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    Noriko Assant ist offline
    Laufen, laufen, laufen, kniebeugen, kniebeugen, kniebeugen, schießen, schießen, schießen. So in etwa konnte man die Aufgabe beschreiben, der sich Noriko Assant heute erneut stellen sollte. Es war ein verdammt hartes Stück Arbeit, denn auch wenn sie ihren Körper in den wenigen Jahren ihres bisherigen nicht gerade vernachlässigt hatte, so war sie dennoch durchaus nicht übermäßig sportlich und die ganze Sache schaffte sie dann doch ziemlich. Seitenstechen und schnelles Atem war da noch das kleinste Problem, Schwächegefühle in den Beinen das größere. Sie schwankte doch nicht ganz vernachlässigbar, weshalb ihre Schüße mit dem Bogen auch nun ja, ziemlich fehl gingen.

    Doch es half nichts, sie musste wieder los, hatte inzwischen ungefähr gefühlte 20 Liter Schweiß ausgeschwitzt und stank sicherlich wie ein Ultis. Immerhin durfte sie zumindest zwischendurch etwas trinken, sodass sie zumindest nicht dehydrierte. Auch schon mal was, auch wenn es nicht die Erlösung von diesen Strapazen war.

    Erneut hatte sie eine 10. Runde gelaufen und machte sich nun an ihre Kniebeugen.

    »Eeeeins, zwwwweeeiii, drrrrreeiiii, vieeeerr...«,

    zählte sie in Gedanken mit, während sie die anstrengende Übung machte. Mit nur wenigen Ermahnungen von Seiten Andys schaffte sie es dann, alle 10 zu vollbringen. Ihr Gesichtsfeld verengte sich plötzlich etwas, aber nur kurz, sodass sie nur leicht schwankend nach Bogen und Pfeilen griff und versuchte, die Zeilscheibe anzupeilen. Doch wieder verengte sich das Sichtfeld merklich, sie konnte die Sehen des Bogens nicht mehr halten und der Pfeil flog los, wohin, konnte sie nicht sehen.

    »Ich, ich muss mich mal kurz setzen«,

    meinte die junge Rothaarige noch, ehe ihr ganz schwarz vor Augen wurde und sie fast umkippte. Sie schaffte es aber gerade noch, sich abzufangen udn sich halbwegs kontrolliert an ein nahes Mauerstück oder was es auch immer war, zu lehnen. Ja, die Pause brauchte sie jetzt dringend.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Waldläuferin Avatar von Rebekka
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    Taverne von Al Shedim
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    Rebekka ist offline
    Den ganzen Tag schon versuchte Rebekka während sie ihre Arbeit in der Taverne verrichtete, ein paar magische Übungen mit einfließen zu lassen. Leider wollte das ganz und gar nicht klappen. Erst als sie eine kleine Pause machte und sich an den Tresen setzte, bemerkte sie einen Zettel, den vor einigen Tagen jener Mann hier abgegeben hatte, der verantwortlich für den Verlust der Kiste Wein gewesen war. Wie war sein noch sein Name gewesen? Rebekka musste einen Augenblick überlegen, dann fiel es ihr wieder ein. Saleph hieß er. Von Natur aus war die Wirtin sehr neugierig, aber da sie nichts außer den Gerichten auf ihrer Speisekarte lesen konnte, nützte es auch nichts auf den Zettel zu schauen. Trotzdem hatte sie das Stück Pergament, das sie mit einem Becher beschwert hatte, damit er nicht fort wehen konnte. Niemand hatte sich in der Taverne sehen lassen der Ormuss hieß. Rebekka hatte sich so sehr auf den Zettel konzentriert und dass sie zu gern wissen würde was darauf stand, dass der Zettel plötzlich auch unter dem Gewicht des Bechers anfing zu zappeln. Genau so als würde eine unsichtbare Hand daran ziehen. Rebekka spürte e dieses Kribbeln aber nur sehr schwach, dafür als wenn plötzlich eine heiße Flüssigkeit durch ihren Körper strömte. Immer heftiger zappelte der Zettel bis er sich schließlich seine Freiheit erkämpft hatte und Rebekka wollte ihn noch fangen damit er nicht weg wehte, aber das rutschte er nur ganz ruhig auf dem Tresen entlang auf sie zu. Ganz vorsichtig versuchte die Wirtin ihn zu berühren, als wenn es passieren würde wenn sie es tat. Erst tippte sie ihn nur mit einem Zeigefinger an aber nichts passierte. Der Zauber hatte sich verflüchtigt. So sehr sie sich auch anstrengte die Schriftzeichen zu entziffern, konnte sie mit Mühe die Buchstaben der Unterschrift entziffern, aber auch nur weil sie wusste dass es Saleph gewesen sein musste der es schrieb.

    Rebekka schaute sich in der Taverne um. Es gab nur einen Gast, der auch noch eine gut gefüllte Karaffe vor sich stehen hatte, deshalb griff sie nach dem Zettel und lief zum Tempel. Sie hoffte dort Melaine zu finden. Schon als sie den Tempel betrat rief sie nach der Adeptin. Der strafende Blick eines Magiers hielt sie davon ab es ein weiteres Mal zu tun.

    "Melaine, endlich habe ich dich gefunden. Du kannst doch lesen nicht wahr? Ich sollte diese Nachricht einen gewissen Ormuss geben, der aber nicht in der Taverne auftauchte. Was ist wenn etwas sehr Wichtiges da drauf steht und der Mann der es schrieb jetzt vielleicht in Gefahr ist..."

    Rebekka reichte der Adeptin den Zettel. Langsam normalisierte sich ihr Pulsschlag auch wieder. Sie musste auch unbedingt zurück in die Taverne, aber erst wollte sie noch wissen was da drauf stand.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine hatte am gestrigen Abend das Buch, welches sie für Rebekka vorgesehen hatte, wieder in die Bibliothek gebracht und in das Regal gestellt, aus dem sie es genommen hatte. Sie hatte sich an die Arbeit erinnert, die die Novizen und Wasserträger geleistet hatte, und hatte diese nicht damit wieder zunichte machen wollen, dass sie schon das erste Buch, welches sie sich ausgeliehen hatte, wieder falsch einsortierte.
    Es war sicherlich mühevoll gewesen, jedes der unzählbar vielen Regale durchzugehen und nach Büchern zu durchsuchen, die nicht passten, um diese wieder an einen anderen Ort, der zuvor erst bestimmt werden musste, einzusortieren. Melaine war froh, dass sie sich irgendwie aus dieser Arbeit hatte herausreden können.

    Die Nach war lang gewesen. Wieder hatte sich die Rothaarige an ihren Tisch gesetzt, wieder hatte sie abwechseln in die Flamme und aus dem Fenster gestarrt und wieder hatte sie sich erlaubt, sich den Gedanken an Saleph hinzugeben, wohl wissend, dass sie zu keinem anderen Ergebnis kommen würde, was ihr nicht schon zuvor als falsch oder nichtig erschienen war. Und so war dann alles, was ihr blieb, die Trauer darüber, dass sie mehr gegeben hatte, als sie gewollt hätte, und weniger bekommen hatte, als sie vermutete.
    Mit dieser Trauer und dem Wunsch, sie verdrängen zu können, war sie dann ins Bett gegangen und in einen unruhigen Schlaf verfallen.

