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    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline
    Schon längst war es dunkel und kalt, Yngvar hatte es sich an einem Lagerfeuer gemütlich gemacht. Eine kleine Höhle hatte er gefunden, mehr durch Glück, als durch alles Andere aber für die Nacht würde er hier Schutz finden und darauf kam es an. Erst hatte er ja gedacht, ein Bär würde seinen Winterschlaf halten, die Art von Höhle war geradezu ideal dafür aber, dem war nicht so gewesen und so hatte sich der Nordmann einfach für eine Nacht einquartiert.

    Die letzten Tage hatte er kaum geschlafen, war er doch mehr oder weniger nur durch die Gegend geirrt. So eben hatte der junge Bursche auch die Karte verbrannt, die im bisher nichts als Ärger gebracht hatte. Scheinbar hatte diese vorne und hinten nicht gestimmt. Jedes mal wenn Yngvar dachte einen Schritt weiter zu sein musste er mindestens Zehn zurück machen.
    Momentan wusste er nicht so recht weiter, in der Nähe hatte er aber Spuren gefunden, Spuren von Menschen. Er hoffte auf Jäger und wollte gleich am Morgen mal schauen, ob die ihm nicht vielleicht weiter helfen konnten. Ansonsten musste er eben sehen wie es weiter ging.
    Es war nun auch spät geworden, später als er gewollt hatte und so legte sich der junge Nordmann nun auch zum schlafen hin, in einigen Stunden konnte die Welt schon wieder ganz anders aussehen.

  2. Beiträge anzeigen #382
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Okara

    Hastig räumte der Priester seine Sachen zusammen. Er hatte, trotz aller Angst vor den Gefahren des Waldes, die Nacht im Wald in der Nähe von Montera verbracht. Dank dem alten Karrenführer war er ziemlich schnell in die Nähe der Stadt gekommen und laut seiner Karte, war auch gleich in den Wäldern das Lager, in das er gehen sollte. Er wusste gar nicht so recht, was Okara überhaupt sein sollte, noch nie hatte er etwas davon gehört. Immer wieder versuchte sein Gedächtnis diesen Namen mit etwas in Verbindung zu bringen, was er schon einmal in den Choriniken über Myrthana gelesen hatte, aber da war nichts. Zwar kannte Lopadas die Städte, aber was Okara sein sollte, blieb ihm verborgen.
    Der Barbier knöpfte seine Umhängetasche zu, überprüfte nocheinmal deren Sitz auf seiner Schulter und folgte dann dem auf der Karte eingezeichneten Weg. Immer näher trugen ihn seine Schritte an den Treffpunkt und mit jedem Schritt, den er näher kam, wurde auch seine Anspannung größer. Wenn er einen Wald betrat, wusste er, was ihm in einem Wald erwartet, doch wenn er auf ein Lager zu ging, was ihm unbekannt war, konnte er nicht ahnen, was dort auf ihn warten würde.
    Laut der Karte war es nicht mehr weit bis Okara. Als plötzlich eine Person seinen Weg kreuzte. Die Person schien einfach da zu sein, als hätte sie schon die ganze Zeit dort gestanden und der Schriftgelehrte hatte diese bloß nicht bemerkt. Doch Lopadas erkannte sofort, wer vor ihm stand.
    "Magie zu Ehren, werter Magier.", begrüßte er seinen Gegenüber.
    "Bruder Lopadas, bis jetzt bist du der einzige, der meinen Ruf gefolgt ist, aber wahrscheinlich haben die anderen einen längeren Anreiseweg. Doch es gut, dass du hier bist, weil wir jemanden von deinem Stand brauchen."
    Geheimnisvoll kling die Stimme des Magiers und wüsste der Barbier nicht, dass dieser ein Verbündeter war, so würde er wahrscheinlich versuchen das Weite zu suchen.
    "Was meint Ihr mit 'jemanden von meinem Stand'?", fragte der Feuermagier.
    "Okara ist ein Rebellenlager, falls du das nicht weißt, dort halten sich nur Königstreue auf und einen Feuermagier werden sie sicherlich ohne Weiteres Einlass gewähren. Du musst in das Lager gehen und mit dem führenden Mann dort sprechen. Versuche eine Katastrophe abzuwenden."
    Lopadas schaute nachdenklich zu Boden und die Stimme des Magiers schien in seinem Kopf zu verhallen. Als er wieder nach oben schaute, war der Verhüllte weg. Der Priester hielt nicht viel von solchen Showeinlagen, schließlich konnte man sich auch normal verabschieden und dann sich trennen, aber manche Menschen schienen darauf zu bestehen möglichst geheimnisvoll zu wirken. Doch hatte der Schriftgelehrte nun größere Probleme, schließlich lag es an ihm den Anführer von den Rebellen in Okara zu überzeugen.
    Während er sich auf den Weg machte, um das letzte Stück seiner Reise hinter sich zu bringen, überlegte er, wie Rebellen wohl von ihrer Eigenart her waren. Sie lebten mitten im Wald in einem Lager und schlugen sich mit anderen. So richtig königstreu kam ihm das nicht vor, aber er hatte auch keine Ahnung von Kriegsführung oder irgendwelchen anderen militärischen Spielereien. Frieden war auf jeden Fall die bessere Alternative.
    "Halt. Wer bist du?", fragte ein Mann, als Lopadas gerade um eine Buschgruppe lief.
    Erschrocken zuckte der Magier zusammen, als der Kerl mit seiner Lanze ihm fast den Kopf von den Schultern geholt hätte, er sollte sich wirklich angewöhnen vorsichtiger zu sein.
    "Ich bin auf der Suche nach einem Lager namens Okara."
    "Was willst du da?"
    Der Mann schien ziemlich neugierig zu sein, hoffentlich gehörte dieser nicht zu irgendwelchen Leuten, die gegen die Rebellen arbeiteten.
    "Ich wollte mit dem Anführer sprechen.", antwortete der Priester wahrheitsgemäß.
    "Und warum sollte er dich sprechen wollen?"
    Scheinbar war dieser Typ einer von den Rebellen, denn alle anderen hätten ihn wahrscheinlich schon den Kopf abgeschlagen. Dennoch bereitete es ihm Unbehagen kurz seinen Mantel zu öffnen und seine Robe zu zeigen, denn sowas war immer mit einem Risiko verbunden, doch der Kerl ließ die Lanze sinken und lächelte.
    "Gut, Magier, wir bringen dich ins Lager, aber du musst eine Augenbinde tragen, wir wollen schließlich den Weg dorthin geheim halten."
    Wieder so eine Sache, die der Magier ziemlich affig fand, aber was blieb ihm anderes übrig, bevor er den Anführer gar nicht finden würde. Als er ihm die Augenbinde anlegte, konzentrierte sich Lopadas auf seine anderen Sinne. Falls dieser Kerl doch kein Rebell war, würde er sofort reagieren können, um sich zu befreien. Seine Magie war stets bereit.
    Nach einiger Zeit, die er nur hören und fühlen konnte, wurde ihm die Binde wieder abgenommen und er stand vor einer Treppe, die weit in die Erde hinein führte.
    "Dort unten ist Okara. Auch wenn du Magier bist, benimm dich, sonst gibts Ärger."
    Einen solchen Umgang war der Priester gar nicht mehr gewohnt, aber wahrscheinlich herrschten hier in der Wildnis rauere Sitten als in bewohnten Gebieten, wo er noch mit Respekt behandelt wurde. Ihm war es an sich auch egal, Hauptsache war, dass er lebendig in Okara angekommen war.
    Er lief die Treppen hinab und fand sich in einem großen Vorhof wieder, der mitten ins Gestein geschlagen worden war. Es würde wahrscheinlich eine Weile dauern bis er sich hier zu recht gefunden hatte. Aber solang wollte der Barbier nicht warten. Er musste auf die Schnelle den Anführer des Lagers sprechen.

