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  1. Beiträge anzeigen #41
    Neuling Avatar von Jhok
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    Jhok ist offline

    In Ishtar (In der richtigen Welt)

    Ein weiteres Mal senkte der Diener Beliars seinen Blick auf die Stadt unter sich. Er beobachtete die Stellen, die frei von Wachen waren. Wann konnte er landen? Jhok hatte die Gestalt eines Wüstenfalken angenommen, um unbemerkt in die Hauptstadt der Assassinen einzudringen. Ihm wirrten Fragen durch den Kopf, die beantwortet gehörten. Doch dazu benötigte er einen Angehörigen; genauer gesagt: Einen Schwarzmagier persönlich.
    Lang ließ er den Blick auf einigen Stellen vor dem Palast Zubens haften, doch irgendwie wurde nie eine Stelle frei, um unbemerkt zu landen und sich anschließend in einen Menschen zurück zu verwandeln.
    Eine ganze Weile dauerte es, aber dann ließ Jhok sich schlussendlich hinter einem Felsen hinabsinken und verwandelte sich sofort in seine normale Gestalt zurück.
    Als wäre er ein angehöriger Bürger Ishtars, trat er auf den Weg und schlurfte auf diesem zu einem Gebäude, bei dem er sich sehr sicher war, dass dort der Schwarzmagier lebte, den er suchte. Und so war es auch. Ohne anzuklopfen, betrat Jhok das Haus und begrüßte den Bewohner, der an einem Tisch saß und sich seinen Büchern widmete, mit einer Verbeugung.
    "Ach, wen haben wir denn da?" kam sofort aus dem Munde des Magiers. "Wie kann ich dich nur vergessen. Ich weiß, dass mich die Geschäfte Beliars nichts angehen, aber was führt dich zu mir?"
    "Ich habe Fragen", antwortete Jhok.
    "Dann fang an. Wenn sie tatsächlich nötig sind, dann sollten sie so schnell wie möglich nach einer Antwort verlangen."
    "Oh ja, das sind sie gewiss. Beliar wird es nicht gefallen, dass ich wegen meinem Auftrag dich besuchen komme, um nach Rat zu fragen, aber ich spüre, dass ich an der Nase herumgeführt werde.
    Und zwar sollte ich fünf Menschen, die gegen den Gott Beliars sind, in die Höhle schicken."
    "In die Höhle? In welche meinst du jetzt?" Der Schwarzmagier formte seine Augen zu schlitzen.
    "In DIE Höhle."
    Daraufhin sperrte sein Gegenüber die Augen wieder kreisrund auf.
    "Du meinst die Höhle, in der du...?"
    "Richtig."
    "Was genau willst du dann von mir wissen?"
    "Rethus, einer dieser Menschen, soll einen Orkfeldherren zur Strecke bringen. Dazu wollte Beliar ihm mein Schwert zur Verfügung stellen. Was meinst du, was passiert sei? Die Fünf...und dieses Ding mit dem Tor daneben?"
    "Ich denke, es ging Beliar nicht darum, einen Innosler zu unterstützen."
    "Wie meinst du das?"
    "Das werde ich dir nicht erklären. Dafür ist jemand anderes zu ständig. Hier gibt es einfach zu viele Ohren."
    "Wen soll ich aufsuchen, um diese Fragen zu beantworten?"
    "Geh zu meinem Bruder nach Bakaresh. Dort ist es einfach sicherer...und noch etwas: Mach dir keine Hoffnung um die Opfer."
    Damit verschwand Jhok wieder.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Neuling Avatar von Jhok
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    Jhok ist offline

    In Bakaresh (In der richtigen Welt)

    Endlich erreichte der Diener Beliars die Stadt seines Gebieters selbst: Bakaresh. Irgendwo in den Verließen des Tempels, der direkt neben der Stadt erbaut gewesen war, befand sich der Schrein des dunklen Gottes. Doch Jhok war nicht nach Bakaresh gekommen, um ein Gebet zu seinem Herren zu halten. Er suchte noch immer dieselben Antworten auf die Fragen, die er dem Schwarzmagier in Ishtar gestellt hatte. Der Bruder dieses Magiers, der in Bakaresh hauste, musste ihm erklären, womit es Rethus und seine Freunde noch zu tun bekommen sollten.
    Jhok landete auf dem großen Balkon am Hause der Schwarzmagier beim Tempel. Zum Kastell der Schwarzmagier verschlug es ihm nicht, denn er wusste, dass sich der Bruder des Magiers im Hause der Schwarzmagier in Bakaresh befand. Zügig verwandelte sich Jhok in einen Menschen zurück und stolzierte durch eine Tür direkt in das Haus hinein. Und da begegnete er den Gesuchten auch schon; wo er ihn vermutet hatte.
    "Kaum zu glauben, dass ich dich wieder sehe", begann der Schwarzmagier mit einer tiefen Stimme zu reden. "Was bei Beliar führt dich hierher. Ist dir seine Nähe in seiner Welt nicht groß genug?"
    "Ich bin gekommen, um Antworten zu finden", antwortete der Diener des dunklen Gottes.
    "Ich bin keiner, der dir Fragen beantwortet. Such jemand anderes. Meinen Bruder von mir aus."
    "Von ihm komme ich. Er riet mir, zu dir zu reisen."
    "Ah, dieser Hund. War er nicht im Stande, deine Fragen zu beantworten?"
    "Doch, aber er konnte sie mir nicht offenkundig beantworten, da uns einer hätte belauschen können. Hier ist es deutlich sicherer, da es keinen Niemanden außer uns auf dieser Ebene von diesem Gebäude gibt."
    "Hm, dann stell mir deine Fragen."
    "Mein Auftrag von Beliar war es fünf Gefährten in die Höhle zu schicken, in der ich einst das Schwert geschmiedet habe."
    "Ha ha ha ha", lachte der Magier aus Leibeskräften. "Beliar ist erstaunlich. Er wird immer kreativer in seinen Ideen."
    "Was meinst du? Der Auftrag bestand darin, dass Rethus, einer dieser Gefährten, das Schwert bekommt, um damit einen Orkfeldherren zu töten. In einer Prophezeiung heißt es so, dass er den Ork aus dem Weg räumen soll, um dann anschließend seinen Vater zu retten."
    "Ach mein lieber Jhok. Du glaubst doch wohl nicht im ernst, dass Beliar wollte, dass ein Innosler einen seiner Heerführer zu Strecke bringt. Beliar hatte dich an der Nase herum geführt."
    Und damit war die größte Frage des Dieners schon beantwortet.
    "Beliar wird nur gewollt haben, die Fünf, die du in die Parallelwelt befördern solltest, aus dem Weg zu räumen."
    "Aber wieso sollte Beliar ausgerechnet diese fünf Personen aus dem Weg räumen. Ich glaube da spielt eher das Erbe Älkalonds eine Rolle."
    "Worum handelt sich das Erbe? Ist das ein handfestes Erbe oder ein genetisches Erbe?"
    "Nicht einmal Zuben wäre je in der Lage gewesen diese Frage zu beantworten. Nur die Weisesten aus älteren Tagen, die Älkalond noch selbst gekannt hatten, wussten, worüber dieses Erbe handelte. Ich schlage vor, du suchst in der Bibliothek in Nordmar nach dieser Antwort. Gibt es noch eine Frage oder willst du wieder abhauen?"
    "Ja noch eine: Ist es möglich, dass sie wieder aus der Parallelwelt verschwinden könnten?"
    "Das kann ich dir auch nicht beantworten. Nur einer wäre in der Lage dir dies zu verraten. Und den wirst du selber finden müssen. Er lebt in Nordmyrtana."
    Jhok verniegte sich und verschwand.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Die Versammlung hatte statt gefunden. Auf die eine oder andere Art konnten alle Angehörigen von Rethus, ihrem Ich aus der Parallelwelt genauestens erklären, wer sie waren und was sie taten.
    Tavik hegte ein bis zwei Tage einen Groll über Rethus, da dieser mit dem beschissenen Schwert, das er die ganze Zeit über am Gürtel trug, alle in Gefahr gebracht hatte. Und das hat der Glatzkopf wahrlich. Keiner konnte ihm diese Last nehmen; noch nicht einmal, wenn jeder gesagt hätte, dass es nichts gäbe, über das Rethus sich ärgern konnte. Der Dieb verspürte in den ersten Stunden den Hass von seinem ehemaligen Lehrer. Es tat dem Glatzkopf schrecklich leid. Und bereits seit dem letzten Tage machte sich Rethus auch tatsächlich darüber Gedanken, ob es nicht ein Fehler gewesen war, das Schwert jemals zu suchen. Er hatte tatsächlich alle in Gefahr gebracht. Alle, die vielleicht etwas im Krieg gegen Beliar hätten ausrichten können, doch hier in dieser Parallelwelt mussten sie ihre alte Heimat vergessen. Sie würden wirklich nie wieder nach Hause kommen…nie wieder.
    Nie wieder? Erzählte Jhok nicht irgendetwas davon, dass es eine Möglichkeit gäbe, wieder in die richtige Welt zurück zu kehren? Rethus ließ sich die Worte des Dieners Beliars noch einmal durch den Kopf gehen. Wenn er das richtig verstanden hatte, gab es immer eine Möglichkeit zurück zu kehren, wenn sie in eine Welt kamen, in der Beliar herrschte. Und diese Theorie stimmte auch; aus gutem Grunde: Die fünf Gefährten haben diese Reise durch das unendliche Tor durch die Macht Beliars bestritten, weshalb man durch ein Artefakt Beliars diese Reise auch rückgängig machen konnte. Dabei musste aber tatsächlich beachtet werden, dass dieses Artefakt der schwarzen Magie eines aus der Parallelwelt war. Sie konnten das Schwert aus ihrer eigenen Heimat nicht verwenden; das brachte nichts. Aber das Konzept war für den Glatzkopf einleuchtend.
    Mal sehen, ob er den Kashim aus der Parallelwelt um Rat fragen konnte; aber nicht mehr heute, denn der Druide betete zu Adanos sowie, und das war gerade das erstaunliche an der Geschichte, an Innos. Ein Diener Adanos betete zu zwei Göttern. Das war wirklich allerhand. Keine Frage.
    Wenn sie es tatsächlich schaffen sollten, wieder aus dieser Welt hinauszugelangen, dann würde der Glatzkopf als allererstes sich Jhok zur Brust nehmen. Dieses Dreckschwein sollte dafür bluten, dass er sie in diese Situation gebracht hatte. Das Schwert selber war ein Reinfall. Keine einzige Kraft hatte Rethus erlangt. Keine Stärke, kein Wissen, keine magischen Kräfte…gar nichts. Und die Waffe an sich war so alt, dass man mit ihrer Klinge noch nicht einmal einen Banditen hätte töten können. Da war das Kurzschwert, das der Dieb von Nils bekommen hatte noch um Einiges besser.
    Also gut…entweder sie starben in der nächsten Schlacht hier in dieser Welt oder in ihrer. Das war völlig egal, aber der Diener Beliars sollte dafür bezahlen, was er ihnen angetan hatte.

