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  1. Beiträge anzeigen #381
    Höllenwache Avatar von Varghash
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    Varghash ist offline
    Varghash arbeitete wieder einmal in der Mine mit den anderen Arbeitern und den Sklaven.Mittlerweile hat seine Muskelmasse wieder zugenommen und der Ork-Arbeiter konnte auch wieder nen Sklaven ohnmächtig zu Boden sinken lassen ,was er übrigens ein oder zweimal am Tag machte um die Jungs zu "trainieren" .
    "Ihr Maden wollt Morras sein ? Da war ja das Kaninchen letzte Woche stärker als ihr ,dass ich mit der Spitzhacke erschlagen habe ."

    Teilweise hatten seine Kämpfe mit den Sklaven ihre Wirkung erreicht :
    Varghash wurde körperlich gefordert und bekam übrigens ein wenig mehr Essen ab als die anderen Arbeiter ,da die Sklaven den wilden Ork besänftigen wollten .Zudem erhielt er so etwas wie einen gewissen Respekt in der Mine und auch der Aufseher nickte zufrieden wenn er varghash bei der Arbeit oder bei einem Minenkampf sah .

    Ja Varghash führte im Moment ein schönes Leben .....

  2. Beiträge anzeigen #382
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    Orkus ist offline
    Tat'ank'Ka nickte und griff nach den Waffen für Orkus, ein Krush Varok und ein Krush Pachok, eine Art Wurfaxt. Wie in Gedanken versunken übergab der Schmied ihm die Waffen, und Orkus ihm im Gegenzug die Salben und das Gold.
    Dann erklärte Tat'ank'Ka kurz die verschiedenen Eigenschaften der Waffen, die Vor- und Nachteile sowie, wie man mit dem Krush Pachok umgeht, also die Verwendungszwecke und die richtige Wurftechnik.
    Außerdem meinte der Schmied, Orkus solle jeden Tag das Werfen üben, denn nur so könne man eines Tages richtig gut werden und seine Feinde über mehrere Schritt treffen.
    "Bevor ich vergesse: Nimm von der Brandsalbe nur ein klein wenig, wenn du dich einmal verbrennst oder derartiges, denn ich habe sie mit Kronstöckel zubereitet und das macht die Salbe sehr stark. Bei der Heilsalbe musst du nur darauf achten, dass du sie etwas länger für Wunden verwendest, da die Verletztung sonst nicht richtig verheilen kann. Entscheide nach der Größe und der Körperregion, wie lange du sie nimmst", rat ihm Orkus,"Mögen unsere Wege uns einmal wieder kreuzen"
    Und so verließ der Heiler die stickige, warme Schmiede.

    Orkus Schritte lenkten ihn zur Arena, da er hier am besten üben konnte. Er nahm sein Krush Varok in die Hand und schwang es leicht hin und her. Der weiche, lederne Griff fühlte sich weich an, und dennoch war er stabil und würde nicht ohne weiteres zerreißen. Anschließend band er sein Schwert wieder an seinen Gürtel, den er über der Schulter trug. Dann nahm Orkus sein Wurfbeil und sah es an. Das einschneidige Axtblatt war fest an einem Eichenholzstiel mit großer Sorgfalt geschlagen worden, und am Ende war ein schwarzer Ledergriff. Er war extrem rutschfest, damit man besser werfen konnte. Außerdem hatte die Axt eine besondere Form, natürlich auch für einen besseren Wurf.
    Und so stellte er sich fünf Schritt von einer Zielscheibe entfernt auf, die normalerweise für das Üben mit Bogen, Armbrust, Schleuder oder sonstigen Wurfwaffen gedacht war.
    Orkus hob die Axt, holte aus, sah sein Ziel an und warf sie. Die Axt landete einen Schritt rechts neben dem Ziel und schlug auf eine Holzwand auf, doch zu Orkus Zufriedenstellung steckte das Axtblatt tief im Holz.
    "Da werde ich wohl noch einiges üben müssen".......

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #383
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Ich stehle nur, weil meine lieben, alten Verwandten das Geld zum Leben brauchen!«
    Faren gab diese Behauptung mit erhobenem Weinglas von sich; er und die fähigsten seiner Männer saßen um den alten Eichenholztisch im Speisezimmer des luxuriösen Anwesen; Calo und Galdo befanden sich zu seiner Rechten, Rok und Loz zu seiner Linken. Die Tafel bog sich unter der verschwenderischen Last erlesener Speisen; über ihnen pendelte der eiserne Kronleuchter und verbreitete sein vertrautes, goldenes Licht.
    »Lügner!«, riefen seine Kumpane im Chor.
    »Ich stehle nur, weil diese böse Welt es mir nicht erlaubt, einem ehrbaren Handwerk nachzugehen!«, schmetterte Calo und hob seinerseits das Glas.
    »LÜGNER!«
    »Ich stehle nur, weil ich meinen schwachsinnigen, arbeitsscheuen Zwillingsbruder unterstützen muss, dessen Faulheit das Herz unserer Mutter brach!« Galdo rammte Calo seinen Ellenbogen in die Seite, als er diese Erklärung abgab.
    »LÜGNER!«
    »Ich stehle nur«, brüllte Rok, »weil ich vorübergehend in schlechte Gesellschaft geriet!«
    »LÜGNER!«
    Zum Schluss kam Loz an die Reihe, das Ritual fortzusetzen; ein wenig zittrig hob der Junge sein Glas und krähte: »Ich stehle nur, weil es verdammt viel Spaß macht!«
    »GANOVE!«
    Unter allgemeinem Geschrei und Gejohle stießen die fünf Diebe mit ihren Gläsern an; Licht spiegelte sich glitzernd auf Kristall und schimmerte durch die dunstigen roten Tiefen des Weins. Die vier Männer leerten ihre Kelche in einem Zug und knallten sie auf die Tischplatte zurück. Loz, der schon leicht angesäuselt war und die Augen verdrehte, hielt sich ein bisschen zurück.

    »Meine Herren, in Keller dieses Hauses türmen sich nun die Früchte unserer wochenlangen Mühsal und Plackerei.« Damit meinte der Hüne die beiden Kisten voller alter Erzwaffen, für die sie bei einem Schmied einen guten Preis erhalten würden und der kleinen Kiste mit dem schwarzen Erz des Meteoriten. »Außerdem ist dies die erste Beute, die wir mit tatkräftiger Unterstützung durch unseres Jüngsten an Land ziehen konnten. Denn hätte er hier in Faring nicht die Stellung gehalten, hätten wir nicht in den hohen Norden zum Meteoriten ziehen können.«
    »Hoch lebe der Kleine!«, brüllten die Sanza-Brüder im Chor; im nächsten Moment flog ein kleines, mit Mandeln überzogenes Brötchen im hohen Bogen aus ihrer Richtung, traf Loz mitten zwischen die Augen und purzelte auf seinen leeren Teller. Loz brach es in zwei Hälften und revanchierte sich, wobei er trotz seines Schwipses akkurat zielte. Faren fuhr mit seiner Ansprache fort, während Calo Loz wütend anfunkelte und sich die Krümel aus den Augen wischte. »Nur noch eine kleine Verzögerung, ehe wir mit dem Mahl beginnen.«
    Er hob den Pokal, und seine Kumpane schwiegen in feierlichem Ernst. »Einen Toast auf unsere abwesenden Freunde. Wir werden Steve und die anderen vermissen, und wir wünschen, dass ihre Seelen Frieden gefunden mögen haben. Möge der Korrupte Wärter stets über sie wachen und seine korrupten Diener segnen. Sie waren anständige und fähige Männer - in unseren Augen. Ebenso wünschen wir Calintz und Gorin alles Gute, auf das dieses verfluchte Weisshaar in Kap Dun finden möge was es sucht und das Gorin den Auftrag in Montera erfolgreich erfüllt.«
    »Auf uns - wir sind reicher und schlauer als der Rest der Welt!«
    »REICHER UND SCHLAUER ALS DER REST DER WELT!«

  4. Beiträge anzeigen #384
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Schamanen arbeiten mit dem Kopf,
    denn mit ihm verrichten sie ihr
    Tun.
    Manchmal wirken sie recht faul,
    führen seltsame Blicke in dein
    Aug.
    Nichts mag sie kümmern,
    nichts mag sie strafen.
    Oder?
    Geistesabwesend von Früh bis Spät,
    reglos, farblos, starr wie ein Stein.
    Allein.
    Was geht da vor, in diesem Kopfe?
    Fragt so mancher dummer Knecht.
    Zurecht.
    Geheimnisvoll sind ihre Pfade,
    viele leben dennoch schlicht
    Nicht?
    Große Macht durchströmt fürwahr,
    von Kopf bis Fuß den weisen Ork.
    Wei ß en Ork.
    Nicht erklären kann der Starke,
    wie der Schwache kann sein stark.
    Stark!
    Manchmal dann sehr hoch geachtet,
    manchmal mit Argwohn ganz bedacht
    Verstanden?
    Der gemeine Ork tut, was er tun soll.
    Der Krieger tut dann, was er kann.
    Der Schamane tut, was er tun will.
    Einfach so.