  3. Beiträge anzeigen #383
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Hauptlager der Waldläufer

    Mit der Ruhe eines Baumes saß Ornlu im Lager. Immer noch sammelte man sich und wartete auf Neuankömmlinge. Man wusste nicht wie viele Rebellen in diesem Loch da waren, doch war jeder gute Bogen und Speer mehr erwünscht. Die vom Westlager sollten heute ankommen. Vom Nordlager hörte man, dass sie erst einer Spur nachkommen müssten. Orks gab es ja auch noch in all dem Trubel. Es würde also noch ein klein wenig dauern, bis man eine Kampflinie um dieses Okara ziehen und die Offensive beginnen würde. So verstand es der Druide. Er war bei den Besprechungen zwar immer dabei, aber mehr als Zuhörer um zu lernen. Wer wusste schon, ob nicht er das nächste Mal so etwas mitbestimmen würde. Die Druiden waren zwar nur wenige, aber ihr Rat, ihre Unterstützung und ihre Gedanken waren den Waldläufern nicht gleich. Ornlu sah es, wie die Hüter mit ihnen umgingen. Es gab keine Spaltung, man agierte gemeinsam für die Sache und er war gerne bereit sich einzubringen. Die Rebellen würden nur wenig auf die Kombination antworten können - so hoffte er. Die Orks konnten es im Krieg letztlich auch nicht und niemand war in der Masse besser im Waldkampf als sie.
    Waldkampf - Kampf. War es nötig? Was dachten wohl die Anführer der Rebellen? Ob sie Angst hatten oder sich überschätzten? Oder beides? Entgegen der anderen behielt Ornlu seine Gedanken für sich. Er wusste aber, dass er eine Lösung sah die weniger Blut kosten würde, aber die Rebellen zum Abzug zwingen müsste - wenn ihre Kommandanten ein Herz besaßen.
    Mit seinen Gedanken im Einklang und einem leichten Schmunzeln im Gesicht lehnte sich Ornlu zurück und zückte einen Sumpfkrautstängel. Schon halb geraucht, da er gestern noch eine Patrouille mit Iun und Aethel machte und er seine Sinne nicht benebeln wollte. Kaum zog der grünliche Rauch auf, merkte Ornlu wie von der Seite sich jemand näherte. Hinüber schielend erkannte er Dekker.
    "Bewahre! Lang nicht mehr gesehen, hmm?", meinte der Jäger und bot Dekker den Stängel an.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Okara

    Langsam durchschritt der Magier den Vorhof und hielt die Augen nach einer stark glänzenden Rüstung auf oder etwas ähnliches, denn schließlich trugen die Anführer des Militärs immer irgendwelche prunkvollen Rüstungen. Doch selbst nach langem Umschauen konnte er keinen der Männer irgendwie als Anführer identifizieren. Das hieß für ihn, dass er doch fragen musste, was er eigentlich vermeiden wollte, weil er nicht wusste, wie Rebellen reagierten. Noch nie hatte er mit solchen zu tun gehabt und fühlte sich auch reichlich unwohl in diesem Lager. Langsam ging er auf einen Rebellen zu, der gerade auf der Bank saß und rauchte.
    "Innos zum Gruße. Kannst du mir vielleicht helfen, ich such einen Paladin oder eine andere führende Person hier im Lager."
    Seine Stimme klang ziemlich ängstlich und Lopadas hatte auch alle Mühe seine Gedanken und seine Stimme ruhig zu halten. Der Priester hoffte inständig, dass der Rebell ihm nicht den Kopf einschlagen würde.
    "Hmm. Lass mal sehen. Dort drüben steht Sir Rheinold, er ist der einzige Paladin, den ich jetzt auf die Stelle sehe. Rede mal mit ihm."
    Der Rebell war nicht so aggressiv wie die Wachen, sondern schien eher gelangweilt zu sein.
    "Vielen Dank und welcher ist Sir Rheinold?", fragte der Barbier.
    "Der ziemlich korpulente Schwarzhaarige dort.", antwortete dieser immer noch sehr gelangweilt.
    "Ich danke dir."
    Bedacht darauf nichts falsches zu tun, ging der Schriftgelehrte auf den Dunkelhäutigen zu. Jemanden mit solch dunkler Hautfarbe hatte der Feuermagier noch nie gesehen, aber das war jetzt nicht sein Problem. Er hoffte, dass Sir Rheinold auch mit ihm sprechen würde.
    "Innos zum Gruße, Sir Rheinold. Ich bin auf der Suche nach einer Führungsperson hier im Lager und ich wurde zu Euch geschickt, deswegen hoffe ich, dass Ihr mir helfen könnt."

