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  1. Beiträge anzeigen #221
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Den hell erleuchteten Himmel und den riesigen, glühenden Feuerball hatte sie erfolgreich ignorieren können, Blicke zum Himmel waren selten, wenn man den Himmel nicht sehen konnte, wenn Decken über dem Haupt und Schleier vor den Augen lagen, doch die Auswirkungen des Phänomens, das die Orks und Morras zum Teil stark beeinflusste, konnte auch die geistesabwesende Schamanin nicht völlig ignorieren. Aus ihrer Höhle kommend, sah sie, wie sich die Reste des Phänomens am Himmel sammelten und schließlich verschwanden, sah, wie das Phänomen selbst ein gänzlich anderes einleitete. Viele Orks und Morras sahen nur gespannt wie Salzsäulen gen Himmel, doch kurz danach erhallten kriegerische Rufe und in all den Fetzen, die sie aufschnappen konnte, sprachen ihre Brüder von Macht, Kampf, Blut, Endsieg und all dergleichen.
    »Ging heute die Welt unter?«, fragte sich die Schamanin, nur um mit einem Achselzucken die Antwort unwichtig werden zu lassen. Was war schon ein Weltuntergang? Vielen Morras um sie herum ging es scheinbar ähnlich. Sie genossen die kurze Zeit, in denen ihre "Herren", die Orks, zu sehr abgelenkt waren, um ihnen Befehle zu geben oder sie anzutreiben. Im Grunde war es ihnen doch vollkommen gleich.
    Mit einer Präzision, wie es nur einer Magiedurchzogenen möglich war, erspürte sie ihr Umfeld nach Veränderungen und fing so beinahe hellsehend einen der fallenden Brocken mit ihrer Hand auf. Es war warm und erkaltete doch rasch. Ein seltsames Stück Stein war das. Und doch ließ Tuk-Tuk es abschätzig weiter gen Boden fallen. Hellsehend. Pah! Sie konnte das Stück erspüren, ja, sie hatte die Vibrationen gespürt, noch ehe sie wirklich messbar waren. Doch dies alles hatte nichts, überhaupt nichts mit Macht zu tun! Jeder Schamane besaß diese Macht. Wirkliche Macht wäre es gewesen, dieses Himmelsphänomen Tage vorher spüren zu können. Welch schreckliche Auswirkungen hätte ein solches Wissen mit sich gebracht? Wenn sie es nur gewollt hätte. Angst und Panik waren noch die harmlosesten Ausläufer mithilfe solchen Wissens. Doch ging es der Orkin nicht um Himmelsphänomene, sondern um ganz andere Bilder die sie brauchte.
    Ob wohl Zul'Okon den Feuerball vorausgesehen hatte? Bestimmt hatte er. Der Blinde brauchte nicht zu sehen, um zu sehen. Die Macht – war sie durch seine Verrücktheit noch so geschickt kaschiert – drang aus jeder seiner Poren und mutete beinahe arrogant an. Der Ork mochte ein echter Bastard sein, doch dies hielt die Schamanin nicht mehr länger davon ab, sich auf seine Lehren einzulassen. Der Macht wegen war sie bereit, sich alles und jedem voll und ganz zu ergeben. Orks, Morras, ja, selbst Bastarden wie Zul'Okon. Ihre Macht war der Schlüssel, die Schamanin spürte, wie sich das schwarze Loch in ihrem Gedächtnis zu schließen begann. Ja, sie spürte, wie die Macht eine Schuld an ihrer Flucht vor den drei Orkspähern trug. Ihre Macht war ihr auf irgendeine Weise zum Verhängnis gewesen. Und sie spürte noch mehr. War es weniger die Macht, die keineswegs sonderlich groß war, es war vielmehr ihr Streben nach immer mehr, es war ihr bloßes Potential.
    Vorbei an der Masse der Idioten, marschierte sie in kürzester Zeit in die Innere Burg. Es war wieder mal an der Zeit etwas zu tun. Sollten ihre Brüder ruhig einem Himmelsphänomen hinterher jagen. Währenddessen wollte sie den Verrat an ihnen weiter nähren. Macht an sich reißen. Stärker werden. Die Ablenkung kam ihr so gesehen gerade recht. Der Abgelenkte vergaß, neben und hinter sich zu blicken. Es sollte noch viel zu viel Schwäche auf sie warten…

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #222
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Die letzten Tage hatten es wirklich in sich gehabt, erst hatte ihn Snak dazu gezwungen einen Gobbobürger mit Kät schup zu essen, was so ziemlich das widerlichste gewesen war das der Hüne je gegessen hatte. Und dann tauchte auch noch dieser Feuerball am Nachthimmel auf, und wurde mit jeder Stunde größer und größer bis er wie eine zweite Sonne am Himmel hing.
    Eine Sonne, welche selbst in der Nacht die Welt in ihrem Licht erstrahlen ließ. Nur das jenes Licht welches von dem Feuerball ausging von einem unheiligen rötlichen Schein war, und Furcht in den Herzen der Menschen und auch einiger Orks säte.

    »Gorin, sind die Männer Abmarsch bereit?«
    »Ja, Boss. Ich hab nur unsere besten Kämpfer ausgesucht, und gleich noch ein paar weitere angeworben die ihr Können in der Arena unter Beweis gestellt haben.«
    »Gut, dann kann es ja los gehen. Wenn meine Informanten richtig liegen, dann ist Brosh dar Urkma mit seinem Clan vor kurzem losgezogen. Also werden wir ihnen folgen, schließlich können wir den Orks nicht den ganzen Spaß überlassen.«
    »Und was ist mit Snak gra-Bura? Ich bezweifle das sie sonderlich begeistert sein wird, wenn du einfach losziehst Boss.«
    »Gorin, du musst noch einiges über die Orks lernen. Jeder weiß das Urkmas und Shaks sich hassen, das heisst wenn Brosh dar Urkma seinen Clan in den Kampf führt dann werden die Shaks nicht untätig zusehen, sondern versuchen ihm seinen Ruhm streitig zu machen. Snak wird also ebenfalls bald aufbrechen, allerdings denke ich nicht daran ihr meine Beute abzutreten. Wer zu erst kommt, mahlt zu erst. Hast du schon den Boten mit der Antwort auf Griffins Brief losgeschickt?«
    »Ja, er ist gestern aufgebrochen.«
    »Gut, wo steckt Loz?«
    »Hier bin ich, Boss.«
    »Also gut, solange Gorin und ich weg sind hast du hier das Kommando. Sorg dafür das sich die Händler ruhig verhalten, und ihre Schutzgelder zahlen.«
    »Alles klar, Boss.«

    In diesem Moment ging die Tür auf, und Rok Shar betrat den Raum. Gefolgt von einem schwarzhäutigen Menschen, der dem Hünen seltsam bekannt vor kam.