    -

    Wahnsinn am Anfang, Wahnsinn am Ende,
    die Mitte brachte nicht die Wende,
    Wahnsinn wohin das Auge reicht.
    Ob der Wahnsinn am Ende reicht?
    Wohin die Füße mich auch tragen,
    sprich aus das Ziel ohne was zu sagen,
    sprich aus das Ziel ohne anzuklagen,
    sprich aus das Ziel ich lenk den Wagen.
    Ob der Wahnsinn am Ende reicht?
    Ist schwerelos schon wirklich leicht?
    Warum heißen Zweifel auch "vielleicht"?
    Ich weiß die Antwort auf die Fragen!
    Weiß ich die Antwort auf die Fragen?
    Wahnsinn am Anfang und Wahnsinn am Ende.
    Doch der Wahnsinn kämpft nicht wacker mit.
    Hält der Wahnsinn mit mir Schritt?
    Zum Wahnsinn nur noch ein einz'ger Schritt.
    Verpassen wir ihm doch einen Tritt!
    Treten will ich den Wahnsinn nicht.
    Wahnsinn blickt mir ins Gesicht.
    Warnt mich erst und lächelt schlicht.


    -

    Böse Dinge tut der Schamane.
    Gute Dinge tut der Schamane.
    Was tut er?
    Vieles droht ihn zu vernichten.
    Der Schamane lebt gefährlich.
    Gefährlich.
    Denkt nach, denkt nach, viele denken,
    manche handeln, manche lenken.
    Und verrenken.
    Fasse dich in weise Ruhe,
    lebe eine ruhige Geduld.
    Arbeite!
    Wenn auch dein Geist droht zu fallen,
    berstend der Kopf von der Schulter
    fällt.
    Was tun wir, was tue ich?
    Was tue ich, was tun wir?
    Verstehe!

    Eine böse, sehr, sehr böse Aura befand sich in der Wohnhöhle. Noch schlimmer als alles was sich je zuvor dort abgespielt hatte, lag nun wie ein schwerer Nebel dort. An den Wänden selber, im harten, steinigen Fels waren Risse aufgetaucht. Keine Risse eines Bebens, einer Erschütterung, eines Pickelhiebes. Auf dem Mobiliar, auf dem Teppich, ja sogar auf Büchern und Geschirr waren Runen aufgemalt, eingerissen oder eingebrannt. Das letzte Blut der toten Tiere, die Knochen ihrer frischen Kadaver, alles war benutzt und geschändet. Ein Grauen spielte sich ab und es war noch nicht vorbei. Vorerst hielt ein brüchiger Frieden. Die Schamanin murmelte fortlaufend Sprüche vor sich, die auf dem ersten Blick keinen Sinn ergaben, Wahnsinn rezitierten. Aber sie war nicht verrückt, im Gegenteil, ihr Kopf war klar, ein Kampf fand statt, mit dem Wahnsinn selber, zwischen mächtigen Dämonen und klaren Wissenslinien. Magie kämpfte gegen Aberglauben, Willenskraft gegen Scheinschwäche.

    Der Wahnsinn hatte sich verkörpert in Form des Blutes, welches in der zweiten Phiole schwamm. Immer und immer wieder wollte das Blut auf ihre Stirn. Sie entkorkte die Phiole, dann schloss sie sie wieder. Einmal war es fast soweit, doch dann zuckte sie zurück und ein paar Tropfen benetzen den Teppich, wurden schnell aufgesaugt und verblassten in dem dunklen Stoff. Die erste Reise nach Omin Leyk war mehr, als eine Erstreisende sehen konnte, sehen durfte. Doch selbst als erfahrende Seherin hätte sie niemals hinter den Schatten des Blinden blicken dürfen.

    Unmittelbar nach der Rückkehr suchten sie die Dämonen heim. Vielleicht hatte Zul'Okon seine Finger im Spiel, vielleicht war es eine Prüfung, aber mehr noch war es eine Probe, härter als alles, was je an den Geist herangetreten war. Tuk-Tuk wollte nachgeben, ihre Gier hatte eine schwarze, schattenhafte Seite an sich, sie war so gut wie nie zu befriedigen, selbst wenn sie ihren Wirt in den Abgrund riss. Aber die Schamanin erwies sich abermals als gealtert, besser gesagt, als reifer. Sie widerstand der Verlockung, wenn auch knapp.

    Ihrer eigenen Gier konnte sie nicht böse sein, sie nicht strafen. Stattdessen wirkte der Blick da, wo er hätte vor Licht nur so strahlen sollen, als der endgültige Sieg errungen war, als schwarz und dunkel. Nur die gebleckten Zähne signalisierten ihre Zufriedenheit. Ein abstruses, bizarres Bild. Es wirkte nicht wie das eines Weibes, das sich gegen dunkle Dämonen behauptet hatte. Eher wie etwas noch Schlimmeres unter dieser Maske, als ob sich das Licht selbst hätte wünschen sollen, dass diese eine Schamanin wie so viele vor ihr in den Dämonen ihre Meister fänden. Nicht jedoch Tuk-Tuk.

    Gut verkorkt verschloss sie die zweite Phiole und verließ die Wohnhöhle, um in den Schamanenunterkünften Ruhe und Schlaf zu finden. Das Blut sollte weit fort von ihr sein, zumindest in jener Nacht. Mit frischen Geisteskräften wollte sie den letzten Schritt machen und in die Omin Leyk zurückkehren. Sie spürte genau, dass dieses Blut das Ende der Reise war. Zu viel hatte sie bereits in Aufregung und Bewegung gesetzt…

  5. Beiträge anzeigen #385
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Klug war es gewesen, auch wenn der Schlafsaal der Schamanen ein Ort war, der sich schon lange fern von Tuk-Tuks Gedanken befand. Nicht viele Schamanen nutzen diese Stätte in Farings sicheren Mauern. Zum einen, weil es kaum Schamanen hier gab, hier, wo sie kaum die Möglichkeiten vorfanden, wirklich arbeiten zu können. Zum anderen, weil viele von ihnen Einzelquartiere besaßen oder in den Nächten lange in der Bibliothek oder Laboratorien verbrachten. Nur zwei weitere Glaubensbrüder hatten in dieser Nacht ihren Weg zu ihr gefunden. Aber die Schamanin schlief zu diesem Moment schon tief und fest und nahm keinerlei Notiz von den Neuankömmlingen, die auch weder störten noch Kontakt zu dem immer mehr zu einem Eigenbrödler verkommenden Weib suchten. Viele weibliche Schamanen gab es noch immer nicht und Vorurteile saßen tief und bohrten sich lange und hartnäckig in die Köpfe, selbst von weisen und schlauen Geistern.

    All das kümmerte die Schamanin nicht.
    An diesem Tag, als Nebel von den Bergen die Feste einhüllte und die Luft einen trockenen, eisenhaltigen Geschmack im Mund entwickelte, an diesem Tag sollte sich vieles ändern. Doch keine Richtung war vorgegeben, kein Schicksal kündigte sich an, kein Götterbote ließ sich in Faring blicken und die Geschehnisse verfolgen. Ein stinknormaler Tag für das Gros der Orks und Morras. Doch Tuk-Tuk spürte, wie sie immer mehr zu einer Schamanin wurde.
    Doch war sie das nicht schon längst? Magie zu weben war einst ihr Ziel, aber das Sehen war eine davon vollkommen fremde Kunst. In den magischen Netzen war sie geschwommen, hatte fremde Welten gesehen und einen Schattenschleier angenommen, als die Gier zu gierig wurde und sie mehr als einmal an den Abgrund führte. Den Fluch des Blutes hatte sie unbemerkt aufgenommen und einen fremden Morra, vom Volk des Feindes, vom Volk, das sie hassen und bekämpfen sollte, geküsst und gerettet. Vieles hatte die kleine, unschuldige Orkin verändert. Die Magie erfüllte sie dieser Tage mehr als alles andere, die Kapazitäten ihres Verstandes öffneten sich einer fremden Macht, erst jetzt, solange nach der ersten Berührung mit der Magie, schien sie wirklich zu verstehen, welch Geschenk es bedeutete. Unabhängig von Macht, Gier und tatsächlicher Zauberei. Die Magie durchströmte sie, ließ ihre weichen Gesichtszüge älter wirken, nicht alt, nicht weise, doch härter und ein wenig schöner.

