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Dekker setzte gerade an zu antworten, scheinbar war Nigel lange unterwegs gewesen, oder irgendetwas anderes, denn jedenfalls sah er verwahllost und abgemagert aus und hatte keine Ahnung.
Irgendetwas knackte laut und deutlich vernehmbar vor ihnen im Unterholz, Schritte, eindeutig. Schnelle Schritte, hektische Schritte, viele Schritte!
Dekker fuhr herum. In der Ferne vernahm er Wolfsheulen und Schreie! Jemand war ihnen zuvor gekommen... Irgendjemand hatte den Posten bereits überfallen!
Aber wer kam da auf sie zu? Entweder waren es flüchtige Rebellen, oder vorrückende Waldläufer... Abwarten, murmelte Dekker in seinen nicht mehr existenten Vollbart.
In einer Reflexhandlung drehte er sich stante pede und presste seinen Rücken an eine Baum. Einen Moment später hatten sich auch Tavik und Nigel in Deckung gebracht und sie erwarteten die Rennenden.
Dekkers Bogen lag ruhig in seiner Hand, der Pfeil lag bereits auf der Sehne, nur auf vorbeistürmende Rebellen wartend... Die Schritte kamen näher, sie waren ungleichmäßig, aber sie kamen definitiv auf die Waldläufer zu.
Endlich rauschte eine Gestalt zwischen den Bäumen hindurch, wo Dekker, Tavik und Nigel warteten.
Dekker erkannte augenblicklich, dass es keine Waldläufer waren... Rebellen, murmelte er und im nächsten Moment hörte man seine Sehne singen.
Der eben noch Flüchtende lag nun mit dem Gesicht nach unten im Schnee. Ein Blattschuss war es, der aus seinem Rücken ragte.
'Angriff!', brüllte Dekker und neben ihm ertönten die Kriegsschreie Nigels und Taviks.
Sofort drehte sich der Jäger herum und ließ seinen Bogen fallen. Im nächsten Moment sauste das Schwert aus der Scheide in die Höhe. Wo waren die Gegner?
Da war schon der Erste, ein Hühne, blutüberströmt und mit Schild und Bartaxt bewaffnet, dazu noch ziemlich groß und bullig...
Unangenehm, murmelte Dekker, aber er kam wohl nicht drum rum.
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Okara
"Meine großen Gesangseinlagen müssen von irgendjemanden in die Welt hinaus verbreitet worden sein. Wieso sonst sollten die ganzen Waldis ein Autogramm von uns hier wollen?"
Aber keiner hörte Ronsen mit seiner eher gewagten Theorie zu. Der Admiral war zu Roland gegangen, um die Sache unter Blechbüchsen zu besprechen. Was da draußen abging, konnte ja irgendwie nicht wahr sein. Jetzt hauen sich die Menschen schon gegenseitig, statt irgendwas gegen die Orks zu tun. Die Welt meint es wirklich nicht gut mit ihnen. Glück im Unglück konnte man es dennoch nennen, denn soeben war Ulrich mit einem Trupp Rebellen aus Reddock eingetroffen. Nun, sich unter diesen Umständen zu treffen, war Ronsen zwar nicht die angenehmste Art, aber scheinbar ging es nicht wirklich anders. Und Uli war auch noch so einer, der nichts von der Verwandlung des Admirals mitbekommen hatte. Schöner Mist. Nachdem Ronsen es mindestens zehn Mal versichert hatte, dass er es war, der da in so imposanter Gestalt vor seinem Freund stand, konnten sie sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
Sie waren also zu Roland gegangen, der hier wohl so etwas wie der Chef war. Und der schien immerhin erleichtert, als er erfuhr, dass sich zwei der erfahrensten und kampferprobtesten Männer des Königreiches seinem kleinen Scharmützel gegen die Waldis anschlossen. Wobei... wer hatte denn angefangen? Und worum ging es eigentlich? Die paar Sildener, die Ronsen kannte, waren eigentlich immer ganz nett gewesen. Scheinbar richtig hinterlistige Hunde. Nein... Frettchen. Frettchen waren hinterlistig, er hasste Frettchen.
"Naja ich würde vorschlagen, wir sollten die Leute so schnell wie möglich nach Okara zurückziehen und die Gegend verstärkt bewachen", meinte Ronsen mit einem Schulterzucken, "Es wäre sicher auch praktisch, wenn wir einen Waldläufer zu Fassen kriegen, der uns mal etwas über den Grund des Aufstandes erzählt. Wie es aussieht, gehen die Burschen ziemlich zielsicher gegen unsere Männer vor, also bestimmt kein Zwist zwischen zwei kleinen Spähtrupps. Oder hat jemand eine bessere Idee?"
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Schon wieder keine Antwort, schon wieder musste Nigel Menschen töten, die eigentlich seine Freunde wären. Wenn er nur das Motiv wüsste.
Er stand mit seinem Einhänder in der rechten Hand in Kampfposition.
Vier Rebellen stürmten aus dem Dickicht. Nigel stürmte entgegen.
Er wollte, das es schnell vorüber war, da er endlich eine Antwort wollte.
Der Rebell, er war größer als Nigel und hatte lange zu einem Zopf gebundene Haare, stürmte mit einem Zweihänder auf Nigel zu. Das Mordgerät sauste von oben herab auf die Stelle, wo Nigel noch Sekunden vorher gestanden hatte.
Dieser hatte sich aber zur Seite abgerollt.
