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Bei Bakaresh
„Ich weiß was Anderes“, meinte er mit einem mal, sich nun tatsächlich erhebend und die Düne halb herunter rutschend, „Wir werden jetzt keine Zeit mehr verlieren und gleich zur Tat schreiten. Auf stupides Krafttraining scheinst Du ja keinen sonderlichen Wert zu legen, daß Du eben einfach später merken wirst, wie wichtig das für Dich ist. Kommen wir also nun zur Sache“, sprach er, nun an der Dunkelhäutigen vorbei rutschend, die er mit einem Fingerzeig zu sich dirigierte.
„Hier!“, rief er und warf der Varanterin einen Stock zu, denn sie gekonnt fing, „... dresch auf mich ein und versuche mich zu treffen“, sprach er. Eine Aufforderung, der Jail scheinbar zu gerne Folge leistete.
Mit dem Stock in der Hand, hieb sie auf den Abtrünnigen ein, doch direkt nach dem zweiten Schlag, erwiederte der Ergraute einen Hieb seinerseits, der der Frau das Stöckchen aus der Hand beförderte.
„Aufheben und weiter machen!“, hetzte Bardasch, nun wieder zwei Versuche startend, den Abtrünnigen zu treffen, doch ihre Versuche waren einfach nur jämmerlich, daß Bardasch ihr den Stock erneut aus der Hand schlug.
„Was ist? Ist das alles? Schwache Leistung, wenn Du nicht mal in der Lage bist, bei einem Krüppel auch nur einen einzigen Treffer zu erlangen“, spottete Bardasch, daß die Dunkelhäutige den Stock wieder aufnahm und erneut in wütender und ungehaltender Manier auf den Einbeinigen einschlug.
„Weißt Du, was gerade Dein Fehler ist? Du läßt Dich von Deinen Emotionen leiten. Du schlägst unüberlegt. Deine Schläge sind die eines kräftigen Mannes, doch Dein Geist ist schwach wie der einer Frau. Du hälst den Stock, wie ein Bauer und rührst mit ihm herum, wie ein verdammtes Weib am Herd.... Du sollst mit dem Ding nicht spielen, sondern.. kämpfen!“, provozierte Bardasch und erreichte damit wohl das, was er beabsichtigte. Jails Gesicht lief purpur rot an und schließlich traf sie ihr eigenes Kinn, nach dem Bardasch ihre Schläge erneut konterte.
„Deine Konzentration ist gleich null...“, fuhr Bardasch fort, nachdem er seine aus der Puste geratene Gegnerin in den Sand stieß, „... mal ganz zu schweigen von Deiner Kondition, an der sich nichts ändern wird, wenn Du weiterhin rum schmollst. Entweder Du willst es oder Du willst es nicht. Überlegs Dir... ich werde meine Zeit mit Dir nicht weiter verschwenden“, fordernd war der Blick des Mannes, der die Wut im Gesicht der Frau erkannte, doch schließlich rang sie sich ein Nicken ab.
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Bei Bakaresh
Was blieb der Varanterin auch anderes übrig, als auf die Worte Bardaschs hin zu nicken? Wiedersprach sie dem Mann, konnte das doch nur zur Folge haben, daß er postwendend zurück nach Al Shedim kehrte und sie dabei schlechte Karten besaß. Entweder würde er sie zurück lassen, oder ihren in Wut gesprochenen Vorschlag umsetzen und sie den Abtrünnigen doch noch ausliefern.
Die ehemalige Maga tat ab diesem Moment genau das, was der Mann von ihr verlangte. Sie widmete ihm volle Aufmerksamkeit, wärend er ihr die einzelnen Schlagkombinationen demonstrierte. Dabei richtete er seine wenig eindrucksvolle Klinge aber nicht gegen sie, sondern vollführte Schläge in der Luft, die er entsprechend kommentierte. Den Angriff demonstrierte er, in zeitlupe, auf das die Varanterin den Schlägen gut folgen konnte und schließlich pickte er sich eine der vielen Bewegungen heraus, mit denen Jail zu beginnen hatte.
Von links unten, nach links oben und schließlich nach rechts oben führte sie ihren Stock in der Luft, ohne das der Ergraute ein einziges Wort dazu äußerte. Fehlendes Gemecker konnte ja nur bedeuten, daß sie ihre Übung nicht einmal schlecht machte, doch vielleicht sprach er seine Kritik auch nur in Gedanken. Entsprechend verunsichert, lies Jail ihre Schläge verzögert geschehen, da sie dem Nomaden zwischen durch immer ins Gesicht sah.
„Schau auf Deinen imaginären Gegner und nicht auf mich“, wies er die Dunkelhäutige zurecht, schließlich auf sie zuschreitend und ihren Griff verbessernd.
„Und weiter...“, brummte er dann und beobachtete weiter das Tun der Frau.
Nach einigen Schlägen dann kam das Gemecker doch, bei dem er die mangelnde Körperspannung ankreidete. Ihre Bewegungen waren seiner Meinung nach unsauber, unsicher und ließen an Elan zu wünschen übrig.
„Du führst Deinen Stock wie ein Hammer. Du sollst hier keinen Nagel in die Wand kloppen, sondern einen Gegner bezwingen...... Ich hab genug gesehen“, knurrte Bardasch, der Dunkelhäutigen nun den Stock aus der Hand nehmend.
„Ab sofort trainierst Du unaufgefordert, ohne mein Zutun. Das volle Programm. Kraft- und Ausdauertraining, bis Dir die Lunge aus dem Hals quillt“, und damit lies er die Varanterin einfach stehen.
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"Uhm... ja ich äh..."
Hurley wischte sich die Haare aus dem Gesicht und kniete sich runter neben Dragan und Ceron. So überraschend kam diese Aktion jetzt gar nicht für ihn, denn er kannte diese Methode des Lehrens bereits von Ceron (er hatte ja Dragan einmal bereits behandeln dürfen) und konnte sich einen Moment bereits darauf vorbereiten. Dementsprechend gründlich hatte er auch zugesehen, wie Ceron vorgegangen war. Dennoch gefiel ihm eine solche Aufgabe nicht. Zahnbehandlung... Wenn er jetzt etwas verkehrtherum einsetzte... Dragan würde nie mehr richtig reden können. Und das hatte er nicht verdient, egal wie tolpatschig sie sich anstellten. Auch hatte Hurley Verständnis für die Angst seines Mitschülers, aber er versuchte, ihn zu beruhigen.
"Ich bin ganz vorsichtig, Kumpel... Wenn ich was falsch mache... dann hauen wir dir die wieder raus und machen noch mal neu."
Kleiner Spaß, der aber nicht so gut ankam. Dragan strampelte nun umso mehr. Hurley übernahm zwar die Telekinese der kleinen Zahnstückchen, doch solange sich Dragan wehrte, würden sie hier nichts schaffen können.
"Ich denke wir brauchen eine Narkose..."
Und ehe man sich versah, hatte der Dicke seinen Patienten mit eben jener verhängnisvollen Steinbfrucht ruhig gestellt. Die Stelle nahe der Schläfe blutete dabei kaum, es würde nur eine kleine Wunde geben, vielleicht hatte Hurley dann noch etwas anderes, angenehmeres zu verarzten.
"Ehm... bisschen das Licht nach rechts.., ja so ist gut..."