    »Ahh, Rok du kommst genau zum rechten Zeitpunkt. Ich hätte mal wieder etwas für dich zu tun.«

  3. Beiträge anzeigen #223
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Es hatte geknallt und gebebt. Laut wie es Tat'ank'Ka noch nicht gehört hatte. Doch da war er nicht alleine. Genauso nicht alleine war er auch, nun unter seinen Clansbrüdern. Ihr Kriegsherr rief dazu auf sich bereit zu machen und Tat folgte Brosh' Aufruf. Alles kam mit.
    In die wilde Mähne wurden Kriegszöpfe geflochten. Orkische Kriegsbemalung im Gesicht angelegt. Die Kriegerrüstung angelegt und der Hörnerhelm aufs Haupt gesetzt. An Waffen war der Waffenschmied nicht zimperlich gewesen. Als wohl einziger Ork im gesamten Imperium trug er eine Krush Brok Tat mit sich. Seine Eigenkreation einer weitaus brutaleren und effektiveren Tarach. Dazu seine Krush Pach als sekundäre Waffe am Rücken und ein Bündel aus seinem Speerköcher samt Wurfspeeren und seinem orkischen Kampfspeer geschultert. Beeindruckend wirkte der Waffenschmied, doch das tat jeder Urkma der durch Faring hoch hinauf gen Turm Schritt. Man mochte meinen sie würden losziehen um Nordmar zu erobern, ehe sie ganz alleine den Rest der Welt erobern würden.
    Mit dem orkischen Kriegergruß begrüßte er seine Clansbrüder und stellte sich zu den ganzen schwer gerüsteten, lebenden Kriegsmaschinen. Er war selbst eine
    Geändert von Tat'ank'Ka (19.12.2008 um 17:19 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #224
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Große Ereignisse bahnten sich an. Und Uglúk war ihnen nicht fern. Hatte das Schicksal ihn zur richtigen Zeit nach Faring zurückgetrieben, als kurze Zeit später dieses Inferno über die Stadt jagte und irgendwo mit lautem Donner einschlug. Es stand völlig außer Frage, dass der Kriegsherr wissen wollte, was dort los war. Und da schien er nicht der einzige zu sein. In der Unruhe, die der fliegende Feuerball in Faring verursachte, konnte das geübte Auge genau erkennen, dass sich einige bereit machten der Sache auf den Grund zu gehen.
    Und Uglúk hätte es auch sofort getan, wäre nicht zum Ungünstigsten aller Zeitpunkte ein Bote bei ihm vorstellig geworden. Dazu noch einer, den er nicht einfach zur Hölle jagen konnte, denn er hatte seine Befehle direkt von Kan persönlich erhalten. Zornig darüber, dass der Orkherrscher ausgerechnet jetzt nach ihm verlangte, ließ der Kriegsherr den Boten wieder abzischen. Dabei war es ihm auch völlig egal, dass Kan gar nicht diesen besonderen Zeitpunkt gewählt hatte, wo ihnen der Himmel über dem Kopf zusammenstürzte. Nein, offenbar hatte der Oberbefehlshaber schon vor geraumer Zeit nach Uglúk verlangt. Völlig vergeblich, schließlich war der Oberst nicht einmal in der Nähe von Faring gewesen.
    Da jetzt der Bote aber den Kriegsherrn schon gesehen hatte, blieb Uglúk keine andere Wahl, als sich zu Kan zu begeben. Was der von ihm wollte, war ihm aber schleierhaft. Begleitet von zwei veqlargh marschierte der Orkhüne zur Burg hinauf, überquerte den großen Hof und erreichte bald die Residenz des obersten Kriegsherrn. Seinen beiden Begleitern befahl Uglúk draußen zu warten. Er selbst nahm kurz von den Elitekriegern an der Tür Notiz und trat dann ein. Auch diesmal sah die Rüstung des Kriegsherrn einigermaßen ramponiert aus. Ganz offensichtlich war Uglúk einer der wenigen, die ständig in irgendwelche Kämpfe verwickelt waren. Die drei tiefen Furchen, die die Klauen des Dämons quer über den Brustharnisch geschlagen hatten, zeugten unmissverständlich davon.

    »Rok'Tar, oberster Kriegsherr.«, begrüßte Uglúk Kan, »Ein Bote kam gerade zu mir und sagte, dass ich herkommen soll. Und da bin ich.«

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    Abenteurer Avatar von Kriegsherr Kan
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    Kriegsherr Kan ist offline
    "Rok'tar Uglùk, Kriegsherr und Anführer der gefürchteten Veqlargh! Ihr habt lange auf euch warten lassen. Ich bin es nicht gewohnt im Ungewissen über meine Offiziere gelassen zu werden." begrüsste der Oberbefehlshaber den eingetreten Kriegsherrn.

    Ja er hatte so seine Zweifel bekommen, ob die Einladung wegen der er Uglùk eigentlich hierher bestellt hatte, noch Geltung hatte. Er war ohne Zweifel eine der besten Orks die Kan im Moment unter seinem Kommando hatte, aber es gehörte sich nicht den Oberbefehlshaber warten zu lassen. Ja um ehrlich zu sein, Kan hasste es warten zu müssen. Und vorallem hasste er es im Ungewissen gelassen zu werden, wenn ihm die Kontrolle entglitt und er nicht mehr über alles Bestimmen konnte, dann war es nicht wirklich angenehm neben dem Oberbefehlshaber der myrtanischen Armee.

    So war sein Ton seiner Stimmung gleich und abgesehen von seinem Zorn über Uglùks unangemeldeter langen Abwesenheit war diese Woche eine weitere Quelle für Kans Zorn entsprungen. Dieser, dieser verfluchte... Kan fiel kein passendes Fluchwort für dieses eigenmächtige Arschloch ein, der gerade der Anbruch einer neuen Zeit predigte und ungeachtet der Befehle Kans seinen Clan zum Aufbruch mobilisierte.
    "Also, rechtfertigt euch!" befahl er ungeduldig. Inzwischen hatte er jegliche Lobreden beerdigt die er sich für den anwesenden Kriegsherrn ausgedacht hatte, ja er war nicht in der richtigen Stimmung für dieses Gespräch und selbst wenn seine Rechtfertigung akzeptabel war, musste er sich erst nocheinmal für würdig erweisen, bevor Kan sein ursprüngliches Vorhaben ausführen konnte.
    Ungeduldig tippte der Oberbefehlshaber der myrtanischen Orks mit seinen Fingern auf der Lehne seines Throns herum.
    by Brosh

  6. Beiträge anzeigen #226
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    »Jagd.«, antwortete der Kriegsherr gerade heraus. Es war kurz und prägnant, traf es allerdings auf den Punkt. Für Kan war die Erklärung aber offensichtlich nicht ausreichend. Hätte sich Uglúk in seine Lage versetzt, was er überhaupt nicht tat oder tun wollte, hätte er das vielleicht vorher gewusst. Man sah es dem Gesicht des obersten Kriegsherrn aber auch so an, dass er nicht zufrieden war. Ob nun der Antwort des Oberst wegen oder weil er grundsätzlich schlecht gelaunt war. Ohne großartig Lust darauf zu haben, jetzt auch noch lange Gespräche zu führen, dass man sich doch gefälligst richtig und verständlich ausdrücken sollte, machte es Uglúk von ganz allein. Das ersparte ihm eine Menge Zeit und Nerven.
    »Ich zog mit meinen Elitekriegern durch Myrtana. Immerzu der Schnauze nach. Rebellen habe ich keine gefunden.«, sagte der Oberst und ergänzte sogleich, als Kan ungehalten schnaubte, »Statt dessen stieß ich auf etwas viel gefährlicheres als Morras. Ein Wesen von geballter Stärke. Ich stellte mich ihm im Zweikampf entgegen, aber keiner von uns siegte. Das hier hat es mit einem einzigen Schlag seiner bloßen Pranken angerichtet.« Und Uglúk deutete auf die Furchen auf seinem schweren Brustharnisch. Es stand außer Frage, dass die Kreatur gefährlich war, denn so einfach konnte man Gorbags Schmiedestücke nicht kleinbekommen.
    »Ich ging nach Geldern, um Antworten von den Schamanen zu bekommen. Aber die konnten mir nichts geben, was ich nicht schon wusste. Es ist ein Dämon gewesen. Und so hab ich mich auf die Suche gemacht, um erneut gegen ihn zu kämpfen. Bis jetzt ohne Erfolg. Das einzige, was mir über den Weg lief, war niedere Dämonenbrut, die kaum der Rede wert ist. Ich brenne darauf, dieses Vieh zur Strecke zu bringen.«

