-
Lehrling
Kap Dun
Fingus schaute zum Himmel, es war stark bewölkt und regnete. Es war ein richtig grässliches Wetter, sein Haar hing nass herunter und der Regen tropfte auf seine Kleidung. Doch dann sah er eine Hütte am Rande des Weges und als er weiter guckte auch ein Tor ähnlich dem Ardeas, nur mit dem Unterschied, dass hier kein rotes Banner im Wind wehte und vor dem Tor keine in roten Leinenhemden gekleidete Wachen, sondern Orks standen, in ihren Händen dicke Stangen mit überdimensionalen Axtblättern.
Auch Menschen erblickte er vor dem Tor, jedoch waren diese sehr unterschiedlich gekleidet, einerseits standen dort Krieger in Lederrüstungen und ausgerüstet mit Schwertern, Äxten und Armbrüsten, andererseits auch ausgehungerte, gebrechliche Männer und Frauen, die mit Lumpen behangen waren und deren Schweiß sich mit dem Regen mischte.
Fingus fragte sich ob es sich da um Kriegsgefangene oder Verbrecher handelte oder ob es gar freiwillige Arbeiter waren, die dort für einen Hungerlohn arbeiteten.
Der junge Mann schritt an ihnen vorbei, dann erkannte er, dass einer der Soldaten eine Peitsche im Gürtel stecken hatte, damit konnte Fingus die freiwillige Arbeit ausschließen.
Als er am Tor, welches ebenfalls zu einer Palisadenmauer gehörte, ankam, hielt ihn einer der Orks an. Der Ork schaute ihn aber nur von oben bis unten an und winkte ihn dann durch.
Das musste wohl heißen, dass der Ork in ihm keine Gefahr sah, na ja seine haare waren von Wind und Regen durchnässt und zerzaust und auch sein Mantel war klitschnass und dreckig vom aufgeweichten Boden der herumspritze.
Kap Dun machte einen ähnlichen Eindruck wie Ardea, es handelte sich nur um eine kleine Straße zu deren Seiten Häuser standen, eines davon schien auch kostenfreie Schlafplätze zu bieten. Als er den Weg weiter durch die Stadt ging, konnte er ein größeres Lagerhaus entdecken und einige weitere dieser Soldaten und Orks, dann führte der Weg eine Klippe hoch und rechts von Weg waren Holzgestelle die Galgen ähnlich sahen, daran prangerten angeseilte Menschen, die von der Kleidung her, denen Ardeas glichen. Als Fingus jedoch genauer hinblickte erkannte er, dass die Menschen bereits tot waren, auf einem konnte er sogar Krähen sehen, die das Fleisch von den Knochen der Leiche fraßen. So wie aussah schienen die Menschen in Rot und die Orks sowie ihre Soldaten verfeindet zu sein.
Fingus ging weiter den Klippenpfad, bis er oben angelangt war. Zu seiner rechten konnte er einige kleine Gräber entdecken, zum größten Teil aber Büsche und Sträucher, zu seiner linken aber war ein großer Turm, den Fingus für einen Leuchtturm hielt und vor diesem Turm war ein kleiner abgesteckter Bereich, der einem Kampfplatz glich. Einige Orks, größtenteils jedoch Soldaten standen darum, unterhielten sich oder fluchten über das schreckliche Wetter. Ihm schenkte niemand Beachtung, Fingus schritt auf den Klippenrand zu und schaute nach unten, die Wellen des Meeres schlugen gegen die steilen Wände des Landes. Dann wandte er sich ab und verließ das Plateau. Wenn es ein schöner Tag wäre, würde diese Stadt sicher wunderschön sein, aber jetzt wahrscheinlich nicht. Fingus beschloss noch mal im unteren Bereich zu gucken, ob es vielleicht etwas Interessantes gab.
Als er wieder unten angekommen war ging er näher an das Lagerhaus ran, er erschrak als eine raue Stimme plötzlich „Verpiss dich, Morra“ – rief. Ein großer grünhäutiger Ork stand hinter ihm, seine Axt in der einen Hand und die andere Hand zur Faust geballt. Ohne nach zudenken flüchtete Fingus vor dem drohendem Ork, der darauf hin wieder verschwand. Der Dichter nahm an, dass dieses Lagerhaus nur für Orks oder Soldaten zugänglich war und um unnötigen Streit zu verhindern, entfernte er sich immer weiter vom Lagerhaus.
Fingus ging durch eine kleine Gasse, die parallel zur Straße liegen müsste, sie schien ebenfalls Arbeitsplatz der zerlumpten Menschen zu sein, Schweinehirten tummelten sich im Schlamm und schliefen oder arbeiteten neben selbigen. Fingus fragte sich wirklich, was es mit ihnen auf sich hatte, traute sich aber nicht eine der beiden Gruppen zu fragen.
Als er am Ende der kleinen Gasse angelangt war, merkte er, dass diese zu der Straße, die durch die Stadt verlief, mündete. Die Stadt schien sogar noch kleiner als Ardea.
Allerdings war sie ein trostloser Ort und es gab nichts was er Kap Dun abgewinnen konnte. Fingus kam zu der Erkenntnis auf das Ende des Regens zu warten und die Stadt so schnell es ging zu verlassen, vielleicht würde er in Richtung dieses „Monteras“ gehen, dass ihm der Ork heute Nacht gezeigt hatte, wo genau er nun hingehen, wollte er dem Schiksal überlassen.
Geändert von Fingus (07.03.2009 um 19:12 Uhr)
-
Jarus blickte Asif an. ,,Also, hast du mein Schwert?" fragte der Nordmann. ,,JA, aber natürlich, Adanos steh mir bei ich dafür eine gut Empfehlung bekommen" gab Aisf zurück, er zog ein Schwert und überrecihte es Jarus. ,,Toll, ausgezeichnet, genau das habe ich mir vorgestellt, nun kann ich mich endlich vor unerwünschten Gäste schützen" sagte Jarus und blickte auf die toten Wölfe. ,,Ich warte am besten auf Elonhil, bleibt ihr weiterhin bei uns?" fragte er Asif. ,,ICh muss noch eine weile nachdenken" sprach Asif. Jarus zog einen Stein am Wegrand und schleifte es an seinen neuen Schwert. Nur, noch spitz schleifen, dachte er. Jarus sah noch mal diesen Ort an, die Fichten ragten in die Lüfte, der matchige Boden war verschmutzt und dreckig. Viele Büsche schmückten die Umgebung. Whärend Jarus weiter an seinen Schwert schlif sprangen funken auseinander, das erzeugte einen künstlichen Rauch. Nur die Geräusche der Vögel waren zu hören. Plötzlich trat eine Gestalt zum vorschein. Es war Elonhil. Er fragte in einem normalen Plauderton: ,,Was ist denn hier passiert?"