    Die Lehrmeisterin der Magie, die nun in einem Gang im großen Tempel Al Shedims ihrer Schülerin gegenüber stand, hatte den Tag, nachdem sie am Mittag aufgewacht war, damit zugebracht, im Bett zu liegen, um immer wieder in den gleichen, unruhigen und traumlosen Halbschlaf zu verfallen. Es gab nichts, was sie hätte aus dem Bett ziehen können und dieses nichts wäre nichts geblieben, wäre ihr nicht zuvor in den Sinn gekommen, dass es nicht ganz so vollständig war, wie sie es sich in ihrem Selbstmitleid erdacht hatte. Sie konnte und wollte ihre Schülerin nicht mit dem wenigen zurücklassen, was sie ihr innerhalb der letzten zwei Tage hatte vermitteln können.
    So hatte sie sich mühsam erhoben, war durch ihr Zimmer gestolpert und hatte die am gestrigen Abend achtlos in die Ecken geschmissenen Klamotten wieder aufgesammelt, um aus ihnen noch einmal ein halbwegs ansehnliches Äußeres zu erschaffen, was ihr wiederum dann auch nur mittelmäßig gelingen wollte, sodass sie mit faltiger Bluse, zerknittertem Rock und zu wirrerem Haar, als dass sie sich nicht schämen würde, würde sie jemand darauf aufmerksam machen, aus ihrem Raum trat.

    „Guten Abend, Rebekka!“, war die knappe und wenig freundliche Begrüßung der Adeptin. Sie versuchte zwar, ihre schlechte Laune zu verbergen, doch wollte ihr dies partout nicht gelingen.
    Melaine löste die Verschränkung ihrer Arme vor ihrer Brust und griff nach dem Zettel, den ihr ihre Schülerin mit der Bitte reichte, sie solle diesen ihr vorlesen.
    Als Melaine erneut über die Worte der anderen Frau sinnierte, fiel ihr auf, dass etwas, was jene gesagt hatte, ihr sauer aufstoßen wollte. So hielt sie dann auch in dem entfalten des Zettels inne und warf der Wirtin einen schockierten Blick zu. „Du kannst nicht lesen?“, fragte sie, beinahe empört, und unterdrückte ein Zucken ihrer Hand, die am liebsten den Zeigefinger in die Luft gereckt hätte. Sie wusste, dass sie dies nicht ändern konnte und der Novizin deswegen ein schlechtes Gewissen einzureden, war nun wirklich nicht ihre liebste Beschäftigung.
    Melaine schüttelte den Kopf, murmelte etwas Unverständliches und sagte dann knapp: „Das wirst du ändern müssen.“, und ließ offen, ob dies eine Drohung oder bloß ein guter Rat war.

    Die Lehrmeisterin öffnete das Pergament und erkannte, bis aus eine schmierige, kaum zu entziffernde Schrift im ersten Moment nichts. Eine Augenbraue hebend überflog sie die wenigen Zeilen und stockte, als sie dann wenigstens die Unterschrift zu erkennen vermochte. Das kann doch nicht sein!, schoss es ihr in den Kopf und trat langsam näher in den Schein einer Fackel, hoffend, dass mehr Licht ihr auch mehr ermöglichen würde, die Schritt zu enträtseln.
    Es gelang ihr und so las sie laut vor:

    Ormuss, mein Freund, unser Treffen heute Abend habe ich leider versäumt. Ich hoffe, wir sehen uns, wenn ich wieder da bin. Derweil trage ich einer Frau für eine hoffentlich großzügige Belohnung – sie scheint reich zu sein, ihrer Kleidung nach zu urteilen – ihr Gepäck hinterher. Ich nehme an, dass ich in einem Tag wieder da bin.
    Saleph


    Melaine blickte noch einige Zeit stumm auf den Zettel und fragte sich, was das nun zu bedeuten hatte? Warum trug er einer Frau das Gepäck hinterher? War er gar noch Sklave und nicht frei, wie er es geschildert hatte? Dagegen stand seine Bemerkung über das Vermögen der Frau. Aber was hatte Ormuss mit der Sache zu tun?
    Die Lehrmeisterin der Magie war verwirrt und genoss diese Zustand nicht im geringsten. Ihre Gedanken drehten sich erneut, bereit, jede Keule, die sie ihnen bot, anzuspringen, als wäre es die Wahrheit. Sie wusste, dass sie sich viel zu sehr verrennen konnte. Die Nacht im Kräutergarten hatte es ihr nur zu gut vor Augen geführt.
    War ich ihm nicht gut genug? Bloß eine Adeptin, nicht vermögend?, ging es ihr durch den Kopf. Wieso war sie nur ein paar Tage zuvor diesem Ormuss begegnet und danach Saleph? Was hatten die beiden mit ihr vor? Stand ein größerer Plan im Hintergrund und wartete, bis sie den nächsten Fehltritt beging? Und woher eigentlich kamen all diese Fragen?

    Sie drehte sich um, blickte der Wirtin in deren neugierigen Augen und wusste nichts zu sagen. Vieles floss ihr über die Zunge, doch hätte sie den Mund geöffnet, wäre nichts Vernünftiges ins Freie entschlüpft. Was sollte sie dazu auch sagen? Sie schwieg und wartete…

    „Männer!“, entglitt es ihr schließlich und sie trat wieder näher an ihre Schülerin heran, „Bestimmt verlebt er gerade eine gute Zeit mit dieser reichen Pute!“, warf sie wütend ihrem ersten Wort, dass mehr einem Fluch als allem anderen glich, hinterher und zerknüllte mit geschürzten Lippen den Zettel in ihrer Hand. „Wenn ich den in die Finger bekomme!“ Und diese Ormuss erst. War Rebekka ein Stück zurückgewichen?

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84
    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    PLATSCH! So oder so ähnlich hörte es sich an, als Saiya zusammen mit ihrem Schüler unfreiwillig in der Oase baden ging. Zuerst fand die Diebin es garnicht witzig, dass sie mit hineingeszogen wurde, doch als sie ihren Schüler ansah, wie er kopfschüttelnd aus dem Wasser stapfte, verbesserte sich ihr Gemütszustand drastisch und sie musste laut loslachen. Vamredo war wahrscheinlich deshalb so gefrustet, weil er es nicht geschafft hatte, sich unbemerkt an seine Lehrmeisterin ranzuschleichen, doch würde es noch einige Zeit dauern, bis er so gut werden würde.

    Zwar war es angenehm, bei der alltäglichen Mittagshitze sich in der Oase ein wenig abzukühlen, doch konnte man mit nassen Klamotten am Leib schnell krank werden. Also tat sie es ihrem Schüler gleich, raus aus dem Wasser erstmal.

    "Du solltest dir trockene Klamotten anziehen, sonst wirst du noch krank. Wir treffen uns morgen Mittag wieder hier an der Oase. Dann werde ich mir deine Fortschritte ansehen, und wenn du gut genug bist, werden wir gegen Nachmittag Al Shedim verlassen und das Training woanderst fortsetzen. Deshalb empfehle ich dir, nachdem du dich umgezogen hast, noch intensiv weiterzutrainieren. Du brauchst mich ja nicht dazu, um die Übungen zu wiederholen."

    Saiya entfernte sich von der Oase. Sie musste unbedingt trockene Klamotten auftreiben, oder wenigstens ihre nassen trocknen. Aber bloß wo?

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #85
    Deus Avatar von Andy
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    Andy ist offline
    Andy vorhaben die junge Frau aus der Puste zu bringen lief wie zu erwarten war hervorragend. Aber das Ziel dieser Übung erkannte Noriko auch schnell schließlich traf sie jetzt fast nicht mehr die Mitte der Zielscheibe. Diese Übung wirkte zwar Hart und unbarmherzig aber Andy wusste das sie viel brachte nicht nur Zielgenauigkeit sondern auch Kondition. Andy schätzte das Noriko nicht mehr lange brauchen würde um heraus zu finden das, dass zielen mit dem Atem zusammen hing. Wenn sie dies unter Kontrolle bringen konnte dann hatte sie den Sinn dieser Übungseinheit verstanden.

