-
„Was?“, sagte die Kleine und dachte, dass sie überhaupt kein Wort verstanden hatte. Das war ein merkwürdiger Mensch, irgendwie sah es auch so aus, als ob Medin ihn gar nicht kannte, wobei er sich aber trotzdem einmischte. Sowieso schien ihr beständiger Retter nicht ganz froh zu sein, auch wenn er das anscheinend gut überspielte und so tat, als wäre alles ganz schön … vermutlich weil der böse Seemann irgendwie böse war, und wer wusste schon, was sie vorher geredet hatten. Vielleicht kam er gradewegs aus Beliars Reich, oder vielleicht war es ja sogar Beliar … Wäre eine lustige Sache, ihn jetzt mal zu fragen, ob er Beliar ist, dachte Anna.
Neben den bösen Seemann setzen wollte sie sich aber nicht, auch wenn der lebenslange Soldat Medin da war. Nach einer unschlüsseligen Sekunde beschloss sie, dass sie das Problem nicht interessierte.
„Ich mache hier eigentlich gar nichts … na ja. Da draußen ist ein Toter … also einer, mit dem ich mal einen Toten gefunden … ach.“
Zuviele Bilder von alten und gegenwärtigen und nie geschehenen Ereignissen kamen zu den merkwürdigen der Gegenwart. Was immer sie auch gesagt hatte, er würde es nicht verstehen … aber er hatte ja gefragt.
„… auf dem Friedhof, zufällig. Da hab ich vorhin einen trauernden Menschen gefunden, den ich kannte. Der lebt aber noch, obwohl er nicht so aussah. Ich hab ihn hierher geschleift und seitdem sitzt er da hinten und … verliert sein Bewusstsein und … den Verstand.“ In dem Moment, als sie den Blick nach hinten wandte auf die Stelle, wo Hans gewesen war, sah sie ihn aber plötzlich nicht mehr. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Konnte er so schnell gestorben sein?
Mit ein wenig unterschwellig leidendem Blick schaute sie zurück zu Medin: „Ähm … komplizierte Geschichte. Wenn jemand tot ist, muss das eben so sein … Aber was sag ich, du bringst ja jeden Tag tausend Menschen um … da drehst du wahrscheinlich auch immer durch. Genauso wie ich jetzt. Hey …“, fügte sie plötzlich an anderen Mann gewandt hinzu: „Pass auf, dass er dich nicht umbringt … sowas kann schnell mal passieren! Dann müsst ihr euch eben gegenseitig abstechen … hier würde bestimmt keiner sich wundern, da bin ich mir relativ sicher.“ Ein Splittern eines heruntergefallenen Glases war zu hören und sie zuckte kurz zusammen und drehte den Kopf, ohne zu sehen, wo es herkam.
„Tut mir Leid, das war nur ein lustiger Scherz“, sagte sie dann in anderem Tonfall, „lacht doch mal, verdammt. Man kann doch nicht immer depressiv jeder einzelnen schrecklichen Ungerechtigkeit in der Welt hinterherweinen.“
Und so beschloss Anna, zu schweigen, mit jedem Wort machte sie es nur noch schlimmer. Sie wollte nichts sagen, schon gar nicht zu Medin, sie wollte lieber auf der Stelle von einem Schwert erstochen werden.
-
Kroen staunte nicht schlecht über die imposante Darbietung, die Bassi ihm da zeigte. Ein Blitzgewitter im Miniaturformat war das erste, dass er ihm vorführte. Normal kannte er Blitze nur als imposante, unzähmbare Naturgewalten, die nur eines konnten: Zerstören und Verbrennen. Doch Bassis Hand, auf der die Miniaturentladungen gewütet hatten war unversehrt, als er kurze Zeit später einen kleinen Wirbelsturm entfesselte und mit ein wenig Staub sichtbar machte. Immer im Kreis herum, wie ein Karussell schien es zu gehen, während die Staubkörner mal hierhin, mal dorthin gewirbelt wurden, ohne jede Kontrolle. Wenn er nun schon lernen sollte, einen kleinen Wirbelsturm zu beschwören, wozu waren dann erst mächtige Magier in der Lage? Mit ihrer Magie konnten sie ganze Landstriche dem Erdboden gleich machen, ein ganzes Feld voller Weizen in Windeseile abbrennen lassen oder eine Schneise dadurch schlagen, die eine gesamte Jahresernte zerstören würde. Wieder einmal merkte der Schwarzhaarige, wie mächtig die Magie sein konnte und dass ein vertrauensvoller Umgang mit ihr unerlässlich war. Unvorstellbar, was sie in den falschen Händen anrichten könnte. Ein altes Sprichwort schoss dem Novizen durch den Kopf: „Wenn du wissen willst, wer dein Gegenüber wirklich ist, so gib ihm Macht“ Eine traurige Wahrheit. Macht verdirbt den Charakter, heißt es außerdem.
Ein kurzer Blick auf die Hände, die soeben die kleinen Naturgewalten beschworen hatten zeigte ihm jedoch, dass es auch anders ging. Bassi hatte Macht, zweifellos. Macht in Gestalt von Magie, mächtiger Magie. Und er war ein herzensguter, hilfsbereiter Mensch geblieben, oder geworden.
„Eine Frage habe ich: Wie kommt es, dass die Blitze euch überhaupt nichts ausmachen? Weil ihr sie beschworen habt? Oder sind sie einfach zu klein, um Schaden anzurichten? Damit würde ich nämlich gerne beginnen. Mit dem Blitz.“
-
Und an einem weiteren Tag schien alles vorbereitet zu sein. Auch heute wollten die Stadtwachen den Glatzkopf bei seinem nächsten Vorhaben unterstützen. Doch jetzt wollte die Miliz nicht direkt ins Geschehen eingreifen. Rethus wollte den heutigen Mistkerl allein beseitigen. Die Stadtwachen waren einzig und allein dazu da, um ihn anschließend ins Gefängnis zu bringen.
Denn heute ging es an den Kerl des gesamten Problems: Der Geschäftsführer, der auch gleichzeitig die Waren in die Stadt schaffte.
Opfer Nummer Vier befand sich nun schon in Alarmbereitschaft. Der Mistkerl räumte die Ware des heutigen Tages in ein verlassenes Haus, das sich relativ weit vom Haupthaus im Hafenviertel befand. Selbst Rethus, der eigentlich schon Festangestellter bei den Dealern war, wusste nichts von dem Haus. Doch jetzt konnte die Miliz den gesamten Drogenvorrat der Gang ausräumen.
„Ah, gut dass du hier bist“, meinte der Geschäftsführer. „Hilf mir mal diese ganzen Pakete abzuladen und sie im Haus zu verstauen.“
Damit machte sich auch Rethus frisch ans Werk.
„Schlechte Zeiten für uns, oder? Das soll jetzt keine Anschuldigung an dich sein, aber seit dem du bei uns bist, wird ein Dealer nach dem Anderen von uns festgenommen.“
Der Glatzkopf hielt vorerst inne, bevor ihm noch etwas Falsches rausrutschte.
„Wie lustig, du könntest glatt ein Doppelagent sein, aber wenn ich mich dich so ansehe, glaub ich das kaum. Hm. Wir sind bald fertig, dann werde ich dir mal was zeigen.“
„In Ordnung“, antwortete nun der Dieb.