-
Er wollte es besser gar nicht erst wissen, denken konnte er es sich alle Male.
Lasst mal, ich kann es mir schon vorstellen. Wie ich sehe hast du dein neues Schwert, nun musst du nur noch lernen damit umzugehen. Daher fangen wir auch gleich mit dem Training an.
Heute werde ich dich angreifen und du wirst nur verteidigen, wirklich nur meine Hiebe blocken, sonst nichts. Wichtig dabei ist nicht nur, dass du meine Schläge abwehren kannst, sondern auch ein fester Stand, sonst liegst du nach einem kräftigen Hieb von mir im Matsch.
Sein Schüler gab sich Mühe, das bekam Elonhil ganz klar mit aber so ganz zufrieden konnte er noch nicht sein. Der Wächter beschloss nun aktiv in das Training einzugreifen und seinen Schüler so vielleicht in die richtige Richtung lenken zu können. Elonhil hoffte nur, dass sein Schüler auch verstanden hatte, er wollte ihn nicht ins kalte Wasser werfen aber viel musste einfach von ihm aus kommen. Er konnte seinen eigenen Körper besser einschätzen, daher wollte es der Wächter mal auf einen Versuch ankommen lassen.
Beide waren in Grundstellung, der Lehrmeister gab seinem Schüler genug Zeit um sich auf die neue Situation einzustellen, dann aber ging es los. Zu Beginn waren die Schläge noch nicht kräftig und auch nicht wirklich platziert, das würde sich aber schon sehr bald ändern.
-
Wie erwartet standen sie gegenüber. Jarus war abblock bereit doch er bezweifelte das er die ersten male meister könnte. Der Einhandmeister gab zu verstehen das Jarus sich vorbereiten sollte.Sofort schwang Elonhil sein Schwert doch Jarus hatte einen katastrophallen ersten versuch. Sein Schwert wurde aus seiner Hand geschlagen und traf fast denn Novizen. ,,'tschuldige" sagte Jarus zum Novize und eilte zu Asif. Nachdem er wieder in seiner Grundposotion war schwang Elonhil nochmals sein Schwert, doch Jarus verlor sein Gleichgewicht und fiel auf dem harten Waldboden der feucht war. Der dritte versuch verlief nicht besser als der erste, doch bei seinem sechsten versuch konnte Jarus denn Hieb Blocken. ,,Gut" gab der Einhandmeister von sich. Jarus hatte es schon einige male geschafft zu blocken. Einige male waren katastrophal und beschämend. Aber Jarus war einigermaßen zufrieden mit sich, auch von Elonhils Gesichtausdruck konnte er ablesen das er Jarus lobbte. Doch das konnte nicht viel heißen. Es lag immer noch viel Arbeit vor ihnen, es störte Jarus nicht aber er musste sich immer wieder sagen das die Arbeit pflicht war. Zum Glück habe ich Elonhil getroffen, dachte er immer wieder.
-
Der Kampf im inneren
Kayyan schlenderte die Strasse nach Trelis entlang, immer wieder zog er die sich streubende Sheyra mit einem Ruck nach vorne. Viel war nicht passiert, ausser das er in Geldern seinen Esel gegen passende Kleider und ein schartiges Schwert eingetauscht hatte. Die Sache vor Geldern hatte ihn gelehrt.
Kurz drohten seine Augen zu zufallen. Eine Stimme in seinem Geist fluesterte, sanft und zart: "Leg dich schlafen Kayyan. Du bist stark genug! Leg dich hin, lass die Welt wieder klarer werden." Energisch antworte eine andere, laut und donnernd: "Nein! Bekaempfe es! Das Schicksal deines Volkes liegt auf deinen Schultern du musst stark fuer alle sein." Ohne Hast antworte die erste Stimme selbstsicher, weiterhin sanft und beschwoerend: "Das ist zu viel Kayyan. Lass dir Zeit. Dein Volk hat lange genug gewartet...leg dich einfach schlafen." Eine dritte, schleimmige Stimme die einem das zittern in die Knochen brachte meldete sich: "Diese junge Welpe...Elindra. Wenn sie ihn entsprechen zurecht stuzt....dem jungen Koeter die Zaehne ziehst. Dann kannst du dich schlafen legen ohne dir Sorgen machen zu muessen. Wir schaffen es dann." Umso lauter und groellender meldete sich die andere Stimme wieder, es droehnte durch seinen Kopf wie ein Echo durch eine verlassene Hoehle: "Niemals! Verrate nicht alles fuer was du kaempfst. Die Junge Welpe leidet schon genug. Hoer sie wimmern!"
Ploetzlich pollterte Kayyan laut los: "Ach ich weis doch!". Als er in Sheyras erschrockenes sah, sah er sie an. Bleich wie die Knochen einer laengst verwesenen Leiche war er. Muede sah er aus, unendlich Muehe. Mit dem ersten schwachen Gesichtsausdruck seid Tagen lies er sich an einem Baustamm nieder und fluesterte mehr als er sprach, hauchte beinahe: "Ich brauche eine Pause."
Still widmete er sich wieder den Kampf im inneren.
-
Schön, dass du eine Pause brauchst. Hättest mich auch mal fragen können. Lauf erstmal zig Meilen mit zusammengebundenen Füßen, dann reden wir weiter.
Sheyra saß ein Stück entfernt, ebenfalls an einen Baum gelehnt. Und sie beobachtete ihn. Wenn sein müder Blick zu ihr wanderte, warteten die Saphire bereits mit ihrem kalten Glanz auf ihn. Keine Sekunde wichen sie ab. Auch wenn Sheyra keinen Laut von sich gab, ihre Augen flüsterten.
Ich beobachte dich. Du wirkst müde. Willst du dich nicht ausruhen? Du hast in letzter Zeit wenig geschlafen. Warum schließt du nicht für einen Moment die Augen? Du fürchtest dich doch nicht etwa?
Es war ein Studium. Eine Wissenschaft der Kontrolle. Wie lange würde er durchhalten, in seinem Zustand? Ohne jemals richtig schlafen zu können?
Ja, das zehrt an den Nerven, nicht wahr? Halt, nicht die Augen zumachen! Bin ich noch da? Ruh dich doch etwas aus ...
Inzwischen kannte sie jeden Adernverlauf auf seiner Stirn. Sie erkannte seine Augenbewegungen frühzeitig am Zucken seiner Wimpern. Und sie wartete. Wartete, bis er wieder zu ihr rüberblickte. Nur, um seinen Blick mit derselben Ruhe, derselben Kälte wie die unzähligen Male zuvor zu erwarten.