    Nach einem bewussten, freudlosen Mahl schritt sie ruhigen und gefassten Schrittes zurück in die versiegelte Wohnhöhle. Sie atmete tief durch, ehe sie die schwere Eichentür wieder schloss und mit den mächtigsten Siegeln verschloss, die ihr bekannt waren. Genug, um allzu Neugierige aufzuhalten, zu wenig, um wirklich Mächtigen den Einlaß zu verwähren.
    Tuk-Tuk zögerte nicht, hielt nicht inne und plagte sich nicht länger mit Zweifeln. Sie hatte keinen ruhigen Traum gehabt, sondern selbst im Schlaf unterbewusst nach den Visionen gesucht, nach den Antworten, die sie bis hierhin begleiten sollten.

    Mit dumpfem Geräusch öffnete sie die Phiole und hielt sie nah an ihr Auge. Das Blut darin schien zu leben, sich zu regen, eine Erinnerung zu besitzen. Welches Blut nur hatte der Meister hierfür ausgewählt? Nach der ersten Phiole war ihre Macht so grenzenlos wie wacklig gewesen, hatte ihr Bilder offenbart, die nie jemand zuvor gesehen hatte und die sie doch leicht verschlingen konnten. Sie wusste, dass dieses Blut noch mehr von ihr fordern würde. Es war ausgeschlossen, dass sie die schwerere Prüfung schon überstanden hatte und nun ein Kinderspiel in der Omin Leyk erleben würde.

    Die dunkle Aura der Höhle war gewichen und viele Runen hatten ihren Schrecken verloren, mittlerweile wirkten die Risse in den Wänden doch wieder natürlichem Ursprungs, jeder mochte an ein Beben oder einen Pickel denken und nicht an die geballte Macht des Wahnsinns. Auch die Züge der Schamanin wirkten nach dieser Nacht der Ruhe nicht mehr vom Wahnsinn heimgesucht. Ruhig waren sie, ruhig und gefasst.

    »Ahshen dor ley, vargo nasch bin tzvelt dormo inkollobare. Zakash win troik due.«

    Schon lange sprach sie die Sprache ihrer Vorväter, die Sprache der Schattenzähne, aber auch die Sprache der gemeinen Festlandorks, sogar die gute, gemeine Zunge der Morras, die sich Menschen nannten. Nun aber hatte die Macht der zwei Welten ihr die Zunge der Vergessenen und der Kommenden angetragen. Orkische Runen aus alten Tagen, Ursprünge einer Sprache ihres Volkes, doch nicht nur das Volk der Orks hatte die Welten geprägt. Viele Völker fanden sich in der alten Sprache der Vergessenen und der Kommenden wieder. Und Tuk-Tuk, die kleine Schamanin, stand nun auf der Schwelle, zwischen ihnen, den Vergessenen, den Kommenden und ihrem alten Leben, der Gegenwart, den Orks von Faring, den Menschen dieses Zeitalters und der ganzen Welt. Sie hatte gelernt. Nichts war wie es schien, nicht immer musste es so sein, wie es die Gegenwart vorgaukelte. Und auch wenn die Omin Okor sowie die Omin Leyk ebenfalls täuschten und falsche Spiele spielten, so zeigten sie doch auch viel Wahres, viel Alternatives an.

    Die Kraft ihrer Worte war stark. Kein schwaches Orkmädchen hatte seit tausenden von Mondwechseln diese Sprache gesprochen. Der Hall war donnernd und dennoch mit weichem Ausklang. Er erfüllte die Ohren der Zuhörer mit Glauben, Stärke und verführerischem Locken.

    Sie nahm das Blut und fühlte es auf ihren Fingern, zwischen der Haut schien es einen Weg zu suchen, unter die Fingernägel rann es, immer auf der Suche nach einem Weg in die eigene Blutbahn. Ja, es schien wahrlich einen Willen zu haben. Doch der Weg führte an ihre Stirn, dort, wo ihr Geist am nächsten war, dort, wo sie die Geschichte dieses Blutes erfahren wollte.

    -

    Kein Wimpernschlag dauerte es, schon hatte sich ein mächtiger Magiestoß durch die Höhle gebahnt. Durch ganz Faring schlug er, ging durch Ork, Mensch, Tier und Stein hindurch, ehe er weit in den Wäldern und Bergen schwächer wurde. Nur die Magiekundigen spürten die Eruption, wurden in ihrer Konzentration gestört, doch je weniger Gespür die Wesen für die Magie besaßen, umso weniger berührte es sie.

    Tuk-Tuk wachte nicht in der Omin Leyk auf, befand sich nicht auf einem fruchtbaren Stück Erde, aus dem kleine Grashalme sprossen, sah vor sich nicht das blühende Leben und hinter sich die Öde. Doch sie war auch nicht in Omin Okor gelandet, quasi aus Versehen, sah nirgendwo die verschlingende Flamme.
    Stattdessen schlug sie nur mit größter Macht die Augen auf und erkannte Umrisse von allem. Teile der Wohnhöhle lagen noch da, Teile der Omin Leyk. In ihrem Nacken brannte das Feuer Omin Okors. Doch das war alles nicht so interessant wie der Schleier, der sie gefangen hielt. Wabernde Finsternis, gepaart mit gleißendem Licht, vermischt mit der Stärke und Kraft eines Orkans, das war der magische Strudel, der sie wie in Ketten legte. Gefangen zwischen den Welten, erkannte sie nur unter größter Anstrengung die Netze der Magie, sie bogen und wackelten, drohten sich aufzuzehren, schienen Löcher zu bekommen, etwas, was nicht sein konnte, nicht sein durfte.

    Eine Schattengestalt näherte sich, mit jedem Schritt den sie zu ihr Schritt, drückte sie der Strudel stärker auf den Boden. Die Schamanin spürte, dass es noch etwas Schlimmeres geben konnte, als die Hitze und Gefahr der Omin Okor in ihrem Rücken.
    Mit jedem Schritt riss die Schattengestalt ihr ein Stück von ihrem Fleisch vom Körper, es brannte höllisch und schon bald waren Teile ihres Gesichtes offen gelegt, die Zähne mahlten bar jeden Schutzes, Lippen und Zahnfleisch verschwanden im Sog des Strudels, Haare rissen sich von ihrem Wurzeln, Haut und Knorpel verschwand. Die Schamanin drohte ein Skelett zu werden.
    »Haschim dalar. Haschim dalar. Han-humm.«
    Fern klang die Stimme und doch reichte sie an ihr Ohr, wenn sie diese überhaupt noch besaß. Immer weiter wurde sie zu Boden gedrückt, konnte sich nicht einen Millimeter gegen den Sturm behaupten, schon lagen ihre Zähne auf der Erde, ihr Schädelknochen, alles was sie hatte, die Augen starrten in das Nichts, verbeugend vor dem Schatten, der die Formeln des Untergangs murmelte und den Sturm noch einmal anfeuerte. Sie verstand, was sie sagte. Es waren Befehle, klare, einfache Befehle. Die geballte Macht der Zeit gehorchte auf diese Formeln.

    Für einen Moment wurde ihr schummrig. Tuk-Tuk wurde von den Stimmen eingelullt, war geneigt ihnen nachzugeben und nicht mehr gegen die Gewalt des Sturmes anzukämpfen. Die Schwäche kostete sie das letzte Fleisch ihres Kopfes, als der Sturm nicht locker ließ und begann, den Schädelknochen zu spalten.
    Dann begriff sie. Eine andere, viel, viel weiter entfernte Stimme flüsterte zu ihr. Es klang butterweich und zart wie manch eine Frühlingsblume auf den weiten Wiesen der Odul Merdei.

    Die Stimme ließ die leeren Augenhöhlen der Knochenhexerin neu aufleuchten und aus fleischlosem Rachen sprach sie die fremden Formeln. Augenblicklich drang ein schriller Schrei aus der Ferne an sie heran.
    Das Skelett der Geisterbeschwörerin fing an zu murmeln. Und es hörte nicht mehr auf, die lautlosen Luftwörter in den Strudel zu schicken. Sie kehrte die Macht des Zeitfluches um.