  5. Beiträge anzeigen #385
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Es waren Tag, in denen sammelte sich Zweifel und Trauer mehr als sonst in den Gedanken der Krieger, es waren Tage vor einer Schlacht, Tage des nutzlosen herumsitzens, Tage des Wartens... auf den nächsten dieser Tage.
    Der Pirscher tigerte durchs Lager, Skaal bekam bereits von Vendor eine ordentliche Portion Fleisch eingeflößt und sonst schien nicht viel los zu sein. Waffen wurden geschärft, Wunden versorgt und Neuigkeiten ausgetauscht.
    Dekker war es leid. Er hatte seine Ausrüstung bereits dreimal durchgecheckt, sein Schwert war geschliffen und poliert, jede Rune aus der Gravur glitzerte in der durch die schneebedeckten Äste brechende Sonne. Die Sehne seines Bogens war auf kleinste Beschädigungen durchsucht, aber noch immer hielt der Faden den Dekker von der Insel im Nebel mitgebracht hatte. 237 Pfeile hatte der Waldläufer dabei, jeder war befiedert und mit einer Spitze versehen.
    Es war Langeweile, die Dekker zu diesen Aktionen trieb. Er wusste im Grunde, dass er sich auf seine Ausrüstung verlassen konnte, ob sein Hieb mit einem scharfen oder nicht ganz scharfen Schwert durchgeführt wurde war egal, tot war das Opfer wahrscheinlich so oder so.
    Langeweile war es auch, die Dekker wieder durch das Lager trieb, auf der Suche nach einem Gesprächspartner oder einer interessanten Tätigkeit.
    Und genau das liebte er an ihrer Gemeinschaft, kaum war Dekker einige Schritte gegangen, sprach ihn eine bekannte Stimme an und eine ebenso bekannte Hand, mit der er bereits einmal die Klinge kreuzte, reichte ihm einen Sumpfkrautstängel.
    'Joar, waren harte Zeiten, ich bin schnell aus Al Shedim verschwunden... Irgendwas rief mich nach Silden... Nein, danke. Ich rauche nicht... mehr.' Der Zusatz mehr ließ Dekker plötzlich wieder an die Wochen denken, die er im Suff und Rausch in der Taverne vergeudet hatte, die Wochen, von denen er nur aus Erzählungen wusste, die Wochen, die er zum Glück überstanden hatte, die er bereute und die er keinesfalls vermisste.
    'Was hast du noch gemacht, Ornlu? Ich sah dich nicht in Silden, kamst du direkt hierher? Harte Zeiten. Björn ist tot. Verdan ist scheinbar nicht zurückgekehrt und ein Trupp ist anscheinend mit Jarvo vor die Hunde gegangen, nur er konnte entkommen... Harte Zeiten,... Verdammt harte Zeiten.', sagte Dekker und seine Augen verloren einen Fixpunkt und glitten ab in die Leere, Bilder aus den Erinnerungen spiegelten sich darin... Trauer, Hass, Wut, Rachsucht... 'Harte Zeiten...'

  6. Beiträge anzeigen #386
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Sumpffee aus dem Wald
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    Myra ist offline
    Das Schwert festumklammert hockte die junge Adlige wieder in den alten Gemäuern. Sie wusste nicht wie sie hierher gekommen war oder welche Aufgabe sie nun bestanden hatte, um wieder in die Realität zurückzukehren. Jedenfalls hoffte die Blonde, dass es sich um die Realität handelte.
    Schnell zückte sie ihren Spiegel und betrachtete sich darin. Grüne Augen. Langes blondes Haar. Es war alles wie immer, sie war also nicht mehr in der Gestalt ihrer Mutter. Überprüfend schaute sie sich nocheinmal genau ihre Kleidung an und stellte dann zufrieden fest, dass alles wieder beim Alten war. Außer, dass sie jetzt ein Schwert mit sich herumschleppte, was sie kaum führen konnte. Wenn sie aus dem ganzen Schlamassel rauskam, musste sie erstmal den Umgang mit solchen schweren Waffen lernen. Bis jetzt war ihr treuster Waffengefährte immer noch der schwere Holzlöffel, welcher an ihrem Gürtel hing.
    Und ich? Habe ich denn etwa nicht gut gekämpft?
    Die Gedanken in ihrem Kopf hatten sich verändert. Vorher waren es immer viele gewesen, die etwas gesagt hatten, nun hatte sich scheinbar einer von ihnen rauskristallisiert.
    "Bist du die weiße Katze?", fragte Myra ungläubig.
    Ich habe viele Katzengestalten, aber ja, ich bin dein Hausgeist. Die anderen Gedanken wirst du nicht mehr so schnell denken müssen, außer natürlich du wirst verrückt und fängst an mehrere Persönlichkeiten zu entwickeln, was nicht das erste Mal wäre, denn damals als ich...
    "Musst du soviel reden? Du quatscht mir ja noch eine Hirnhälfte ab oder so. Jetzt halt mal deinen gedanklichen Mund, denn ich muss nachdenken. Schließlich hab ich Keks immer noch nicht gefunden."
    Keks?! Ständig redest du von Keks. Du hast doch jetzt mich, jetzt brauchst du nicht mehr an das Essen zu denken...Au!
    Die Adlige hatte ihrem Gedanken eine gedanklich ziemlich heftige Ohrfeige verpasst, damit dieser nun endlich aufhören würde in ihren Gedanken zu denken. Die ganze Sache war so schon schwierig genug.
    Myra nahm eine Fackel von der Wand und setzte ihren Weg fort. Denn scheinbar konnte sie noch tiefer in die Gemäuer vordringen. Die Gänge schienen kein Ende zu haben. Aber wengistens konnte sie sich nicht verlaufen, denn es gab nur diesen einen Weg.
    Schnell setzte sie einen Fuß vor den anderen, um keine Zeit zu verlieren, schließlich wusste sie nicht, was die Geister dieses Ortes mit ihrem Freund angestellt hatten.
    Keks ist dein Freund? Du befreundest dich mit deinem Essen?
    "Dafür, dass du in meinen Gedanken sitzt, weißt du verdammt wenig über mich.", sagte sie leise, weil sie sich ihren Atem für den Dauerlauf sparen wollte, den sie gerade durchführte.
    Ihre Schritte verhallten in den langen Gängen. Nach jeder Abbiegung sank in der Schönheit die Hoffnung ihren Freund wieder zu sehen, aber in ihr stieg immer mehr die Wut darüber auf, dass irgendjemand Keks entführt hatte. Niemand nahm ihren Keks weg ohne dafür zu bezahlen.
    Vielleicht solltest du weniger laufen und mehr denken. Du kannst dir natürlich die Beine in den Bauch laufen, aber du kannst dich auch beruhigen und darüber nachdenken, ob es vielleicht einen anderen Weg gibt.
    "Du Witzbold, es gibt nur den einen Gang. Welchen anderen Weg sollte es noch geben."
    Myra stoppte ihre Schritte und rang nach Luft, da sie schon eine Weile gerannt war.
    Du siehst zu viel und denkst zu wenig, Mädchen. Ich darf dir nicht helfen, denn du musst dich selbst beweisen, aber ich kann dir versichern, dass du mit dem Gerenne nicht weitkommst.
    Die Blonde breitete ihre Decke aus und setzte sich darauf. Ihr Geist hatte recht. Sie kam an kein Ende, obwohl sie die ganze Zeit rannte. Vielleicht gab es irgendwo eine versteckte Tür oder einen magischen Zugang zu einem Raum, in dem Keks war. Die Schneiderin schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl der Magie, auf das Gefühl der Geborgenheit und der Wärme. Doch alles blieb schwarz vor ihren Augen und es stellte sich auch kein Knistern oder ähnliches ein. Mit Magie schien die Sache nichts zu tun zu haben, jedenfalls nicht direkt, vielleicht konnte sie diese einfach nur nicht spüren, weil sie schon zu lang keine Magie mehr gewirkt hatte.
    Sie legte sich hin und schaute mit ihren grünen Augen an die Decke des Ganges. Irgendein Geheimnis gab es in diesen Gemäuern und sie musste es diesen entlocken, um ihren Freund wiederzufinden.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Nun, Ronsen ließ sich ein Kettenhemd zusammenstellen, deshalb war er gerade nicht bei Roland oder Ulrich, sondern bei dem Schmied, der ihn bedauerlicher Weise für noch eine Nacht hatte vertrösten müssen. So ausharren wie die Ratten im Käfig, die auf ein Stück Käse warten, das gefiel Ronsen nicht, ganz und gar nicht. Zudem war Andreas schon wieder fort und wo Oddy hin war, war ihm auch schleierhaft. Bestimmt in irgendeiner Ecke mit einer Flasche Bier und ohne Sorgen. Schöner Mist. Nicht einmal hier hielten die Kumpels beisammen! Aber vielleicht war es auch Ronsen, der nicht war, wo er hingehörte. Vielleicht sollte er aufs Schlachtfeld. Aber das nicht ohne einen ordentlichen Panzer. Und den ließ er sich gerade machen. Also hatte alles seine Richtigkeit und er musste sich lediglich in Geduld üben. Und Ruhe. Und Konzentration. Doch die wurde gestört. Und zwar von einem ihm fremden Mann, einem wahren Klappergestell. Bestimmt passte der Kerl zwei Mal auf die Stelle, wo Ronsen stand. Aber das war wohl ein Vorurteil, das dem Dicken in seinem derzeitigen Zustand öfter durch den Kopf ging.