Hurley begann bei den Backenzähnen, das waren zwei Stück, die zum einen ganz, zum anderen angebrochen waren. Von den Reststücken blieb nicht viel übrig, sodass er die benötigten Teile recht schnell fand und mittels Telekinese gegen den kleinen Rest drückte, sodass der seltsame Kleber sie hielt. Etwas problematischer war das mit den Schneidezähnen, da diese sich ja nicht wirklich untereinander unterscheiden, aber wohl eine beträchtliche Menge beschädigt war. Der frischgebackene Zahnarzt gab sein Bestes, doch zwei Mal verhedderte er sich und musste den halb haftenden Zahn wieder mit den Fingern herausholen und ein anderes Stück einsetzen. Das war wie beim Puzzlen... nur hatte er da die Teile immer verloren.
"Okay, ich hoffe das geht so..."
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und begutachtete noch einmal gründlich den Mundraum seines Patienten. Sie saßen allesamt ganz gut. Hier und da um eine Nuance verschoben, aber das würde wohl kaum auffallen.
"Ich weiß, dass ich ihn nicht hätte umhauen sollen", versuchte er sich schon vor irgendeiner Kritik Cerons zu rechtfertigen, "Aber so hatte es mein Zahnarzt auch immer gemacht. Und ich war oft da und hab viel auf den Kopf bekommen..."
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Bei Bakaresh
Nach der ersten Trainingseinheit war der Ergraute erneut in sein Schweigen verfallen, daß die Dunkelhäutige sich einige Zeit von ihm fern gehalten hatte, doch nun näherte sie sich dem Ergrauten, der sich am Feuer wärmte. Sein Blick, der zunächst starr auf die Flammen gerichtet war, traf nun ihr Anlitz und hatte weniger von der Ungehaltenheit, die am Tage noch herrschte. Somit stand für die Dunkelhäutige fest, daß Schweigen des Mannes zu brechen.
„Bardasch... Wieso sind wir nach Bakaresh gereist, wenn wir den Ort nicht betreten?“, fragte sie und erhielt zur Antwort zunächst nur ein Schulterzucken. Dann äußerte sich der Abtrünnige mit knappen Worten, daß er es nicht wüßte und sein Ziel wohl nur in der sichereren Route bestand. Eine Erklärung, die nicht sehr zufriedenstellend war, doch was der Einbeinige nach erneuter kurzen Wortkargheit äußerte, erklärte zumindest, warum sie den Ort der Assassinen nicht betreten hatten. Bardasch scheute die Begegnung mit einem Schwarzmagier, der ihn erneut wohl nicht mit dem Leben davon kommen lies, wenn er ihn mit seinem Erscheinen provozierte.
„Dann sag mir eines. Wieso verlassen wir den Ort hier dann nicht wieder, wenn wir hier nichts Gutes zu erwarten haben? Wieso ziehen wir nicht weiter? Vielleicht wäre es doch besser, wenn wir nach Al Shedim zurück kehren“, ein Vorschlag, den der Ergraute mit ungehaltender Miene abwies. Eine Erklärung bedurfte es nicht, denn Jail wußte selbst, daß dies ihren Tod bedeuten konnte.
„Eine schlechte Idee... ich weiß. Vielleicht wäre es besser, wenn Du mich hier zürück läßt. Nicht das ich mich vor Deinen Schwertkünsten drücken wollte, aber ich möchte, daß Du Dein Ding klärst. Du weißt schon... daß, was ich nicht aussprechen darf“, Jail grinste schelmisch, wie nun auch der Ergraute, der der Varanterin in Folge darauf auf die Schulter klopfte.
„Lass das mal meine Sorge sein“, meinte er, nun zum Schlafen auffordernd.
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Einen letzten Blick warf er dem getöteten Löwen zu, dann richtete er sich zu voller Größe auf. Es war sehr still geworden um ihn herum. Man konnte die Anspannung aller im Raum fast greifen. Die Augen aller Klingenmeister lagen gebannt auf ihm. Für einen kurzen Moment schien die ganze Umgebung zu Eis erstarrt zu sein. Dann erhob sich die Stimme Ugrasals: „Gib mir das Kris. Die letzte Prüfung steht an“. DraconiZ zögerte einen Moment. Was würde ihn diesmal erwarten? Dann tat er wie ihm geheißen und warf es in die Richtung des Klingenmeisters aus Bakaresh. Gerade als die Hand Ugrasals sich um den Griff des Ritualdolches geschlossen hatte. Sprangen zwei Gestalten zu ihm in den natürlichen Ring. Die beiden Glatzköpfe aus Isthar. Yarif und Yuris. Damit war die Aufgabe mehr als klar. Sie wirkten auf ihn unheimlich gleich. So als wären sie wie ein Golem aus demselben Staub gefertigt zu genau der gleichen Aufgabe. Die Ähnlichkeit ihrer schwarzen Lederrüstungen und ihrer Bastardschwerter untermalten das Bild noch einmal. Sie kamen genau zwei Schritte näher. Dann grinsten sie beide. Ganz so als handelte es sich nicht um zwei, sondern nur um eine Person in zwei Körper. Ein kalter Schauer lief dem Streiter über den Rücken, als er das Sirren ihrer Schwerter vernahm. Sie richteten beide je ihre Waffe auf das Gesicht des Schwarzhaarigen. Dieser suchte sich einen festen Stand und brachte seinen Körper in Kampfposition.
„Gib ihm seine Schwerter Ugrasal!“, zischte Yuris. „Beeil dich!“, ergänzte Yarif. Die beiden Schwerter aus Khorinis kamen heran. Der Assassine aus Bakaresh streckte die Hände aus und fing seine Schwerter gekonnt auf. Sein Blick wanderte abwechselnd von einem Diener Zubens zu dem anderen. Yuris erhob seine Klinge nach oben zum Dach der Höhle und rammte sie dann in den Sand vor ihm. Noch im Gleichen Atemzug folgte die Waffe seines Zwillingsbruders und senkte sich tief in den Sand des Bodens. Beide verbeugten sich. Dann taten es ihnen die anderen fünf Klingenmeister gleich. Erst dann rammte auch der Schwarzhaarige seine beiden Klingen gekreuzt in den Sand und verbeugte sich.
„Beliars Wille geschehe!“, gellte aus den Kehlen der beiden Klingenmeister aus Isthar.
„Beliars Wille geschehe!“, kam die laute Antwort von außerhalb des Ringes.
„Beliars Wille geschehe“, erwiderte der Schwarzhaarige.
Dann wirbelte Sand auf, der Ehre war genüge getan und der blanke Stahl befreite sich durch die Kraft der Krieger aus seinem kurzzeitigen Gefängnis. Nur den Bruchteil eines Lidschlags später Umarmten sich die Klingen der Streiter. DraconiZ wirbelte herum und lies seine rechte Waffe gleich einer Schlange zur Kehle eines Feindes schnellen, während er im nächsten Sekundenbruchteil dafür sorgen musste, dass die Schneide des anderen nicht seine Hose in Fetzen riss und seinen Oberschenkel schwer verwundete. In diesem Kampf gab kein Aufwärmen, kein Zögern. Seine Kontrahenten bewegten sich mit unheimlicher Schnelligkeit und perfekter Teamarbeit. Während der eine darauf bedacht war den Streiter unter Druck zu halten, suchte der andere nach einer Möglichkeit eine empfindliche Stelle zu finden. Egal welche. DraconiZ hingegen sah sich direkt von Anfang an in die Defensive gedrängt. Ihm blieb bei zwei so gut eingestimmten Gegnern keine andere Chance als sich auf die Verteidigung zu verlassen und irgendwann auf seine Gelegenheit zu warten. Auf einen Fehler auf ihrer Seite. Der kleinste Fehler auf seiner Seite würde das Duell gegen ihn entscheiden.
