftaufwand war derzeit nötig, da er ein klein wenig aus der Übung war. Seine Zughand war jetzt ungefähr auf Höhe der Wange. Zwar fing er an zu Schwitzen, jedoch war er froh nicht wieder zu laufen, denn das setzte ganz schön auf seinen Ehrgeiz, der Anfing, nachzulassen.

    "Plock", machte der Pfeil als er glücklicherweise am äußersten Rand der Scheibe landete. Doch Zeit um auf sich selbst stolz zu sein blieb nicht, er wollte nochmal schießen, um Zeit zu sparen, was ja auch der Sinn der Übung war. Einmal schnell angezogen, ließ er den Pfeil auch schon wieder los. Diesmal entschied er sich für den Schwachpunkt der Scheibe. Wenn sie Beispielsweise von links nach rechts Schwank, und die Richtung wechselte, war sie am langsamsten. Der Pfeil traf zwar nicht, da das runde Ziel frühzeitig die Richtung änderte.

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    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Die entsetzliche stille Rund um Al Shedim machte den Nordmann extremst nachdenklich. Dunkelheit Beliars griff um sich. Schatten nahmen jetzt monströse Gestalten an. Aus einem Skorpion konnte auf diese Weise schnell auch einmal ein Warg oder ein tückischer Schakal werden. Eine Fackel welche er vor ein paar Minuten mithilfe der besonders wertvollen Feuersteine anzündete leuchtete ihm einen kleinen Teil des Sichtfeldes. Ein bisschen Ungeziefer konnte so ferngehalten werden. Das dünne Zelt schützte nur ein wenig vor der nächtlichen kälte der Wüste Varants. Merkwürdig war nur, dass der Sand noch immer zwischen den Zehen Vainguards in einem angenehmen Klima vorbeifloss.

    Ein langer Gähner kam über sein Gesicht. Er wollte niemanden der anderen Träger des kostbaren , flüssigen Guts aufwecken, also gähnte er leise. Er selbst konnte es auch nicht leiden, wenn andere Nachts laut waren. Am schlimmten waren die Gestalten, die besoffen aus der nahegelegenen Kneipe kamen. Wie konnte nur so viel Alkohol in letzter Zeit getrunken werden?

    Schnell trank er noch einen kleinen Schluck Wasser, um dieses kratziges Gefühl im Hale zu beseitigen. Die letzten Nächte hatte dies Empfinden ihn oftmals Wachgehalten. Jetzt machte er nur noch die Fackel aus, indem er sie schnell in der Luft schwang. Nun war er bereit für sein wohliges Zelt. Schnell und mit letzter Konzentration und angeschlagenen Augen, von dem langen Tag machte er noch die Holzstücke ab, welche die stoffige Zeltwand an dem Rest festhielten.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Ritter Avatar von Irgamon
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    Irgamon ist offline
    Nachdem er aufgestanden war begab und sich angezogen hatte begab sich Irgamon ohne Umschweife zum Kräutergarten, den er wie gestern einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag gießen würde. Er füllte die neben den Beeten stehenden Eimer an der Oase und versorgte anschließend die Pflanzen mit Wasser. Er ging solange hin und her, bis schließlich alle seine Schützlinge versorgt waren.

    Er hatte sich vorgenommen Ramirez Rat von gestern zu schnell es ging zu befolgen und sich für das raue Klima der Wüste geeignete Kleidung zu besorgen. Aber vorerst musste er sich mit seiner alten müffelnden Piratenkluft begnügen, die ihm keinen sichtlichen Schutz vor der Sonne bot. Nur Kleidung war eben nicht ganz billig, zumindest so lange nicht, wie sie noch in mühseliger Handarbeit gefertigt wurde. Aber der Bootsmann besaß nun mal so gut wie gar nichts, außer seinen Waffen und sich selbst. Und die würde er um keinen Preis verkaufen, sie besaßen einen unschätzbaren persönlichen Wert für ihn. Und seinen Körper zu verkaufen… nunja, zu solchen Mitteln wollte er dann auch nicht gerade greifen. Jetzt war es aber so, dass er fürs Blumengießen gerade mal ein wenig Essen bekam, was seine Kasse nicht gerade füllen würde. Er musste etwas anderes, neben der täglichen Gartenpflege machen, was ihm erstens etwas Gold einbringen würde und womit er sich zweitens ein bisschen Respekt hier verschaffen könnte. Am liebsten hätte er ja seine Tätigkeit als Schmied wieder aufgenommen, doch müsste er wahrscheinlich erst einmal Ramirez oder gar diesen Onatas von sich überzeugen, ehe sie ihn an einen Amboss ließen.
    „Aber gut, probieren geht über studieren“, dachte er sich und machte sich auf, den Wüstenfuchs zu fragen. Es konnte ja nicht ewig so weitergehen, dass er nur diese dämlichen Kräuter gießen durfte, wo er doch wusste, dass er zu weit aus bedeutenderen Dingen fähig war.

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