  4. #44
    Lasseko
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    Der Novize saß auf einer Bank neben einer kleinen Hütte und schaute in den Himmel empor. Es war ein Augenblick der Stille, nur vereinzelt hörte er von irgendwo eine Stimme oder ein anderes Geräusch. Nach oben blickend erkannte er viele hell strahlende Sterne, sie waren alle unendliche Weiten entfernt, doch schienen sie so nah. Würde er nach ihnen greifen, seine Hände blieben leer. Gehörten die Sterne eigentlich auch zu dieser Parallelwelt oder waren das die Gleichen, welche sie auch aus ihrer Welt aus sehen konnten. War es nur eine Parallele zu den Landschaften und Wegen, zu den Menschen mitsamt ihren Eigenschaften oder auch zu den Sachen, die außerhalb der Erde lagen, wie den Sternen? Hatten auch sie Gegenstücke in dieser Welt, folgten sie auch anderen Verhaltensregeln? Konnten sich Sterne überhaupt irgendwie verhalten, es waren Naturerscheinungen und folgten dementsprechend den Naturgesetzen, doch möglicherweise waren jene in dieser Welt anders, doch nein, das konnte nicht sein, das konnte sich Lasseko nicht vorstellen.
    Er überlegte, wie es sein würde, wenn er nicht in seine Heimatwelt zurückkehren könnte. Der Gedanke war interessant, er würde in einer Welt mit seinem Gegenstück aus der anderen Welt leben, doch dann hätte die eine Welt beide Seiten und in der anderen würde einer fehlen. Das Gleichgewicht wäre in dieser Beziehung gestört, ebenso bei den Anderen aus seiner Gruppe. Dann irgendwann würden sie sich weiter entwickeln und dadurch würden sich beide Männer, die auf den Namen 'Lasseko' hörten, wiederum einzigartig werden. Dann bräuchten sie neue Gegenstücke aus der anderen Welt und würden diesen in einem anderen Menschen finden, doch wäre das überhaupt möglich?
    Er glaubte nicht, das System war sicherlich viel komplexer, wahrscheinlich würde es niemals ein normales Lebewesen, weder Ork, noch Mensch, komplett begreifen.
    Das Leben, die Welt, man konnte sie irgendwie erforschen und erklären, wie verschiedene Dinge und Zusammenhänge auftraten, doch die Welt, ihren Ursprung, ihre Erschaffung und die Fragen des Glaubens konnte man mit keinem Experiment klären. Vieles blieb dem Menschen selbst überlassen, doch so musste es auch sein, manche Leute wurden nur druch unbeantwortete Fragen noch dazu angeregt ihr Leben weiter so zu führen, wie sie es taten. Er erinnerte sich an einen Bürger in einer Taverne in Vengard. Dieser hatte viel über die Sterne gehört, auch verschiedene Theorien über deren Ursprung, doch glaubte er nicht an Mythen. Dennoch, darauf legte er Wert, achtete er die Götter und glaubte an sie. Er hatte nicht viel, lebte Einsam und am Rande der Armut, in vielen Zeiten überschritt er die Grenze auch, doch er lebte, um Beweise für seine Gedanken bezüglich der Sterne zu finden. Wie diese Gedanken lauteten wollte er nie verraten. Der Jäger schwelte in Erinnerungen. Trotz der wahrlich unschönen Gesamtsituation konnte er den Moment genießen, darüber freute er sich ebenfalls.

    "Guten Abend", sprach ihn plötzlich eine Stimme an und riss ihn somit aus noch einer weiteren Welt, der Welt seiner Gedanken. Rethus stand neben ihm. Der Mann, der die Schuld dafür trug, er war es, der seine Mitstreiter mit auf diese Reise nahm, bei der eigentlich sein Interesse im Vordergrund stand, doch Lasseko empfand deswegen keinen Hass, auch keine Ablehnung. Solche Sachen passierten eben, das klang etwas einfach, doch irgendwie stimmte es. Er wirkte auch etwas verunsichert, möglicherweise gab er sich wirklich die Schuld.
    "Hast du schon einen Plan, wie wir wieder in unsere Welt zurück kehren werden?", fragte der ehemalige Söldner sein Gegenüber.
    "Jhok erzählte doch davon, dass es eine Möglichkeit gäbe. Wir müssten in eine Welt kommen, wo Beliar herrscht.", antwortete er leise und nachdenklich.
    "Ist das alles? Sollte keine besondere Herausforderung sein", antwortete der Novize in einem sehr emotionslosen Ton und starrte weiterhin in den Himmel.
    Eine Welt, wo Beliar herrschte? Ihm fiel spontan das Reich der Toten ein, sie würden doch nicht wirklich dorthin müssen? Die Vorstellung war extrem, sie war seltsam und sie war interessant.
    Nun wandte er seine Augen einmal von den Sternen ab und suchte den Blickkontakt mit Rethus.
    "Wird schon funktionieren", sprach er mit ruhiger und gelassener Stimme. Angst hatte er vor dem, was hier passieren konnte irgendwie nicht mehr, vielleicht wäre etwas Furcht aber auch gar nicht so schlimm...

  5. #45
    Lasseko
    Gast
     
    Ihre Situation hatte sich noch nicht gebessert, noch immer hingen sie im Silden der Parallelwelt fest, noch immer hatten sie keinen konkreten Plan, wie sie wieder in ihre Heimat reisen könnten. In der Stadt herrschte in diesen Tagen auch eine seltsame Ruhe, an die Neuankömmlinge hatten sich die Menschen schnell gewöhnt, es war schon etwas seltsam, welch trügerische Ruhe über diesem Ort hing. Lasseko wanderte mit seinem Gegenstück aus dieser Welt, Donnervogel, sowie Rethus durch die Stadt, sie wollten mit dem aus dieser Welt stammenden Kashim reden. Dieser hatte ihnen angeblich eine interessante Geschichte erzählen.
    Schließlich erreichten sie das große Haus der Stadt, wo der Anführer der Rebellen, aber auch der andere Kashim befand sich hier. Der Novize fragte sich in diesem Moment, wo doch eigentlich Tavik war. War er inzwischen eigentlich wieder frei? Jedenfalls fand noch keine öffentliche Hinrichtung statt, dementsprechend lebte er wohl noch. Wie dem auch sei, sie würden ihn früher oder später aus der Zelle holen, sofern er sich noch in selbiger befand.
    "Ich möchte euch über einen besonderen Gegenstand berichten", erhob der Kashim aus der Parallelwelt seine Stimme.
    "Es handelt sich um eine Kugel." Kurz herrschte Stillschweigen, die Zuhörer warteten auf jedes weitere Wort.
    "Diese Kugel kann euch zurückbringen, allerdings liegt sie in Geldern.
    Mit dieser Stadt führen wir Rebellen jedoch noch blutige Schlachten."
    Er brauchte nicht weiter zu reden, die Anwesenden verstanden seinen Gedanken. Dieser Gegenstand war scheinbar eine Möglichkeit zur Rückreise, doch war es ein großes Problem diesen Gegenstand zu erreichen. Wenn Geldern mit den Rebellen verfeindet war, wäre eine große Schlacht, bei der dann womöglich ganz Geldern fallen müsste, scheinbar die einzige Möglichkeit, um an die Kugel zu kommen. Die Tatsache, dass sie so bedeutenen Personen der Rebellen zum Verwechseln ähnlich sahen, machte ein geheimes Spionieren in der Stadt wahrscheinlich unmöglich.
    Die Situation war noch immer äußerst schlecht, doch gab es nun einen Punkt, auf denen sie hinarbeiten konnten, wenngleich zwischen diesem und diesem Augenblick scheinbar noch viele Mühen, wenn nicht sogar Morde, stehen würden...