  7. Beiträge anzeigen #227
    Abenteurer Avatar von Kriegsherr Kan
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    Kriegsherr Kan ist offline
    Nette Geschichte, mehr hielt Kan nicht von dem Geschwafel. Immerhin war sie besser als die von so manchem Befehlshaber der sich nach der Schlacht mit Morraweibchen vergnügte anstatt seiner Pflicht nachzugehen. Aber eine gute Geschichte besserte nicht unbedingt die Laune Kans.
    Nein sie liess ihn eher daran zweifeln ob Uglùk wirklich so gut war, wie der Oberbefehlshaber bisher gedacht hatte, auf jeden Fall war er kreativ, was auch immer dies nutzte.
    Geschwafel von Dämonen, pah! Es gab wichtigers. Kan ballte seine Fäuste, sein ganzer Körper war angespannt, eher er die richtigen Worte fand.
    "Dämonen und Rebellen hin oder her, es gibt wichtigeres zu tun!" sprach Kan mit zittriger Stimme.
    "Deine lange Abwesenheit ist nur ein weiteres Stück in dem ganzen Verhalten, dass ihr Kriegsherren in letzter Zeit an den Tag legt! Eigenmächtiges unüberlegte Einzelaktionen! Ich bin hier der Oberbefehlshaber und solange sich das nicht ändert, werdet ihr mir gehorchen!" würgte Kan zornig heraus, bevor er wieder Luft schnappen musste. "Und da ihr bisher zu denjenigen gezählt habt, die mich nicht enttäuscht haben, werdet ihr eine Mission für mich erfüllen!" fuhr er gefasster weiter. "Einer meiner Kriegsherren ist nun endgültig zu weit gegangen! Dieser... dieser Hund hat es gewagt meine Befehle zu missachten und ist heute abend mit seinen treusten Anhängern losgezogen, in Schlachtmontur um das zu verdeutlichen. Ich muss nicht daran erinner, was das letzte mal passiert war als Brosh dar Urkma mit seinen Anhängern aus dem Lager abzog! Worte über seinen Putsch gegen Dwar'tsull haben sich bis hierher verbreitet! Diesmal hat er sogar einen Teil seiner Anhänger zurückgelassen um Faring nicht aus den Augen zu lassen." sprach Kan weiter, wobei seine Stimme bei Broshs erwähnung wieder gefährlich vor Zorn zu zittern anfing. "Ihr werdet ihm folgen, nehmt gute Krieger mit, wenn etwas unanzweifelbar ist, dann die Kampfkraft dieser Hinterwäldler! Da ich annehme, dass Brosh darauf aus ist, erstmal das Geheimmniss um den von Innos geschickten Stern zu lüften werdet ihr mir darüber und über sein weiteres Verhalten Bericht erstatten! Natürlich wäre es besser, wenn ihr das Geheimniss vor ihm zu lüften schafft, aber es wäre besser nicht allzu auffällig zu agieren!" endete der Oberbefehlshaber, der sich wieder etwas beruhigt hatte, zwar war er sich nicht mehr ganz sicher ob er mit Uglùk den Richtigen ausgewählt hatte. Aber seine Leistungen bei Lago, Ardea und Vengard sprachen für ihn.
    by Brosh

  8. Beiträge anzeigen #228
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Zu Brosh hatten die also gehört, dachte sich Uglúk, nachdem Kan seine zornige Rede beendet hatte. Irgendwie gewöhnte sich der Oberst langsam daran, dass der Oberbefehlshaber immer irgendwie schlecht drauf war, wenn er zu Besuch kam. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Und das war Brosh. Uglúk hatte ihn bei Vengard kennengelernt. Er wusste, dass er direkt zu Beginn der Schlacht mitten in die Stadt gestürmt war, als die Verteidiger noch weniger ausgelaugt waren. Das brauchte Mut und Stärke. Dinge, die der Oberst respektierte. Es war ein Zwiespalt in ihm. Einerseits war Uglúk Brosh wohlgesonnen für seine Kampfstärke. Andererseits besaß Kan hier die uneingeschränkte Macht. Da könnte Uglúk die veqlargh noch so sehr trimmen, gegen Kan würde er sich nicht durchsetzen können. Deshalb blieb dem Kriegsherrn am Ende auch keine andere Wahl, als Kans Willen zu entsprechen und Brosh zu folgen.
    Ohne dann noch lange zu fackeln bestätigte Uglúk den Befehl des obersten Kriegsherrn und verließ umgehend dessen Residenz. Die beiden Elitekrieger, die davor auf ihren Kriegsherrn gewartet hatten, folgten Uglúk sofort, als der sich zum Tor aufmachte. Für den Oberst stand es außer Frage, dass die veqlargh mitkämen. Aber noch während er darüber nachdachte, sah er ein vertrautes Gesicht auf dem Hof der äußeren Burg. Es war Gorbag. Uglúk zögerte nicht und marschierte gleich auf ihn zu. Nach kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass der Schmied auf der Suche nach Nug Na Shak war. Und jetzt, wo Gorbag dessen Namen erwähnte, fiel Uglúk auf, dass er den Clanführer lang nicht mehr gesehen hatte. Das war im Augenblick aber unwichtig. So wie Uglúk Brosh kannte, hatte der sicher ein schnelles Tempo vorgelegt. Er müsste sich beeilen, wenn er ihn noch einholen wollte.
    Da Gorbag jemand war, den man gut an seiner Seite gebrauchen konnte, ob nun als Kämpfer oder als Schmied, beorderte Uglúk ihn gleich dazu mitzukommen. Ehe es dann aber endgültig losging, musste der Oberst noch feststellen, dass er nicht nur einen Ork aufgegabelt hatte. Ein Morra, offensichtlich Söldner, schien an Gorbags Rockzipfel zu hängen. Es blieb keine Zeit und vielleicht war der ja auch zu irgendwas zu gebrauchen.
    Ein kurzes Knurren und die Sache war abgetan. Schnellen Schrittes marschierte der Kriegsherr gleich weiter nach Faring hinunter und befahl den beiden Elitekriegern dort, dass sie für Proviant sorgen sollten. Dann ging es zum Tor hinaus und direkt zum Riesenelefanten. Der schnaufte gelassen in einem großen Heuballen und zu seinen riesigen Füßen rasteten die übrigen veqlargh.
    »Wir brechen auf.«, sagte Uglúk knapp und kurz darauf waren die Elitekrieger auf den Beinen und machten sich Marschbereit. Indes schwang sich der Kriegsherr auf den Riesenelefanten. Der Heuballen flog im hohen Bogen über seinen Kopf hinweg und landete irgendwo im Schlachtturm. Ganz offensichtlich hatte das Tier den Plan schon durchschaut und packte sich gleich Proviant mit ein. Unterdessen kamen auch die beiden anderen Elitekrieger wieder und in ihrem Schlepptau einige Sklaven, die Vorräte mit sich schleppten. Schnell war der Proviant auf den Schlachtturm verladen und alles bereit zum Abmarsch.
    An der Spitze des Trosses stampfte der Vierbeiner mit dem Kriegsherrn im Nacken. Zu dessen Seiten kamen die veqlargh in ihren pechschwarzen Rüstungen. Irgendwo da unten war bestimmt auch Gorbag, und der Morra. Aber im Moment hatte Uglúk keine Augen dafür, wer ihn alles begleitete. Er musste einen Weg finden, denn im Gegensatz zu Brosh konnte er nicht einfach den Pass nehmen. Es war von ungeheurem Vorteil, dass der Riesenelefant so riesig war, denn er konnte allein all die Vorräte tragen. Aber gleichzeitig machte diese immense Größe manche Wege auch einfach unmöglich. Uglúk kannte allerdings einen Weg hinauf nach Nordmar, der selbst für den Dickhäuter breit genug war. Und so ging es schließlich los.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Gähend lehnte Rok Shar an der dicken Steinmauer im Büre seines Chefchens, der an seine viel zu kurz geratenen Untergebenen Befehle gab. Anscheinend hatte der Schwarzhaarige es wirklich zu etwas gebracht hier in Faring. Der Schrecken Farings, der dunkle Ritter, der Schwarze oder auch einfach nur die Geißel Farings, murmelten die Bettler und Sklaven auf den Straßen, tuschelten die alten Männer auf den Bänken und sagten die Ladenbesitzer nur flüsternd.
    Es hieß, dass nicht Beliar, sondern Faren selbst nun für den Tod der Menschen verantwortlich war. Hinter hervorgehaltener Hand sagte man auch, dass der Schwarzhaarige augenblicklich erschien und einen umbrachte, zahlte man ihm nicht alles Geld, das man besaß, wenn man nur etwas Böses über ihn berichtete. Wobei das Böse in diesem Falle etwas Gutes war. Erst vor Kurzem hatte Rok Shar von einem anderen Ork gehört, dass ein Orksöldner verschwunden und dann zerstückelt und in den Schweinetrogen aufgefunden wurde, als er betrunken erzählt hatte, Faren hätte einmal ein Kind aus einer brennenden Kutsche gerettet.
    Kein Wunder, dass die Geißel Farings das nicht mit sich machen ließ. Ein Kind, wieso sollte denn bitte ein Mann in Farens Position ein dämliches, dummes, einfälltiges Morrakind aus einer brennenden Kutsche retten? Es war absurd.

