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  1. Beiträge anzeigen #341
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Aufmerksam ritt Drageny durch das Land, ihre Augen strichen, immer auf der Suche nach Gefahr, über die hügelige Landschaft. Doch, obwohl sie schon seit Tagen unterwegs war, war ich noch nichts passiert. Selbst Menschen hatte sie bis jetzt kaum gesehen. Die Orktöterin konnte das nur begrüßen, schließlich wollte sie nachdenken und ungestört die Natur genießen.
    Plötzlich tauchte in gar nicht allzu weiter Entfernung etwas auf, das ihr Interesse fokussierte.
    Es war ein wirklich schönes, weißes Pferd. Drageny ritt interessiert näher und merkte, dass dieses Pferd wohl nicht geritten wurde, denn es hatte weder Sattel, noch Reiter zu tragen.
    Erst als nur zwei Galoppsprünge sie und das fremde Tier trennten, entdeckte sie den Besitzer.
    Es war ein Mann, der äußerlich eher das Gegenteil des Pferdes darstellte. Seine schwarzen Haare standen in perfektem Kontrast zu dem leuchtend weißen Fell des Tieres.
    Neugierig, wie sie nun mal war, hielt Drageny neben dem Mann an und schaute direkt in seine braunen Augen.
    „Hallo! Habt Ihr ein Problem mit dem Pferd oder warum reitet ihr nicht?“ sprach die Orktöterin den Mann einfach an.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #342
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Da war er nun schon tagelang unterwegs und außer den Banditen, denen er die Stute abgenommen hatte, hatte er keine Menschenseele gesehen. Pferd.
    Eigentlich schon auf der Suche nach einem Nachtlager kam ihm wie aus dem Nichts eine Reiterin entgegen.

    Sie war hübsch, etwa in seinem Alter und hatte blonde, schulterlange Haare.
    Sel wusste erst auch gar nicht was er auf die Frage erwidern sollte, das war so überraschend gekommen. Dazu kam, dass gerade jetzt noch Phobia auf seiner Schulter landete.

    Öhhhhm, nein, ein Problem direkt habe ich nicht.
    Ich habe die Stute noch nicht lange, eigentlich erst seit ein paar Tagen und ich kann einfach nicht reiten, das ist das ganze Geheimnis.
    Ich möchte aber nicht unhöflich sein. Mein Name ist Seloron und meine Heimat ist Silden. Lasst euch von meiner Kleidung nicht ablenken, die stammt noch aus alten, längst vergangenen Tagen.


    Die Situation brachte ganz sicher eine unfreiwillige Komik mit sich aber da musste der Pirscher nun durch, die Zeit konnte er ja nicht zurückdrehen.

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter
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    Jarvo ist offline

    Ein Chanson

    „Das ist doch mal was. An sein Ziel gelangen und sich dafür noch nicht einmal bewegen müssen. So kanns ruhig öfter zugehen.“
    Jarvo lag mit ausgestreckten Beinen auf dem Fuhrwerk der Rebellen und ließ die warme Herbstsonne auf sein Gemüt scheinen. Das Rumpeln der Räder auf der Straße und die vielen Zankereien der Männer um ihn herum störten ihn in keinster Weise.
    Doch wunderte er sich schon, dass diese Rebellen, so edel ihr Auftrag auch sein mochte, nicht den Eindruck machten, als seien sie sehr organisiert. Wegen vielen Kleinigkeiten bekamen sie sich in die Haare und wurden nur durch ihren Anführer vor einer offenen Schlägerei bewahrt.
    Dekker saß still und in einem Schneidersitz auf der hinteren Kante des Wagens und starrte auf den vorliegenden Weg. Seine Gedanken waren nicht an Ort und Stelle und tauchten in Unbekannten Gebieten nach einer Eingebung. Er schien trotz seiner ruhigen Haltung etwas gehetzt und aufgebracht.
    „Hey du.“ Einer der Männer setzte sich gegenüber von Jarvo und sprach ihn an, wobei seine faulen Zähne und sein noch faulerer Atem sich nicht verbergen ließen.
    „Bist du Musiker? Kannste Musik machen?“
    „Ich bin Barde. Und ja, mit der Laute auf meinem Rücken weiss ich sehr wohl umzugehen. Eine Kostprobe?“
    Ein eifriges Nicken und schiefes Grinsen folgte und Jarvo löste die Bänder von der Plane, die sein Musikinstrument vor Wind und Wetter schützte.
    Er sah sich um und überlegte was die beste Wahl für ein Stück wäre. Er war anscheinend von eher einfachen Leuten umgeben und entschied sich für ein bekanntes Folklied, wovon jeder, ob groß oder klein den Text kannte.
    Selbst singen wollte er nicht, er wollte sehen, wie sich seine Mitmenschen bei auftretender Musik verhalten würden.
    Anders als erwartet grölte nur der Mann mit dem schlechten Atem seinen chanson.

    „Am Ta-hag und in der Na-hacht,
    da weiss ich waaas mein Herr gema-hacht,
    viele Stunden und viel Gedu-huld,
    wars doch garni-hicht meine Schuuuld…“


    Strophe für Strophe kämpfte sich der Kerl durch das Lied und scheute nicht davon, in abscheulichster Tonlage seine Stimme preiszugeben, sodass niemand, nicht einmal ein geübter Sänger sich trauen würde, in den Gesang einzufallen. Die Zeit schien kaum zu vergehen und das Lied zog sich endlos hin.
    Diese Lautstärke nutzte ihr Anführer, um mit einem seiner Männer ein Wort zu wechseln.
    „Was hältst du von ihnen?“
    „Bin mir nicht sicher. Scheinen ganz harmlos zu sein. Zumindest der eine. Den anderen kann ich noch nicht einschätzen. Keine Ahnung ob die mit ihren Schwertern umgehen können. Wird sich noch zeigen.“
    „Genau“, lächelnd verzog der Kleine die Lippen.
    „Wird sich noch zeigen.“

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Langsam schlich Grimbar durchs Gebüsch, die Sinne bis zum Äußersten geschärft, ein Pfeil auf dem Bogen und sets bedacht kein Geräusch zu verursachen. Im Visier hatte er ein Rebhuhn, das dickste der kleinen Meute, die sich dort tumelten. 20 Meter trennten den Jäger nun von seinem Abendessen und er hatte es sich hart erarbeitet, der Wildbestand war stark durch die Belagerung gesunken, was es für Jäger schwer machte.

