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  1. Beiträge anzeigen #201
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Damit hatte der junge Kartenzeichner nicht gerechnet, weshalb er mehr als überrascht und glücklich zu gleich über Maknirs Art der Konfliktlösung war. Schmunzelnd musste er daran zurückdenken, wie er als Kind jedes Mal über die Tricks der Schausteller gestaunt hatte, was zum Großteil sicherlich alles nur fauler Zauber gewesen war, ihn aber trotzdem immer fasziniert hatte, da er wirklich daran geglaubt hatte. Und diese Kinder hier, sie glaubten sicherlich noch mehr an die Faszination und auch Gefahr, die von unerwarteten Geschehnissen, wie das Beispiel Maknirs mit dem Dolch, ausgingen, da sie einfach nicht viel mit Magier zu tun hatten.

    "Nun verschwindet Kinder, denn ich habe in meinem Ärmel die Sonne eingefangen und sie wird euch alle umschlingen, wenn ihr nicht schnell weg rennt.", verkündete der junge Kartenzeichner mit mysteriös klingender Stimme, wobei seine Hand langsam zu strahlen begann und eine magische Lichtkugel erschien, deren Strahlen die Kinder zu blenden schienen, woraufhin diese schnell das Weite suchten, was ihn laut auflachen ließ, da er ja normalerweise nie einen Spaß auf Kosten anderer machte, dieser aber nötig gewesen war und es ihn deshalb nicht minder genießen ließ. Florence hatte das ganze Geschehen stumm beobachtet und kein Kommentar dazu abgegeben, was der Magier Adanos' auf die Anwesenheit Maknirs schob, da die junge Frau bisher noch nicht sonderlich viel mit ihm zu tun hatte und deswegen wieder etwas distanzierte anmutete.

    Diese Tatsache würde dann auch den plötzlichen Abschied Florence von Maknir erklären, nachdem er sich von den beiden verabschiedet hatte, um noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Denn genau genommen war dem Freund des guten Tees noch nicht genau bekannt, was sich in direkter Nähe zu Faring befand, womit er nicht den Wald, sondern eher den Bereich nahe des Außentores begab, wohin er langsam pfeifend, vorausgesetzt er hätte pfeifen können, hinschlenderte, wobei es deswegen bei einem Summen einer leicht melancholischen und nachdenklichen Melodie blieb. In einiger Entfernung des Tores fiel sein Blick auf irgendwelche merkwürdigen Kreismuster auf dem Boden, die nicht von der Natur geschaffen schienen. Als ihm dann auch noch irgendwelche Gegenstände ins Auge fielen, die in diesem Bereich standen, konnte Hyperius seine unbändige Neugier nicht mehr zurückhalten, sodass er mit schnellem Schritte zielsicher auf dieses Feld zuging.

    Doch leider blieb ihm wegen seiner Faszination für die Gegenstände keine Zeit mehr einen Ork wahrzunehmen, der mit einer Schleuder herum schwang und gerade in dem Moment einen Stein los schoss, als der junge Kartenzeichner das Feld erreichte. Und natürlich besaß er dank seiner Gabe sich immer in verletzende Situation zu bringen die nötige Geschwindigkeit, um sich genau in das Geschoss zu bugsieren, bei dessen Aufschlag er von den Beinen gerissen und gegen ein Hindernis gestoßen wurde.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    “So. Heute geht’s wieder los, hattest ja schließlich lange genug Pause. Ich hoffe jetzt einfach mal für dich, dass du deine täglichen Übungen gemacht hast, ansonsten werden deine Muskeln und du es schnell spüren. Außerdem bekommst du heute endlich die Übung, die ich dir schon länger mal versprochen hab. Aber nicht hier, die Stadt ist einfach nicht der richtige Ort zum kämpfen lernen. Deshalb: Richtig! Ab in den Wald. Und zwar im Dauerlauf lieber Schüler. Abmarsch!”
    Der blauäugige Wüstenbewohner ließ seinem Schüler den Vortritt und begnügte sich damit, ihn den Weg aus der Stadt im Eilschritt entlang zu scheuchen. Die beiden Orks, die unten am Weg als Wachen postiert waren, schauten Schüler und Lehrer böse an und auch hinterher, doch gaben sie keinen Mucks von sich, was der Nomade als eine Art Zustimmung zum Verlassen der Stadt ansah.

    Im Wald nahe der Orkhauptstadt fanden die beiden schließlich einen Platz, der zum Trainieren geeignet war. Während der junge Frauenheld seinen Lehrling anwieß, sich aufzuwärmen, verschwand er im Geäst und kehrte einige Zeit später mit einem Stapel dicker Äste auf den Armen zurück. Der Turbanträger war inzwischen fertig mit Aufwärmen und beobachtete seinen Lehrer bei seinem regen Treiben. Dieser legte alle Äste griffbereit vor sich hin und behielt einen von ihnen gleich in der Hand.
    “Fein. Und jetzt stell dich mal da hin. Nein, nicht da, sondern da. Genau. Nein, noch ein Stück nach hinten. Noch ‘n Stück. Noch ‘n Stück. Noch ‘n Stück. Peeerfekt. Bleib so. Und jetzt hol mal dein Schwert raus. Also. Ich werde die Dinger jetzt schmeißen. Und zwar schnell. Du wirst diese Fluggeschosse mit deinem Schwert abwehren. Klar soweit?” Der Schüler nickte eifrig.
    “Dann lass mal sehen was du kannst.” Und schon war der erste Ast in der Luft.

  3. Beiträge anzeigen #203
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    Die letzten Tage hatte Arun hauptsächlich abgeschieden in der Umgebung Farings verbracht und stundenlanges Training betrieben, um sich in Sachen Kondition, Ausdauer und Kraft zu verbessern, damit der Hadschir nicht mehr so schnell ermüdete, wie er es sonst tat. Die Dauerläufe, Liegestütze, "Aufzüge" und Sprinteinheiten entfalteten langsam ihre Wirkung und der Nomade fühlte sich kräftiger, so wie er sich lange nicht mehr gefühlt hatte. Zwar hatten sämtliche Gliedmaßen gegen Abend geschmerzt und waren schwer wie Blei, jedoch verging dies, wie alles im Leben in einer gewissen Art vergänglich war, sei es nun ein Schwert, ein Baum oder er selbst. Arun hatte genügend Zeit zum Nachdenken und Philosophieren...

    Nach dem Aufwärmen bekam er Anweisungen von Tano Ur, er sollte seine Waffe ziehen und in die Grundposition gehen. Etwas irritiert starrte der Hadschir auf das Dutzend armlanger Äste, welcher sein Lehrmeister vor und neben sich fein säuberlich und griffbereit platzierte, doch er konnte schon erahnen, was das für ein "Spezialtraining" werden würde, und genauso kam es auch. Diese Holzstücke dienten als Wurfgeschosse und Arun sollte diese mit dem Schwert abwehren. Und weil es noch nicht einfach genug war, würde Tano die Äste auch noch schnell und kräftig werfen. Verschmitzt grinste er unter seinem Turban, hob die Waffe parierbereit und erwartete den ersten Wurf. Geschickt schleuderte der Lehrmeister den ersten Stock, senkrecht flog das Geschoß auf den Nomaden zu. Sofort reagierte Arun und versuchte mit der Klinge den Ast zu blocken. Zwar konnte dieser blocken, jedoch taumelte er unter der Wucht des mehrere Daumen dicken Holz. Ein wenig unzufrieden begab sich der Hadschir wieder in die Grundposition, bereit, wieder zu parieren, dieses mal jedoch würde er auf das Geschoß mehr Gegendruck ausüben, sodass er auch weiterhin sicher auf den Beinen stehen würde. Den auf den Bauch gezielten Wurf blockte Arun schon besser, allerdings musste er trotzdem unter der gewaltigen Kraft einen Schritt zurückmachen.
    Konzentriert erwartete er das nächste Projektil. Weit ausholend schleuderte Tano das Holz gen Arun, jedoch dieses Mal nicht senkrecht, sondern dieses Mal drehte es sich in der Luft und der Hadschir musste auf gut Glück parieren, was allerdings nicht gelang. Hart traf es auf die Schulter des Nomaden, und ein sengender Schmerz durchfuhr kurzzeitig seinen gedrungenen Körper, welcher sich im gesamten Oberkörper ausbreitete. Stöhnend sank er in die Knie, fasste sich an die wehe Stelle und verharrte einen Augenblick in der Position. Anschließend stand Arun wieder auf und nach einer kurzen Nachfrage, ob es ginge, fuhr Tano grinsend fort. Die nächsten Würfe waren wieder einfacher zu blocken, und es gelang ihm sogar, einen der drehenden Äste abzuwehren, worauf er einigermaßen stolz war...