    »Endlich fertig sein, Boss?«, fragte der Tätowierte etwas gelangweilt und marschierte mit stolz geschwellter Brust nach vorne, wo die Morras ihre Besprechungen durchführten. »Ja, wir sind soweit. Aber nenn' mich nicht Boss.«, sagte Faren und entließ die Männer aus dem Raum. Und die Morraschweine gehorchten, ohne auch nur einmal zu murren oder zu motzen. So musste das laufen! »Okay, Chefchen.«, erwiderte Rok Shar und winkte Varius und Lucky heran, die schweigend nach vorne traten und mit gesenktem Kopf rechts und links neben dem Ork standen. »Sein Sklaven von mir. Einer sein Lucky, sein nicht schlau, sein nicht schön, sein aber passable Kämpfer, gegen Morra.«, erklärte der Berufene und hieb dem eingeschüchterten Morra auf den Hinterkopf, woraufhin dieser sich wieder in die dunkelre Ecke zurückzog. »Anderer sein Varius. Haben schlimme Sache mit Feuer erlebt, nicht schön und auch nicht stark. Aber sein groß und hässlich und könne verschrecke andere Morra.«, erklärte der orkische Jäger und wartete auf die Antwort Farens. »Gut, nimm sie mit. Aber du kennst das: Machen sie Ärger, sind sie tot. Und jetzt rücken wir ab, beeil dich.«, wies Faren harsch an und Rok Shar folgte. Faren war ein mächtiger Mann und es war wichtig, Freunde ich einflussreichen Positionen zu haben, wenn man es zu etwas bringen wollte hier in Faring. Und genau das hatte Rok Shar schließlich vor.

    »Ach so, Chefchen?«, fragte der junge Ork, als er neben seinem Boss aus der großen Tür nach draußen marschierte, wo eine gute Hand voll ausgerüsteter Kämpfer und halbstarker Morras bereits wartete. »Was du denken über Feuerällchen? Sein Ende für alle Idioten?«, fragte der Tätowierte und schubste einen der Morras weg, der ihm im Weg stand. Unnützes Pack.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Waldläufer Avatar von Norwin
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    Norwin ist offline
    Die Nacht war schon lange eingebrochen und Norwin hatte so viel Kleidung an, wie er nur anziehen konnte. Die Dunkelheit war kalt, bitterkalt. Vor allem so weit im Norden, knapp an der Grenze zu Nordmar der Schneewüste. Seine Waffen hatte der Aufseher von den Orks wieder zurückbekommen, seitdem er für sie arbeitete, drum hatte er sein Messer wieder am Gürtel befestigt, der Köcher war wieder an seinem Rücken befestigt und der Bogen war auch wieder an Bord. Ein großes leuchtendes Etwas war vor vielen Stunden vom Himmel auf den Erdboden gefallen, und obwohl er am liebsten sofort hingerannt wäre um zu schauen, was das war, konnte er seinen Arbeitsplatz nicht einfach so verlassen. Darum wollte er den Schutz der Nacht nehmen und in seiner schwarzen Kleidung im Nichts verschwinden, ab in Richtung des Einschlages, der so heftig war, dass man ihn sogar für einen kurzen Moment spüren konnte. Alle hatten es in Faring gespürt, alle erschraken, als es einschlug, alle schauten sich um, um zu schauen, was passiert war, auch wenn es niemand genau wusste. Einige Orks hatten im Laufe des Tages ihre Sachen gepackt und waren drauf und dran auch aufzubrechen. Und wenn sie das tun würden, dann bestimmt genau in Richtung des Einschlages, wo auch der Aufseher hin wollte. Zwei oder drei hohe Clans von stinkenden Grünhäuten hatten Proviant und Waffen aufgenommen und waren schon so gut wie unterwegs. Komische Kreaturen, verheerendes Chaos, vollkommene Zerstörung, Unmengen an edlen, kostbaren Gesteinen. Was einen dort wohl alles erwarten konnte? Der Bogenschütze musste es einfach genauer wissen. Wenn die Orks all das vor ihm finden würden … nicht auszudenken! Er könnte sie ja niemals alle heimlich umlegen, ohne selbst getötet zu werden, oder gar, dass es nicht auffällt. Man würde bestimmt irgendwelche Truppen nachsenden, um zu schauen, was mit dem jetzigen Trupp passiert ist, wenn sie nicht mehr zurückkämen.

    Norwin stapfte durch den knöchelhohen Schnee, immer der Nase nach. Glücklicherweise wusste er noch ganz genau vor seinem inneren Auge, wo der Komet eingeschlagen war, er konnte sich also gar nicht erst verlaufen. Und da er es geschafft hatte noch vor den Orks aufzubrechen, war er bestimmt der erste Mensch, besser gesagt das erste intelligente Lebewesen, was dort eintreffen würde. Ganz allein in all dem Schnee musste er kurz auflachen, fiel ihm jetzt erst auf, dass er Orks eben als intelligente Lebewesen bezeichnet hatte. »Hehe, Orks …« dachte er sich und schob weiterhin den Schnee vor seinen Stiefeln her, auf dem Weg den steilen Hang hinauf.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #231
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Nein Rok, leider nicht. Wenn ich eins gelernt habe während meiner Zeit als Magier, dann das es immer Idioten gegeben hat und sie immer geben wird. Was dieser Feuerball wirklich war kann ich dir nicht sagen, allerdings kann ich dir sagen was er nicht war.«
    »Dann du sprechen, Chefchen.«
    »Ein Zeichen der Götter, denn wer die alte Geschichte kennt der weiß das weder Beliar noch Innos irgendwelche Macht in den Sphären Adanos besitzen. Folglich ist es keinem der beiden Brüder möglich ein solches Phänomen auszulösen, und ein Zeichen Adanos war das ganz bestimmt nicht, denn der Gott des Gleichgewichts bedient sich stets das Element des Wassers um uns Sterblichen seine Botschaften zu vermitteln.«
    »Woher du wissen das, Chefchen?«
    »Hast du mir vorher nicht zu gehört, Rok? Ich war mal Feuermagier, das heisst ich habe meine Tage damit verbracht in Büchern zu wälzen und deines gleichen zu Verbrennen. Bis mir Innos eines Tages meine Magie genommen hat, als ich gerade durch die Eiswüste Nordmars wanderte. Geblieben ist mir nichts weiter als ein schwaches Gespür für die Maige, und das Wissen welches ich mir angelesen habe. Schlussendlich lief das ganze darauf hinaus, das ich Calintz getroffen habe und durch ihn zum Orksöldner wurde. Übrigens, ich kann deine magische Aura spüren. Aber zurück zu dem Meteoriten, da die Götter als Ursache wegfallen bleiben eigentlich nur noch zwei andere Möglichkeiten. Feuermagier oder Dämonen, als ehemaliger Feuermagier weiss ich welche Kräfte man als Geweihter Innos in der Lage ist zu entfesseln, aber einen ganzen Stern aus dem Firmament zu reißen übersteigt die Fähigkeiten der stärksten Magier.«
    »Also Dämonen seien Ursache für große Knall?«
    »Sicher bin ich mir natürlich nicht, Rok. Aber Dämonen sind meines Wissens nach die einzigen Wesen abgesehen von den Göttern, welche in der Lage sind solche Kräfte zu entfesseln.«