Als sie mit der Arbeit fertig waren, führte der Kerl Rethus in den Keller der Bruchbude. Bevor sie im Haus verschwanden, machte der Glatzkopf eine eindeutige Geste zu seinen Beobachtern, die er zum reinkommen bat.
„Schau her.“ Der Geschäftsführer öffnete eine verstaubte alte Tür. Und direkt dahinter verbargen sich Berge von Rohstoffen für die Sumpfkrautherstellung, aber auch ganze Berge mit Schätzen.
„Falls ich auch festgenommen werde, was ich aber nicht gutheißen will, möchte ich, dass du mein Amt übernimmst und auf diese Schätze aufpasst.“
„Wow“, machte Rethus nur. „Solch eine Bürde für mich?“
„Ja, genau. Du wirst auf das alles aufpassen.“
Rethus’ Habgier stürzte wieder in seinen Körper. Das ganze Geld, was er damit machen konnte. Er war reich, aber er konnte es nicht tun. Das Geld musste an die Stadt zurückgehen.
Der Dieb hatte sein Gegenüber aber nun genau da, wo er diesen haben wollte. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen.
„Du sagtest doch vorhin, dass ich das Motiv hätte, ein Doppelagent zu sein, du es aber bezweifelst.“
„Ja, wieso? Willst du mich jetzt zum Narren halten? Dann kann ich das Erbe auch jemand anderem überlassen.“
„Der Stadtwache zum Beispiel?“
Der Geschäftsführer runzelte die Stirn.
„Welch Ironie“, erzählte Rethus weiter. „Vielleicht war ich etwas zu offensichtlich. Ja, ich bin ein Maulwurf. Und zwar in eurer Gang.“
Das Gesicht des Dealers wurde plötzlich rot und verzerrte sich zu einem missbilligenden Gesichtsausdruck.
„Du Mistkerl!“ brüllte er und zog sein Schwert.
Rethus tat es ihm gleich, wehrte auch sogleich den ersten Angriff ab. Aber daraufhin, erschienen auch augenblicklich sofort die Wachen.
„Waffe fallen lassen“, meinte eine der Wachen. „Gut gemacht, das war eine Glanzleistung. Wir haben nun endlich den Hauptübeltäter hinter Gittern. Jetzt fehlen nur noch zwei: Der Boss und sein Diener persönlich.“
„Welcher Diener?“ fragte Rethus, während eine andere Stadtwache den Dealer fesselte und noch eine weitere mit einem Kollegen die Schätze begutachtete.
„Es handelt sich um den Kerl, den Handor in der Burg bei dem dortigen Spitzel ausfindig machen konnte.“
„Ach so, der. Mit dem hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Seid bitte nachher, wenn ihr den Kerl hier abgeführt habt, beim Stützpunkt. Heute wird aufgeräumt. Wartet aber auf ein Zeichen von mir.“
Die Miliz verbeugte sich kurz und verschwand.
-
" Nun es ist eine Eigenart der Magie nicht den zu verletzen der sie Kontrolliert. Das ist einer der Punkte warum es so wichtig ist die Magie immer im Griff zu haben wenn man einen Zauber wirkt. Auch größere Blitze machen mir nichts aus solange ich den Zauber nur immer unter Kontrolle habe. Bei Feuer und Wind ist es das gleiche, der Feuerball den du zur Zeit übst ist ein gutes Beispiel. Obwohl die Flammen des Zaubers nur ganz knapp über deiner Hand schweben erleidest du doch keinerlei Verbrennungen oder? Wäre es normales Feuer könntest du die Hand schon nach dem ersten Versuch für lange Zeit nichtmehr richtig einsetzten weil selbst bei schnellem Beschwören und Werfen einiges an Zeit vergeht. Wie du siehst lohnt es sich seine Grenzen einzuhalten und immer voll bei der Sache zu sein. Doch nun zu deiner Entscheidung. Du hast dich dafür entschieden mit den Blitzen anzufangen, gut. Wie beim Feuer gibt es keine genaue Anzahl an Möglichkeiten oder Zaubers die darauf beruhen. Einziege Einschränkungen sind auch hierbei dein Können, deine Vorstellungskraft und die grundlegenden physikalischen Gesetze. Du kannst, oder vielmehr wirst du eines Tages vielleicht können, Blitze aus deinen Händen schießen sie vom Himmel herrabfahren lassen oder auch sie zu Kugelartigen Geschossen formen. Doch für den Anfang sollten wir klein anfangen und du mein Beispiel ein paarmal selber ausprobieren. Wie gesagt es ist eigentlich das gleiche Prinzip wie bei den anderen Beschwörunggen auch. Am besten du versuchst es einach ein paar mal. "
-
Spitzenmäßig. Jetzt galt es tatsächlich nur noch die letzten zwei Drahtzieher festzunehmen. Nun hatte der Glatzkopf auch überhaupt nichts mehr zu verlieren. Er musste nur noch den richtigen Moment abwarten. Aber wenn es nötig beziehungsweise möglich war, konnte er unverzüglich den Befehl an die Stadtwachen geben.
Der Dieb war gespannt, wie der ganze Spaß nun zu Ende ging, denn dies sollte nun nicht mehr lange sein, bis dies der Fall war.
Rethus stolzierte im Raum auf und ab. Er täuschte ein besorgtes Gesicht vor. Der Boss, der gemütlich in seinem Sessel saß, hatte alles über den Vorfall am Hafen erfahren: Von der Festnahme und der Beschlagnahmung aller Reichtümer.
Auch er war sehr besorgt. Sein Diener machte nur einen abwertenden Blick auf Rethus. Scheinbar konnte er sich schon fast denken, was der Glatzkopf im Schilde führte. Nicht alle aus der Gang waren blind vor Augen; vor allem der Diener nicht. Es gab bei solchen Organisationen meist immer einen, der über alles bescheid wusste. Deshalb durfte Rethus auch nicht länger warten.
Vor seinem Auftritt vergewisserte er sich erst einmal über die Anzahl der Anwesenden. Es hielten sich genau elf Leute im Raum auf, ohne den Glatzkopf mitzuzählen. An jeder Ecke stand eine der Wachen, die zusammen neun zählten. Und mit dem Boss und seinem Diener waren es elf. Rethus wusste, dass die Stadtwachen durch zwei Türen in den Raum gelangen wollten; und auch durch den flachen Dachstuhl, der sich unmittelbar über ihnen befand. Damit würden sie direkt auf dem großen Tisch vor dem Boss landen. Die zwei Türen befanden sich gegenseitig gegenübergestellt an einem sehr breiten Fenster. Alle Stadtwachen, die von der linken Tür kamen, hatten die Chance zwei Wachen an dieser Pforte nieder zu strecken und wenn sie Armbrustschützen hatten, konnten sie auch noch drei Weitere im hinteren Teil des Raumes erwischen. Die Milizen, die von rechts kamen, konnten die Restlichen mühelos, falls sie ebenfalls Armbrustschützen bei sich hatten, erwischen.
Auf los ging’s los. Damit ging nun Rethus zum Boss der Gang zurück. Und begann laut und deutlich für alle anwesenden Stadtwachen zu dem Dicken in seinem Sessel zu sprechen:
„Wie soll das jetzt noch weitergehen?“
„Wie das jetzt noch weitergehen soll?“ schimpfte der Dicke. „Du bist grad mal zwei Tage dabei und machst solche großen Sprüche.“
„Verzeiht mir. Ich bin eben besorgt.“
„Das sind wir alle. Die Krönung wäre jetzt auch noch, wenn die Miliz hier hereinplatzen würde und uns auch noch fertig machen würde.“
Welch Ironie. Wenn das die Stadtwachen draußen gehört haben, dann hätten sie sich sicherlich tierisch ins Fäustchen gelacht.