Allerdings verschätzte sich der Akrobat und rutschte auf dem matschigen Boden aus. Um Distanz zu schaffen, rollte er sich ein weiteres Mal nach hinten ab und stand wieder. Sein Schwert kreiste durch die Luft.
» Komm her, Kumpel. « zischte Nigel und holte aus.
Doch er spürte einen kräftigen Widerstand, da sein Gegenüber das klobige Schwert zum Block zwischen dem Einhänder und seinem Gesicht hielt.
Nigel schaltete sofort und trat mit voller Wucht zwischen die Beine des Rebellen.
Der Widerstand ließ nach und Nigel drückte die Waffe nach unten.
Dann holte er wieder aus und enthauptete er seinen Gegner. Dann wurde alles dunkel und eine Fontäne warmes Blut strömte über Nigels Gesicht.
Schnell wischte er sich die Augen frei und drehte sich zu den anderen.
Dekker und Tavik kämpften noch; der Rebell, der auf Nigel stürmen wollte, hielt inne. Angsterfüllt sah er zu seinem leblosen Kameraden.
» Wage es ja nicht, abzuhauen. « drohte Nigel kampfeslustig.
Der Rebell stand bewegungslos da. Als Dekker seinen Gegner ins Reich der Toten beförderte, nutzte der Rebell die Ablenkung und rannte.
Nigel fluchte und hetzte hinter her. ...
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Unterlegenheit war kein Ausdruck für Dekkers Kampfsituation. Genau für solche Gesellen hatte Dekker sich einen Bogen zugelegt, aber jetzt kam er wohl nicht drum rum.
Die Axt sauste auf und nieder und Dekker hatte alle Hände voll zu tun den Schlägen mehr oder minder behende auszuweichen. Dekkers zaghafte Attacken prallten allesamt an dem wuchtigen Holzschild des Hühnens ab und verhandelten sich nur in minimalen Zeitverlust für den Angreifer. Der Jäger war in einer aussichtslosen Position, Meter um Meter wich er unter den Attacken des Rebellen zurück, welcher seinen Gegner mehr und mehr auf eine Böschung zutrieb.
Irgendein Plan muss her, ging es Dekker durch den Kopf, aber im nächsten Moment war es auch schon zu spät. Der Pirscher verlor den Halt in der Rückwärtsbewegung und fiel den Abhang nach unten. Verloren, dachte sich Dekker, als er nach einer ungeschickten Rolle rückwärts seinen maßigen Gegner die Böschung herunterstürmen sah.
Aber die besten Pläne wurden nunmal aus der Not geboren, dachte Dekker und machte sich bereit aufzuspringen und loszurennen, als sich die Situation verselbstständigte.
Noch in der Steigung rutschte der bullige Rebell aus und die Sache bekam eine gewisse Eigendynamik.
Wie eine riesige Kugel rollte er auf Dekker zu und schaffte es nicht zum stoppen zu kommen, oder sonst irgendetwas zu tun.
Dekker tat es beinahe leid, als er sich zur Seite rollte und mit einem Schwerthieb im Aufstehen den Kampf beendete.
Das ist Krieg, manchmal sterben auch die Überlegenen, murmelte der Jäger und blickte zu den Anderen. Tavik war auch mit seinem Gegner fertig und auch Nigel hatte einen erledigt, aber setzte jetzt einem Flüchtenden hinterher.
'Ihm nach!', rief Dekker und deutete auf Nigel, ehe er keine Zeit verlor und die Beine in die Hand nahm.
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Der Rebell musste Todesängste haben.
So schnell hatte Nigel noch nie rennen müssen, um an ihm dran zu bleiben.
Er machte weder etwas gut, noch hängte der Rebell seinen Verfolger ab.
Dabei hatte Nigel den Vorteil, dass er wusste, wie man sich im Wald zu bewegen hatte. Er erahnte die Wurzeln und sprang hinüber, über die der Rebell stolperte.
Waren Dekker und Tavik hinter ihm? Er wusste es nicht, konnte nichts außer das Pochen der eigenen Lunge hören.
Bleib doch endlich stehen!
Doch er rannte unermüdlich weiter.
Es war noch ein junger Mann, gerade zwanzig Jahre alt.
Wieso rannte er dem Jungen eigentlich hinterher?
Was hatte er ihm getan?
Plötzlich erkannte Nigel die Situation und blieb abrupt stehen.
Kaum war er wieder zu Atem gekommen, waren auch schon Dekker und wenig später Tavik bei ihm.
Dekker wollte etwas sagen, doch Nigel unterbrach ihn.
» So, bevor hier irgendetwas passiert, sag mir endlich, warum wir einen jungen Rebellen, der vielleicht gerade mal zwanzig Jahre auf dem Buckel hat, durch halb Myrtana jagen. Sprich! «
Er meinte es ernst, was machte er hier überhaupt?
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Nigel hatte sich deutlich abgesetzt und war dem Rebellen dicht auf den Fersen.
Den bekommen wir!, dachte Dekker noch, als plötzlich Nigel stehen blieb und die beiden langsameren Läufer, Dekker und Tavik, zu ihm aufliefen.
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Und deshalb war er stehengeblieben? Genau jetzt? Der Rebell würde entkommen, er würde nach Okara gelangen, er würde alles verraten! Bloß weil Nigel jetzt wissen wollte, was los war...