    Inzwischen befand sich die Orksöldnertruppe kurz vor dem Pass, und in einiger Entfernung konnten sie deutlich das Licht der Fackeln des Wachturms erkennen.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Erneut wartete Redsonja in der Dunkelheit, doch dieses Mal gefasster. Der seltsame Fremde würde sie nicht noch einmal derart kalt überraschen. Dachte sie und behielt damit Recht, denn in jener Nacht erwischte er die junge Frau noch kälter. Er traf sie kurz nach Mitternacht mit einer Keule am Hinterkopf, wo er ihr ein weiteres Andenken in Form einer Beule hinterliess.
    Interessant.“ Murmelte er, während der Schädel der Schwertmeisterin brummte. Sie warf ihm einen bösen Blick zu, der seinen Weg niemals durch die Dunkelheit finden würde und stützte sich von einem Schwindel erfasst an der Höhlenwand ab.
    Was soll das?
    Forderte sie zu wissen, als sie sich wieder etwas gefangen hatte.
    Ein Experiment wie du gewiss merkst und es hat funktioniert, doch lass uns keine Zeit damit verschwenden. Dein Kopf wird sich wieder erholen, so fest habe ich nicht zugeschlagen.
    Darauf schwieg Redsonja lieber vielsagend.
    Hier.
    Der Verhüllte überreichte ihr ein relativ schweres Bündel, kurz darauf einen klimpernden Schlüsselbund.
    Und noch etwas. Versuch nicht die Heldin zu spielen. Das wirst du nicht sein.
    Mit diesen Worten verschwand er, den sie nie gekannt, nie gemocht und nie gesehen hatte.

  13. Beiträge anzeigen #233
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Seit den frühen Morgenstunden war Faring in Aufregung gewesen und doch fragte sich die Schamanin seit Stunden für was dies alles? Scheinbar hatte sich nicht viel geändert und doch war die einfachste weil einzige Änderung im Tun der Schamanin für den äußeren Schein von großer Bedeutung. Inzwischen fürchtete sie kaum mehr Konsequenzen für den geistigen Verrat und ihr Handeln in der Zeit, die sich nur wie ein schwarzes Loch aus ihrem Gedächtnis entwendet hatte. Niemand mochte sie bislang ansprechen oder ächten, höchstens einen herabwürdigenden Blick für ihr schlampiges Auftreten in der Öffentlichkeit schenken. Der Zusammenstoß der Sichtweisen, der Kampf zweier Klassen, der Aufstand und die Revolution oder bloß die brutale Niederschlagung mochten in Zukunft kaum mehr vermeidbar sein, aber momentan spielte Tuk-Tuk diese Rolle nicht. Sie konnte es nicht. Selbst wenn sie gewollt hätte. Fremde Mächte rissen an ihr wie an einem Stück Fleisch, der Kampf um Gunst und Macht. Trotz der phänomenal schnellen Rückreise dank ihrer Magie waren schon viele Tage vergangen, seit sie den Menschenkrieger mit einem Versprechen zurückgelassen hatte. Was mochte bloß in dem Kopf des Zurückgebliebenen vorgehen? Wie mochte er bloß leben? Der Winter war lange da und das Warten musste ihn zermürben. Ja, er war kein geduldiger Geist, das spürte sie selbst hier noch. Gefühle und Erinnerungen waren der Schamanin sehr wichtig, für ihre Magie, aber auch ihre Rolle als weibliches Wesen. Sie gut und noch lange zu kennen, zu bewahren, war Teil einer gewissen Machtbasis. Doch in jenen Tagen war es mehr Teil einer sterblichen Schwäche. Eines orkunwürdigen, untypischen Phänomens. Sie schuldete dem Krieger nichts, einem Menschen, ja, einen Morra, wie es Kan und seine Schergen sagen würden. Und selbst für diejenigen, die sie nicht hassten, musste es ein schockierendes Verbrechen sein eine solch niedere Kreatur zu küssen, ja, sogar Gefühle für ihn zu empfinden. Nicht die immensen Gefühle, die sie noch für Ic empfunden hatte, dennoch genug um ein Versprechen zu geben, das sie halten wollte. Nur wann? Sie kannten sie nicht und waren trotz aller Bekundungen als Fremde auseinander gegangen. Konnte diese Bekanntschaft nur einen halben Winter überstehen, schließlich war ein Studium nichts Spontanes und die Lösung für das Problem des Kriegers so komplex wie nahezu unmöglich zu schaffen. Eine Nadel, nein, ein Schwert finden, doch nicht in einem Heuhaufen, sondern in der großen, weiten Welt. Eine wahrhaft würdige Aufgabe für die Titanen selbst, aber große Pläne für eine kleine Schamanin.

    Nicht immer konnte sie an den Menschenkrieger denken. Auch die Gedanken an die Folgen ihres Verrats an den Befehlen des Kan, was zwangsläufig mit dem Verrat an der Orknation gleichgesetzt werden würde, ließen ihr keine Ruhe. Es wäre wichtig gewesen zu sehen, sehen nämlich, welche Taten welche Folgen mit sich ziehen würden. Noch wusste Tuk-Tuk nicht, wie weit sie einst kommen würde, doch die groben Grundzüge ihres Verrats brüteten bereits in ihrem Kopf. Dennoch wäre es schön und wichtig gewesen, ihre Brüder und Schwestern im Falle eines Falles auf die Konsequenzen einer Vision hinweisen und sie schließlich selber entscheiden zu lassen, als in das dunkle Wabern der Zukunft einen Fuß zu setzen, ohne ein gutes Gefühl bei der Sache. Aber vielleicht setzte sie auch zu große Erwartungen in das, was bislang nur in vagen Hinweisen aus alten Büchern und mündlicher Überlieferungschronik an sie herangereicht wurde.

    Sehen, dies schien allmächtig zu sein. Nun sah sie herab auf Faring, beobachtete das Treiben, ohne einem einzelnen Geschehen besondere Bedeutung zuzumessen. Neue Lehrlinge, die noch das Feuer der Leidenschaft in sich trugen, übten mit Schwert und Axt, träumten von Blut und großen Schlachten, träumten von toten Morras und riesigen Bestien, erschlagen durch ihre eigenen, jungen, starken Hände, die doch nur bald zahlreich abgeschlagen auf den Böden dieser Schlachtfelder faulen sollten. Weniger offensichtlich war die Ausbildung des schamanistischen Nachwuchses, aber die Schamanin spürte auch hier, wie sich etwas tat, neue Roben wurden in Windeseile gefertigt, genau dies war ihr Stichwort gewesen.