    Anfangs wäre Grimbar ohne die Hilfe der Jäger in Reddock verhungert, doch schnell hatte er den Dreh raus. Spuren lesen, schleichen und die Kunst des Ausnehmens hatte er schnell verinnerlicht. Schneller als die meisten, hatten sie gemeint und sich gefreut einen neuen Mann zur Truppe zählen zu können.

    Er hatte natürlich gesagt, dass er nicht für lange bleiben würde und demnächst würde sich genau das ändern, denn der Novize würde gen Westen reisen, nach Montera, Geldern und Nemora. Dort hatte er einige Dinge vor die aber noch recht unausgereift waren.

    Plötzlich zerbrach ein Ast knackend unter seinem Fuß und ehe er reagieren konnte, war sein Abendessen wie vom Winde verweht verschwunden. Brummend trat er das Holz weg und packte den Bogen weg. Heute würde er nichts mehr schießen, soviel stand fest. Er musste sowieso noch in die Stadt da konnte er auch Essen. Und sich vll noch rasieren, baden und beten, bevor er sich aufmachte.

    Ein kurzer Pfiff und Bosper landete auf seiner Schulter. Krächzend ließ sich der Rabe am Hals streicheln und mit ein paar Krümmeln füttern.
    Nun war der Novize auf dem Weg durch die Felder, nach Vengard hin um letzte Besorgungen zu tätigen und sich einen Falkner zu suchen. Er hatte besonderes mit Bosper vor.
    Es war schon Nacht als sich der Innosdiener den Stadtmauern und damit der Zivilisation näherte.

  5. Beiträge anzeigen #345
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nahe Vengard

    Gleich bei Tagesanbruch hatte sich die Gruppe auf den Weg gemacht, schließlich mussten sie noch ein gutes Stück laufen, bis sie wieder in Myrtana waren. Der Pass war wie immer der schwierigste Abschnitt, besser gesagt der anstrengenste Teil. Doch die Aussicht bald wieder in wärmeren Gefilden umherzuwandern motivierte die Anderen, es ging sehr zügig voran. Die Aussicht am Wendepunkt des Passes war wie jedes Mal beeindruckend, Ulrich ließ sich eine Weile Zeit sie zu genießen. Auf der einen Seite eine bizarre, schneebedeckte Landschaft, gefährlich, sogar todbringend, wenn man nicht entsprechend ausgerüstet war. Die gefährlichen Biester, die man überall antreffen könnte, kamen noch hinzu, unter dem Strich kein Land für erholsame Spaziergänge.

    Auf der anderen Seite Grün soweit das Auge reichte, wenn man es schaffte die Ortschaften auszublenden, die den Anblick doch irgendwie störten. Dafür wurde man heute durch strahlenden Sonnenschein entschädigt, es war fast brütend warm, die Kleidung alles andere als angemessen. Das Entledigen der schweren Klamotten gehörte zu den ersten Maßnahmen, bevor es nach einer kurzen Rast an den Abstieg ging. Nun waren sie in Myrtana schon eine ganze Weile unterwegs, lange würde es nicht mehr dauern, bis sie vor den Toren Vengards stünden. Dort wollte der Kommandant einen Tag verweilen, sich umhorchen was es neues gibt, bevor es weiter nach Reddock gehen würde.

  6. Beiträge anzeigen #346
    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline

    Montera

    „Ich glaub du musst dir einen besseren Lehrer suchen. Ich nur kämpfen kann und keinen angeschlagenen Ork wieder auf Beine bringen kann.“ Grunzte Radak und steckte seine Waffe weg.
    „Stimmt, so kommen wir nicht weiter.“ Meinte Krupp ein wenig enttäuscht, dass es mit dem Training nicht ganz so verlief wie er es sich vorgestellt hatte. Der Beinbruch war zwar bereits verheilt, aber sich so bewegen wie Früher konnte er immer noch nicht. Da musste jemand ran der ihn von Grund auf wieder fit machen konnte.
    De Veteran klopfte seinem Kameraden auf die Schulter und ging mit ihm in Richtung Taverne.
    „Danke, dass du es wenigstens versucht hast.“
    „Kein Problem für mich.“
    „Was sollen wir jetzt machen? Unseren Clan zusammen trommeln?“
    „Ja, wir sollten treffen uns. Lange war´s her, als wir zusammen kämpften!“
    „Das denke ich auch, aber wo sollen wir mit der Suche anfangen? In Trelis, dort wo du Trass getroffen hast? Oder vielleicht in Faring? Vielleicht warten sie in unserem Hauptsitz?“ fragte Krupp und kratzte sich an seinem langsam ergrauenden Bart.
    „Ich denke Faring ist gut. Dort sind auch fähige Schamanen, die dir vielleicht helfen können mit Bein.“
    „Gut, dann brechen wir Morgen auf! Aber zuerst gehen wir essen.“ Grunzte der alte Ork, dem es schon beim bloßen Anblick der Taverne das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Mit ein paar tiefen Atemzügen durch die Nase sog er einen wunderbaren Duft zu sich, der ihn erst wirklich wild auf eine saftige Rippekeule machte.
    „Gebratener Ripper!“ grunzte der Veteran und schluckte den angesammelten Speichel hinunter.
    „Riechen wie Früher in Clanlager nach gute Jagd!“ fügte Radak hinzu der ebenfalls ein wenig abwesend zur Taverne schaute.
    „Jagd?“ fragte sich Krupp und begann nachzudenken. „Gibt es hier in den Wäldern nicht auch Wildschweine?“
    „Ja. Warum?“
    „Vielleicht sollten wir Morgen doch noch nicht nach Faring aufbrechen, sondern erst einmal Jagen gehen. So wie Früher!“
    „Wie Früher!“ stimmte sein Freund zu, doch bevor sie weiter reden wollten, mussten sie unbedingt in der Taverne etwas essen gehen. Einem gebratenen Ripper konnte kein Ork widerstehen!