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Kashim, der aus der Parallelwelt stammt, hatte ihnen genau beschrieben, wie sie wieder in ihre alte Heimat kommen können. Am Abend zuvor hatte der Glatzkopf mit dem Druiden unter vier Augen gesprochen. Der Dieb war sich nicht ganz schlüssig gewesen, wie er Kashim am besten hätte fragen sollen. Dieser jedoch wartete auf keine Frage, sondern schoss sofort los. Es handelte sich um eine Kugel, die in Geldern lag. Kashim erklärte, dass sie von den Schwarzmagiern und Schamanen erschaffen wurde. Diese Kugel war somit ein Artefakt Beliars’, womit sie den Gegenstand darstellte, mit dem sie in ihre Welt zurückgelangen konnten. Kashim erklärte, dass man dieses Artfakt nur dorthin bringen musste, wo man den Weltentausch gemacht hat. Dann öffnet sich auch schon das Tor. Aber wie sie an die Kugel herankommen sollten, war das Problem. Dennoch hat auch hier Kashim einen Weg gefunden, der nicht allzu das Beste war. Er war aber der Einzige.
    „Bist du dir sicher, dass wir die Kugel auf diesen Wege kommen sollten?“ fragte Rethus noch einmal nach.
    „Unser Volk wird in dieser Parallelwelt ohnehin ausgerottet werden“, meinte Kashim. „Wir wollen euch unterstützen, damit ihr eure Welt retten könnt. Ihr merkt, dass diese Welt hier schon kurz vor der Vernichtung steht. Wir werden für euer Überleben sterben. Schließlich sind wir ein Volk, auch wenn uns unendlich Welten trennen; wir sind ein Volk.“
    „Ich bedanke mich, Druide Kashim.“ Damit verneigte sich Rethus. „Wie sieht der Plan aus?“
    „Wir haben an der Front noch ungefähr zweihundert Männer; hier in der Stadt fünfhundert. Und mit diesen Fünfhundert werden wir in die Stadt stürmen; ohne Rücksicht auf Verluste. In der gestrigen Zeremonie habe ich mit meinen Mannen besprochen, was sie für euch zu opfern haben, ihr leben. Und glaube mir, nicht alle waren davon überzeugt, aber wir sterben sowieso. In der nächsten Schlacht wird ganz Silden entfesselt. Dann ziehen wir in die letzte Schlacht aller, die wir je bestritten hatten.“
    Mal sehen, wann das sein sollte.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Neuling Avatar von Jhok
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    Jhok ist offline

    Bibliothek - Kloster in Nordmar (In der richtigen Welt)

    Die Kälte macht das Fliegen äußerst schwer. In Nordmar war Jhok zu seinen normalen Lebenszeiten nur sehr selten gewesen, weshalb er sich nie an diese Hundekälte gewöhnt hatte. Dennoch musste er hierher.
    Sein Weg führte ihn ins Kloster der Feuermagier; in die Bibliothek. Dort sollte er die nächste Antwort finden: Nämlich die Bedeutung des Erbes Älkalonds. Was bei Beliar war dieses Erbe?
    Älkalond schien ein Mann aus vergangen Tagen gewesen zu sein. Dennoch gibt es aber keine Zeugnisse über ihn, weshalb Jhok vermutete, dass dieser Älkalond ein sehr unbedeutender Mensch gewesen war und trotzdem mit Rethus verwand war. Ist dieses Erbe ein Gegenstand oder ein genetisches Erbe? Genau das war eigentlich die wichtigste aller Fragen.
    Idlatus erwähnte doch irgendetwas davon: ,Du wirst eines Tages deine restlichen Fähigkeiten selbst kennen lernen', sagte der Feuermagier zu Rethus.
    Und welche Frage noch dazu kam: Was beinhaltete dieses Erbe? War es von solch großer Bedeutung, das Beliar ausgerechnet Rethus in den Tot schicken wollte? Jhok sollte all das noch zeitig genug erfahren.
    Er flog in Gestalt einer Fledermaus elegant durch die Tür in die Bibliothek und landete im untersten Stockwerk. Es war niemand anwesend, weshalb er sich ungestört zurückverwandeln konnte. Na dann, wo konnte er seine Antworten finden?...

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Den ganzen Morgen hatte Rethus sich körperlich auf die zeitlich nun nicht mehr weit entfernte Schlacht vorbereitet. Alle Kraftübungen, die der Dieb schon bei seiner Ausbildung des Kampfes mit dem Einhandschwert vollzogen hatte, nahm er seit dem Aufstehen bis zum Mittag ein weiteres Mal durch.
    Doch nun hatte er auf einer Bank vor dem Haupthaus von Silden platz genommen. Er erwartete die Meldung der Schlacht. Sein Gefühl sagte ihm, dass die Meldung schon sehr bald eintreten sollte. Deshalb musste er sich nun bereithalten, seine Freunde im Lager zum Rüsten zu schicken. Alle anderen Gefährten von ihm waren irgendwo in der Stadt unterwegs.
    Dennoch mussten sie bereit sein, um dem Glatzkopf und den Menschen aus dieser Welt in der letzten Schlacht bei zu stehen. Kashim war sicherlich irgendwo mit seinem Wolf unterwegs oder schleifte seine Axt. Lasseko betete entweder oder war bei seinem Gegenstück aus dieser Parallelwelt. Tavik könnte auch gebetet haben oder streifte mit Donnervogel, einen seiner Brüder, durch die Stadt.
    Noch einmal checkte Rethus all seine Ausrüstungsgegenstände. In seiner Tasche befanden sich noch immer die Zeichnung von der Rüstung und die der Kriegskarte. Des Weiteren befanden sich auch noch alle Goldmünzen in seinem Gepäck und die beiden Ringe an ihren Fingern: Der Damastring der Dieb am Ringfinger und der Innosring am Mittelfinger; Beide an der rechten Hand. Auch das Kurzschwert ruhte in seiner Scheide am Gürtel Rethus’. Alles war also da.

    Noch lange erwartete der Glatzkopf die Meldung, doch er wusste dass sie bald erscheinen sollte; er spürte es ganz einfach. Noch heute musste sie erscheinen. Und dann passierte tatsächlich etwas:
    In dem Moment, in dem der Kashim aus der Parallelwelt aus dem Haupthaus kam, erschien ein eilender Soldat vor dem Haupthaus.
    „Meister, die Orks und ihre Mannen sind deutlich in der Überzahl“, erklärte er. „Wir allein werden es an der Front nicht mehr lange alleine aushalten.“
    „Wir kommen“, antwortete Kashim. Damit machte sich der Soldat auf den Rückweg nach Geldern.
    „Rethus, es ist soweit. Ich sammle meine Männer, du deine. Möge uns Innos und Adanos beistehen.“
    Der Glatzkopf stand auf, nickte und machte sich auf den Weg, seine Leute zu suchen, um sie in die Rüstkammer zu schicken.