    "Innos zum Gruße!", antwortete Ronsen jedenfalls und musste für einen Moment grinsen. Die Anrede, die Gestalt, die Augenränder... eindeutig ein Magier. Also schön respektvoll bleiben, Magier waren immer gut und hilfreich.
    "Ja ich bin wohl eine der Führungspersonen. Wenn ihr mir euren Namen und eure Herkunft nennt, helfe ich euch gerne. Natürlich müsst ihr mir auch sagen, worum es geht. Versteht sich von selbst, hehe."

  8. Beiträge anzeigen #388
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Der Paladin schien freundlicher zu sein als er aussah und das gefiel dem Priester, denn auf irgendwelchen Ärger konnte er verzichten.
    "Entschuldigt, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Lopadas, ich bin Priester Innos' und Tempelvorsteher in Vengard. Ich möchte auch gar nicht lang herum reden, sondern gleich zur Sache kommen.
    Ich habe von einem Konflikt mit den Waldläufern gehört und dass dieser drauf und dran ist zu eskalieren. Mir wurde berichtet, dass eben dieses Rebellenlager eine Art Kleinkrieg gegen das Waldvolk vorbereitet.
    Einen solchen Kleinkrieg können wir uns aber in solchen Zeiten nicht leisten. Ich weiß zwar nicht, was vorgefallen ist, aber die ganze Aktion sollte sofort gestoppt werden und lieber solltet Ihr Euch mit den anderen führenden Männern des Lagers zusammen mit dem Waldvolkanführer an einen Tisch setzen. Die Orks herrschen zur Zeit über dieses Land, das wisst Ihr sicherlich besser als sich und wir können es uns nicht leisten, dass die letzten freien Menschen in Myrthana sich gegenseitig die Köpfe einschlagen und den Orks freies Feld geben, um auch weitere Siedlungen oder Städte einzunehmen."
    Lopadas wusste, dass seine Ansprache nicht sehr eindrucksvoll rüberkam, da er kein großer Redner war und ihm die Gestalt seines Gegenübers noch immer in Furcht versetzte. Der verhüllte Magier hätte sich einen besseren Botschafter für diese Mission aussuchen sollen, denn für diese ganze Aufregung war der Schriftgelehrte nicht zu haben, er würde jetzt viel lieber in seiner Kammer sitzen ein Buch lesen und Tee trinken.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    "Oh, wem sagt ihr das? Ihr habt recht Lopadas, in allen Belangen, die ihr bringt", Ronsen seufzte und deutete dem Feuermagier, ihm zu folgen. Sie schritten in Richtung einer kleinen Einzelhöhle, in der das Notlazarett eingerichtet wurde. Hier lagen die, die beim Angriff draußen waren. Die Glückspilze, die es noch nach Okara geschafft hatten.
    "Seht sie euch an. Pfeilwunde am Bein, Pfeilwunde in der Schulter. Einen hat es mitten im Gesäß erwischt, der kann nicht mal mehr richtig sch... auf den Lokus gehen. Sie wurden Opfer heimtückicher Angriffe und ich kann den Zorn mancher Rebellen gut nachvollziehen. Mir selbst liegt es fern, weiter anzugreifen, aber ich habe darauf nur geringfügigen Einfluss, wisst ihr. Solche Entscheidungen werden vorrangig von Roland oder Ulrich, dem Rebellenführer, entschieden. Was ich euch aber sagen kann, ist, dass es in meinem Interesse ist, diesen Konflikt schnellstens zu beenden. Sagt mir aber, wie wir das erreichen sollen. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Waldläufer versessen auf eine Vernichtung des Lagers sind. Gehe ich jetzt vor die Höhle, habe ich einen Pfeil im Herzen stecken. Wisst ihr, uns fehlt wohl ein Vermittler für diese Angelegenheiten."
    Er kratzte sich am Kopf und fuhr sich nachdenklich durch den Bart.
    "Leider Innos sieht es nach einem Vernichtungskampf aus. Entweder sie... oder wir. Das Lager zu evakuieren wäre Selbstmord."