„Ich würde das mal nicht so laut sagen“, setzte Rethus das Gespräch fort.
„Also, falls ich gefragt bin, glaube ich, dass wir einen Maulwurf in unserer Bande haben“, meinte der Diener neben dem Boss und musterte Rethus tief.
„Alk, könntest du bitte mal nachsehen, wie es draußen aussieht?“ fragte der Boss.
„Ach was“, meinte Rethus nur. „Außerdem kannst du mich ab sofort Rethus nennen.“
„Wieso?“
„Dein Diener hat Recht. Wir haben einen Spitzel.“
„Wer?“
Blitzschnell zog der Glatzkopf sein Kurzschwert und richtete die Spitze der Klinge an die Kehle des Bosses. „Ich.“
Und dann passierte es auch schon:
Laut und deutlich hörte Rethus die Worte: „Öffnen und Säubern!“
Die Türen schlugen nicht nur auf, sondern zerbrachen regelrecht. Zwei Sekunden nach dem Eindringen flogen auch schon die ersten Bolzen durch die Luft, die ihre Ziele gewollt verfehlten, um diese einzuschüchtern. Manche trafen sogar unerwartet ein Bein oder die Hüfte einer Wache. Dann brach auch hinter ihm die Decke auf und drei Milizen seilten sich an einem dicken Tau auf den Tisch vor dem Boss ab und zogen kurz darauf ihre Schwerter. Als alle neun Wachen festgenommen waren, richtete der Anführer dieser Stadtwachentruppe seine Klinge auf den Boss und sagte: „Ihr seid festgenommen!“
„Ah, verdammt“, meinte dieser nur. „Wäre ich doch nach Lago gegangen. Scheiße.“
„Sehr gut“, sagte Rethus zum Schluss.
Die Wache schmunzelte. „Wir machen den Rest. Geh in der Zeit zu der Miliz, die dir diesen Auftrag gegeben hat. Ich glaube, du wirst sicherlich damit entlohnt.“
Rethus nickte und verließ das Haus.
Geändert von Rethus (04.12.2008 um 21:39 Uhr)
-
Die Wärmespendende Sonne war nun schon einige Zeit von der ewigen Dunkelheit der Nacht verschlungen worden und gab somit den Platz für den Mond frei. Hoch oben bei den Gestirnen regierte der mächtige Trabant über die verdunkelten Lande Myrtanas. Ausnahmsweise war der Himmel über Myrtana im Winter klar und die volle Pracht des Mondes samt den anderen Gestirnen am Nachthimmel konnte sich entfalten. Es war so eine Nacht von welcher viele Seemänner träumen um einmal ihren Weg anhand der Gestirne zu finden wie in alten Zeiten der noch viel älteren Kultur. Es war wahrhaftig eine wirklich verzaubernde ja fast schon magische Nacht. Eine solche Nacht liess sich der Anwärter Rhobar natürlich nicht entgehen Es war zwar immer noch elendskalt und der Wind blies als sanfte aber kalte Brise, die aber jegliches noch so kleine Härchen zum erfrieren brachten und Rhobars Arm komplett mit Gänsehaut überzog. Rhobar hasste zwar die Kälte wie fast nichts in Myrtana, doch dieser wirklich einmalige Anblick war es ihm wert. Es gibt nur wenige solche Nächte und gemäss Rhobar sollte man seinen Prinzipen für solche Wunder einfach mal zurücknehmen, damit man die Pracht des Reichs der Götter geniessen konnte.
Rhobar selbst war vom heutigen Tage ziemlich ausgelaugt. Nicht wegen der strengen Arbeit in dieser Kälte, welcher er sowieso den ganzen Tag geschickt aus dem Weg gegangen ist, sondern weil er auf der Suche nach etwas ganz bestimmtes war oder besser gesagt nach jemanden. Der Anwärter durchforstete den heutigen Tag das ganze Kloster nach seinem alten und treuen Gefährten Agan, dem Papagei. Wie ein Wahnsinniger suchte er ihn überall im Kloster wo er nur Zutritt haben konnte: Er klapperte alle Kammern der Novizen und Anwärter ab, durchsuchte jede noch so morsche Bankreihe im Tempelsaal des Klosters, den kompletten Garten und in noch vielen anderen Gegenden des Klosters. Doch nirgends war eine weitere Spur von seinem alten Kameraden zu finden: „Wo bei Innos Namen könnte er nur stecken… Oder irre ich mich einfach und er war gar nie hier, doch von wem sonst sollten die unverkennbaren Federn stammen und welcher Vogel sollte sonst so voller Geschick mein Gebäck geklaut und wahrscheinlich gegessen haben...“, grübelte Rhobar in der eisigen Kälte draussen nach, während auf einmal sein Magen laut , wie ein sterbender Troll, knurrte. Der Anwärter fasste sich an den Magen und sprach: „ Bei Innos… bei der ganzen Sucherei habe ich völlig vergessen etwas zum Speisen zu mir zu nehmen… Ich war so fest mit der Suche vertieft, dass ich die wesentlichsten Dinge im Leben vergessen habe… Innos behüte“.
Der Anwärter, immer noch in einem relativ hässlichen Kleidungsstück gehüllt, entfernte sich von der Bank vor seiner Kammer und schritt in Richtung Refektorium, wo er in der kurzen Zeit schon die eine oder andere Geschichte erlebt hatte… wenn auch nicht unbedingt positiv.
Als er den Saal betrat, spürte er an seinen Händen und Füssen ein wärmendes Kribbeln und sein Gesicht glühte förmlich: Kurz gesagt. Sein Körper dankte es ihm dass er von der Kälte in die Wärme geflüchtet ist. Der Anwärter schaute sich kurz im Saal um und sah, dass er rappelvoll war. Es war nun die Hauptzeit für das Abendmahl und man konnte dies sofort an der grossen Anzahl Menschen im Refektorium sehen. Es waren Anwärter, Novizen sowie Magier vor Ort und genossen die Gesellschaft sowie das Essen. Rhobar liess es sich nicht länger bitten und lief zum Ausschank des Abendessens. Er begrüsste den Koch mit einem „Für Innos“ und liess sich seinen Teller mit der heutigen Speise füllen, nämlich Eintopf. Rhobar schaute ein wenig verdutzt auf seinen Teller hinab und dachte für sich, dass das Essen sich in all den Jahren nicht geändert hatte. „Bei Innos, offensichtlich hatte der Koch vom Kloster Khorinis die Teleportation ohne weitere Komplikationen locker überstanden… dasselbe Essen und zwar wirklich haargenau das gleiche wie auf der Insel… Ich dachte Vengard sei berühmt für seine kulinarischen Delikatessen, stattdessen gibt es Gulasch aus Resten die irgendwo in den tiefsten Katakomben ihr Dasein gefristet haben müssen…Was solls. Irgendetwas muss ich essen und mit Brot und Wasser wird das schon irgendwie runtergehen…Im schlimmsten Falle wäre es ja nicht das erste Mal, dass ich mich hier im Refektorium übergebe…“
Er suchte sich einen freien Platz und begann den Eintopf runterzuwürgen. was nur mit Hilfe von sehr viel Brot und Wasser gelang. Zu allem Übel prasselte sehr viel Eintopf auf seine völlig verlumpten Kleider und diese waren jetzt nicht nur potthässlich sondern auch dreckig. „Bei Innos… jetzt laufe ich schon seit Wochen mit diesen verdammten Lumpen rum…er stinkt, er ist dreckig und zu allem Überfluss gibt er nicht warm…“, sprach ein sichtlich genervter Rhobar und dieser sprach einen Novizen auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches an: „Bruder. Innos zum Grusse. Gibt es hier irgendwo eine Robenwirkerei wo ich neue Kleidung oder noch besser eine Robe kriegen könnte?“
Daraufhin antworte ihm der Novize mit einem simplen „Ja“ und erklärte Rhobar rasch wo denn die Robenwirkerei überhaupt liegt. Rhobar bedankte sich noch rasch beim Novizen, verliess seinen Platz und entschwand aus dem Refektorium in Richtung Robenwirkerei. Es dauerte nicht lange und er war bereits bei der Robenwirkerei angekommen, wo sich auch prompt ein Klosterbruder aufhielt. Ohne gross zu zögern sprach Rhobar den Klosterling an: „Innos zum Grusse Bruder…Bist du der örtliche Robenwirker des Klosters? Ich hoffe es, denn ich brauche dringend eine neue Robe…“
-
„Noch nicht lange. Erst seit einigen Tagen“, antwortete Tavik knapp, „Und eine neue Robe sollte schon möglich sein. Wie ich an Deiner Erscheinung sehe, bist du noch nicht lange in Vengard.“
Der Mann nickte und sah an Tavik vorbei zu den aufgereihten, wenn auch noch wenigen Roben.