    Der Hadschir konnte nicht sagen, wie lange die Lehreinheit dauerte, ob einen Kerzenstreich oder den halben Tag, dieser war im ständigen Parieren versunken und hatte jegliches Zeitgefühl verloren, was allerdings irrelevant war, schließlich hatte er die meisten der Wurfgeschoße blocken können. Einige trafen aber auch ihr Ziel, was ihm mehr oder weniger wehtat, je nach der Stelle.
    "Das wird einige blaue Flecken geben"
    Erschöpft stapfte Arun wieder zurück zu Tano Ur, um sich sein Urteil anzuhören...

  4. Beiträge anzeigen #204
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline
    "Du verdammter Trottel! Was stehst du da im Weg herum? Warum denkst du, übe ich hier draußen?"
    Ungehalten stapfte der Arbeiter hinüber zu diesem unvorsichtigen Morra, der so blind war, direkt in den Zielbereich von Rudras Übungen zu treten. Dass der sich auch noch den Kopf an der Holzplatte des ausrangierten großen Tisches stieß, den Dwarrka für seinen Schützling aufgetrieben und draußen auf dem Feld aufgestellt hatte, war dann wohl das kleinere Übel.
    Endlich beim kleinen Menschen angekommen, half Rudra ihm auf die Beine und blickte ihn mit in die Hüfte gestemmten armen von oben herab an.
    "Kannst du stehen? Du kannst froh sein, dass ich vorsichtig geschossen habe und noch nicht allzu gut bin. Ein geübter Schleuderer hätte dir das Bein glattweg durchgebrochen."

    Einen Moment lang blickte der Bildhauer noch auf sein Gegenüber, bevor er schallend zu lachen anfing. Dieser Kerl hatte wirklich Glück gehabt, denn Rudra hatte gerade versucht, mit leichteren Geschossen zu schleudern, in der falschen Hoffnung, so genauer zielen zu können. Nun musste er einsehen, dass er mit schwereren Geschossen weitaus besser zurande kam, wenngleich er ja auch auf diese Art etwas getroffen hatte.
    Der Morra blickte ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck an, der seiner Interpretation nach eine Mischung aus Verwirrung und seltsamer, aber vor allem ungewohnter Freundlichkeit wie Aufgeschlossenheit enthielt. Rudra jedoch hatte gerade nicht die Nerven, sich mit etwas oder jemandem aufzuhalten, und so sprach er kurz angebunden:
    "Sei in Zukunft vorsichtiger, wenn du nicht vor die Wargs gehen willst."

  5. Beiträge anzeigen #205
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    “Gar nicht schlecht. Die blauen Flecken werden dir dann eine Art Lehre sein. Stell dir mal vor, es wären Schwerthiebe gewesen. Ein Ork hätte dich damit wohl relativ mundgerecht komprimiert. Aber genug davon, schließlich bist du noch in der Ausbildung. Morgen werden wir dann nochmal richtig ranklotzen, und wenn du dich anstrengst, noch mehr wie heute, werden wir auch bald zum Angriff kommen. Für Bier oder sowas in der Art bin ich heute einfach zu müde, aber du darfst dir gerne die Birne wegkippen, solange du morgen trotz Kater bei mir auf der Matte stehst, okay?” Ohne eine Antwort abzuwarten nickte Tano Ur und beendete das sehr einseitige Gespräch somit.
    Zusammen mit Arun begab er sich wieder zurück Richtung Faring. Die beiden Orkwachen schauten sie wieder böse an, doch trotzdem kamen sie ohne Probleme wieder in das Dorf. Dort angelangt trennten sich die Wege der beiden. Während Arun sich weiter in den Ortskern begab machte sich Tano Ur auf die Suche nach einer Schlafstätte. Diese fand er auch bald, in Form eines dicken Betrunkenen, der dem Blauäugigen als eine Art Kissen diente. Gemütlich legte der junge Nomade seinen Kopf auf die friedlich schlummernde Wampe und verschwand selbst bald darauf schon im Land der Träume.

  6. Beiträge anzeigen #206
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    Duman ist offline
    Duman schlenderte gedankenverloren durch die kleinen, aber gemütlichen Gassen Farings. Orks plauderten ausgelassen über unütze Morras und besagte arbeiteten selbst um diese Uhrzeit noch an schweißtreibenden Aufgaben.

    Jahrelang hatte er auf den Tag gewartet an dem er freien Geistes und freien Herzens sein Leben beginnen könnte, ohne Sklaventreiber im Nacken, oder nervtötenden Gedankengänge die seinen Kopf zerbersteten. Der Baumeister wusste nicht genau wann der Tag gekommen war, heute, gestern, an dem Tag als Orkus ihn in der Taverne zu seinem Leibeigenen machte, aufjedenfall hatte er nun das erreicht wovon er immer geträumt hatte, doch anfangen konnte er damit nichts.

    Er hatte keine Arbeit, kaum Gold, kannte so gut wie keinen aus diesem verdammten Orknest und die Stadt zu verlassen war vollkommen ausgeschlossen bei Dumans dürftigem Talent zum Kampf. Den einzigen Ausweg sah der Jüngling darin, sich an Hyperius den Wassermagier zu heften. Der Gelehrte war ihm sowieso symphatisch, aber irgendetwas an ihm löste in Duman eine unkontrolierbare Wut aus, eine Wut die er sonst nur auf sich selbst hatte wenn seine Gedanken mal wieder kein Ende fanden, eine Wut die sich schnell in blutenden Hass formierte, durch dessen Vorrang man nur noch Provokation erfuhrt und in einen Rausch ungeahnter Agression verfiel.
    Diese Seite ins sich selbst brachte den Verletzten zum schaudern, er fürchtete sich vor diesem Teil in ihm, ein Teil der keinerlei Achtung, Respekt oder Erfuhrcht vor seiner Umwelt hat, ein Teil der jedem Lebewesen welches das eigene Leben und das Leben der anderen nicht pflegte und schätze, den Tod wüschte, ein Teil der nichts als die subjektive Gerechtigkeit kannte, und als einzigsten Weg die Selbstjustiz.
    Duman war ein Stück aus Faring herausgegangen und stand nun an einer tiefen Klippe die sich einige Meter nach unten ins Tal schmiss. Ein paar Lurker waren am tief gelegenen See zu sehen, sie schienen den Abend ebenso ruhig anzugehen wie die restlichen Bewohner der Orkmetropole.

    Er schaute gedankenverloren in die Tiefe und spielte lebensmüde etwas mit seinem Gleichgewicht. Hatten die wirren Gedankengänge sich wirklich beruhigt? War er wirklich frei, nur weil er keinen Besitzer mehr hatte oder keinem Söldnerboss mehr unterstand? Sicher nicht. Er konnte sich nicht wehren, hatte kein Gold und niemanden der ihm wirklich zur Seite stand. Doch viel schlimmer als die Erkentniss örtlicher Gebundenheit , war die Gewissheit dass auch seine Gedanken alles andere als ruhten, viel mehr hatten sie nun Gestalt angenommen: Aus dem wirren Nebel der schmerzenden Ungewissheit über die Wahrheit, hatte sich ein klares Bild manifestiert. Wie ein Mann, gekleidet in einen dunklen schwarzen Mantel, der in seinem Kopf zu ihm flüsterte, ihn anwies auf ihn zu hören, ihm den Weg zeigen wollte.