    Die Augen kehrten zurück, schon flogen einzelne Haarsträhnen aus den Weiten der wirbelnden Masse, Fleisch setzte sich an die kalten Knochen und schützte ihren Kopf. Immer und immer mehr ihres Körpers gewann sie gegen den Sturm, doch die Schattengestalt erholte sich schnell von ihrem Schock und warf ihr lautstark mächtigere Runenbefehle entgegen. Aber all dies interessierte die Schamanin nicht mehr. Mit aller Energie flickte sie die aufbrechenden magischen Netze und schuf sich so einen Kanal direkter Macht, schwächte gleichzeitig den Strudel und riss mit einer ihr eigenen Formel in der Sprache der Kommenden all ihr Fleisch zurück.
    Nun – wieder mit voller Stimme – presste sie mit ihren Händen auf den Boden und drückte den Rücken gegen die wirbelnden Kräfte in die Höhe. Der Kampf war noch nicht entschieden, noch immer hatte dieser Sturm Macht, noch immer riss er an ihrem Fleisch, konnte hin und wieder Teile des weichen Wangenfleisches zu sich ziehen, aber auf den Boden drücken, das gelang ihm nimmer mehr.

    Die letzten Regungen waren die Leichtesten und Schwersten zugleich. Ihr Nacken war bleischwer, doch wollte er seinem Herrn und Gebieter, ihrem Geist, so gerne Folge leisten. Und so erhob er sich, ließ Tuk-Tuk Auge in Auge mit der Schattengestalt hinter dem Strudel blicken, die Augen, in denen das verbotene Feuer der Omin Okor brannte, die Gesichtszüge, die böse und gutherzig zugleich blickten, den Mund, aus dem grimmig-entschlossener Atem entwich.

    »Nin-kam theas!«, befahl die Stimme der Schamanin und drückte den Sturm, der ihr den Mund versiegeln wollte, wie eine zarte Feder zurück. Mit einem Urknall zerbarst der Strudel von innen, fiel in schwarzer und weißer Asche zu Boden und offenbarte den Pfad in die Omin Leyk.

    Gebieterisch stand die Geisterbeschwörerin da und beobachtete, wie in Krämpfen die Schattengestalt sich wand und krampfte. Die letzten Atemzüge eines sterbenden Feindes. Tuk-Tuk wanderte zu ihr und erreichte sie sofort. Die Entfernung war jetzt, als sich der Sturm gelegt hatte, lächerlich gering. Vorsichtig hob sie die dunklen Tücher unter denen die tote Gestalt lag und weniger erschrocken als sehr tief grübelnd sah Tuk-Tuk, wie sie Tuk-Tuk in die Augen sah, die kalten, leblosen Augen. In der Tat lag ihre Zwillingsschwester unter dem schwarzen Gewand, nur dass sie keine Schwester hatte. Es war in der Tat sie selbst. Die Schamanin.

    Der Meister, der Blinde, Zul'Okon, dieser Mistkerl, er hatte ihr Blut genommen und gezapft. Und er hatte gewusst, dass sie ihre eigenen Wege in der Omin Leyk niemals ohne einen Kampf gegen die Hüterin, das eigene Ich, betreten konnte. Dies war die letzte Prüfung, so schien es doch.

    Mit Verachtung und erhabener Zufriedenheit ging sie ohne einen weiteren Blick an ihrem toten Ich vorbei, Omin Leyk gewährte ihr nun widerstandslos Eintritt.

    -

    Den hinderlichen Nebeln hatte sie mit dem letzten Kampf gezeigt, welche Macht sie über die Omin Leyk hatte. Lästige Einschränkungen entfielen nun bei ihrem Besuch. Geschwächt von dem Kampf gebot sie nun über die volle Sicht im Himmel, in der Erde und am Horizont.

    Schweigend wanderte sie lange, ohne Fragen zu stellen oder Antworten zu fordern, über die weiten Kornfelder, über blühende Wiesen und grüne Hügel. Erst nach Stunden schien sie wieder genug Kraft geschöpft zu haben, um sich endlich dem eigenen Blut zu widmen. Erfüllt von der Pracht und den Geheimnissen der wundervollen Omin Leyk kehrte sie in einen Wald ein, ihr eigenes Blut führte sie instinktiv und genau an einen Ort dreier uralter Bäume, größer als die größten Riesen, älter als die Zeit selbst und so miteinander verwoben, dass es auch gut ein einzelner Urbaum hätte sein können, wären nicht die drei dicken Stämme gewesen.

    Die kühle Schamanin hielt inne, ihr stockte der Atem. Selbst jetzt noch, nach all dem Geschehenen, konnte man sie überraschen. Eine unangenehme Kälte krabbelte an ihrem Rücken empor, ja, ihr wurde kalt und sehr, sehr unwohl, aber nur für den Moment, waren es eigene Skrupel, eigene Ängste?

    Noch lag Schnee an manchen Flecken, doch der Frühling war deutlich und an jeder Ecke zu erkennen. Selbst den Geruch dieses würzigen aber nah an einer großen Stadt gelegenen Waldes, den oft, zu oft Menschen besuchten, konnte sie wahrnehmen. An einem der drei großen Stämme lehnte eine Gestalt, im Vergleich zu Orks klein und winzig, ein schmales Ding, ausgemergelt und reglos. Und doch lag unter all den schmutzigen Fellen und nach Orkschweiß stinkenden Lederplatten kein Ork, sondern ein Mensch. Die Gesichtszüge jung und stolz, voller Licht und Güte, aber knochig, hart und ähnlich früh gealtert wie die Schamanin es in jenen Zehntagen erlebte.

    Tuk-Tuk kannte die Gestalt und wusste, wer sie war. Auch dies erklärte die Reaktion. Aber trotz aller Furcht, die sich tief in ihr Herz zu bohren drohte, machte sie einige Schritte um besser zu erkennen, wer noch bei diesem Krieger gebeugt war.
    Die Schamanin hatte viele Anzeichen der Gestalt schon erkannt und hätte sie sie in ihrer Welt von weitem gesehen, sie hätte sofort gewusst, wer es war. Doch in der Omin Okor wie der Omin Leyk war das genaue Erkennen, das Schlussfolgern und Verstehen weitaus schwieriger und mit tausenden von Fragen und Zweifeln verbunden. Deswegen dauerte es, bis sie beinahe die beiden Gestalten berühren konnte, bis sie erkannte, was da geschah.

    Ein zweites Mal erkannte sie sich selbst auf dieser Reise. Und nun war das Bild so klar, dass es keine Zweifel der Zeit mehr gab. Selbst die Tränen auf ihren Wangen konnte die so fremd wirkende, echte Tuk-Tuk sehen.
    Gerne hätte sie mehr erfahren, wäre liebend gerne noch ein wenig an diesem Ort verweilt, schien er doch noch viele Antworten bereitzuhalten, vielleicht sogar Antworten, die das leider nur allzu offensichtliche Bild hätten ändern oder verhindern können.
    Aber die Seherin, wie sie sich nun nennen durfte, musste ein weiteres Mal lernen, dass Ausflüge in die Zwischenwelten viele Geheimnisse bargen. Ein unwahrscheinlich starkes, emotionales Band ergriff von ihrem gesamten Willen Besitz und zog sie ohne Widerworte zu akzeptieren aus der Omin Leyk, zurück in die Wohnhöhle, zurück an den Ort, wo es in jenem Moment klopfte.

    Der Meister war gekommen.

  6. Beiträge anzeigen #386
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline
    Verstehend nickte Gorbag und nahm sofort wieder seine Schürze vom Haken, wo er sie gerade erst platziert hatte. Ein neuer Auftrag war immer willkommen. Um die Waffengewalt der Horden aufrecht zu erhalten, war der Rüstungsbauer zu jeder Zeit bereit, die Esse anzuheizen. Auch würde es ihm mal wieder eine Ehre sein, für die Kampfkraft der Kriegsherrin Snak gra-Bura zu arbeiten. Sein vergossener Schweiß war mit für jeden Sieg der Schwester aus dem Clan der Knochenjäger verantwortlich, da war sich Gorbag sicher.
    „ Eine Rüstung, die der einzigen Kriegsherrin ganz Farings würdig ist. Schwerer Stahl, Stoff, der die Trägerin in keiner Weise behindern wird, perfekte Verbindungsstellen für die Beweglichkeit und die Zeichen des unbesiegbares Clans…“ Zählte der Elitekrieger brummend auf, während er in der ganzen Schmiede die Werkzeuge zusammen suchte und dabei eher zu sich, als zu Snak sprach. Die Kriegsherrin saß derweil auf dem nahen Amboss und folgte dem Schmied mit ihrem Blick.
    „ Das Geheimnis des Erzes, das ich aus dem Krater des fliegenden Feuersteins bergen konnte, habe ich bisher noch nicht lüften können, Kriegsherrin. Es ähnelt keinem mir bekannten Erz und auch andere Schmiede können sich noch keinen Reim darauf machen.“ Sprach Gorbag auf Orkisch, schüttelte kurz darauf jedoch den Kopf und wandte sich zu Snak um.
    „ Bald werde ich aber dahinter gekommen sein. Die Rüstung, die ich für Euch fertige, wird jedoch auch dafür sorgen, dass ihr keine Feindesklinge zu fürchten braucht…falls es denn jemals so weit kommen sollte…“