  10. Beiträge anzeigen #390
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Hauptlager der Waldläufer

    Er wusste, dass Dekker ablehnt, aber er wollte ja die höfliche Form wahren. Nicht das man ihm nachsagte, er rauche nur. Nein, er hätte ganz sicher den halben Stängel an Dekker abgedrückt und gewartet bis er mal wieder alleine wäre um einen der ganzen Sumpfkrautstängel zu rauchen. Er konnte wohl von sich aus sagen, dass das Zeug nicht mehr so die Wirkung hatte, wie bei einen der ab und an rauchte. Aber brauchte nicht jeder ein heimliches Laster? Sumpfkraut war etwas, was Ornlu in bestimmter Art ausmachte. Andere die dies versuchten nachzumachen, waren nicht halb so cool wie er - jawohl ja!
    Doch zurück zu Dekker, nachdem Ornlu einen großen Zug am Stängel nahm.
    "Naja so Druidensachen halt.", zwinkerte der Jäger.
    "...lange Geschichte, aber letztlich ging es um den Stabkampf, meine Jail und einen Schakalfürsten. Die Geschichte ist aber mehr etwas für einen lockeren Tavernenbesuch an einem angenehmen Abend im Frühling. Hier kommt nicht die Stimmung für Geschichten erzählen auf. Und ja harte Zeiten, aber waren sie denn jemals anders? Ob Orks, ob Banditen oder jetzt diese Königstreuen. Für Silden, die Wälder und unsere Sache, starben immer Menschen. Aber nicht umsonst, sondern für ein Ziel das du jeden Tag sehen und spüren kannst und das nah und um dich ist. Solch ein Tod ist mehr wert, als der eines Orks der für den Kampf stirbt oder eines Rebellen, der für etwas stirbt was so fern ist, wie die Sterne. Letztlich, Dekker - sind wir nur Staub und Schatten, doch in der Ewigkeit und den Geschichten wird man sich aller die starben erinnern. Kennst du all die Geschichten über Raddeck, die seine Weggefährten anderen erzählen? Lass jene die von dir gehen, nicht in Vergessenheit geraten. Wenn die Sache hier zu Ende ist, werden wir aller gedenken. Für einen jeden wird ein junger Baum gepflanzt. Symbolisch als auch für ihre Seelen die eins werden mit der Natur. Wirst du es auch machen?", fragte der Druide und hatte fertig geraucht.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Okara

    Lopadas betrachtete sich die Verletzen. Die Waldläufer schienen schon ernst gemacht zu haben, doch fehlte dem Feuermagier der Grund für dieses Handeln.
    "Es freut mich zu hören, dass Ihr nicht hinter diesen Kämpfen steht und ich gebe Euch recht, dass man in der derzeitigen Lage wahrscheinlich nur wenige evakuieren könnte. Es müsste sich jemand finden, der mit dem Waldvolk reden kann. Natürlich wird niemand Lust dazu haben einen Versuch zu starten, um Kontakt mit dem Waldvolk aufzunehmen, aber vielleicht wäre es ein Anfang, wenn sich die Rebellen nur in diesem Lager aufhalten und es nur verteidigen und keine Streifzüge oder etwas ähnliches unternehmen würde, um die Waldläufer ausfindig zu machen.
    Ich weiß, dass ich nicht genau in der Thematik bin, um solche Urteile schließen zu können, aber es ist mir wichtig, dass alles getan wird, um diesen Krieg zu verhindern. Vielleicht wäre es schon ein Anfang, wenn ich mit den Rebellenanführern reden würde, vielleicht wissen die etwas, dass uns weiterhelfen könnte. Wir müssen an die Vernunft beider Parteien appellieren und wenn sich die Rebellen nicht offensiv zeigen, sind die Waldläufer vielleich auch einsichtiger und lassen mit sich reden."
    Der Schriftgelehrte schaute in die Gesicht der verletzten Rebellen, diese Männer hier wollten sich wahrscheinlich am Waldvolk rächen, doch er musste das ganze verhindern. Dieser Kleinkrieg musste im Namen des Gleichgewichts der Mächte beendet werden.
    "Ihr seid Euch sicher, dass es keinen Vermittler gibt? Vielleicht einen Waldläufer, der von Euch gefangen wurde oder ein Mitglied der Rebellen, der einmal hier in der Nähe gelebt hat und Zugang zu den Menschen finden könnte.
    Ich möchte nicht glauben, dass es keinen Ausweg aus diesem Kampf gibt."
    Geändert von Lopadas (26.02.2009 um 15:31 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker musste über die weisen Worte des Druiden schmunzeln, viel zu vergänglich erschien ihm die Vision von Staub und Schatten, von Zielen und dergleichen, er wollte davon nichts wissen.
    'Staub, Schatten, das mag alles sein, jedes deiner Worte kann war sein, aber dennoch geben sie mir nicht die gefallenen Gefährten zurück. Und genau das sind harte Zeiten. Wir beide haben in unseren jungen Jahren wohl bereits zu viel böses erlebt, zu viele Leute sterben gesehen und zu viele Leute getötet, aber dennoch ist die Zeit erst dann hart, wenn Gefährten, Freunde, Kampfbrüder von uns gehen. Und genau dieser Gedanke zermürbt mich. Wir waren nicht gut genug, wir waren nicht stark genug sie zu beschützen, an ihrer Seite zu stehen und wahrscheinlich wären wir zu feige dort auch zu sterben. Wir können das nicht hinnehmen, dass Menschen auf unserer Seite sterbend fallen, oder zumindest ich kann das nicht hinnehmen. Tausend mal lieber wäre ich selbst gefallen, statt Björn, weil ich dann gewusst hätte, dass meine Schwäche und meine Feigheit richtig abgerechnet wurden, dass es verdient ist, dass ich meinen letzten Atemzug tue. Aber so fühle ich mich schuldig, dass ich überlebt habe... Und das sind harte Zeiten.
    Ach was red' ich... Was redet der Mensch über den grauen Himmel und den fallenden Regen. Wir sollten über die Erfrischung durch die Tropfen und den kühlen Schatten durch die Wolken reden.
    Wir brauchen ein erfreuliches Thema... Los erzähl, irgendwas lustiges, ich könnte ne Aufheiterung gebrauchen...'