„Was darf es denn sein? Ich könnte so einiges schneidern und noch mehr organisieren. Adlatenrobe? Novizenrobe? Oder etwas vollkommen anderes?“
Der Robenwirker drehte sich um und ließ den Besucher stehen, wies im Gehen zu dem Stuhl auf den Tisch und bedeute ihm damit, sich zu setzen. Er selbst ging zur Theke hin und blickte zu seinen Roben, die Gorax ihm überlassen hatte um sie zu erweitern, verkaufen oder als Anschauungsmaterial für Kunden zu benutzen.
„Also, schieß los. Irgendwelche besonderen Wünsche dazu? Verzauberungen oder dergleichen?“
Er drehte sich zu seinem Gast um, der noch immer im Raum stand. Mit einer Handbewegung ließ er den Stuhl hörbar über den Steinboden kratzen, etwas vom Tisch weg und ein deutliches Zeichen dafür, dass sich der Mann setzen dürfe.
-
„Scheint so, als würden die Leute hier keine Witze mögen“, kommentierte Medin das zu Boden gegangene Glas. „Aber Recht haben sie. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns jetzt auch in den Tavernen abstechen?“ Der General lehnte sich mit dem Rücken zum Tresen, sodass er sowohl Anna als auch dem verdächtigen Seemann ins Gesicht schauen konnte. Dass Anna anscheinend ziemlich betrunken war, konnte gut und schlecht sein. Hing ganz davon ab, wie sich die Situation entwickelte. Zumindest war er dankbar, dass sich Anna nicht gleich zwischen ihn und den mutmaßlichen Win’Dar gesetzt hatte.
„Werden schon genug Leute abgestochen, nicht wahr?“, fragte er in die Richtung seines Nachbarn und hob den Krug zu einem tiefen Schluck, der in Wirklichkeit nur aus ein paar Tropfen bestand, an die Lippen. Als das Gefäß wieder auf dem Holz des Tresens mit einen nicht zu leisen Pochen Platz genommen hatte, fingerte er mit der Hand nach seinem Schwert. Einige der näher stehenden Gäste warfen aus den Augenwinkeln nervöse Blicke zu der Waffe, als Medin den Waffengurt fast beiläufig unter den Tresen hervor holte und mit den Fingern an den Parierstangen herumspielte.
„Habt ihr schon einmal jemanden abgestochen?“, fragte er und blickte von seinem Einhänder auf, nur um danach gleich abzuwinken.
„Ach was, ihr scheint mir ein Mann der See“, lachte er und stellte den Einhänder wieder dort hin zurück, wo er ihn hergenommen hatte: In Reichweite. „Seemonster höchstens. Ja, wenn alle Leute, die sonst Menschen abstechen, es lieber den Seemonstern zeigen würden, hättet ihr sicher ein leichteres Leben!“ Wieder griff er nach dem Bierkrug und leerte ihn dieses Mal.
„Wirt, noch eines!“, rief er und überlegte, ob Anna wohl Bier mochte. Hoffentlich nicht. „Anna, willst du auch eines? Und ihr? Einer geht auf mich. Wir Männer müssen in der Gesellschaft einer Frau doch auch mal das ganze Blut von Menschen und Seemonstern vergessen. Lasst uns etwas Lustigeres erzählen, damit es wirklich etwas zu lachen gibt. Wie heißt ihr eigentlich?“
Maske aufgesetzt und mitspielen. Eigentlich war es erschreckend, wie Medin in dieser Situation, die ihm bloß oberflächlich vertraut war, so schnell seine Routine wieder gefunden hatte. Nur dieses Spiel war ungleich komplizierter. Er musste seine Karten verdeckt halten und versuchen einen Blick in das Blatt seines Gegenübers zu erhaschen. Und dann war da noch Anna, die gar kein Blatt auf der Hand hatte und trotzdem in der Spielrunde saß. Das bereitete ihm am meisten Sorgen, aber im Augenblick konnte er, wenn er die Situation nicht eskalieren lassen wollte, nichts anderes tun als zu hoffen, dass sie nicht den schwarzen Peter zog. Wachsamkeit, bläute er sich abermals ein, als der Wirt gerade die nächste Runde brachte. Zum Glück war Alkohol in solchen Situationen für Medin das geringste Problem.
-
Nach den mehr als offensichtlichen Gesten seines Gegenübers nahm der Anwärter Rhobar auf den Stuhl platz und orientierte sich erstmals in der Robenwirkerei. Sie hatte einige Ähnlichkeiten wie die Robenwirkerei auf Khorinis… Er hatte durchaus gute Erinnerungen an die damalige Robenwirkerei, denn immerhin leitete sie ein guter, leider aber auch verschollener , Freund von ihm. Aber der Anwärter war nicht gekommen um in alten Tagen zu verweilen. Nachdem er sich hingesetzt hatte wandte er sich zum Robenwirker und begann mit einer freundlichen Stimme an zu sprechen: „ Bevor ich meinen Wunsch äussere. Mein Name ist Rhobar und ich bin erfreut dich kennenzulernen…Sagen wir es mal so…Ich bin neu hier im Kloster und wie du siehst hab ich n ziemlichen Lumpen an mir und will das so schnell wie möglich beheben. Ich wäre dir dankbar wenn du mir eine so genannte Anwärterrobe schneidern könntest. Im besten Fall sollte sie die zwei Dinge bekämpfen die ich bei Beliar nicht ausstehen kann: Nässe und Kälte… Ach ja und noch was. Ich wäre auch erfreut wenn du mir einen Kapuzenumhang schneidern könntest…Diese Jahreszeit bringt mich sonst noch um…Ach und der Preis spielt keine Rolle.“
-
Man rief den Großmeister zum Tor.