'Ist das jetzt nicht egal? Aber okay, jetzt ist er ja schon fast weg. Du stammst aus Silden, oder? Sonst würdest du wohl kaum Miracoli kennen. In jedem Fall haben vor einiger Zeit genau diese, zwanzig Jahre alten Rebellen, unsere Wassermühle überfallen! Zwei Wächter getötet! Und unsere Vorräte ausgebeutet! Alleine deshalb! Weil sie unser Leben in SIlden gefährden, ohne, das wir etwas böses tun!'
Nigel schien nicht wirklich zufrieden mit dieser Antwort, aber jetzt blieb nicht mehr Zeit. Sie mussten den Rebellen fangen.
'Noch Fragen, oder können wir das später abwickeln?'
Langsam nickte Nigel und drehte sich dann wieder um, in die Richtung, wohin der Rebell verschwunden war.
'Wir müssen seine Spur suchen! Los!'
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Okara
Matthew diskutierte gerade mit Manning über Minencrawlerplatten als es still wurde. So still das es einem richtig auffiel. Und dann wurde es wieder lauter.
Ein Mann rannte vor die Schmiede und stürtzte, er wollte zu Manning.
" Ben? Bist du es?" Fragte Manning entsetzt und lies alles stehen und liegen, hechtete sich beinahe zu dem Kerl und half ihm wieder auf die Beine. Er was dreckig und völlig ausser Atem. " Was ist los, Ben sag was los ist!" Die Wachen von dem EIngang rannten nun daher. " Wer ist das?" Fragten sie. "Er ist einfach vorbei gestürmt, was geht da vor sich?" " Verschwindet!" Gab Manning von sich und zwar so laut das sie auf der Stelle stehen blieben. Er richtete sich mit Väterlichen Stimme an den jungen Ben und wollte ernst wissen was geschehen sei. Es war klar zu sehen das Ben und Manning entweder beste Freunde waren oder Verwandt. Sonst wäre dieser Schmied der sonst die Fassung behielt wie es schien nicht so in Rasche. Ben schnaufte tief, er war wohl kurz vor einem Herzanfall so schwer atmete er. " Banditen... oder... Keine Ahnung! Es ging schnell, von überall kamen solche Typen und Wölfe und alles mögliche."
" Wölfe und Menschen?" Fragte Manning erstaunt. " Ja, sie haben mich verfolgt, ein par Männer... es waren aber nicht viele, ich bin ihnen entkommen aber es war nicht lange her. Sie sind noch in der Gegend!"
" Bist du dir sicher? Wann hast du sie abgehängt?"
Ben spuckte auf den Boden, er hatte Dreck und Blut im Mund. " Das war vor wenigen Minuten." " Ach du scheiße!" Flüsterte Manning. Sie wussten nicht wie viele es waren. Doch wenn sie schon so nahe waren konnte man nicht warten bis sie Okara erreicht hatten. Manning übernahm aus irgendeinem Grund das Kommando. " Geh und berichte Roland davon... Ich knöpf mir die Typen vor." Matthew war sich nicht sicher ob das Klug war, doch er hielt Manning auf und sagte das er mitkam. Es schlossen sich in kurzer Zeit weitere Rebellen an. Alle wollten sie dafür sorgen dass Okara versteckt blieb vor diesen seltsamen Typen. Außerdem meinte dieser Ben dass es nicht viele waren. " Ist es klug was wir tun?" " Nein aber es nicht zu tun wäre genauso schlimm." Sie erreichten den Ausgang Okaras und die Wachen erklärten sofort wo Ben her kam und dass er glaubte weiter hinten Stimmen gehört zu haben, sich aber nicht sicher sein. Das war ihr einzigster anhaltspunkt, deshalb gingen sie langsam und behutsam vor. Sie wollten unentdeckt bleiben um zu sehen mit wie vielen sie es zu tun hatten. Die Hand voll Bogenschützen bei ihnen war auf alles gefasst und auch die wenigen Nahkämpfer waren bereit.
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Nun hatte Nigel Gewissheit.
Die Arroganz der Rebellen war einfach zu groß gewesen, sie hatten sich zu weit in die Höhle des Wolfes gewagt.
Nun mussten sie auch die Konsequenzen tragen.
Aber die Angst von Dekker teilte Nigel nicht. Der Rebell war längst in Sicherheit.
Okara war doch das Ziel der Waldläufer, warum sollte der Hauptstützzpunkt dieses Übels nichts von den Überfällen wissen.
Nigel konnte sich schon richtig vorstellen, wie verängstigt dieser Junge dort ankam und von wilden, erbarmungslosen Schatten erzählte.
Das würde die Angst schüren.
» Es bringt nichts, die Spur zu suchen. Ich kenne das Gebiet, wir sind irgendwo kurz vor Okara. Er ist längst dort. Die Wachen sind schon auf der Suche. Wir sollten kurz aklimatisieren. ... Pssst. Hört. Ich höre Schritte, sie kommen aus der Richtung. «
Nigel zeigte in die Richtung, in der der Rebell geflüchtet war.
» Wir sollten uns verstecken...«
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Okara; Wald
Gestern waren die beiden Gefährten in Okara angekommen. Nur durch Sicherheitsvorkehrungen konnte der Glatzkopf seinem Schüler den Einlass ins Lager zu gewähren.