    Sagte Dekker und lehnte sich gegen einen der Bäume auf die Worte Ornlus wartend.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    "Doch, wir haben tatsächlich einen. Einen der Waldelfen. Hab ihn ausgefragt aber er wollte nicht reden. Ulrich hat sich dann seiner angenommen... ihn regelrecht vor mir gerettet, wenn ihr es so wollt. Allerdings weiß ich nicht, ob wir uns wirklich auf diesen Kerl verlassen können. Und ihn mit einem Messer am Hals in den Wald schicken und zu hoffen, so lassen sie einen von uns bis zu ihren Cheffen durch, ist ebenso Wahnsinn."
    Es war irgendwie eine beschissene Situation, wenn man erst einmal genauer darüber nachdachte.
    "Was wir aber tun könnten, wäre ein Wall aus Schilden und Feuer. Einer der Paladine oder Priester müsste, von allen Seiten durch einen Schildknappen vor Pfeilen gedeckt und vom Feuer Innos gegen die Naturgewalten geschützt werden. Ist der Segen der Götter mit uns, käme dieser Übermittler vielleicht heil an. Doch bevor wir uns solche Szenarien betrachten, solltet ihr mit Roland oder Ulrich, wenn ihr mögt auch mit dem Gefangenen reden. Vielleicht findet ihr klugen Köpfe ja eine bessere Idee, meine Kraft liegt bei den Seekräften oder im Zweikampf, nicht im Verstecken und Irren durch den Wald."
    Der Paladin nahm sich einen Kübel Wasser und begab sich wieder zur Schmiede. Vielleicht konnte er ja wenigstens ein bisschen mit seinen alten Fähigkeiten aushelfen...

  14. Beiträge anzeigen #394
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline

    Okara

    Der Priester dachte über die Worte des Paladins nach. Es war wahrscheinlich wirklich viel zu aufwendig irgendjemand mit Hilfe von Magie und menschlichen Schutzschilden durch den Wald zu bringen. Außerdem war Lopadas nicht ein Freund der Idee, dass irgendwelche Knappen sich als Kanonenfutter aufstellen ließen, selbst wenn diese von Schilden geschützt wurden. Deswegen musste er wahrscheinlich wirklich mit den Rebellenanführern sprechen bevor er weiter denken konnte. Die Lage war ziemlich aussichtslos, vorallem weil sich der Feuermagier nicht vorstellen konnte, warum das Waldvolk aufeinmal so aggressiv geworden ist.
    "Ich danke Euch für Eure Auskunft Sir Rheinold. Wahrscheinlich ist es das beste, wenn ich einmal mit den anderen über die Sache rede. Doch zur Zeit können wir nur zu Innos beten und hoffen, dass die Waldläufer noch eine Weile auf ihren Angriff warten können."
    Der Paladin nickte und verabschiedete sich, bevor sich dieser wieder anderen Aufgaben widmete.
    Der Schriftgelehrte setzte sich hingegen auf eine Bank am Rand des großen Hofes und drehte nervös an seinem Aquamarin. Er wurde hierher gesandt, um das Problem zu lösen, aber es war schwieriger als erwartet. Was hatte er sich überhaupt erwartet, dass er einfach in die Lagier marschiert und ihnen sagt, dass sie aufhören sollen? Der Barbier musste sich eingestehen, dass er schrecklich naiv an die Sache herangegangen war. Er konnte jetzt nur hoffen, dass die Rebellenanführer mehr über das Waldvolk wussten oder dass der Gefangene ihnen helfen konnte. Vielleicht würden aber noch andere Mitglieder eintreffen und könnten ihm helfen, aber wahrscheinlich würden sie gar nicht nach Okara gelangen, denn schließlich war er der einzige Feuermagier. Wenn er diesen Kleinkrieg aufhalten wollte, musste er sich etwas verdammt Gutes einfallen lassen.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Provinzheld Avatar von Morn
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    Morn ist offline

    Okara

    Morn hatte bisher gänzlich auf sein morgendliches Training verzichtet, stattdessen hatte er all' den arbeitenden Rebellen etwas unter die Arme gegriffen und sich so gut es ging versucht einzubringen und zu helfen. Er hatte stets angepackt wo Not am Mann war.
    So gegen Mittag setzte er sich erschöpft auf eine Bank in der großen Höhle und fing an seinen Haferbrei zu löffeln, den er von einem der Rebellenköche erhalten hatte.
    ,,Pfui, das Zeug schmeckt nicht wirklich. Aber man muss ja bei Kräften bleiben.", murmelte Morn leise und ergänzte den Satz in Gedanken.
    Vorallem bei dem Chaos hier. Hoffentlich kommt es zu keiner großen Schlacht...

    Nach dem Essen brachte Morn seine Schüssel weg und kehrte danach zu der Bank zurück, auf welcher er es sich nun gemütlich machte.
    Morn legte sich rücklings auf die Bank und kratzte sein Kinn, das inzwischen von einem längeren Drei-Tage-Bart übersäht war.
    Hoffentlich muss ich nicht noch da raus..., dachte er noch und döste kurz darauf ein.
    Geändert von Morn (26.02.2009 um 16:10 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #396
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Hauptlager der Waldläufer