Missgestimmt trabte Ferox dorthin und an den Wachen vorbei, um einem jungen, zerzaust aussehenden Mann zu begegnen, der sich als Grimbar vorstellte. Aber das war dem Streiter ziemlich egal. Ein grässlicher Wind wehte ihm ins Gesicht und schien all seine Kleidung durchdringen zu können. Selbst das dicke Tuch um seinen Hals bot keinen allzu großen Schutz. Er fühlte sich krank. Maritimes Klima im Winter - so musste Beliars Reich aussehen. Nur etwas kälter und menschenleerer, wenn letzteres überhaupt möglich war. Wenn man sich hier umblickte, schien wirklich niemand außerhalb seiner schützenden vier Wände sein.
„Grüße.“, sagte er und nahm das Pergament entgegen, entrollte es sofort und las die wenigen Zeilen. „Scheiße.“, murmelte er, „Ich muss sofort zum König. Du kommst aus dem Norden, nehme ich an, und willst mitkommen, wenn wir losziehen. Gib’ den Wachen Name und Aufenthaltsort, ich werde Nachricht erteilen, wenn wir abreisen. Entlohnung gibt’s auch noch, aber das ist jetzt erstmal wichtiger. Gehabt euch wohl.“
So verschwand er wieder in den Innenhof, stapfte geradewegs Richtung Thronsaal. Es war keine Zeit zu verlieren. Und ein mulmiges Gefühl wartete in Ferox’ Magen, das sich keineswegs wie eine körperliche Krankheit anfühlte.
-
Tavik pfiff durch die Zähne und schnalzte mit der Zunge.
„Rhobar? So wie der König Rhobar? Hab ich hier den eigentlich verschollenen, unehelichen Sohn unseres Königs vor mir sitzen, der von Sir Dominique persönlich in eine weit entfernte Abtei gebracht und dort erzogen wurde, und der nun zurückgekehrt ist um sich seinem Vater zu offenbaren und als rechtmäßiger Thronfolger aufzutreten? Wenn dem so ist, darf ich dein Hofmagier werden?“
Der Novize grinste schief. Er hatte in Vengard am Brunnen bei den Waschweibern schon so allerhand Dinge gehört, darunter auch die Geschichte eines Thronerben, der den König als Schwindler entlarvt und zum König gekrönt wird, ebenso aber auch Geschichten das die Orks eigentlich die Richtung hier in Vengard angeben. Andere Erzählungen handeln davon, dass manch einige Menschen eine riesig lange Strecke in wenigen Stunden zurückgelegt haben, doch wusste keiner wie. Waschweiber eben, dachte Tavik, die erzählen viel wenn der Tag lang ist.
„Nun, wie dem auch sei. Verzauberung gegen Nässe und Kälte kann ich bieten, eine Kapuze wird sich auch fertigen lassen. Die Bezahlung wird nicht groß ausfallen, mit den Verzauberungen zusammen vielleicht 75 bis 100 Goldmünzen. Also noch zu verkraften.“
Tavik nickte und schaute Rhobar einige Sekunden lang an, dann fing er leise an zu lachen.
„Aber erzähl mal etwas über dich? Wie kommst du zu dem Namen und warum scheint einigen, vor allem alten Magiern deine Visage nicht allzu fremd, fast als würden sie dich schon irgendwo her kennen.“
-
Tock…….Tock…….Tock…..
Das monotone Geräusch, wenn ein Pfeil auf die Zielscheibe traf versetzte Grimbar von Zeit zu Zeit in Trance, während die kalte Nachtluft seinen nackten Oberkörper streichelte und das ganze Szenario ihn in Trance versetzte. Sein Gesichtsausdruck war vollkommen neutral, die Augen oft geschlossen, nur zum Schießen öffnete er sie, wie ein verschlafenes Tier.
Er war die einzige Person auf dem Trainingsplatz, doch stören tat ihn das nicht, im Gegenteil, so konnte ihn wenigstens nichts ablenken. Auf dem Boden lag eine dicke Schicht Schnee, kaum unterbrochen von Fußabtritten, waren sich die meisten doch um diese Jahreszeit viel zu fein zum Trainieren oder zu weich der Temperaturen wegen.
Grimbar war der einzige oder einer der ganz seltenen, die die Meinung vertraten, dass man seinen Körper und Geist im Einklang halten sollte, was auf den jungen Novizen auch zutraf.
Gebildet und durchaus klug, hatte er trotzdem einen trainierten Körper und war ausdauernd, auch wenn er vermutlich mal wieder weniger trinken sollte, in letzter Zeit hatte es die Überhand gewonnen.
Der letzte Pfeil aus seinem Köcher sauste durch Luft und traf die weit entfernte Scheibe genau in die Mitte. Dort teilte er sich den Platz mit einem halben Dutzend anderer Pfeile, die ebenfalls ins Schwarze getroffen hatte, insgesamt war es ein zufriedenstellendes Ergebnis. Doch wann konnte man schon in völliger Ruhe auf ein festmontiertes Ziel schießen, das zudem gut erkennbar war?
Genau, so gut wie nie war das der Fall, trotzdem, war diese Art des Trainings auch eine Art der Meditation, die Grimbar gern zum Nachdenken nutzte. Er hatte darüber nachgedacht was er noch so tun wollte, da kam ihm auch Maximuss in den Sinn.
Den würde er noch besuchen sollte er schließlich mit mehr Zeit wieder in die Hauptstadt Myrtanas zurückkehren, nun marschierte er erst einmal wieder in sein Zimmer zurück. Während er die Pfeile in den Köcher zurücksteckte kam sein schwarzer Rabe, der nun endlich ein Botenvogel war, angeflogen und setzte sich auf seine Schulter.
-
Rhobar war erstaunt von dem wirklich scharfsinnigen Humor seines Gegenübers und musste herzhaft lachen…Er hatte schon lange nicht mehr gelacht oder zumindest kann er sich nicht mehr an das letzte Mal erinnern, immerhin fehlte ihm locker ein Jahr komplett an Erinnerungen in seinem Leben und dieses Rätsel hat er bis jetzt nicht einmal versucht zu lösen, da er sich zuerst in der Gegenwart zurecht finden musste bevor sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt.
„Wenn ich ein Nachfahre von unserem König wäre, wäre ich schon längst in die Burg marschiert, hätte meinem angeblichen Vater ordentlich in den Arsch getreten und würde meinen Arsch und Verstand einsetzen um diese verdammten Orks aus unseren Myrtana jagen…. Nein mein Freund, mein Vater dachte wohl damals wohl, dass das ein guter Name für einen Junge wäre, weiter nichts“. Der neugierige Robenwirker war auch offensichtlich gut informiert, den wie sonst wüsste er von der Tatsache das ihn so gut wie alle Magier gut kannten. „Nun, meine Geschichte ist sehr lange und wenn ich sie erzählen würde, würde ich wahrscheinlich ausschweifen und irgendeinen Mist erzählen der dich sowieso nicht interessiert. Daher versuche ich mich möglichst kurz zu halten: Also zu aller erst hast du Recht mit der Tatsache, dass den Magiern und Priestern mein Gesicht sehr gut kennen, denn ich war einst auch einer von ihnen. Bevor die Insel Khorinis von den Orks überrannt worden war und in der Zeit bevor der Orden die Teleportation aufs Festland durchführte, war ich Mitglied im ach so erlesenen Kreis der hohen Feuermagier…Einst sogar Stellvertreter des heiligen Rates vom Innoskloster von Khorinis. Ich habe unter den Magiern noch viele Bekannte und Freunde, die dachten ich sei verstorben. Denn als wir von der Insel fliehen musste, scheiterte die Teleportation offensichtlich bei mir. Mehr weiss ich auch nicht…Meine letzte Erinnerung bestand darin wie ich vor einer Woche am Hafen von Khorinis samt Hab und Gut in einem Boot erwacht bin…Jetzt bin ich wieder hier und muss von vorne beginnen…Was ich nun eigentlich nicht mehr so tragisch finde.“
Der Anwärter erhob sich und sprach nochmals: „Also mein Bruder im Geiste Innos. Ich muss dich nun verlassen .Es ist spät und mein Körper hat sich von den ganzen Strapazen immer noch nicht erholt…Kurz : Ich muss schlafen…Ich werde dann mal in ein paar Tagen vorbeikommen und nehme dann das nötige Gold mit. Möge Innos dich beschützen.“
Und so verlies der Anwärter die Robenwirkerei und lief in Richtung seiner Schlafkammer.