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    Orkus ist offline
    Von Tag zu Tag wurde der Schnee weniger. Die Tage wurden länger und die ersten Vögel zwitscherten ihre Lieder in den noch kahlen Bäumen. Dennoch hatte es kalte Temperaturen trotz der häufig scheinenden Sonne, die ihre wärmenden Strahlen unter Tags großzügig verteilte. Aber in dieser Nacht fröstelte Orkus besonders.
    Sein alltägliche Suche nach Kräutern im nahegelegenen Wald hatte er unter tags aufgeschoben, und nun blickte er im schwachen Schein der Fackel auf den vereisten Boden, in der Hoffnung, wenigstens ein kleines Bündel an Heil- oder anderen Pflanzen zu finden.
    Es war Neumond, deswegen brauchte Orkus im Prinzip keine andere Beleuchtung, jedoch sah man im hellen Schein der Fackel besser und man konnte nebenbei gefundene Kräuter auftauen, um sie anschließend weiter zu verarbeiten.
    "Welch eine hervorragende Idee, in der Nacht dies zu tun", schallte sich der Ork,"was hab ich mir nur dabei gedacht? Ich sollte nicht während dem Frühstück schon Schnaps trinken, sonst hab ich wieder solche guten Einfälle"
    In diesem Moment lachte Orkus laut auf.
    "Ich sollte wirklich weniger trinken"
    Etwas seltsames blitzte am Boden auf. Eine mit Eis überzogene Feuernessel erkannte der Heiler am kalten Waldboden.
    "Ahh, endlich. Mein erster Erfolg heute"
    Behutsam zog er seinen bläulichen Dolch hervor und schnitt vorsichtig die Nessel über der Wurzel ab, damit nächstes Jahr wieder eine Feuernessel nachwachsen konnte. Der nächste Schritt war das Auftauen und das Weiterverarbeiten, doch da roch er einen eigenartigen und doch vertrauten Geruch.
    Orkus sog tief die kalte Luft ein, und stieß sie aus, sodass sich eine Wolke um seine Nase bildete.
    "Dieser Geruch, nach Fell und Schweiß. Den kenne ich", dachte der Ork und wieder atmete er ein,"der selbe, den ich auch auf meinen Reisen bemerkt habe. Als ob er mich verfolgt"
    Unsicher zog der Ork seine neuen Waffe, ein Krush Varok. Obwohl er unausgebildet im Kampf war, so gaben sie ihm das Gefühl von Sicherheit und er wollte einem Gegner nicht unbewaffnet gegenübertreten.
    Mit Schwert und Fackel spähte er durch den dunkeln Wald, jedoch sah er nichts. Stille.
    Der Geruch nach Fell und Schweiß verschand aber nicht.
    Mit behutsamen Schritten schlich Orkus zwischen die Bäume hindurch, wohlwissend, dass man ihn trotzdem hörte.
    In der Ferne hörte Orkus ein Heulen und Knurren, welches ihn hochschrecken ließ. Mit Herzrasen drückte er sich an einen Baum. Der Ork neigte seine Kopf zur Seite und blickte hinter sich. Nichts. Nur der Gestank blieb, und ein schweres Atmen machte Orkus mürbe.
    Als er den Kopf nach vorne neigte, sah er es. Rote, funkelnde Augen in der Dunkelheit. Und sie beoachteten ihn.
    Ein ungutes Stechen verspürte der stolze Ork in seiner Magengegend, als er glaubte, in den wachsamen Augen zu versinken. Dann trat ein vierbeiniges Tier in den Schein der Fackel, und ihm gehörten die Augen.
    Das schwarze, schimmernde Fell war unnatürlich gut zu erkennen und der muskulöse Körperbau flößte sicherlich sogar einem Elitekrieger das Fürchten ein. Am Ende der kräftigen Vorder- und Hinterfänge blitzten messerscharfe Klauen auf, die selbst Rüstungen Löcher schlagen konnten, und das raubtierähnliche Gesicht mit der großen, länglichen Schnauze ließ keinen Zweifel: Ein Warg stand vor Orkus, bereit, ihn in Fetzen zu reißen.
    Sein durchdringender Blick wandte sich jedoch von Orkus ab und das Tier trat einige Schritt zurück, dann hastete es davon. Wie von der Dunkelheit verschluckt verschwand es, nur in der Ferne sah Orkus kurz zwei rote Punkte.
    Wie angewurzelt blieb Orkus stehen, die Furcht lähmte ihn. Dann bemerkte der Heiler, dass er aufgehört hatte, zu atmen. Hastig sog er Luft ein und hustete.
    Der Geruch war verschwunden...
    Geändert von Orkus (02.02.2009 um 15:33 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Stillschweigend hatte Rudra nach einem weiteren Arbeitstag Tat'ank'Kas Schmiede verlassen, allerdings nicht, ohne seinen Sack mit Werkzeugen mit sich zu nehmen. Weder der Krieger, noch Roshan hatten ihn aufgehalten - um ehrlich zu sein, wusste Rudra nicht einmal, ob sie ihn denn überhaupt bemerkt hatten, wie er aus der Hütte heraustrat. Schnell hatten ihn die Füße durch das Dorf am Fuße der majestätisch auf dem Fels thronenden Burg geführt, bis er nahe des Ausganges der Siedlung die Stollen betreten hatte. Nun, da Varrok überführt und aus Faring geflüchtet war, konnte der Bildhauer sich wieder problemlos im Ort bewegen, ohne jeden Moment befürchten zu müssen, von einer orkischen Pranke aus dem Hinterhalt getroffen zu werden.
    Rudra musste sich schon tief in den Stollen befinden, in denen der Roteisenstein abgebaut wurde - Eisenerz in relativer reiner Form. Bedrohlich ragten einige Felsen in die stümperhaft gehauenen Gänge hinein, dass der Bildhauer schmunzeln musste. Selbst er wäre zu Besserem imstande, obwohl er in Sachen Abbau nun wirklich kein Experte war.

    Im Vorbeigehen nahm er eine Fackel aus der Wandhalterung, um den weiteren Weg auszuleuchten, wobei die schlechte Beschaffenheit des Bodens und die Enge der Schächte ihm immer größere Probleme bereiteten. Schließlich - er musste schon meilenweit in das Massiv hinein gelaufen sein - blieb er ruckartig stehen, klemmte die Fackel in eine improvisierte Halterung, die aus einer Anhäufung von Steinen bestand, und setzte seinen Sack ab. Vorsichtig tastete Rudra mit seinen feinfühligen Pranken über den Stein, der ihn zum Anhalten bewegt hatte. Fast schon leuchtend rot ragte ihm ein Stück von purstem Rotstein entgegen, dass er sich fragte, warum es dem Abbau noch nicht zum Opfer gefallen war. Kompakt fühlte es sich an, keineswegs rissig oder bröckelig, und bisher hatte offenbar noch keine Hacke ihren kalten stählernen Schnabel in das Erz gesenkt.

    Zufrieden lächelte der Bildhauer, wandte sich von dem Stein ab und beugte sich hinab, um einen besonderen Keil aus dem Sack zu holen. Dazu zog er noch einen Hammer heraus und wandte sich wieder dem Stein zu.
    Vorsichtig setzte er den Patentkeil an mehreren Stellen an und überlegte, wie der Stein brechen würde, bevor er sich endgültig für eine geeignete Position entschied und mit kräftigen Hieben den Keil in den Stein trieb. Wie erwartet geschah nichts. Rudra holte noch einen weiteren Keil hervor und platzierte ihn daneben im Gestein, bevor er zum eigentlichen Akt kam. In diesem Moment war er froh darüber, als Zuschläger für Tat'ank'Ka gearbeitet zu haben, denn so fiel ihm diese Aufgabe nicht allzu schwer. Wenn man es genau betrachtete, bestanden die Patentkeile aus je zwei Keilen, die jedoch Rücken an Rücken zusammen gefasst waren und sich als Einheit in den Fels treiben ließen. Nun jedoch setzte Rudra die eigens dafür konzipierten Bolzen zwischen den beiden Teilen der Keile an und schlug sie in den Spalt, der sich dazwischen bildete und mit jedem Schlag immer größer wurde.