  7. Beiträge anzeigen #347
    Kriegerin Avatar von Feen
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    wohin der Wind sie weht...
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    Feen ist offline
    "Autsch, oh, wie lang müssen wir heute noch?", Feen holperte auf ihrem Hirsch über den rauen Boden, die Reiterei war heute lang gewesen und lediglich im Schritttempo. Dennoch schmerzte ihr Po und die Beine waren völlig unausgelastet. Vom vielen Geradesitzen tat ihr zudem das Kreuz weh und sie war müde.
    "Ja wir machen eine Pause. Ein paar Höhlen gibt es hier gewiss."
    Chiarah nahm den Hirsch Justin an die Longe, während Feen abstieg. Sogleich musste sie Beine und Arme ausstrecken, ihre Muskeln schienen eingeschlafen zu sein und jetzt war auch ihr Gehirn bereit dafür. Sie entließ Justin in den nahen Wald, er würde morgen schon wieder auftauchen, das wusste sie.
    Feen lächelte erst ihm hinterher, dann zur Lehrmeisterin. Ein Gefühl von Stolz überkam sie. Das erste Mal heute war sie allein etwa eine halbe Stunde geritten, in Schritttempo gewiss, aber niemand hatte die den Hirsch am Zaumzeug zusätzlich gehalten. Er hätte losrennen und sie abwerfen können, doch er blieb ruhig und trug sie. Ein tolles Gefüh war es wahrlich und fast gänzlich ohne Magie zu nutzen.

    Nach einem letzten kurzen Marsch erreichte die kleine, dreiköpfige Gruppe eine große Höhle. Gwydion murmelte etwas unverständliches.
    "Was meinst du Liebster?"
    "Die Situation kennt man doch, wir sollten die Höhle prüfen und Gefahren vorbeugen."
    "Recht hast du..."

    Chiarah wollte nach Feuerholz suchen gehen, während die beiden Waldbewohner die Lage prüfen wollten. Beide zauberten sich eine Lichtkugel, Feen strecke ihrem Mann die Hand aus, er fasste sie.
    "Wird schon nichts geschehen...", sagte er sanft und streichelte ihr über den Handrücken...

  8. Beiträge anzeigen #348
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    »Die Ehre erlangt man auf dem Schlachtfeld.«, sagte Rok Shar sich selbst noch einmal. Ehre erlangt man nur auf dem Schlachtfeld… Schon seit gestern Vormittag geisterte ihm dieser Satz von Tat’ank’Ka immer und immer wieder Kopf herum. War es nicht auch genau dieser Satz gewesen, mit dem seine alten Stammesbrüder und Stammesschwestern ihn aus dem Dorf getrieben hatten? War es nicht genau das gewesen, was ihm alle vorgeworfen hatten? Dass er seine Ehre bisher nie auf dem Schlachtfeld bewiesen, sondern in ihren Augen nur mit Bücherlesen verringert hatte? Natürlich hatte Tat’ank’Ka es niemals so gemeint, wie Rok Shars Stammesgenossen, aber ein etwas mulmiges Gefühl blieb dem jungen Ork doch. Der Tätowierte wusste, dass Tat’ank’Ka wie auch Gorbag ihm seinen freien Willen lassen würden, wenn es sein Wunsch war. Würde er gerne den ganzen Tag in einem Buch lesen, dann würden sie ihn lassen, auch wenn es vielleicht nicht ganz ihren Geschmack traf. Natürlich hatten die beiden Orks bemerkt, dass der Aarbeiter die letzten Tage oftmals - oder eigentlich nur - bei dem Schamanenlehrling Bollak aufzufinden war. Und sie hatten es akzeptiert, vielleicht den ein oder anderen Gedanken daran verschwendet, wieso Rok Shar dies tat und wohin ihn sein Verhalten führen würde, aber im Großen und Ganzen hatten sie ihm doch seinen freien Willen gelassen, ohne sich selbst einzumischen. Auch, wenn sie vielleicht mit ihm andere Dinge gemacht hätten. Vielleicht hätten sie sich erneut einer Bestie aus dem Flachland gestellt, vielleicht hätten sie mehr von diesen Waldmorras besiegt und vielleicht hätten sie alle zu großen Ehren kommen können… Aber sie hatten Rok Shar seinen Willen gelassen. Wieso aber dann dieser merkwürdige Satz zur Verabschiedung? Der Tätowierte verstand es einfach nicht und je mehr er darüber nachdachte, desto verworrener wurde dies alles für ihn.
    Deswegen hatte er sich auch entschieden den Schamanenlehrling Bollak zu befragen.

    »Für viele Orks scheint es undenkbar, dass man sich mehr für das Wissen um Heilkünste oder die Mächte der Götter interessiert als die Schlacht…«, erklärte der alte Ork. Rok Shar hatte nur wenige Sätze gesprochen und dennoch hatte der Schamanenlehrling sofort verstanden, was seinen jüngeren Freund bedrückte und bewegte. Wenn bereits ein Lehrling solch eine Weisheit besaß, wie weise musste dann erst ein Meister unter den Schamanen sein? »Aber lass’ dir gesagt sein, Rok Shar, dass wir Schamanen und Schamanenlehrlinge nicht nur untätig rumsitzen und über unseren Büchern hocken. Wir bereiten Tränke vor, die unsere Krieger bei ihren Vorhaben vor Verletzungen bewahrt oder Verletzungen heilt. Wir weihen Amulette, um die Krieger im Kampf vor den Einflüssen der Götter und ihrer Magie zu schützen. Und einige unter uns Schamanen unterstützen die Krieger sogar sehr aktiv im Kampf mit ihrer Magie. Du musst wissen, dass die Magie der Schamanen in meinen Augen die mächtigste ist. Mächtiger als die Feuerhexer und die Wassermänner jemals sein könnten.« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren widmete sich Bollak wieder seiner Arbeit, hantierte weiter mit allerlei seltsamen Gerätschaften, deren Namen Rok Shar jetzt teilweise kannte. »Ein letztes noch… Was glaubst du, wie erfolgreich ein Artist wäre, würde er nur eine einzige Nummer einstudieren?«
    Mit diesen Worten entließ der Schamanenlehrling den Tätowierten erst einmal und kümmerte sich vollends darum, worum sich Schamanenlehrlinge nun mal kümmerten.

    Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht wanderte der junge Ork aus der Hütte Bollaks heraus. Er hatte verstanden, was der alte Ork ihm sagen wollte. Ein Ork, der sich nur auf eine Sache konzentrierte, wäre zwar sehr gut in dieser einen Sache, aber verloren, wenn es um andere Dinge ging. Und genau das hatte Tat’ank’Ka wohl auch gemeint, als er sagte, die Ehre fände man nur auf dem Schlachtfeld. Sicher, ein Schamane war ein mächtiger Ork. Mächtiger noch als Krieger. Aber auf einem Schlachtfeld, Aug in Aug mit dem Feind, wäre er wohl verloren. Und genau deswegen, damit Rok Shar nicht starb, bevor er nicht das Wissen erlangen konnte, das er begehrte, sollte er dringend lernen, sich zu verteidigen. Er sollte lernen sich zu verteidigen und Ehre auf dem Schlachtfeld sammeln, ehe er sich weiter um die Stillung seines Wissens kümmerte.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #349
    Deus Avatar von Aurelion
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    Aurelion ist offline
    Kaum ging es auf Faring zu, wurde alles besser. Irgendwie fühlte sich der ehemalige Orksöldner gut. Dies war lange nicht der Fall gewesen. Selbst sein Freund, den er für verschollen erklärt hatte, war zum Trio hinzugestoßen. Beide Orks übten selbstständig, das zeigte dem Schildmeister, dass seinen Schützlingen etwas an der Ausbildung lag. Und da sie sowieso wieder zum Hauptsitz ihrer Art zurückkehrten, schienen auch sie glücklich. Viel gab es zu erzählen. Aurelion und Lasseko brachten die Nächte nicht mit erholsamen Schlaf zu, sondern mit Geschichten. Beide hatten sie sich viel zu erzählen. Leicht konnte man mit diesen Worten Bücher füllen.

    Noch heute sollten sie in Faring angekommen, doch bis dahin nutzte das Quartett die Zeit, noch einmal zu trainieren. Eine Lichtung im Wald war der perfekte Ort dafür. Selbst Lasseko trainierte nicht für sich, sondern unterstütze seinen Genossen beim Trainieren der beiden Grünhäuter. So begutachtete er die Arbeit mit dem Schwert, während der abtrünnige Nomade seinen beiden orkischen Gefährten weitere Übungen mit dem Schild zeigte.

    So war heute die Schnelligkeit und Reaktion gefragt. Beide sollten ihre Schilde auf ein Zeichen des Lehrmeisters hinfortwerfen und es so schnell es ging wieder an sich reißen. Dabei war ihre Ausgangsposition die Lage auf dem Bauch. Aurelion stand ungefähr im selben Abstand zum Schild wie die Orks. Ziel war es, den Schild aufzuheben, bevor die beiden Freunde ihren Kolossen einen Strich durch die Rechnung machten. Anschließend sollten beide Orks – sofern sie es schafften – mit dem Schild parieren.

    Auf ein Zeichen ging es los …

  10. #350
    Lasseko
    Gast
     
    Inzwischen hatten sie wieder ihre heimische Gegend erreicht, zumindest die der beiden Orks, aber auch Aurelion sah wohl mehr in Myrtana seine Heimat, als in Varant. Ausdrücklich hatte er es nicht gesagt, zumindst nicht gegenüber seinem Freund, doch seine Entscheidungen und seine Art, wie er handelte, ließ stark darauf schließen. Darüber konnte der Novize nicht glücklich sein, auch wenn er es denn versuchte, doch er akzeptierte es so gut er konnte. Seid er den Schildlehrmeister mitsamt seinen Schülern vor wenigen Tagen gefunden hatte, konnte er manchmal das Gespräch suchen. Dabei thematisierten sie nicht nur die aktuellen Tage und ihre wichtigsten Gedanken, sondern auch die gemeinsamen Anfänge, wie es weiter ging und wie es schließlich zu einen, zwar nur vorläufigen, Ende kam. Trotz aller Überzeugungen war der Blondschopf wohl auch noch etwas unsicher bezüglich seiner Rückkehr nach Faring. An dem Entschluss selbst offenbarte er keine Zweifel, höchstens daran, wie diese Aussehen möge. Als Söldner hatte er die Stadt der Orks verlassen, würde er sie auch wieder als solch einer betreten? Würden die Orks ihn nicht erneut in die Mine schicken?
    Fragen, deren Antworten noch keiner kannte.
    Immer häufiger hatte sich Lasseko auch Gedanken darüber gemacht, wo denn seine wahre Heimat liegen würde und Varant, speziell Al Shedim, war da eine Möglichkeit, die ihm immer schnell einfiel, doch gab es einen weiteren Ort, mit welchem er viel verband. Es war nicht nur ein Ort, sondern eine ganze Insel, die Insel Khorinis.
    Dort hatte sein richtiges Leben, sein Abenteuer begonnen, als das Leben dort noch in seiner ganzen Pracht blühte, doch die Orks setzten diesem kleinen Paradies ein jähes Ende. Sein letzter Besuch ist nun schon einige Zeit her. Damals waren vielen Orten die Folgen des Angriffes noch anzusehen, vielleicht hat sich die Insel inzwischen wieder erholt?
    Um das klären zu können, müsste er erneut den weiten Weg über das gefährliche Meer auf sich nehmen, doch er war sich dessen sicher.
    Sobald er diesen Entschluss setzte, drängte sich die Frage auf, von wo er dorthin reisen solle.
    Die Küstenregion um Ardea und Kap Dun wäre bestimmt eine gute Anlaufstelle, dort sind bestimmt viele Boote und mit einem könnte er es versuchen.
    "Besser, als von Vengard zu fahren", murmelte er leise, während er etwas abseits der Gruppe stand, aber er wusste, dass er sich dann sehr bald von seinen Mitreisenden trennen müsste.