Die Klingenmeister stürmten zusammen nach vorne und erhoben ihre Bastardschwerter in Richtung seines Kopfes. Er kam ihnen ruckartig entgegen und versuchte seine Kraft gegen die ihre zu setzen. Doch darauf hatten Yarif und Yuris gewartet. Sie drehten sich und ließen ihre Schwerter nach unten gleiten um ihn an den Kniekehlen zu verletzen. DraconiZ sprang nach oben und drehte sich über den Schlag hinweg um sich kurz darauf schnellstmöglich zu drehen und seinen Stahl gegen den ihren zu setzen. Der Block auf der rechten saß nicht richtig. Während er mit der linken Yarif für einen Moment aufhalten konnte, rutschte die Klinge Yuris’ an seiner ab und hinterließ eine Wunde an seiner Wange. Er stöhnte auf. Sein Körper tat etwas, dass er nicht sollte. Er zögerte einen Moment. Dann donnerte die geballte Kraft beider Klingenmeister auf seine rechte, hastig hochgezogene Klinge und riss sie ihm aus der Hand.
Er entkam dem nächsten Angriff der Beiden mit einem beherzten Sprung nach hinten. Doch seine Klinge war unerreichbar geworden. Auf beiden Gesichtern spiegelte sich die Gewissheit ihres Triumphes. Die Tätowierungen auf ihren kahlen Schädeln wirkten mit einem Male unheimlicher. Sie schienen das helle Licht der Fackeln um sie herum widerzuspiegeln. Sie hielten für einen Moment inne und gingen auseinander, um den Schwarzhaarigen von zwei Seiten attackieren zu können. Schweiß tropfte von der Stirn des Assassinen und fügte sich mit dem Sand auf seinem Körper zu einer unangenehmen Masse.
Sie kamen mit der schieren Wucht zweier Wüstenläufer auf ihn zugestürmt. Dem Streiter blieb nur eines übrig: Der Weg durch die Mitte. Er sprang, rollte sich ab und stand wieder bereit, als der nächste Angriff kam. Er brachte die Klinge mit der Linken nach oben und unterstütze sie mit der rechten, als beide Angriffe von Oben auf seinen Kopf gerichtet eintrafen. Der Aufprall war hart. Seine Schultern und seine Arme schrien auf vor Anstrengung. Kurz dachte er daran, was passieren würde, wenn seine Kraft nicht mehr reichen würde. Doch er verwarf den Gedanken sofort. Sie musste einfach reichen.
In dem Moment wo Yuris zu einer Drehung ansetzte verpasste er diesem einen Tritt gegen die Wirbelsäule, der ihn erstmal aus der Bahn warf. Yarif sorgte zeitgleich dafür, dass DraconiZ nicht ohne Probleme blieb und schlug ihm mit geballter Kraft die zweite Klinge aus der Hand.
Knapp darauf folgte ein Schlag von oben, der wohl den Kampf beenden sollte. Tat er aber nicht. Der Assassine entkam dem Schlag, schlug mit beiden Händen auf den ohnehin nach unten gleitenden Schlagarm seines Kontrahenten, wirbelte herum und schlug während er seinem Gegner die Beine wegtrat mit voller Wucht gegen sein Kinn. Sofort griff er nach seiner Klinge, die er verloren hatte und wollte sie Yarif an die Kehle setzen. Doch dieser reagierte viel schneller als der Schwarzhaarige erwartet hatte. Er blockte den Versuch, schlug die Waffe des Schwarzhaarigen aus seinem Sichtfeld und versuchte aufzustehen.
Dies wusste der Schwarzhaarige allerdings zu unterbinden. Mit einem Schlag seines Schwertes brach er das Gleichgewicht des Klingenmeisters und nahm ihm sein Bastardschwert und mit einem Tritt gegen die Schläfe brachte er ihn in den Sand zurück. Das musste ihn zumindest für einen Moment außer Gefecht setzen. Nun hieß es….
Noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte, fand er sich direkt neben Yarif wieder, als Yuris ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf versetzte. Sein Körper wollte nicht mehr. Er schrie gellend auf, dass er nicht mehr konnte. Sein Kopf schien vor Schmerz zu explodieren. Doch der Schwarzhaarige zwang ihn. Zwang ihn weiter zu gehen, als er zu gehen bereit war. Adrenalin peitschte durch seine Blutbahnen. Der Schwarzhaarige rollte herum. Yuris setzte die Klinge an seine Kehle. „Es ist vorbei“. DraconiZ schrie auf und tat Etwas, womit Yuris nicht im Mindesten rechnete. Der Schwarzhaarige packte die Klinge seines Feindes und riss sie ihm aus der Hand. Ungläubigkeit spiegelte sich noch immer im Gesicht des Klingenmeisters wider, als der Assassine aus Bakaresh seine blutende Hand erhob und sie in die Kniekehle des Kontrahenten versenkte, um ihn zu Boden zu bringen. Dieser fiel: Direkt auf den Schwarzhaarige. Zeit genug um herumzuwirbeln blieb nicht mehr. Die Luft wurde ihm brutal aus dem Brustkorb gedrückt, als das Gewicht des Gegners voll auf ihm lastete.
Yuris hatte sich als erstes wieder gefasst. Seiner Waffe beraubt versuchte er es nun mit einem weiteren Faustschlag. Und er versenkte ihn direkt ins Gesicht des Schwarzhaarigen. Dieser sammelte die letzte verbliebene Kraft zusammen und riss sein Knie nach oben. Yuris erschlaffte für einen kurzen Moment unter dem Schmerz und rollte sich zur Seite. DraconiZ kam wankend auf die Beine und versuchte so viel Abstand zu gewinnen, dass seine Hand an eine Waffe gelangen konnte. Die Kraft schien ihn durch seine Hand und durch die Wunde an seine Wange mehr und mehr zu verlassen.
Als er wackelig wieder auf den Beinen stand und seine Klinge zitternd in die Richtung von Yuris hielt, der sich langsam wieder aufrichtete, war auch Yarif wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. DraconiZ wollte zu ihnen stürmen, doch er schaffte es nicht mehr seinen Körper dazu zu überreden. Er brauchte Luft und Energie. Luft die scheinbar nicht schnell genug in seine Lungen gelangen konnte und Energie, die ihn mit jedem Augenblick mehr verließ. Beide Gegner ergriffen ihre Klingen. Auch sie wankten, als sie sich aufgerichtet hatten. Für einen Moment trat wieder die unheimliche Stille ein, die vor Beginn der Prüfung geherrscht hatte.
Dann erhoben beide Klingenmeister ihre Schwerter in Richtung des Gesichts des Schwarzhaarigen. Die Luft um sie herum schien zu brennen. Der Schwarzhaarige keuchte und erhob ebenfalls seine Klinge. Yarif und Yuris schauten sich für einen Moment lang an, dann schauten sie zu den anderen Klingenmeistern herüber. Kurz darauf rammten sie ihre beiden Waffen ein weiteres Mal in den Boden und sanken auf die Knie.
„Beliar hat ein Urteil gefällt. Er lebt!“, verkündeten beide Krieger Isthar wie aus einer Kehle.
„Von nun an soll dein Schicksal für immer an das Schicksal Varants und des Volkes der Assassinen gebunden sein!“, sprach der älteste Klingenmeister im Raum, Hasan aus Ben Sala.