-
Kurz vor Vengard
Odinson roch es, er konnte es fühlen, jede Phaser seiner Körpers lies es sich anmerken. Er war zu Hause. Vengard lag vor ihnen. Selbst, wenn diese Sinneseingebungen nicht gewesen wäre, hätte er es gesehen, denn der Horizont leuchtete etwas über der Stadt durch die vielen Feuer und Lampen. Manchmal war er froh, die Stadt zu verlassen. Aber nach einer langen Weile war das Wiedersehen ebenso schön, wie das Abschiednehmen. Gerade nach den letzten Tagen. Er amtete tief ein. Er konnte schon das warme Feuer prasseln hören und den Duft von alten Dokumenten und Karten riechen, der immer in der Hafenkommandantur hing. Endlich wieder mit Ronsi einen Trinken ohne Angst haben zu müssen von Rebellen oder Waldläufern angemacht zu werden oder gar von Orksen.
Lange würde das zwar nicht sein, das wusste er, denn die Suche nach dem Feuerkelch würde bald losgehen. Aber das hieß auch, er würde wieder auf der See sein mit seinem Admiral. Außerdem würde es sie nach Khorinis bringen. Viele Emotionen rief diese Insel in ihm auf. Schlechte und gute in gleichem Maße, einstige Heimat, einstige Schicksalsstätte.
Ein Rascheln und Rufen riss ihn brutal aus seinen Gedanken. Das leuchten am Himmel war näher gekommen, ein paar Konturen konnte man schon erahnen, kannte man die Silhouette der Stadt. Sofort griff der Gardist zu seinem Schwert. Auch die anderen machten sie kampfbereit. Für alle Fälle. Odinsons Herz schlug schneller. Doch dann die Erleichterung. Es war nur Andreas. Alle atmeten durch und steckten ihre Waffen wieder weg. Es konnte weiter gehen.
-
Durch den Wald
Kayyan rieb sich die Schlaefen. In seinem Kopf wurde es immer wirrer, als war als ob ein tiefer Nebel sich ueber seine Gedanken legte, welche ohnehin schon ein unerkundeter Wald waren. Er durfte keine Zeit verlieren, Trelis muessten sie ohne Zwischenfaelle erreichen. Danach waere alles gut. Harsch zog er Elindra an ihrem Halsband auf die Beine. Er war erschrocken ueber seine eigene grobschlaechtigkeit und unachtsamkeit. Selber erschrocken murmelte er: "Tschuldigung junge Welpe. Komm wir muessen weiter."
Sich mit all seiner Kraft auf Sheyra konzentrerieren gingen sie weiter los in Richtung Trelis. Es durfte nicht jetzt noch scheitern. Er war der Rettung seines Volkes so nah gekommen. Beim grossen Geist, so nah!
-
Kurz vor Vengard
Lang hatte der Glatzkopf seinen Blick auf die Hauptstadt der Königstreuen gehalten. Die Wolken über ihr fingen das warme Licht der unzähligen Fackeln auf. Unbedingt wollte Rethus sofort dorthin zurück, doch die Ausbildung von Morn hatte nun einmal Vorrang und das konnte man am besten nur außerhalb der Stadt machen.
Nun wendete der Knappe seinen Blick von den Lichtern der Stadt ab und ging zurück an das Lagerfeuer, an dem bereits schon sein Schüler Morn an einer Keule Fleisch knapperte.
„Du hast dich heute wacker geschlagen“, meinte der Lehrer. „Aber dennoch muss noch einiges bei dir bearbeitet werden. Wir werden versuchen demnächst ein Banditenlager zu finden.“
„Banditen?“ kam es von Morn etwas skeptisch.
„Keine Sorge, ich werde direkt ein ganz winziges Lager suchen und darauf achten, dass sie gegen dich nicht die geringste Chance haben.“
Am heutigen Tage hatten sie den ganzen Morgen damit verbracht, in Richtung Vengard weiter zu rennen. Am Nachmittag nahmen sie eine kleine Pause ein, in der sie etwas Kampfunterricht betrieben. Kurz darauf zogen sie weiter und hielten schließlich genau dort, wo sie sich jetzt nun auch befanden.
Sollten sie am nächsten Tage keinen Banditen begegnen, brächen sie nach Vengard auf. Denn den Glatzkopf zog es doch schnell wieder dorthin zurück, obwohl sie normalerweise zurück in die Weiten Myrtanas müssten.
-
Lehrling
Verlassen von Kap Dun
Langsam erhob sich Fingus aus dem Bett, zog sich seine Weste und den Mantel über, und zog sich seine Schuhe an, dann tapste er leise durch den Schlafsaal bis er beim Eingang angelangt war, vorsichtig stieg er die noch feuchten Treppen hinunter.
Es nieselte immer noch leicht, aber diese Stadt war ihm zu langweilig, er konnte eh nicht schlafen und er wollte weiter durch das Land kommen, dass wie er hier erfahren hatte Myrtana hieß.
Er stapfte durch den Schlamm der auf der Straße lag, seine Schuhe waren nicht sehr hoch, daher spritze ein wenig Schlamm auf seine Hose, ärgerlich aber nicht veränderbar.
Wie am Tage wurde eines der Häuser, ein etwas prachtvolleres, von zwei Orks bewacht und auch am Tor brannten Lichter. Fingus lief die Straße entlang, am Tor angekommen sahen die Orkwachen nur nach, wer die Stadt verließ, ansonsten blieb er unbeachtet.
Einige Meter weit konnte er noch schauen, da ein sehr kleines Licht in der Hütte am Wegesrand brannte.
Fingus schritt durch den Matsch, und versuchte so gut es ging, größere Pfützen zu umgehen, auch wenn er sie erst im letzten Moment sah, vielleicht hätte er sich doch eine Fackel besorgen sollen, da er aber nun einmal aus der Stadt raus war, hatte er auch keine Lust mehr zurück zu kehren. Er hoffte auf das Schicksal, dass ihn behütet zu seinem Ziel bringen würde.
Das erinnerte ihn an eine Geschichte, die er in einem seiner Bücher gelesen hatte, jedoch konnte er sich nicht mehr an deren genauen Ablauf erinnern.
Der Mond schien hell genug um den Weg zu sehen, ab und zu blickte Fingus hinter sich, dort in einer hohen Lage befand sich die leuchtende Halbkugel, die ihm genügend Licht zum gerade ausblicken spendete.
Fingus war froh, dass es nur nass war und nicht mehr regnete, wahrscheinlich hätte er sich sonst irgendwelche Krankheiten weggeholt, vielleicht hätte er auch einfach geplanter losgehen müssen, aber was zu s ist, ist zu spät, und so hatte der junge Mann keine andere Wahl, als den Weg entlang zu gehen, bis er einen Unterschlupf gefunden hatte.