    Da es mittlerweile in der Wüste auch langsam Frühling wurde stiegen nun auch hier wieder die Temperaturen. Und das merkte man an Noriko besonders gut schließlich musste sie viel Körperlich leisten. Deswegen sagte Andy "Du bekommst heute eine Pause. Nütze diese um dich ausruhen und vielleicht ein erfrischendes Bad im Meer oder der Oase zu nehmen. Morgen früh machen wir dann sobald die Sonne aufgegangen ist weiter. Bis kurz vor die Mittagszeit, da ist die Temperatur noch erträglich. Dann über die Mittagszeit und den Nachmittag hinweg hast du dann wieder eine Ruhepause. Sobald die Temperaturen wieder erträglicher werden führen wir die Übung fort bis die Sonne untergeht. Ich würde dir empfehlen morgen eine Gefäß mit etwas Wasser mit zubringen und vielleicht ein paar Datteln die geben dir wieder Kraft." Andy lächelte seine Schülerin an weil er wusste dass ihr die Pause gerade recht kam.

  6. Beiträge anzeigen #86
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Die Wüstensonne knallte mal wieder auf die Ruinenstadt herab, als wollte sie das ganze verfluchte Ding zum Schmelzen bringen. Die meisten Leute hatten gerade ihre Mittagspause beendet, wobei so gut wie jeder ein Schläfchen gehalten hatte, denn etwas anderes ließ sich zur Mittagszeit kaum anstellen. Nur Frischlinge oder welche, die tatsächlich etwas zu tun hatten, waren zu dem Zeitpunkt auf den Beinen gewesen. Eigentlich sollte es ja Winter sein, munkelte man, aber davon war in Varant nichts zu spüren und es gefiel Ramirez. Der Ruinenwächter hatte sein ganzes Leben in der Wüste verbracht, war mit den Nomaden umhergezogen und hatte schließlich in Al Shedim ein Heim gefunden, das ihm gerade recht gekommen war. Ende dreißig war er und nicht mehr der abenteuerlustige Hüpfer, der durch die Dünen kroch und Schakale oder andere Biester jagte. Jetzt begnügte er sich damit, Frischlingen auf die Sprünge zu helfen, damit sie in dieser rauen Landschaft Fuß fassen konnten und nicht gleich von den Geiern gefressen wurden.

    Auf seinem Rundgang kam er auch am Markt vorbei, wo er kurz innehielt und sich amüsiert ein neues Gesicht betrachtete, das vergebens versuchte etwas gegen den Sonnenbrand zu erstehen, der so rot Strahlte wie glühende Kohlen. Ein süffisantes Grinsen ließ Lachfalten auf der braunen, wettergegerbten Haut entstehen und die gut erhaltenen Zähne in der Sonne blitzen. Gemütlich stützte sich Ramirez auf seinen Speer und beschloss, sich den Fremden noch eine Weile zu besehen ehe er ihn von der fruchtlosen Suche nach einer Salbe abbringen wollte, die hier auf dem Markt dem versuchten Erhaschen einer Fatahmorgana gleichkam.
    Von hinten trat er neben den Mann heran und musterte die Waren des Händlers, dem er ein lächelndes Nicken zum Gruß sandte. Ramirez war eine gute Natur, auch wenn er manchmal streng wirkte, doch zu den Neuen war er immer freundlich. Die konnten immerhin nichts für ihre Dummheiten und das wusste er.

    „Apfelessig hilft.“, murmelte er und drehte einen Handspiegel des Ramschverkäufers hin und her. Der Fremde, der das Erscheinungsbild eines Mannes aus dem hohen Norden trug, blickte ihn fragend an. Trotz seiner Mähne war er der Sonne Varants nicht entkommen, die gerne einmal zustach, wenn sich der unvorsichtige Fremdling in ihre Breiten begab. Mit einem Blick deutete Ramirez auf die Hände des Nordmanns, die genauso rötlich verfärbt waren wie sein Gesicht.
    „Apfelessig hilft gegen Sonnenbrand. Er stinkt etwas, aber kühlt und verhindert Entzündungen. Du kannst aber auch zu Aniron gehen, sie ist Barbier und hat Salben gegen Sonnenbrand. Der Preis dafür richtet sich nach deinen Mitteln, also wirst du auf jedenfall erstmal eine bekommen.“ Die Miene des Neulings erhellte sich ob dieser unerwarteten Information, die vorher keiner der Händler herausgerückt hatte, obwohl sie es genau wussten. Nicht alle Menschen waren Freunde, sogar in Al Shedim nicht. Aber dafür gab es auch genug von Ramirez Schlag. Der streckte dem Fremden die Hand hin und stellte sich vor: „Mein Name ist Ramirez.“


    Saleph

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #87
    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Vainguard wusste nicht so recht, ob er ihm auch die Hand entgegenstrecken sollte. Doch dann besann er sich, wenn er ihm nicht die Hand reichen würde, dass Ramirez dann verschwand.

    Mit einem grinser auf dem Gesicht streckte er ihn dann doch die Hand hin und sprach zu ihm. >>Vainguard ist mein Name<< sprach er dann während er dem Wanderer eine Flasche Wasser anbat. Natürlich nahm dieser dankend an, und trank sogleich die ganze Flasche des flüssig, kostbarem Gut aus und gab sie dem Wasserträger zurück.

    Schließlich verwieß Vainguard auf seinen Karren, der noch immer mit ein paar Flaschen Wasser gefüllt waren. Der Wanderer schmunzelte, vielleicht wollte er ihm ja beim Austragen helfen? Nein, stattdessen steckte er sich die Flaschen ein. Wie konnte er nur? Der Nordmann bildete verwunderte Falten auf der Stirn. Gerade als dieser etwas erwiedern wollte, sprach Ramirez zu ihm, er solle sich keine Sorgen machen. Sie bräuchten diese Flaschen für den Zeltaufbau südlich der Stadt. Ein neuer Wachposten soll die Stadt vor den Gefahren der Wüste schützen.

    Ein paar Schritte weiter holte der Mann einen Lumpen und ein paar Stäbe. Anscheinend war das Zeug, das Zelt, was sie vor hatten aufzubauen. Vainguard beschloss das Zeug einfach in den Karawanen-karren des Wasserhändler, mit welchem Vainguard mittlerweile so guten Kontakt hatte, dass er den Wagen ohne Pfandleihe zu bezahlen ausleihen durfte. Das vordere Rad sinkte immer ein bisschen im Wüstensand ein, bis es schließlich so unerträglich, war, dass es den Wagen hinter sich herschleppen musste. Die Ballen der Hände waren schon so brennheiß dass sie sehr stark schwizten. Ramirez bot ihm hilfreicher Art und Weise, wie er war seine Hilfe an, doch ein ehemaliger Nordmann steht so eine "kleinigkeit" doch locker durch.

    Endlich am Zielort angekommen musste Vainguard gleich eine volle Flasche des leider warmgewordenen Wassers austrinken. Es schmeckte zwar grässlich, aber es schützte. Es bewahrte ihm vor dem gefürchteten austrocknen der Wüste.

