-
Wolfsclan
Kalter Wind wehte Jun um die Ohren, vereinzelt wehten Schneeflocken ins Gesicht und trübten die Sicht, aber so schlimm war es auch nicht. Der Clansmann vor Jun musste auch nicht immer angeschaut werden. Jun wusste nicht genau, aber eine Orkaxt hatte wohl sein Gesicht entstellt und Innos hatte noch einen Auftrag für diesen mann. Wie dem auch war. Er hatte bei diesem Kerl gestern Nacht nächtigen dürfen und hatte fast sein ganzes Bärenfleisch gegen einen Satz warme Kleidung getauscht. Ob der Tausch es wert war, war fraglich, aber Jun war kein goldgieriger Händler der jede Minute seine Goldmünzen zählte und im nervig imperativen Ton hirnrissige Forderungen stellte. Er war zweckorientierter und warme Kleidung in Nordmar, war manchmal mehr wert als alles Gold der Welt. Gold wollte der Mann auch nicht und es war Juns Glück, dass er eben so viel Bärenfleisch dabei hatte. Den Bärenpelz behielt er aber.
Nun da er jenen Pelz um Xanthos legte und diesen dann gesattelt hatte wollte er aufbrechen. Der Entstellte ließ sich vom Ritter überreden gemeinsam zum Hammerclan zu reisen. Zwar etwas widerwillig, aber man profitierte ja von einander und der Entstellte wollte dort ein paar Felle tauschen. Mit einem Nicken ging es dann los. Vorbei an den Eiswölfen im Dorf, das etwas leer wirkte. Jun hatte etwas von einen Drachen gehört, konnte sich aber nicht vorstellen wie es hier aussah nachdem er fiel. Manche machten den Drachen groß wie ein örtliches Haus und andere groß wie den ganzen Clan in seinem Umfang. Die Wahrheit lag wohl dazwischen.
-
Elonhil fiel es nicht mehr ganz so schwer wie am Anfang sein Schild zu halten aber dafür hatte er ja auch kräftig trainiert. Sein Arm schmerzte zwar immer noch, ermüdete aber nicht mehr so schnell und so konnte er sich durch beißen.
Viel mehr machte ihm die Kälte und der viele Schnee zu schaffen. Er war es nicht gewohnt, hatte noch nie zuvor Schnee überhaupt gesehen gehabt. In Myrtana war er noch nicht lange genug und in Varant war es einfach zu warm, dort schneite es nicht.
Der junge Bursche versuchte sich nicht nur auf seine Ausbildung zu konzentrieren, wobei er die natürlich niemals aus den Augen verlor. Er hatte auch einen Job übernommen und sein Gold wollte er nicht geschenkt haben, er wollte es sich verdienen und so versuchte er immer beides zu vereinen.
Dem jungen Burschen war es klar, dass sich die Söldner immer noch lustig über ihn machen, er ging aber am Ende der Gruppe und bekam es nicht unmittelbar mit, die würden sich schon noch wundern. Innerlich amüsierte sich der junge Bursche sogar darüber.
Er wusste nicht genau wohin es gehen sollte aber ihm sollte es so oder so recht sein, sein Training würde er überall absolvieren können.
-
Auf dem Weg zum Hammerclan
Eine Wolke breitete sich vor dem Gesicht des Nordmannes aus. Ein Stoß warmer Luft, die sich von der Kälte, die hier oben in den Bergen Nordmars vorherrschte abgrenzen wollte. Kleine Schneeflöckchen legten sich sanft auf seine Augenlider und er musste andauernd blinzeln. Ein für den Norden sanft zu nennender Wind strich durch die Haare Odinsons.
„Noch einmal kräftig Jungs! Haauuuuruuck!“ Geschafft! Endlich war der große Stein aus dem Weg geräumt und die Reise konnte weiter gehen. Die letzten Tage waren ruhig verlaufen, von steter Anstrengung körperlicher Art für alle, da auch die Temperaturen immer ungemütlicher wurden. Für Elonhil jedoch war das Training noch zusätzliche Anstrengung. Doch er machte sich ziemlich gut. Verbissen führte er jede Aufgabe aus, die Odinson ihm gab. Das waren bis jetzt immer nur Kraftübungen gewesen. Heute hatte der Gardist vor seinem Schüler endlich etwas richtiges beizubringen.
Als sie eine ihm sehr bekannte Stelle erreichten, nämlich eine Ausbuchtung in der Felswand zur rechten Seite hin, wo er schon oft gerastet hatte, lies er den Tross dort halten und rief Elonhil zu sich. Als dieser vor ihm stand, tippte Odinson mit der blanken Schwertspitze auf das Holz seines Schildes.
„Nun da dein Arm trainiert ist, können wir zur Praxis übergehen! Ich habe dir ja schon viel erzählt und jetzt wirst du es anwenden.“ Ein kleines Lächeln huschte über seine Züge, als er Elonhils Freude sah.
„Also du stellst dich folgender Maßen hin!“ Er zeigte ihm die Ausgangsstellung und berichtigte dann bei seinem Schüler. Da dieser sein Schwert rechts führte, hielt er das Schild logischerweise linker Hand. So dass Elonhil mit dem linken Fuß nach vorne treten sollte und sich quasi hinter seinem Schild in Deckung begeben sollte.
„Ich werde jetzt ein paar Schläge auf dein Schild machen und du versuchst sie nicht einfach auf das Schild krachen zu lassen sondern zu einer Seite hin abzuwehren, sodass du einen Gegenangriff starten kannst ohne deine Deckung aufzugeben. Bereit?“ Er stellte sich vor seinen Schüler und wartete auf dessen Nicken.