    Stolz, dies war ein Attribut, das ein Ork, ob Mann ob Weib, ob Krieger ob Schamane, offen zur Schau tragen durfte. Der Stolz sollte nie verloren gehen, mit Würde und Ehre gepaart, prägte er mehr als alles Andere das äußere Bild. Dem wollte die nicht minder stolze Schamanin nicht länger nachstehen. Es war Zeit gewesen, das vollkommen zerfetzte Kunstwerk der Schneider und Webkünstler seinem Schicksal zu überlassen, denn eine solche Robe wurde nicht geflickt. Nun, zur kalten Jahreszeit, wo manch einer ihrer Gedanken hin zu einem sicherlich frierenden Morra eilte, war es genug mit gewagten Schnitten und erotischen Einblicken. Erwachsener, reifer, der Kälte angemessen, arrogant und selbstherrlich präsentierte sich die "neue" Schamanin ihren Brüdern und Schwestern, so sie diesen über den Weg lief. Das Prächtigste was die Schneider ohne tagelange Arbeit herstellen konnten, sozusagen auf Lager hatten, ließ sie sich – noch viel arroganter und selbstherrlicher – diktieren. Es war keine Robe, sondern ein Prunkstück der maßlosen Beweihräucherung, die den Schamanen oftmals unterstellt wurde. Felle von weißen Bären und weißen Wölfen, Silberfäden und schwarzen Augäpfeln der Worge, mehr noch, die Schamanin sah bereits, wie sie die Schutzrunen auf der extrem dicken, allerdings dadurch auch etwas hinderlichen Robe verstärken würde, wobei ihr Blut als Grundlage für die Schrift dienen sollte.
    Dies alles nahm sie sich, ihr Anspruch war ihre bloße Position und ihre Macht in dem System Kans die Legitimation. So perfekt spielte sie ihre Rolle des arroganten Weibsbildes, dass niemand auf den Verdacht kam, dass sie lieber in ihren alten Fetzen, dafür aber frei und in einem besseren System gelebt hätte, als sich diese Vergünstigung beinahe zu erschleichen. Die Relation stimmte nicht mehr, doch die Besitzverteilung war nur eines der vielen Probleme Farings.

    Sehen durch die Zeit, Sehen durch die Fragen, Sehen durch das eigene Ich, Sehen über die Oberfläche. Es war allgegenwärtig. Doch ausgerechnet ein Blinder "sah" und fand sie erneut, wie sie in der Bibliothek sah, durch die Wand hindurch, weiterhin fern von dieser Welt. Erst sehr spät hatte sie sich für diesen Weg entschieden, grübelnd über Zul'Okon und seine erste Lektion. Sein Auftreten und seine Schlussfolgerung schien zunächst zu einer Art Farce zu verkommen, doch bald und schneller als der ungewöhnlichen Kreatur lieb war, schien sie zu verstehen, dass sie nicht an der Macht des Verrückten zweifeln sollte. Ihre eigene Macht dagegen wirkte neben dem irren Kobold lächerlich klein, aber der Schamanin fiel es schwer in jenen Tagen an die eigenen Stärken ihres Könnens erinnert zu werden. Ein weiteres Problem konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen, doch sie hatte keine andere Wahl und spürte dies genau. Ohne die Schrecken ihres Ehrgeizes, aber auch ihres Talents aufzunehmen und sich ihm ganz und gar hinzugeben, machte jegliche Lehre keinerlei Sinn. Dies schien auch der Blinde zu spüren…

    »Jo, habens gefundene nun miches oders anders gelaufens iste, eh?«
    Wie eine Königin saß sie in einem Sessel der Bibliothek, tief in die Robe vergraben, nicht mehr länger nach Wissen in den alten Büchern suchend, viel mehr über ihre eigenen Brüder und Schwestern nachdenkend, gleichzeitig über sich und die Macht. Die Schamanin war etwas Besonderes, besonders mächtig, besonders eigenartig und besonders gefährdet. Vieles mochte sich erst in der Zukunft entscheiden, aber eine Rückkehr zu der alten Zeit wäre nie mehr möglich. Sie konnte kein liebes Weib mehr sein, keine treu ergebene Heilerin für die Armeen Kans, keine Waffe für die Orks im Kampf gegen die Morras. Sie war eine Gefahr. Doch für wen, das musste sich noch zeigen. In ihrem Kopfe lag Krieg und Zerstörung, wartete nur noch darauf auszubrechen, aber gleichzeitig war sie so verletzlich und sterblich wie jeder andere Ork auch… ein Dilemma.
    »Zul'Okon, du Bastard…«, dachte sie nur, ohne sich Gedanken über die seherische Macht des grinsenden Hauerkopfes zu machen. »… ich gehöre dir.«
    »Ich habe nichts gesehen… Meister. Wie konnte ich wissen, an welchen Ort ich sollte kommen?«
    Der Blinde grinste weiter, dann stoppte er die Gesichtskomik und zog ein Messer aus seiner seltsamen Kleidung. Er ging auf die Schamanin zu! Tuk-Tuk wagte es nicht sich zu rühren. Zitternd und aufgeregt stand sie da, als Zul'Okon einen kleinen Schnitt an ihrem Halse machte. Blut lief warm über ihre Haut.
    »Nichts wissens könnens Mann! Noche immer nichts könnens sehens!«
    Der Verrückte störte sich nicht an dem heiligen Ort der Bibliothek, auch er schien von der Aufregung und Ablenkung der anderen Orks zu wissen. Nun zog er einen Beutel hervor, kramte darin herum. Eine Schale, ein Stößel, plötzlich schnitt er ein Stück seiner verrückt wachsenden Haare ab, warf es hinein, mischte es mit ihrem Blut, schnitt sich selber und gab auch seines hinzu. Die Zutaten schienen ihm zunächst nicht zu genügen, doch dann beruhigten sich seine hektischen Finger.
    »Seiens zu einfach Mann! Keine großes Bild sehens jo. Konzentrierts auf Fremdes. Eigens Blut nicht verratens eigene Zukunft, klaro?«
    Konzentrieren, immer wieder konzentrieren. Draußen ging die Welt unter und sie sollte sich konzentrieren. Aber natürlich gab es dazu keine Alternative. Die Schamanin versuchte es, aber es war vergeblich.
    »Weib könnens schon sehen, nichte länger hinderns an Barrierens im Kopfe, jo!«
    Sie nickte. Doch in Wahrheit schien ihr das verrückt. Eine Schale mit zweierlei Blut und einigen Haaren. Was sollte sie schon sehen? Und wie? Tuk-Tuk wusste, wie sie in die Urmaterie der Gegenstände eintauchen konnte, ihr Uraufbau der Moleküle war möglich. Doch mitten in der Konzentration riss sie der Meister – ohne sie körperlich zu berühren – mit aller Kraft aus der Reise ins Innere der Materie.
    »Dort keine Antworts ist Mann! Wires nichte wollens wissens wase ists Blut Mann, klaro? Schaues ins Blut genau, jo? Schaues genau!«

    Der Blinde griff nach der Schale, tunkte seinen Finger hinein und strich mit dem Gemisch aus Haaren, Haarresten und Blut über seine Stirn. Ein breites Lächeln und ein Nicken begleitete seine Übung.

    »Jo Mann, habe iches dire doch gesagt.«
    »Was?«

    Die Schamanin begriff nicht, doch der Verrückte schüttelte den Kopf und reichte ihr die Schale. Tuk-Tuk verstand und machte ihrem Meister nach, strich das Gemisch auf die Stirn.
    Doch es geschah nichts.