    So, die Zeit war gekommen. Er fühlte nicht gut. Alles drehte sich um ihn ringsrum, seine Augen starrten in eine Richtung. Der Kopf schien heißer zu werden. Mit einem Schlag rief er >>RAMIREZ!<<, als er schließlich zusammenbrach. Eine überhitzing des Körpers war nicht auszuschließen.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #88
    Provinzheld Avatar von Vamredo
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    Vamredo ist offline
    Nasse Kleidung trocknen...wie sollte Vamredo denn seine nasse Lederrüstung trocknen oder gar die Sachen wechseln, so wie es Saiya vorgeschlagen hatte, er hatte ja nichts weiteres dabei außer die Wertgegenstände am Leib. Mürrisch zog der kleine Mann seine Kleidungstücke aus, natürlich bis auf die Brouche und legte diese zum trocknen in die Sonne, nahe der Oase. Somit konnte er beim üben immer ein Auge auf seine Kleidung werfen. Er musste generell immer mal ein Auge auf seine Umgebung werfen, ein kleiner, schleichender Mann nur mit einer Brouche bekleidet war sicher nicht gern gesehen, egal woher man stammte.

    Erneut machte sich Vamredo daran sich im schleichen zu üben. Wie war das nochmal? Erst in die Hocke und dann langsam einen Fuß vor dem anderen. Soweit so gut, die paar Schritte gingen schon mal. Nun weiter...äh...Zehenspitzen! Genau, ich muss mehr auf die Zehenspitzen aufkommen. Der kleine Mann versuchte erst krampfhaft auf den Zehen zu laufen, erfolglos. Dann versuchte er den vorderen Fußballen mit einzubeziehen, dies ging schon besser. Er versuchte so zwei Runden um die Oase zu schleichen, erstere war mehr ein humpeln als schleichen, denn er ruderte immer noch recht viel mit den Armen. Zweitere ging dagegen schon um einiges besser, das Rudern verringerte sich und die Beinarbeit sah flüssiger aus, aber auch hier brauchte es noch Übung.

    Das Schwierigste für Vamredo war es auf den weichen Sand zu schleichen. Sein Fuß, egal welcher in jenen Moment die Hauptlast des Gewichtes trug, vergrub sich stehts in den Sand. Nicht nur für andere, auch für den Lehrling, waren Sandkörner zwischen den Zehen eher unangenehm als anderes. Kratzen...das juckt vielleicht. Wenn ich mit den Schleichübungen im Sand fertig bin habe ich entweder gar keine oder eine massive Schicht an Hornhaut da unten, widerlich. Aber egal, ich muss heute solange und vor allem so oft ich kann üben. Üben, üben, üben heißt heute die Devise, komme was wolle. Pausen darf es einfach nicht geben, ich muss das schaffen, nein, ich will das schaffen!

    Saiya's Lehrling übte Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde. Er wollte einfach seine Lehrmeisterin nicht enttäuschen, nein, er durfte sie nicht enttäuschen. Diese kleine Hexe, welche ihm schon mehr Nerv geraubt hatte als jegliche andere Frau,, er musste es einfach schaffen und das hieß: Üben!

  9. Beiträge anzeigen #89
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Da lag der starke Nordmann nun. Ramirez hatte ihm seine Hilfe angeboten, doch der Stolz des Hünen hatte sie nicht annehmen wollen und zahlte nun das Lehrgeld dafür. Der Ruinenwächter war kein Unmensch, aber ebenso wenig war er das Kindermädchen für die Neuen und wenn einer seine eigenen Erfahrungen dieser Art machte, würde es ihm wenigstens in Erinnerung bleiben. Kurz seufzte der Varanter und schüttelte den Kopf, bevor er Vainguard in den Schatten einer halb zerfallenen Mauer schleifte. Dieser Kerl war ganz schön schwer. Kein Wunder bei der Größe und dem ganzen Krempel, den er mit sich führte. In aller Ruhe öffnete Ramirez die Schnallen der Lederrüstung und nahm dem Mann den Panzer ab, unter dem sich die Hitze gesammelt hatte wie in einem Kochtopf. Dass der Nordmann nicht selbst auf die Idee gekommen war? Vermutlich gehörte es zur Nordmarer Mentalität eine fette Rüstung auf Gebrech und Verderben mit sich rumzuschleppen. Hier würde er allerdings nicht lange daran festhalten können.

    Geduldig patschte Ramirez Vainguard im Gesicht herum, übergoss seinen heißen Schädel mit Wasser und wartete, dass dieser wieder die Augen öffnete. Einen Moment dauerte es, bis die Hitze von ihm gewichen war und der Ruinenwächter konnte sich nur zu gut vorstellen, dass der Nordmann ganz schöne Kopfschmerzen haben musste.
    „Du musst mehr trinken mein Freund und dir wüstentaugliche Kleidung besorgen. An deiner Stelle würde ich die Lederrüstung verkaufen, die hilft dir in Varant gar nichts.“ Mit einem Lächeln klopfte er Vainguard auf die Schulter, stand dann aus der Hocke auf und widmete sich dem Aufbau des Zeltes. Dem Nordmarer riet er sich noch etwas auszuruhen, denn noch einmal wollte er den heute nicht zusammenklappen sehen.

    Geschickt fädelte er die Gestänge dann durch die Zelthaut, befestigte das Gerüst an einigen nahe stehenden Ruinenteilen und erklärte Vainguard bei jeder Bewegung, wofür sie nützlich war. Ramirez zweifelte zwar daran, dass er in seinem jetzigen Zustand alles aufnahm, was er ihm vermitteln wollte, aber immerhin war es eine gute Grundlage für fortführenden Unterricht im Zeltbau. Wie viel der Nordmann aber lernen wollte, hing von ihm selbst ab, denn Ramirez wollte niemanden zu irgendetwas zwingen. Wertvolle Dinge konnte man bei ihm lernen, wie man überlebte in der Wüste und Wasser fand, doch erkannte er auch den Fakt an, dass nicht jedermann so lange in Varant bleiben wollte oder nur hier war, um anderen Geschäften nachzugehen. Bevor er weitere Zeit und Energien auf eine wohlmöglich sinnfreie Unterrichtseinheit verschwendete, fragte er Vainguard lieber: „Hast du denn vor hier länger zu bleiben oder führen die nur die Geschäfte nach Al Shedim? Wanderer und Reisende gibt es viele, doch auch denen helfe ich gerne. Tut immer weh jemanden zu sehen, der von den Geiern zernagt wird.“

    Saleph

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #90
    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Völlig durchnässt entfernte sich die Diebin von der Oase und näherte sich dem Zentrum Al Shedims, in der Hoffnung, dort die Lösung ihres Problems zu finden. Doch vergeblich. Wie hatte sie sich das ganze auch vorgestellt? Das irgendwo ein Schild hängt "Hier gibts trockene Kleidung"? Nein, das war zu einfach. Zum einen hätte sie eh nicht genug Gold bei sich gehabt, um sich etwas neues zum Anziehen zu kaufen, zum anderen war es noch zu hell, um unbemerkt etwas klauen zu können.

    So blieb der jungen Diebin nichts anderes übrig, als weiterzugehen und darauf zu warten, bis sie eine Idee hatte. Und die hatte sie auch, als ihr die alten Ruinen ins Blickfeld rückten. "Da bin ich sicher ungestört." dachte sie, und hielt direkt darauf zu. So war es auch. In den Ruinen befand sich keine Menschenseele. Hier würde es sicherlich keinem auffallen, wenn sie splitternackt darauf warten würde, dass die Sonne ihre Aufgabe tat und das Wasser aus den Klamotten vertrieb.

    Noch einmal schaute sie in alle Richtungen, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich alleine war, dann fing sie an, all ihre Kleidungsstücke auszuziehen, und über eine alte Ruinenmauer zu hängen, so, dass die Sonne von allen Seiten gut ranscheinen konnte. Erst den Umhang, dann ihr Hemd, welches zwar noch verhältnissmäßig neu war, aber durch die Reise in das vergessene Tal ziemlich mitgenommen wurde. Danach folgten ihre Schuhe, ihre Hose und zu guter letzt noch ihre Unterwäsche.