-
Es war ihm absolut klar was er machen sollte, nur dies auch umzusetzen war gar nicht so einfach aber damit hatte Elonhil gerechnet. Wenn alles wie von alleine gehen würde bräuchte man keine Lehrmeister.
Die ersten Versuche gingen alle in die Hose, der junge Bursche hatte sich fest vorgenommen, nachdem Blocken mit seinem Schild sofort zu kontern aber daraus war nichts geworden. Er konnte von Glück sagen, dass er noch keinen Schlag abbekommen hatte. Sofort nach dem die Klinge sein Schild getroffen hatte wollte der Sildener mit dem rechten Fuß nach vorne schreiten und einen Gegenangriff starten.
Schon sehr schnell war ihm klar geworden, dass er noch mehr und noch härter trainieren musste als bisher. Den Schild zu halten war eine Sache aber dann auch noch die Schläge abzubekommen wieder eine ganz Andere. Sein linker Arm fing schon sehr schnell an zu ermüden, Elonhil versuchte sich zwar nichts anmerken zu lassen und teilweise mochte ihm das sogar zu gelingen aber sich selber konnte er nicht täuschen.
Auch aber wenn das Training nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen war hatte er doch so einiges gelernt. Er kannte nun seine Schwächen, an denen er verstärkt arbeiten musste und wenn Elonhil dies konsequent durchzog würde er schon bald besser werden, da konnten die Söldner sich über ihn lustig machen so viel sie wollten, er würde zu letzt lachen.
-
Einige Zeit hatte Odinson Elonhils Schild bearbeitet. Dieser hatte zwar alles versucht, aber es sah noch alles eher unbeholfen aus, aber das würde besser werden, das wusste Odinson von sich selber. Zumal es die erste Stunde gewesen war, in der Praxis an stand. Er konnte die Belustigung der Söldner verstehen, aber langsam ging sie ihm auf die Nerven. Es waren nette Kerle, wenn sie einen gleichrangigen vor sich hatten oder einen Stärkeren. Da kam ihm eine Idee, doch die konnte er jetzt noch nicht ausführen, da zu musste noch einiges passieren.
Also klopfte er seinem Schüler auf die Schultern und raunte ihm zu, das deren Abreibung noch kommen würde. Zu gegebener Stunde. Dann nickte er ihm noch einmal zu und ging dann zu Grabald um sich zu ihm ans Feuer zu setzen. Der reich gekleidete Kaufmann starrte missmutig auf das Feuer, sein teurer Bisonpelz schien ihn nicht ausreichend zu wärmen. Auch wenn er noch einen dicken Schal um den schon speckigen Hals gelegt hatte und mehr als eine Tunika trug.
„Aber das ist doch nicht eure erste Reise, nehme ich an, gen Norden?“ begrüßte der Nordmann den bibbernden Kaufmann.
„Nein, aber ich vergesse immer wieder wie kalt es wirklich hier oben wird, und da haben wir noch nicht einmal Winter!“
„Hm, nun ich hätte es euch sagen können!“
„Ich kann nicht leugnen, das ich wahrscheinlich nicht auf euch gehört hätte!“ antwortete Grabald leicht verlegen.“
„Das wäre dann genauso unklug von euch gewesen!“ grinste Odinson. Er stand noch einmal auf und holte sich eine Flasche guten Mets, den er als Proviant mitführte. Dabei sah er wie Elonhil alleine etwas abseits von dem zweiten Feuer, da wo die Söldner lagerten, an den Wagen gelehnt stand und winkte ihn zu sich als dieser ihn wahr nahm.
„Geselle dich doch zu uns! Da kannst du ein bisschen was erzählen!“ lud Odinson ihn ein. Geschichten konnten das Herz genauso gut wärmen, wie Alkohol und waren eine sehr gute Sache neben dem Abendmahl.
„Wir haben Met und leckeres, knusperiges Fleisch anzubieten und gute Gesellschaft!“ lockte der Nordmann weiter grinsend. Elonhil schaute ihn an, doch es war zu dunkel, um den Ausdruck auf dem Gesicht zu erkennen.
-
Den Abend hatten sie gemütlich beendet gehabt, Elonhil hatte aber gar nicht so viel zu erzählen gehabt, er war nur froh gewesen, dass sich überhaupt jemand mit ihm unterhalten hatte.
Gut geschlafen hatte er gehabt, es war kalt aber der schwierige Marsch und das Training hatten ihn einfach müde gemacht gehabt.
Schon vor Sonnenaufgang war der junge Bursche aber wieder auf den Beinen und hatte auch gleich eine Trainingseinheit eingelegt.
Natürlich, so wie jeden Morgen die Liegestütze auf seinem linken Arm, von mal zu mal schien es ihm leichter zu fallen aber gleichzeitig forderte er auch mehr von sich selber. Er hatte gemerkt gehabt, dass er einfach noch nicht fit genug war und das sollte sich so schnell wie möglich ändern. Bevor es dann weiter ging feilte er noch etwas an seiner Technik, schaden würde das sicher nicht können und so hatte Elonhil auch noch gleich etwas Zeit totgeschlagen.
Nun waren sie aber wieder unterwegs und der Sildener musste Train9ing und seine Aufgaben, für die er bezahlt wurde unter einen Hut bringen. Ganz einfach war das sicher nicht aber er bekam das ganz gut hin.
-
Tagesmarsch vor Hammerclan
Ein nordischer Herbsttag wieder jeder andere. Es war kühl, windig und Schnee fiel. Sie hatten heute früh den Wolfclan erreicht und konnten nun die richtigen Wege benutzen, natürlich mit erhöhter Wachsamkeit. Denn hier konnten sie nun auf Orks oder Banditen treffen. Doch allen war anzumerken, dass sie fröhlich darüber waren, dass die Plackerei durch die Berge ein Ende hatte. Morgen würden sie den Hammerclan erreichen. Dort würden dann erst einmal ein paar warme Methörner und gutes Essen auf sie warten und vielleicht auch ein paar stramme Nordweiber, wer wusste das. Odinson konnte den Duft von Met und Fleisch schon riechen.