    Abwechselnd erhöhte der Bildhauer so den Druck auf den Fels an beiden Einschlagpunkten und spürte, wie die Spannungen im Gestein immer größer wurden, bis ein großes Felsstück heraus brach. Schnell sprang Rudra zurück, um nicht unter dem heraus getrennten Stein begraben zu werden, doch musste er mit ansehen, dass beim Aufprall ein Teil des Steines abgebrochen war. Kurzerhand entschloss er sich also, dem kleineren Bruchstück ebenfalls einen Verwendungszweck abzuringen und es zu verwenden. Dann packte er seine Werkzeuge wieder zurück in den Sack, warf ihn über seine Schulter und band den Strick an seinem Gürtel fest, um die Hände frei zu haben.
    Dann umschloss er den Stein mit beiden Armen und hob ihn mit einem kräftigen Ruck an. Belustigt musste er daran denken, dass er in seiner Kindheit immer mit den anderen Jungen im Dorf solche Spiele durchgeführt hatte, bei denen jeder einen schweren Stein heben und über den Kopf stemmen musste, um seine Stärke zu beweisen.
    Schweren Schrittes und schnell vor Anstrengung schwer atmend arbeitete sich Rudra in Richtung Ausgang vor. Das kleinere Bruchstück würde er später abholen. Zunächst jedoch sollte dieses hinter Tat'ank'Kas Haus ein Versteck finden. Der Schmied sollte nicht sehen, was der Arbeiter trieb.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    "Bleib nicht zu lang weg, Orak! Es gibt Arbeit", hatte Tat'ank'Ka dem Arbeiter hinterher gerufen, der seine Pause zwischen den Arbeitsgängen, in denen er benötigt wurde, möglichst effektiv nutzen wollte, und so war Rudra mitsamt seinem Werkzeug aus der Schmiede verschwunden. Selbstverständlich war das erklärte Ziel nicht weit entfernt, um genau zu sein sogar direkt hinter der Hütte des Urkmas. Und so legte Rudra den Sack mit Werkzeugen in den Schnee nieder, räumte sich einen ausrangierten Holzklotz frei und ließ sich darauf nieder, nachdem er den Roteisenstein heran gerollt hatte. Rote Spuren zogen sich durch den Schnee, wo der Stein entlang gerollt war, sodass der Bildhauer hoffte, nicht beobachtet zu werden. Nicht umsonst trug dieses Gestein den Beinamen Blutstein, und die Nacht im Schnee hatte einen Teil der äußeren Schicht bereits verwittern lassen.

    Eingehend betrachtete Rudra den Stein, der wie erwartet unter der roten kristallenen Oberfläche hauptsächlich eine schwarze Farbe, durchzogen von rötlichen Spuren und Adern, trug, und malte sich das fertige Werk vor seinem geistigen Auge aus. Dann holte er Hammer und Schlageisen sowie ein Stück Kreide hervor, zeichnete sich die ungefähren, grob geschätzten Ausmaße auf - zwei Pranken hoch, am Kopfende drei, und fünf Pranken lang - erhob sich, wuchtete den Stein auf den Holzklotz und nahm die Werkzeuge zur Hand. Ohne lang zu zögern setzte der Bildhauer an der Markierung an und versenkte den stahl im Stein. Schlag um Schlag trieb das Eisen weiter in den Werkstoff, bis sich das überschüssige Stück löste. Zuerst bearbeitete Rudra die grobe Rückenlinie der geplanten Figur, die sich am Kopfende in weichen Linien in die Höhe erstreckte und einen runden Abschluss bildete.

    Als die Höhenlinien im Groben erkennbar waren, drehte er das Werkstück mit einigem Aufwand in die Draufsicht und wünschte sich, er hätte einen frei begehbaren Haustein. Die Dimensionen aus dieser Perspektive waren schnell in den Stein gehauen. Eine Pranke breit sollte die Figurine werden, abgesehen vom Kopf, vor den Rudra etwas mehr einplante. Besonnen steckte er das grobe Schlageisen und den Hammer wieder in den Sack und schleppte den immer noch übermäßig schweren Stein hinüber zu einem Verschlag, wo Holz aufgestapelt war, um ihn hinter den Stapeln zu verstecken. Auch das kleinere, noch nicht bearbeitete Werkstück brachte er dort unter, um es etwas mehr vor der Witterung schützen zu können, bevor er seinen Sack aufnahm und sich zurück in die Schmiede begab.
    Genau zum rechten Zeitpunkt, wie sich herausstellte, denn er sollte wieder den Hammer zur Hand nehmen und als Zuschläger arbeiten. Schnell platzierte er den Sack neben seinem Bett und stieß zu Tat'ank'Ka und Roshan.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Wie aus purem Instinkt hatte Varius wohl sein Schwert zwischen sich und die Klinge des Waffenschmieds gebracht, bevor Syrias Klinge ihm wohl die Nase gespalten hätte. Syrias war ziemlich zufrieden mit der Leistung von Varius, denn dieser hatte den Schlag geblockt, ohne zu wissen wie. Zwar sollte er eigentlich sehen, wie man Schwertstreichen auswich und wie man sie aufhielt, doch das hier war genauso gut.
    "Gut gemacht, Kleiner. Komm, geh wieder in Position. Jetzt zeig ich dir mal was wichtiges: Die Abwehr. Das was du da eben hingeschmiert hast, war ja schon ganz nett, aber nen richtigen Kerl hält das nich auf. Pass auf." Syrias hielt seine Klinge waagerecht. "Je nachdem wie hoch der Schlag ist, desto höher musste das Schwert halten. Andere Methode ist, ne Klinge an deiner entlang gleiten zu lassen, dass sie auf die Parierstangen landen. Das werden wir jetzt üben. Immer abwechselnd greifen wir uns an. Am Anfang schlag ich noch langsam und leicht zu, aber jeder Schlag wird schneller und härter, also machs ordentlich. Will dir ja nicht unbedingt die Hand abschlagen, die brauchst du sicherlich noch, wenn du mit deinem eigenen Schwert zu kämpfen hast." Syrias lachte dreckig und hob langsam sein Schwert. "Bereit? Dann fangen wir an."

  11. Beiträge anzeigen #391
    Abenteurer Avatar von Aratok
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    Aratok ist offline
    Ein Blick zum Himmel verriet Aratok, dass sie wohl bald vollkommene Dunkelheit umfangen würde. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die Wolken verdeckten die Sicht auf die wohl bald erscheinenden Sterne und den Mond. Wenigstens war Faring beleuchtet, also wurde es nichts mit Herumgestolper in der Nacht. Trotzdem war ihm der Tag irgendwie lieber als die Nacht.
    Die frische Luft tief einatmend trat der junge Ork in‘s Freie. Wahrlich eine Erleichterung im Gegensatz zur stickigen Mine. Gut, wenigstens wurde er dafür bezahlt und bekam jeden Tag eine warme Mahlzeit. Und er durfte in Faring wohnen. Dennoch hatte er die Arbeit in der Mine satt. Er wollte lieber einen anständigen Beruf ergreifen. Noch lieber wäre es ihm, wenn er Krieger werden konnte. Für die Orks gegen die sich auflehnenden Morras kämpfen, die sich gegen sie stellten. Morras waren ein dummes Volk. Sie, die Orks, die überlegene Rasse, hatte den Krieg deutlich gewonnen. Diese sinnlosen Versuche der Menschen waren so nutz- und ehrlos wie sei selbst.
    Aratok verjagte die Gedanken an die dummen Morras. Er wollte sich jetzt nicht über sie aufregen, nicht jetzt, da er gerade Schichtende hatte. Ab jetzt arbeiteten nur noch die Sklaven – wenigstens waren die zu was Nutze. Er selbst würde sich nun etwas zu Essen gönnen, denn seit heute morgen hatte sein Magen nichts mehr gesehen. Eine zu lange Zeitspanne, wie der Arbeiter fand.