    "Was willst du aber machen, Dekker? Menschen sterben, Tiere sterben, pflanzen sterben und auf sie folgt wieder neues Leben. So ist der ewige Kreislauf. Ich vermisse auch meine Freunde, aber der Tod ist nicht seit diesem Konflikt unser ständiger Begleiter. Es ist schwer, aber wir müssen akzeptieren. Akzeptieren, dass wir für unser Leben noch Dinge vollbringen müssen, bis wir den Tod finden. Das sind wir jenen die uns begleiten und von uns gehen schuldig. Irgendwo muss die ganze Sache auch einen persönlichen Sinn haben, oder?", fragte Ornlu und ließ diese Gedanken Dekker offen. Er winkte ab und deutete, dass er davon nicht mehr redet. Eine Geschichte wollte er und dann noch aufheiternd. Ornlu überlegte, ehe ihm etwas einfiel.
    "Wusstest du das Griffin mal Bauchtänzerin war?", meinte der Druide und grinste schelmisch. Dekker schaute überrascht auf.
    "Die Sache war so: Leyla die Ovates wurde auf unserer Mission in Varant entführt. Sklavenhändler die gefallen an Blondie hatten und sie in der Nacht in Al Shedim entführten. Wir sind natürlich hinterher, kamen denen auch irgendwie nach, aber wie in das große Lager gelangen? Wir machten uns nach Al Arristo, wo die Nomaden gerade ein paar Assassinen abgemurkst hatten. Bengar und Ryu steckten wir vermummt in die Assassinenkleidung und Griffin und ich mussten dann dran glauben. Halt dich fest. Wir kauften also denen Bauchtänzerinnenkostüme ab und zwängten uns beide rein. Alles schön verschleiert, nach männlicher Fantasie ausgestopft, wir leicht geschminkt und die Bauchhaare mussten wir uns abrasieren. Tja und dann ging es los. Wir wurden diesem Sklavenhändler angedreht. Ich als Miss Al Shedim und Griffin als Miss Bakaresch. Der Typ stand auf uns, auch wenn wir nen Kopf größer waren. Problematisch wurde es dann, als er uns in sein Zelt bringen ließ und wir den scharfmachen sollten - per Bauchtanz. Naja waren dann natürlich nicht so ästhetische Hüftenschwinger, aber als wir dann nah genug waren, gabs nen Tritt in die Fresse. Danach legten wir los. Legten Feuer, sorgten für Panik und suchten Leyla. Die hatte sich aber dann irgendwie selbst befreit und nutze die Panik um selbst zu flüchten. Rückblickend war dies irrsinnig, aber dieser Dolch hier, stammte davon.", meinte der Jäger, zückte den assassinischen Dolch und schaute diesen mit all seinen Erinnerungen daran an. Ja, Griffin vermisste er auch irgendwo - genauso wie Ryu, die beide lange nicht mehr gesehen wurden.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Berggeist Avatar von Skaal
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    Skaal ist offline
    Den lieben langen Tag hatte Skaal gegessen, Bäume gestemmt, gegessen, Rohübungen mit seinem Schwert gemacht und nocheinmal gegessen. Langeweile machte sich breit, also machte er sich auf die Suche nach Dekker, um ihn zu fragen ob es nicht irgendetwas zu tun gab.
    Er ging also rufend durch das Lager, als Dekker hinter einem Baum hervorkam und ihm zuwinkte. Er wusste sich ebenso wie Skaal nichts anzufangen, und um die Zeit totzuschlagen, schlug er vor, ein wenig frische Luft zu schnappen und Richtung Okara zu wandern, um vielleicht das eine oder andere über die Lage dort herauszufinden.
    Sie schulterten leichte Rucksäcke mit Proviant und Ausrüstung für eventuelle Notfälle, schnallten sich ihre Waffen um, rückten sie zurecht, winkten den herumsitzenden Waldläufern nocheinmal zu und verließen das Lager gen' Okara.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Okara -> Wald

    Schnellen Schrittes bewegte sich der Glatzkopf durch die Haupthöhle direkt auf seinen Schüler Morn zu, der sich momentan an einem Ekel erregenden Pamps versuchte. Er hatte seinen Schüler den ganzen Tag nur arbeiten sehen. Aber was sollte das? Ulrich ließ doch direkt verordnen, dass sich die Rebellen und alle anderen Königstreuen mal mit dem Schwertkampf beschäftigen sollten. Da ließ man mal seinen Schüler zwei Tage lang Selbstunterricht betreiben, da ließ nicht nur das Krafttraining, nein sogar auch noch der Schwertkampf nach.
    „Sag mal“, begann Rethus schimpfend. „Was soll das? Ich habe dich doch nicht zum Essen hierher gebracht. Die Leute, die dort draußen…“ Der Knappe zeigte zum Höhlenausgang. „…verstorben sind, haben nicht solch eine exzellente Ausbildung bekommen wie du.“ Sofort griff der Schwertmeister nach der Schale und warf sie samt Inhalt ins Lagerfeuer. „Außerdem kann man sich den Mist gar nicht angucken. Wenn du was Ordentliches suchst, geh zu Matthew. Der ist unser Sternkoch.“
    Morn sah ziemlich erschrocken aus. Dann ließ er ein leises „Ja, Sir“ erklingen.
    „Was hast du gesagt?“
    „Ich sagte: Ja, Sir.“
    „Wie bitte?“
    „Ja, Sir!“ brüllte der Schüler.
    „Geht doch. Ich glaube, du solltest mal wieder ernsten Unterricht bekommen. Der Grund, wieso ich meine Schüler so hart rann nehme ist, dass sie dadurch Respekt und Ehre erlangen. So wie du mir in deiner Ausbildung mit Respekt und Ehre entgegen kommst, wirst du eines Tages auf dieselbe Art und Weise von deinen Mitmenschen angenommen werden. Was meinst du, welch Einfluss dies haben kann. Machen wir also weiter. Damit du dein angefressenes Fett wieder runter bekommst, machst du erst einmal zwanzig Liegestütze.“
    „Ja, Sir.“ Mit ernstem Gesichtsausdruck ging Morn nach unten und machte seine Liegestütze.

    Als der Rekrut damit fertig geworden war, nahm der Glatzkopf das Halstuch von Morn und band ihn wieder die Augen zu.
    „Wir werden einen kleinen Ausflug machen. Ich denke, damit du den Ernst deiner Ausbildung mal zu verstehen bekommst, gehen wir auf Patrouille und sollten wir dabei auf den Feind stoßen, dann nur zu. Zeig mir, was du gelernt hast. Schließlich habe ich gestern noch sehr gute Kombinationsangriffe von dir gesehen. Mal sehen, wie du dich heute im Ernst des Lebens damit schlagen wirst.“
    Sofort führte Rethus seinen Schüler nach draußen.
    „Herr, wo wollt Ihr hin?“ kam plötzlich dir Frage einer Wache.
    „Frische Luft schnappen“, meinte Rethus mit genervtem Blick.