Ein letzte Rast vor dem letzten Abendmarsch hielten sie unter einem großen kahlen Baum der sich mit einem kleinem Hügel verband. Hier war es nicht so windig und es gab schneefreie Fläche. Doch Odinson ließ Elonhil seinen Schüler gar nicht erst zum Stillstand kommen.
„Damit du nicht erst kalt wirst. Schnapp dir dein Schild und gehe wieder in die Position von gestern, doch dieses mal nimm auch dein Schwert. Am Anfang werden wir wieder das gleiche üben und wenn du meine Schläge kontrollieren kannst, dann versuche einen Ausfallschritt und mit deinem Schwert zurück zuschlagen. Der Nordmann nahm sich Schwert und Schild und stellte sich in Positur und wartete bis Elonhil bereit war. Dann griff er an.
-
Elonhil hatte seinem Lehrmeister genau zugehört und wollte natürlich, wie immer sein Bestes geben.
Erst wehrte er mit seinem Schild nur die Schläge ab, zu etwas anderem wäre der junge Bursche auch gar nicht gekommen, er hatte nämlich damit schon genug zu tun. Sein Schild kam ihm nicht mehr ganz so schwer vor und auch die Schmerzen hatten nachgelassen, trotzdem war er noch ungeübt und das machte sich natürlich bemerkbar.
Es wurde schon langsam dunkel und auch kälter, sein Umhang, den er sich erst gekauft hatte hielt gut warm aber irgendwie hatte er eine Vorahnung, dass es schon bald noch kälter werden würde. Momentan bekam er aber davon nichts mit, durch sein hartes Training war ihm richtig warm geworden und er konnte den Schweiß auf seiner Stirn spüren.
Elonhil wartete auf einen günstigen Zeitpunkt, Odinson zu attackieren aber so einfach machte er es seinem Schüler natürlich nicht. Anders hätte es der Sildener aber auch gar nicht gewollt, schließlich wollte er etwas lernen und nichts geschenkt haben.
Elonhil nahm allen Mut zusammen und versuchte von der Defensive weg in die Offensive zu kommen. Genau das ging aber erst einmal gründlich in die Hose. Sofort hatte sein Lehrmeister gekontert und so durfte er spüren wie sich kalter Stahl an seinem Hals anfühlte.
Natürlich gab er nicht auf, der Bursche hatte sich noch nie unterkriegen lassen und damit wollte er jetzt auch nicht anfangen.
Durch seine Fehler konnte er aber nur besser werden, ganz genau prägte er sich seine Fehler ein und würde daran arbeiten, Elonhil war sich absolut sicher, dass er schon bei der nächsten Trainingseinheit besser werden würde.
Ganz froh war er aber, dass es nun erst einmal weiter ging aber schon die nächste Pause würde er wider nutzen um seine Technik zu verbessern.
-
Am nächsten morgen hatten die Holzfäller einige ihrer Hirschfleischreservern angebrochen und die verwundeten Männer stärkten sich, Humpaaa, der selbst ausser ein paar kleinen Wunden und einem schmerzenden Arm keine größeren Verletzungen davongetragen hatte, ging aus diesem Grunde Jagen um die Vorräte wieder aufzufüllen. Ein weiterer Orkjäger, dessen Wunden schon versorgt waren, ging mit seinem Bogen vorraus, Humpaaa würde sich um den Abtransport der erlegten tiere ins Camp kümmern. Während der MAnn vor ihm einer noch recht frischen Fährte folgte, hatte Humpaaa Zeit sich Gedanken über den kampf zu machen. Die orks waren keine Krieger gewesen, eher schien es Humpaaa dass es ein Spähtrupp war, und doch hatten sie trotz ihrer Unterzahl lange kämpfen können. Einige der Holzfäller hatte es schwerer erwischt als ihn, und zwei starre Körper ihrer Mitstreiter hatten sie sogar den Flammen übergeben müssen.
"Sobald wir wieder im Clan sind brauche ich einen Kampflehrer", dachte sich Humpaaa, "ansonsten bin ich den Männern hier eher hinderlich, falls wir auf richtige Krieger stoßen." Er erinnerte sich an seine erste Ausbildung, doch gerade wollte er die Gedanken ziehen lasse als...
"Humpaaa, hör auf zu träumen!", vernahm er die Stimme des Jägers. Er schloss ieder auf und sah den Mann über einem erlegten Hirsch knien.
"Dann lass uns dieses Prachtexemplar mal zum Camp bringen."
Sie schlkeppten den Kadaver in die nähe des Camps, weideten das Tier aus und brachten die verwertbaren teile zu den Hütten. Dort wurden sie schon von den anderen erwartet, die in der zwischenzeit damit fortgefahren waren den Zaun wieder instandzusetzen. Am gestrigen Abend waren sie dazu nichtmehr gekommen, nun war die Arbeit fast vollbracht.
Årv kam zu ihm und nahm ihn zur Seite: "Wilgur hats doch schlimmer erwischt als wir dachten, wir werden ihn zu einem Heiler bringen müssen, am besten in die Clans zurück. Ich will ihn nicht das ganze Stück laufen lassen, die Belastung könnte die Wunde erneut aufgehen lassen. Schnapp dir einen der Holzfäller und versuch uns eine Trage zu bauen, sollte kein Problem für sie sein."