    Unsicher richtete er seinen Blick in die Richtung der Trainierenden. Der Lehrmeister stand wenige Meter von seinen Schülern entfernt und beobachtete sie streng.
    "Aurelion?", erhob Lasseko unsicher seine Stimme. Der Genannte drehte sich um und schaute erwartungsvoll.
    "Ich werde heute noch einen anderen Weg wählen, ich werde wahrscheinlich nach Kap Dun oder Ardea reisen, um von dort über das Meer zu reisen." Sein Gegenüber hörte zu.
    "Ich hoffe, dass du in Faring dein Glück findest und, dass du einen letzten Rest an eigenen Willen behälst.
    Ich hoffe, dass du keiner der Söldner wirst, die blind und ohne Gedanken jeden noch so sinnlosen Befehl ausführen. Werde einfach der Söldner Aurelion, auch wenn mit diesem Weg einige Schwierigkeiten verbunden sein könnten.
    Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer, nicht mit vielen wirst du dir einig sein, doch das Leben bietet so viel mehr.
    Wir werden uns bestimmt irgendwann wieder begegnen, vielleicht sogar als Freunde in ruhiger Gesellschaft, doch vielleicht auch als Feinde.
    Viel haben wir schon erlebt, möge unsere Geschichte nicht so enden."
    Es war ein seltsamer Moment, irgendwie fühle der Novize Trauer, doch er konnte es sich nicht erklären, hing es mit diesem Abschied zusammen, mit dieser ungewissen Zukunft ihrer Freundschaft?
    "Was denkst du?"

  11. Beiträge anzeigen #351
    Ritter
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    Tavik ist offline
    Einige Zeit waren Tavik und Rethus, sein glatzköpfiger Schüler, schon unterwegs, liefen schweigend auf den Feldwegen nebeneinander her. Verstohlen musterte der Nordmann das Kurzschwert am Gürtel des Jüngeren, vertiefte sich dann wieder in seine Gedanken.
    Letztendlich rasteten sie zwischen einigen Felsen, die es hier in der Küstenregion zuhauf gab, und bauten ihr Lager auf. Zwar war die Sonne erst dabei, unterzugehen, aber eine Rast tat ihnen gut.
    „So“, zog Tavik die Aufmerksamkeit seines Schülers auf sich und lockerte seine Klinge und zog sie aus der Scheide, besah sie sich. Grob, kein Meisterwerk. Aber welche Waffe muss das schon sein? Luxus beim Töten, wer braucht das schon? Ob nun ein schlichtes Schwert oder ein reich verzierter Zweihänder … es ist doch vollkommen egal, herauskommen tut das Gleiche.
    „Dann fangen wir mal an. Die praktischen Übungen werden wir erst morgen, vielleicht übermorgen durchführen. Zuvor möchte ich doch gerne wissen, weshalb du eigentlich den Schwertkampf lernen willst? Welche Gründe hast du? Ich möchte nicht die gleiche Enttäuschung wie meine Lehrmeisterin erfahren und die Waffe mit dem nötigen Wissen in den falschen Händen sehen.“

  12. Beiträge anzeigen #352
    Waldläufer Avatar von Gr'orat T'ur
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    Gr'orat T'ur ist offline
    Die neue Aufgabe war für den jungen Ork nicht einfach, er hatte ein ordentliches Gewicht zu stemmen und so viel es ihm sehr schwer schnell genug an seinem Schild zu sein.
    Nach dem die ersten Versuche ordentlich in die Hose gegangen waren hatte er sich eine Taktik zurecht gelegt die ihm eigentlich entgegen kommen sollte.
    Das Aufstehen sollte schon schnell gehen, das war ihm klar aber der Späher wusste genau, dass dieser Teil der Übung nicht zu seinen Stärken gehörte. Sicher war er sehr stark aber auch recht groß und vor allem schwer.
    So hatte er es versucht zu beginn, nicht gerade gemütlich anzugehen aber auch nicht gleich alles zu geben. Sobald er dann aber mal stand gab der junge Späher einfach alles und hatte dann sogar wieder Mühe rechtzeitig bei dem Schild zum stehen zu kommen.

    Faring konnte er fast schon riechen, zumindest bildete sich das der junge Ork ein. Wie dem auch sei es gab ihm einen Aufschwung, eine extra Motivation für das harte Training.

    Wie sich motzel machte konnte Gr'orat T'ur nicht sagen, er musste sich auf sein Training konzentrieren, das war schwer genug, auch wenn er sich von Versuch zu Versuch steigerte. Sobald der Ork sein Schild erreichte musste er auch schon parieren, er hatte dabei kein Zeitfenster, kein Spielraum mehr für Fehler. So langsam machte ihm das Training sogar richtig Spaß, auch wenn er körperlich absolut gefordert wurde brauchte er das einfach. Sein Ziel hatte er immer noch vor Augen und um da einmal hinzukommen musste er eben da durch. Viel lernen musste er, viele Entbehrungen hinnehmen aber eines Tages mal würde er ein großer Krieger, vielleicht sogar mal ein großer Kriegsherr sein. Lange noch würde es dauern, dies war ihm klar aber es war doch wichtig ein Ziel zu haben.