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    Neuling Avatar von Jhok
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    Jhok ist offline

    In Gotha (In der richtigen Welt)

    Nun hatte sich Jhok genug Informationen über Älkalond erlesen. Die reichhaltigen Bücher in der Bibliothek in Nordmar gaben ihm jedemenge Auskunft über die Person selbst und auch das Erbe. Aber jetzt verschlug es ihn zu der Person, die ihm den letzten Teil der Geschichte erklären konnte. Diese Person wurde auch schon von dem Schwarzmagier in Bakaresh erwähnt. Jedoch war diese Person nicht wirklich eine Person.
    Jhok erreichte die Burg Gothas in Gestalt eines Wolfes, dann nahm er die eines Warans an. Sein Weg führte über den kalten verdreckten Boden Gothas. Zombies und Skelette schauten ihn an, zückten dennoch aber keine Waffen, da sie wussten, wer dieser Waran war.
    Jhok erreichte über die hohe Treppe das Tor zur Innenburg, wo ihn die besagte Person erwartete. Der Schatten lag dicht über dem Burghof. Man konnte die Wesen, die sich hier umhertrieben nur äußerst schwer erkennen. Dann bewegte sich auch der dunkelste Abschnitt des Schattens. Jhok wusste genau, wer das war: Der Dämon. Wer sonst, wusste mehr über Beliar als irgendein Anderer seiner Diener.
    "Ein Diener meines Herren ist bei mir erschienen, um mich um Rat zu fragen", begann der Dämon von Gotha. "Ich weiß, wieso du gekommen bist, Jhok. Du bist auf der Suche nach Antworten, die mit der Geschichte des Sohnes Vogors zusammenhängen. Er ist der Erbe Älkalonds und damit das Zielobjekt der engsten Diener unseres Gebieters."
    "Zielobjekt?" fragte Jhok sogleich zurück, wodurch sich die Suche nach den Antworten auf seine Fragen eine völlig neue Sinngebung verleihten.
    "Hm, die Antwort auf diese Frage würde unser Gespräch schneller beenden, als ich es beabsichtige. Nein, davor musst du alle Einzelheiten erfahren. Also, was hast du alles über Älkalond erfahren?"
    "Er war kein bedeutender Mann, wie ich es auch schon erwartet hatte. Älkalond war nichts anderes als ein heimatloser Gelehrter, der sein ganzes Leben in den Wäldern, Bergen und der großen Wüste verbracht hatte. Mehr weiß ich nicht über ihn. Aber bei dem Erben handelt es sich um ein genetisches Erbe, das Älkalond bei seinen Reisen angenommen hatte. Worum handelt es sich da genau?"
    "Ich gebe keine Auskunft darüber. Wenn du es nicht selbst erfahren konntest, sollte es auch noch keiner wissen, worum es sich handelt.
    Aber ich will dir wenigstens etwas davon beschreiben:
    Unsere Brüder wussten, dass sie mit dem Erben Älkalonds ihren Plan verwirklichen können; und damit auch die Interessensphären der Lehren unseres Gebieters. Sie schicken, im Namen Beliars, den Erben, also den Sohn Vogors, auf eine Prüfung, die er nicht bestehen kann."
    "Was soll das heißen?"
    "Die Prophezeiung ist in Wirklichkeit keine Prophezeiung. Die Scharen des Gottes der Zerstörung hatten es geschafft Innos zu Manipulieren, sodass Idlatus der Prophezeiung Innos' Glauben schenken musste. Die Geschichte sollte sich in Etappen vollziehen, und dies hat nun begonnen:
    Zuerst soll Rethus das Schwert bekommen und die Macht erlangen, die diese Waffe in sich birgt. Er weiß nur noch nicht, welche Macht das Schwert in Wirklichkeit in sich trägt. Schlussendlich wird dein Schwert ihm sein genetisches Erbe aktivieren. Als nächstes soll der Sohn Vogors den Orkfeldherren töten; aber nicht weil dieser Bestandteil der Prophezeiung ist, sondern damit sich das Erbe Älkalonds voll entfalten und erprobt werden kann. Und erst der dritte Schritt beinhaltet die Rettung, die aber schlussendlich zwar klappen wird, aber Vogor trotzdem sein Leben lassen muss."
    "Er wird sterben?"
    "Wenn Rethus diese Prophezeiung nicht mehr ernst nehmen würde: Dann nein. Aber unser Gebieter weiß, dass der Sohn Vogors die Prophezeiung ernst nehmen wird."
    "Aber dann wird diese Geschichte eine Tragödie."
    "Und wie sie das wird."
    "Aber was hat Beliar davon?"
    "Was seine Lehren dadurch bezwecken, ist das Ergebnis: Das, was aus Rethus wird."
    "Was wird denn aus ihm?"
    "Hm, hm ,hm...keiner wird davon erfahren. Rethus selbst wird der Erste sein, der dies erfährt." Der Dämon von Gotha richtete seine rechte Pranke auf Jhok. "Ich habe dir gerade einen Vergessenszauber verpasst, damit du bei Rethus nicht alles ausplauderst. Noch weißt du zwar alles, aber du wirst in der Höhle alles vergessen."
    "Aber wieso, mache ich dann dieses Gespräch mit dir?"
    "Auch der Sinn dieser Frage geht über das menschliche Denkvermögen hinaus. Deshalb werde ich dir davon nichts sagen. Ich sage nur soviel: Um dieser Geschichte ein sinnvolles Ende zu geben. Nun geh zu Rethus. Er und seine Gefährten werden innerhalb von drei Tagen wieder in unserer Welt erscheinen."
    Damit verschwand Jhok mit mehr offenen Fragen als nie zuvor.
    Geändert von Jhok (21.12.2008 um 14:19 Uhr)

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    Kashim ist offline
    Ein feiner Niesel viel vom Himmel und verschleierte nur am Rande wie Leben um Leben ausgelöscht wurde. Vermengte jedoch das Blut, das in Strömen in den Boden sickerte. Spülte es von Klinge Stein und Blatt. Ließ es in die Erde fließen und mit ihm das Leben des ehemaligen Wirtes. Unabdingbar behielten alle Seelen ihren Platz und gaben erst dann ihren Körper frei wenn er zur Unfähigkeit zerstört war. Zur Unbeweglichkeit zu Boden geschmettert oder mit einem Metallbespitzten Pfeil in den Boden genagelt....Ingrimmig stürmten Soldaten immer wieder vor und begannen mit der Blutigen Ernte. Oder wurden selber Teil dieser. Verbissen und angespannt wartete die Gruppe um Kashim auf den richtigen Augenblick. Der Schmied spannte seinen Bogen von Zeit zu Zeit und hatte angefangen in den Baum neben ihm Kerben für jeden Treffer zu machen. Ob diese tödlich waren wusste er nicht, aber bei der Menge an Gegnern auf den Mauern war es keine Kunst zu treffen.
    Grimmig zog er die Sehne bis zur Nasenspitze, verharrte, korrigierte Winkel und Ausrichtung, entließ den Pfeil, beobachte die zurück zuckende Gestalt mit Gefiedertem Schaft in der Brust. Dann wieder einen Pfeil auflegen, spannen Zielen, den Schaft loslassen, und beobachten wie er geschmeidig durch die Luft zischte und...sein Ziel verfehlte. Man konnte ja nicht immer treffen...immerhin hatten die Verteidiger angefangen sich nach ihren Schüssen zu ducken und entgingen so den meisten Geschossen. Jedoch barg es den Nachteil das die Schützen die auf die Mauern feuerten solange warteten bis sie ein Ziel sahen und so kaum jemand der sich zeigte überlebte. Alles in allem lief es gut. Solange kein Verteidiger sich zeigte und ihre Pfeile nicht ausgingen konnten sie daher das Tor attackieren und es würde nicht mehr lange dauern bis sie durchbrachen....

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    Ritter
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    Tavik ist offline
    Dem Novizen Innos raste das Herz, sein Blick ging unruhig und in manchen Momenten fast schon wahnsinnig vor Angst umher. Eine Schlacht, eine wahre Schlacht stand ihnen bevor. Kein Geplänkel, kein Säbelrasseln … Nein, nur das Fest auf dem der beliebteste Tanz jener des Todes war, dessen Preis das Blut der Krieger war.
    Und doch distanzierte sich etwas in Tavik von der ganzen Sache. Das trockene Magierdenken beherrschte ihn und er sah alles aus einer anderen Perspektive, die es ihm ermöglichte, Statistiken zu erdenken und Situationen im Kopf durchzuspielen.
    „Es ist eine Parallelwelt“, meinte er und fasste den Griff eines schlichten Schwertes, strich mit der freien Hand über die Lederrüstung, um zu verbergen, dass sie zitterte. „Eine zweite Welt, die jedoch ihren einzigen Weg in die unsere durch diese Kugel in Geldern hat. Es bestünde also keine Möglichkeit, dass uns jemand folgt. Zumindest theoretisch, sollten wir diesen Kampf hier bestehen. Warum also machst du dir Angst? Sieh es aus der Sicht eines Wesens, das beschwört wird, kämpft und dann wieder in seine Welt entflieht. Spar dir Skrupel, Angst und Mitgefühl.“
    Die Augen des Novizen schauten zu dem Waldstück, etwas entfernt von ihnen, hin. Dort befand sich eine Truppe der gegnerischen Soldaten. Er, Tavik, musste jedoch mit einer der hinteren, schwächeren Gruppen vorlieb nehmen. Nein, nicht weil man ihm die Erfahrung zusprach, sie anzuführen, sondern da man ihn am liebsten tot sehen wollte, ihn, den vermeintlichen Beliarsjünger. Seine Truppe war schlecht gerüstet, ungeordnet und im Prinzip einfach nur Kanonenfutter.
    „Ja, Tavik, spar dir alle Gefühle für diesen Kampf und diese … Menschen. Sie verurteilen dich, sie wünschen dir den Tod und schicken dich in die Hölle, in das Verderben. Warum? Weil sie dir kein Vertrauen entgegenbringen, weil sie in ihrer Angst voreilige Schlüsse ziehen. Wie viele vor mir mussten in dieser Welt schon ihr leben lassen, weil die Rebellen und Freiheitskämpfer zu schnell entschieden hatten. Tavik, spar dir jegliches Mitgefühl.“
    Ein geschrieener Befehl, das dutzendfache Zischen kalten Stahls aus ledernen Schwertscheiden, das permanente Geräusch des Regens und die Gegenbefehle vom Wald her. Sie liefen los, brüllend, schreiend und heulend jene, die von Pfeilen oder Spießen getroffen wurden.
    Jetzt, Tavik, kannst du dir in etwa die Schlacht um Vengard vorstellen