„Von jetzt an soll ein jeder Assassine deinen Namen und deinen Rang erfahren!“, sprach Mur’ahat aus Lago.
„Mögen dein Stolz, dein Mut und deine Ehre den Assassinen Vorbild sein!“, sprach Alanya aus Braga.
„Möge deine Wut deine Feinde vernichten!“, sprach Drognan aus Mora Sul.
„Möge dich der Schwarze Gott auf allen Wegen begleiten!“, sprach Nermin aus Ben Erai.
„So geht denn und kämpft für unsere Sache Klingenmeister von Varant!“, es war Ugrasal der die letzten Worte sprach.
DraconiZ blickte in die Richtung in der er Myrthana vermutete. Jetzt würde der Kampf erst richtig beginnen. Er verzog sein geschundenes Gesicht zu einem bösen Grinsen.
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Sie kamen dem Tempeldörfchen immer näher. Wieder rastete die Gruppe am Rande einer kleinen Oase und abermals schleppte Abnis eine Handvoll Kaktusfrüchte an. „Wird langsam Zeit, dass wir Al Shedim erreichen“, maulte jemand. „So lange ihr euch nicht selbst ernähren könnt, kommt das gerade recht“, meinte Ceron lachend und heilte eine der faulsten Früchte, die Abnis im Angebot hatte. Dann nahm er den Erzdolch zur Hand, trennte die Frucht und legte die beiden Hälften auf seine Knie. Nachdem er sich versichert hatte, dass alle mit ihrem eigenen Kram beschäftigt waren, zog er ein dünnes Fläschchen aus einer seiner Innentaschen und träufelte jeweils einige Tropfen auf beide Fruchthälften. Bei Hurley wollte er sichergehen, dass dieser Al Shedim betrat und nicht plötzlich sein Bett im Kastell für bequemer erachtete und Dragan… Bei Dragan war es eigentlich nur ein Akt der Fairness Hurley gegenüber.
Sich das Grinsen verkneifend humpelte der Heillehrmeister mit den Fruchthälften zu seinen Schülern. „Vielleicht inspiriert euch der saftige Geschmack ja und ihr zaubert plötzlich wie Meisterheiler“, meinte er schmunzelnd und reichte ihnen die Früchte. ‚Ein fantastisches Gift‘, ging ihm durch den Kopf. ‚Sie werden’s nicht bemerken, bis sie’s wirklich probieren‘.
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Bei Bakaresh
„Aufwachen! Komm schon! Wenn ich nicht mehr schlafen kann, sollst Du es auch nicht können“, meinte der Abtrünnige, der Jail rüttelte, doch Diese schien nicht wirklich das Reich der Träume verlassen zu wollen. Also lies Bardasch sie für einen Moment einfach liegen, um alles für ein härteres Vorgehen vorzubereiten.
Das Ende des Seiles war schnell am Sattel Simúns befestigt, das nun nur noch anstand, das andere Ende um ihre Handgelenke zu binden. War nur fraglich, ob die Frau träge genug war, daß man dies auch ohne Schlag auf den Kopf erledigen konnte.
Tatsächlich regte die Varanterin sich kaum, als Bardasch ihr die Hände band.
„Letzte Chance“, sprach er noch, doch die Dunkelhäutige grunzte nur.
„Du hast es so gewollt“, waren die letzten Worte, bevor der Nomade sich auf dem Rücken Simúns nieder lies. Einen Blick noch auf die dösende Frau, deren Kopf sich einen Moment später irritiert bewegte. Erstaunlich... es mußte mit Magie zugehen, daß ihr Körper sich ohne ihr Zutun vom Fleck bewegte...
Ein breites Grinsen huschte über die Lippen des Mannes, der sein Pferd nun schneller antrieb, das der Leib Jails über den Boden rutschte. Nun merkte sie, daß etwas im Gange war, reagierte darauf, in dem sie ihre Stimme erklingen lies, doch das Gefluche lies den Abtrünnigen nur in Gelächter ausbrechen.
„Im Stand wird es einfacher“, meinte er amüsierter weise, den Blick nicht von ihr wendend und tatsächlich bewies die Frau mit einem mal einen ungeheuerlichen Bewegungsdrang, der ihr schließlich auf die Beine half.
„Wenn ich Dich das nächste Mal wecke, stehst Du gleich auf“.
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Bei Bakaresh
„Du verdammter Bastard!“, war nur eines der Schimpfworte, die Jail dem Ergrauten an den Kopf geworfen hatte, doch es änderte nichts an der Entscheidung Bardaschs, sie mal wieder – und wieder vollkommen unerwartet – durch die Wüste zu hetzen. Schon bald hatte die ehemalige Maga bemerkt, daß ihr das Geschimpfe zusätzlich den Atem raubte, daß sie nach einer kurzen Weile verstummt war und sich auf das Laufen konzentrierte. Rachegelüste und und Schmipfsalven ließen sich auch Schweigend aussprechen.
„Jetzt bist Du sicher warm und bereit für den neuen Tag“, meinte der Ergraute, als er Jail ein Weilchen später die Fessel wieder löste.
„Und ich bin schlecht gelaunt und hungrig“, erwiederte sie die Worte des Mannes, der darauf nicht im Geringsten einging. Stattdessen wies er die dunkelhäutige Frau an, sich um das Feuerholz zu kümmern. Zerkleinern sollte sie die bereits angeschafften Äste, jedoch mit den bloßen Händen, daß die Frau den Ergrauten fragend ansah.
„Lass Dir halt was einfallen. Es gibt viele Möglichkeiten und einer Axt bedarf es nicht“, sprach er, daß Jail sich bereits nach geeigneten Utensilien umsah. Ein Schwert hätte die Aufgabe sicherlich erleichtert, doch Dieses stand ihr nicht zur Verfügung, daß die Frau auf herum liegende Steine und ihren gesammten Körpereinsatz zurück griff. Eine Schweißtreibende Anglegenheit, wie sich schon bald heraus stellte.
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"Mensch Ceron, alter Kumpel! So freigiebig hab ich dich in letzter Zeit selten erlebt. Wusst ichs doch, dass meine Zahnbehandlung gut war!"
Hurley nahm dankbar die Frucht engegen und verschlang sie mit einem Bissen.
"Mmh, hast du etwa Zucker mit? Ich könnte wetten, die ist noch extra gezuckert, mmh..."
Er schloss die Augen und genoss den herrlich süßen und frischen Gschmack der sich noch eine ganze Zeit lang in seinem Mund breit machte. Dann wischte er sich die Hände ab und nahm seinerseits eine der fauligen Früchte. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Diesmal ging er wesentlich begeisterter und erfrischter an die Arbeit. Das Resultat: Er erkannte die Wurzel des Übels, das sich im Kern der Frucht konzentrierte und wirkte seine Zauberkraft aktiv gegen jene fauligen Stellen. Dann begutachtete er die seltsame Frucht noch einmal, drückte sie vorsichtshalber ein bisschen zusammen, um festzustellen, dass sie nicht hart geworden war, und biss schließlich herein. Gut, aber nicht so gut wie Ceron seine. Er musste noch eine Menge lernen, wenn er sie so süß bekmmen wollte.
"Hehe, siehste, ich kanns jetzt auch! Eigentlich hätte ich deine jetzt gar nicht gebraucht."
"Na das ist doch schön!", antwortete Ceron lächelnd.