    Mit dieser Sicht in seine Zukunft fiel es ihm einfach leichter auch mal über seine eigenen grenzen zu gehen.
    Der Tag war schon recht vorangeschritten und vielleicht würden sie sogar noch an diesem tag Faring erreichen. Das Training war aber auch wichtig also würde sich der junge Ork einfach mal überraschen lassen.

  13. Beiträge anzeigen #353
    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline

    Wald um Montera

    Langsam und vorsichtig bewegten sich Krupp und Radak durch den dichten Wald in der nähe Monteras, wo sie auf Jagd gingen. Das erste Mal seid langem waren sie wieder Seite an Seite und Beide waren darauf bedacht die alten Zeiten aufleben zu lassen. Schon seit einiger Zeit waren sie auf der Suche nach guten Beutetieren, doch bisher hatten sie einfach kein Glück gehabt.
    „Radak, du vorne bei dem alten Baumstumpf sind Spuren.“ Flüsterte Krupp seinem Kameraden zu der seinen Blick zu besagter Stelle schweifen lies. Mit bedächtigen Schritten näherten sie sich den Spuren, die wahrscheinlich erst vor kurzem entstanden waren. Krupp beugte sich über die Fährte und steckte tastete mit seiner Pranke den Boden ab.
    „Sieht aus wie eine Wildschweinspur.“ Meinte der alte Ork und deute Radak mit seinem Handzeichen an ihm weiter zu folgen. Gemeinsam folgten sie der Spur bis zu einer schlammigen Senke. Die umliegenden Bäume waren am unteren Stamm teilweise mit Schlamm bedeckt und von ihrer Rinde befreit. Das lies die beiden Jäger nur zu einem Feststellung kommen:
    „Wildschweine!“ grunzte Radak erfreut und schaute Krupp erwartungsvoll an.
    „Am besten sammeln wir große Steine weiter weg von hier. Wir wollen sie nicht noch verscheuchen.“ Wies der Alte Veteran seinen Gefährten an, woraufhin sie sich in verschiedene Richtung aufteilten. Es dauerte nicht lange bis er ein paar größere Steine aus dem Boden gegraben hatte und mit ihnen wieder zurück zur Senke ging, wo er auf Radak traf. Vorsichtig näherten sie sich dann der Senke und blickten hinunter. Leise grunzend fanden sie dort ein Dutzend Wildschweine, die anscheinend schliefen. Auf Krupps Zeichen hin legten beide ihre Steine vor sich hin, so dass sie sie gut erreichen konnten. Dann nahmen sie jeder ihren Größten und warfen sie gleichzeitig in die Mulde. Ein lautstarkes quieken und grunzen war zu hören, wovon sich die Orks aber nicht ablenken ließen. So schnell sie konnten warfen sie ihre Steine zu den Schweinen hinunter und hofften, dass sie ein paar erwischten.
    Bald darauf sahen sie eine ganze Horde wild gewordener Viecher davon rennen, weshalb sie die beiden aufhörten mit Steinen zu werfen. Schnell rutschten sie den kleinen Abhang hinunter und betrachteten ihr Werk. Ein Wildschwein hatte es zur Hälfte unter einem Stein begraben und war ein wenig im Schlamm versunken. Ein anderes hatte es an den Hinterhufen erwischt, so dass es gequält da lag und quiekte. Mit einem mächtigen Hieb eines Astes beendete Radak das leiden des Tieres.
    „Guter Fang!“ meinte der Ork stolz und schnappte sich das gerade verstorbene Tier, während Krupp seinen Fang erst noch unter dem Stein hervor holen musste.
    „Das wird Festessen!“ grunzte Radak, bevor die Beiden sich wieder auf in die Stadt machten.

  14. #354
    Lasseko
    Gast
     
    Er schaute seinen Freund an und wartete auf eine Antwort. Noch schwieg sein Gegenüber. Dachte er darüber nach, was er sagen solle? Was gab es da viel zu überlegen? Eigentlich nicht viel, sofern ihre Freundschaft keine Lüge war und das war sie garantiert nicht, daran zweifelte der Jäger nicht. Hatte er Aurelion mit diesen Worten vielleicht verunsichert, sodass er nicht direkt eine Antwort vorzuweisen hatte?
    "Du kennst mich und meine Art doch", antwortet der Schildlehrmeister schließlich. Lasseko wusste nicht sicher, wie er diese Antwort deuten durfte, aber er vertraute seinem Gefährten.
    "Ja, natürlich", sprach er leise und wandte seinen Blick von seinem Freund ab, stattdessen betrachtete er die beiden Orks, die beide die geforderte Übung machten. Bemerkenswert übrigens, dass sie scheinbar vollen Einsatz zeigten, obwohl ihr Lehrmeister gerade nicht seine volle Aufmerksamkeit auf sie richten konnte.
    "Faring liegt irgendwo in dieser Richtung", erhob der Novize wieder die Stimme."Die Küstenregion dort", fügte er hinzu und deutete mit seinem Arm auf einen Weg, der von dem, welchen der Rest der Gruppe nehmen würde, abzweigte.
    "Wir werden uns wiedersehen,
    unter anderen Umständen,
    als andere Personen.
    Nicht mehr der fliehende Wüstenräuber, der unwissende Novize."
    Beide reichten sich einmal die Hand und schauten einander tief in die Augen.
    "Alles wird gut.," flüsterte Aurelion und nach diesen Worten drehte sich Lasseko um. Während er das tat, kniff er die Augen zusammen und erinnerte sich kurz an vergangene Tage. Als er dann seinen Freund hinter sich stehen hatte und das neue Zwischenziel irgendwo vor sich in weiter Ferne, öffnete er die, Augen wieder und setzte sich in Bewegung.
    "Das wird es, mein Freund.," rief der ehemalige Orksöldner, als er sich einige Meter entfernt hatte. Der Zukünftige hingegen schwieg, wahrscheinlich hatte er sich schon seiner aktuellen Aufgabe, den Orks, zugewandt.
    Mit einem Gefühl der Erleichterung, als sei eine Last von ihm gefallen, seufzte der einsame Wanderer einmal.
    Die Küstenregion, einschließlich Ardea oder Kap Dun, könnte er schon morgen erreichen, wenn er schnell genug läuft, wenige Pausen macht und seinen Körper das Äußerste abverlangen würde; so glaubte er zumindest. Zum Ausruhen und entspannen hätte er auf dem Boot nach Khorinis genug Zeit...