    Etwas unwohl dabei fühlte sie sich, war ja auch verständlich. Sicherheitshalber hatte sie ihren Dolch vom Gürtel entfernt und trug ihn nun bei sich. Man konnte ja nicht wissen, welcher besoffene, notgeile Nomade als nächstes um die Ecke getorkelt kam, und seinen Hormonhaushalt wieder in Ordnung bringen wollte. Nocheinmal lugte Saiya vorsichtig über die Mauer, um sich zu vergewissern, dass all ihre Besorgnisse umsonst waren. Dann legte sie sich neben der besagten Mauer auf den Boden, und sonnte sich in der noch immer kräftig strahlenden Nachmittagssonne.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #91
    Krieger Avatar von Vainguard
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    Vainguard ist offline
    Vainguard war noch immer ein wenig komisch. Was hatte der Wanderer gefragt? Ob er hier vor hat länger zu kreisen? Was sollte diese Satzphrase denn bei Adanos einen Sinn ergeben? Was könnte er sonst gesagt haben? Was reimt sich auf kreisen? Weisen, leisen, bleisen, bleiben...ja genau, bleiben.

    >>Ich wünsche mir jetzt nur noch ein Stückchen Brot und, dass ich den Tag überstehe.<<, doch zu seinem Glück war es schon dunkel geworden. Die dunkle Aura Beliars hatte nun die gänzende Macht über die Scheibe Innos ergriffen. Wie ein Tier verschlang es die lichtstreifen, die sich hinter düsteren Schwaden aus Wolken, immer mehr und mehr verzogen.

    Vainguard musste zugeben, dass sein Stolz, allein sein Stolz ihn in diese misliche Lage gebracht hat. Warum wollte er sich nicht von dem hilfsbereiten, jung aussehenden Mann helfen? Er ging in sich. Der Wanderer sprach den Nordmann an. Keine Reaktion. Der Wanderer sprach nochmal. Wieder nichts. Jetzt schrie er hinüber. Keine Chance. Wie in Trance versuchte er seine Lage, und die der Welt zu verstehen.

    Die Welt ist im Wandel. Orks besetzen immer mehr die Häuser
    unschuldiger, meist nicht mit mehr als einer Sichel bewaffneten
    Bauern und Landbewohner. Sie werden nicht aufhören. Wir, die
    Menschen müssten uns eigentlich darauf besinnen ihnen Einhalt
    zu gebieten. Die Bewohner des Waldes Myrtanas, die starken
    Überlebenskünstler des hohen, frostigen Nordens, das Volk, des
    Gotte Innos und sein gläubigeres Gefolge der Magier, ja sogar die
    Anhänger des dunklen Gottes Beliar und seine Magier der dunklen
    Künste und die Leute der Giftschwerter, und zuletzt die abgehärt-
    eten Sandläufer und Magier des Wasser müssten an einem Strang
    ziehen um die Armeen der zähen Biester zu peinigen. Aber, das
    würde sowieso nie passieren, weil nicht alle Menschen gleich sind.
    Jeder hat seine festen Überzeugungen sein Leben eines Gottes oder
    der eisigen einöde zu widmen. Es kann einfach nicht passieren, dass
    jeder Mensch jeden anderen Menschen leiden oder ausstehen kann.

    >>H.....O<< ertönte es leise, wie in weiter ferne. >>H...A...O<<, da, schon wieder kam es. Vainguard wurde komisch, was könnte das für ein Laut sein. >>HALL...<<, der Laut wurde verständlicher, bis >>HALLO!<<, ertönte es sehr unangenehm in Vainguard Ohren. Der Nomade brüllte in des Wasserträgers Ohren, sodass dieser die kurz geöffneten UAgen wieder zukniff und beide Hände an die Ohren halten musste.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Waldläufer Avatar von Die Wüstenfüchse
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    Die Wüstenfüchse ist offline
    Verdammte Axt war der Kerl tief in Gedanken versunken. „Na, wieder in dieser Welt angekommen?“ Der Ruinenwächter lachte herzlich und wunderte sich über Vainguards reichlich komisches Verhalten. Immerhin hatte Ramirez gefragt, ob der Nordmann vorhatte länger in Al Shedim zu bleiben und als Antwort bekommen, dass der nur ein Stück Brot haben wollte. Scheinbar war ihm die Sonne doch mehr auf die Birne geknallt als der Varanter angenommen hatte. Das Zelt war bereits aufgestellt und nach einer Weile hatte Ramirez die Erklärungen zu dessen Aufbau sein gelassen, da die Aufnahmefähigkeit seines Gefährten hier merklich eingeschränkt war. Ob das nur an der Sonne lag?

    „Komm, wir gehen zurück in die Stadt. Da will ich dann die Wachablösung herschicken, damit die ihr neues Zelt beziehen und sich in der Nacht nicht den Hintern abfrieren. Es ist immerhin Winter!“ Wieder lachte der Nomade schallend, was nicht unbedingt vom benommenen Vainguard geteilt wurde. „Na komm, dann wollen wir mal. Das mit dem Brot kann ich dir versprechen, aber um eine Unterkunft musst du dich selber kümmern. Lass es nicht zur Gewohnheit werden, hörst du. Und das Trinken nicht vergessen!“ Fast klang er wie eine mahnende Mutter, nur mit dem Unterschied, dass seine Milch dicker war. Gemeinsam schlenderten die beiden zurück ins Städtchen und diesmal ließ sich der Nordmann sogar beim Tragen der Ausrüstung helfen. Scheinbar hatte er doch was gelernt.

    Eine kurze Weile waren sie gegangen, als Ramirez plötzlich stoppte und über eine halbhohe Mauer lugte, auf denen einige Klamotten lagen. ‚Nett…’, dachte er sich beim Anblick der jungen Frau und stieß dann seinen Gefährten weiter, schüttelte den Kopf und sprach dann im Flüsterton: „Los weiter, das gehört sich nicht!“ Ach nein? Dabei hatte er selber gerade noch geschaut. Nur um sicher zu stellen, dass die Kleidungsstücke hier nicht achtlos zurückgelassen würden – versteht sich.

    „Gut mein Freund. Such dir eine Unterkunft beim Zeltplatz und wegen deinem Brot… schau mal in der Taverne nach, die servieren da auch gutes Essen. Die gute Dame dort, die du ansprechen solltest, heißt Rebekka und macht den besten Mampf in ganz Varant. Sei nett zu ihr, wenn du nicht mit den Kamelen speisen willst.“ Abermals lachte Ramirez, der heute einen verdammt guten Tag hatte. Dieser Vainguard hatte echt Unterhaltungspotenzial. Aufmunternd klopfte er ihm auf die Schulter, als wollte er sagen, dass so ein Sonnenstich nichts Ehrminderndes war und sogar die tapfersten und stärksten Krieger bisweilen heimsuchte. „Da drüben am Ende der Gasse ist mein Zelt, falls du noch was brauchst. Und vergiss nicht, Aniron wegen der Salbe für deinen Sonnenbrand aufzusuchen. Wir sehn uns!“ Ein letzter Klapps und der Nomade ließ den Nordmann neben dem Tempelvorplatz stehen. Sorgen machte er sich keine um Vainguard, denn ganz war er schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Andere hatten sich da weitaus schlimmer angestellt.