    Duman wusste instinktiv dass es falsch war auf ihn zu hören, und doch waren so viele seiner Ideen und Gedankengänge nachvollziehbar, und einleuchtent, ja fast sogar schmerzhafte Realität.

    "Wenn du dich der Wahrheit nicht stellen willst, beende es hier und jetzt." flüsterte die Stimme zum ersten mal klar und deutlich in Dumans Kopf, dieser schloss nur seine Augen und verlor sanft das Bewusstsein.

  7. Beiträge anzeigen #207
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    Faring. Diese Stadt symbolisierte so ziemlich alles, für das die orkischen Besatzer standen. Effizienz statt Ästhetik. Waffen- statt Kunstschmieden. Unterdrückung statt Gleichberechtigung. Für individuelle Entwicklung war hier kein Platz. Der Alptraum eines jeden Köngistreuen eben und dieser Eindruck wurde sicherlich noch durch die scheinbar allgegenwärtige Präsenz von Patrouillen verstärkt.
    Ptah löste sich von der Mauer, an die er sich gelehnt hatte und von der aus er das Treiben verfolgt hatte, und machte sich auf den Weg zurück zu ihrer Unterkunft, wo Hyperius wohl langsam wieder an seinen angestellten Überlegungen bezüglich der ihm aufgetragenen Zauber teilhaben wollen würde.
    Er sollte einen Lichtzauber so verändern, dass dieser auch als Signal verwendet werden könne. Gewissermaßen eine stationäre Lichtkugel mit erhöhter Strahlkraft. Ein magischer Leuchtturm.
    Die zweite Aufgabe bestand darin, den erlernten Eisbeschwörungszauber nun einzusetzen, um verschiedene Formen zu bilden. Weg von der Kugel hin zur freien Gestaltung. Der Novize des Wassers hatte so seine Zweifel, ob er das hinbekommen würde. Auch wenn er sich schon ein paar Ideen gemacht hatte, wie er die einzelnen Zauber in die Realität umsetzen könnte.

    Der Eisfigurenzauber würde wohl anstrengender werden, wenn man ihn so umsetzen konnte, wie Ptah es sich dachte. Die Kunst bestand wohl darin, eine Vielzahl von Strömen zu einem zusammenzufassen, diesen dann wieder teilweise auseinanderzureißen, um dann Stück für Stück nacheinander zu der gewünschten Endform zu gelangen, klang an und für sich gar nicht so schwer, aber die Krux war zum einen die gleichzeitige Aufrechterhaltung des Haupstroms und das parallele Herausformen der Skulptur und zum anderen das Verbinden der Teilstücke.

    Zum Lichtzauber hatte er eine recht gewagte Theorie, wie er auf die Idee gekommen war, konnte er sich gar nicht mehr erklären, aber sie war so abenteuerlich, dass es am Ende vielleicht sogar funktionieren könnte. Er würde mit dem gewöhnlichen Lichtzauber beginnen und zuerst eine gewöhnliche Lichtkugel beschwören. Im Anschluss würde er mehr magische Kraft daraufverwenden, um die Leuchtkraft zu verstärken. Dann würde er die Lichtkugel in die Höhe steigen lassen und zuletzt eine starre Verbindung zwischen der Kugel und einem festen Punkt auf dem Boden oder an einem Gebäude herstellen, so dass das Licht an Ort und Stelle bliebe.

    Ganz in Gedanken vertieft, war der Weg bis zur Taverne wie im Flug vergangen. Außerhalb der schäbigen Hütte, die sich die Bezeichnung Taverne weiß Adanos nicht verdiente, war kein Lehrmeister anzutreffen. Und da es draußen langsam abkühlte, beschloß der Varanter kurzerhand im Inneren auf seinen Freund zu warten. Den Eingang hinter sich lassend, wählte er einen kleinen Tisch im hinteren Teil der Spelunke, von dem aus er die Tür im Blick hatte.

  8. Beiträge anzeigen #208
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline
    Wieder einmal war es Abend geworden und wieder einmal saß Hyperius in der Taverne und trank Tee. Aus einigem Abstand beobachtete er die Orksöldner, die sich besauften und in einigen Stunden wohl allesamt unter dem Tisch liegen würde, wie er es in den letzten Tagen schon erlebt hatte, wenngleich es doch immer interessant für ihn war zu beobachten, wie sich die anderen Menschen um ihn herum verhielten. Denn obwohl der laienhafte Beobachter meinte bloß ein paar Saufbolde erkennen zu können, vermutete der Magier des Wassers hinter jedem dieser Persönlichkeiten eine eigene Geschichte, die ihn zu dem gemacht hatte, was er war. Der eine war Pitt, der schon immer nur ans Gold gedacht hatte und seinen eigenen Bruder, der den Rebellen half, an die Orks verriet, damit er mehr Sold bekommen hatte. Ein anderer unter ihnen war als Ingmar Isegrim bekannt, der dazu neigte in Wutausbrüchen regelmäßig die Taverne zu demolieren, sodass ein Großteil seines Soldes für Reparaturen drauf ging. Abschließend war da noch ein weiterer erwähnenswerter unter den Saufbolden, nämlich der kleine Lou, den die Gegner immer aufgrund seiner Größe unterschätzten, diesen Fehler aber nicht zweimal begangen. So oder so ähnlich könnten die Orksöldner heißen und ihre eigene Geschichte haben, dachte der junge Kartenzeichner, aber wirklich wissen konnte er natürlich nichts, bloß vermuten und rätseln.

    Sich gerade von den trinkenden Orksöldnern abwendend, fiel sein Blick auf seinen in die Taverne eintretenden Schüler, dem er sogleich zuwinkte, woraufhin jener sich dem Tisch näherte und dann nach dem Austausch üblicher Höflichkeitsfloskeln damit begann seine Theorien im Bezug auf die unterschiedlichen Zauber zu erklären. "Beachte Ptah...", waren dann die Worte des Lehrmeisters, nachdem er seinem Freund aufmerksam bis zum Ende zugehört und noch einen Schluck Tee getrunken hatte, " du musst der Lichtkugel noch eine Art Schutz mitgeben, damit ihre unnatürliche magische Struktur von den wirren der magischen Strömen nicht sofort wieder zerrissen wird. Hier unten bei dir existiert die magische Kugel ja auch nur, weil sie mit dir verbunden ist und somit in Form gehalten wird. Du musst die Ströme also vorher so verändern, dass sie sich selbst einigermaßen schützen, oder du beschwörst noch eine Art magisches Schild, wobei beides möglich und richtig ist."

  9. Beiträge anzeigen #209
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    Orkus ist offline
    In Gedanken versunken marschierte Orkus in der Hütte auf und ab, nachdenkend, wie er Kontakt mit einem Schamanen aufnehmen konnte, schließlich bat ihn der Morra, Hyperius, darum. Im Gegenzug würde dieser eine Auge auf seine zwei "Sklaven" werfen, welche unbedingt von hier weg wollten. Die letzten Tag verbrachte er hauptsächlich in der Taverne und auf den Straßen Farings und hörte sich ein wenig um, ob jemand Beziehungen zu einigen Schamanenlehrlingen besaß, immerhin wurde diese ja vorgelassen und so konnte der Heiler einen der Lehrlinge dazu bringen, dass sie diesem Tok-Schok eine Nachricht überbringen würden, allerdings standen die Chancen schlecht. Keiner der Arbeiter, Aufseher oder betrunkenen Tagelöhner hatte genügend Kontakte in die Burg Farings.
    Die Wunden des Hünen verheilten wunderbar, allen Anschein nach war er wirklich so stark im Nehmen, wie er es schon bei seinem ersten Treffen vermutete. Eine Schicht aus "Schorf", so zumindest wurde es in seinem Buch genannt, bildete sich um die einst so tiefe Wunde, und die Größe schwand von Tag zu Tag.
    Ein unnatürliches Knarren des Bodens, als ob eine Naturgewalt auf ihn drücken würde, riss Orkus aus seinen tiefen Gedanken. Der Great Khali schritt aus dem ursprünglich geplanten Schlafzimmer, welches den Verletzten nun als Ruhestätte diente. Der Ork beobachtete, dass dieser schon sehr gut auf den Beinen stand, allen Anschein nach fit und ausgeruht. Da kam ihm auch schon wieder das Gerede vor ein paar Tagen in der Taverne, wo er sich wieder mit dem Riesen betrunken hatte.
    "Und Khali, dir geht es wieder besser, oder?"
    Ein Nicken bestätigte ihn und seine Vermutungen.
    "Wie wäre es, wenn wir irgendwann unsere angesprochene Jagd machen? Du wissen noch, damals in der Taverne..."