Also begab sich Humpaaa zu den verbliebenen Holzfällern, nurnoch drei saßen um das kleine Feuer. Humpaaa wusste dass zwei weitere in den Hütten ruhten, doch wollte er die Arbeit eher den weniger angeschlagenen Männern antragen. Er fand einen Arbeiter der ihn zum Holzlager begleiete, wo sie aus zwei langen Bohlen, einigen stabilen Schnüren und einem per Axt gespaltenen dünnen Baumsstamm eine Trage bauten. Es wurde schon dunkel als sie diese mit Wolfsfell fütterten und in den Hütten verstauten, dann sank Humpaaa bald erschöpft und nachdenklich in eines der Betten.
-
In ihrem Holzfällercamp herrschte reges Treiben es waren an die 10 Leute die ihre Arbeit erledigten. Unter ihren Stiefeln knirschte der Schnee in ihrer Mitte war der Schnee schon recht runtergetrampelt, es waren Wege entstanden.
Das das aufprallen der Äxte war weit herum zu hören, aus verschiedenen Richtugen drangen Sägegeräusche an sein Ohr und Nordmänner die sich zwischendurch unterhielten. Ein Clan oder zumindest ein Teil davon, diejenigen die sich der Aufgabe gewachsen fühlten, standen zusammen. Sie zogen an einem strang um Verbündeten in der Not zu helfen. Wenn man um sich blickte waren rote Köpfe und schweissüberströmte Gesichter zu erblicken. Es passierte wirklich was hier und soweit er das als "Organisator" berurteilen konnte hatten die Leute trotz der Anstregung Spass an der Sache.
Er erinnerte sich an heute Morgen, Colodis war zeitig aufgestanden. Wie es bei ihm üblich war wenn es was zu tun gab. Er gab sich etwas Zeit um wachzuwerden, während die Dunkelheit und die Ruhe noch den Hammerclan berherrschten. Als er sich als einigermassen wach bezeichnen konnte, überprüfte er nochmals die Ausrüstung die er am Vorabend noch gerichtet hatte. Sie lag auf einem der Werkbänke bereit, bereit eingesetzt zu werden und ihren Teil der Arbeit zu übernehmen. Geführt von wild entschlossenen Nordmännern im Krieg gegen die Holzriesen. Und sie waren nicht einfach zu bezwingen immerhin waren es Nordmarer Bäume und genausowenig unterzukriegen wie die stolzen Krieger. Der Tag brach langsam an und der Tischler tratt abermals hinaus in die kühl angenehme Morgenluft. Die ersten Sonnenstrahlen schienen herrlich in den Clan und vertrieben die vorherrschende Dunkelheit. Er blickte auf eine kleine Gruppe Nordmänner, zumindest fast als er sein blick über seine treuen Untertanen..äähm hoffentlich tüchtigen Arbeitskräfte. Da erblickte er einen Flachländer, wenn ihn nicht alles täuschte war das Sir Ulrich, der ihn in der Reisegruppe aufgenommen hatte im Flachland. Es war im Prinzip egal wer dabei war, helfen konnte jeder der wollte. Colodis räusperte sich und sprach: "Ich verzichte jetzt mal auf eine grosse Ansprache, ihr wisst ja alle um was es geht. Wir werden in den Wald gehen um Bäume zu fällen für den Aufbau von Vengard. Werkzeuge etc. habe ich genauso wie Karren um das Holz zu transportieren. Er deutete um die Ecke, wo die Karren standen. Das Werkzeug ist drinn schnappen wir es uns, beladen die Karren und dann kann es eigentlich schon losgehen." Mit diesen Worten stemmte er eine Axt in die Höhe und brüllte: "Für Nordmar." Dann konnte es also losgehen...
-
Zielsicher traf die Axt in den Baum. Raettich war nicht der geborene Holzfäller, doch man konnte die Arbeit hier etwas mit der Arbeit in der Mine vergleichen, die er noch vor einem halben Jahr ausgeführt hatte. Schon in den frühen Morgenstunden hatten sie sich vor der Tischlerei von Colodis getroffen und sind mit Äxten, Sägen und einigen Holzkarren aufgebrochen.
Die Normarer Bäume waren kein Zuckerschlecken und schon früh stand Raettich der Schweiß auf der Stirn, doch er hackte weiter, denn es konnte ja nicht sein, dass so ein paar dusselige Bäume kräftiger sein konnten als ein Nordmann. Zwar war er ein zugezogener Nordmann doch er hatte sich hier und in die nordmännische Kultur sehr gut eingelebt.
"Hey Raettich", es war Colodis der Tischler und Leiter der Aktion. "Sag mal Raettich du bist doch Barde oder? Mir war so als hätte ich das mal mitbekommen..."
"Da hast du vollkommen Recht", Raettich stellte seine Axt zur Seite und nahm einen Schluck Wasser aus seiner Flasche. "Aber warum fragst du? Immerhin kann man mit Liedern alleine keine Bäume fällen."
"Da hast du recht, doch einige schöne Arbeitslieder können bei der Arbeit helfen. Sie lenken von den Schmerzen ab und geben der Axt einen vernünftigen Takt."
"Tja leider kenne ich keine Arbeitslieder übers Baumfällen, doch so ein Text ist schnell ausgedacht... Ich werde mal schauen was sich da machen lässt."
Raettich dachte nach, suchte in seinem Kopf nach einem einfachen Takt und einer einfachen Melodie und fing an einen Text darauf zu singen...
"Wie sollen wir diese Bäume fällen?
Wie sollen wir diese Bäume fällen?
Wie sollen wir diese Bäume fällen?
Rein mit des Nordmanns Kraft!
Hey Ho und brecht das Holz
Hey ho und brecht das Holz
Hey ho und brecht das Holz
Auf dass die Bäume krachen
Nordmänner Met der gibt uns Kraft
Nordmänner Met der gibt uns Kraft
Nordmänner Met der gibt uns Kraft
Das die Baumriesen fallen...