-
Paulus lag gerade gemütlich in seinem Bett und wartete auf sein Abendessen das ordentlich Verspätung hatte. Doch dann öffnete sich endlich die Tür und die Stadtwache sagte:” Na endlich, ich warte ja schon eine halbe Ewigkeit, das ist ja nicht auszu… Du bist es, nun… wie sieht es aus?”
“ Wir haben alles geklärt, der Kerl ist festgenommen, du hattest Recht, es war wirklich eine ziemlich große Bande.” Paulus lachte innerlich. “ Das habe ich doch auch gesagt, sehr gut zu hören.”
Meinte die alte Stadtwache und saß lachend in seinem Strohbett, nun kam auch seine inzwischen kalte Suppe herein, das störte ihn gar nicht, er war so froh darüber das er Recht hatte und zudem der Kerl der ihn angegriffen hatte gefasst war. “ Wie sieht es eigentlich mit Belohnung aus?” Fragte der Mann nun.
“ Ach ja, wie heißt du noch gleich? Rethus, ob. Nun gut Rethus, du hast deine Aufgabe gut gemeistert, du hast sogar den Anführer festgenommen. Wie du das geschafft hast ist mir egal. Aber deine Belohnung soll gut ausfallen: Durch das Kopfgeld verdienst du dir ein hübsches Taschengeld, so 200 Münzen sollte Mindestens drin sein, wenn nicht mehr. Rede einfach mit dem Anführer der Stadtwache.
Ach ja, und dann habe ich mir noch überlegt das du ein bisschen mehr Verantwortung haben solltest wenn du schon so eine Aufgabe meisterst. Ich will ich bei der Stadtwache haben.”
Rethus nickte nur, sagte aber nichts.
“ Willst du das? Natürlich willst du das! Sonst hättest du die Aufgabe nicht erfüllt, du bist wie geschaffen für die Armee. Ich kann dich nicht aufnehmen, aber ich bin lange genug dabei um dir ein Empfehlungsschreiben zu geben. Zeig das ebenfalls dem Anführer der Stadtwache und du bist dabei.
So einfach, hast es dir aber auch verdient.” Erklärte Paulus begeistert. “ Wunder dich aber nicht wenn er nicht sonderlich freundlich ist, das ist nicht die Art von dem Kerl. Und jetzt machs gut, geh schnell zu ihm bevor ein anderer behauptet das er die Kerle geschnappt hat. Warte ich schreibe dir schnell noch eine Empfehlung.
Paulus lobte in seinem schreiben die Vorgehensweise, die Arbeit und die Art des jungen Mannes, das er ihm geholfen hatte, selbstlos war und reich entlohnt werden solle, natürlich auch in die Stadtwache aufgenommen werden sollte, nun lag es an dem Anführer, doch es sollte im Grunde keine Probleme geben. Man würde sich mit Sicherheit mal sehen auf einer Wachtour, doch jetzt ruhte sich Paulus erstmal aus und genoss den Triumph.
Matthew
-
Kemrick sackte verschwitzt und schnaufend beim Aufladen einer Kiste auf den Boden des Lagerhauses, er versuchte , auf dem Bauch, die Löcher in dem Holz mit seinen Händen zu umklammern um wieder aufzustehen. Kemrick sagte leise und stöhnend zu sich:,, Diese...diese Stadt wird noch mein Ende sein...''
Doch ein seltsamer Duft stieg aus dem Boden...es roch nach...Sumpfkraut! Kemrick sammelte aus dem nichts neue Energie und steht, bemühte sich selber hochzuheben auf. Kemrick fühlte gar nicht mehr die Kälte der Nacht. Er brauchte Licht, um mehr sehen zu können. Kemrick dachte:,, Die Wände sind aus Holz und es scheint mir, diese Nacht ist heller als die anderen...'' Kemrick stellte einige Kisten so auf, dass sie eine Treppe bildeten. Währenddessen musste er aufpassen, dass er nicht von den anderen Arbeitern erwischt wird. Er stieg auf die Kisten und versuchte, ein Loch in die Wand des Lagerhauses zu treten. Doch seine Kräfte reichten nicht aus, er musste es aber schaffen...
Also trat er immer und immer wieder gegen in die Wand, dennoch schaffte er es nicht. Er dachte sich also, vielleicht sollte etwas finden womit...
Doch in dem Moment kam ein Arbeiter in das Lagerhaus und sagte laut:,, Komm sofort dort hinunter oder es setzt was!!!'' Kemrick kam von den Kisten, doch sobald er unten war, schlug ihm der Arbeiter in den Magen. Kemrick fiel auf die Knie, wegen den Schmerzen, der Arbeiter sagte:,, Das nächste Mal landet er weiter oben. Jetzt steh' auf und fang an zu schleppen du Weichei!!!''
Kemrick stand auf und lernte eine weitere Lektion: Mische dich nicht in die Angelegenheiten anderer. Doch die Neugier übernahm Kemrick schließlich. Er fragte den Arbeiter:,, Gab' es jemals eine Krautlieferung?'' Der Arbeiter antwortete:,, Ja, zu den südlichen Inseln aber...was geht dich das eigentlich an? Arbeite gefälligst!'' Kemrick hatte zwar das Gefühl das etwas faul ist aber dennoch wollte er nicht gleich nach 3 Tagen die Wurzeln von unten betrachten. Doch was er sah, als er mit einer Kiste zu einem Fischer unterwegs war, gefiel ihm gar nicht. Die toten Leichen der Bettler, wurden einfach in den See geworfen! Kemrick fragte sich inzwischen, wo ist er hier hingeraten? Doch er ignorierte es, er fragte einen Bürger:,, Wo komme ich zum Fischer?'' Der Bürger antwortete:,, Welcher Fischer? Ich habe zwar gehört, dass der ein oder andere Paladin gerne fischt aber ganz sicher nicht hier.'' Kemrick schleppte die Kiste zurück in das Lagerhaus. Kemricks Beine fühlten sich wie Wasser an, er konnte sich kaum noch aufrechthalten. Er brach zusammen und fällt in einen Schlaf...
Geändert von Kemrick (07.12.2008 um 12:28 Uhr)
-
"Au, das 'ne gute Idee." Win'Dar schlug die Hände zusammen. "Geschichten." Er rieb die Finger aneinander. "Heißt ja, 'n Seemann's höchstens so gut wie sei G'schicht'n, nech? Dann will'ch gleich anfang'n."