    „So wir sind da“, sagte der Knappe und zog Morn das Tuch vom Kopf, um es diesem sogleich auch wieder in die Hand zu drücken. Sie befanden sich ungefähr fünfzig Meter vom Höhleneingang entfernt. Weit genug, damit der Rekrut den Rückweg nicht selbst finden würde. „Keine Sorge, sollte tatsächlich ein Feind kommen, der dir deutlich überlegen ist, hast ja noch mich. Töten lassen werde ich dich nicht.“
    So zogen sie los immer in Richtung Silden…

  19. Beiträge anzeigen #399
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker voran, Skaal ein bis zwei Meter dahinter. Der Pirscher suchte mit seinem Blick den verschneiten Horizont ab, während er sich langsam zwischen einigen Gebüschen hindurchschob. Irgendetwas witterte in ihm die Gefahr, irgendetwas sagte ihm, dass heute etwas anders war. Vorsichtshalber hatte er sogar sein Schwert gezogen, die Klingenspitze deutete in Richtung des Bodens, war aber in jeder Sekunde bereit nach oben zu schnellen und Gegner jeglicher Art zu attackieren.
    Sein Magen knurrte und flüsterte ihm ein schleunigst den Rückweg anzutreten, zu groß war die Gefahr mit dem halben Schwertkämpfer im Gepäck irgendwo in diesen Wäldern auf Rebellen zu treffen und vermutlich draufzugehen.
    'Bleib dicht bei mir, ich hab ein ungutes Gefühl', flüsterte Dekker über seine Schulter und hörte Skaal aufrücken.
    Hatte sich da was bewegt? War da etwas gewesen? Bilder von den beiden Gestalten im Gebüsch kamen in ihm hoch, er sah sich selbst anschleichen, die Klinge gehoben, dann tauchte der Dritte auf... Björn!
    Dekker schreckte hoch. Er musste wirklich mit dieser Sache abschließen, ein für alle mal! Aber nicht jetzt. Denn der Verdacht, dass da vorne irgendetwas war, ließ Dekker nicht los.
    'Tiuriiii', tönte der Schrei des Rebhuhns von seinen Lippen.
    Bitte lass es welche von uns sein, betete der Pirscher stumm, während er auf eine Antwort wartete. Fünf Sekunden, zehn Sekunden... Nichts...
    'Verflucht', murmelte Dekker und drehte sich zu Skaal um, 'Lass uns abhauen, ich glaube, ein richtiger Kampf käme für dich zu früh...'
    Langsam nickte Skaal, zog aber vorsichtshalber seine Klinge und drehte sich um.
    Das Knacksen war einfach unüberhörbar. Der Ast zerbarst förmlich unter Skaals Schuh und ließ den ganzen Wald aufhorchen.
    Dekker kamen beinahe die Tränen, denn er hörte bereits hastige Schritte hinter sich.
    'Umdrehen, Skaal... Es führt wohl kein Weg dran vorbei! Nimm das Schwert hoch und denk dran, was ich dir gestern gesagt habe!', wies der Jäger Skaal an, ehe er selbst auch in Kampfposition ging und die Klinge hob...
    'Zum Glück nur zwei', murmelte der Jäger, als er sie kommen sah.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Okara; Wald

    Zuerst streiften sie langsam durchs Unterholz während Morn mit seinem Kurzschwert im Gehen einige verbundene Hiebe machte. Das Laub und die Büsche raschelten, während sie durch den Wald pirschten. Sollten sie wirklich dem Feind begegnen, würde dem Knappen als allererstes interessieren, ob sie nun jagten oder ob sie gejagt wurden. Eine interessante Frage. Auf jede Überraschung gefasst starrte der Schwertmeister in sämtliche Winkel des Waldes. Dann plötzlich ertönte eine Art Zwitschergeräusch.
    „Das klang mir aber nicht nach einem Tier“, meinte der Glatzkopf.
    „Wieso?“ fragte sein Schüler, der noch immer seine Schwingungen machte.
    „Ich habe den Verdacht, dass das Waldläufererkennungssignale sind.“
    „Woher wollt Ihr das wissen?“
    Als Dieb beherrschte man nun mal solche Sinne, um das zu erkennen. Aber diese Antwort konnte der Lehrer seinem Schüler nicht geben.
    „Das sind definitiv Waldläufer. Bereit?“
    Sein Schüler nickte.
    „Wenn du jetzt einen auf Angst machst, bist du tot. Bleib ernst. Genau aus dem Grunde lasse ich dich ja auch so in der Ausbildung bluten.“
    Der Dieb ließ seinen Aufklärerblick durch den Wald huschen und bemerkte drei Büsche, die sich bewegten. Ein Zeichen dafür, dass sie tatsächlich nicht allein waren.
    „Da sind sie. Kesseln wir sie ein.“ Kurz darauf zog der Knappe sein Langschwert. „Wenn nicht schon Orkblut als allererstes daran kleben kann, dann soll es das Blut der Verräter sein. Weißt du, das ist jetzt der allererste Kampf, bei dem ich mein neues Schwert anwenden werde. Los!“
    Wohl überlegt teilten sie sich auf und hetzten durch die Büsche. Dabei gingen sie weit auseinander, um ihre Feinde von den Seiten an zu greifen. Es mussten ihre Feinde sein. Alle Rebellen wurden schließlich zurück beordert. Und tatsächlich. Als sie näher an die Gestalten heran gekommen waren, registrierte der Schwertmeister sofort, dass es sich um zwei Waldläufer handelte. Der Eine sah gut genug aus, um als Gegner für Morn zu fungieren. Der zweite sah ebenso stolz aus wie Rethus selbst. Welch interessanter Kampf das werden sollte. In Sekundenschnelle schlug Stahl auf Stahl. Es schepperte. Hoffentlich kamen nicht noch mehr Adanosler zu Hilfe.
    Da hatte Rethus scheinbar einen richtigen Brocken bekommen. Er fing eine ganze Salve von Schlägen ab, die ihn ziemlich zurück drängen ließen. Bei einem weiteren Schlag drehte er sich hinter einen Baum weg, wartete kurz, schlug dann schnell gegen den Brustkorb seines Gegners und wollte zum Stich ansetzen. Der andere war aber flink und wich dem Angriff aus.
    Verdammt guter Gegner. Hoffentlich wurde Morn mit seinem Gegenüber fertig.
    Geändert von Rethus (26.02.2009 um 16:47 Uhr)

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