"Find ich auch!", Hurley biss noch einmal in die Frucht und aß sie schließlich ganz auf. Dann ging es an die nächste...
"Du Ceron, eins muss ich sagen, ehm..."
Der Hohepriester leihte ihm sein Ohr, als sie für einen Moment allein an der Spitze der Gruppe marschierten,
"Also wir müssen gucken, wenn wir in Al drinne sind. Weil ich äh... ich hab eine Abneigung gegen große Menschenmassen, wie die auf den Marktplätzen zu finden sind. Da hab ich immer Platzangst und so und äh... wir sollten die Wassermagier schon in der Vorstadt absetzen, weil... weil die bestimmt so schnell wie möglich zum Tempel wollen, ich aber nicht kann, weil... da eben so viele Menschen immer sind. Ist doch okay, oder?"
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Sie hatten Varant erreicht. Die Grenze lag dicht hinter ihnen und Kadire grinste. Endlich wieder etwas wärmer als in Nordmar. Zwar wurde es Nachts hier draußen auch kalt, aber es war nicht zu vergleichen mit Nordmar.
Noch war es keine komplett Wüste, so waren ab und zu noch kleine Grasstellen zu sehen und Büsche und kleine Bäume. Kadire grinste und schaute dann in den Himmel
"Nun Sheila, wird langsam dunkel und auch in Varant wird es nachts kalt. Ich denke du solltest dich mal um ein wenig Brennholz kümmern. Wenn die Äste zu groß sind, dann werden wir sie nachher gemeinsam zerteilen. Indem ich den Ast halte und du ihn in der Mitte durchschlägst.
Das hast du vielleicht schonmal gesehen oder zumindest davon gehört. Wenn dein Körper unter voller Anspannung steht, ist er zu Kräften fähig, die du vielleicht nicht erwartest hättest.
Wenn du dann also die Äster zerschlagen willst, musst du deinen kompletten Arm anspannen. Von der Fingerspitze bis zur Schulter. Müssen alle Muskeln angespannt sein. Nur so ist es gewährleistet, dass du dich nicht verletzt" , murmelte Kadire während sie schon kleine Äste zu einem Haufen aufstapelte.
"Nun hol mal größere Sachen, der kleine Haufen dient nur zu Anfeuerung" , sprach die Braunhaarige und schaute ihre Schülerin an.
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Schlendernd strich Sheila durch den noch warmen Sand ihrer Heimat und klapperte die vereinzelten kleinen Baumgrüppchen ab, die hier und da standen und sich verbissen gegen die unwirtlichen Bedingungen wehrten.
Immer wieder zog es ihren Blick vom Boden empor an den Horizont, dessen unvergleichliche Schönheit ihr in dieser Art solang verwehrt geblieben war und mit wehmütigen Augen beobachtete sie die untergende Wintersonne. Nur mit Mühe gelang es der Gaunerin sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, das Holzsammeln.
Einige Zeit später kehrte Sheila mit Händen voller Brennholz, der knorrigen, zähen Wüstenbäume zurück und stellte sich zu Kadire an das kleine Feuer.
"Ah, da bist du ja." Begrüßte sie Kadire um danach gleich zum Thema zu kommen. "Also, ich werde diesen Ast hier festhalten und du zeigst mal was ich dir bisher beigebracht habe!" Die Magierin hob einen der kräftigeren Äste auf und hielt ihn Shei auffordernd entgegen.
Die Schwarzhaarige streifte den dunklen Umhang und die schützenden Armschienen ab, rieb sich ihre Hände und blickte ein letztes Mal in Kadires Gesicht, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich bereit war.
Dann hob Shei langsam ihre rechte Hand. Jeder einzelne Muskel ihres Schlagarmes spannte sich an, vom Gelenk über die Elle, bis zur Spitze ihres kleinen Fingers, war jede noch so winzige Faser in höchster Anspannung. Die Gaunerin konnte sehen wie die die starken Sehnen an ihrem schmalen, aber inzischen dennoch trainierten Unterarm, hervortraten und die Haut wölbten.
Im nächsten Moment lies Sheila ihren Arm nach unten schnellen. Mit einem lauten Knacks landete ihre Hand auf dem hartem Holz und gleich darauf schoss ein stechender Schmerz durch ihren Arm. Wie ein Peitschenhieb zog sich das plötzliche Gefühl der Pein durch ihren Körper. Die junge Frau biss die Zähne fest aufeinander um nicht laut aufzuschreien, ihr Arm tat höllisch weh und stumm verfluchte sie sich selbst.
Es war nicht nötig, dass Kadire sie noch daran erinnerte, sie wusste auch so was ihr Fehler gewesen war. Sheila hatte bereits zu früh die volle Kraft freigesetzt und anstatt zu brechen, hatte der Ast nur gefedert wie ein schneidiger Degen.
Die Gaunerin bemerkte den abwartenden Blick Kadires, die noch immer wartete. Sie spuckte aus, rieb sich kurz die wunde Stelle und versuchte es dann voller Entschlossenheit erneut.
Krach!
Der Ast war endlich entzwei und ihm sollten noch einige Folgen.
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Ein Gefühl der Beunruhigung und böser Vorahnung überkam Sheila, als sie die schlaffen Blätter in ihren Händen hielt um sie genauer zu untersuchen. Sie war keine Botanikerin und besaß auch keine vergleichbaren Kenntnisse über Pflanzen, geschweige denn über diese Pflanze. Aber ihr gesunder Menschenverstand reichte doch aus, um zumindest eines zu erkennen was der halb vertrockneten Pflanze fehlte - Wasser.
Sie fluchte und verscheuchte den heute ungewöhnlich anhänglichen Affen von ihrer Schulter, der anscheinend große Freude daran hatte, ihr immer wieder mit seinem Schwanz über das Gesicht zu fahren.
Ein missmutiges Grollen entwich Sheilas Lippen, dann umwickelte sie die Wurzeln der Pflanze mit einem feuchten Tuch und legte sie zurück in ihre Tasche. Entweder würde sie den Rest der Reise überstehen oder nicht, irgendwie würde es ihr schon gelingen neue Keimlinge zu züchten.
Sheila schlang ihren Umhang um den Körper und verabschiedete sich mit knappen Worten von Kadire, die nur mit einem kurzen Nicken reagierte und weiter ins brasselnde Feuer blickte, aus welchem die Gaunerin sich ein kleines Stück Glut nahm.
Ohne ein genaues Ziel zu haben schritt die Schwarzhaarige durch die Dunkelheit der Wüste. Es war totenstill und Shei genoss die beruhigende Ruhe, die sie umgab. Nach einiger Zeit entdeckte sie die verschwommenen Umrisse eines großen, flachen Felsbrockens. Ohne lange zu überlegen lies sie sich darauf nieder und blickte empor. Die Nacht war sternenklar, wie in der Wüste üblich. Kein Wölkchen trübte den wunderschönen Anblick, das Funkeln der Sterne. Sheila seufzte. Es tat gut endlich wieder in Varant zu sein, es tat verdammt gut. Und es schmerzte. Es schmerzten die Erinnerungen an ihre Vergangenheit, an die Zeit welche die junge Frau mit ihrer Liebsten verbracht hatte und die nun einsam und tot in einer kleinen Grabkammer in Bakaresh lag.
Eine dicke Träne drückte sich aus ihrem Auge hervor, rann ihre Wange herab und blieb als eine kleine Perle an ihren Lippen hängen. Sie schmeckte das Salz, dass der Tropfen enthielt und spürte wie bereits weitere Tränen aus ihren Augen rinnen wollten.