  10. Beiträge anzeigen #210
    Provinzheld Avatar von Great Khali
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    Great Khali ist offline
    "Kanns kaum erwarten!", antwortete der Great Khali mit einem stolzen Lächeln und breit geschwollener Brust. Er fuhr sich durch den inzwischen schon wieder kurzen, strubbeligen Bart und durch die fettigen Haare. Erst jetzt bemerkte er, dass er sein Brotmesser noch in der Hand hielt. Stimmt, er war am Schnitzen gewesen.
    "Vorsichtig seien!", mahnte Orkus ihn und er packte sein Messer sogleich weg.
    "Richtig...", seine Gedanken waren etwas abgeschweift. Etwa da, wo er mit seiner Schnitzerei gerade war.
    "Hat Orkus eine kleine Schnur im Haus?"
    Die Grünhaut schaute ein wenig überrascht und bejahte schließlich. Dann drückte er ihm ein wohl ellenlanges Stückchen Schnur in die Hand.
    "Danke. Einen Moment hier warten?"
    Orkus nickte und harrte aus, während Khali kurz ins Nebenzimmer stapfte, da jedem Schritt ein Knarzen im Holz folgte, und bald wieder zurückkehrte.

    "Du haben gut aufbewahrt meine Sachen und dich um mich gekümmert. Noch keine große Gegenleistung, doch ein Anfang. Drei Versuche gebraucht. Hoffe, die Zeit nicht vergeudet zu haben. Schlafen war aber nicht immer leicht."
    Er öffnete die Hand, in der die faustgroße Figur eines dieser Riesenvögel lag, den er mal erlegt hatte, aus Holz und selbst geschnitzt. Ein Loch zierte den Bauch der kleinen Figur, da hatte er den Strick durchgezogen.
    "Lasse uns dieses Biest jagen. Wenn nicht finden, du schon diesen Anhänger haben darfst. Ein kleines Dankesgeschenk. Mehr noch nicht möglich gewesen."

  11. Beiträge anzeigen #211
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    Orkus ist offline
    Gerührt betrachtete der Ork die hölzerne Figur, welche diesen Riesenvogel darstellte, den Orkus nur aus den Erzählungen des Hünen kannte. Zwar nicht ein Meisterwerk, dennoch schön anzusehen und immerhin kam es von Khali, seinen Kameraden aus Montera, mit dem er zahlreiche Nächte durchgezecht hatte. Es bedeutete dem Barbier viel, dass er sich so viel Mühe gegeben hatte, und dementsprechen freute sich der Ork.
    Vorsichtig nahm der Heiler das Schnitzwerk, das auch als Halskette fungieren konnte, in seine großen, aber dennoch geschickten Hände. Hart und säuberlich gefeilt, so fühlte es sich an.
    "Danken, Khali", sprach der Ork, und weiterer Worte bedarf es auch nicht,"so, aber nun suchen wir diesen Vogel. Hoffentlich finden wir eines der Biester. Noch kurz warten"
    Geschwind rannte Orkus in seine kleine Kammer, wo er all seine Habseligkeiten aufbewahrte, nahm seine Waffen, ein Krush Varok und ein Krush Pachok. Anschließend platzierte er sein Geschenk auf dem Regal, damit es nicht kaputt gehen konnte bei dem Ausflug. Genauso schnell war er auch wieder bei dem Hünen, und gerüstet traten die Beiden nach draußen, in die Kälte, welche trotz der Jahreszeit in den Nächten noch herrschte.
    Nachdem sie die Palisaden verließen, welche den Weg nach Faring umgaben, schritten der Hüne und der Barbier in Richtung Wald, auf der Suche nach einem der Riesenvögel...

  12. Beiträge anzeigen #212
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    Duman ist offline
    Duman wachte dreckig und feucht an der Klippe auf an der er vor zwei Tagen in Ohnmacht gefallen war, glücklicherweise konnte er wieder aufwachen, denn zwischen ihm und dem tötlichen Abgrund standen nur ein paar Zentimeter. Erschrocken über die Entdeckung riss er die Augen auf und krabbelte hastig ein Satz nach hinten Richtung befestigter Wege. Die Stimme in seinem Kopf schwieg und die Sonne scheinte fröhlich und aufmuternt auf die sonst so düstere Orkbefestung. Bei dem Wetter kam einem fast der Gedanke die Welt wäre eine riesige Idyle, ein Fehlglauben den das Wetter alzugerne vermittelte.
    Die Sonne lies den Baumeister schwarz auf dem Boden abzeichnen: Sein Schatten. Der Jüngling beobachtete ihn nachdenklich. Was war Schatten eigentlich? So wie er es gehört hatte war es ein Symbol Beliars, folglich die Abwesenheit von Innos, oder eben Licht, wenn man es wissenschaftlich ausdrücken wollte. Allerdings war die Sache nicht so einfach , denn auch wenn Schatten nur durch die Abwesenheit von Licht entstehen konnte, konnte es ohne Licht auch keinen Schatten geben, denn in einer Welt ohne Licht ist alles Dunkel.
    Grübelnt musterte Duman seine Umrisse, sie waren feinsäuberlich auf den Boden gemalt, fast wie ein Kunstwerk im Grunde schöner und ästetischer als er in Wirklichkeit war. "Erst wenn wir das Gute als Licht definnieren, kann ein Schatten entstehen der das Böse reprästentiert. Ohne Licht kein Schatten, ohne Gut kein Böse." murmelte er vor sich hin als eine Bilianz seiner Gedankengänge. Warum in aller Welt musste er sein Tagebuch in Kap Dun zurücklassen? Seine Gedanken waren spannender und interessanter als jemals zuvor, er müsste sie niederschreiben, dauerhaft, und nicht notgedrungen auf ein dreckiges Stück Pergament kritzeln!

    Sauer über sein Schicksal trat er heftig gegen einen Eimer der damit klirrent die Felsen herunterstürzte. War das nun böse? War es falsch? War es nicht im Sinne Adanos? Ein Gleichgewicht musste doch auf beiden Seiten ein Gewicht haben, es musste aus Freude und Trauer, aus Liebe und Hass, aus Leben und Tod bestehen sonst wäre es nicht im Einklang!
    Die Orks sind ein kriegerisches Volk, sie in eine pazifistische Welt zu zwingen wäre nicht im Sinne des Gleichgewichts, im Gegenteil, es würde vielleicht Friede und Ordnung herrschen, aber keiner dieser Orks könnte sich entfallten, könnte leben wie es eines Orkes würdig war, ebenso nicht sterben.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    Auf dem Schleudertrainingsplatz

    Den heutigen Tage hatte der junge Kartenzeichner damit zugebracht die Hütte des Maskenhändlers zu suchen, die sich nicht mehr dort befand, wo er einst seine Maske in Auftrag gegeben hatte. Zu seinem Leidwesen ließ sie sich jedoch auch sonst nicht in Faring finden, sodass der einsame Sucher schon fast deprimiert aufgeben wollte, als ihm ein Schmied, mit dem er ins Gespräch gekommen war, berichtete, dass Calintz, so nannte sich der Besitzer des Maskenladens wohl nach Kap Dun umgesiedelt wäre. Weshalb er dies getan hatte und ob Hyperius seine Maske nun da abholen müsste, blieb ihm jedoch verborgen, denn der Schmied, dessen breite Oberarme ihn beeindruckten, schien leider nicht mehr zu wissen.