Die Nacht war ruhig, nur das ziepen der Grillen war zu hören, Fingus genoss die Stille, fürchtete sie aber zugleich, denn wenn etwas wäre, wäre er nicht nur unvorbereitet, sondern auch nicht in der Lage etwas anderes zu tun, als die Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen, als ob der Schöpfer persönlich hinter ihm her rannte, nichts also was ihn half zu entspannen. Wenn er so an die Gefahren dachte, bekam er ein seltsames Gefühl im Bauch, langsam beschleunigte Fingus seine Schritte, versuchte aber gleichzeitig leiser zu gehen.
Es war eine ängstigende Nacht.
-
Ein lautes Krachen durchdrang den seelenruhigen Wald. Holzsplitter flogen durch die Gegend und zwischen ihnen ein Mensch, begleitet von einem wütenden Schrei, in der Hand ein gewundenes, blutbeschmiertes Schwert, dass er fest in Händen hielt. Was dieses äußerst seltsame und unnatürliche Spektakel ausgelöst hatte? Nunja, der hinterher kommende, verdammt große Säbelzahn erklärte wohl alles. Einige Tage nun schon hatte sich Ryu mit diesem, für einen Schattenläufer sogar sehr großem Biest herumgeschlagen. Immer wieder hatten sich beide aus den Augen verloren, meißtens am Tage. Und gerade als der Schwertmeister dachte, das Biest hätte aufgegeben, kam es irgendwoher aus dem dichten Unterholz gesprungen und riss alles, was ihm im Weg war über den Haufen. Umgefallene Baumstämme und Steine mit eingeschlossen.
Und nun standen sie sich wieder gegenüber: Der Träger des Behemoths und der riesige Säbelzahn mit dem verbrannten Gesicht und den roten Augen. Schnaufend starrten sich die beiden Jäger an. Der junge Hayabusa wusste, dass er bald am Ende war, was seine Ausdauer anging. Er war zwar überaus konditioniert, aber irgendwann war auch für einen meisterhaften Krieger wie ihn eine Grenze erreicht. Nach Luft ringend, die Klinge in Kampfposition wartete er. Jede Sekunde schien wie eine Ewigkeit. Der vorbeiziehende Wind und das schwache Mondlicht quälten seine Sinne. Sein Herz pumpte das warme Blut schnell und stark durch seinen Körper. War es die starke Belastung, die sein Körper durchmachte? Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Was auch immer es war - trotz der Schmerzen in seinem Körper fühlte es sich durchaus... Gut an. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, umso stärker das Gefühl wurde. Trotz der Dunkelheit konnte Ryu langsam immer mehr sehen und auch sein Atem wurde wieder ruhiger. Seltsam. Die Schmerzen in seinem Körper wichen und er meinte fast, im Rascheln der Bäume eine Stimme hören zu können. Der Wind, der noch immer sanft über die Sträucher, Blumen und auch das Gesicht des Templers wehte, fühlte sich nun nicht mehr rau und kalt an, sondern eher angenehm. Wie die warme Berührung einer Frau in der Nacht. Und dennoch... Dennoch wusste Ryu, dass der Behemoth versuchte, die Überhand zu nehmen, aber... Er schaffte es nicht.
In den letzten Wochen hatte der Hayabusa einfach zuviel gelernt über den Wesen der Natur. Ihre Essenz, was sie ausmachte. Man wurde akzeptiert, wenn man sie akzeptierte. Und umso mehr sich Ryu dieser Art und Weise anpasste, umso mehr konnte er den Parasiten, der die ganze Zeit versucht hatte, ihn zu kontrollieren selbst unter Kontrolle bringen. Seine Stimme hallte zwar noch immer in seinem Kopf, doch bereitete sie ihm nicht mehr halb soviele "Probleme" wie am Anfang. Und nun war es wieder so weit: Der Templer und Schwertmeister war wohl bald am Ende und diese Chance versuchte der Parasit zu nutzen. Aber es klappte nicht. Der müde Krieger hatte akzeptiert, dass die Jagd mit der Raubkatze etwas völlig natürliches war. Das Gesetz der Natur würde entscheiden, wer weiter leben würde - das sah er jetzt ein. Und auch der Säbelzahn schien diese Erkenntniss in Ryu zu realisieren. Das Knurren verstummte. Die Jäger begannen sich zu umkreisen. Der Wind verstummte sein Spiel in den Blättern und schon bald wurde es im Wald totenstill. Als ob die Natur selbst dieses Duell beobachtete und richten würde.
Weitere Sekunden vergingen. Bestie wie auch Mensch wirkten angespannt und doch völlig ruhig. Ryu spürte noch immer, wie die Kraft seines Peinigers sich in ihm breit machte und ihn stärkte. Er hatte die Hand darüber - ein phantastisches Gefühl! Und dann war es so weit... Ein leises Rascheln, ein knackender Ast und so gab die Natur den Duellplatz frei.
Wild und wütend sprang das Raubtier auf den jungen Hayabusa zu, mit ausgeholter Pranke und einem lauten Brüllen. Der Mensch hindessen rollte sich gekonnt nach links zur Seite aus und bekam nur ein fliegendes Stück Holz ab. Die Pranke der Bestie hatte eine heftige Kerbe in einen der Bäume geschlagen und nun suchte sie weiter nach ihrem eigentlichen Ziel.
Eine Chance tat sich hiermit auf, die Ryu versuchte zu nutzen, in dem er sein Schwert in Richtung der Schulter des Säbelzahns schnellen ließ. Doch die Bestie hatte ihre Klaue mit einem mächtigen Hieb in Richtung des jungen Templers fahren lassen und zwang ihn somit zum Ausweichen. Ein weiterer Prankenhieb folgte von rechts, dem er nur mit einem knappen Rückwärtssalto entgehen konnte. Kaum wieder auf den Füßen aufgekommen, begann er mit vollem Tempo los zu sprinten, machte einen kleinen Sprung und ließ sich nach hinten fallen. So, dass er direkt unter der Bestie hindurch rutschen konnte. So schnell er konnte, sprang der Schwertmeister wieder auf die Beine und rammte sein Schwert unter seinem Arm hindurch in das rechte Bein des Tieres. Blut floss und ein lauter Schrei seitens der Raubkatze ertönte. Einen Moment später spürte Ryu, wie ihn die Wucht der Pranke an ein paar Bäumen vorbei beförderte. Ein wenig benommen und wackelig richtete er sich dann auf und sah, wie auch schon der tobende Waldbewohner auf ihn zurannte, laut brüllend und scheinbar äußerst wütend.