Shei schniefte betrübt und kramte aus ihrer Hosentasche den letzten verbliebenen Stengel ihres ersten Einkaufs bei dem Einsiedler nahe Sildens. Mit der Glut des Lagerfeuers entzündete sie die getrockneten Blätter und nahm hastig einen tiefen Zug. In den nächsten Augenblicken spürte Sheila wie sie wieder ganz ruhig wurde und sich ihr Körper langsam entspannte. Müde lehnte sie sich zurück und blickte wieder an den Abendhimmel über ihrem Kopf, der ihr bewusst machte wie klein sie doch in dieser Welt war. Der Kummer verging nicht, aber wenigstens wurde er irgendwie erträglicher und bestand nur noch aus dem Gefühl ohne den dazugehörigen Gedanken, welche die Schwarzhaarige doch nur zerfleischten.
Geändert von Sheila (12.01.2009 um 21:22 Uhr)
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Bei Bakaresh
„Was wird das, wenn es fertig ist?“, Bardasch beobachtete die Dunkelhäutige, die es sich auf dem Boden bequem machte und dem Ergrauten den Rücken zukehrte. Scheinbar war die Frau der Meinung, daß es mit den täglichen Aktivitäten reichte, doch der Einbeinige sah das anders. Dieser wackelte gerade etwas unbeholfen auf die am Boden liegende Frau zu und baute sich mit verschrenkten Armen vor ihr auf.
„Deine Nachtruhe mußt Du Dir erst noch verdienen“, sprach er der überrascht drein schauenden Jail mitten ins Gesicht, ihr nun den Stock auf den Pansch werfend, den er bis dato noch in der Hand hielt.
„Komm... erheb Dich. Was ich gestern von Dir sah, ist arg Verbesserungsbedürftig, was heißt, daß Du heute Abend erstmal lernen wirst, richtig zu stehen und den Stock richtig zu halten“, mit den Worten stieß er die Frau mit seinen Fuß an, um ihr zu deuten, daß die Aufforderung ernst zu nehmen war.
Gefühlte Stunden später stand die Dunkelhäutige endlich, daß Bardasch vor ihr im Sand einen Kreis zeichnete. In diesen hatte die Frau sich nun so zu positionieren, wie der Ergraute es ihr zeigte. Dabei stand ein Fuß ein stückchen vor dem Anderen, beide Füße so positioniert, daß ein sicherer Stand möglich war.
„Du stehst zu verkrampft. Locker die Beine, geh etwas in die Knie und nun halte den Stock, wie Du ihn halten würdest“, Jail tat, wie ihr befohlen, daß der Ergraute näher an sie heran trat und er ihre Hand umklammerte.
„Lockerer lassen... Du mußt Deine Waffe locker schwingen können und wenn Du die Hand so verkrampft hälst, wird Dir schon bald alles weh tun“, auch hier folgte die Frau seinen Worten, wenn auch nicht gerade mit Begeisterung.
„Na! Etwas fester mußt Du den Stock schon halten, sonst rutscht er Dir beim ersten Schlag aus den Händen. Und jetzt schwing den Stock in einer Acht. So, wie ich es Dir zeige“, gesagt getan vollführte der Ergraute einen Bogen förmigen Schwung, aus dem heraus er in die Bewegungen über ging, die er der Varanterin bereits zeigte.
„Nicht zu viel am Anfang... Lieber nochmal zwischendurch locker schwingen“.
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Bei Bakaresh
Als ob das jetzt nicht bis morgen Zeit gehabt hätte, ging es der Frau durch den Kopf, die diesen Gedanken aber lieber nicht laut aussprach. Im Grunde genommen wollte sie den einhändigen Kampf ja erlernen, auch wenn sie sich dabei einen besseren Partner vorstellen konnte, als den Brummkopf. Eine Wahl hatte sie nicht und so nahm sie es, wie es kam.
Wie Bardasch es ihr gezeigt hatte, stand sie nun inmitten dieses gezeichneten Ringes, wobei sie sich schon fragte, wozu das Ganze gut sein sollte. Den Stand noch einmal kontrolliert und die Waffe in der Hand, begann sie mit der Übung. Leichtes Schwingen erschien ihr lächerlich, daß sie schnell dazu überging, die Schläge anzudeuten, doch der Kerl lies sie eine ganze Weile lang so fort fahren, daß ihr der Stock schon bald ungewohnt schwer vorkam. Da war dann doch der freiwillige Wechsel in Schwingen angesagt.
War Jail mit ihrer Leistung bisher ganz zufrieden, war der Ergraute es nicht, der ständig irgend etwas zu verbessern hatte, doch letztlich erkannte wohl auch er, daß er eine Person vor sich hatte, die zuvor noch nie auf solch eine Art und Weise kämpfte. Schwertkampf war nunmal etwas Anderes, als der Kampf mit dem Stab, doch das größte Problem war die mangelnde Fitness und die unbeübten Muskeln.
„Eigentlich wollte ich als nächstes noch kleine Schrittfolgen mit einbauen, aber Du solltest erstmal lernen, die Waffe sicher und sauber zu führen. Der Ast ist leicht im Gegensatz zu mancher Waffe“, sprach Bardasch, der Jail nun nochmal in das Gewissen redete, wie wichtig Kraft- und Ausdauertraining waren.
„Mach weiter....... und wenn ich eingeschlafen bin, kannst Du aufhören“, hörte sie den Mann reden, der sich nun mit einem demonstrativ, genießerischem Grinsen am Feuer nieder lies. Wieso konnte in der Pulle, aus der der Ergraute nun trank, kein Schlaftrunk sein?
Das konnte ja noch heiter werden...
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Bei Bakaresh
Bardasch war tatsächlich wie gewünscht verhältnismäßig schnell eingeschlafen, was wohl dafür verantwortlich war, daß er nun am Morgen früh erwacht war. Vielleicht war es aber auch der Fusel, der ihm ausging und den Mann daran hinderte, dahin zu gammeln. Vielleicht war es auch der fehlende Alkohol, der den Ergrauten nun dazu trieb, nach Al Shedim zurück zu kehren. Möglicherweise waren es aber auch die Gedanken zu seinen Kameraden, die ihn dazu brachten, auf der Stelle zu ihnen zurück zu kehren.
Hatte die ehemalige Maga gedacht, daß sie nun erneut den Tag damit verbringen würde, hinter dem Abtrünnigen herzutrotten oder von ihm gejagd zu werden, war sein Plan ein Anderer. Auf dem Rücken des Tieres gelangte sie und das in einer geforderten Geschwindigkeit, die ihr nicht besonders behagte. Jail gehörte eben mal zu den Morgenmuffeln und besaß in den Morgenstunden nicht den Elan, den man für schell machen brauchte.
„Was wirst Du tun, wenn wir Al Shedim erreicht haben? Wirst Du mich ihnen ausliefern, oder hast Du einen anderen Plan?“, fragte die Dunkelhäutige, die auf eine Antwort aber vergebens wartete. Entweder war es dem Nomaden zu früh, um Konversation zu betreiben, oder er kannte die Antwort darauf nicht. Eine dritte Möglichkeit war aber auch, daß der Varanterin die Antwort nicht gefallen hätte und er sich aus diesem Grunde einfach streubte zu sprechen. So schwieg auch die Frau, die der Ankunft in der Nomadenstadt mit gemischten Gefühlen entgegen sah. Irgendwo war da aber auch ein Funken Erleichterung, wieder bei der Tänzerin zu sein.