  15. Beiträge anzeigen #355
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Mit einem Satz war Drageny vom Pferd gesprungen und stand nun direkt vor dem Mann, der sich als Seloron vorgestellt hatte.
    „Es freut mich, Euch kennen zu lernen. Ich bin Drageny und ich komme aus Nordmar, vielleicht wart Ihr schon mal da? Es ist wunderschön dort, aber ich will mal ne Zeit lang woanders sein.“ Drageny musste leicht schmunzeln. Wie einfach es doch war, der Heimat den Rücken zu zukehren.
    Ihr sagt, dass ihr aus Silden kommt? Ich glaub, ich war noch nie dort. Selbst den Namen kenne ich nicht.“ Kurz hielt die Orktöterin inne, sollte sie den Mann fragen, ob er ihr seine Heimat zeigen möchte? Eigentlich wollte sie ja ins Kastell, wo und was das auch immer sein soll. Doch da Kadire scheinbar irgendwie, warum auch immer, das Weite gesucht hatte, konnte sie das nun wieder vergessen.
    „Habt ihr Lust, mir Eure Heimat zu zeigen? Als Ausgleich könnte ich Euch ein paar freie Nächte in meiner Taverne in Nordmar anbieten oder ihr lernt bei mir Reiten, das geht auch. Leider habe ich keine Gegenstände bei mir, die von Wert sind. Also, was ist? Sucht Euch was aus!“ Die zwei Wahlmöglichkeiten erschienen Drageny ziemlich gerecht, so konnte sich ihr Gegenüber wenigstens etwas aussuchen.

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    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron war schon etwas verwundert gewesen aber brauchte eigentlich auch gar nicht lange überlegen um Drageny eine Antwort zu geben.

    Silden ich noch nicht lange meine Heimat, ich habe dort noch nicht einmal eine Hütte aber ich würde euch Silden sehr gerne zeigen und euer Angebot mir das Reiten beizubringen würde ich gerne annehmen. Ein Pferd bringt einem nicht wirklich viel wenn man nicht darauf reiten kann.
    Umgeben von Wäldern liegt Silden sehr idyllisch direkt an einem sehr schönen See. Es wird euch sicher gefallen.


    Seloron war froh nun doch das Reiten zu lernen, so konnte er seine Stute behalten, sonst hätte sie ihm wohl nichts gebracht und er hätte sie verkaufen müssen.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    Gespannt hatte Drageny Seloron dabei zugehört, wie er Silden beschrieb. Es klang wirklich sehr schön, sodass die Orktöterin es kaum erwarten konnte dort hinzugelangen. Doch erstmal hatten sie und ihr neuer Lehrling noch einiges vor.
    „Ich freu mich, dass du bei mir Reiten lernen willst. Das war ne gute Entscheidung!“ Suchend schaute sich die Frau um, bevor sie erneuert den Mund aufmachte.
    Leider ist es schon ziemlich dunkel, eigentlich schon zu dunkel, um mit dem Reiten richtig anzufangen. Aber das ist nicht schlimm. Ich erzähl dir erstmal alles Grundlegende und dabei führen wir unsere Pferde ein Stück“ Sprach Drageny und nahm Unias Zügel ziemlich nah am Kopf in die Hand und ging los. Die Stute folgte ihr willig.
    „Also, zuerst einmal ist es wichtig, dass du deinem Pferd vertraust und natürlich, dass es dir vertraut. Ihr sollt Freunde werden. Und deshalb ist es wichtig, dass du dein Tier auch wie einen guten Freund behandelst. Wie lange hast du dein Pferd nun schon und hast du auch schon einen Namen?“

  18. Beiträge anzeigen #358
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Die Nacht war angenehm. Es wurde zwar etwas kühl, doch war es doch an ihrem Lagerfeuer besonders gemütlich. Rethus lag mit verschränkten Armen hinter seinem Kopf auf dem weichen Boden und war wieder in Gedanken versunken.
    Tavik und er waren seit dem Nachmittag nach Silden aufgebrochen und hielten sich momentan zwischen ein paar Felsen auf, die es in dieser trostlosen Landschaft zwischen Vengard und Ardea zu Haufe gab. Der Magier trank etwas Wasser und schien nicht genau zu wissen, wie er sich am besten mit Rethus unterhalten konnte. Auch Rethus hatte das Problem. Es dauerte immer eine kurze Zeit, bis sich Schüler und Lehrer richtig zusammengefunden haben.