An diesem Morgen wollte der Schwertmeister eigentlich wieder abreisen, jedoch war dem nicht so, da plötzlich Komplikationen im Lager auftraten. Im Grunde genommen sollte sich der Knappe nur das Lager ansehen, doch jetzt rief ihn wieder die Pflicht. Es bestand sogar so viel Stress im Lager, dass er seinen Schüler beurlauben musste; allerdings mit selbstständigem Üben.
Die Probleme begannen damit, dass ein Vorposten und eine Patrouille attackiert wurden; und zwar von Waldläufern. Und ausgerechnet war der Dieb dazu auserkoren gewesen, die Adanosler zu jagen. Er konnte die Adanosler zwar nicht leiden, aber gegen sie kämpfen? Und dann noch Waldläufer, denen er vor einigen Jahren das Leben verdankte? Aber wieso eigentlich? Es handelte sich doch hierum um ein paar bekloppte Sildner. Wie bescheuert die sein konnten, hatte der Schwertmeister bemerkt, als er vor geraumer Zeit gegen einen solchen gekämpft hatte. Das war noch während seiner Ausbildung zum Schwertkämpfer. Man, das war lange her. Vor allem stellte sich der Glatzkopf nun die Frage, was mit Tavik passiert sei. Er hatte den Kerl lange nicht gesehen.
„Siehst du das Licht dort vorn?“ bemerkte Matthew, der Rethus begleitete. „Das könnten Fackeln sein.“
Kurz schaute der Knappe zurück. Die paar Leute, die ihnen außerdem noch folgten schauten ziemlich schwitzig umher.
„Ruhig bleiben“, sagte Rethus den nervösen Rebellen. „Eine falsche Bewegung und die Typen sehen uns.“
„Sie haben ihre Fackeln gelöscht“, schimpfte Matthew leise. „Scheinbar haben sie uns bemerkt.
„Scheiße, wenn wir sie suchen, fallen sie uns in den Rücken, verdammt…Aber was ist, wenn sie uns nicht bemerkt haben.“
„Ich glaube, das kriegen wir in der Dunkelheit jetzt nicht heraus. Packen wir es einfach an.“
„Gut, ich schlage vor, wir teilen uns auf. Aber so, dass ein jeder sich noch sehen kann. Und bleibt im Unterholz.“
In gebückter Haltung pirschten sie durch die Böschung. Dank seinem Diebestalent, war Rethus in keiner Weise hörbar. Was sollten sie tun? Die Adanosler töten? Verdient hätten sie es. Schließlich sind einige Rebellen blindlings in ihren Pfeilhagel gerannt, ohne etwas Falsches gemacht zu haben. Eines stand fest: Die Waldläufer hatten diesen Mist angefangen.
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Okara; Wald
" Wir sollten sie alle einfach über den Haufen schießen wie sie es mit uns gemacht haben!" Dachte Matthew wütend. Doch Manning erklärte leise dass sie einen fangen sollten. Nun gut, Matthew glaubte zwar nicht das er schmecken würde aber seinetwegen konnten sie einen von den Mistkerlen auch ruhig nur halb tot schlagen. Diejenigen die gut schleichen konnten bildeten jetzt einen Kreis um die Männer. Einer schien auf den Baum klettern zu wollen, die anderen warteten unten. " Soso, auf den Baum wollen sie was?" Flüsterte Manning. " Sie wollen sich verstecken, wir müssen zuschlagen solange wir sie noch sehen. Es sind nur drei Stück die können wir leicht und schnell überwältigen." Sie sahen sich um ob auch von hinten nichts heran geschlichen kam und bewegten sich dann näher zu den Typen.
Doch es konnte ja nicht anders sein, noch bevor sie einen Kreis um die Typen bilden konnten oder noch bevor sie nahe genug dran waren um alle auf einmal umzuhauen knackste etwas, ein Rebell plumpste in einen Busch und die Männer huschten wie Schatten so schnell dass man ihnen kaum hinterhersehen konnte in der Dunkleheit davon. " Schnell!" Hörte er noch einen Kerl sagen. Danach kam auch schon eine Hand voll Pfeile, die von den Rebellen geschossen wurde auf die Mistkerle zu. Doch keiner schien zu treffen, es war klar dass in der Dunkelheit niemand etwas treffen konnte. Deshalb liefen nun die Nahkämpfer los um die Flüchtigen zu fangen. Matthew hingegen sah jedoch noch... oder er ahnte es eher als dass er es sah, wie jemand höher in die Krone kletterte um verborgen zu sein. " Du entkommst mir nicht!" Flüsterte Matthew und bedeutete zwei Bogenschützen ihm hinterher zu laufen. Schnell kletterte er auf den ersten Ast, doch schon ertönte eine Stimme. " Verzieh dich, oder ich jag dir einen Pfeil in den Schädel." " Du hast keine Chance, ergib dich oder wir müssen dich töten." Sagte Matthew mit weniger Mut als er ausstrahlen wollte. Er konnte den Typ nicht sehen, wenn er wirklich einen Bogen hatte dann würde er ihn auf einen Schlag erledigen können. Es blieb still, die anderen verfolgten wohl die Flüchtenden. Der Waffenschmied wartete ab und sah hinunter zu den Schützen die mit gespannten Bögen verharrten. " Komm lieber herunter."
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Okara; irgendwo im Wald
Die Zweige knisterten, und die Büsche raschelten. So schnell der Glatzkopf überhaupt nur konnte, jagte er den Flüchtenden hinterher. Er wusste, wohin sie ungefähr gerannt waren.