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Simún an den Zügel führend, trottete der Ergraute der Dunkelhäutigen hinterher. Ein hoch gebautes Gebäude erweckte das Interesse der beiden Wanderer, über das keiner von Beiden etwas Genaues wußte, doch Beide hatten da so eine Vermutung. Jail hatte sie ausgesprochen und damit eine gewisse Vorsicht bei dem Ergrauten geweckt, der seinen Hengst nun zum Stehen brachte, um ohne das Tier ein paar Schritte weiter zu tun. Ein psst machte die Varanterin auf den Abtrünnigen aufmerksam, die nach seinem Plan nun hinter ihm zu bleiben hatte. Er war nicht nur der Wehrhafte dieser kleinen Gruppe, sondern auch der, der mehr vom unentdeckt Bleiben verstand.
Doch nach einem Umgehen des Turmes war Bardasch zuversichtlicher, daß sie die einzigen derzeit anwesenden Lebewesen waren, daß sein Vorhaben, am Strand ein Lager aufzubauen, nun stattfinden konnte.
„Ich denke, hier ist niemand, aber sicher bin ich mir nicht. Ich schlage vor, daß Du unser Zeug nimmst und damit ein Stück mehr nach da drüben gehst“, flüsterte der Ergraute seiner Gefährtin zu, dabei mit der ausgestreckten Hand in eine Richtung zeigend.
„Aber mach zunächst kein Feuer. Ich will erst sicher gehen, daß wir keine böse Überraschung erleben. Nimm Simún gleich mit und binde ihn an der nächsten Möglichkeit fest“, wies er noch an und drehte der Varanterin den Rücken zu, um seine zu schlitzen geformten Augen auf die Öffnungen des Turmes zu konzentrieren. Sie glichen Schießschachten und brachten im Abtrünnigen den Gedanken hervor, jeden Moment von oben attakiert zu werden, doch erkennen lies sich nichts. So wischte Bardasch sich die fettigen Haare aus dem Gesicht, atmete tief durch und straffte den Körper. Er wollte es wagen und sich dem Eingang des Gebäudes zuwenden.
Langsam näherte er sich der Türe, über die er einen Moment später mit den Händen strich, daß das Adrenalin weiter in ihm stieg. Da war nicht nur Furcht, sondern auch das belebende Gefühl, nun etwas zu tun, was verboten war. Voller Vorfreude versuchte er die verschlossene Türe zu öffnen, doch es gelang ihm nicht, daß er die Zähne fest aufeinander presste. Es war kein gutes Gefühl, wenn die Neugierde nicht zum Erfolg führte, doch es sollte wohl so sein.
Also kehrte er zunächst zu der Gefährtin zurück.
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„Und? Kann man rein?“, fragte die Dunkelhäutige nach, doch der Ergraute schüttelte den Kopf, daß Jail bereit war, das Thema Turm für den Rest des Abends atakta zu legen, doch sie konnte erkennen, wie sich im Hirn des Mannes die Rädchen drehten. Es war wohl ein typisches Merkmal eines Diebes, der sich wohl besonders heraus gefordert fühlte, wenn eine einfache Variante nicht zum Erfolg führte. Außerdem kannte sie den Einbeinigen gut genug, daß es für ihn ein geht nicht nicht gibt.
„Wärm Dich schonmal auf, wärend ich mich um etwas zu Essen kümmere“, murrte der Abtrünnig, daß Jail schon ahnte, was als nächstes kommen würde. Wieder würde ihr ein Abend voller Nichtstun verwehrt bleiben, doch so langsam erkannte die Dunkelhäutige einen gewissen Fortschritt bei sich, daß das Training so langsam aber sicher begann, wenigstens ein wenig Freude zu bereiten.
Liegestütz, ein kleiner Lauf am Strand entlang und Jail fühlte sich bereit, nun den Stock zu ergreifen, doch der Ergraute wies sie nun an, inne zu halten. Er reichte ihr sein Schwert, daß es der dunkelhäutigen Frau ganz mulmig wurde und ihr Griff sich anfangs wieder versteifte.
„Locker lassen und Schwingen. Mach Dich mit der Waffe vertraut, aber übertreibe es nicht. Mit so einem Ding kannst Du Dich ganz schön verletzen. Also ruhig Schwingen und sich auf das Konzentrieren, was Du da in Deinen Händen hälst“, hörte sie den Nomaden sagen, daß sie anfangs eine zaghafte Acht führte, doch nach ein paar Schwüngen wich das ungute Gefühl und machte Platz für Konzentration und ein Gefühl des Stolzes.
„Und nun wollen wir mal sehen, wie preziese Du mit einem Schwert umgehen kannst“, sprach er, nachdem er die Varanterin einige Momente stumm beobachtet hatte.
„Denk dran, daß Du den Griff nicht verkrampfst. Dein Handgelenk bleibt steif und Deine Kraft kommt aus Deinem Geist, wird übergeleitet über den Schlagarm, der den Schwung mit nutzt, um eine gewisse Wucht zu erreichen, doch das Maß wirst Du für Dich erstmal heraus finden müssen“, erklärte er, nun an einer Palme zwei Markierungen machend, die Jail zu treffen hatte – keine leichte Aufgabe bei den Sichtverhältnissen.
„Ich möchte, daß Du die beiden Punkte im Wechsel triffst“.
Kaum hatte Bardasch diese Worte gesprochen, folgte die Frau dem Mann aufs Wort, daß sie bei den ersten Schlägen noch zusammen zuckte. Jeden Aufprall spürte sie am ganzen Körper, daß sie das Zittern in ihrem Inneren nicht unterdrücken konnte, doch der Mann stachelte sie mit Worten dazu an, weiter zu machen. Er sprach davon, daß die Sicherheit mit dem Training kam und sie schon bald ihr zimperliches und weibisch aussehendes Gehabe lassen würde.
Worauf Du Gift nehmen kannst...
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Sobald wir Al Shedim erreicht haben, werde ich ihr ein Schwert besorgen müssen.
Bardasch verzog das Gesicht mit jedem Schlag, den die Dunkelhäutige tat. Er gab seine heiß geliebte Waffe nur ungern aus den Händen und schon garnicht in die Hände einer Frau. Für dieses Mal war er jedoch bereit, sich über seine Empfindungen zu stellen, denn die Varanterin würde kaum Fortschritte machen, wenn sie weiter mit Holzstöckchen spielte.
Damit er das Elend nicht weiter mit ansehen mußte und er seine Neugierde befriedigen konnte, wandte er sich mit einem kurzen Kommentar von der Dunkelhäutigen ab, um den Turm ein weiteres Mal unter die Lupe zu nehmen. Bei der Gelegenheit lies sich auch schauen, ob sich nicht etwas Geeigntes an Feuerholz fand.
Mit wachem Blick und einem Kribbeln in den Fingern, näherte der Ergraute sich dem hohen Gebäude, daß er mit gemischten Gefühlen betrachtete. Jail hatte das ausgesprochen, was auch er vermutete und damit bestätigt, daß es sich um die Bleibe des Schwarzmagiers und der Wassermagierin handelte. Der Gedanke an damalige Geschehnisse rief nicht nur Wut in ihm hervor, sondern auch ein Gefühl der Angst, welches er der Varanterin gegenüber jedoch nicht zugab.