  12. #52
    Lasseko
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    Inmitten der Finsternis führten die beiden Seiten eine erbitterte Schlacht. Sie hatten Silden verlassen, wahrlich, die gesamte Stadt war mit Waffen ausgerüstet worden, selbst Frauen, die eigentlich keine Erfahrung mit dem Schwertkampf hatten; hauptsache sie konnten das Schwert gegen die Orks führen.
    Die Schlacht bot ein beeindruckendes Schauspiel. Viele Belagerungsgeräte, meist schwere und vernichtende Katapulte, welche die Mauern der Stadt nieder reißen sollten, waren nebeneinander aufgereiht. Es war dunkel, doch viele Facken erhellten den Ort. Viele befanden sich auf Seiten der Angreifer, auch an der Stadtmauer, lediglich auf dem Schlachtfeld, wo sich Gelderner und Sildener gegenüberstanden, war es etwas dunkler.
    Beängstigende Vorstellung, unter mehr als schlechten Lichtverhältnissen im Zweikampf mit einem Feind, der womöglich größer und stärker als man selbst war, um das eigene Leben kämpfen und die Welt um den eigenen Kampf, wo immer wieder Leben endeten, vergessen.
    Lasseko stand auf einem kleinen Hügel, einige Meter abseits der großen Schlacht. In seiner rechten Hand hielt er sein Schwert, zunächst verfolgte er lediglich die Kämpfe.
    Dort, schon wieder konnte er sehen, wie ein Mensch in die Knie ging und anschließend fiel dieser mit dem Oberkörper nach vorne in den Dreck, stand jedoch nie wieder auf. Erneut erlosch eine Flamme des Lebens und seine Seele ging in eine andere Welt, in das Reich der Toten, in Beliars Reich. Einerseits berührte ein jeder Tod die Gefühle des Novizen, doch irgendwie war es für ihn auch etwas vollkommen Normales. Der Tod gehörte zum Leben, er beendete es.
    Der Ausgang dieser Schlacht, die wahrscheinlich noch lange dauern würde, war zurzeit ungewiss. Es schien, als würden beide Seiten abwechselnd einen Vorteil erkämpfen und ihn dann wieder verlieren.
    Für ihre Rückkehr in ihre Welt war ein Sieg in dieser Schlacht allzu notwendig, Geldern musste erobert werden, ansonsten ständen sie wieder mit leeren Händen da, doch womöglich würden sie eine Niederlage hier gar nicht überlieben.
    An dieser Schlacht teilnehmen, sie überleben und die Heimat wiedersehen, das war ihr Grundsatz...

  13. Beiträge anzeigen #53
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Sturm hielt den ganzen Tag bis in die Nacht. Wie Kashim, der aus der Parallelwelt wohl gemerkt, gesagt hatte, waren fünfhundert Soldaten durch das Stadttor gebrochen und stürmten die Stadt; ohne Rücksicht auf Verluste. Die Rebellen wollten Rethus diese seltsame Kugel bringen, koste es was es wolle.
    Rethus war in den Schützengräben, die ungefähr hundert Meter vor den Stadtmauern gegraben waren, unterwegs. Er musste glücklicherweise nicht mitkämpfen. Kashim dagegen war als einer der vordersten Bogenschützen stationiert, auch wenn seine Kunst mit dem Bogen noch recht niedrig war. Hoffentlich starb er nicht. Er war schließlich einer aus ihrer Welt und noch dazu ein guter Freund des Glatzkopfes, auch wenn er manchmal schnell ausfallend werden konnte. Tavik blieb noch weiter hinten zurück als Rethus. Er kümmerte sich um die Verletzten, indem er diese durch psychologische Einredungen von einer herrlichen Welt, die ihnen erwarten sollte, von deren argen Verletzungen ablenkte. Lasseko war irgendwo unterwegs gewesen, abseits der Schlacht. Und Donnervogel hielt sich in der Nähe von Tavik auf.
    Rethus und Kashim waren die Einzigen von ihrer Gemeinschaft, die ganz vorne Unterstützungen leisten mussten. Der Glatzkopf war damit beauftragt die Toten und Schwerverletzten zu den hinteren Gräben zu transportieren.
    Wie lange musste dieser Wahnsinn denn noch dauern? Hoffentlich nicht mehr lange. Und was noch viel wichtiger war: Hoffentlich schafften die fünfhundert Soldaten es, die Kugel zu bergen.

  14. Beiträge anzeigen #54
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Prasselnd fiel der Regen nun in Strömen auf die Erde. In diesen Teilen Myrtanas war schlechtes Wetter fast an der Tages Ordnung und den Angreifern wurde immer unwohler in ihren Gräben. Allerdings verwandelte das Wasser die Wehrmauern in eine Rutschige Gegend und die Verteidiger schlitterten nach einem nicht tödlichen Treffer meist vom festen Stein unter ihren Füßen uns stürzten schwer. Kaum einer zeigte sich noch und Kashim überredete einen Hauptmann mit seiner Truppe und drei Leuten an einer Seite anzugreifen. Wie vermutet lagen hier nur Tote oder Verwundete. Sofort begann ein erbarmungsloser Kampf.
    Der Lärm der Kämpfe am Tor und inzwischen auch in der Innenstadt übertönten in Zusammenarbeit mit dem Regen alle Geräusche und keiner konnte weiter als bis zum viert nächsten in der Reihe schauen. So brach Kashims Gruppe aus dem Nichts heraus in eine Gruppe Orks. Unwillig hatten sie sich in den Schutz der Zinnen gesetzt und feuerten auf die Gegner am Boden. Kashim hatte den Schützen gesagt wo sie die Mauer betreten würden und so schossen diese, durch die nahezu unmöglichen Sichtverhältnisse, nicht mehr auf diesen Teil und feuerten auf die Türme. Fluchend entdeckte ein Ork die Gruppe Rebellen, doch es war zu spät.
    Was folgte war eher eine Exekution als ein Kampf. Kein Rebell wartete bis sein Gegner stand oder seine Waffe gezogen hatte.
    Sie warfen sich auf die Grünfelle und stachen und schlitzten sie nieder. Kashim warf sich auf den nächst besten und vergrub seine Axt tief in dessen Hals, kauerte sich hin auf Knie und Fuß und befreite unter schmatzendem Geräusch den Stahl wieder. Er blickte nur kurz in das sterbende Gesicht.
    "Vielleicht töte ich dich zwei mal..hier und in meiner Welt!" flüsterte er und sah die erschrockene Augen in dem Gesicht einer so stolzen Kreatur vor sich...doch keine Zeit! Sie drangen weiter und rasselten direkt in eine Wache hinein die wohl die verbliebenen Soldaten abklären sollte. Überrascht wurde der Kerl sich bewusst das er etwa 20 Gegner vor sich hatte...sein Schrei wurde von mehreren Wurfwaffen zugleich im Hals erstickt...Kashim zog seinen Dolch hervor und ließ den Regen das Blut abspülen. Noch waren sie unbemerkt, noch...und es wurde bereits wieder hell. Sie mussten sich beeilen!