Hey Ho und brecht das Holz
Hey ho und brecht das Holz
Hey ho und brecht das Holz
Auf dass die Bäume krachen...."
-
Es war recht früh als sich ein kleiner Trupp Nordmänner im Clan versammelte, Ulrich war zufällig in der Nähe und beobachtete das Treiben. Werkzeuge wurden auf Karren verladen, anscheinend wollte man Holz schlagen gehen, das war wohl der Holzfällertrupp, von dem die Rede war. Inzwischen hatte der Kommandant zu Ohren bekommen, aus welchem Grunde Lord Ferox sich auf den Weg in den kalten Norden gemacht hatte. Männer und Holz für Vengard, das waren wohl die Hauptanliegen des Großmeisters. Aus irgendeinem Grunde hatte der Paladin das Gefühl, er solle sich der Gruppe anschließen, er war zwar kein Holzfäller, doch das spielte aus seiner Sicht nicht wirklich eine Rolle. Diesen Colodis kannte er von der Hinreise, ihn fragte Ulrich ob Jemand was dagegen hätte, wenn er mitkäme. Es gab keine Einwände, zumindest nicht von diesem Nordmann, die anderen schauten etwas skeptisch, hielten sich aber mit Meinungen zurück.
Weit brauchte die Gruppe nicht marschieren, bis sie auf Bäume traf, die gefällt werden konnten, davon gab es hier in der Gegend reichlich. Ohne lange Diskussionen machten sich die Männer gleich an die Arbeit. Der Kommandant hingegen schaute einem kräftigen Kerl erst mal eine Weile zu, wollte er doch herausfinden, wie man solchen Baumgiganten am besten zu Leibe rückt. Schien ganz einfach zu sein, immer auf die gleiche Stelle schlagen, so machte es jedenfalls dieser Bursche. Ulrich schaute sich ein Objekt aus, nicht zu mächtig, aber auch nicht zu mickrig, dort legte er seine Waffen und den Lederharnisch ab. Dann schnappte er sich einer der schweren Äxte und nahm Maß, krachend schlug die Schneide etwa Hüfthoch in den Stamm und hinterließ die erste Kerbe. Das sah gut aus, voller Tatendrang machte der Paladin auf diese Weise weiter, doch selbst nach Stunden wollte sich der Erfolg nicht einstellen. Das hölzerne Biest stand immer noch aufrecht in der Gegend rum, während um ihn herum schon einige Bäume gefallen waren. Was lief da falsch?, nachdenklich stand Ulrich während einer kleinen Verschnaufpause vor dem störrischem Biest, „ich krieg dich noch“ brummte er missmutig.
-
Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit über den Wald und ihre Arbeitsstelle gelegt. Einige Fackeln wurden aufgestellt um das ganze ein wenig zu erhellen, was er bis jetzt sah erfreute ihn ungemein. Alle gaben ordentlich Einsatz, klotzen rann. Dennoch war die gute Laune keineswegs verflogen, im Gegenteil. Raettich den er gestern Abend kennen lernen durfte hatte ein Lied angestimmt. Und es dauerte nicht lange hörte man von überallher Melodien erklingen. Hemmungen wurden überwunden und manch einer der nicht so gut singen konnte liess dazu durchringen der Gemeinschaft zu folgen. Der Zusammenhalt war vorhanden, man arbeitete Hand in Hand. Er war nun schon eine Weile in Nordmar zuhause und es viel im immer mehr auf. Es war das tolle an Nordmar, ja sie waren ein wilder Haufen, aber ein wilder Haufen der niemals auseinander brechen würde. Das machte sie stark und wenn es auch für einen aussenstehenden komisch erscheinen mag, es war das Geheimniss ihrer Stärke. Eine Waffe die den Orks ordentlich zu schaffen machte, die Tatsache das jeder ohne zu zögern für seinen Nächsten einstehen würde.
Es war ein Bild das ihn voller stolz weiter gehen liess, ein Ansporn weiter zu machen und durchzuhalten.
Er hatte seine Axt zur Seite gelegt und schritt umher um vll. den Ein oder Anderen Tipp abzugeben, wenn dies den nötig war. Tatsächlich sah er das der Flachländer sich schwertat etwas schwer tat. Er hatte sich zwar ein mächtigeres Exemplar zugelegt, doch sah man doch ein Hauch Verzweiflung heraus scheinen. Er näherte sich Sir Ulrich langsam von der Seite, sodass er Zeit hatte ihn zu bemerken. Als er aufsah sagte Colodis: "Harter Brocken was, wenn ich dir ein paar Tipps geben darf, um die Sache leichter zu machen." Der Tischler wartete nicht eine Antwort ab sondern legte gleich nach einem Nicken los. "Versuch die Axt ganz am Ende zu halten, mit der starken Hand unten, die Linke führst du beim Ausholen zum Axtkopf hin. Beim Zuschlagen nach unten gleich über die Rechte, so holst du den grösstmöglichen Schwung heraus. Colodis trat einen Schritt zurück und liess ihn Werken er schlug einige Male zu. "Genau so", plapperte der Orktöter dazwischen. Ach und nochwas viele machen den Fehler noch bevor sie das Holz getroffen haben zu Bremsen aus Furcht vor dem Aufprall oder dem Schlag den es auf den Arm gibt. Doch nur wenn du durchziehst und unbarmherzig zuschlägst kannst du dem Baum richtig zusetzen und kommst schneller voran. Versuch es einfach, der Einsatz ist schonmal toll", beendete er seine Instruktion und tratt etwas weg um den Flachländer wieder arbeiten zu lassen. Er blieb aber noch einige Minuten stehen um ihm zuzusehen.