Leise und irgendwie in geduckter Haltung näherte der Nomade sich einem Gestrüpp, ohne jedoch dabei den Blick von den Öffnungen zu lassen. Erst als er direkt vor dem Busch stand, sank sein Augenmerk hinab auf das Gewächs, daß zum Teil trocken genug war, um es zu verfeuern. Die geeignesten Äste befanden sich um Einen an den äußeren Spitzen, wie auch im Inneren des Gewächses, daß der Ergraute die Zweige vorsichtig zur Seite bog... vorsichtig, als würde er meinen, mit dem Knacken und Rascheln auf sich aufmerksam zu machen.
Neben ihm auf dem Boden hatte sich mittlerweile ein kleines Häufchen angesammelt, daß er eigentlich bereit war, zu Jail zurück zu kehren, doch da tauchte etwas vor seinen Augen auf, daß ihn plötzlich erstarren lies – ein weiterer Zugang, den man erst erblicken konnte, wenn man tief genug in den Busch vorgedrungen war.
Ein Grinsen legte sich über das Gesicht des Abtrünnigen, der es doch im Gefühl hatte. Manchmal brauchte es auch einfach nur ein wenig Glück... aber auch Verstand, um nicht voreilig zu reagieren.
So stand der Entschluss fest, den Turm aus sicherer Entfernung weiter zu beobachten, bevor man den Weg hinein versuchen würde. Noch würde er der Dunkelhäutigen von seiner Entdeckung nichts sagen, um sie nicht in Versuchung zu führen.
Geändert von Bardasch (13.01.2009 um 21:23 Uhr)
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„Heiii... da bist Du ja wieder. Wo warst Du so lange? Jetzt hast Du garnicht meine guten Treffer begutachten können“, meinte die Dunkelhäutige, die mit ihrem Ergebnis recht zufrieden war, doch sie konnte auf den ersten Blick schon erkennen, daß dies den Ergrauten im Moment überhaupt nicht interessierte. Es sah eher so aus, als ob er im Moment in einer andereren Welt verweilte und dort recht glücklich war.
„Was ist los? Is was passiert? Neuigkeiten?“, Jail bohrte, doch Bardasch versuchte seine Impulse zu überspielen... vergeblich, denn die ehemalige Maga kannte ihren Krüppel nur zu gut.
Und nachdem sie lange genug bohrte, rückte der Ergraute mit der Sprache raus, daß auch in Jail die Neugierde geweckt war. Jegliche Vorsicht ließ zu wünschen übrig und nur noch Tatendrang herrschte... alleine schon, weil ihr ihr tägliches Trainingspensum reichte.
So wickelte sie den Nomaden so lange um die Finger, bis er schließlich nachgab. Wohl war ihm dabei nicht, daß die Dunkelhäutige sich schon wunderte, doch das zählte für sie im Moment nicht. Immerhin würden sie erstmal nur schauen, ob sie in der Lage waren, in den Turm hinein zu kommen.
Auf leisen Sohlen – schließlich hatte auch Jail es gerlernt, sich nicht wie ein Trampel zu bewegen, näherte sich die Frau dem Busch, hinter dem sich der Eingang verbergen sollte. Galant, wie der Ergraute manchmal war, schob er für sie die Sträucher beiseite, daß ihr das herran treten an die Öffnung leichter fiel und dann trafen sich beide Blicke erwartungsvoll. Was würde sie nun erwarten?
Nachdem es dem Ergrauten nicht gelungen war, durch die Türe zu kommen, schien diese Variante fast zu leicht. Ungläubig folgte die ehemalige Maga dem Mann in das Innere, in dem sie zunächst nichts als Schwärze empfing. Stille... absolute Stille herrschte, daß Jail ihren eigenen Herzschlag deutlich hören konnte und sie im Affekt versuchte, die Hand Bardaschs zu ergreifen.
„Wo bist Du?...“, flüsterte die Frau, „... Bardasch“.
„Psst“, folgte auf das Geflüster und ließ wieder vollkommene Stille einkehren, die Jail den Angstschweiß auf die Strin trieb. Sie versuchte mit ihrer Hand den Nomaden auszumachen, doch konnte sie sich nur darauf konzentrieren, seinen sehr leisen Geräuschen zu folgen.
Und dann wurde es auf einmal hell, daß sie Bardasch im Schein einer Fackel erkennen konnte. Mit ungeahnter Energie tappte sie nun an den Einbeinigen herran, der sich über sein tocktock zu ärgern schien, aber da ließ sich ja vielleicht Abhilfe beschaffen, vorrausgesetzt man fand etwas, was die Geräusche seiner Gehhilfe dämpfte, doch hier schien nichts Dergleichen zu sein.
Beide verharrten für einen Augenblick, in dem der Nomade die Fackel durch den Raum schwenkte. Es war nicht zu übersehen, daß sie Beide sich in einem Labor befanden, daß die Nackenhaar Jails sich aufstellten. Es war das Labor eines Magiers der dunklen Künste, daß in ihrer Fanatsie dort dunkle Rituale und Böses statt gefunden hatte, doch Bardasch schien das nicht zu interessieren. Der Mann deutete auf eine Luke, durch die man wohl in den oberen Bereich gelangen konnte.
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Auf was hatte der Abtrünnige sich nur eingelassen, als er dieses Gebäude in Begleitung eines Angsthasen betrat? Nun lies sich daran aber nichts mehr ändern und es bestand ja noch die Hoffnung, das Jail ihre Fassung wieder fand. Nun interessierte nur noch Eines... durch die Luke zu schlüpfen und zu schauen, was es hier sonst noch gab, doch ohne schlechtes Gefühl war der Nomade auch nicht, der sich ja nicht sicher sein konnte, auf die Bewohner der Hütte zu treffen.
Nun merkte er, wie schwer es für ihn war, an die Luke herran zu kommen, doch er war ein Mann der Tat und lies sich von solchen Kleinigkeiten nicht davon abhalten, sein Ziel zu verfolgen, daß er im Schweiße des Angesichts einen weiteren Raum erreichte, der erstmal vorsichtig beleuchtet wurde.
Ein einladender Wohnbereich empfing die beiden Menschen und wischte nun die letzten Zweifel weg, daß hier nicht nur eine nutzlose Ruine stand.
„Geschmack haben die Beiden ja“, flüsterte er und half der Dunkelhäutigen, ihm in den Raum zu folgen und schon einen Moment später hatten seine Augen aufgenommen, was es in dieser Räumlichkeit alles zu sehen gab. Ein gemütliches Sitzmöbel lud den Nomaden ein, sich sorglos nieder zu lassen, doch sein Blick suchte zunächst nach einer Möglichkeit, noch höher zu langen.
„Du wartest hier“, flüsterte Bardasch, nun seinen Weg fort setzend, bei dem er noch einen weiteren Raum und schließlich das Schlafzimmer der Beiden erblickte.
Das Streichen mit den Händen über das schwarze Seidenlaken weckte die Fantasie und zauberte ein Grinsen auf die Lippen des Mannes, der mehr als glücklich darüber war, niemaden in diesem Bett vorgefunden zu haben.
„Hier würde ich am liebsten bleiben“, grummelte er in seinen Bart, sich nun aber vornehmend, wieder zu der Dunkelhäutigen zurück zu kehren, die weiter unten auf ihn wartete.
Und nachdem er in Jails Hand eine Pulle feinsten Fusels entdeckte, schien die Expedition perfekt verlaufen zu sein. Alle Vorsicht war vergessen, denn der Wein war Gold in ihren Händen...
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