    »Meister, was kann ich tun? Wie nutze ich das Zeug? Wie kann ich sehen?«
    Erneut schüttelte Zul'Okon den Kopf.
    »Keine Anleitungs gebens. Keine Sprüchens, keine Formelns, keine Bewegungs. Kleine Orkin mussens begreifens, jo? Könnens bereits sehens Mann, doch Gabe noche seiens gefesselt. Müssen befreiens Gabe, seiens Aufgabe Mann! Wie könnens duse sehens? Müssens Augens aufmachen, eh? Wenn mans wille sehens weiter, müssens öffnens Augens im Innerens!«

    Die Schamanin verstand nicht. Auch wenn sie mittlerweile gelernt hatte den Schamanen zu folgen, so blieben seine Botschaften Rätsel. Doch Tuk-Tuk gab nicht auf. Niemals. Erneut schloss sie die Augen um sich zu konzentrieren, doch da merkte sie, wo ihr Fehler war. Nicht nur die Lider verbargen einen Blick auf die viel zu helle Außenwelt, auch der wahre Blick schaltete sich so ab, die wabernde Finsternis machte es ihr unmöglich zu sehen, nur ihr Gehirn konnte noch arbeiten. Sie öffnete die Augen wieder, doch sah sie nicht das Zimmer und ihren Meister, sondern das magische Netz um das Blut. Ihr Blick verschmolz mit ihrer Magie und ermöglichte ihr den direkten Blick auf ihre Stirn. Dort konnte sie das erste Mal etwas sehen, wie sie es noch nie gesehen hatte. Auf dem Blut ihrer Stirn spiegelte sich etwas, als sie näher ging erkannte sie, wie die Bilder rasant vorbeizogen. Alles was sie erkannte war, wie der Blinde ein kleines Bündel in der Hand hielt und in der anderen sein Messer. Dann sah sie nichts mehr, die Bilder verschwammen.

    »Jo Mann, habe iches dire doch gesagt.«
    »Was?«

    Sie wurde mit Worten zurückgeholt und fragte instinktiv nach, doch dann merkte sie das Déjà-vu, was wiederum der Meister merkte und sich beinahe ausgelassen mit wilden Gesten darüber freute. Er war zweifellos nicht ganz richtig im Kopf, doch deswegen war sein Kopf immer noch bedeutend mächtiger als ihrer.

    »Habens gesehen Mann? Sehens Cantido, ja, seine Blut wirds fließens. Werdens sehen seines Geschichte! Habens gutes Mojo, jo! Euers drittes Augens nichte mögens fremdes Blick. Seiens mächtiges drittes Augens. Zul'Okon erfüllens Dienste von Götter für gutes Voodoo, doch shin karun bey yoldum bende evet. Schicksals seiens gefährlich Mann!«

    Die Schamanin verstand nicht ganz, überlegte noch, was er mit dem "dritten Auge" gemeint hatte, doch ein Hauch von Zufriedenheit legte sich über die prächtige Robe.
    »Möge Blut fließen…«, murmelte sie als Antwort und sah zu ihrem Mentor auf, die weiße Robe sollte sich rot färben, wenn es dem Ziel diente. Sie spürte den Trieb ihres Ehrgeizes, ihrer Macht. In der Nähe des Blinden blendete sie alle Bedenken aus. Es gab noch genug Gelegenheit für Schwäche und Demut. Momentan war sie ein Monster voller Gier, schlimmer als alle ihre Brüder und Schwestern, die sich so blenden ließen.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Hier bin ich.
    Das Gesicht der jungen Frau, die mit klar bedingter Begeisterung gesprochen hatte, kam Redsonja äusserst bekannt vor.
    Und? Das sehe ich, aber was willst du von mir? Wozu bist du da?
    Wollte die Schwertmeisterin bereit erwidern, dann begriff sie jedoch. Sie sollte aufhören verstehen zu wollen, was hier gespielt wurde, sondern die Charaktere in Szene setzen und hoffen, dass sie improvisieren konnten.
    Blieb nur die Frage, ob sie ihr wirklich trauen konnte, doch blieb ihr keine Wahl. Wie so oft hier, wie eigentlich immer.
    Gut.“ Entgegnete sie stattdessen und versuchte ein Lächeln. „Dann habe ich etwas für dich. Ich nehme an du weisst was du damit machen sollst?
    Mit diesen Worten übergab Redsonja der anderen eine Phiole.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #235
    Ritter Avatar von Shaheen
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    Shaheen ist offline
    Die funkelnden Augen der Varanterin hatten sicher schon verraten, daß sie mit solchen Sachen umzugehen wusste, sie hatte schon einmal die Bekanntschaft mit einer solch gefährlichen Substanz gemacht und hatte es nur mit Glück überlebt, wenn man den Worten des verrückten Magiers Hirni Glauben schenken durfte: Es war mit Sicherheit ein Gift.

    Die Menge in der Philo würde für eine Horde Orks und Menschen zugleich reichen, dachte sich Shaheen, während sie entschlossen, mit der Philo versteckt in der Hand auf den Tisch mit den Wein- und Schnappsflaschen zulief, wortlos, skrupellos entschlossen, kaltblütig.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Als die zierliche Kleine verschwunden war zog Redsonja die Würfel hervor, die sich ebenfalls in jenem Bündel, das ihr der Verhüllte in der Vergangenen Nacht übergeben hatte, befanden. Was sollte sie damit anfangen? Würfeln? Sie spielte mit den zwei bernsteinernen Quadern in der Hand herum und liess sie zum Schluss rollen. Sie sprangen über den Boden, hüpften davon. Als die Schwertmeisterin die beiden wieder holte, zeigte der eine zwei Augen, der andere Eines. Sie schüttelte den Kopf und steckte die Klötze mit den 21 Augen wieder ein. Dann wandte sie sich wieder ihren Gedanken zu:
    Der seltsame Fremde hatte der Kleinen also nicht gesagt, dass sich in der Phiole Durchfallmittel befinden würde. Vielleicht war das gar nicht schlecht, andererseits erschreckend, dass die Frau mit den auffallend spitzen Eckzähnen noch nicht einmal wissen wollte, was sie diesen Monstern verabreichte.
    Warum eigentlich Durchfallmittel?
    Überlegte Redsonja und fragte sich, ob es sich hier um Anspielungen auf die Umstände ihrer Gefangennahme handelt, sich ein Kreis schliessen sollte.
    Absurd.
    Beschloss sie und machte sich auf, um nach Taeris zu suchen. Die Zeit war gekommen ihre Pläne offen zu legen.

    Kurze Zeit später fand sie den Clanlord beim Schürfen.
    Du, ja genau du. Der Aufseher schickt nach dir.
    Meinte sie in leicht überheblichem Ton, deutete auf Taeris und hoffte, dass er es nicht wieder in den falschen Hals bekommen würde, doch musste sie das Spiel für den Orksöldner spielen, der die Sklaven bewachte und nur nach einem Anlass zu suchen schien einen die Peitsche spüren zu lassen.
    So führte sie den Freund von den anderen Schürfern weg, erst in Richtung Ausgang, nur um etwas später scharf abzubiegen und tiefer in den Berg einzudringen. Kaum war sich Redsonja sicher, dass ihnen keiner mehr folgen würde, begann sie zu sprechen:

    "Den Orks sei irgendein Feuerball erschienen, den sie als Zeichen eines Gottes und Bestätigung ihrer Herrschaft sehen. Es gibt noch andere wilde Gerüchte darüber, doch sind die nicht von Belang, wichtig ist, dass einige der höchstangesehenen Orks und so viel ich erfahren habe auch Orksöldner diesem Hirngespinnst hinterher jagen wollen und Faring daher erstmals den Rücken zukehren. Die perfekte Gelegenheit um auszubrechen als, aber sie haben Wind davon bekommen, dass es Unruhen in der Mine gibt..."

    Die junge Frau berichtete vom Gift, von Abmachungen mit Krupp und den seltsamen Besuchen des Verhüllten. Nur die Sache mit der Beule am Hinterkopf liess sie aus. Schliesslich folgte eine noch genauere Schilderung der Lage, ein Bericht über die anderen Gefangenen und als krönender Abschluss kam sie auf den Plan zurück.