Seine Augen leuchteten, als das frische Bier kam. Seine Hände schlossen sich um den Krug, als wollte er sich daran wärmen.
"Nennt mich Ishmael, das's mein Name. Ishmael Isaan Ibranka, aber d' meisten sag'n nur Ish oder Eerie Ish."
Er tippte an die Stelle seiner Brust, wo ihn der Bolzen getroffen hatte.
"Hab mir'n Bolzen eing'fangen, bei nem Piratenangriff. Jungs standen scho da 'n dacht'n: Nah, der steht nimmer auf, der nimmer, 'n sah auch nich gut aus, nech, 'n drei Wochen bin'ch g'legen. 'n dann steht d' alte Ishmael 'f einmal wieder auf'n Planken, krumm wie'n Segel 'm Wind, nech, aber 'r steht wieder. War 'n Jungs nich ganz geheuer, nech, weil se dacht'n, der wär einmal bei Beliar vorbei 'n zurüch."
Ein guter Schluck verschwand in Win'Dars Kehle. Seine Zungenspitze leckte genüsslich über die Goldzähne.
"'s bin'ch also, nech. Freude, eure Bekanntschaft z'machen. Würd 'n Hut zieh'n, aber der's ir'nwo zwischen Sana Nuur 'n Khorinis, so wie d' Rest des Packs."
Einen Moment lang war da etwas wie Bedauern in Stimme und Blick. Er starrte in den Bierkrug, riss sich los, schüttelte den Kopf und begann wieder zu grinsen.
"N'ja, sin' ja nich zum Trauern her'kommen, nech? Also, G'schichten! Da fällt mir was Gut's ein, passt auf."
Er lehnte sich ein Stück nach vorne, Bierkrug in einer Hand, die andere auf der Theke, bereit, die Erzählung effektvoll zu unterstreichen.
"'s war vor zwei Monaten, no'f dem Prallen Seestern, das war'n feines Schiff, sach'ch euch, dicke Nuss aber auf'm Wasser wie'n Blatt, nech, 'n unser Skipper, der Irre Jan, will ne volle Ladung G'würze von Sana Nuur nach Gorthar naufbringen, als wir'n Waljäger treffen, gleich vor der Immenschen Straße. Sacht der Waljäger, also, der'n Skipper, nech, 'Ahoy, da kommt ihr net rum, Orks ums Kap, haut lieber wieder ab!', aber unser Skipper, nech, mutich wie er is, nimmt Kurs 'f die Straßen, 'n da will man eigentlich nich durch, wenn man no' grad im Kopp is, mein ich. Seltsame Kreatur'n soll's da geb'n, Frau'n mit Fischschwänz'n un' so, die Seeleut'n schön Aug'n machen 'n se dann 'f die Riffe lock'n. Geh'ch also zum Skipper un' sach 'He Skipper, willste wirklich da durch, mit all'm was man so hört?' 'n er lacht 'Ishmael, Maat, das's ne sichere Sache, d' Ladung muss nach Gorthar 'n vorher fährt der Kahn nir'nwo hin. Hab g'hört die Weiber bringen Glück 'n nichts anders, 'n wenn se nur halb so hübsch sin' wie man sacht, will ich's gern glauben. Aber', sacht er, 'wenn's dich besser schlafen lässt, frag ich se ob se bös sin' oder nich, wenn mer eine seh'n.' Also rein'n die Straßen 'n'ch sach euch, 's war kein gut's G'fühl dabei, nech, aber d' Skipper, irr oder nich war'n guter Mann, Adanos weiß's, 'n so hab'ch nix mehr g'sacht."
Nachspülen. Kleiner Rülpser, direkter Blickkontakt.
"'n jetz' pass auf: Keine zwei Tage 'n der Straßen und dann 's da tatsächlich Weiber im Wasser. Hübsche, 's kannst mir glaub'n, volle Brüste 'n voll's Haar 'n alles. Aber da denk'n wir an d' G'schicht'n, nech, und woll'n scho Adanos bitt'n, da lehnt sich d' Skipper 'f die Reling und schreit, ganz wie er's g'sacht hat 'He, ihr seid's doch Meerjungfrau'n, nay? Seid's ihr eig'nlich mehr Meer oder mehr Jungfrau?"
-
Kemrick hatte endlich sein erstes Geld, 25 Münzen,:,, Für den Anfang schon recht viel...'' meinte Kemrick. Er hatte Kräfte gesammelt und die nächste Aufgabe wird sein, sich neue Klamotten zu kaufen. Doch lief er im Hafenviertel hin und her, doch keine Weberei oder irgendetwas in der Art in der Nähe, aber sicher auf dem Markt...
Kemrick ging wieder zum Südtor, anscheinend wurden die Wachen abgelöst und eine andere Wache stand am Tor. Kemrick ging einfach hindurch, da hätte er sich die Arbeit ja auch sparen können. Dennoch hatte er 25 Münzen und könnte die Anzahl ja vermehren...
Er ging in das sogenannte Händler und Handwerksviertel. Dort fand er sehr viele interresante Geschäfte. Er irrte durch die Straßen des Viertels, wo nebenbei Bürger ihre Angelegenheiten erledigten. Kemrick sagte zu sich:,, Dann ist also nur das Hafenviertel ein Drecksloch.''
Für die Bürger schien der Krieg ein großes Problem zu sein. Denn Kemrick hatte das Gefühl, dass jeder Angst hatte, das die Orks angreifen würden. Kemrick fand einen Waffenladen namens:,, Des Schiedes Meisterschwert...'' Kemrick ging hinein...
Der Besitzer erschrack sich förmlich und rief:,, Wache, ein Bettler ist in meinem Haus!'' Zwei persönliche Wachen, von beiden Seiten, packten Kemrick an dem Oberarm, machten die Tür auf und wurde im hohen Bogen hinaus geworfen. Kemrick rief:,, Ich will doch nur für ihn arbeiten...'' Eine Wache sagte:,, Mein Herr hat genug Arbeitskräfte, du solltest wieder zurück in das Hafenviertel gehen, Bettler...''
Kemrick hatte das Gefühl, das er seine Wut direkt am Geschäft auslassen könnte, doch die Tür des Ladens knallte zu und gleich danach, schrie Kemrick einfach so. Doch er riss sich zusammen, er ging erstmal weiter.
Er fand nach Stundenlanger umherirrung eine gemütliche Taverne, was gut war, denn es fing gerade an zu schneien.
Kemrick mietete sich Essen+Zimmer für 20 Münzen, aß gemütlich und legte sich hin, er hatte vor, den ganzen Tag zu pennen...
Geändert von Kemrick (07.12.2008 um 12:19 Uhr)
-
Es war ein verregneter Tag in Vengard, doch alles schien in Harmonie zu sein. Die Rinnsale liefen die Straßen und Gassen hinab, gespeist von Tropfen die von den Dächern der Häuser fielen. Das Kaminfeuer flackerte in Shibuhyas Kammer und von hier aus hatte man einen tollen Blick auf die regennasse Stadt. Er war nun ausgeruht genug und seine Tage wurden wieder Ereignisloser, diese Vinconia war schon fast wieder aus seinen Gedanken verschwunden, ein wahres Biest, aber Yasmin dagegen, das war ein Klassenunterschied! So löschte der schwarzhaarige Feuermagier das Feuer und trat aus seiner Kammer heraus, sich noch die Robe glättend wandte er sich gen Tempelhof.