Eher aus Reflex, als geplant, hob er seine Klinge in die Höhe und begann zu schreien. Wild. Wütend. Blutgierig... Lauthals rannte er auf das Monster zu und richtete die Spitze genau in die Richtung des verbrannten Gesichtes. Und plötzlich schien alles in Zeitlupe zu laufen. Jeder Atemzug kam Ryu vor wie die Dauer seiner bisherigen Lebensgeschichte. Er konnte genau spüren, wie der Säbelzahn plötzlich zum Sprung ansetzte und dabei nur knapp der Klinge entgehen und dennoch eine recht lange Schnittwunde am Magen einkassierte. Es regnete ein wenig Blut über dem Hayabusa herab, der nicht ganz verstanden hatte, warum das Biest plötzlich gesprungen war, hätte es doch einfach einen Stoß vollführen müssen, um Ryu durch den Wald zu befördern.
Plötzlich hallte eine schwache Stimme im Kopf des Schwertmeisters auf. "Er akzeptiert, wer du bist. Wer du sein wirst. Ein würdiger Gegner..."
Ryu schaute kurz auf, drehte sich um und spurtete erneut auf die übergroße Raubkatze zu. Es war an der Zeit, der Bestie zu zeigen, was es hieß zu verlieren. Ihm war klar geworden, was die Stimme des Behemoths gemeint hatte. Klar geworden... Ja. Aber verstehen - das würde er erst bald.
Es dauerte keine Minute, bis der wütende Hayabusa mit erhobener Klinge bei dem sich umdrehenden Säbelzahn war, der erneut seine Pranken nach ihm schlagen ließ. Hieb um Hieb wich der letzte Templer Sildens aus. Sprang, rollte sich zur Seite und duckte sich unter den Hieben hinweg. Schließlich ließ er sich gerade so auf den Rücken fallen, woraufhin das Biest sogleich die Pranke von oben herabschnellen ließ. Womit es allerdings nicht gerechnet hatte, war wohl, dass Ryu seine Klinge mit voller Wucht entgegen gehalten hatte. Erneut floss Blut, diesmal auf den Templer herab und die Pranke zuckte zurück, durchbohrt von Yamato. Nun war der junge Hayabusa unbewaffnet und der Säbelzahn somit wieder ein wenig Abstand zu der Bestie, die noch immer schrie und das Schwert in sich stecken hatte.
-Und jetzt? Keine spitzen, scharfen oder kantigen Gegenstände weit und breit...- dachte der waffenlose Waffenschmied und ließ seine Blicke kreisen. Erst, als das Raubtier erneut, trotz der Klinge in dessen linker Pranke auf Ryu zustürmte, musste er schnell handeln und sprang zur Seite. Ein lautes Krachen ertönte. Und dann... Stille. Schnaubend und schwitzend richtete sich der nach Erlösung Suchende auf und wandte sich in die Richtung, in die der Säbelzahn gerannt war. Vorsichtig pirschte er sich vorran, hin zu der Bestie gegen die er so lange so erbittert gerungen hatte. Und dort lag sie: Schwer atmend und ruhig auf dem Boden. Vor ihr eine gigantische Felswand. Vorsichtig schritt er auf das Biest zu, blickte es an und sah nach, warum es sich nicht mehr rührte. Und da sah er es:
Das Schwert, das in der Pranke des Tigers steckte, hatte sich wohl irgendwie beim Zusammenstoß mit der Felswand in die Seite des Tieres gebohrt und eine klaffende Wunde hinterlassen. Vermutlich hatte es die Pranke wieder bewegt und somit mit dem Schwert, als es sich den Weg aus dem Körper bahnte seine Seite völlig aufgeschlitzt. Vorsichtig fuhr der Hayabusa entlang der blutigen Wunde und der Klinge. Die Bestie hatte nicht mehr lange. Sie litt vermutlich unscheinbar starke Schmerzen. Ein leiser Seufzer entfuhr dem Krieger, ehe er seine Hand an den Griff seines treuen Schwertes legte und es mit einem kräftigen Ruck aus dem todgeweihtem Tier heraus zog. Ein kurzer Aufschrei durchdrang erneut die sonst so stille Nacht.
Das Tier blickte Ryu schnaubend an. Die roten Augen leuchteten nur noch schwach und im Mondlicht waren tiefblaue Pupillen zu erkennen, die aus den Augenhöhlen herausstachen, trotz des rötlichen Leuchtens. "Es ist gleich vorbei... Du hattest kein leichtes Leben, nicht wahr? Narben erzählen viel..." flüsterte der Hayabusa dem Säbelzahn langsam zu und blickte ihn ein wenig mitfühlend an. "Trotzdem darfst du wissen: Die Natur wird sich deiner annehmen. Du hast in Ehre gekämpft und das getan, was du für richtig hieltest. Selbst wenn die Menschen dich wie eine Bestie abtun. Ich sehe dich als einen Krieger der Natur, wie ich es bin. Es war mir eine Ehre..." Er erhob sich langsam, stellte sich vor das gesenkte Haupt des Tieres und hob die Klinge mit nach unten gerichteter Spitze darüber. Noch einmal erklang die Stimme des bedauernden Kriegers, diesmal nicht im Flüsterton. "...Freund!"
Und dann... Stille. Man konnte lediglich das Aufflattern von ein paar Vögeln hören, von denen man hätte meinen können, sie verlassen diesen Ort des Ruhens. Und nun würde er schlafen. Der Säbelzahn für immer. Ryu hingegen nur fürs Erste. Der Behemoth rief ihn - Und er würde folgen. Heute hatte er bewiesen, dass er tatsächlich des Behemoths bemächtigt war, ohne über sich selbst die Kontrolle zu verlieren. Aber würde es reichen, um diesen elenden Parasiten ein für allemal zu versiegeln? Das würde er wohl erst herausfinden, wenn er diesen legendären Geist der Natur in einem Kampf Angesicht zu Angesicht besiegt hätte. Morgen würde er wohl die Felswand erklimmen. Er war sich sicher: Dort oben würde seine Reise ein Ende finden. Ob positiv oder nicht... Man würde sehen...
Geändert von Ryu Hayabusa (08.03.2009 um 01:25 Uhr)
-
Zuerst ein Stolpern, dann war sie auf den Knien, im nächsten Moment mit dem Gesicht im Dreck. Sheyra schloss die Augen. Keinen Schritt weiter. Nicht in diese Richtung, nicht mit diesen Füßen.
Nicht mit diesen Schmerzen. Verfluchte Krämpfe.
Sie versuchte die Arme zu bewegen, sie irgendwie zu entlasten. Die Fesseln saßen zu fest.
Bis hier hin und nicht weiter. Sollte er sie doch liegenlassen. Wen interessierte es schon. Verfluchte Schmerzen. Wir sehen uns in der Hölle wieder. Zusammen mit den anderen Bastarden.