Der Knappe nahm keine Rücksicht auf seine Begleiter. So schnell ihn seine Füße tragen konnten, folgte er den Waldläufern, sodass die Rebellen hinter ihm immer mehr zurück fielen. Scheinbar konnten sie Rethus’ Schritten tatsächlich nicht nachkommen. Überrascht über sich selbst raste der Schwertmeister durchs Unterholz.
Kurz bevor sie die drei geschnappt hätten, trat einer der Rebellen auf einen Zweig, der die Adanosler sofort aufscheuchen ließ. Fluchend darüber hatte sich der gesamte Trupp in zwei neue geteilt. Matthew blieb mit den meisten Bogenschützen zurück, da er einen der Waldläufer in einer Baumkrone erspäht hatte.
Rethus hingegen konnte nichts anderes tun, als den anderen beiden hinterher zu pirschen. Auch wenn er nach einiger Zeit nicht mehr wissen sollte, wo er sich befand.
Doch plötzlich bemerkte der Knappe etwas. Augenblicklich hielt er und duckte sich.
„Sind sie weg?“ ertönte ein Flüstern.
„Keine Ahnung“, sprach ein Zweiter. „Bleiben wir hier?“
„Hm, ich denke ja. Am besten wir verstecken uns hier in den größeren Büschen.“
Verdammt, die eine Stimme hörte sich total nach Tavik an. Aber das…das konnte nicht sein.
Mit aller größten Vorsicht schlich der Dieb den rechten Hang hinauf; etwas abseits von den erloschenen Stimmen. In letzter Zeit hatte Rethus genug geschlafen. Vielleicht konnte er sie am nächsten Morgen direkt ausmachen, wo sie sich befanden, und wer sie waren. In dieser absoluten Finsternis war beides nicht möglich. Selbst ein Rückweg war ausgeschlossen. Entweder er wartete oder würde den beiden in die Arme rennen und sterben. Die Rebellen, die ihn begleitet hatten, schienen den Schwertmeister verloren zu haben. Es tauchte keiner mehr auf.
Eine Totenstille lag in der Luft; kein Atem, kein Flüstern, nicht einmal die Bäume und Sträucher gaben einen Ton von sich. Was war nur mit den Adanoslern? Schliefen sie? Oder wollten sie auch die Nacht überdauern, genau wie Rethus? Ein beängstigendes Gefühl, wenn beide Parteien nicht schliefen und nur auf den Feind warteten.
Wie sehr ich jetzt einen Feuerpfeil in der Luft gebrauchen könnte, dachte Rethus. Dann wäre es schließlich möglich die Konturen der Waldläufer zu erkennen.
So ging es die ganze Nacht weiter. Tote Stille und erstickende Finsternis.
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Es waren zu viele. Die drei hatten in einem offenen Kampf keine Chance.
» Wir müssen uns verteilen. Ich klettere auf den Baum dort, warte bis sie vorbeigezogen sind. Ihr müsst sie locken. «
Das war Nigels Plan.
Und es war Zeit des Handelns. Sie hatten nicht viel davon.
Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern pirschte geduckt zu der dicken Eiche und schwang sich hinauf.
Die Rebellentruppe war schon zu nah dran, Nigel musste sich beeilen.
Doch es half nichts, er wurde gesehen.
Weit oben im Baum, geschützt durch die Dunkelheit, beobachtete er die Gruppe.
Es waren fast ein Dutzend Mann. Damit hatte der Akrobat beim besten Willen nicht gerechnet. Sie teilten sich um einerseits Dekker hinterher zu jagen und andererseits auf Nigel zu warten.
Zu allem Übel kletterte einer dieser Typen auf den Baum.
Er bewegte sich so sicher wie Nigel.
»Mist!« zischte Nigel. Er musste handeln.
So leise wie möglich zog er sein Schwert aus der Scheide und ließ es hinunterfallen.
Dies lenkte die Rebellen ab.
Diese Zeit nutzte er um selbst vom Baum zu kommen. Er landete neben seinem Schwert, rollte sich ab und schnappte sich seine Waffe.
Doch dann sah er drei Pfeilspitzen auf sich gerichtet.
» Okay, okay. Alles wird gut. Ich bin einer von euch. «
Im Prinzip war dies keine Lüge, auch wenn es so aussah.
Niemand lachte, außer der Kerl, der ihm auf den Baum gefolgt war.
Er kam auf ihn zu, grinste dreckig und gab ihm eine voll auf die Nase.
Dann spürte er tausend Arme an seinem Körper und hörte, wie jemand sagte, dass sie ihn mitnehmen sollten.
Nigel musste unweigerlich grinsen...
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Lager der Waldläufer
In der Hocke saß Orthego in einer Ecke des momentan eher leeren Lagers, das man aufgeschlagen hatte, um einen zentralen Punkt für alle an der Aktion beteiligten bieten zu können.
Es brannten mehrere Lagerfeuer, Zelte waren aufgebaut, in einem Haufen hatte man die erbeuteten Waffen der Gegner zusammengeworfen. Schwerter, Äxte, Bögen, Armbrüste und genug Munition. Orthego hatte bereits sein altes, rostiges Schwert gegen ein neues ausgetauscht. Es war nichts besonderes, ein ganz einfacher Einhänder, allerdings neu und fast ungenutzt.