    Die Lage konnte niemand überblicken, dafür waren zu schlechte Sichtverhältnisse. Aber die Angreifer hatten wohl mehrere teile der Feste in Beschlag genommen und hielten diese, Beziehungsweise bauten sie weiter aus. Nur die Türme waren noch den Verteidigern sicher. Vor ihren verschlossenen Türen kämpften die letzten Entschlossenen. Bei einer Gruppe fand sich der junge Schmied wieder. Mit der Axt in der Hand und gerade erst warm geworden konnte er es kaum erwarten in den Kampf zu stürzen.
    Energisch verfolgte er den Kampf des vorderen und bemerkte seine Schwäche...ein Schnitt am Knie und ein Taumeln...Sofort riss er den Kameraden zurück und hämmerte auf den Ork ein. Überrascht durch den schnellen Gegner Wechsel blockte dieser zunächst und Kashim bemerkte die Ermüdung in seinen Augen. Unzählige frische Wunden bedeckten dessen Körper und mindestens zwei Pfeile waren abgebrochen. Der Ork war am Ende und der Junge Krieger war voller Energie. Er steigerte sich hinein und verfiel zunehmendst in einen Rausch. Wild schlug er nach dem Ork und genoss es wie er trotz der Müdigkeit weiter versuchte zu Kämpfen, und versagte....ein unsauberer Block...eine abrutschende Axt...und der Dorn der Waffe grub sich tief in die Orkhaut. Heulend vor Schmerz presste der Ork die Hand auf die Wunde direkt über der Hüfte. Mit der anderen ließ er los und wollte Kashim damit niederschlagen, aber der Schmied war abgehärtet was Schläge betraf. Geistesgegenwärtig führte er die Axt Beidhändig Himmelwärts, direkt durch den Hals und das Kinn seines Gegners.
    Dort verkantete sich die Waffe und die Grünhaut schlug ungezielt im Sterben nach Kashim, verfehlte ihn, und der Schmied packte die Waffe und stemmte sie mit einem Fuß auf der Brust des Ork aus der Wunde. Viel Zeit blieb ihm nicht denn schon drang der nächste Ork heran. Es war bedrückend eng geworden, und Kashim hatte kaum platz um seine Axt zu führen. Unwillig steckte er sie weg und zog eines der Kurzschwerter. Auf dem engen Raum gegen die schweren und großen Orkwaffen absolut tödlich...

  15. #55
    Lasseko
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    Es war wirklich eine Schlacht unbeschreiblichen Ausmaßes, deren Ausgang diese Welt wohl für immer verändern und über die Helden man ewig reden würde. Inmitten von Leid und Freud, befanden sich die Fremdlinge, die eigentlich gar nicht aus dieser Welt stammten und hofften, dass dieser Konflikt den richtigen Ausgang nehmen würde. Wie dieser wiederum aussehen würde, das konnten sie noch nicht sagen, denn noch immer krachten die Gewalten gegeneinander. Die Streitkräfte beider Seiten waren riesig, scheinbar rückte für jeden gefallenen Soldaten ein Lebender nach, doch das konnte nicht ewig so laufen.
    Lasseko befand sich in diesem Augenblick bei den führenden Personen der Rebellen, darunter befanden sich auch sein Gegenstück aus der Parallelwelt und der hiesige Kashim. Noch sahen sie scheinbar nicht die notwendigkeit selbst das Schwert zu führen, vielmehr wollten sie ihre Soldaten lenken, was durchaus eine gute Entscheidung war. Wo seine Mitreisenden aus der anderen Welt waren wusste der Jäger nicht genau, doch irgendwie würden sie die Sache schon überleben.
    Kräftig schlugen die Regentropfen auf dem Haupt des Kriegers auf, an seinen Wangen flossen vereinzelt Tropfen wie Tränen hinab. Es waren eigentlich nur kleinste Wasserportionen, doch schien es, als würde der Himmel voller Trauer über dieses Schauspiel weinen.
    "Meine Krieger", erhob Kashim, Anführer der Angreifer und der Oberster der Rebellen in dieser Welt, seine Stimme.
    "Ich weiß nicht, wie diese Schlacht ausgehen wird, doch die Kugel muss in unseren Besitz übergehen."
    Er herrschte Schweigen, nur das Platschen des Regens in die großen Pfützen und die Klänge der Schlacht waren zu vernehmen.
    "Ihr werdet in Geldern diese Kugel suchen und holen.
    Sucht euch einen anderen Eingang, möglicherweise gibt es einen kleineren Nebeneingang, dessen Bewachung durch diese Schlacht vernachlässigt wird. In der Stadt wird ebenfalls nicht mehr viel los sein.
    Die Kugel ist bestimmt irgendwo im großen Tempel, beeilt euch, der Segen Innos begleitet euch, ebenso Adanos und, sofern es euch helfen sollte, möge euch auch Beliar beistehen."
    Der große Krieger klang verzweifelt, auch der letzte Zusatz in seinen Worten schien ein Ausdruck dessen zu sein, wenn er wirklich alle Götter um Hilfe bat.
    Angesprochen war eine kleine Gruppe, bestehend aus acht Männern. Darunter befanden sich Beide, die auf den Namen 'Lasseko' hörten. Ansonsten waren es Soldaten, sie vor Erfahrung und kriegerischer Fähigkeiten nur so strotzten, doch ihre Namen kannte der Novize nicht, doch an diesem Tag waren Namen egal. Drei von ihnen führten lange Bögen, zwei von ihnen sogar Zweihänder, ihre Ausrüstung war für diesen Wahnsinnsplan gut genug. Darüber durften sie jedoch gar nicht nachdenken, es war unwichtig, notfalls müsste es reichen.
    Die auserwählten Männer bildeten einen kleinen Kreis, sie blickten einander in die Augen. Sie kannten einander meist kaum, doch sie wussten, dass sie nun aufeinander vertrauen musste und jeder war bereit für den anderen zu kämpfen, im schlimmsten Fall auch zu sterben, selbst der ehemalige Assassine."Los gehts", flüsterte dieser dann plötzlich in einem ruhigen Ton.