  12. Beiträge anzeigen #392
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    Orkus ist offline
    Blutrot sank die Sonne, immer weiter, bis sie hinter dem Horizont verschwand. Der letzte Schein blendete Orkus, und er musste sich abwenden.
    Der gestrige Schreck saß noch tief in Orkus Knochen. Jedoch verwunderte ihn dieses seltsame Verhalten dieses Wargs. Obwohl er kein Jäger war oder über ein großes Arsenal an Wissen über Tiere hatte, so wusste Orkus, dass Warge normalerweise sehr angriffslustig waren und eine große Bedrohung für selbst Elitekrieger waren.
    "Ich glaub, ich brauch einen Schnaps"
    Zur Zeit war in Faring nichts los. Keine Orks oder Morras auf den Straßen, wahrscheinlich dadurch, dass der Winter wieder seine Pracht zeigte. Tag und Nacht schneite die weiße Pracht vom Himmel und blieb zu allem Überdruss wegen der kalten Außentemperatur liegen.
    Seine Dienste als Heiler wurden immer weniger benötigt, zwar war dies ein Grund zur Freude, jedoch lebte der Ork von seinen spährlichen Ersparnissen. Einen Großteil seines Goldes gab Orkus schließlich für zwei Waffen aus. Ein gute Investition, fürwahr, aber jetzt brauchte Orkus wieder Gold, sonst würde ihn der Wirt sein gemietetes Zimmer kündigen und er müsste auf der Straße leben und schlafen. Welch unwürdiger Gedanke.
    Orkus öffnete die leichte Holztür der Taverne, und vertraute Gerüche und Wärme strömten nach draußen.
    "Das selbe wie immer", schrie Orkus durch die Kneipe, wohlbewusst, dass er nicht viel Gold mehr hatte...
    Geändert von Orkus (03.02.2009 um 18:03 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #393
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Rudra ist offline
    Heute hatte Rudra einen frühen Feierabend gehabt und dementsprechend intensiv an seinem Werkstück arbeiten können. Mittlerweile hatte er es geschafft, der Figur einen Durchbruch zu geben und die groben Konturen herauszuarbeiten, sodass sich auf einem waagerechten dicken Zylinder, der auf zwei kleineren Zylindern lagerte, am Kopfende eine Kugel befand. Die Grobarbeiten an dieser sich in Arbeit befindenden Skulptur waren getan, sodass sich der Bildhauer prinzipiell der ersten Bearbeitung des zweiten Werkstückes zuwenden konnte, doch bevor er das tat, wollte er grobe Grate, die ihn bei späteren Arbeiten behindern konnten, abschleifen, sodass er sich ein Glas Zinnasche und einen alten Lappen in die Taschen steckte, bevor er die Fackel in die Linke nahm und das Werkstück in die Rechte, indem er den Arm durch den Durchbruch steckte und es fest umklammerte.

    Sein Weg führte den Bildhauer zum nahen Fluss, wo er die Fackel in die zu großen Teilen gefrorene Erde rammte - der sandige Untergrund machte den Erfolg dieses Unterfangens überhaupt möglich - und das Werkstück behutsam absetzte. Dann öffnete Rudra den Verschluss des Glases, streute einige Zinnasche auf den Lappen und schöpfte mit einer Hand etwas Wasser, um das Pulver aufzuschlämmen. Behutsam begann er, in kreisenden Bewegungen mit dem durch die Suspension aufgerüsteten Lappen über die noch unebene und gratige Oberfläche zu reiben, bis er befand, dass die bearbeitete Fläche weit genug abgetragen wurde, um relativ ebenmäßig zu sein.
    Vorsichtig kippte Rudra das Werkstück in das fließende Wasser, das sich daraufhin blutrot verfärbte. Anschließend nahm er sich die nächste Stelle vor und fuhr dort in selbiger Art und Weise fort.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Rudra ist offline
    Eine kurze Pause zum frühen Morgen war es, mehr nicht.
    Zwar hatte Tat'ank'Ka heute keine Schmiedearbeiten zu erledigen, bei denen er seine Hilfe benötigte - zumindest hatte er nichts derartiges verlauten lassen - doch gab es allerhand Besorgungen zu machen; ob ein Gang durch das Dorf mit Ulu, die Beschaffung neuer Materialien oder das Aufräumen der Schmiede, es war genug zu tun, doch nach der ersten Besorgung ließ er sich erst einmal eine Pause quittieren - zum Kraft Tanken, wie er sagte, doch natürlich zog es den Bildhauer wieder zu seinen Werkstücken und der Arbeit, derer sie noch bedurften.
    Die grobe Form des Werkes, das später einmal für Tat'ank'Ka bestimmt war, konnte man so weit aus fertig beschreiben, sodass Rudra sich nun dem Geschenk für Roshan widmen konnte. Die ersten Schritte dafür waren nicht allzu kompliziert, war die grobe Ausgangsform doch die eines zu groß geratenen Scavengereis, dessen Durchmesser eine gute Pranke beschrieb, während die Höhe durchaus mit zwei Pranken zu bemessen war.

    Das Prinzip der Herangehensweise war also das gleiche wie zuvor, wieder behielt der Handwerker das Objekt als Ganzes im Auge und arbeitete sich von groben Formen zu immer feineren und präziseren vor, bis er eines Tages das fertige Objekt vor sich haben würde. Konsequent schlug Rudra Kante um Kante ab und reduzierte die Größe des Bruchstücks, das eher zufällig bei der Besorgung des Steines entstanden war, auf das gewünschte Format, beließ die Form jedoch zunächst bei einem groben Quader. Mehr würde er nun nicht mehr schaffen, doch nahm er sich vor, nach der nächsten Stufe, die dem Objekt die grobe Form geben sollte, und dem anschließenden Abschleifen bei dieser Skulptur zu bleiben mit der Verarbeitung, da sie durch seine kompakte Form und geringere Größe einfacher in die endgültige Form zu bringen war, während das für den Schmied bestimmte Werk doch noch etwas aufwendiger war. Behutsam trug er den Roteisenstein wieder in sein improvisiertes Versteck, kehrte mit einem groben Besen die Splitter zusammen, um sie im Anschluss unter einem Schneehaufen zu verstecken, und kehrte zurück in die Schmiede, um mit seinen Aufgaben - genauer dem Aufräumen des Arbeitsbereiches - fortzufahren.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Was Rudra immer machte? Das hatte sich nicht nur der Waffenschmied gefragt, sondern auch Roshan, aber solang Rudra seine Arbeit hier machte, solang war es zumindest Tat gleich, was er in seiner Freizeit tat.
    Das sich Rudra mal bewaffnen sollte, sagte Tat'ank'Ka ihm schon einmal und seine Zeit käme sicherlich. Zeit war auch bei Tat'ank'Ka wichtig. Die Großproduktion nahm von Tag zu Tag, von Hammerschlag zu Hammerschlag immer mehr Formen an. So hatten sie in den letzten Tagen rund ein Dutzend Rohlinge in Klingenform für orkische Kriegsschwerter hergestellt. Eine Heidenarbeit und gerade mal die Hälfte der fertigen Waffen. Das Gröbste war aber geschafft und bei der Feinarbeit, das Besondere, läge in den Pranken von Tat'ank'Ka als Waffenschmied. Als Ziel hatte er heute noch eine der Klingen fertig zu stellen. Danach würde er weiter sehen. Einen Satz Varoks und Pachs wollte er in den nächsten Tagen ebenso in Angriff nehmen. Die Zeit, sie war zu knapp bemessen für alles was er vor hatte.
    "Tat'ank'Ka, wir haben keine Gobboschädel mehr? Nur noch den für die eine Klinge.", bemerkte Roshan.
    "Dann müssen wir wohl auf Gobbojagd gehen...noch weniger Zeit.", brummte der Waffenschmied und packte den verbliebenen, um diesen mit einer speziellen Zange und einer Kelle zu metallisieren. Er brauchte Gobboschädel für die orkischen Kriegsschwerter als Schwertknäufe.
    Nachdem er damit fertig war packte er seine Wurfspeere.
    "Ich brauch etwas Abwechslung. Mach das Heft fertig und mach dich dann an die Parierstange.", sprach der Urkma und machte sich auf. Roshan nickte.

  16. Beiträge anzeigen #396
    Auserwählter Avatar von motzel
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    motzel ist offline
    Und wieder einTag zuende...endlich. Aufseher im Rentnercamp war immer noch besser als arbeiter im Rentnercamp- aber nicht zuviel. zumal man als Aufseher für die ganze Bande von Tattergreisen verantwortlich war...brrr.
    Als Ork war bereit und gewöhnt, Verantwortung für sein Tun zu übrnehmen.
    Verantwortung für das Untun dieser Verrückten zu übernehmen war jedoch eine völlig andere Geschichte! Letztens erst...
    er hatte einem der Orks aufgetragen, die Wache des Hilfsaufsehers Smojok zu übernehmen, da dieser aufgrund unglücklicher Umstände total überarbeitet war und eine Nacht Schlaf brauchte. Was hatte dieser Greis gemacht? Ja, Wache gehalten hatte er, aber dabei gezeichnet! Am nächsten Morgen hatte wieder etwas aus dem lagerzelt gefehlt. Verfluchte Goblins! Sie waren aber auch verdammt intelligent in deiser Gegend. Einem von ihnen war er schon öfters begegnet: eins chwarzer Goblin mit einer großen Narbe am linken nasenflügel.
    war wohl eine art leittier; auf jeden fall konnte er besser auf sein leben aufpassen als der rest der bande und schmiss sich nciht eifnahc in hoffnugslose kämpfe mit dreimalsogroßen Gegnern. Irgendetwas war andersan ihm- an ihm und an seiner ganzen Brut.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Rudra ist offline
    Das Licht der Fackeln, die er sich dreisterweise aus einem der Minenschächte besorgt hatte, in denen um diese Zeit auch keiner mehr arbeitete, erhellte die Szenerie hinter der Schmiede von Tat'ank'Ka so sehr, dass Rudra sich trotz der relativen Abgeschiedenheit des Händler- und Handwerkerviertels fragte, ob er Aufmerksamkeit erregte. Auch das feine, stetige Klicken des Spitzeisens, mit dem er dem Werkstück aus Roteisenstein zu Leibe rückte, war wohl gepaart mit der voran geschrittenen Uhrzeit nicht gerade Garant für Unauffälligkeit, doch der Bildhauer brannte darauf, mit dem Fertigungsprozess der beiden Werkstücke voran zu schreiten. Wie er es sich vorgenommen hatte, war die weitere Bearbeitung des Geschenks für Roshan im Fokus der nächsten Bemühungen gewesen, und dank der Tatsache, dass der Schmied am Vortag zur Jagd ausgegangen war, hatte Rudra durch schnelle Erledigung der Aufgaben immer wieder Momente herausschinden können, in denen er sich seiner eigentlichen Berufung widmen konnte. So hatte er es geschafft, die Züge des Wesens zu vollenden und die Skulptur einem Glattschliff zu unterziehen, dass der Blutstein glänzte wie ein schwarzer Spiegel. Nun fehlten nur noch die Details.