    Doch immerhin hatte er nun schon einen Anhaltspunkt, wie er sein Problem mit der Maske lösen konnte, was jedoch nicht die Schwierigkeit löste, dass er bisher noch keine Chance hatte mit dem Schamanen Tok-Schok, oder wie auch immer er hieß, zu sprechen und auch keine sichere Aussicht darauf bestand, weil Orkus jenen wohl nicht persönlich kannte, was die ganze Sache um einiges erschwerte. "Ich finde schon noch einen Ork, der mich zu diesem Schamanen führen kann und wenn ich bis zum Ende aller Tage hier warten muss, aber ich gebe nicht auf.", bestätigte der Magie des Wassers sich murmelnd selbst, um seinen Willen noch einmal zu festigen und seine Gedanken optimistisch nach vorne zu richten, wobei ihm einfiel, dass er einen bestimmten Ork ja vielleicht noch einmal nach dem Schamanen fragen konnte.

    Und so fiel ihm der Schleuderer ein, dessen Worte auf orkisch vor zwei Tagen auf dem Übungsplatz überhaupt keinen Sinn ergeben hatten, da diese Sprache für den Lehrmeister für Magie mehr Unsinn als Sinn ergaben, was etwas heißen musste, da er von sich glaubte auch die schwersten Rätsel lösen zu können, wenn er sich nur anstrengte. "Ich grüße euch, Ork. Ich suche einen Schamanen könnt ihr mir da helfen? Er heißt Tok-Schok", grüßte der junge Kartenzeichner, den Übungsplatz langsam erreichend, den trainierenden Ork, in dessen Gesicht schon jetzt nur Fragezeichen geschrieben standen, was er sich nicht so recht erklären konnte.

  14. Beiträge anzeigen #214
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline
    Den nächsten Stein bereits in die Schleuder gelegt, hielt Rudra inne, als er eine Stimme hinter sich hörte, doch drei Dinge sprachen dagegen, dass es der zuerst vermutete Lehrmeister Dwarrka war: die Richtung, aus der sie an sein Ohr drang, lag schräg hinter ihm und kam von unten herauf, und dazu war sie viel zu weich und zu hoch. Der dritte Aspekt jedoch negierte jegliche Gedanken über bekannte Gesichter, die ihn hier hätten ansprechen können, denn dieser jemand sprach ein vollkommenes Kauderwelsch, dessen Sinn sich dem Arbeiter gänzlich entzog.
    Ruckartig drehte er sich herum und blickte hinab auf den kurzen Schopf eines dieser Wesen, die bis vor wenigen Monaten noch so fremd für ihn gewesen, mittlerweile jedoch zur Normalität geworden waren.

    "Du schon wieder? Ich versteh kein Wort von dem, was du erzählst, Morra. Verschwinde!"
    Der Mensch schien sein Anliegen zu wiederholen - zumindest klang es für Rudra so, doch lag es ihm fern, die seltsamen Laute zu differenzierbaren Sequenzen zu ordnen, sodass man sicher von einer Wiederholung ausgehen konnte. Nur zwei Silben sagten dem Ork etwas - Tok Shok, hatte er den Namen nicht schon einmal irgendwo gehört? Das hieß... insofern dieser Morra überhaupt darauf hinaus wollte und es nicht irgendeine gänzlich andere Bedeutung hatte.
    "Tok Shok? Suchst du jemanden, der so heißt? Wenn er wichtig ist, dann versuch es bei einem der Aufseher. Oder du versuchst es bei meinem Meister Tat'ank'Ka in der Schmiede, er lebt hier schon länger als ich und kennt sicher den ein oder anderen. Gibt es sonst noch etwas?"
    Eigentlich hatte er weder ein Problem mit Morras, noch wies er irgendjemanden voreilig ab, doch dieser Mensch störte ihn nun schon zum zweiten Mal während seiner Übungen, ohne dass die beiden sich in irgendeiner Weise verstehen konnten.

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    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline
    Eine Woche…sieben Tage harter Arbeit und viel Schweißes lagen hinter Gorbag und er erinnerte sich gerne und stolz an seinen Fleiß zurück. Viele Stunden hatte er in dieser Zeit auf dem Übungsplatz der Arena verbracht und weiter an seiner Speerwurftechnik und dem Umgang mit der Armbrust gefeilt. Genauso lange hatte er jedoch auch in seiner Hütte an dem großen Auftrag des Kriegsherrn Uglúks gearbeitet, der ihn ordentlich auf Trab hielt. Die gewöhnlichen Standardhandschritte wie das heran schaffen von Rüstungsteilen aus Stoff wie der Umhang und die Abzeichen oder einzelne Ledereinheiten hatte er bereits erledigt und nun beschäftigte er sich Tag und Nacht mit den hartnäckigen Platten des verdammten Dämons, der Gorbag sogar nach seinem Tod noch Probleme machte.
    Die Panzerplatten des Mistviehs, die Uglúk erbeutet und als Hauptbestandteil seiner Rüstung haben wollte, waren nur sehr schwer zu bearbeiten. Das komische an dem Zeug war, dass es nicht wirklich aus Metall zu bestehen schien, sodass der Schmied es nicht einfach einschmelzen oder ohne Schwierigkeit nach seinen Gedanken verformen konnte. Es war klar, dass die einzelnen Platten noch nicht die Form hatten, die Gorbag für das Einsetzen in die Rüstung brauchte, sodass er sich erst einmal lange damit hatte beschäftigen müssen, wie es zu bewerkstelligen war, das widerspenstige Material zu bearbeiten. Bisher hatte er nur unter großem Zeit- und Kraftaufwand ein paar wenige Platten am Amboss in die richtige Form gezwungen. Es schien so, dass der Dämonenpanzer sich nicht besonders um Hitze kümmerte, doch half es, wenn Gorbag die Esse auf die höchsten Temperaturen, die er erzeugen konnte, brachte, um die Arbeit mit Keil und Hammer etwas zu erleichtern. Dies schien der einzige Weg zu sein, die Platten in Form zwingen zu können. Es war ein schwieriger Kraft- und Geschicklichkeitsakt, allein eine Platte zu bearbeiten und bedurfte eine Menge Zeit. Gorbag würde noch viele Stunden unter dem Vordach seiner Hütte an Amboss und Esse arbeiten müssen, um das Werk zu vollenden.

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    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Für einen Moment noch war es still rings um sie herum. Ein Moment der Vergänglichkeit. In jenem Moment geschah so vieles in und um Faring. Ein Rudel wilder Wölfe, wobei es nur einer aus dem Rudel war, der Leitwolf, das Alphatier, er biss zu, rammte seine spitzen Zähne in den Hals des Scavengers, schüttelte sich und zerfledderte das Fleisch, über den Moment verteilt starb das Opfer, der warme, pulsierende Hauch entwich, das Leben verging in einem krächzenden Schrei. Durch die Szenerie aufgewirbelt flog Staub und Erde durch die Luft, wie ein feiner Schleier surrte es nun zurück über das alte Gras, das glitschigee Moos an dem abgestorbenen Baumstamm, der schon auf einer Seite abgefressen, verfallen und hinüber war.
    Nicht weit davon entfernt stand ein Wachenpaar, eines von unzähligen der Nachtwache Farings. Aufmerksame Wachen hüteten seit jeher die Großburg der Besatzer, ihre tumbe Gestalt voller Muskeln und Rüstung ließ kein feines Gehör vermuten, doch diese Wache, nah am Geschehen, spitze die Ohren und rieb sich kritisch das stoppelige Kinn. Ein leises Knurren entwich in die Dunkelheit, während zwei lausbübische Rotzlöffel die Unaufmerksamkeit ausnutzen wollten, um sich in den äußeren Ring zu schleichen.
    In der Taverne indes flackerte eine Kerze auf, in all dem Wirrwarr aus Stimmengejohle und dem flackernden Feuer in Herd und Kamin, ein heller, schriller Ton durchzuckte für einen Sekundenbruchteil die Welle des Chaos, hatte doch ein schon sichtlich betrunkener Gast eine der weiblichen Bedienungen unsittlich berührt. Für die Folgen dieser Peinlichkeit und für die Tat selber hatte die Schamanin jedoch keine Augen. Auf ihr Ziel fokussiert schlug sie nun ihre Lider wieder auf und entlud ihre unheilsschwangere Absicht. Ein aufgeladener Abgrund, in dem ein Heer aus Blitz und Donner zuckte.