-
Kap Dun und Küste
Duman hatte am Vortag das Lagerhaus von Urkrass repariert, es war keine harte Arbeit gewesen aber für Heute wollte sich der selbsternannte Baumeister von Kap Dun etwas Ruhe gönnen. Die Idee verschwand genauso schnell wie er sie in seinem leicht euphorischen Tagtraum hatte, er hatte keine Wahl ob er arbeitet oder nicht und so schrie Bufford ihn an:
Was liegst du hier so faul rum? Die Söldner haben eine Höhle an der Küste von Goblins gesäubert! Es sind die Goblins die uns schon seit Wochen Holzbretter gestohlen haben, ich frag mich wie die kleinen Biester die wegschaffen konnten! Naja... aufjedenfall wirst du unten gebraucht, meld dich mal bei Cyrus er sagt dir alles weitere!
Ohne eine Reaktion abzuwarten verschwand der Söldnerboss wieder und auch wenn Duman einfach nur liegen bleiben wollte wusste er, dass es in seinem Interesse war den Worten des großen Mannes folge zu leisten.
Cyrus wartete bereits am Ausgang des Dorfes, Duman hätte ihn fast übersehen wenn Cyrus ihm nicht zugerufen hätte:
"Beeil dich! Die anderen Arbeiter sind bereits an der Küste, wir brauchen jede Hand da unten!"
"Natürlich..."
"Werd bloß nicht frech Kleiner, sonst hau ich dir volles Pfund aufs Maul!"
"Verstehe."
In der Höhle angekommen warteten bereits fünf andere Arbeiter auf Duman, der anscheinend helfen sollte ein sehr großes und sperriges Holzpaket wieder nach Kap Dun zu schaffen. Mit Dumans Hilfe und großer Mühe schafften sie es das sperrige Gut zu heben und langsam aber sicher verließen sie die Höhle.
"Da ist wieder eins von diesen Mistviechern!" hörte Duman einer der Söldner fluchen die sie auf dem Weg zurück nach Kap Dun bewachten: Eine handvoll Scavanger näherten sich der Eskorte. Blind und ohne zu erkennen welch tötliche Gefahr von den Söldnern für die Vögel ausging griffen sie an. Es waren nur wenige Schläge nötig um die Raubtiere niederzustrecken, und nachdem alle Biester getötet wurden, die Krallen abgeschnitten und das Fleisch entnommen war setzte das Holz seinen Weg fohrt.
Die Arbeit dauerte knapp zwei Stunden, neben dem Holz waren die Arbeiter auch noch angewiesen worden die Höhle zu säubern. Nachdem alles aufgeräumt war hatte sie sogar etwas gemütliches an sich und Duman war schon fast traurig als alles erledigt war. Müde setzte er sich ans Lagerfeuer. Eine Shisa, ein Stück Fleisch: Der Tag endete wieder so wie Duman es liebte, auch wenn er sich nichts mehr wünschte als dieses Dreckloch zu verlassen.
-
,,Du musst besser stehen wenn dich vin hinten jemand schubst liegstdu schnell auf denn Boden" erklärte Elonhil kühl. ,,Aber wie soll ich merken das jemand mir von hinten nähert?" fragte Jarus verwirrt. Das werde ich an einen gewissen Punkt beibringen, wir machen jetzt nun weiter" sagte Elonhil. Er erhob sich und zog seinen Schwert: ,,Komm schon" gab er von sich. Auch Jarus erhob sich. ,,Schlag zu" rief er. Dies tat auch Elonhil. Jarus versuchte su gut wie möglich zu blocken. Verwirrt blickte Jarus Elonhils Schwert an. Sein Schwert hatte Jarus verfehlt. ,,Gut gemacht, Schüler" sagte er. Beide gingen in die Grundposition: ,, Vorallem musst du immer der Natur lauschen, nutze die Natur, sie kann dir mehr verraten als dir lieb ist" sprach der Einhandmeister. Noch ein schlag. Diesmal tarf Elonhil Jarus an seinen Oberarm. ,,'tschuldige, bis´t du verletzt?" fragte er leicht besorgt. ,,Es geht schon, is nur ne kleine Schnittwunde, machen wir weiter" antwortete Jarus. Beide gingen in die Ausgangsposition, ELonhil schlug wieder zu, doch nun etwas leichter. Jarus schaffte es wieder zu blocken. Wieder gingen sie in die AUsgangsposition, doch Elonhil schlug Jarus' aus seiner Hand und flog ein paar Meter weit weg. JArus nahm sein Rostiges Schwert vom Boden auf. Er wischte den Schlamm von seiner Klinge ab und blickte sein neues Schwert an dass auf dem Baumstam hinter ihnen im abnehmendem Mond schimmerte. ,,Könnten wir mal nach Silden reisen? Ich hatte vor mein Schwert zu veredeln" sagte Jarus und wartete auf Elonhils Antwort
Geändert von Jarus (08.03.2009 um 20:12 Uhr)
-
In der Nähe von Vengard; kleines Banditenlager
Schnell rannten sie durch das Unterholz. Zu beiden Seiten gab es noch immer keinen Hinweis auf Banditen. Verdammt, in diesem Gebiet wimmelte es sonst doch nur so von denen.
Am heutigen Morgen hatten sie sich einmal mehr nur mit der Ausbildung im Schwertkampf auseinandergesetzt. Kraftübungen schoben sie dazwischen ein, aber das Rennen hatte sich der Lehrmeister für diesen Augenblick aufgehoben. Morn spurtete direkt neben dem Knappen, verlor ihn aber auch einige Male wieder. Seine Ausdauer nahm stetig zu. Das alles schaffte nur das tagelange Training, das sich wie in diesem Augenblick auszahlte.
Gegen Abend bezogen sie ihr Lager etwas südöstlich von Vengard. Dort hinter den vielen Felsen lagerten eigentlich immer recht viele Banditen.
Doch noch immer gab es kein Anzeichen darauf, dass sich doch welche hier befanden. Über Stock und Stein sprinteten sie. Der Glatzkopf pirschte einen schräg gestellten Felsen hinauf, von wo er plötzlich ein Licht aufglimmen sah. Und dieses schien direkt zwischen zwei engen Brocken. Ha, also gab es doch Banditen. Sie zögerten nicht lange und schlichen so leise und schnell sie konnten hinüber zu den Felsen.
Glückstreffer, dort saßen nur vier magere Banditen, die nur mit verrosteten Schwertern bewaffnet waren und auf ihre Mahlzeit warteten.