    Als die Beiden diesen Lagerplatz erreicht hatten, begann Tavik auch sogleich mit der Ausbildung, aber nicht schon mit der Praxis, sondern er fragte Rethus erst einmal, wieso dieser überhaupt den Kampf des Schwertes erlernen wollte.
    Jeder würde denken, welch blödsinnige Frage, doch konnte sich Rethus gut vorstellen, wieso Tavik ihn an fragen musste. Schließlich war das Können des Kampfes mit einer Waffe immer mit dem Leben anderer verbunden. Ein Lehrer, der eine Kampfesart unterrichtete, fühlte sich zumeist immer für den Tod mancher verantwortlich, die anschließend nach der Ausbildung von dem Schüler erschlagen wurden. Und das zu Recht. Würde Rethus einen Königstreuen töten, wäre das nicht nur Verrat, sondern hintergründlich betrachtet auch die Schuld des Lehrers.
    „Ich wollte mich eigentlich nicht mit so vielen Leuten über diese Angelegenheit unterhalten, doch würde ich alles tun, um im Kampf mit einer einhändigen Waffe ausgebildet zu werden“, antwortete Rethus auf die letzte Frage Taviks. „Ich möchte nicht vom Anfang beginnen. Nur soviel: Meine Mutter verstarb vor einigen Jahren. Der Einzige, der überlebt hatte, war mein Vater. Doch wurde er in die Berge Nordmars vertrieben. Ich will ihn unbedingt finden. Auch wenn es mein Leben fordert. Aber der Weg durch das Gebirge des ewigen Eises braucht Erfahrung; vor allem Erfahrung im Kampf. So viel ich gehörte habe, gibt es noch einige Orks, die in Nordmar ihr Unwesen treiben. Ein Ork darunter, dieser ist wohlgemerkt ein Feldherr, ist für das Schicksal meines Vaters verantwortlich. Ich muss ihn töten.“
    „Du musst ihn töten?“ erwiderte Tavik skeptisch. „Der Ork hatte dir doch hinterher keine Schwierigkeiten mehr gemacht. Es gibt doch keinen Grund, dem Ork das Leben zu nehmen.“
    „Dennoch ist er dafür verantwortlich, dass mein Vater jetzt nicht bei mir ist. Außerdem ist dieser Feldherr nun mal ein Ork. Ein Feldherr weniger, würde dem Volke des Königs ebenso Gutes tun.“
    „Aber der Kampf mit der einhändigen Waffe wird dir nicht ausreichen, einen erfahrenen Feldherren zu töten.“
    „Dass diese jetzt kommende Lehre die Einzige sein soll, hatte ich ja auch nicht gesagt. Und dieses Kurzschwert hier an meinem Gürtel wird auch nicht die Waffe sein, die den Grünhäuter nieder wirft.“
    „Wie du das aber erzählst, kann das noch Jahre dauern, ehe du den Ork überhaupt einmal zu Gesicht bekommst. Du müsstest so zeitig wie möglich los, deinen Vater zu retten. Schließlich wird er nicht ewig da draußen in der Kälte überleben.“
    „Nein, würde er nicht.“
    „Wieso würde?“
    „Weil mein Vater in Sicherheit ist. Das hab ich von den Nordmännern erfahren.“
    „Du willst ihn sozusagen wieder an deine Seite bringen?“
    „Ich weiß nicht genau, wie ich das ausdrücken soll, aber so in der Art, ja. Und wenn du Innos um Segen für meinen Vater beten könntest, wäre ich dir sehr verbunden.“

    So war das. Doch diesen Abend wollte Rethus nicht wegen seinen täglich gleichen Überlegungen verschwenden, weshalb er versuchte einzuschlafen.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #359
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Wie gebannt hörte Seloron seiner neuen Lehrmeisterin zu, er war ihr sehr dankbar, für die Ausbildung, dafür zweigte er ihr liebend gerne Silden.
    Den Sattel immer noch mit der linken Hand tragend, führte er seine Stute auf der rechten Seite, die Zügel hielt er mit seiner rechten hand, so wie seine Lehrmeisterin auch, recht nah am Kopf.
    Es war wirklich schon recht lange dunkel, eigentlich schon fast Zeit ein Nachtlager aufzuschlagen aber vielleicht würden sie ja noch an einem schönen Plätzchen vorbeikommen.
    Über einen Namen hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht, da würde ihm aber schon noch etwas einfallen. Die Erklärungen von Drageny waren einleuchtend, nur wenn sie ein gutes Team werden würde könnten sie auch gut zusammen arbeiten. Seloron wollte sie größte Mühe geben aber bei der Stute hatte er auch keine Angst.
    Sie schien jedenfalls keine Angst vor ihm zu haben und das war doch schon einmal ein Anfang.

    Ich habe die Stute erst seit wenigen Tagen und um einen Namen habe ich mich noch nicht kümmern können, bin einfach noch nicht dazu gekommen. Ich bin aber ganz sicher, dass mir schon sehr bald ein passender Name einfallen wird.

    Es war ein wirklich schönes, ein prachtvolles und sicher auch ein sehr stolzes Tier. Wenn es Sel als seinen Reiter anerkennen wird konnte er schon sehr zufrieden sein. Bisher hatte er aber noch nichts erlebt was dagegen sprechen würde.

  20. Beiträge anzeigen #360
    Burgherrin Avatar von drageny
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    drageny ist offline
    „Ach, sicher wird dir noch ein Name einfallen, du hast ja jetzt die ganze Nacht Zeit, dir einen auszudenken“ Drageny lächelte Seloron an, bevor sie in den dunkeln Nachthimmel blickte. Es war schon ziemlich spät und der Mond stand schon hoch am Himmel und wurde ab und zu von ein paar Wolken verdeckt.
    „Lass uns mal ein Nachtlager suchen. Ich denke, dass eine Pause den Tieren recht gut tun wird“ Nachdem sie noch ein bisschen gegangen waren, fand sich tatsächlich ein guter Platz zum Übernachten. Nachdem sie ihr Pferd an einem Baum angebunden hatte, nahm sie ihm schnell den Sattel ab, um ihn danach auf einen umgestürzten Baum zulegen, den sie ganz in der Nähe fand.
    Danach suchte sie ein paar Stöcke und zündete mit dem Zunder aus ihrer Tasche ein kleines, prasselndes Feuer an.
    „Auch wichtig ist, dass du deinem Pferd immer genügend Wasser und Futter gibst,“ sagte Drageny, bevor sie in ein Stück Brot biss, dass sie ebenfalls in ihrer Tasche gefunden hatte. „Auch das baut Vertrauen auf. Verwöhn dein Tier zwischendurch einfach mal mit einem leckeren Apfel oder einer Möhre. Extra mit Graß oder Heu musst du, denke ich mal, nicht füttern, das sich dein Tier so was von alleine sucht, wenn es draußen frei herumläuft. Und das wird es doch, oder?“

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