    »Fürchte dich nicht.«, schien es donnernd durch die Taverne zu hämmern, jeden Lärmpegel zu schlagen und doch hörte es nur ein einziger Ork in seinem Kopf.
    »Fürchte dich nicht, fürchte dich nicht.«, wiederholte sie flüsternd, fast liebevoll, einem Kleinkind auf ihrem Arme zuhauchend, ja, nun hatte es das Opfer gehört, die Augen zuckten von den Kameraden fort, suchten in der Taverne, suchten einen Absender, suchten einen Quell des Klanges. Doch noch waren die Pupillen ruhig, der Kopf kaum rot, nur gereizt, aber nicht im Zorn.
    »Hier bin ich, schau nur herab.«, wies die Stimme an und entpuppte sich als schwarzer Fleck auf dem Tische, eingebrannt, versaut, was auch immer. Die Schamanin hielt einen Moment inne und sah, wie der Ork misstrauisch den Blick wieder schweifen ließ, da holte sie Luft und der Groll schwenkte herüber. »Sieh her!« Und der schwarze Fleck fing an sich zu weiten, blähte auf und wuchs. Vor den Augen des Orks entpuppte sich der Fleck als ein garstiges Monster mit schwarzem, fussligen Fell, weiten, weißen Augen, keiner Nase und einem Mund gespickt mit unendlichen Zahnreihen, an denen grüner Schleim entlang rann. Doch noch sah es harmlos aus, schwebte in der Luft und tat nichts.
    Der Ork rieb sich abermals die Augen, dann tippte er seinem Kompagnon auf die Schulter und zeigte mit dem Zeigefinger vor das schwarze Knäuel, doch nun war es der zweite Ork, der nur ungläubig schaute. Ja, die Schamanin genoss es, nur einer von ihnen konnte es sehen und für den anderen blieb der Wahnsinn verborgen.
    Da, plötzlich, verschwand die Illusion wieder.
    »Schau hinter dich.«, knusperte es nun wieder entfremdet, doch ihr Opfer zögerte noch nicht und tat es. Schon vorher hatte Tuk-Tuk auf den Moment gewartet, bislang war dies alles nur ein kleiner Scherz gewesen, aber war es doch auch nur ein besserer Start gewesen, eine Schamanin musste sich langsam an die großen Aufgaben herantasten, nicht jedoch ihre giftige Gedanken, die Qualen einer anderen Dimension erdacht hatten.
    Als sich der Nacken gedreht hatte und nach hinten lugte, da tauchte die Illusion wieder aus dem Schatten auf, perfekt getarnt im schwarzen Dunkel, nun weitaus beweglicher und größer, mit hektischem, heiserem Stöhnen riss es sein Maul auf und schnappte direkt auf den Kopf des Erschrockenen zu, dieser riss den Körper nach hinten und taumelte vom Stuhl, fiel polternd auf den harten Boden.
    Alles lachte. Die Kumpels sahen verdutzt und erheitert drein, stellten Fragen. Der schleimige Ork saß sich wütend und grimmig aussehend wieder hin, drohte jeden weiteren Lacher mit einem Fausthieb zu strafen, er war der gefährlichste und härteste von ihnen allen. Nun sah er in den Krug seines halbleeren Biers, prüfte skeptisch den Inhalt und auch die anderen schauten, wohl mehr aus Komik als aus echter Sorge.
    Wütend schrie er durch die Taverne: »Miststück, das Biäää is schläääächt. Bring Neuääääss!«

    Die Schamanin lehnte wieder im Schatten, noch immer die Verbindung zum Ork aufrecht erhaltend, die Generalprobe war gelungen, nun wollte sie noch ein Stück weiter gehen, dem Ork keine Pause mehr zwischen den Illusionen gönnen. Ihr perfider Plan war gut, denn sie hatte ganz genau zugehört.

    Während die wahren Bedienungen noch anderweitig beschäftigt waren, schickte Tuk-Tuk ihre Illusion los. Mit Bierkrügen beladen, landete ein leidlich hübsch aussehendes Morraweib am Tisch der Orks und stellte ihre Krüge ab. Grimmig blickten sie alle, doch vor allem ihr Lieblingsork hatte die Peinlichkeit noch nicht verdaut. Es musste wahrhaftig am Bier liegen, diese Einbildungen. Doch daran lag es nicht…
    »Verzeihung, wegen dem Bier. So etwas gibt es hier sonst nicht. Der Chef sagt, dies muss wieder gut gemacht werden…«
    Ohne zu fragen oder zu zögern setzte sich die Frau auf den Schoss des schleimigen Orks und umgarnte ihn mit aufreizenden Blicken, während er selber nur einerseits baff, andererseits misstrauisch blieb. Er glaubte, dass seine Kameraden ihn anfeuerten, doch auch dies änderte nichts an seiner Reaktion. »Hinfort, Morra! Widerlicher Wurm, armseliges Pack.«
    Doch davon ließ sich ihre Illusion nicht kränken, im Gegenteil. Sie knöpfte einen Knopf an ihrer Bluse auf und räkelte sich wieder näher an den bulligen Ork heran, ihre riesigen Augen drohten ihn zu verschlingen, doch all dies Schauspiel schien ihn keinesfalls zu beeindrucken und Tuk-Tuk merkte, dass sie hier in eine Sackgasse lief. Doch aus jeder Sackgasse gab es einen Ausweg.
    »Nun, schöner Ork, schöner Mann. Du bist schön, doch ich gefalle dir nicht. Dabei solltest du mich wirklich aus der Nähe betrachten, ich bin auch schön, so schön, sehr schön.«
    Wutschnaubend und kurz davor die Taverne in Stücke zu hauen, umklammerte der Ork seinen Krug, doch schon spiegelte sich im trüben Licht auf der noch trüberen Oberfläche des Bieres das Spiegelbild ihrer Illusion, die plötzlich vollkommen nackt auf dem Tisch der orkischen Runde lag.
    »Hallo schöner Mann, wende dich doch nicht von mir ab, ein einziger Kuss, als kleine Wiedergutmachung.« Schon verzog sich ihre Stimme in ein giftiges Zischeln und aus ihrem Mund wand sich eine riesige Zunge, die immer länger und länger wurde.
    »Nur ein einziger Kuss!«, ätzte es, als das triefende Gift alles vernebelte und der Ork die Hände vor sich hielt, vergebens. Viel zu stark war die Kraft der Illusion, viel zu schwach seine Gedanken sich zu wehren. Die giftige Zunge durchbrach die Umklammerung seines Mundes und wühlte sich den Hals herab in den Magen, wo Übelkeit, wie der Ork sie noch nie verspürt hatte, die Nerven im Gehirn aufscheuchten. Es war eine gedankliche Übelkeit, gegärt in den eigenen Giften der Schamanin, aber ihre Entstehung hatte sie in den Studien ihrer Heilkünste gehabt.

    Die Illusion wurde nur scheinbar durchbrochen, als die Kameraden des Orkes an den Armen rüttelten und schüttelten, stand ihr Kumpel doch schon wieder mitten im Raum und würgte, fasste sich an den Hals und schrie zuweilen, so dass nun alle Aufmerksamkeit auf dem Tisch in der Mitte lag.