    Die kleine Gruppe wandte sich nun zunächst ab von der großen Schlacht und ging einige Meter zurück in Richtung Silden, bis sie sich wieder mehr im Wald aufhielten. Nun schritten sie einen kleinen Fluss entlang, während sie Geldern nicht aus den Augen verloren, jedoch mussten sie auch stets aufpassen, dass sie keinen wilden Tieren begegneten, solch ein Treffen könnte ihnen nur unnötigen Schaden zufügen."Wenn wir diesem Weg folgen, kommen wir an ein kleines Stadttor, das ist unsere Möglichkeit.", sprach einer von Kashims Kriegern. Keiner legte Widerworte gegenüber diesem Vorschlag ein, keiner wusste eine andere Chance.
    Also folgten sie diesem Weg, welcher einigermaßen leer war, was sie als ein gutes Zeichen werteten, so konnten sie sich mehr auf ihr Ziel konzentrieren.
    Das Ziel vor Augen, Geldern war in Sichtweite.
    Langsam erhob sich die große Stadt am Ende des Weges vor ihnen, etwas weiter links konnten sie die Schlacht sehen und hören. Am Ende des Waldes angekommen, blieben sie kurz stehen.
    "Nun folgt noch etwas normale Wiese, bevor wir das Stadttor passieren. Wir sollten schnell sein, möglichst auch an dieser Felswand entlang wandern, so besteht die Chance, dass wir lange unentdeckt bleiben.
    Ich erkenne dort nur eine Person, doch scheint sie mehr als Späher zu dienen und soll wahrscheinlich im Falle eines Angriffes die Krieger rufen."
    "Warum wird die Schlacht eigentlich nicht auch auf dieses Feld erweitert?", fragte einer aus der Gruppe.
    "Weiß ich nicht genau", antwortete der Selbe, der eben gesprochen hatte."Ich denke, dass es hier für uns schwieriger wäre, vielleicht hängst auch mit dem kleineren Tor zusammen, dass wir hier schwieriger eindringen können, doch letztlich ist es die Entscheidung von Kashim, die wir zu akzeptieren und nicht zu hinterfragen haben." Der Ton seiner Worte war ernst, so todernst, wie die Situation.
    Langsam, aber so schnell, wie vernünftig und möglich, liefen sie in einem großen Bogen auf das Tor zu.
    Schließlich drückten sie ihre Körper an den nassen und kalten Stein der Mauer, Lasseko atmete schwer, sein Körper verfluchte diese Situation.
    "Diese Schlacht werde ich nie vergessen", dachte er sich und schaute voraus. Einer der Bogenschützen spannte seine Waffe.
    "Jeder Tod ist einer zuviel, doch es muss sein, möge er in einer anderen Welt seinen Frieden finden", murmelte er sehr leise, als ob ihm seine bevorstehende Tat schon jetzt Leid tat.
    Mit einem schnellen Schritt trat er aus seiner Deckung hervor und stand dem einsamen Späher entgegen. Sogleich ließ er den Pfeil los und dieser traf sein Ziel, wie es erwünscht war; der Mann war tot.
    Die Gruppe schwieg, sie wollten so wenig Morde begehen wie nötig, doch manchmal erreichten sie Stelle, wo sie mit dem Gebrauch der Sprache keine Ergebnisse erreichten, dann mussten sie die Sprache der Waffen sprachen.
    Vorsichtig machten sie einige Schritte in die Stadt, betrachteten jede Straße. Tatsächlich war nicht viel los. Unter einem kleinen Vordach saßen einige ausgehungerte Sklaven, welche sie nur kurz anschauten, doch wollten sie die Eindringlinge nicht angreifen, nachvollziehbar. Sie mussten unter den Orks Qualen leiden, da waren die Feinde ihrer Besitzer doch eigentlich Freunde, zumindest keine Feinde.
    Lasseko und sein Ebenbild aus dieser Welt rannten auf die kleine Gruppe zu."Wir sind Rebellen, rennt aus diesem Tor und folgt dem Weg bis an einen kleinen Fluss, wartet dort auf uns, wenn ihr wollt.", sprach der eine.
    "Wo ist der Tempel?", fragte der andere Lasseko.
    Einer der Sklaven zeigte mit einer Hand auf ein großes Gebäude.
    Gemeinsam rannten sie zurück zum kleinen Tor, wo die anderen Krieger warteten. Hier trennten sich ihre Wege zunächst, die Sklaven flohen vor der Gefahr, die Krieger suchten sie.
    Schnell bewegten sie sich vor das große Gebäude, ließen nochmals ihren Blick durch die Straßen schweifen, als sie den Tempel betreten wollten. Vom Tempelvorplatz konnten sie das große Haupttor sehen, wo sich viele Krieger zuwandten, doch glücklicherweise konzentrierte sich die Masse auf das Geschehen außerhalb der Stadtmauer.
    Sie waren alle keine geübten Diebe, dennoch versuchten sie möglichst lautlos zu schleichen, doch einige kleine Geräusche machten sie immer mal wieder. Stets schauten sie in alle Räume, selbst die Schamenen, sofern hier welche wohnten, schienen an der Schlacht beteiligt gewesen zu sein.
    Im großen Hauptsaal des fanden sie einen einzelnen Schamanen, doch dieser hatte ihnen den Rücken zugewandt. Er beugte sich über etwas, sprach dabei einige Worte in orkischer Sprache. Zunächst klangen seine Laute weinerlich und voller Trauer, anschließend wieder kraftvoll und siegessicher.
    Die Bogenschützen spannten ihre Waffen und nickten einander zu. Lasseko schloss derweil die Augen und wandte seinen Kopf voller Scham ab. Die Bruchteile von Sekunden schienen nicht vergehen zu wollen, bis er hörte, wie die Pfeile losflogen, gefolgt von einem Aufschrei des Orks. Sofort öffnete er die Augen und rannte, wie die anderen Nahkämpfer los um dem Getroffenen den Todesstoß zu geben. Die beiden Zweihandkämpfer sicherten hierbei den Eingang, hoffentlich hatte niemand den Schrei gehört.
    Auch an seinem Drachentöter klebte Blut des Toten.
    Anschließend kniete er sich vor dem Schamanen nieder und fuhr ihm mit der Hand über dessen Gesicht. Er schloss ihm die Augen.
    "Möge Beliar dir gnädig sein", sagte er so leise, dass es keiner der anwesenden Menschen wirklich hören konnte. Dabei fiel ihm ein Amulett auf, welches der Schamane um den Hals trug. Ohne zu wissen, wofür es stand und wofür es genutzt wurde, nahm er es an sich und hing es sich um den Hals.
    Sogleich spürte er eine seltsame Kälte, fast beängstigend, als ob eine Macht von ihm Besitz ergreifen würde, doch er wollte das Artefakt nicht abnehmen.
    "Habt ihr die Kugel?", fragte er, als er sich wieder erhob.
    "Ja, raus hier", antworteten Zwei.
    So sollte es sein, sie gingen sogleich wieder den gleichen Weg aus dem Tempel hinaus und rannten wieder zum kleinen Tor. Bevor sie die Stadt verließen, schauten sie nochmals, ob sie verfolgt wurden. Aus einer Ecke rannten einige Orksöldner, zahlenmäßig etwa gleich, auf sie zu.
    "Wir haben, was wir wollten", schrie einer aus der Rebellengruppe und diese stimme schnell zu, ebenso verschwanden sie aus dem Tor und rannten auf den Wald zu.
    Auf dem völlig durchnässten Wiesenboden fiel jeder Schritt schwerer, doch die Aussicht auf einen Kampf mit den Söldnern und der Wille diese Mission zu erfüllen, ließ jeden der Männer seine Erschöpfung vergessen. Schließlich waren sie wieder im Wald.
    "Sie verfolgen uns nicht mehr", stellte jemand fest und die Erleichterung war Jedem anzusehen.
    "Nun, scheinbar haben wir es geschafft, doch nun dürfen wir umso weniger versagen, nun sind wir kurz davor es zu schaffen.
    Dort, die Sklaven aus Geldern!"
    Diese standen am vereinbarten Punkt, die Rebellengruppe rannte auf diese zu und rannte sogleich weiter. Ihr Gruppenzuwachs folgte ihnen.
    Sie rannten, sie rannten, sie rannten und spürten den Regen, jeden Tropfen, jeder Tropfen schlug mit einer scheinbaren Wucht auf sie ein.
    Der Wald wurde zunehmend lichter, sie näherten sich dem kleinen Lager von Kashim und so, wie sich ihre Mission dem Ende zuzuneigen schien, so schwanden nun auch merklich ihre Kräfte. Ihre Schritte wurden nun merklich langsamer...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Fröhlich pfeifend torkelte einer der Söldner über die Straße. Ob es ein Köder war? Wer würde freiwillig sein Leben opfern um den anderen den ungefähren Standpunkt ihrer Gegner zu zeigen?
    Niemand! Aber der Kerl hatte mehr Alkohol im Blut als Grog im Wasser....doch trotzdem sehr raffiniert....jeder der Soldaten war aufs Äußerste gespannt und wollte direkt loslegen, doch noch hielt ihre Vernunft sie zurück. Noch hielt sie die Finger ruhig die nichts lieber hätten als ihre Metall bespitzten Feder Schäfte von der Sehne rasen zu lassen. Doch dann wüssten die Orks direkt wo sie waren und sie würden sie niedermachen. Daher blieben sie versteckt, von Haus zu Haus, Deckung zu Deckung verteilten sie sich....sie würden die Orks gehörig überraschen....Doch vorher brach brüllend ein Krieger aus einem Haus hervor. Ein Söldner. Donnernd folgten ihm vereinzelte, wild bemalte Orks. Alle samt brachen sie einer nach dem anderen los. Nur wohin? Nach 30 Schritt blieben sie stehen. Wohin sollten sie sonst? Doch während dessen begannen die Rebellen wie wild innerlich zu jubeln. Würden die Grünhäute jetzt zurück gehen, wären sie zur Hälfte tot bevor sie sich umgedreht hätten. Doch solange schnupperten die Besatzer und wollten dringend ihre Beute fassen. Und nach und nach bröckelte die stumme Erheiterung der Menschen. Die Orks witterten sie und begannen bei dem Etter und Wind einen klaren Duft wahr zu nehmen...doch so weit kam es nicht. Unter lautem Heulen brachen eine ganze Hand voll Ork ein. Pfeile und Speere ragten wie bei Igeln aus ihrem Rücken. Sofort stürzte sich die Horde in die Richtung der Schützen, doch dann feuerte die andere Seite und die weiter stürmenden bemerkten zu spät die sich krümmenden Verletzten. Doch sie hätten auch keine Zeit gehabt, denn schon brachen überall die Rebellen hervor und schleuderten alles was sie aus ihren Verstecken mitbringen konnten auf ihr Gegner, unter anderem Stühle und Türen. Die anderen feurten ihren letzten Pfeil ab und dann begann das Gemetzel. Kahsim hielt sich dicht neben einem unglaublich schnellen Schwertkämpfer und hielt ihm die Gegner von der Rechten fern damit er ordntlich ausholen konnte. So konnte der Schmied weitere Lebens bedrohliche Situationen vermeiden und verfolgte seine Axt wie sie einem Söldner das Becken zertrümmerte, eine Waffe der Zerstörung. Nicht fein und präzise, sondern stark und hart. Dafür da um so viel Schaden wie möglich an zu richten...und schwarzer Stahl verfärbte sich rot...