    Saleph
    Geändert von Maris (03.03.2009 um 19:43 Uhr) Grund: Auf ursprünglichen Stand zurückgesetzt

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    Waldläuferin Avatar von Rebekka
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    Rebekka ist offline
    Rebekka konnte die Wut der Adeptin nicht so ganz nachvollziehen. Es sei denn... Nein, Saleph war ein einfacher Wasserträger und vielleicht kannte sie ihn noch gar nicht richtig. Oder doch... Die Wirtin entschloss sich da noch etwas nachzuhaken. Die Novizin konnte zwar nicht richtig lesen, aber dumm war sie nicht und ziemlich neugierig.

    "Ja ja die Männer... ich bin auch mal auf einen rein gefallen. Das war wirklich ein Macho der mit den Herzen der Frauen spielt. Doch Saleph halte ich nicht für einen von der Sorte. Er ist vielleicht etwas ungeschickt im Transportieren von Weinflaschen, aber er ist ein anständiger Kerl soweit ich das beurteilen kann. Was mich viel mehr beunruhigt ist diese Frau die er da begleitet. Was für eine Frau war in letzter Zeit hier in Al Shedim und gut betucht?"

    Melaine hatte den zerknüllten Zettel inzwischen auf den Boden geworfen. Rebekka fixierte den die Papierkugel und hatte den Wunsch sie noch mal in den Händen zu halten, zu entfalten und die Buchstaben die ihr in ihrer Zusammensetzung nichts sagten, aber vielleicht sonst ihr irgendeinen Hinweis geben konnten. Erst sah es so aus als würde ein leichter Luftzug die Papierkugel auf sie zu bewegen doch dann hob sie sich langsam vom Boden ab, bis Rebekka sie schließlich zu fassen bekam. Überrascht und gleichzeitig glücklich sah sie zu Melaine herüber die immernoch ziemlich gekränkt drein blickte.

    Langsam und vorsichtig entfaltete die Wirtin den Zettel und versuchte sich an die Worte ihrer Lehrmeisterin zu erinnern.

    ...Ich nehme an, dass ich in einem Tag wieder da bin.
    Saleph...


    "Das ist es. Er schrieb dass er hofft in einem Tag wieder hier zu sein. Und? Inzwischen sind fünf Tage vergangen. Es ist ihm etwas zu gestoßen. Vielleicht liegt er in der Wüste und verdurstet, oder diese Person hat ihm etwas angetan. Ich habe diese arrogante Schwarzmagierin in Verdacht. Denn sie habe ich auch seit diesem Tage an nicht mehr in Al Shedim gesehen."

    Rebekka war selbst überzeugt davon das sie recht hatte. Jetzt war es an ihr auch noch Melaine davon zu überzeugen, dass Saleph kein Macho war und Hilfe brauchte.

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    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Schicksal.
    Alles geschah aus einem bestimmten Grund, den die Welt, die Gottheit in allem und jedem, für jedes noch so kleine Individuum, für jeden Baum und Strauch, Fels und Stein erschuf. An dieser Tatsache hatte Ormuss nie gezweifelt. Und konnte er einen Menschen von dieser Tatsache überzeugen, der ihm im späteren Leben gewiss einen Vorteil bringen würde, so war er froh, denn er hatte sowohl die Wahrheit in die Welt tragen können, als auch seine Gunst der späteren Zeit gesteigert. Die Freude zeigte der alte Mann seiner Umwelt fast nie. Das Göttliche erkannte ihn und erkannte seine Zuversicht und es teilte seine innige Freude mit ihm und so bedurfte es keinem Lächeln, keinem Lachen, nicht einmal einem müden Schmunzeln. Zu letzterem neigte Ormuss leider doch noch immer einmal, um vielleicht die Maske seiner Seele für einen Moment abzusetzen und zu den Menschen ringsum Kontakt aufzubauen. So auch dieses Mal, als er aus einem Wink des Schicksals zur Taverne gekommen war, eine Nachricht übermittelt bekommen hatte und dem Bediensteten eben jenes flüchtige Schmunzeln geschenkt hatte, das ihn große Überwindung kostete, doch auch eine Genugtuung für seinen Körper zu seien schien.

    Die Nachricht, sie war eine indirekte, denn noch wusste er nichts davon, würde die Küchengehilfin Rebekka für ihn haben. Und diese war bei Melaine im Tempel. Richtig, Melaine, wohl war es ein Zeichen, dass Ormuss diese Nacht zu ihr geführt wurde. Vielleicht wurde sie aber auch zu ihm geführt, wie auch immer sich das Schicksal windete. Zwar ging er den Weg, die breite Straße entlang, die Treppen hinauf beim Tempel, doch würde sie den mentalen Weg gehen müssen, um zu ihm zu kommen. Wahrlich konnte man es nicht differenzieren. Sie würde wohl annehmen, er habe sie aufgesucht und damit war er auch zufrieden, denn diesen Gedankengang, den logischsten in der Welt des Unlogischen, konnte man keinem Menschen verübeln. Nur wenige reflexierten so seltsam über die Begebenheiten wie Ormuss. Nur wenige verstanden ihn.

    Er wurde zu ihnen gewiesen und ging diesen Weg mit raschen Schritten, gestützt auf seinem Wanderstab, den er am Obelisken wiedergefunden hatte. Viel hatte er nicht mehr lesen können. Doch die Insel in der Ferne hatte er noch immer gesehen und er wusste, dass sie ihn noch nicht verlassen hatte, dass sie wiederkehren würde in sein Leben, wie alles wiederkehrte, was dazu bestimmt war.

    "Guten Abend die Damen", begrüßte er Melaine und ihre junge Gefährtin freundlich.
    "Ormuss hat erfahren, ihr hütet eine Nachricht, die an ihn gerichtet war. Wäret ihr so freundlich, sie dem alten Mann vorzutragen?"

  15. Beiträge anzeigen #95
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Woher sollte sie wissen, wer diese Frau gewesen war, der er wie ein Dackel hinterhergerannt war? Wahrscheinlich reicht es einfach nur zu wissen, dass sie Geld hatte und mit diesem so um sich werfen konnte, dass ihr die Männer, die eben jenes nicht besaßen, reihenweise vor die Füße warfen, damit sie nicht zu tief im Sand versackte. Nur zu gerne hätte sie derjenigen Mal gezeigt, wie gut es sich anfühlte, wenn der Sand um einen herum einem die Luft aus der Lunge presste. Saleph konnte sich dann zu ihr gesellen. Besser, sie hätte ihn direkt damals im Kräutergarten im Treibsand untergehen lassen. Er war nicht nur ein Dieb, er war auch noch darüber hinaus gierig und skrupellos!
    Und wenn sie irgendwann die Gelegenheit hätte, sich ihr Herz zurück zu holen, vielleicht würde sie ihm seine rausschneiden…

    Melaine machte einen unglücklichen Gesichtsausdruck und sah beinahe interessenlos zu wie Rebekka die Papierkugel wieder vom Boden holte, ohne ihre Hände zu benutzen. Lustlos hörte sie dem zu, was die Wirtin zu sagen hatte.

    Nur zu gerne hätte sie sich weiter ihrer Wut hingegeben und Saleph in Gedanken weiter irgendetwas an gewünscht. Doch irgendwie schaffte es die Novizin ihr etwas ihrer Wut zu nehmen, ihr wütendes Herz einen Augenblick zu stocken und dann eine andere Melodie annehmen zu lassen.

    Doch nur kurz währte der Bau der Angst, zu sehr missfiel der Adeptin der Gedanke, dass sie sich irrte, weil, wenn sie sich irrte, sie beinahe hoffnungslos in Sorge um diesen Trottel versinken würde, derer sie sich noch weniger hingeben wollte, als der Wut, die sich an der jungen Frau klammerte.