„Sehr schön, dann zeig mir mal, was du drauf hast“, grinste der Glatzkopf. „Ich werde so viele wie möglich ablenken. Du nimmst dir dann den Rest vor. Und denke dran: Mach wenigstens eine…hm…nein, zwei Kombinationen, die dir gut gelingen, bei denen du auch deinen Körper einsetzt. Und noch etwas: Töte deinen Gegner. Die Banditen sind nicht zum Spaßen aufgelegt.“
Morn nickte. Dann schoss Rethus aus seinem Versteck hervor und genau drei der vier Banditen rannten ihm nach. Also blieb genau einer für Morn zurück.
-
Kleines Banditenlager, nahe Vengard
Sein Lehrmeister stürmte los und schaffte es auch, die Aufmerksamkeit von Drei der Banditen auf sich zu lenken. Der letzte Bandit kniete noch etwas unsicher am Lagerfeuer, er war über einen Stein gestolpert und konnte so den angreifenden Rethus nicht verfolgen. Langsam rappelte er sich auf und zog sein altes Schwert um den Angreifer zu erledigen. Gerade, als dieser los laufen wollte pfiff Morn kurz durch die Zähne, der Bandit schaute in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
,,He Du!", rief er und lief auch schon auf sein Gegenüber zu. Morn machte sich bereit um den Banditen zu empfangen. Das hieß, er zog sein Kurzschwert und ging in Grundstellung.
Der Bandit erreichte den Rekruten und fing auch sofort damit an, mit seinem Schwert auf ihn einzuschlagen. Morn parierte die Schläge des Banditen und versuchte nach kurzer Zeit aus seiner Defensive herauszubrechen um seinen Gegner zu attackieren.
Dies gelang ihm nun auch und er liess seine Schläge auf den Gegner niederfahren. So hart und gezielt wie er es nur hätte schaffen können. Schnell versuchte Morn einige Kombinationen einzubauen, die seinen Gegner hoffentlich zu Fall bringen würden. Er liess einen gezielten Hieb von oben herab auf sein Gegenüber niederfahren, welcher leicht pariert wurde. Sein Schwert glitt an der Klinge des Banditen entlang und knallte auf die Parierstange. Morn zog sein Schwert zurück, dreht sich und liess einen weiteren Schlag auf seinen Kontrahenten prallen. Morn erwischte ihn an seinem freien Arm. Es handelte sich dabei, allerdings nur um eine kleine Schnittverletzung, die der Bandit in seiner rage garnicht wirklich bemerkte, er zuckte nur kurz mit dem Arm und liess seinen Blick ebenfalls dorthin wandern. Diesen Augenblick der Unachtsamkeit seines Gegners, nutzte Morn und trat ihm mit voller Wucht vor sein rechtes Schienbein, was den Banditen wanken liess und Morn schlug zu. Er liess sein Kurzschwert auf den Schwertarm des Überforderten fallen und die Klinge schnitt ihm tief ins Fleisch hinein. Er liess sein altes Schwert los und fiel auf seine Knie herunter.
So ähnlich saßen auch die Kranken in Okara, kurz vor ihrem Tod..., ging es ihm durch den Kopf, Aber Rethus hatte gesagt, ich solle die Banditen töten...
,,RAHHHHH!!", machte einer der anderen Banditen, als dieser Morn sah. Er liess von Rethus ab und versuchte seinem verwundeten Kameraden zur Hilfe zu eilen. Morn versuchte sich zu entscheiden, er sah zum einen den auf sich zulaufenden Banditen und zum anderen den schon verwundeten und erstmal nicht mehr kampffähigen Banditen vor seinen Füßen. Noch ehe Morn eine Entscheidung hätte fallen können, erreichte ihn der zweite Bandit und versuchte sofort kurzen Prozeß mit Morn zumachen, in dem er ihn mit mehreren schnellen, aber ungezielten Schlagen bombardierte.
Morn parierte einen nach dem anderen und wich einigen sogar mit leichtigkeit aus. Der Bandit schien vollkommen überwältigt zu sein, von seiner Wut, die er empfand, als er Morn vor dem Verletzten hatte stehen sehen. Als nächstes wollte Morn den Spieß umdrehen und sich aus der defensiven Lage in die Offensive versetzen. Also fing er an, kurz nach der Parade einer Attacke selbst zu attackieren. Er schlug stark auf seinen neuen Gegner ein und versuchte ihn schnellstmöglich zu überwältigen, da fiel ihm die Kombination mit der Drehung ein, die ihm sein Lehrmeister ganz zu anfang gezeigt hatte. Morn hatte diese ebenfalls trainiert, allerdings etwas abgeändert, so dass er sie schneller wieder auf die Reihe bekäme.
Er fing an seinen Gegner mit einer schnellen links-rechts Kombination zu attackieren, setzte eine Drehung ein und schlug erneut zu. Noch mit dem Schwung der Drehung, liess er seine freie Hand hart an die Schläfe seines Gegenübers schnellen, was ihn taumeln und herumdrehen liess. Diese Chance nutzte er und stach zu. Sein Schwert trieb leicht in den Rücken, unterhalb der Rippen, hinein und Morn zog die, nun blutüberströmte, Klinge schnell wieder heraus. Mit einem letzten tritt in die Kniekehle des Banditen fällte er ihn und ein leichtes röcheln zeugte von seinem Tod.
Stark erschöpft und mit Schweiß überströmter Kleidung setzte Morn sich auf den Boden und blickte auf, als sein Lehrmeister zu ihm herüber eilte.
-
Banditenlager
Ein zweiter rannte in dem Moment zurück zu Morn, als er bemerkte, dass der Schüler einen Banditen zum Fall gebracht hatte. Eine Kombination mit aktivem Körpereinsatz war bereits gefallen. Und auch der zweite Gegner Morns fiel durch eine solche Kombination.
Dies konnte sich der Glatzkopf anschauen, während er vor den anderen Banditen davon rannte. Doch in dem Moment als der zweite Feind Morns niedergestreckt war, zog Rethus sein Langschwert und machte eine Drehung, die den ersten Halunken schwer an der Seite traf. Daraufhin trat er den ersten mit seinem linken Bein weg. Der zweite schlug von oben nach unten auf den Schwertmeister ein, der jedoch mit einer Parade den ersten Hieb schon abfing und so stark er konnte in den Bauch des Banditen trat. Dieser krümmte sich auf dem Boden und schrie.
Sofort kam der nächste Angriff von dem anderen Halunken. Blitzschnell wehrte der Knappe diesen Angriff auf selbige Weise ab. Danach trat er diesem in den Gefahrenbereich zwischen den Beinen, sodass der Bandit auf die Knie stürzte, und Rethus fest in die linke Halsschlagader schlug. Das bedeutete den sofortigen Tot. Der andere benötigte nur einen Todesstoß, da dieser auf dem Boden lag.
Morn sah etwas perplex über die Angriffe des Schwertmeisters aus.