-
Holzfällerlager nahe Hammerclan
Bereits seit dem Morgen war Lando zusammen mit einer Gruppe anderer Nordmänner unterwegs, um Holz zu hacken. Ein paar Männer aus Vengard waren angekommen und wollten ihre Vorräte an Holz aufstocken und da ein Bündnis zwischen den Vengardern und den Nordmännern bestand, zumindest hatte Lando es so mitbekommen, halfen die Clanleute mit.
Wieder sauste Landos Axt auf die wehrlosen Äste nieder, von denen die großen Baumstämme befreit wurden, bevor man sie weiter verarbeiten und verladen konnte. Die Sonne war untergegangen und die Dämmerung neigte sich ebenfalls dem Ende, so dass die fleißigen Holzfäller langsam aber sicher ihre Arbeit einstellen mussten. Der Rotschopf packte seine Axt weg und beschloss noch einmal die Umgebung abzusuchen, falls sie irgendwelche Viecher, wie zum Beispiel sein guter Freund der Eisgolem, in der Nähe befanden und das Holzfällerlager bedrohen könnten.
Er schritt leise im Schatten der Bäume die Umgebung ab, auf den bekannten Tierwechseln, direkt um das Lager herum, er lauschte in die kühle Nachtluft, doch außer den Männern im Lager konnte er nichts vernehmen. Es war wohl sicher im Umkreis.
Im Lager hatten die Männer bereits ein ordentliches Lagerfeuer entfacht, natürlich möglichst weit weg vom eben geschlagenen Holz, das wohl aber, so frisch wie es war, eh nicht sonderlich gut brennen würde.
Der Abend und die bisher geschaffte Arbeit wurden mit ein wenig Met am Lagerfeuer gefeiert, Geschichten wurden erzählt und ihnen wurde gelauscht.
„Wie sieht es aus, kehren wir in den Clan zurück und bringen den Karren schon mal rauf oder übernachten wir im Lager?“, wollte einer der Männer wissen.
„Hmm… gute Frage. Ich denke ein Teil sollte das Holz schon mal in den Clan in Sicherheit bringen, der Rest bleibe hier und bewacht das Lager.“, erwiderte ein anderer.
„Ich bleibe hier.“, erklärte Lando sich bereit, „…und ich übernehme die erste Wache, wenn das in Ordnung ist.“
Zustimmendes Gemurmel schlug dem Rotschopf entgegen, niemand wollte nun freiwillig das Feuer und den Met verlassen, so lange es nicht unbedingt nötig war. Der Kundschafter derweil kletterte auf einen Hochsitz, der sich in der Nähe des Holzfällerlagers befand, seine Pfeife zwischen den Lippen, die er gerade mit einem vom Lagerfeuer entliehenem Span entzündete, schlang den Umhang um sich und genoss ein wenig die Ruhe hier oben, denn so kalt war es, zumindest für einen Nordmann, auch noch nicht und so konnte man schon von genießen sprechen. Zudem tat der Becher Met, den er sich mitgenommen hatte, seinen Anteil daran, dass dem Kundschafter nicht allzu kalt wurde.
-
Seit Stunden waren die Nordmänner nun schon draußen in der Wildnis und ließen Baum für Baum zu Boden gehen. Deloryyan beteiligte sich selbst eher im geringen Maße am Fällen der hölzernen Riesen, vielmehr ließ er seinen Blick um das Lager streifen. Wie es sich bei einer großen Gruppe nur schlecht vermeiden ließ, machten sie bereits einen ungeheuren Lärm, was sich jedoch noch weiter gesteigert hatte, als einer der Männer plötzlich angefangen hatte, zu singen. Obgleich dies nicht unbedingt von Vorteil war, da man das Gegröle der miteinstimmenden Männer sicherlich bis an's Ende Nordmars hören konnte, musste Deloryyan schmunzeln. Vorsicht sah anders aus, doch Zuversicht und Willen konnte man kaum besser ausdrücken.
Nachdem die Nacht über das Land hereingebrochen war, ließen die Männer die Arbeit ruhen und scharrten sich um die warmen Lagerfeuer, an denen es besonders an Met nicht mangelte. Deloryyan griff sich ebenfalls eine der Flaschen, lehnte einen ihm angebotenen Platz in der äußerst geselligen Runde jedoch ab, da er es eher vorzog, noch ein wenig um ihr Lager zu streifen. Da er ebenfalls vorhatte, über Nacht nicht in den Hammerclan zurückzukehren, konnte es also keinesfalls schaden, sich nochmal ein wenig umzusehen...
-
„Hm“ brummte Ulrich innerlich, als er die Axt ein paar mal so geschwungen hatte, wie Colodis es ihm kurz erklärte, ging tatsächlich besser. Wieso der Kommandant nicht von selbst drauf gekommen war, nun hatte er sich stundenlang umsonst herum geplagt. „Nun ja“ begann er laut sich zu rechtfertigen, redete dann aber kaum hörbar weiter, musste ja nicht jeder hören, was er da von sich gab. „Ne Axt ist eben nicht mit einem Zweihänder zu vergleichen. Vermutlich habe ich mich schon so das Ding gewöhnt, das mir das nicht aufgefallen ist“. Erneut holte der Paladin zu einem wuchtigen Hieb aus, Holzspäne flogen durch die Luft, so machte die Sache Spaß.