    Mit vorsichtigen Schlägen zog er mit Hilfe des Spitzmeißels eine feine Linie auf der linken Vorderseite der Figur, nachdem er selbiges schon auf der rechten getan hatte, sodass sich die Trennung zwischen Körper und Armen besser sehen ließ. Nun musste er nur noch die Pfoten mit ihren Klauen und das Gesicht hervorheben, bevor er sich dem schwierigsten Teil widmen konnte - dem Fell.
    Gern erinnerte er sich für einen Moment an seine Lehre daheim in den Nordlanden. Das erste, was ihm die Meisterin beigebracht hatte, war, dass im Repertoire eines fähigen Künstlers - vor allem dann, wenn er die ästhetische Planung übernahm, aber andere für sich nach diesen Plänen arbeiten ließ - mehr zu finden war, als die bloße Bildhauerei, die sich nach ihrer Definition der Kategorien auf die bloße Erstellung räumlicher Gebilde beschränkte. So zählten auch die Malerei, die nach ihrer Auffassung auch die Erstellung von Holz-Intarsien und Reliefschöpfungen umfasste, und die Architektur, die sich in dieser Form der Kategorisierung auf die bloße Ästhetik in Form von Verzierungen und Säulengängen bezog, zu diesen Aufgabenfeldern, sowie sämtliche Mischformen dessen. die Ausgangssituation war also stets eine Zeichnung - ein Schritt, auf den Rudra diesmal aufgrund widriger Umstände verzichtet hatte, zumal man bei solch kleinen Werken den Überblick über die gesamte Skulptur noch ohne Weiteres behalten konnte.

    Doch - und das war der eigentliche Kern seines Gedankenganges - konnte man Haare und Fell zwar detailliert zeichnen, und auch auf Öl gebannt ließ sich diese Illusion gut umsetzen, doch in Stein gehauen war dieser Part einer Skulptur lediglich Stilisierung, statt detailgetreuer Naturnachahmung. So würde also eine Andeutung dessen ausreichen müssen, und dennoch würde diese Andeutung die Illusion eines tatsächlichen Standbildes hervorrufen, wenn der Betrachter das Werk erblickte.
    Für heute jedoch beendete er die Arbeit. Seine Konzentration sank mit steigender Müdigkeit, und Fehler konnte er sich in diesem Stadium der Arbeit nicht erlauben, zumal Perfektion der einzig akzeptable Maßstab für ihn war.
    Behutsam wischte er den roten Staub von seinen Werkzeugen, verstaute sie, brachte das Werkstück im Versteck unter, das sich mittlerweile etabliert hatte, löschte die Fackeln und kehrte zurück in die Schmiede, um sich schlafen zu legen. Morgen schon würde er das Geschenk für Roshan vollendet haben, doch dann kam erst die wirkliche Herausforderung - Tat'ank'Kas Skulptur.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Nach vielen Stunden, die Maximuss zusammen mit den Männern durch den Wald gelaufen war, kamen sie endlich an. Faring lag direkt vor ihnen. Abermals liefen sie auf den Eingang zu und wurden von einem Ork aufgehalten: "Was will ein Morra wie du in Faring!?" wollte die Grünhaut wissen. Maximuss baute sich auf, fühlte er sich, aufgrund seiner Begleitung doch sicher und antwortete: "Ich möchte zu einem Waffenschmied. Nun geht mir aus dem Weg, ich unterstützte schließlich euren Krieg und ich glaube nicht, dass Euer Anführer begeistert darüber wäre, wenn Ihr einen Morra aufhaltet, der Euch Beutel voller Gold in die Stadt bringt." Der Ork brummte und lies die Männer vorbei.

    Diese schauten sich in der Stadt um und verteilten sich erneut. Stets parallel aber in verschiedenen Straßen folgten die Männer dem Geräusch. Zweifelsohne hörte man einen Schmiedehammer, der auf Eisen schlug. Nach einigen Minuten hatten sie die Schmiede gefunden. Der Graf ging ohne Begleitung auf den Orksöldner zu, während sich seine Männer verteilten und stets im Sichtfeld blieben.

    "Ich grüße Euch" sagte der Großhändler und stellte sich vor. "Mein Name ist Graf Maximuss und ich bin gekommen, um Euch einen Auftrag zu geben. Ich kam extra nach Faring, da ich hoffe, dass mein Auftrag mit Diskretion behandelt wird." Maximuss wartete auf eine Antwort und schaute sich die Schmiede flüchtig an.

  19. Beiträge anzeigen #399
    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Syrias ist offline
    Syrias musterte den Mann, der sich als Graf Maximuss vorgestellt hatte. Ein Graf! Sowas gab es noch? Ich dacht, die sind alle platt... dachte der Söldner, während er den Hammer beiseite legte und sich die Hände an seiner Schürze abwischte. Den Rohling steckte er wieder zurück in die Esse, damit er wieder heiß wurde.
    "Syrias." nannte der Waffenschmied seinen Namen. "Bin hier der Waffenschmied, wenns das ist, wonach Ihr sucht." Wenn er hier fertig war, dann musste sich der Söldner dringend den Mund mit irgendwas ausspülen, denn dieses "edle" Ansprache ging ihm gehörig gegen den Strich. Aber einen Kunden durfte man nicht verprellen, außerdem war Graf Maximuss in Begleitung von Männern, die sich vermutlich schon überlegten, wie sie den Waffenschmied schnell und einfach töten konnten, falls er etwas falsches sagte oder tat.
    Syrias ging kurz zu seiner Hintertür, wo Varius am trainieren war. Zumindest sollte er es, denn so lautete die Anweisung des Söldners. "Varius! Wenn du nich gleich weitermachst, komm ich und mach dich nen Kopp kürzer!" Brüllte Syrias und schlug die Tür wieder zu.
    "So. Was wollt ihr denn haben?" fragte der Söldner, während er sich etwas zu schreiben nahm.

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    Maximus ist offline

    Waffenschmiede in Faring

    Der Waffenschmied wollte wissen, welchen Auftrag Maximuss zu erteilen hatte. Dieser machte sich nicht die Mühe, dem Mann alles genau zu erklären, sondern gab ihm ein Pergament, auf dem er alles notiert hatte und fügte dem hinzu: "Ich benötige 6 Dolche, aus purem Silber. 6 Degen, aus purem Silber, mit einigen Goldverzierungen und schlichte kleine Messer, zum Kämpfen und Werfen. Ich kann Euch keine genaue Anzahl sagen, aber es darf ruhig eine mittlere Truhe voll sein. Die Messer könnt Ihr, sofern es preisgünstig ist, ebenfalls aus Silber schmieden. Solltet Ihr zu hohe Preise haben, dann trägt nur eine Schicht Silbe auf die Eisenerzmesser."

    Maximuss hörte auf zu sprechen, holte kurz Luft und fuhr dann fort: "Ich möchte Euch darum bitten, diesen Auftrag überaus sorgfältig zu erfüllen, womit ich natürlich nicht sagen möchte, dass Ihr das sonst nicht macht. Und bitte schweigt darüber, dass Euch Graf Maximuss einen Auftrag erteilt habt. Ich kenne Eure Preise nicht, doch bin ich bereit eine hohe Summe Gold zu bezahlen, sollte alles zu meiner Zufriedenheit sein." Abermals hörte Maximuss auf zu sprechen um sicher zu gehen, dass der Waffenschmied zuhörte. Danach stellte der Graf noch die letzten Fragen: "Habt Ihr das soweit verstanden oder benötigt Ihr noch einige Informationen? Und wisst Ihr schon, wann die Waffen fertig sein werden?"

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