Orthego holte aus seiner Gürteltasche einen Sumpfkrautstängel, zündete ihn an einer Fackel an und warf einen Blick auf seinen Vorrat. Der gute Stoff ging zu Neige, aber für die nächsten Tage würde es reichen.
Der Sildener zog genüsslich daran, ließ ein paar Qualmwölkchen hinaufsteigen und sah sich um. Nur wenige Leute hielten sich im Lager auf, die meisten machten wohl Jagd auf Innosler.Er selber wäre auch gerne dabei, aber nachdem er war einfach zu spät angekommen. Die meisten Trupps hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits gebildet. Aber hier einfach rumsitzen und den anderen den ganzen Spaß überlassen? Nie und nimmer.
Orthego stand auf, streckte sich und ging nach weiteren, kurzen Blicken durch die Gegend auf eine ganz bestimmte Person zu. Ehrlich gesagt, die einzige, die er hier kannte, und von der er eine ablehnende Antwort auf das Angebot zur "Jagd" einfach nicht erwartete.
Bengar Rudolfson, der Rüstungsschmied, saß mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck der Langeweile auf einem Baumstumpf, der ein Arm stützte den Kopf, der andere schwang den Speer herum.
Zwar kannte Orthego ihn nicht wirklich, aber das würde er jetzt auch ändern.
Die Hände in den Hosentaschen stellte er sich vor ihn und nahm noch einmal einen kräftigen Zug am Glimmstängel.
"Hast auch nichts zu tun wie ich sehe.Wie wärs, wenn wir uns ein paar von den Jungs hier schnappen und einige Rotröcke ihrem Innos näher bringen?"
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Okaraaktion
»Der Krieg ist schlecht, man sollte ihn nicht mögen. Auch die Vengarder sind Kinder Adanos und es steht uns nicht zu, uns an ihrem Tod zu laben«,
entgegnete Bengar Rudolfson auf die Ansprache Orthegos.
»Dennoch müssen wir es tun. Ruf also einige Leute zu den Waffen, dann werden wir uns einen weiteren Posten vorknöpfen. Sofern da noch Leute sind, denn für so blöd, nicht zubekommen, dass sie angegriffen werden, halte ich noch nicht mal die Innosler.«
Mit diesen Worten war also klar, dass sie erneut ausziehen würden, die grüne Hölle ausbrechen zu lassen. Erneut würde er also den Tod vieler auf sich laden müssen. Doch es war nun mal Krieg, Adanos war mit ihnen und so würden sie tun müssen, was zu tun war.
Schon bald kehrte auch schon der andere Sildener zurück, zusammen mit einigen bewaffneten Waldvölklern, die anscheinend ganz brennend darauf warteten sich im Krieg beweisen zu dürfen.
»Wahrlich, ihr solltet euch nicht freuen, hier sein zu dürfen. Doch nun ziehen wir aus. Die Tierrufe sollten klar sein, falls nicht, erkläre ich sie noch einmal. Wolf bedeutet ausschwärmen, Uhu bedeutet, ihr seit bereit, Krähe ist der Ruf zum Angriff, Bär der zum Rückzug. Ich denke aber, das sollte klar sein. Und nun, auf geht's.«
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Kap Dun
"Bist du des Wahnsinns? Einen Klingenfisch willst du fangen?", der alte Fischer paffte an seiner Pfeife, während er die Fänge des heutigen Tages stapelte.
"Nein. Ein Ork. Snak gra-Bura."
Der alte Mann weitete für einen Moment die Augen und blickte den Hünen von oben bis unten an.
"Du meine Güte. Da frag ich mich, was schlimmer ist. Von dem Vieh oder von Snak gefressen zu werden. Und du sollst ihr die Ausrüstung besorgen? Hast mein Beileid, Kamerad."
"Eine ordentliche Angel wäre mir lieber."
Das versetzte den Alten in ein Gelächter, das so heiser war, dass es Khali schon fast leid tat.
"Kamerad, du hast keine Ahnung, mit was du es hier zu tun hast, was? Hier hilft dir keine Angel! Die zerbeißt er dir im Nu. Hier brauchst du ein paar ordentliche Speere mit Widerhaken und Netze, die so reißfest sind, dass sie selbst deinen Muskeln Stand halten können. Und natürlich den Segen der Götter."
Khali schwieg. Der Nieselregen klatschte ihm die schön geschnittenen Haare unordentlich in das kantige Gesicht.
"Ich kann dir das Zeug besorgen", meinte der Fischer schließlich gutmütig, "Aber du scheinst ein fähiger Arbeiter zu sein."
"Zeugschmied", antwortete der Hüne.
"Großartig. Du machst mir ein paar neue Angelhaken und reparierst mein Dach und ich werde dich mit dem Besten ausrüsten, was du an der Küste finden wirst."
Endlich ein Hoffnungsschimmer.
"Weißt du, in meinem Alter ist es furchtbar schwierig, auf das Dach zu steigen und..."
"Ich übernehme das", unterbrach Khali ihn, "Morgen Abend habt ihr die Angelhaken. Und dann mach ich euch das Dach."
"Abgemacht!"
Der Hüne lächelte. Da hatte seine Suche ja doch Erfolg gehabt. Und wenn dieser Fisch so stark war, wie man hier herumsprach, so musste es ihn ja nicht kümmern, wenn es den Ork erwischte. Er würde zu diesem Zeitpunkt schon weit aus der Stadt raus sein. Ein Grund mehr, endlich aus dem Drecksnest zu kommen...