„Du hast gerade zwei Konter von mir gesehen“, sprach der Glatzkopf und steckte seine Waffe zurück. „Und das ist unser nächstes Thema.“
Damit brachen sie nach Vengard auf…
-
Kap Dun
Corg schrieb gerade die letzten Worte in sein Tagebuch, schlug es zufrieden zu und erfreute sich einen kurzen Augenblick über die richtigen Worte, die er zu seiner Verwunderung so leicht gefunden hatte, als Bufford ihn unsanft wieder in die Realität zurück holte:
"Zurück an die Arbeit Bursche!"
"Wie kann ich dir helfen?"
"Die Palisade um Kap Dun lässt immer mehr zu wünschen übrig, besonders hinten bei den Schweinen ist sie besonderns beschädigt, wir brauchen jemanden der sich darum kümmert, Holz gibt es genug!"
"Wer darf mir helfen?"
"Die zwei Sklaven vorm Dorf arbeiten eh nur auf Vorrat, die kannst du dir für heute schnappen, aber lass sie hart arbeiten, nicht dass sie noch verweichlichen!"
"Alles klar"
"Gut, dann beeil dich!"
Der Berufene verstaute verschlafen sein Tagebuch und machte sich zu den Sklaven auf, er war froh selbst noch auf freiem Fuß zu sein, auch wenn er keine Wahl hatte was er tun wollte wurde er dennoch besser behandelt als das dreckige Sklavenpack. Die beiden abgemargerten Gestallten folgten ohne murren, doch Duman wurde aufgehalten:
"Hey, Morra! Was willst du mit den Sklaven, die haben zutun!"
"Bufford schickt mich, ich soll die Palisade auf vorderman bringen"
"Mh, ich will für dich hoffen dass du nicht lügst, Morra."
Der stinkende Bastard von Ork wandte sich von Duman ab und so konnte der selbsternannte Baumeister passieren.
Die Palisade war wirklich in einem schlimmen Zustand. Die Schweine beschädigten das Holz dermaßen massiv dass einzige Stellen komplett erneuert werden mussten. Dafür hatte Duman kein Holz, er hatte Bretter um Kleinigkeiten auszubessern, aber keine Stämme um einen neuen Wall zu errichten, vorallem nicht mit zwei lächerlichen Sklaven bei denen Duman sich wunderten dass sie ihr Körpergewicht noch tragen konnten.
"Fangt schon mal an die Bretter zurecht zu sägen und am Boden die beschädigten Pfähle zu verschlagen." wies Duman die Männer streng an. Diese Palisaden würden keinen Rebell mehr aufhalten, aber es würde sowieso kein Rebell versuchen hier hinten ins Dorf zu maschieren. Wichtig war jetzt nur dass die Pfähle vor den Schweinen geschützt waren und dazu sollten die Bretter reichen.
-
Ein wunderschöner Tag schien es zu werden, zumindest wenn es so bleiben würde wie am Morgen. Die Sonne schien und der Frühling rückte nun immer näher, mit großen Schritten kam er, um die Natur aus dem Winterschlaf zu reißen.
Die letzte Nacht hatte sie in einer kleinen Höhle verbracht, wo bei das ja immer relativ war. Platz genug für sie und ihren Falken war gewesen, wobei sie auch nur einen kleinen Teil der Höhle überhaupt erkundet hatte. Vielleicht würde sie das noch nachholen, diesmal war ihr nur wichtig gewesen, sich keine Sorgen um wilde Tiere machen zu müssen, die vielleicht noch in der Höhle hausen würden. Diese wären sicher aufmerksam auf sie geworden, das hoffte sie zumindest, so im Nachhinein.
Wie dem auch sei, war Selara gleich am Morgen weiter gezogen, sonderlich gut geschlafen hatte sie nicht aber das kannte sie schon, des Öfteren war das so, wenn sie unterwegs war.
In der Ferne konnte die hohe Magierin Rauch sehen, noch wusste sie nicht genau was sie davon halten sollte. Radhil aber erhob sich plötzlich in die Lüfte und flog genau in die Richtung, in der sie den Rauch sah.
Schultern zuckend lief Selara hinterher, es dauerte gar nicht lange, da sah sie auf einer kleinen Lichtung, mitten im Wald eine Hütte. Sehr groß war sie nicht, bot aber sicher genügend Platz für ein oder auch zwei Personen. Von außen war sie über und über mit Pflanzen überwuchert, vorrangig war da wohl der Efeu. Sie blieb erst einmal am Rande der Lichtung stehen, der Falke hatte sich auf dem dach niedergelassen, die hohe Magierin aber war sich nicht sicher ob sie sich nähern sollte.
-
Eigentlich wollte die hohe Magierin gerade weiter gehen als es plötzlich einen lauten Knall gab und sie hatte sogar das Gefühl, dass die Erde für einen Augenblick gebebt hatte. Radhil war so aufgeregt, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
Aus der Hütte kamen laute Flüche, die waren deutlich zu hören und jetzt entschied sie doch mal nach dem Rechten zu schauen.
Nachdem sie sich schließlich der Hütte genähert und an die Türe geklopft hatte, kam auch eine Reaktion, allerdings nicht die, mit der sie gerechnet hatte.
Verschwinde, ich kaufe nichts und gespendet habe ich schon!
Jetzt reichte es ihr, auch wenn das nicht die Art von Selara war öffnete sie nun die Türe einfach.
Was sie da zu sehen bekam hatte ihr fast die Sprache verschlagen. Eine Unordnung, als hätten zwei Schattenläufer in der Hütte gewütet und einen alten Mann, der eigentlich ganz klar bei Verstand zu sein schien, der sich den linken Arm hob.
Ich verkaufe nichts und spenden sammele ich auch nicht. Dachte nur, dass vielleicht jemand Hilfe gebrauchen könnte und wie ich das sehe ging ich da Recht in der Annahme.
Quatsch, ich brauche keine Hilfe, es ist alles in Ordnung, so wie es ist.
Ihr erster Eindruck schien sie doch getäuscht zu haben. Der Alte stand sicher unter Schock, Selara konnte hier nicht einfach wieder gehen, das würde sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. Als sie sich aber den Arm ansehen wollte war das dem alten Mann nicht recht, er fing an um sich zu schlagen. Die hohe Magierin entschied ihn ruhig zu stellen. Erst beruhigte Selara ihn so weit, dass er sich mal auf sein Bett legte, sie wollte ja nicht, dass er sich zu guter Letzt noch den Kopf aufschlug. Als er dann lag stellte sie ihn ganz ruhig, sie wollte da kein Risiko eingehen und als sie sich den Arm mal näher ansah wusste sie auch richtig gehandelt zu haben. Ein Splitter steckte tief im Unterarm, da war es nicht mit dem Entfernen abgetan, da würde sie sicher die Wunde vernähen müssen.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|