Vergessen waren die ersten kläglichen Versuche, nun wollte Ulrich auch diesen Baum fallen sehen, allerdings fehlte ihm schon ein wenig die Kraft, es war eben eine ungewohnte Arbeit. So stellte er sich einfach vor, das dieser Baum ein böses Monster sei, das es zu besiegen galt, damit es nicht weiteren Schaden anrichtet. „Du hast keine Chance“ knurrte Ulrich vor dem nächsten Treffer, „gib auf, dann musst du nicht so leiden.“ Käme auch ihm zugute, wenn das Biest endlich mal umfallen würde, denn langsam wurde es immer schwerer, die klobige Axt in Schwung zu bringen. „Nur keine Energie verschwenden“, den Aufschlagpunkt fest im Visier wurde das Werkzeug wieder in Bewegung gebracht. Rumms, „der hat gesessen“, weitere schwere Treffer schlugen in die mittlerweile tiefe Kerbe im Stamm ein. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis..., ächzen war zu vernehmen, ein gutes Zeichen, oder besser gesagt Geräusch.
Ein letztes Mal spuckte der Kommandant in die Hände, siegessicher bereitete er sich auf das Finale vor. Drei mächtige Hiebe später war es soweit, quietschend und knackend neigte sich der hölzerne Gigant zur Seite. Wie in Zeitlupe, gerade so, als wolle er es sich noch anders überlegen und stehen bleiben. Doch dann war es endlich soweit, immer weiter neigte sich die Baumkrone, fiel immer schneller, bis sie mit lautem Getöse auf den Boden aufschlug. Als hätte Ulrich einen schweren Sieg errungen, reckte er die Axt gen Himmel, irgendwie war er doch erleichtert, das er es geschafft hatte, ein gutes Gefühl.
-
Das Holzfällerkommando des Hammerclans
Es war noch früher morgen gewesen als Humpaaa aus seinem Schlaf gerissen wurde. Årv hatte ihn wachgerüttelt und ihn vor die Tür gezerrt.
Ein berittenerBote war gekommen, er hatte der Wache mitgeteilt dass nahe des Hammerclans Holzfäller benötigt würden, und die Camps jeden Mann schchicken sollten den sie entbehren konnten. Dann war er hastig weitergeritten, die anderen nahegelegenen Camps zu benachrichtigen.
Man erstellte in aller Eile einen Aktionsplan, zwei der verletzten Orkjäger würden m Camp bleiben, und auf die schwerer verletzten Holzfäller achtgeben, die restlichen Holzfäller würden von ihnen eskortiert werden. Årv, Humpaaa und Smölje, sein blonder Kampfgefährte, würden mit drei Holzfällern und soviel Material wie transportieren können würden so bald wie möglich aufbrechen.
Humpaaa schnürte mit einem Holzfäller einige der eingelagerten Äxte zu einem Bündel, das er sich an den Waffengurt hängte. Den Umgang mit ihnen hatte er sich während der Campreperatur schn ein wenig aneignen können, es waren Werkzeuge die eines Holzfällers Nordmars würdig waren, und die auch in die härtesten Stämme eine Kerbe schlugen. Trotzdem waren sie leicht gearbeitet, eine tatsache die Humpaaa nun, da er sie transportieren würde, besonders zu schätzen wusste.
Noch vormittags brachen sie auf und legten ein gutes Marschtempo an den Tag, wenn sie den Schilderungen des Boten glauben schenken durften würden sie nur einen knapp zweistündigen Marsch vor sich haben...
Die Rufe der Männer und das lärmen der Äxte war schon weit zu hören gewesen, und Grußrufe schallten ihnen entgegen als sie die Feuerstellen erreichten. Humpaaa setzte sich an eines der Feuer und nahme ersteinmal einen Schluck Wasser, dann wurden sie von einem der Arbeiter über die Hintergründe ihrer Arbeit aufgeklärt. Das Holz war für vengad bestimmt, jener Stadt in der Humpaaa einst an Land gegangen war.
Die mitgeführten Äxte gab Humpaaa in ein provisorischn errichtetes Vorratszelt, eine der Klingen behielt er jedoch, und fing an einen bereits gefällten Baum zu entasten, um sich auf die Arbeit einzustimmen. Bald war er in sein Werk vertieft, und sein Körper ließ das Werkzeug im Takt einer Melodie auf das Holz treffen, die ein untalentierter Sänger in der ferne Quäkte.
-
Der Abschied war schwer, doch er musste gehen. Früher oder später hätte er den Clan genau aus diesem Grund wahrscheinlich eh verlassen müssen. Dies sollte nicht heißen, dass er kein Nordmann beziehungsweise Clanmann mehr war, denn dies war er noch vom ganzen Herzen und dies würde er auch immer sein, egal was passieren würde. Einmal Clanmann imm Clanmann oder... Für den Clan Für die Freiheit... Oder so ähnlich. Auf jedenfall, nachdem er sich von drageny verabschiedet hatte, hatte er es nicht mehr länger ausgehalten. Es hatte ihm innerlich sehr weh getan, als er gesehen hatte, das drageny Tränen über die zarten Wangen gekullert waren, ebenso hatte es ihm auch innerlich das Herz zerrissen.
Versos war nun schon den ganzen Nachmittag und fast den ganzen Abend unterwegs gewesen. Er war nicht geritten, weil Viper schon genug zu tragen hatte, also war er lieber gelaufen. Nun war er ziemlich müde und suchte nach eine Raststätte, wo er sich kurz ausruhen konnte, bevor er weiter gehen würde. Er fand eine bekannte Höhle wo er sich auch niederlies. Viper wurde angebunden und er legte sich neben ein Feuer und schlief sofort ein.