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Okara
Den Besuch in Okara hatte Ulrich sich ganz anders vorgestellt, einen netten Plausch mit Roland, das schwebte ihm vor, als er sich auf die Reise machte. Einen Becher Wein in der Hand, ein knisterndes Lagerfeuer, gemütlich sitzend über alles Mögliche reden, ein frommer Wunsch, der nicht in Erfüllung ging. Stattdessen gleich ein Krisensitzung, Entscheidungen mussten getroffen werden, kein schönes wiedersehen mit Roland, der verständlicherweise äußerst angespannt war. Was Ronsen hier in Okara machte und warum er so verändert aussah, interessierte Ulrich ungemein, aber diese Fragen mussten warten. Mit der Routine erfahrener Soldaten, wurde die Lage von den drei Paladinen beurteilt, alle fanden die Situation sehr bedenklich, deshalb wurde der Vorschlag von Ronsen auch gleich von Roland angenommen. Wie die Rebellen der Außenposten gewarnt werden sollte war auch klar, für solche Fälle hatte der Okarakommandant eine Order.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die erste Salve Brandpfeile in die Luft geschossen, ein wohl durchdachte Maßnahme, denn die leuchtenden Geschosse waren weit sichtbar. Das Zeichen für die Männer in den Außenlagern, das sie sich zurückziehen sollten, sofern sie dazu in der Lage waren. Roland war ein schlauer Fuchs und wollte kein unnötiges Risiko eingehen, deshalb verzichtete er darauf, irgendwelche Späher oder Boten auszusenden. Die Rebellen da draußen mussten nun sehen wie sie klar kamen, im Schutze der Nacht hatten sie gute Chancen sich bis nach Okara durchzuschlagen. Gespannt warteten die Paladine in der Nähe des Einganges zum Lager, auf die ersten Ankömmlinge, doch die ließen noch auf sich warten. Deshalb wurden noch einige Salven brennender Pfeile verschossen, nun hieß es Ruhe bewahren und hoffen, das nicht alle Rebellen den feigen Anschlägen zum Opfer gefallen waren.
Die Hände hinter dem Rücken verschränkt marschierte Ulrich vor dem Eingang hin und her, dies machte er immer wenn er unruhig war, oder nachdenken wollte. Hier traf beides zu, irgendwie wollte ihm die ganze Sache nicht gefallen, er konnte sich keinen Reim darauf machen, was das Ganze zu bedeuten hatte. Nebenbei schaute der Kommandant immer wieder zu Ronsen rüber, der Anblick war mehr als befremdlich, was mochte da wohl passiert sein? Sollte er seinen Kameraden darauf ansprechen?, oder es einfach so hinnehmen wie es ist?, irgendwann würde er sich auch an die Veränderung seines Freundes gewähnt haben. „Hm“ brummte Ulrich und zuckte mit den Schultern, alles sehr merkwürdig und alles auf einmal, keine gute Mischung.
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Auf die schnelle hatte Orthego noch 5 weitere Kerle aufgetrieben, sodass sie nun insgesamt zu siebt das Lager verließen, sofort im Dickicht verschwanden und sich in die Richtung aufmachten, in der sie einen kleineren Vorposten vermuteten. Sie hatten zwei Speere, drei Schwerter und noch zwei Bögen samt Pfeilen. Sie waren nicht wirklich eine Armee, aber wenn die anderen ihren Job gut gemacht haben, waren keine Boten von den bereits überfallenen Rebellen davongekommen, um die anderen zu waren. Falls doch, nun, dann würde jemand etwas zu hören kriegen.
Kaum hatten sie genug Abstand vom eigenen Lager, und noch ein gutes Stück zum nächsten vor sich, äußerte Orthego einen Gedanken. Er sprach nicht direkt zu irgendjemandem, aber das, was Bengar gesagt hatte, hatte ihn zum Nachdenken gebracht. Oder sowas.
"Wir haben diesen Krieg nicht angefangen." Seine Stimme klang etwas rau, aber entschlossen, dann ließ er etwas wie ein Grinsen fallen. "Aber wenn wir schon hineingezogen wurden, dann sollten wir unserem Gegner auch zeigen, dass wir es ernst meinen. Ein wenig Begeisterung und Wille gehört auch dazu." Ob es Sinn machte, was er gerade gesagt hatte? Egal, wäre nicht da erste Mal gewesen.
Orthego presste seinen Rücken gegen einen breiten Baumstamm, seine neue Waffe umklammerte er mit beiden Händen. Als sie sich dem Vorposten genähert hatten, hatten sie sich alle aufgeteilt. Jeder hatte eine günstige Position eingenommen, jeder sollte alleine angreifen, dann würden sie im Kampf zueinander finden. Die Gruppe der Rebellen bestand aus 8 Leuten. Ein Mann mehr konnte vieles ausmachen, wenn man es richtig anstellte, aber die Wahrscheinlichkeit war gering.
Als Orthego in Position war, ließ er den Ruf eines Uhus erhallen, drei andere Personen wiederholten den Ruf.
Nun wartete man auf Bengar, auf die Krähe, auf den Tod.