    „Er mag so anständig sein, wie jeder gute Soldat des Königs, trotzdem trinken auch diese und treiben sich nachts in Hurenhäusern herum. Jeder Mann rennt doch einer schönen Frau mit offener Kinnlade und in seinem Fall noch offener Hand, die nach ihrem Geld giert, hinterher!“, warf Melaine ein, hob die Arme hoffnungslos in die Luft, um diese daraufhin wieder vor ihrer Brust zu verschränken. Ihr Mund schnappte bei dem Blick der Wirtin zu und sie machte ein beleidigtes Gesicht. „Auch Schwarzmagierinnen sind Frauen!“, sprach sie leiser weiter und wurde dann doch unsicher, „Meinst du wirklich, dass sie ihm gefährlich werden könnte? Wie kann eine Schwarzmagierin überhaupt hier nach Al Shedim gelangen und das so offen, dass sie jeder erkennt? Jeder unbestechliche Nomade hätte sie doch davon abgehalten?“

    Dann wurde Melaine von einer ihr ein wenig bekannten Stimme unterbrochen. Sie hielt noch eine kurze Zeit den Blick der anderen Frau, ehe sich beide zeitgleich zu dem Mann umwandten. Wieso sollte wir eine Nachricht für dich haben, wollte Melaine dem Mann mit dem seltsamen Namen Ormuss entgegen werfen, schluckte diese Frage jedoch runter, als ihr wieder bewusst wurde, dass die Wirtin wohl erwähnt hatte, dass die Nachricht in Wirklichkeit nicht für die Adeptin sondern für eben jenen Mann, der nun vor ich Stand, bestimmt war. „Rebekka hat sie!“, brachte sie knapp hervor und blickte den ihr immer noch seltsam fremden Mann an. Hätte er sich früher für die Nachricht interessiert… Sie schnaubte…

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    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Die Nacht war hereingebrochen, über Al Shedim, über die Wüste, über ganz Myrtana. Die Temperaturen waren bereits schon um ein paar Grad gesunken, eine kühle Brise folgte der anderen. Das war auch der Grund dafür, wieso die Diebin plötzlich frierend aus ihrem Schlaf erwachte. Der erste Moment der Ahnungslosigkeit, wo sie sich befand, wich gleich wieder der Erkenntniss, dass sie hier ihre Kleidung zum Trocknen aufgehängt hatte und sich danach zum Sonnenbaden hingelegt hatte. Jetzt, als ihre Gedanken sich um das Sonnen drehten, bemerkte sie auch den stechenden Schmerz, den sie am ganzen Körper verspürte. Es fühlte sich an, wie wenn ihr Körper in der Zwischenzeit gewachsen wäre, die Haut hingegen nicht; wie, wenn sie jeden Moment Risse bekommen würde, weil sie dem enormen Druck nicht standhalten konnte.

    Sie war in der Sonne eingeschlafen, und das wurde ihr zum Verhängniss. Sie wusste, dass sie sich einen Sonnenbrand eingefangen hatte, und zwar einen gewaltigen. Ihr Gesicht war davon verschont geblieben, da es von ihren längeren Haaren die meiste Zeit bedeckt worden war, doch traf es ihren restlichen Körper knall hart. Es war zu dunkel, sich die Verbrennungen anzusehen. Trotz der Schmerzen stand sie auf, suchte mit zusammengekniffenen Augen nach ihren Klamotten. "Wenigstens ist alles wieder trocken." dachte sie sich optimistisch, während sie langsam erst die Unterwäsche, danach Hose, verschlissenes Hemd, Schuhe und schließlich Umhang wieder anzog, um die Schmerzen möglichst gering zu halten.

    Doch was nun? Mit diesen Schmerzen am ganzen Körper hätte sie es niemals geschafft, einzuschlafen. Hilfe musst her. Aber wo gabs die denn? Saiya hatte nicht die geringste Ahnung, wer hier in Al Shedim ein Sonnenbrandspezialist war. Zugegeben, sie kannte ja auch noch nicht gerade viele Leute. Doch kannte sie zum Glück die eine Person, die wiederum sehr viele andere Personen kannte, unter welchen sich sicherlich der ein oder andere Barbier oder sogar Heiler befand.

    Also machte sie sich schnell auf den Weg zur Taverne, in der Hoffnung, dass sie noch geöffnet war. Und so war es natürlich auch. In der Taverne herrschte wie immer reges Treiben. Schnell hatte sich die Diebin zur Theke vorgedrungen, darauf bedacht, niemanden anzurempeln, da dies nur eine ungewollte Erhöhung der Schmerzen zur Folge hätte.

    "Wo ist Rebekka?" fragte sie mehr oder weniger die Person, die hinter der Theke stand. Wohl eine Art Aushilfe, dachte sich Saiya, und wartete dringend auf eine Antwort. "Die ist im Tempel, muss da irgendwas erledigen. Ich bin nur die Aushilfe."

    Ohne sich zu bedanken verschwand sie wieder aus der Taverne, und lief eilend in den Tempel. Wo sollte sie zu suchen anfangen? Der Tempel war groß, hatte mehrere Stockwerke. Hastig schaute sie in der Gegend umher. Nirgens war sie zu sehen. Gebannt blickte sie zu den Treppe. "Hoch oder runter?" fuhr es ihr durch den Kopf, als sie plötzlich Schritte vernahm.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Provinzheld Avatar von Ormuss
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    Ormuss ist offline
    Die junge Rebekka rezitierte ihm die Nachricht in den Möglichkeiten, in denen es ihr Gedächtnis gespeichert hatte. Dass es nicht eins zu eins von einem Zettel übernommen war, würde es ungewiss bleiben, ob nicht ein versteckter Sinn, ein Inhalt übertragen werden sollte, der nun in der endlosen Leere des Leichtsinns verschwand. Die Quintessenz lautete, dass Saleph fort war und in einem Tag wiederkehren wollte. Ein sich daraus bildender Widerspruch keimte darin, dass der Alte Saleph seit mehreren Tagen nicht gesehen hatte, weder bei seinem Arbeitsplatz, den Gärten, noch am Nachtlager. So sollte es möglicherweise gekommen sein, dass ihn etwas mächtig verhinderte. Da war noch die Frau, von welcher die Sprache war und die scheinbar einen Keil zwischen die Frauen getrieben hatte. Melaine wirkte kälter als an dem Abend, da Ormuss sie das erste Mal getroffen hatte und sie schien von ihren Gefühlen überwältigt, menschlich, fehlerhaft. Das Subjektive übertraf das Rationale in ihr und eine angestaute Wut konnte sie kaum mehr verbergen. Rebekka dagegen schien eher wie die durstige Blume, die die Sorgen um Wasser mit einer dennoch wunderschönen Blüte verdrängte. Sie hatte wohl Angst um Saleph, verständlich.
    Ormuss konnte nur die Schlüsse ziehen, die ihn betrafen oder aber eindeutig waren und somit nicht geschlossen werden müssten, vorausgesetzt, die Damen ließen sich nicht von ihren Gefühlen überrumpeln und übersahen offensichtliche Dinge, aber davon ging Ormuss nicht aus. Melaine war in jeder Weise eine beeindruckene Frau und deshalb, ja deshalb würde sie keine vorschnellen Fehler begehen. Wenngleich sie bereits in ihrem Herzen keimten.

    "Saleph ist eine ehrliche Seele", antwortete Ormuss nach einem Moment des Schweigens, "Es ist etwas zwischen sein Vorhaben gekommen. Die Frau... vielleicht. Ein Schakal? Genauso wahrscheinlich. Lassen wir ab von unklaren Gedanken und spenden wir unsere Energie darin, den Jungen zu finden. Ewig überlebt er da draußen nicht. Ormuss wird die Wachen fragen, welchen Weg er genommen hat und hinaus in die Wüste gehen. Wer ihm folgen will, sollte über Nacht diese Entscheidung treffen. Hoffen wir auf den Segen unserer Götter. Danke für die Botschaft, Rebekka. Gibt es noch etwas zu sagen?"