Wo war er. Alles war ein wenig verschwommen und er war wieder im Hammerclan in seiner Hütte. Aber wie konnte das sein? Er war doch schon seit dem heutigen Mittag nicht mehr im Hammerclan. Er war doch nach dem Abschied von Drageny aufgebrochen... Also wie konnte das sein. Er lag in seinem Bett und stand sofort auf, als er verbranntes Holz roch und kaum war er aufgestand lag er schon wieder auf dem Boden seiner Hütte, denn anscheinend brannte sie und fing an zu fallen. Er schaute aus dem Fenster und merkte, dass er einen Hügel vom Hammerclan aus hinunterstürtzte und irgendwer hatte davor seine Hütte angezündet. Er schaute auf die Wand und sah klein ein paar Initialien eingehaun. Er konnte sich noch Wage erinnern, wer diese Initialien eingehauen hatte es war Vandar gewesen, doch der war Tod. Irgendwie war das alles doch sehr verwunderlich. Er schaute aus dem Fenster und sah das er gleich auf dem Boden aufkommen würde...
Plötzlich schreckte der Südländer hoch, er hatte circa eine Stunde geschlafen, nach der Helligkeit oder ebend keiner Helligkeit zu beurteilen. Etwas komisch... Anscheinend war es nur ein Traum gewesen, denn er war wieder in der Höhle und legte sich auch gleich wieder hin, denn er war einfach nur von dem ganzen Tag KO.
-
Sabotage!
Am nächsten morgen war Humpaaa früh aufgestanden, er wollte sehen wo er sich am besten nützlich machen könnte. Seine Axt, die er am gestrigen Abend nicht wieder abgegeben hatte, da er sich nach der arbeit sofort in eine der aus 4 Stangen und einer Lederdecke bestehenden, schnell zusammengezimmerten Schlafunterkünfte hatte fallen lassen. Humpaaa war kein Freund vorgegebener Arbeitseinteilung, also fragte er auch nicht ob es eine solche gab. Er würde sich einfach da engagieren, wo seine Hilfe gebraucht wurde. Ab und an verließ ein kleiner Trupp das Lager in Richtung Hammerclan, doch Humpaa war nicht nach Laufen, sondern nach Arbeit zumute. So schloss er sich einer Gruppe Nordmänner an, die dabei waren einen doch recht großen Baum mit ihren Äxten zu bearbeiten.
Sie brauchten eine ganze Weile bis sie den Stamm durchdrungen hatte, das Holz leistete Widerstand, doch nichts anderes war bei diesen Tannen, die Wind und Wetter trotzten, zu erwarten gewesen. Schon im vorraus hatten sie recht weit oben am Baum einige Seile befestigt, mit denen se den Kolos nun zu Boden brechen wollten, die von ihnen geschlagenen Kerben sollten den mächtigen Stamm genügend geschwächt haben. Und tatsächlich, nach einem kurzen Tauziehen "Mensch gegen Baum" ging der Sieg an die Nordmarer Holzfäller.
Humpaaa wischte sich den Schweiß von der Stirn, er würde sich eine Pause gönnen. Er ging in Richtung des Vorratszeltes, das von den Jägern mit genügend Wild beliefert worden war. Er empfing eine Keule, frisch aus dem Feuer, und gesellte sich zu einigen ebenfalls essenden Männern.
"Habt ihr schon gehört", murrte einer dieser Recken, "dass einige der Äxte defekt sind? Man vermutet Sabotagen in einer der Lieferungen, jeder muss sein Werkzeug kontrollieren bevor er anfängt. Es gehen schon Boten von gruppe zu ruppe, aber jeder scheint es noch nicht zu wissen, mehreren unserer Holzfäller sind schon die Axtköpfe vom Stiel geflogen, es muss sich jemand an den Halterungskeilen zu schaffen gemacht haben."
Verärertes murmeln ging durch die Gruppe, und einige der Männer kontrollierten ihr Werkzeug...
-
Am Pass
Kurz nachdem sie gerastet hatten, weil Estefanias Füße in den neuen mit Fell besetzten Stiefeln förmlich kochten und sie sich erstmal setzen musste, erreichten sie die Schlucht die gleichzeitig der Pass nach Nordmar war. Der weg durch die Schlucht führte stetig bergan und ein eisiger Wind empfing die Reisenden. Der Boden war zuerst nur gefroren und als sie weiter gingen knirschte es plötzlich unter ihren Füßen. Von kochenden Füßen war keine Rede mehr. Es war plötzlich eiskalt. Estefania machte sich schon wieder Sorgen um Sinistro. Hatte er schon wieder so viel Kraft gesammelt um diese Kälte zu überstehen? Nicht nur das machte Estefania Sorgen. Er hatte ihr nicht geantwortet auf ihre Frage gestern Nacht. Nagut geredet hatten sie nicht mehr viel... eigentlich gar nicht. Auch heute hatten sich ihre Gespräche auf das nötigste beschränkt obwohl sie keine Differenzen mehr hatten. Jetzt wo James jedes Wort mitbekommen würde wollte sie nicht mit dem Thema von Neuem beginnen.
Inzwischen standen sie mitten im Schnee. Nordmar war erreicht und keiner der drei Reisegefährten hatte eine Ahnung wohin es gehen sollte. Hier sah alles so gleich aus. In der Ferne hörte man das Heulen der Eiswölfe.
"Estefania weißt du in welcher Richtung das Kloster liegt?"
"Nein ich habe keine Ahnung ich war noch nie in Nordmar, geschweige denn im Kloster. Aber seht mal dort gibt es Hinweisschilder. Ich gucke mal was drauf steht." sagte sie und stapfte durch den Schnee. Die beiden Magier folgten ihr langsam.
"Auf dem hier steht Wolfsclan."
"Und auf dem Anderen?"
"Hammerclan!"
Diese neue Erkenntnis brachte sie auch nicht wirklich weiter. Wenn sie ein warmes richtiges Bett für die Nacht finden wollten dann mussten sie sich bald entscheiden denn es war schon dunkel.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|