Geändert von Orthego (22.02.2009 um 22:13 Uhr)
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Okara; Wald
Einen hatten die Rebellen zumindest erwischt. Der Kerl war jetzt gefesselt und mit verbundenen Augen am Boden. Es war schwer die Anderen davon abzuhalten ihn grün und blau zu treten. Zwar lies man den ein oder anderen Schlag zu, doch sie brauchten den Mistkerl ja noch. Er würde sicher was erzählen können. Die anderen Rebellen waren noch nicht zurück, das lies nichts gutes ahnen. Matthew hoffte sie würden bald kommen, denn allein wollte er sie jetzt sicher nicht suchen. " Wer bist du?" Fragte er um die Wartezeit zu überbrücken den Gefangenen. Dieser gab keinen Mucks von sich. " Ach..." Stöhnte Matthew. Wieso musste man es ihm immer so schwer machen? Genervt und wütend schlug er dem Fremden ins Gesicht, dieser grinste. " Schaffen wir ihn weg, ich will sehen wie die Kommandanten ihn umbringen..." Meinte Matthew böse und sah in den Wald. Die anderen Rebellen kehrten zurück, wenn auch mit leeren Händen. " Einen haben wir, lasst uns gehen... und zwar schnell." Gesagt getan, sofort lief der kleine Trupp zurück nach Okara. Das würde Ärger geben so viel stand fest. Doch im Grunde konnte man sie nicht bestrafen, immerhin hatten sie einen gefangen.
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Okaraaktion
Erneut war es so weit, erneut galt es einen Außenposten auszulöschen. Bengar Rudolfson wunderte sich, warum hier noch immer Leute waren, aber wahrscheinlich funktionierte das Meldungswesen nicht so gut, wie er erwartet hatte. Vielleicht hatten sie hier aber auch einfach nur Banditen vor sich, die konnte man ja nicht immer von den Rebellen unterscheiden. Dennoch würde bald der Boden unter ihren Füßen rot un es in Beliars Reich ein wenig enger werden.
Der Waldläufer nahm sich einen der geliehenen Wurfspeere, prüfte noch einmal die Distanz und vergewisserte sich noch mal, dass sie bis jetzt nicht entdeckt worden waren. Dann gab er das Zeichen, den 'Gesang' einer Krähe, die auch dieses mal den Tod ankündigen würde. Wahrlich, es dauerte nicht lang, und die ersten Peilsalven wurden abgefeuert, die meisten trafen ihr Ziel, doch keiner der Schüsse tötete direkt. Nein, es schien, als hätten diese dieses mal vorgesorgt und sowas wie eine Rüstung ungezogen.
Doch dies half ihnen auch nur wenig, denn schon die nächste Salve, deren Pfeile aus anderen Richtungen kam, streckten den ein oder anderen nieder, ob nur vor Schmerz oder weil tödlich, konnte er von hier aus nicht beurteilen. Auch der Speer, den der Rüstungsbauer selber geworfen hatte, ging nicht fehl und grub sich in die Seite eines der Rebellen, der gerade zum Angriff in die Richtung rennen wollte, aus der einer der Waldvölk'ler geschossen hatte.
Aber würde dies genügen? Würden sie auch dieses mal so leicht siegen oder erwartete sie noch eine Überraschung, mit der keiner rechnen konnte?
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Okara
"Da kommen welche...", brummte Ronsen in seinen dichten Vollbart und sowohl von ihm, als auch seinem Freund Ulrich ging ein erleichtertes Ausatmen aus. Doch die Erleichterung in Ulrichs Gesicht wandelte sich blitzartig in ein leichtes Entsetzen, als er sah, um wen es sich da handelte. Scheinbar um einen aus seiner Crew, die eigentlich die ganze Zeit hier in Okara hätten bleiben sollen. Naja, da sollte sich Ulrich drum kümmern, der musste die Bande doch im Griff haben. Unachtsame Leute. Ob er verlernt hatte, wie man die Jungs zum Sputen bringt?
"Oh, Admiral...", sprach plötzlich einer der Bande, den Ronsen nur recht gut kannte.
"Todd! Das darf nicht wahr sein! Was erlaubst du dir? Ab in die Ecke, ich kümmere mich später um dich! Was hast du hier?"
"Einen Gefangenen, Sir!"
"Echt? Gib mal her. Und jetzt ab mit dir! Du darfst heute Nachtwache schieben, wenn du so überativ bist."
Ronsen schaute etwas verwegen zu Ulrich rüber. "Diese Bande", frotzelte er, aber es kam nicht gut an. Satz mit x, war wohl nix. Naja, aber sie hatten immerhin etwas, was heute Nacht eine deutliche Erklärung bringen sollte. Doch der Bursche schlief noch.
"Ich kümmere mich mal darum...", brummte der Admiral und schleppte das hagere Waldelfchen zu einem Trog voll Wasser. Erst einmal wach kriegen, den Knaben.
Bis er schrie.
"Ulrich! Komm mal eben, ich glaube, ich kann ihn zum reden bringen."
Sein Freund eilte herbei und schaute den von Kopf bis Fuß nassen Waldläufer skeptisch an.
"Wieso hast du ihn in den Trog gelegt?"
"Damit er schöne Träume hat. So pass auf."
Der bullige Paladin warf den Knaben zu Boden.
"Es liegt an dir, wie schnell es geht", Ronsen grinste und stellte den Fuß auf seine Brust.
"Warum greift ihr uns an!?"
Schweigen.
Ronsen zuckte mit den Schultern und lief einmal über den armen Burschen. In einem Moment lasteten über dreihundert Pfund auf dessen Brustkorb.
"Jetzt rede! Ich kann mich auch mal auf dich setzen! Also was bei Innos ist los mit euch?!"
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