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Aniron hatte ihre Sachen fertig gepackt. Noch heute Nacht würde sie mit den Orks, Horkas, Fu Jin Lee und auch Tinquilius nach Lago aufbrechen. Ein bisschen aufgeregt war sie schon. Sie hatte ihren Stab und ihre Tasche bei sich. Ein Umhang verdeckte ihre Adeptenrobe. Sie wollte nun zum Tempel, um Tinquilius und Lee abzuholen. Horkas war schon draußen bei den Orks und würde auf sie warten. Aniron würde froh sein, wenn die endlich Al Shedim hinter sich gelassen hatten. Dann liefen die Orks und sie nicht mehr Gefahr, von irgendwelchen zwielichten Gestalten verraten zu werden.
    Aniron passierte die Wachen vor dem Tempel und trat in Adanos`Haus. Sie nahm ihre Kapuze ab und sah sich um, sie würde Tinquilius sicherlich oben finden. Eine junge Frau riss sie aus ihren Gedanken. Ein wenig erschrocken hatte sie sich zu der Hebamme umgedreht, dass Aniron fragte:
    "Ist alles in Ordnung, kann ich Euch helfen?"

    Die Fremde sah sie mit einer verzerrten Miene an und sagte wehklagend: "Wisst Ihr, wo ich Rebekka finden kann?"
    Aniron hob die Augebrauen.
    "Nein, das weiß ich leider nicht, Aber sagt mal, gehts Euch nicht gut? Habt Ihr Schmerzen? Kann ich vielleicht etwas für Euch tun?"
    Vorsichtig bewegte sich die Fremde auf sie zu:
    "Wenn Ihr nicht gerade eine Heilerin seid, könnt Ihr das nicht, nein."
    Aniron musste schmunzeln.
    "Ich bin zwar keine Heilerin, aber Barbier, mein Name ist Aniron. Viellecht kann ich Euch weiterhelfen. Was bereitet Euch denn die Schmerzen?"
    Es war nun wirklich nicht mehr zu übersehen, dass ihr irgendetwas weh tat. Sie stand verkrampft vor ihr und versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen.
    "Sonnenbrand", keuchte ihr Gegenüber und setzte dann ein stockendes "Am ganzen Körper" dran.

    Aniron nickte.
    "Das ist nicht schönes, aber ich habe da etwas für Euch."
    Die Adeptin kramte in ihrer Tasche und holte eine Dose mit Salbe heraus. Zum Glück hatte sie immer genug Vorrat davon einstecken.
    "Das hier ist eine Salbe. Sie enthält unter anderem Fett und Minze. Damit wird die Haut geschmeidg und feucht gehalten und auch gleichzeitig gekühlt. Cremt Euch damit an den betroffenenen Stellen ein. Aber vorsichtig. Und nutzt sie ruhig, solange es verheilt. Macht kein Wasser auf Eure Wunden, das trocknet die Haut nur noch mehr aus."
    Aniron schloss ihre Tasche wieder. "Wenn Ihr sie nicht mehr braucht, schafft sie zu Maris` Zelt. Dort nimmt eine der Wachen sie entgegen. Ich selber verlasse Al Shedim noch heute Nacht. Sollte es aber nicht besser werden, sondern schlimmer und sich Brandblasen bilden, dann solltet Ihr zu einem Heiler gehen."

  19. Beiträge anzeigen #99
    Waldläuferin Avatar von Rebekka
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    Rebekka ist offline
    Triumphierend sah Rebekka Melaine an. Also was sie nicht die einzige die dachte das Saleph in Schwierigkeiten stecken könnte.

    "Siehst du... Ormuss sieht das auch so wie ich. Wir müssen uns beeilen."

    Die Adeptin zögerte immer noch. Ob sie der Fremde mit seiner eigenartigen Art zu reden und dem fremden Akzent in seiner Sprache überzeugen konnte? Rebekka war sich nicht sicher. Viel mehr beschäftigte sie die Frage was sollte sie mitnehmen, wenn sie los ziehen würde um dem Wasserträger zu helfen. Kämpfen konnte sie nicht und außer einem besonders großen Küchenmesser konnte sie auf die Schnelle auch keine Waffe besorgen. Ohne Melaines Antwort abzuwarten verabschiedete sich die Novizin und lief so schnell sie konnte in die Taverne, packte ein Proviantpaket ein und füllte drei Wasserschläuche und steckte das besagte Küchenmesser ein. Wahrscheinlich war es lächerlich im Vergleich zu den Gefahren, die die Novizin warten würden. Rebekka erklärte der Aushilfe dass sie die Wirtin noch einige Tage vertreten müsse. Sie hätte etwas Wichtiges zu erledigen.

    Sehr lange hatte es nicht gedauert da kehrte die Wirtin zurück zum Tempel. Melaine und Ormuss standen fast noch an der gleichen Stelle als sie sie verlassen hatte, nur schienen sie jetzt in ein Gespräch vertieft zu sein.

    "Wegen mir könnten wir los. Ich bin bereit."

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    Veteranin Avatar von Saiya
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    Saiya ist offline
    Nach einem kurzen Gespräch mit der Fremden stellte sich heraus, dass sich diese auf das Handwerk eines Barbiers verstand, und eine geeignete Salbe, die gegen die Verbrennungen halfen, bei sich trug. Erstaunlich, wie freundlich Aniron doch zu Saiya war, obwohl sie sich garnicht kannten. Die junge Diebin war fast sprachlos, war sie solch' Freundlichkeit und Zuvorkommniss nicht gewohnt.

    Dankend nahm sie die Salbe entgegen. Am liebsten wäre sie sofort zu ihrem Zelt gestürmt, hätte sich alle Kleider vom Leib gerissen und in dem Zeug gebadet, doch das Gespräch war noch nicht beendet. "Viele, vielen Dank. Was wollt ihr für eure Hilfe?" fragte sie knapp, in der Hoffnung, eine schnelle Antwort zu bekommen, um endlich die gewünschte Schmerzlinderung zu erfahren.

    "Ihr müsst mich nicht gleich bezahlen. Ihr könnt es auch, wenn ihr die Dose abgebt."

    Nocheinmal maachte sie einen kleinen Knicks, um ihre Dankbarkeit zu signalisieren, dann lief sie aus dem Tempel und rannte förmlich zu ihrem Zelt. Dort angekommen, riss sie, wie sich zuvor vorgestellt, wahrlich die Kleider vom Leib, und rieb dann alle schmerzenden Stellen mit der wohltuenden Salbe ein. Schon als sie das erste Mal die Salbe mit der Haut in Berührung brachte, konnte sie eine deutliche Besserung spüren. Ob es wirklich der Verdienst der Salbe war, oder sie es sich nur einbildete, war unklar. Nachdem sie alle Stelen sorgfältig mit der Salbe eingereibt hatte, und sie vollkommen in die Haut eingezogen war, kleidete sie sich wieder an und legte sich schlafen. Sie musste noch ein paar mal an Aniron denken. Wie selbstlos sie ihr doch geholfen hatte. Keinen Augenblick hatte sie daran gedacht, dass Saiya die Salbe vielleicht mitgehen lassen könnte, anstatt sie zu Maris Zelt zu bringen. Wie schaffte es diese Frau nur, soviel Vertrauen den Menschen entgegenzubringen? Mit dieser Frage auf der Zunge schlief die kleine Diebin letztendlich auch ein.

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