    »Alles klar?«, fragte einer, während ihr Opfer langsam wieder zu sich fand.
    »Was… wo… was ist… passiert? Wo… wer… die Bedienung… dieses Miststück! Vergiftet, hat mich… vergiftet.«
    Langes Schweigen. Dann erst sah ihn einer der Kameraden ernst an.
    »Welches Miststück? Das neue Bier ist doch da, der Glatzkopf da hat es gebracht.«
    »Was?«

    Als der schleimige Ork sich zu dem glatzköpfigen Morra umdrehte, griff die Gedankengefangenschaft wieder zu. Er drehte sich erneut um und sah… sah seine Kameraden. Aber was war aus ihnen geworden? Ein Schweinskopf, ein brennender Schädel und ein pickliges Gesicht, auf dem überall Blasen aufplatzten, Eiter gärte und tiefe Furchen pulsierende Schleimströme offenbarten, in denen sich etwas Lebendiges bewegte.

    »Du hättest sie nehmen sollen.«, sprach das Schweinsgesicht und offenbarte die gefährlichen Zahnreihen, zwischen denen noch etwas vor kurzem Lebendes zappelte, war das ein Finger? Jedenfalls drang der Hauch seines Atems zum Ork hinüber, der glaubte, dass ihm kurz schummrig vor Augen sei und er für einen Moment alles doppelt sehe.
    »Ja, hättest du mal.«, sprach der brennende Schädel und seine Feuerfunken verbrannten den Holztisch, während das Feuer die Kleider des Orks entzündete, doch noch während er aufsprang platzten mehrere gärende Blässchen des Dritten und landeten wild umher spritzend auch auf der Haut des Orkes, die verätzt wurde und sogar durch das Fleisch drang.
    »Das hast du nun davon.«, sagte er noch, als ihr Opfer schon aufgesprungen war, die brennenden Kleider zu löschen und zu fliehen, als er keinen Schritt weit kam, schon beim Aufstehen den Widerstand der Schlangenschönheit vor sich fand.

    Schmerz, Wahn, Angst. Sie alle waren in den Gedanken des Orks versammelt und gebündelt, nun schlug sein Gehirn eine Warnung nach der anderen aus, wurde jedoch weiter beherrscht und unterdrückt, von den Eindrücken überfordert und überwältigt sank er auf die Knie, hielt sich die Ohren zu und schloss die Augen, doch es half nichts.
    Tuk-Tuk startete nun nach all dem Grauen den Generalangriff auf sein Nervensystem. Fast wäre es zusammengebrochen, doch nur fast. Die wahre Kunst, ein angegriffenes Nervensystem, ein unter Hochstreß leidendes Hirn einfach zu überlasten und auszuschalten, sprich, ein Lebewesen zu töten, diesen Kunstgriff konnte sie noch nicht. Aber ein Gewitter voll Schmerzen entladen, das ging. Am Ende war es jedoch relativ harmloser Spuk, denn ein Hirn, das Hirn eines Orkes, war er auch noch so dämlich, hielt eine Menge aus, unterschied ein feiner, tief verborgener Mechanismus bei jedem Lebewesen doch zwischen der Penetration echten Schmerzes und nur dem Scheinbaren. Jedoch war dieser ebenfalls auszuschalten, wenn man wusste wie – und wenn man es auf den Tod seines Opfers anlegte.

    Dies war Tuk-Tuk nicht. Der Ork hatte sich mittlerweile eingerollt, klein gemacht, stammelte wirres Zeug und schrie zuweilen. Eine Traube, angeführt von seinen Kameraden, stand um ihn, teils belustigt, teils beängstigt. Keiner wusste, wie man ihm helfen konnte, einige wollten ihn einfach rauswerfen, hielten ihn für betrunken. Die Schamanin hatte genug einstweilen, ihre giftige Energie war vorerst abgebaut, das nicht völlig zufällig ausgewählte Opfer genug bloßgestellt.
    Bei all der Aufregung fiel es leicht sich unbemerkt an die Türschwelle zu schleichen, ehe sie die Kapuze der Robe überstreifte und ein letztes Mal ihre gesamte Kraft bündelte, denn dieses Mal wollte sie eine Illusion in alle Köpfe pflanzen, eine ungehörige Kraftanstrengung, die nur für wenige Sekunden aufrechterhalten werden konnte.
    Dort, wo sie eben noch saß, trat nun eine Illusion aus dem Schatten, hinein ins Licht der Leuchtquellen. Das Gesicht war verborgen, wie sie es nun tat, doch die Robe des Schamanen war eine ältere, wie sie sie nicht mehr trug.
    »Die Macht der Schamanen!«, polterte es los »Fürchtet sie nicht, doch respektiert sie immer!«
    Scheinbar edelmütig beugte sich der Illusionskörper über den kauernden Ork, schien ihn von der Plage zu erlösen, dabei erholte sich dieser längst, war der Geist doch nicht länger gefesselt, doch dann geschah es und die Illusion schrumpfte vor aller Augen, bis sie so klein war, dass es fast eine Ratte gewesen sein konnte, die wieder in die dunkle Ecke krabbelte, von wo sie gekommen war. Die Traube sah gebannt in eine Richtung, während Tuk-Tuk, in den Regen der Nacht, in die Entgegengesetzte wieder verschwand.

    Der Schmerz und die Macht der Täuschung waren in ihre magischen Strömungen wie das Blut in ihr Fleisch übergegangen. Der Meister würde zu Frieden sein. Und auch sie war zufrieden. Der Regen in Faring schmeckte nach Salz. Das Salz des Meeres, das sie schon sehnsüchtig erwartete.

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    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    „So fühl ich mich schon viel wohler“ murmelte Maknir und strich sich über seine neue Blaue Robe. Er saß in der Taverne und wartete auf sein Frühstück. Auch wen es schon Mittag war, der Mann wollte den Tag immer mit einem guten Frühstück beginnen. Gelangweilt strich er sich durch das Schwarze Lange Haar. „Hoffentlich komme ich bald hier raus, ich hab langsam echt keine Lust mehr hier herumzusitzen. Na ja dieser Hyperius braucht aber auch lange“ murmelte Maknir in sich hinein. Endlich kam sein Frühstück, schnell hatte er das Brot verschlungen und die Milch runtergesaugt. Zufrieden verließ der Adept die Taverne. Er schaute sich um, begutachtete verschiedene waren der Händler. Sie hatten nicht vieles aber das hatte er auch nicht. Er ging zu Orkus Hütte, diese war gerade Leer der verletzte war wohl ebenfalls nicht anwesend. Maknir nahm den Eimer von letztens, mit seiner Magischen Ader füllte er den Eimer voll mit Wasser. Danach konzentrierte er sich auf das Wasser, seine Gedanken waren Frei, er stellte sich genauestens vor wie das Wasser im Eimer langsam zu einem Eisblock gefror, seine Hand ruhte flach auf dem Wasser. Er spürte wie die Magie langsam aus seinen Fingern in das Wasser drang. Seine Gedanken waren nun nur bei dem Wassereimer. Endlich spürte er wie das Wasser sich langsam manifestierte. Als er die Augen öffnete sah er wie aus dem Wasser ein schöner Runder Eisblock wurde. Stolz schaute er auf sein Werk, es war eine einfache Übung aber er beherrschte sie immer besser.

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    Duman ist offline
    Der Jüngling hatte am Vorabend rund um Faring ein paar Kräuter für einen namenlosen Alchemisten in der Orkstadt gesammelt, im Gegenzug durfte er bei ihm schlafen, ein faires Angebot, denn Duman hatte seit Tagen keinen einigermaßen akzeptablen Schlafplatz gehabt. Vielleicht war es ein Fehler gewesen die Obhut von Orkus zu verlassen, er hatte ihn umsorgt, gepflegt, ja sogar mit Essen versorgt. Die Freiheit war nämlich wie alles im Leben eine Münze mit zwei Seiten, auf der einen Seite eben die Möglichkeit alles zu tun was man will, ohne Verpflichtung, ohne Sorgen, ohne Balast, auf der anderen Seite die Eigenverantwortung die man nun tragen musste, es gab kein "zu Hause" mehr, kein Bett was jeden Abend, am besten noch frisch gemacht, bereitstand, keine Mahlzeit auf dem Tisch, ja nichteinmal eigene vier Wände.