    "... aber wir brauchen eine Ablenkung, sonst kommen wir nicht weit. Sie dürfen uns nicht bemerken, sonst holen sie uns ein."
    Redsonja holte tief Luft und suchte verzweifelt nach ein paar beschönigenden Worten.
    "Sprich wir müssen ein paar Hitzköpfe zu einem Ausbruchsversuch anstacheln, während wir selber abwarten und uns später hinausschleichen. So könnten unsere Spuren auch nicht eindeutig ausgemacht werden..."
    Sie verstummte, denn sie wusste genau, dass die Überlebenschancen dieser Lockvögel verschwindend klein sein würden, doch war ihr trotz angestrengtem Nachdenken kein besserer Plan eingefallen.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Höllenwache Avatar von Varghash
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    Varghash ist offline
    Gegen Abend kam eine hünenhafte Gestalt in das Dorf Faring . Sie trug eine leichte Lederrüstung und einen Knüppel bei sich und sah recht bedrohlich aus .Es war ein Ork ,um genau zu sein ein Ork vom Festland ,ein Krieger aus dem hohen eisigen Norden .
    Doch Varghash kam nicht über den Pass nach Faring sondern über die Brücke im Tal ,woraus man schließen konnte ,dass der Ork aus dem Mittelland kam .
    "Hier bin ich wieder .Hier war ich einst ein Krieger ,hier werde ich mein Handwerk wieder erlernen !",murmelte er leise vor sich hin .
    Varghash schaute sich um .Er konnte keine Herberge erkennen ,also beschloss er sich selber ein Lager zurecht zu machen und legte ein Wolfsfell ,welches er noch von früher besaß auf die Erde und legte sich erst einmal hin .
    Sollte ihn irgendein dummer Morra wecken, der kein Söldner war ,würde er ihm eigenhändig den Hals umdrehen .....

  18. Beiträge anzeigen #238
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Scheisserei und ein Himmelfahrtskommando? Das sollte also der Ausbruchsplan sein? Ein knapper Seufzer entwich seiner Kehle als er die Spitzhacke erneut hochwuchtete und über seine Schulter legte.

    Wenigstens sollte sich das als nicht allzuschwierig herausstellen. Wenn man jemanden wie Taeris mit so einem Plan motivieren konnte, dann ließen sich die langjährigen Insassen wohl längst mit irgendwelchen Hurra-Schreien motivieren.

    “Überlass das mit den Lockvögeln mal mir... ich werde schon dafür sorgen, dass hier ein bisschen Trubel ausbricht... Was deren Überlebenschancen angeht...naja. Wären sie ohne diesen Fluchtversuch höher? Wohl kaum... davon abgesehen, dass diese Patroilien zu dämlich sind, sich so abzusprechen, dass sie wirklich an jedem Punkt lückenlos Wache schieben können...Mir fällt schon was ein. Keine Sorge.

    Ich hoffe nur, dass dein Plan funktioniert...
    "

    Fügte Taeris unnötiger weise hinzu.
    Geändert von Taeris (20.12.2008 um 19:40 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Aschnak
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    Aschnak ist offline
    Lange hatte Aschnak' gebraucht, um die Orkstadt Faring zu erreichen. Wie ein Wunder, so fand er, war es, dass er noch am Leben war. Wenn man bedenkt, dass die Wälder Myrthanas nur so von Ungeheuern wimmeln, denen ein einfacher Ork einfach nicht gewachsen ist. Aber dennoch hatte Aschnak' es geschaft. Das ein oder andere mal, dachte er, war er dem Tod nur sehr knapp entronnen, als zum Beispiel ein Schattenläufer seinen Weg kreuzte. Zum Glück können die Viecher nur sehr schlecht sehen. Aschnak' lachte und richtete seine Gedanken wieder auf den Weg vor ihm. Heute war er endlich nach Faring gelangt und durchstöberte nun die Gassen und Straßen. Jagen hatte zu dieser Zeit des Tages keinen Sinn mehr. Es war einfach zu gefährlich da draußen. Wenn Aschnak' wenigstens eine Fackel gehabt hätte, aber so wichtig war dies nun auch nicht. Morgen ist ja noch genug Zeit dafür, dachte er und ließ sich in einen Heuhaufen neben ihn fallen. Meine erste Nacht werde ich wohl hier verbringen müssen. Ich habe ja noch keine Ahnung wo was ist. Das wichtigste war jedoch, das er sich erstmal keine Sorgen mehr um eine sichere Zuflucht mehr machen musste. Aschnak' schloss die Augen. Wieder dachte er an die letzten Augenblicke im Minental. Was wohl aus seinem Vater geworden war? Hatte er überlebt? Wenn nicht, kann ich jetzt auch nichts mehr ändern, sagte sich Aschnak' und glitt endgültig in den Schlaf. Am nächsten Morgen würde er sehen, wie es weiter geht.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline
    Krupp saß, wie fast schon in jeder Nacht, an seinem Schreibtisch und ging einige Rechnungen durch. Es klopfte ein paar Mal kräftig an der Tür bevor Radak das Zimmer betrat.
    „Eigentlich wartet man, bis man herein gebeten wird.“ Meinte der Veteran beiläufig, während er etwas in sein „Haushaltsbuch“ schrieb und seinen Freund dann ernst anschaute.
    „Du hättest sowieso mich reingelassen.“ Entgegnete der Krieger und trat ein wenig näher.
    „Auch wieder wahr!“ sagte Krupp, der das Buch zuschlug und sich nun vollkommen seinem Kameraden zuwandte.
    „Ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl.“ sagte er etwas besorgt. Krupp allerdings hob nur die Augenbrauen und antwortete gleichgültig: „Dann solltest du mal zu einem Heiler gehen.“
    „Nein, nicht so! Ich meine diesen Feuerball vom Himmel. Alle sind in Aufruhr und sagen, dass fürchterliche Dinge passieren werden. Andere meinen: es sei Zeichen von Schöpfer. Wir sollen jetzt die Rebellen angreifen!“
    „Und was denkst du darüber?“
    „Ich weis nicht und das ist mein Problem!“
    „Am besten warten wir einfach ab was passiert. Wir vergeuden nur unnötig unsere Kraft, wenn wir jetzt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, wegen Etwas, was wir nicht genau wissen! Außerdem habe ich gehört, dass ein Trupp schon unterwegs ist und der Sache nachgeht, also brauchst du dir erst Recht keine Gedanken zu machen.“ Erklärte der Veteran und nahm einen Schluck Wurzelschnaps aus einem großen Becher, der auf dem Tisch stand.
    „Auch was?“ fragte er und zeigte auf sein Gefäß.
    „Nein danke.“
    „Sonst noch was?“
    „Ja…vielleicht du solltest vorsichtig sein mit diesem Morraweib! Ich glaube sie plant etwas und das bestimmt nicht gut für uns.“ Befürchtete Radak und setzte sich erst einmal auf einen stabilen Stuhl vor Krupps Schreibtisch.
    „Ich weis.“
    „Du weist schon davon und unternimmst nichts?“ fragte der Krieger entsetzt und stand bereits wieder auf den Beinen.
    „Ich weis nicht was sie genau vorhaben, aber würdest du nicht auch etwas unternehmen, wenn du gefangen gehalten wirst und nicht auf Ewig versklavt werden willst?“
    „Schon, aber…“
    „Siehst du, also mach dir keine Sorgen, die werden sich schon was Ordentliches überlegen. Sie haben ja genügen zeit dafür.“ Erklärte Krupp und nahm noch einen Schluck Schnaps.
    „Wie du meinst! Dann hoffe ich, dass du recht haben.“ Seufzte Radak und machte sich auf zu gehen.
    „Ich glaube, dass bald etwas passieren wird. Also wenn du nichts damit zu tun haben willst, könntest du dich auch für eine Weile nach Montera versetzen lassen, oder so“ fügte der Veteran noch hinzu, doch da war sein Freund schon aus dem Haus.
    „Vielleicht sollte er sich wirklich mal eine Auszeit gönnen!“ meinte Krupp zu sich selbst und schlug wieder sein Buch auf, um seine Arbeit so schnell wie möglich zu beenden.

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