Der Regen schlug ihm entgegen und nach wenigen Sekunden spürte er schon den ersten Tropfen in seinen Nacken rieseln. Jetzt war das Wetter schon nciht mehr so angenehm, und Shibuhya beeilte sich unter die Überdachung zu gelangen. Hier würde er den finden, für den er sein Quartier verlassen hatte, einen Lehrmeister der Magiestufen drei und vier. Lopadas war sein Name, und er würde ihm schon beibringen was er suchte, denn wenn er es bei Yasmin ausgehalten und geschafft hatte, dann war er auf alles vorbereitet, und vielleicht war Lopadas ja richtig in Ordnung, wer wusste das schon?
Shibuhya blickte umher, und erhaschte denjenigen den er suchte, ging zu ihm herüber und sprach ihn an.
"Bruder Lopadas? Mein Name ist Shibuhya, ich habe ein Anliegen. Ich möchte die hohe Kunst der Magie erlernen, man verwies mich an euch."
-
Neuling
Er war noch am Leben...Lowki hatte jetzt schon zwei Nächte bei seinem seltsamen Gastgeber verbracht, und war zumindest bisher noch nicht mit einem Messer in der Brust aufgewacht. Trotz dieser Tatsache hegte Ki noch immer ein unerklärliches Misstrauen gegen diesen kleinwüchsigen Bettler, der ihm bereitwillig bei sich aufgenommen hatte. Nunja, genau genommen war sich Lowki gar nicht mehr so sicher, dass sein mysteriöser Kumpane tatsächlich ein Bettler war, denn in den letzten beiden Tagen hatte er ihn kaum zu Gesicht bekommen. Ki wusste nur, dass er früh morgens, noch bevor die Sonne aufging die Hütet verließ und oft erst spät abends wieder heimkehrte, meist mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Doch all dies sollte nicht sein Problem sein, dachte Lowki bei sich, als er sich auf den Weg zum Hafen machte um ein wenig die Aussicht zu genießen. Obwohl es noch nicht sonderlich spät war, spürte man schon jetzt wie die spärlichen Sonnenstrahlen ihre wärmende Kraft verloren und sich langsam ein düsterer Schleier über Vengard legte. Schon den ganzen Tag über fielen dicke Regentropfen vom Himmel, und die niederschlagende Stimmung des Wetters schien sich auch auf Lowkis Gedanken zu übertragen. Der junge Mann setzte sich auf eine einfache Holzbank und starrte hinaus auf das weite Meer, auf dem er aus der Ferne einige kleinere Wellen sehen konnten, die sich mühsam in Richtung der Stadt weiterschoben. Vor nicht all zu langer zeit hatte er selbst dieses Meer bereist um schließlich hier in Myrtana zu landen, doch nun, wo er tatsächlich so weit gekommen war, stand er doch wieder ganz am Anfang. Er hatte nichts, keine Arbeit, keine wirkliche Bleibe und keine Bekanntschaften. Lediglich ein paar traurige Goldmünzen und einen verschlissenen Fellmantel, den er sich von einem Mitbewohner geliehen hatte, dessen Namen er nichtmal kannte, und der ihm höchst suspekt war.
Lowki wusste, dass er baldmöglichst etwas aus sich machen musste, er musste endlich wieder eine gewisse Ordnung in sein Leben bringen. Er wusste zwar nicht, wo er anfangen sollte, doch der junge Wanderer war sich ziemlich sicher, dass er sein Schicksal nicht in dieser Stadt finden würde. Vengard war zweifelsohne eine beeindruckende Stadt und ein leuchtendes Symbol der königlichen Macht, aber es gab hier nichts, wonach Lowki wirklich auf der Suche war. Er war kein besonders geschickter Handwerker, und als Soldat würde er wohl erst recht nichts taugen, also müsste er wohl sein Glück woanders suchen.
Irgendwo in diesem vom ewigen Krieg zerrütteten Land musste sein Schicksal auf ihn warten, außerhalb der sicheren Mauern Vengards.
-
Es war schon verwunderlich, dass oft immer mehrere Sachen zusammenkamen, die sich sonst nie irgendwie überschnitten. Aber scheinbar rochen die anderen Mitglieder des Ordens, dass der hohe Feuermagier dabei war sein Studium der Magie auf eine noch höhere Stufe zu erweitern und deswegen kamen sie jetzt reihenweise an, um ebenfalls ihre magischen Fähigkeiten aufzubauen. Erst kam diese seltsame Magierin, von der Lopadas vorher weder etwas gesehen noch gehört hatte, dabei war er wirklich schon eine lange Zeit im Orden und jetzt noch ein junger Magier, der unbedingt sich einer Lehre unterziehen wollte. Seufzend schaute er sich seinen Gegenüber genauer an. Es war ihm total egal, wie dieser aussah, aber versuchte dadurch etwas Zeit zu gewinnen, um sich die passenden Worte im Kopf zurecht zu legen.
"Magie zu Ehren, Shibuhya. Wenn du die höhere Magie studieren möchtest, bist du bei mir an der richtigen Stelle, obwohl ich dir gleich sagen muss, dass ich noch eine andere Schülerin zur Zeit in Lehre habe und dass ich selbst gerade intensiven Studien nachgehe, aber das sollte die Lehre nicht sonderlich stören. Es ist nicht das erste Mal, dass ich vor so einer Situation stehe."
Der Schriftgelehrte konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, wenn er daran dachte, dass er wiedereinmal zwei Schüler aufeinmal unterrichtete und dass er eigentlich selbst gerade trainieren wollte. Innos schien Spaß daran zu haben den hohen Feuermagier etwas unter Druck zu setzen.
"Ich möchte gleich mal dein Wissen über die magische Energie prüfen. Denn musst schon einiges an Erfahrung mitbringen, wenn du bei mir die nächste Stufe erlernen möchtest."
Hektisch wühlte der Barbier in seiner Umhängetasche herum, die er immer bei sich hatte, wenn er nicht in seinem Zimmer war. Früher waren dort immer Kräuter zu finden, doch heute bewahrte er darin meist Bücher und Schriftrollen auf, denn Kräutersammeln war er schon lang nicht mehr, aber er nahm sich fest vor wieder einmal in den Wald zu gehen. Nach kurzem Suchen fand er eine Schriftrolle, die er erst vor Kurzem gewirkt hatte.
"Hier hast du eine meiner Schriftrollen. Bevor du sie benutzt, will ich dir sagen, dass in dieser Rolle nicht wenig magische Energie gebannt ist, das heißt also bereite dich gut vor und konzentriere dich nicht. Denn du musst mir nun beweisen, dass du fähig bist, die darin konzentriere Magie zu kontrollieren. Wenn du allerdings dein ersten Stufen gut gemeistert hast, sollte diese Übung kein Problem sein. Wenn du es nicht schaffen sollest, dann gehe lieber zurück zu einem Lehrmeister der ersten Stufe und frische dein Wissen auf."
Nachdem sein neuer Schüler zugestimmt hatte, überreichte der hohe Feuermagier diesem die Schriftrolle. Nun würde sich zeigen, ob der Feuermagier vor ihm in seinen magischen Studien ausreichend gelernt hatte oder gerade so durchgekommen war. Er selbst machte sich schon einmal vorsichtshalber bereit den Zauber im Ernstfall abzufangen.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|