    Die Religion von Adanos war keine leichte Kost, der Baumeister hatte schwer damit zutun. Die Worte von Innos und Beliar waren meist eindeutig, es gab kein Spielraum für persönliche Interpretation oder gar die eigene Meinung. Adanos hingegen forderte, nach Dumans Kenntnisstand, nur Gleichgewicht. Gleichgewicht, was war das schon!? Duman hatte sich zu oft darüber den Kopf zerbrochen, seine Gedanken verschlugen ihn mal wieder ohne Punkt und Komma, die Ruhe vor dem Sturm, so nannten es einige Seeleute aus Kap Dun, ja... die letzten Tage waren die Ruhe vor dem Sturm , denn was sich jetzt in seinem Kopf abspielte waren keinen kleinen Gedankenböen, es waren Hurrikane die seinen Verstand zerberrsteten, und wenn es so weiter gehen würde, auch seine Vernunft.

    Doch es waren nicht nur die Stürme die dem Suchenden Sorge bereiteten, es blieb diese Stimme in seinem Kopf , der in schwarz gehüllte Puppenspieler der ihm den Weg weisen wollte. Duman konnte ihn lange und oft unterdrücken, aber manchmal drungen seine wenigen, aber deutlich und eindriglichen Wörter durch Mark und Bein.

    "Erfreue ich mich?" waren die ersten Worten die schmerzhaft seinen Körper durchdrungen. Die Antwort war Nein... Freude war für Duman seit Ewigkeiten ein Fremdwort, nein, eigentlich war es niemals in seinem Wortschatz aufgetaucht, und bis auf diesem hatte Arbeiter auch niemals das Glück eines anderen Schatzes erfahren. Aber warum stellte er diese Frage? War Freude das einzige wofür man lebte ? Eine harmonische Welt brauchte ja irgend einen Inhalt, welchen wenn es nicht die Freude war? ... würde sich der Spieler in Adanos' perfekten Harmonie auch freuen? Er müsste es, sonst wäre die Gleichung falsch. Aber nein, er würde es nicht, und was wäre es dann für eine Welt? Keine Harmonie, kein Gleichgewicht. Nein noch schlimmer, würden wir ihn, weil er sich nicht erfreut, als Böse darstellen, wären wir nicht mehr Repräsentanten des Gleichgewichts, sondern jener Gott der Böses verurteilt, das Licht welches Schatten entstehen lässt - Innos.

    Hieße das also dass man andere so akzeptieren müsste wie sie sind? Sie walten lassen egal was sie tun , um die Entfalltung ihres Geistes zu sichern, der damit ihr inneres Gleichgewicht darstellt? Sollte man ferner nicht nur andere, sondern auch sich selbst hinnehmen? Gelüstern nachgehen weil sie aufkommen und sich Launen hingeben, weil sie existieren? Wenn der Student so darüber nachdachte wäre dies ein sehr intensives Leben, und da Adanos das Leben liebt kann ein intensives Leben nur richtig sein. Sind vor der Wage drei lausige Leben nicht gleichwertig mit einem intensiven? Nicht jedes Gewicht hat die gleiche Währung, lausige Leben sind zehn Gramm, ein intensives mindestens Hundert.

    Kriegstreiber Kahn, sein Leben war Intensiv und brutal, Adanos lässt ihn walten, den Grund hatte Duman anscheinend soeben herausgefunden.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Ritter Avatar von Tano
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    Tano ist offline
    Der junge Nomade schlief halb ein während sein Schüler die Aufwärmübungen absolvierte. Die ganze Nacht hatte er in den Kneipen und Schlafzimmern Farings verbracht, was ihn sein Körper, in erster Linie sein Kopf, spüren ließ. Nur verschwommen sah er den Turbanträger sich immer wieder auf und ab drücken. Als sich der Blauäugige aus Müdigkeit mit der Hand über sein Gesicht fuhr, entdeckte er, dass um seinen Hals irgendein Kleidungsstück hing, das ihm nicht aufgefallen war und ihm auch nicht gehört hatte. Das dürfte wohl auch erklären, warum Arun ihn zu Beginn der Trainigseinheit so seltsam angesehen hatte. Ein wenig verwundert entfernte Tano Ur das längliche Stück Stoff, was sich als rosaroter Schal entpuppte, von seinem Hals und hing es über einen Ast eines nahen Baumes.
    “So Arun. Aufgewärmt haste dich ja jetzt. Das mit dem Blocken kannst du ja schon ziemlich gut, weshalb wir heute auch zum Angriff übergehen. Aber zuerst: Wo ist Stumpfi?”
    Arun schien angestrengt nachzudenken und rannte schnell los, den Baumstumpf zu holen, als ihm wohl eingefallen war, wo er ihn zurückgelassen hatte. Schwitzend und keuchend kam er eine Viertelstunde später mit dem Baumstumpf auf den Schultern wieder bei seinem Lehrmeister an, der, zur Verblüffung des Schülers, eingeschlafen war.
    Der Blauäugige wachte schlagartig auf, als ein Holzblock neben ihm in den Boden einschlug. Arun stand vor ihm und wollte ihm wohl gerade an die Schulter tippen um ihn aufzuwecken, was es jetzt jedoch nicht mehr brauchte.
    “Hmwas? Achso, ja, richtig. Hi Stumpfi. Gut gemacht Arun, ich ääh... habe meditiert, genau. Und jetzt zu Stumpfi. Er war wohl zu lange in Faring gewesen, denn er ist zu einem Orkstumpf mutiert, siehst du?” Schnell griff der Nomade nach einem Stück Kohle in seiner Tasche und malte ein böses Gesicht mit Orkhauern auf den Stumpf.
    “Ork! Böse! Los, hau unseren vermeintlichen Stumpf-Freund kurz und klein!”

  20. Beiträge anzeigen #220
    Provinzheld Avatar von Arun
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    Arun ist offline
    "Na toll, da schleppt man einen zig Pfund schweren Baumstumpf durch halb Myrtana, und dann bekommt man die Aufgabe, diesen zu zerstören", dachte Arun, welcher sein Kurzschert zog und sich vor 'Stumpfi', welcher eine etwas seltsame Fisage aufgezeichnet bekam. Es erinnerte ihn an ein viel zu rundes, menschliches Gesicht mit Hauern, welches aber einen Ork darstellen sollte. Zwar waren dem Hadschir diese Grünfelle unsymphatisch, aber deswegen war dies kein Grund, solche zu töten oder sich vorzustellen, man erschlägt einen Ork statt eines Holzklotzes. Arun dachte eher mehr an einen Assassinen, an die Männer, die seine Familie getötet hatten und beinahe ihn, vor nicht all zu langer Zeit...
    Den Griff fest in der Hand, hob er das Schwert und ließ dieses anschließend hinuntersausen auf den mehr oder weniger orkischen 'Stumpfi'. Die Klinge fand ihr Ziel, bohrte sich quer durch das Holz, jedoch nicht mehr als zwei Daumenbreit. Mit einem Ruck zog es der Hadschir anschließend wieder hinaus, konzentrierte sich auf den nächsten Hieb und schlug wieder zu. Ein wenig weiter als beim vorherigen Schlag hatte sich das Kurzschwert in den Baumstumpf gegraben.
    Und so zog sich das Ganze über die gesamte Lehreinheit, der Baumstumpf war überseht von mehr oder weniger tiefen Einkerbungen sowie einige herausgebrochene Holzstückchen, und ein völlig erschöpfter Arun stand vor seinem Lehrmeister, um sich dessen Urteil anzuhören...

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