  17. Beiträge anzeigen #57
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    „Rethus!“ brüllte jemand. „Für dich und deine Leute wurde der Rückzug angeordnet!“
    Der Glatzkopf rannte durch die Schützengräben, die ungefähr einen Kopf tiefer waren, als Rethus groß war.
    „Wo bist du?!“ rief er zurück.
    „Ich befinde mich am Kommandoposten Nummer vier; also ganz hinten!“
    So schnell der Dieb konnte, eilte er durch die Gräben. Überall lagen Tote, die er hätte aufsammeln müssen, wenn er nicht zurückbeordert worden wäre.
    Die noch Lebenden feuerten mit allen verbliebenen Pfeilen, die sie noch besaßen.
    „Kashim, wo bist du?!“
    „Hier!“ nahte eine Stimme, und der Schmied erschien dem Waffenknecht fünf Meter vor voraus.
    „Wir müssen zurück zum Kommandoposten Nummer vier; dort wo Tavik und Donnervogel sind!“
    „In Ordnung!“
    Die Beiden rasten durch die Gänge. Je weiter sie sich vom Mittelpunkt der Schlacht entfernten, desto leichter war ihr Weg durch die Schützengräben. Der Regen fiel unaufhörlich, wodurch sich auch die Gräben mit Wasser füllten und dadurch verschlammten. Einmal rutschten die Beiden auch an einer schrägen Stelle ab.
    Nach einer Weile folgten sie nur noch einem einzigen Gang, der als Verbindung vom Kommandoposten zu den Schützengräben diente. Dieser war besonders breit, damit viele Soldaten auf einmal durch diesen hindurch laufen konnten. Am Ende dieses Ganges erreichten sie ein Feldlager. Überall lagen Tote und Verwundete. Ein Magier segnete die Gefallenen und die Ärzte und anderen Magier kümmerten sich um die Verletzten, auch Tavik, der noch immer einem Verletzten Trost spendete.
    „Ah, da seid ihr ja. Ihr müsst zu Meister Kashim. Er befindet sich unten am Fluss, der Stadt Silden nicht besonders weit entfernt.“
    „Tavik! Donnervogel! Wir gehen!“
    Donnervogel kam als Erster auf die beiden Warteten zu geeilt. Tavik dagegen schloss einem Verletzten die Augen, den er eben noch psychologische Reden gehalten hatte. Scheinbar war er entschlafen.
    Als auch Tavik bei ihnen war, setzte der Rebell fort: „Außerdem ist es wichtig, unseren Kashim von der Situation hier an der Front zu unterrichten. Wir haben einen Verlust nach dem anderen. Sagt ihm auch…“
    Blut spritzte plötzlich auf Rethus Umhang. Der Rebell direkt vor ihm hatte einen Bolzen abbekommen, der von einem Ork zwanzig Meter vor ihnen abgeschossen wurde.
    „LOS JETZT!“ brüllte der Glatzkopf.
    So schnell sie konnten, eilten sie zum Fluss hinunter.
    „Verdammter Mist!“ rief Kashim. „Sie verfolgen uns. Erinnerst du dich noch an Trelis, Rethus? Als wir da verfolgt wurden?“
    „Keine Zeit für Scherze, Kashim!“
    Der Dieb drehte sich beim Rennen um und erspähte rund dreißig Orks und Söldner, die ihnen auf den Fersen waren.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Innerlich kochend hetzte Kashim hinter Rethus her. Er wusste den Namen des Rebellen der vorhin von der verdammten Schweine Fratze getötet worden war. Flüchtig, aber wie es der Zufall so wollte hatten sie in dieser wie in seiner Welt zusammen gekämpft. In seiner Welt war er gefallen, in dieser nun auch....fluchend ballte er die Faust zusammen bis die Knöchel krachten und folgte Rethus weiter. Wohin wusste er nicht. Er wollte nur die Ork Grimasse in Schmerzen vergehen sehen. Wollte das die Grundfesten des Verstands nachgaben und nur noch einen brodelnden Schädel wie eine Baby große Gefängniszelle übrig ließen....sollte Beliar diesen Hund ewig in zwischen den Welten wandern lasen, oder als Geist ohne Körper die Vorzüge dieser Welt sehen, aber auf ewig leben zu müssen. JAA!! Das war schlimmer als der Tot. Auf ewig gefangen und unfähig das was man sieht auch zu kosten oder zu berühren. Was für eine Diabolische Strafe....Fluchend schüttelte er sich, aber der Hass ging davon nicht weg. Er hatte sich fest gefressen über die Jahre und nährte sich nun an seinem Zorn.
    Vermengte ihn mit Eigensucht und Egoismus ohne das der Schmied es merkte. Aber selbst wenn, es war ihm gleichgültig. Er hoffte nur das er bevor sie die Welt verließen seine Rache bekäme...

  19. Beiträge anzeigen #59
    Ritter
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    Tavik ist offline
    Trügerische Stille lag über Silden ausgebreitet wie ein Leinentuch. Die Männer und Frauen, jene die noch ein Schwert oder eine Axt in Händen zu halten vermochten, hatten sich beim Südeingang des Dorfes zusammen gefunden und eine behelfsmäßige Palisade hochgezogen. Hier und da huschte noch jemand durch die Straße, von einer Stellung zur nächsten.
    „Mir gefällt das gar nicht“, murmelte der Diener Innos’ und packte den Lederumwundenen Griff seiner Klinge so kräftig, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Das alles gefällt mir einfach nicht.“
    „Warum?“, murmelte ein Rebell neben ihm.
    „Es ist zu still. Eine trügerische Stille. Was hält die Orks davon ab, das Dorf mit Katapulten und Mangen zu beschießen? Jeden Moment kann die Horde von dort vorne kommen, oder sie haben das Dorf umrundet und fallen uns in den Rücken.“
    „Aber Kashim und seine Waldläufer …“
    Ich pfeife auf Kashim und seine Waldläufer. Ich kenne nur den Kashim aus meiner Welt, und der ist ein Selbstüberschätzender Grünling der sein Ego mit Glückstreffern aufbaut. Er sollte vorsichtiger werden, sonst steckt ihm bald eine Orkaxt im Brustkorb. Oder mein Schwert im Rücken.“, fügte Tavik leise murmelnd hinzu.
    „Vielleicht hast du Recht. Aber weißt du, seltsamer Fremder, was ich gehört habe? Du … nein, ‚unser’ Tavik soll auf dem Weg hierher sein. Sei vorsichtig.“
    „Danke. Soll er nur kommen, dann zeige ich ihm das das Licht Innos’ schlussendlich doch über Beliars Dunkelheit siegt.“
    „Dein Wort in Innos’ Ohren, Bruder, hoffen wir’s“
    Dann brach unerwartet und plötzlich die Dunkelheit vor ihnen auf, spuckte die Verfolger mit Schreien, Brüllen und Johlen aus. Der Todestanz hatte begonnen.

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    Ritter Avatar von Kashim
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    Kashim ist offline
    Innerlich kochend hetzte Kashim weiter. Rethus hatte recht. Sie mussten weg. Aber der verdammte Schütze....er wollte ihm am liebsten den Hals umdrehen!
    " Die folgen uns! Und...NEIN sie wollen uns den Weg abschneiden!" keuchte ein Rebell und Kashim grinste."Besser als was anderes abschneiden..." Rethus warf ihm einen tadelnden Blick zu, aber Kashim genoss den kurzen Augenblick guter Laune über den Dreckugen Witz und da kam ihm eine Idee.
    "Hey du Erbsenhirn!! Deine Schwester hat letzte Nacht aber ordentlich gestöhnt...hättest wohl besser deine Hand nehmen sollen!!" brüllte er zu dem Ork Schützen herüber. Die Umstehenden blickten kashim fassungslos an, doch der Ork, wurde weiß im Gesicht. Doch dabei blieb es nicht, Augenblicklich erstrahlte sein Gesicht in Zornigem Tomaten Rot. An sich eine Schöne Farbe, aber nicht für ein Grünfell...Doch Rethus zerrte Kashim weiter und herrschte ihn an sie müssten weiter...doch der Provozierte Ork raste tumb auf sie zu. Kashim packte einen jungen Kerl an der Schulter und erklärte ihm was er machen sollte. Der Schmied war vielleicht zwei Jahre Älter, Körperlich, aber trotzdem war es leicht den Stolz des Jungen zu wecken und so verharrte er ungesehen hinter Kashims Rücken während Rethus sie fassungslos ansah...zu sah wie der Ork mir erhobener Waffe immer näher kam und kurz vorher Kashim zur Seite hetzte...den Blick auf den Jungen frei gab, der seinen Speer gegen den Boden gestemmt hatte. Röchelnd durchlöcherte er den Ork und dieser blieb gurgelnd hängen. Nur ein Knacken bezeigte das der Speer unbrauchbar war und Kashim packte den Ork an den Haaren. Zog sein sterbendes Gesicht zu sich hin "Auch Mnnschen können hinterhältig sein. Stirb hässlich du Made, dein Vater war ein Morra wusstest du das?" Entsetzt starrte der Röchelnde Ork Kashim an und verlor seinen Geist kurz darauf, ging auf die dunklen Pfade jenseits dieser Welt.
    "Im sterben glauben sie alles..." meinte er nüchtern. Das war die Rache für Istor, der Rebell hatte nur flüchtig in seinem Blickfeld gekämpft, aber ihm mehrmals das Leben gerettet. Ein guter Mann! Er fluchte und spurte weiter...

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